Disclaimer: J. K. Rowling, nur die Storyline gehört mir *ganz fest an sich drück*
Pairing: Remus/Sirius, Lily/James
Warning: Dieses Chapter ist voll mit Kitsch, es trieft nur so, also für alle Romantik-Hasser AUF WIEDERSEHEN!
Comment:
Ach, Leute! *ganz sentimental wird*
Das hier ist das letzte Chapter von „Liebe?". Ich hab mir solange eine passende Rede überlegt, aber jetzt fällt mir nichts mehr ein *zu heulen anfang* Ich werde diese Geschichte so irrsinnig vermissen, aber vor allem all die Leute die mir gereviewt haben und mir damit immer wieder die nötige Motivation gegeben haben, um weiter zu schreiben. Dass den meisten von euch die Geschichte so gut gefallen hat wundert mich immer noch. Wie schon oft erwähnt, Sirius und Remus sind einfach ein Traumpaar und ich liebe es über die beiden zu schreiben. Ich hoffe jetzt nur, dass euch dieses Ende gefällt, ich hab mich wirklich bemüht.
Das Zitat am Ende stammt aus meinem Lieblingsfilm „Velvet Goldmine", ich weiß nicht aber diese zwei Sätze drücken für mich einfach Liebe aus.
Allmächtiger, erschießt mich.... 20 reviews....*mühsam wieder aufsteht*
Huh,....ich danke euch, ihr seid ja so genial. *alle knuddel* Ihr wisst gar nicht, was für eine Freude ihr mir macht. *nochmal alle zu Boden knuddelt*
@baboon: Nun ja liebenswürdig? *bezweifel* Aber ich bestreite nicht, dass er was hat *ggg*
@Nanael: Niemals, deshalb...*auf Chapter zeig*
@Beautiful Selina: Mit dem „Liebespaar des Jahrhunderts" stimme ich dir vollkommen zu.
@PinkLala: Deswegen beende ich es auch hiermit, weil es sonst tatsächlich zu langwierig wäre. *rotwerd* Slash-Fan wegen mir? Echt?
@ickle Ronnie: Ich bin überhaupt nicht beleidigt, ich hab mich eher gefreut, dass du mir gereviewt hast.
@sternchen: Jetzt hat das warten und warten und warten ja ein Ende *ggg*
Vielen lieben Dank auch an: Tscha, Litschi-chan, Lorelain-chan, Lady Arrogance, Karmin, Vanillia, Blue, pirat, jacky666, Mylanka, snuggles, Schneckchen. emily und KeiEnjyouji und Katze, die mir eine e-mail geschickt hat. Ihr seid die besten.
Widmung: Für Marie mit ihren wahnwitzigen Satzstellungen, für Hanna, die mir mit ihrer Erklärung des französischen „oui" einen ganz neuen Horizont eröffnet hat und für Melanie (m.), dessen Tempo-Taschentücherverschleiß nur noch durch meinen übertroffen wird.
Nun viel Spaß!
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Liebe?
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Kapitel 9
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*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~
Leise schlich Lily die Treppen hoch.....
„Er wir nicht schreien....nein....", murmelte sie immer wieder vor sich hin. Der Mond erhellte kurz ihr, vor Angst erstarrtes Gesicht.... Ihre Hände wanden sich ineinander....
Als sie endlich schweratmend den fünften Stock erreicht hatte, sah Lily mit leichtem Erstaunen, dass es hier nur zwei Türen gab. In den Mädchenschlafsälen waren es in jedem Stockwerk mindestens sieben Türen, schließlich schliefen sie maximal zu zweit in einem Zimmer.
Die Wände, waren wie auch der Rest des Gemeinschaftsraumes aus Stein, ein paar schwache Fackeln waren daran befestigt. Der Raum an sich war kreisrund und die beiden Türen waren je auf der linken und rechten Seite, in der Mitte war ein großer Platz frei gelassen worden.
Auf der ersten Tür stand in verschnörkelter Schrift:
M. Patil, J. Jones, A. Brown und W. Shacklebolt
Die Tür war aus massivem dunkelbraunen Holz, die Türklinke in schlichtem braun gehalten. Doch auch die zweite Tür, war nicht dass wonach Lily suchte...
E. McConan, N. Bale, J. Williams, N. Wilson, X. Jack und T. SladeEnttäuscht wandte Lily sich wieder um. Wahrscheinlich hatte sie sich vor Aufregung beim Abzählen der Stockwerke geirrt,
doch dann fiel ihr Blick auf den großen Freiraum.
Eine unsichtbare Tür?, schoss es ihr unwillkürlich durch den Kopf.
Bedachte man, dass es sich um Sirius und James handelte, schien es plausibel....
Langsam, immer darauf achtend, keine Geräusche von sich zu geben, ging sie auf die leere Wand zwischen den anderen beiden Türen zu. Vorsichtig tastete sie den kalten Stein ab, bemerkte jedoch nichts ungewöhnliches.
„James?", fragte sie leise. Nichts rührte sich.
Lily klopfte gegen einen der Steine. Das Geräusch echote nur leise im Raum.
„Na gut.", murmelte Lily und ging einen Schritt von der Tür weg. „Ich weiß, dass du da drinnen bist, also komm da raus.", rief sie, den Lärmpegel ignorierend.
„Wir müssen miteinander reden!"
Ihre Gedanken fixierten sich auf James Potter....Wir müssen miteinander reden....Jetzt.....hasselnussbraune Augen......Los Potty, mach auf.....verwuschelte, schwarze Haare.....Es ist wichtig!.....der unglaubliche Geschmack seiner Lippen auf ihren.....Ich will dich sehen.....
„Ahhhhh-....." Die Rothaarige sprang erschrocken zurück.
Aus dem Nichts war direkt vor ihr eine schlichte schwarze Tür aufgetaucht. Lillys Herz raste wie wild, als sie die roten Lettern in der Mitte der Tür entdeckte:
Wenn du das lesen kannst, musst du entweder ein hübsches Mädchen oder Prof. McGonagall sein.
Darunter stand in nun goldener Schrift:
J. Potter, S. Black, R. Lupin und P. Pettigrew
Lily konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen, sie wäre jede Wette eingegangen, dass das Sirius Idee gewesen war.
Ihre Überraschung, wodurch genau sich die Tür geöffnet hatte, war sofort vergessen. Sachte klopfte sie an die Tür.
Nichts rührte sich.
Vorsichtig griff Lily nach der silbernen Türklinke, doch in dem Moment in dem ihre Fingerspitzen sie berührten, erschien ein neuer Satz an der Tür:
Zugriff verwehrt.
Lily schnaubte verächtlich. Sie war nicht soweit gekommen, um hier aufzugeben. Erneut versuchte sie die Türklinke zu berühren, doch statt nach zu geben, tauchte derselbe Satz wie zuvor auf.
„James?", schrie Lily.
Einen Moment war es wieder still, doch dann-
Ein leises Rascheln war zu hören, dann ein kurzes Klicken und die Tür sprang mit einem Mal nach innen auf. Das Mädchen wollte schon zu einer erneuten Schimpftirade ansetzen, doch der Anblick, der sich ihr bot, ließ sie alles andere vergessen.
„Allmächtiger...", murmelte sie gedankenverloren.
Das Zimmer, in dem sie stand, war kreisrund. Die schweren roten Vorhänge waren zu gezogen nur an manchen Stellen drang das Mondlicht ins Zimmer, die einzige andere Lichtquelle waren vier kleine Nachtischlampen, die zur linken jeden Bettes angebracht waren. Obwohl sie den Raum nur spärlich beleuchteten, konnte Lily genug erkennen, um sich die Hand vor den Mund zu schlagen.
Das Bett, dass ihr am nächsten war, schien noch das Ordentliche von allen zu sein. Nur zwei oder drei Pullover lagen darauf verstreut, die Decke hing schief über das Bettende. Davor lag ein offener Koffer, der bist zum Rand mit Büchern vollgestopft war. Remus... schoss es Lily durch den Kopf.
Auf dem nächsten Bett sah es wesentlich schlimmer aus: Die Bettwäsche lag, zu beiden Seiten des Bettes auf dem Boden.
An der Wand, neben dem Himmelbett, hing ein riesiges Poster von einem Quidditchspieler, der gerade den Schnatz gefangen hatte. Im Hintergrund konnte man das Publikum (magisch gedämpft) jubeln hören.
Beim nächsten Himmelbett war nicht einmal mehr die Bettdecke zu erkennen, alles war voll mit Kleidung. Auf dem Nachtisch stand ein Foto, dass James, Remus, Peter und Sirius zeigte. Sie grinsten, zogen Grimassen und es schien, als würde James Lily ganz besonders enthusiastisch winken..
Sie dachte, das Schlimmste hinter sich zu haben, doch als ihr Blick weiter wanderte, stieß sie vor Überraschung einen spitzen Schrei aus. Das Himmelbett, falls man es noch so nennen konnte, war an den vier Pfosten, die den Baldachin stützten, total zerkratzt. Es schien, als habe jemand zum Spaß etwas hinein geritzt. Vor dem Bett lag eine riesige schwarze Tasche, aber alles was Lily darin erkennen konnte, waren seltsame metallische Geräte.
„Fühl dich wie zu Hause." Unerwartet trat James aus dem Schatten er offenen Tür, er wirkte seltsam blass und müde. Lily hätte fast wieder aufgeschrieen, aber in letzter Sekunde besann sie sich eines besseren.
*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~
Der Wind strich Remus fast zärtlich durch die langen blonden Haare.
Außer dem Licht, dass aus den Fenstern Hagrids Hütte drang, war es vollkommen dunkel. Der Blonde hatte die Arme fest um seine Beine geschlungen und das Gesicht auf seine Knie gelegt. Mittlerweile war es eiskalt geworden und Remus merkte, wie er anfing zu zittern.
Doch er dachte nicht im Geringsten daran schon zurückzukehren. Wie oft hatte er das schon getan und war nur wieder enttäuscht worden? Was die beiden wohl machen würden, wenn er einmal nicht mehr da wäre? Wenn er einfach verschwinden bleiben würde? Wahrscheinlich würden sie nicht einmal um ihn weinen, sondern nur bedauern, dass sie jetzt niemanden mehr hatten, denn sie wie einen Sklaven behandeln konnten.
James und Sirius waren sowieso nur aus Mitleid mit ihm befreundet. Ach, das ist der kleine dumme Werwolf. Der ist uns sicher ewig dankbar, wenn wir mal so tun, als wäre er unser Freund.....Denn warum sollte man sonst mit so jemanden, wie ihm befreundet sein. Remus konnte sich richtig vorstellen, wie sie sich hinter seinem Rücken über ihn lustig machten.....
Sieh ihn dir an, dieses hässliche Monster....Sirius war doch auch nur irgendein Heuchler.....Na gut, dann schlaf ich eben mal mit ihm, mach ihm weiß, dass das ich ihn liebe und lass ihn dann fallen. Er wird das schon verstehen, das muss er ja, denn wer würde ihn schon lieben können? Ich jedenfalls nicht......
Der Blonde seufzte ergeben. Ihm war gar nicht aufgefallen, wie schnell sich seine Gedanken wieder auf Sirius fixiert hatten, er konnte seine Stimme noch immer nachhallen hören....voller Abneigung....und Hass....
Der Zorn brodelte unaufhörlich höher....
„Es ist doch sowieso nur Remus, mit dem kann man es ja machen, der wehrt sich nicht." Er hob seinen Kopf und starrte ausdruckslos zum verbotenen Wald. „Na klar, Sirius ist kein Problem, wenn du mir das Herz brichst. Ich frage mich bloß, mit wie vielen Leuten du das schon gemacht hast?" Ihm war gar nicht bewusst, dass er laut redete....
„Aber, nicht mit mir, wer bin ich den? Sicher nicht dein kleiner Idiot." Er holte tief Luft, ganz so als kostete das reden irrsinnig viel Kraft.. „Das wirst du mir büßen. Ja, dafür werde ich dich zahlen lassen, Black."
Sirius würde schon noch einsehen, dass Remus Existenz nicht unwichtig war, dass er wichtig war.
*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~
„Fein.", zischte Sirius, „fein!"
Das Vertrauensschülerbad war vollkommen leer, die blauen Vorhänge ganz zugezogen. Sirius stand direkt neben dem riesigen gefliesten Becken, aus den Seitenwänden ragten mindestens zwanzig verschiedene silberne Hähne.
In jeder Ecke stand ein großer Schrank, der Schwarzhaarige wusste aus Erfahrung, dass dort die außergewöhnlichsten Fläschchen standen. Manche waren nur Shampoo, andere sorgten dafür, dass die Haare innerhalb von sekundenschnelle ausfielen und er war sich sicher, einmal so etwas ähnliches wie Fischaugen in einer bauchigen Flasche gesehen zu haben.
Wie oft war er hier schon mit Remus und James gewesen....
Es war Sirius letzte Idee gewesen. Überall sonst war der Gryffindor schließlich schon gewesen und das Vertrauensschülerbad war geradezu ideal, um sich zu verstecken. Der Schwarzhaarige wusste nur zu gut, wie stolz Remus damals gewesen war, als Dumbledore ihn zu einem Vertrauensschüler ernannt hatte. Es war eine unglaubliche Ehre für ihn gewesen, in Anbetracht der Tatsache, dass er ein Werwolf war.
Nun ja eigentlich war das ja verboten hier zu sein, aber wenn man schon einen Vertrauensschüler zum besten Freund hatte, musste man das doch angemessen nutzen. Erst jetzt im Nachhinein fiel Sirius auf, in was für einen Gewissenskonflikt Remy dadurch geraten war. Auf der einen Seite seine Gewissenhaftigkeit den anderen Vertrauensschülern und vor allem Dumbledore gegenüber, aber auf der anderen Seite James und Sirius, seine besten Freunde.
James und er hatten ihn damit sicher auch irgendwie ausgenutzt....
Sirius erinnerte sich noch genau daran, wie Remus sich zuerst dagegen gewehrt hatte ihnen diesen Raum zu zeigen.....
****************FLASHBACK******************
„Er tötet uns, ich weiß es, er tötet uns."
„Nun übertreib nicht, er tötet höchstens dich, weil du die Vertrauensschüler verrätst.", grinste James und amte Filch´s wutverzerrte Fratze nach. Und das leider sehr treffend.
Zur Antwort ließ Remus nur ein verzweifeltes Wimmern hören. Warum hatte er dazu überreden lassen? Warum war er nicht im Gemeinschaftsraum geblieben? Merlin, warum konnte er nie nein sagen?
„Ach was, die erwischen uns sowieso nicht", zischte Sirius und warf einen Blick über seine Schulter. „Wie weit noch?"
Doch statt zu antworten, deutete Remus auf eine Tür ein paar Meter weiter.
„Ist mir noch nie aufgefallen.", meinte James und betrachtete sie genauer.
„Lasst uns zurückgehen, bitte.", flehte Remus eindringlich, doch Sirius schüttelte nur den Kopf und erwiderte amüsiert: „Keiner wird uns erwischen, dafür sind wir doch viel zu schnell." Er grinste zu James und dieser nickte bekräftigend.
„Nein,..", flüsterte Remus und zeigte mit dem Finger auf seine beiden Freunde. „EUCH wird keiner erwischen, aber mich schon, mich schon." Er wandte sich mit einem panischen Glitzern in den Augen herum, als erwartete, dass Filch jeden Moment auftauchen und sie halb tot foltern könnte.
James lachte nur leise auf, aber Sirius schien seinen Freund ernster zu nehmen. „Du denkst doch nicht, dass wir dich im Stich lassen, du solltest uns doch eigentlich besser kennen."
Remus sah kurz zu dem Schwarzhaarigen auf und nickte dann leicht. Welche Chance hatte er schon?
Keine.
„Ejakulation", flüsterte der Blonde leise und tippte sachte mit dem Zauberstab gegen die Tür. Mit einem leisen Knauern sprang sie auf.
„Nettes Passwort.", wisperte James und trat als Erster ein. „Ich hab es mir nicht ausgesucht.", entgegnete Remus wütend, trotzdem legte sie ein leichter Rotschimmer über seine Wangen.
„Oh, ich bin im Paradies.", murmelte James immer wieder, als er an begann an den verschiedenen Duftbad-Hähnen herumzudrehen. Sirius frönte seiner Beschäftigung begeistert. „Jetzt das...probier das...oh cool."
Bald war der Raum mit den verschiedensten Düften erfüllt. Das Becken war mittlerweile voll mit Schaum und Wasser, es trat bereits über den Rand...
Remus stand, die Arme vor der Brust verschränkt und die Augen gezwungen ruhig auf das überquellende Becken gerichtet, neben Sirius und James, die sich das Grinsen kaum verkneifen konnten. „Ganz toll.", murmelte der Blonde und der panischer Hauch klang wieder in seiner Stimme mit, „Es war klar, ich hätte es wissen müssen, die töten mich!" Er sah Sirius und James auffordernd an. „Lösungsvorschläge?"
„Lass es doch so, sieht nett aus.", meinte James neben ihm und zwang sich unter größter Anstrengung nicht los zu brüllen vor lachen. Remus lächelte gespielt. „ich weiß ja, dass du leicht zu unterhalten bis, aber wenn das hier.", er zeigte auf den Schaum und im gleichen Moment goss sich ein Schwall Wasser in seine Schuhe, „AHHHHH!" Der Blonde sprang rasch zur Seite.
„ES MUSS VERSCHWINDEN!!", schrie Remus, während er verzweifelt versuchte das Wasser aus seinen Schuhen zu bekommen.
„Muss es nicht.", entgegnete Sirius grinsend, „Wir könnten baden."
Remus wurde mit einem Mal blass. „Was?" Seine nassen Schuhe schienen vergessen.
Er hatte es immer mit einer gewissen Sorgfalt vermieden, mit James oder Sirius zu baden. Und das nicht ohne Grund, die Narben, die er sich einst zugefügt hatten, waren immer noch da. Natürlich manche waren mit der Zeit verblasst oder ganz verschwunden, aber andere, dass wusste er genau, würden ihm ewig bleiben.
Er war so in Gedanken verloren, dass es ihm nicht auffiel, wie Sirius und James bereits dabei waren sich auszuziehen. Mit wachsender Panik sah er ihnen zu, wie sie in das Schaumbecken sprangen.
Auf Außenstehende musste dieses Verhalten ziemlich eigenartig gewirkt haben. Jungs, die einfach miteinander badeten und kein Problem damit hatten, sich anzufassen. Aber für sie war es Normalität, eine besondere Art der Zuneigung, ein Beweis des grenzenlosen Vertrauens...
Der Blonde dachte sogar kurz an Flucht, aber es war zu spät.
„Na komm, Moony", rief Sirius begeistert und winkte ihm, sich auch endlich auszuziehen.
Nun ja, dachte Remus verbittert, du hast ja kein Problem dich nackt zu zeigen. Mit einem leisen Anflug von Neid beobachtete er, wie makellos Sirius Figur war.
Da waren keine roten Kratzer, keine Narben, stattdessen schöne glatte Haut. Muskeln, die sich fein durch die dünne Haut abzeichneten. Der Sommer hatte dafür gesorgt, dass seine Arme und Beine von einer fast unwirklich schönen Bräune überzogen waren. Er war schlank und hochgewachsen, Sirius Haare waren ein beträchtliches Stück gewachsen und hingen ihm nun meistens lose ins Gesicht, es gab ihm etwas Geheimnisvolles und betonte seine dunklen Augen nur noch mehr.
Sein Körper war perfekt.
Ganz im Gegensatz zu Remus, er war klein und schmächtig, starke Muskeln hatte der Blonde noch nie gehabt, sondern schwächliche Oberarme, sein Bauch sah aus wie eine aufgeblähte Kugel, nicht dass er dick gewesne wäre, es war einfach eine Kugel. Seine Haut war immer blass, denn „zu Hause" war er die meiste Zeit eingesperrt gewesen, wie ein Tier. Seine Knie waren knubbelig und er wirkte immer so, als wäre Remus furchtbar zerbrechlich. Als Werwolf....
Langsam, immer darauf bedacht diese bestimmte Stelle seines Körpers zu verdecken, zog er sich aus. Remus wollte sich einfach schnell ins Wasser gleiten lassen, während die anderen sich gerade umgedreht hatten, doch James und Sirius warteten stattdessen ungeduldig bis ihr Freund endlich fertig war und dachten nicht im geringsten daran ihre Augen von dem Blonden abzuwenden.
„Heute noch.", sagte James, „Wir haben dich sowieso noch nie nackt gesehen, also zeig mal, was du hast." Sirius pfiff erwartungsvoll, doch Remus wurde nur knallrot.
„Na gut.", murmelte er leise und ließ nun auch seine letzten Hüllen fallen, er hätte erwartet, dass James oder zumindest Sirius ihm die ganze Zeit „dorthin" starren würden, doch das schien sie irgendwie überhaupt nicht zu interessieren.
Stattdessen zogen sie ihn zu sich ins Wasser und begannen sich gegenseitig unter zu tauchen.
Wahrscheinlich taten sie das nur, um Remus etwaige Peinlichkeiten zu ersparen, die beiden ja nur zu gut wussten, was für dumme Komplexe ihr Freund hatte, auf jeden Fall war der Blonde ihnen noch nie so dankbar gewesen.
*******************************FLASHBACK ENDE*************************************
„Wow."
Erschrocken riss Sirius den Kopf nach links.
„Echter Hingucker."
Nicht das Sirius direkt versucht gewesen wäre, wie ein kleines Mädchen zu schreien, doch im Angesicht dieses nun ja...., war er dankbar ein gewisses Maß an Selbstbeherrschtheit zu besitzen. Zumindest glaubte er das.
Dort, auf einem der silbernen Waschbecken, die Beine kokett überschlagen saß ein, dem Schwarzhaarigen eigenartig bekannt vorkommender, Junge. Er hatte rote Haare und blaue Augen. Er war schlank und Sirius war sicher, würde er aufstehen, wäre er mindestens einen Kopf kleiner, als er selbst. Seine blauen Augen wanderten unaufhörlich Sirius Körper entlang.
„Junge, er hat nicht gelogen."
Der Gryffindor sah ihn fragend an, doch er schien ihn gar nicht bewusst wahr zunehmen, denn sein Blick richtete sich nun zwischen die Knie des Schwarzhaarigen. Als dieser bemerkte worauf genau der fremde Junge sah, zog Sirius seinen Umhang sofort enger um seinen Körper. Erst jetzt, da ihm seine Sinnesfreuden verwehrt wurden, sah der Rothaarige auf.
„Warum verhüllst du dich?" Seine Augen bohrten sich in Sirius, es schien als könne er durch sie hindurch sehen, dabei veränderte sich sein Gesichtsausdruck nicht im geringsten.
„Wer bist du?", brachte Sirius, immer noch verwirrt über die Tatsache, dass dieser Junge ihm augenscheinlich überall hinstarrte, zögerlich hinaus. Er irritierte ihn, dass der Junge nicht die geringste Scham zeigte.
„Jemand, dem du gefällst.", flüsterte der Junge, doch trotzdem verstand Sirius jedes einzelne Wort. „Aber, bevor du dir noch vor Angst in die Hosen machst.", sein Gesicht verzog sich zu einem süffisanten Lächeln, seine Lippen wirkten fast weiß, „Meine Name ist Nathan." Seine Augen huschten sogleich wieder ein wenig tiefer....
„Was machst du hier?", fragte Sirius und seine Hände verkrampften sich erneut um seinen Umhang.
„Meinst du nicht,", Nathans Stimme klang vollkommen ruhig, doch mit einem Anflug von Entsetzen musste Sirius feststellen, dass der andere sich immer wieder über die Lippen leckte, „dass dies eine recht törichte Frage, für jemanden wie dich, ist?"
„Jemand wie mich?", fragte der Gryffindor ehrlich überrascht.
„Ich sehe kein Vertrauensschülerabzeichen auf deiner Brust.", flüsterte Nathan.
„Wie auch, wenn du mir andauernd....dorthin starrst.", zischte Sirius aufgebracht.
Langsam hob der andere wieder den Kopf und fixierte seine Augen wieder auf die von Sirius, er schien nur milde überrascht, über Sirius Ausbruch. „Aber, ich muss doch herausfinden, ob er recht hat."
Sirius hob nur überrascht die Augenbrauen. „Was?"
„Er redet so oft von dir, da muss ich doch wenigstens wissen, ob er die Wahrheit spricht.", erwiderte der Rothaarige amüsiert grinsend „Er könnte ja auch einfach lügen wer weiß das schon." Er zuckte gleichmütig mit den Schultern.
„Von wem redest du?", fragte Sirius.
Mit einer fließenden Bewegung ließ sich Nathan von dem Waschbecken gleiten, mit langsamen grazilen Schritten näherte er sich dem Schwarzhaarigen, er war tatsächlich viel kleiner....
„Er ist nicht zu verachten, aber", flüsterte Nathan und sah mit einem undefinierbaren Blick zu ihm auf. „nichts gegen dich."
Den letzten Satz konsequent ignorierend fragte Sirius langsam „Remus?"
„Oh, er hat sich mit nie vorgestellt, meistens hat er mich einfach ignoriert. Aber das tun ja die meisten....", antwortete Nathan und ein leichter Hall der Enttäuschung war aus seiner Stimme herauszuhören.
„Wo ist er?", rief Sirius ungeduldig und war versucht Nathan an seinem Umhang zu packen. „Sag schon!"
Doch der andere machte nicht die geringste Anstalten etwas zu sagen, stattdessen hob er seine linke Hand, sie war genauso blass wie sein Gesicht. Sanft berührte der Rothaarige Sirius Wange, seine Finger waren eiskalt. Der Schwarzhaarige war wie paralysiert, er konnte sicht nicht bewegen....
Vorsichtig ließ er seinen Finger über Sirius Lippen gleiten. Unwillkürlich begann dieser zu zittern. Er wollte das hier nicht, aber es war, als würde der Junge ihn zwingen sich nicht zu bewegen.
„Keine Angst.", wisperte Nathan und kam immer näher, bis seine Lippen nur noch Millimeter von Sirius entfernt waren. Der Schwarzhaarige hatte seine Augen noch immer starr auf die Blauen seines Gegenübers gerichtet, er konnte sich nicht wehren....
„Woran denkst du?", fragte Nathan leise. „Jetzt, wo ich so nahe bei dir bin, wo du meinen Atem fühlen kannst, wo du weißt, dass ich dich begehre."
Sirius atmete tief ein. Es war anstrengend sich zu konzentrieren, wenn diese Lippen so nahe an seinen waren, der warme Atem streifte ihn unaufhörlich. Er würde ihn küssen, er konnte sich nicht wehren und für den Bruchteil einer Sekunde war er gespannt darauf, wie es wohl sein würde, wie sich diese Lippen wohl anfühlen würden.
Doch dann-
Sicher nicht besser, als die von Remus.....
Seine Küsse waren scheu und vorsichtig, immer mit einem gewissen Grad an Zurückhaltung und Beherrschtheit. Der Blonde hatte weiche und zarte Lippen, es war ein unglaubliches Gefühl, wenn Sirius Lippen die von Remus berührten. Es war, als würden lauter kleine Stromstöße durch seinen Körper schießen. Remus blasse Haut auf seiner eigenen, seine leisen Schreie, wenn Sirius diese ganz bestimmte Stelle an seinem Körper fand, die den Blonden zum Zerspringen brachte.... es waren Kleinigkeiten, unwichtige Dinge, aber für den Blonden hatten sie wohl die Welt bedeutet.
Die Welt, die Sirius gewaltsam zerstört hatte...
„Remus", flüstere Sirius heiser und schloss die Augen.
Wie aus weiter Ferne, hörte er ein leises Lachen. Ruckartig öffnete er seine Augen wieder. „Du denkst an ihn, während ich so nahe bei dir bin." Er lachte. „Du denkst an ihn, an seine Küsse und.... seine leisen Geräusche."
„Gewonnen, Kleiner.", wisperte Nathan, während er Sirius losließ und ein paar Schritte zurück ging. „Er redet ziemlich oft von dir, weißt du. Ich denke, es wäre gut, wenn ihr miteinander reden würdet. Ich meine, nicht dass ich ihn belauscht hätte oder so, aber nun ja als Bild hat man nicht sehr viel zu tun...."
„Woher weißt du das?", fragte Sirius noch immer perplex.
„Ach, nicht so wichtig." Nathan hob beschwichtigend die Arme, „Los, folge mir unauffällig, wir sollten uns beeilen, denn so wie ich das sehe, ist er wirklich sauer, vollkommen zu Recht, wenn du mich fragst." Es schien, als würde er fast schweben, so leichtfüßig ging er zur Tür, öffnete sie und gebot Sirius ihm zu folgen.
„Wo ist er denn?"
„Hinter meinem Bild.", antwortete Nathan lächelnd. „Was macht er dort?", fragte Sirius, während er sich beeilte mit dem Rothaarigen schritt zu halten.
Dieser lachte leise auf. „Sich vor dir verstecken."
Sirius blieb abrupt stehen. „Warum?"
Nathan ging unbeirrt weiter. „Das soll er dir lieber selbst erklären."
*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~
„James, alles in Ordnung?", fragte Lily vorsichtig. Er war wirklich blass.
„Ja, klar.", erwiderte der Gryffindor sarkastisch. „Was sollte denn nicht in Ordnung sein?"
Was war den jetzt schon wieder sein Problem?
„Ich versteh ja, dass dich die Sache mit Severus aufgeregt hat, aber dein Verhalten ist doch schon ein bisschen überzogen, meinst du nicht?", entgegnete Lily, „Okay, es war eine blöde Idee, ich sehe es ja ein, auch dass du Severus nicht leiden kannst, nur stört es mich, dass du dich deswegen gleich wie ein trotziges Kind aufführst."
James schnaubte verächtlich. „Nein, du verstehst nichts.", antwortete er leise, doch die Rothaarige unterbrach ihn sofort.
„Was soll dieser idiotische Streit überhaupt? Severus wollte mir darauf im übrigen auch keine Antwort geben. Du weißt schon, als ich ihn letztens in der Bibliothek getroffen habe, hab ich ihn gleich danach gefragt. Aber er ist stur geblieben, so wie du." Lily verschränkte ihre Arme vor der Brust. „Warum benehmt ihr euch bloß alle so kindisch?"
„Ich dachte, du siehst ein, dass ich Snape verachte?", fragte James bissig.
„Darum geht es doch gar nicht.", zischte Lily und reckte überlegen ihr Kinn. „Ja klar, wenn du einen Fehler machst, ist das immer vollkommen unwichtig, aber bei den anderen achtest du auf jeden noch so kleinen Makel.", rief James.
„Nun ja, es ist auch schwer einfach zu ignorieren, was für Idioten ihr drei seit. Der eine, zu blöd um sich ein zu gestehen, dass er verliebt ist, der andere zu feige, um es sich einzugestehen und der letzte," sie zeigte auf James, „ist überhaupt für alles zu blöd."
„Wenn ich so furchtbar blöd bin, warum gibst du dich dann mit mir ab?", schrie James und fuchtelte wild mit den Armen herum.
„Was?", fragte Lily überrascht.
„Du weißt genau, was ich meine.", rief James. Er schrie noch immer, im Gegensatz zu Lily.
Der Zorn war absoluter Verwirrung und Unwissenheit gewichen.
„James, wovon redest du?"
„Was willst du denn überhaupt noch hier?", er zeigte auf die Tür, „Na komm, verschwinde, geh zu deinem Sevie, ich bin mir sicher er kann dir helfen. Er weiß sicher Rat, er ist ja so toll."
Lily war nun vollkommen erstarrt. Ihre Augen waren stumm auf James gerichtet.
Der Schwarzhaarige war rot vor Zorn, seine ausgestreckte Hand zitterte unaufhörlich und seine Stimme klang eiskalt: „Ich will, dass du gehst. Jetzt. Ich kann dir nicht helfen, aber ich bin mir sicher, dass Snape es kann. War bestimmt witzig in der Bibliothek, das könnt ihr dann jetzt fortsetzen. Ich werde euch sicher nicht im Weg sein."
Doch noch immer machte das Mädchen nicht die geringsten Anstalten sich zu bewegen, geschweige denn zu verschwinden.
„Na los.", flüsterte James, „Geh schon." Seine Stimme klang mit einem Mal schlichtweg kraftlos und gekränkt. Langsam ließ er seinen Arm sinken. Er vermied es konsequent Lily direkt in die Augen zu sehen, er wollte nicht sehen, wie sie ging. Denn das würde Lily sicher, ja sie würde zu Severus Snape gehen....
Hätte er nicht unnachgiebig in die andere Richtung gestarrt, und wäre viel zu sehr damit beschäftigt gewesen sich selbst zu bemitleiden, dann wäre er vielleicht nicht so furchtbar überrascht gewesen, als sich Lily blitzschnell in seine Arme warf, ihr eigenen fest um James Hals schlang und dort hilflos anfing zu schluchzen.
Für einen verwirrten Moment lang, wollte James sie wegstoßen, sie wieder anschreien zu verschwinden, doch als ihm bewusst wurde, dass sie weinte, konnte er nicht anders, als die Umarmung vorsichtig zu erwidern. Etwas unbeholfen tätschelte er ihren Rücken. Das Mädchen klammerte sich immer mehr an den Schwarzhaarigen, einen Moment herrschte Stille, doch dann unterbrach Lilys leise, immer wieder von Schluchzern unterbrochene Stimme, die unheimlich Ruhe.
„Wenn ich die Wahl zwischen Severus und dir hätte, würde ich eindeutig dich nehmen, schon alleine wegen der Tatsache, dass du dir regelmäßig die Haare wäscht."
*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~
„Wir sind gleich da.", wisperte Nathan. Mit jedem Schritt den sie Remus näher kamen, wurde Sirius nervöser. Zuerst hatte er versucht, sich einen bestimmten Text zu überlegen, verschiedene Fixpunkte, damit er nicht vollkommen hilflos und stotternd vor Remus stehen würde.
Allen voran würde er von dem dummen Missverständnis erzählen, dass alles seine Schuld war, er aber wirklich nichts dafür könne, dann natürlich, dass er ihn überall gesucht hatte und...dass....er ihn..... nun ja was auch immer.
Doch wie oft er es sich selbst vorsagte oder manche Worte austauschte, es änderte nichts daran, dass ein gewisser Teil in Sirius, zu der absoluten Überzeugung gelangt war, dass Remus ihm nie verzeihen würde.
„Das Wichtigste.", unterbrach Nathan seine pessimistischen Gedankengänge, „ ist das du bei der Wahrheit bleibst. Lüg ja nicht, dafür ist das hier zu wichtig. Gib deine Fehler zu und gesteh, dass du der letzte Idiot bist."
„Ich bin kein Idiot.", protestierte Sirius.
Der Rothaarige blieb ruckartig stehen, drehte sich um und sagte mit spöttischem Unterton: „ Überleg mal genau, wie du dich all die Jahre lang verhalten hast und dann wiederhol noch mal, dass du kein Idiot bist." Ohne auf Sirius Antwort zu warten, ging Nathan weiter. Aber der Schwarzhaarige hätte gar nicht geantwortet, war es sich dem Wahrheitsgehalt in Nathans Worten schmerzlichst bewusst.
Den Rest des Wege verbrachte Sirius damit sich seine Zukunft ohne Remus auszumalen. Er würde alleine und einsam enden, von allen gehasst und niemandem geliebt. Er würde irgendwo dahinvegetieren, während Remus glücklich, zufrieden, aber vor allem ohne Sirius lebte. Der Gedanke an ein Leben ohne Remus an seiner Seite, versetzte dem Gryffindor einen schmerzhaften Stich in der Brust.
„Hier!", drang mit einem Mal Nathans Stimme an sein Ohr. Er blinzelte verwirrt, als ihm bewusst wurde, dass sie wohl ihr Ziel erreicht hatten. Die beiden standen in einem leeren Korridor, es waren nur ein paar Bilder aufgehängt. Alles wirkte ziemlich trist, Sirius wandte sich suchend herum, doch konnte er Remus nirgends sehen.
„Wo ist er?", fragte der Schwarzhaarige verwirrt.
„Da hinten." Der Rothaarige deutete auf einen Gang der links von ihnen lag. Nathan beugte sich vorne, um nach hinten zu sehen, doch schon im nächsten Moment riss er seinen Kopf ruckartig nach hinten. „Okay, kleine Planänderung. Ab hier machst du alleine weiter. Keine Sorge du schaffst das schon. Es tut mir leid, aber ich muss gehen, also versau es ja nicht. Nathan hob drohend den Finger und stupste Sirius gegen die Rippen. „Und vergiss nicht: Sei ehrlich und alles wird gut."
„Was ist denn? Warum kommst du nicht mit?", fragte Sirius und in seiner Stimme klang ein leiser Hauch äußerster Beunruhigung mit. Merlin, er würde ganz alleine mit Remus sein. Alleine....
„Viel Glück.", flüsterte Nathan und der Anflug eines Lächeln huschte über sein blasses Gesicht. Noch bevor Sirius, etwas erwidern konnte, begann Nathan sich aufzulösen, er wurde immer durchsichtiger, bis er schließlich ganz verschwunden war. Einen Moment starrte der Schwarzhaarige nur perplex auf den Fleck, an dem der Rothaarige eben noch gestanden hatte, doch dann hörte er etwas oder besser jemand der seine volle Aufmerksamkeit auf sich zog.
„Sirius?"
Ruckartig riss dieser seinen Kopf nach rechts und erstarrte noch im selben Moment.
Remus......
Die Augen des Blonden waren rot und ganz verschwollen, seine Haare hingen ihm lose ins Gesicht, er sah blass und krank aus, wie kurz vor Vollmond. Und trotzdem oder gerade deswegen war Remus fast noch schöner, als sonst. Seine Augen waren ruhig auf Sirius gerichtet.
„Was machst du hier?", fragte er leise, es klang wie ein Vorwurf. Sirius hätte nicht hierher kommen dürfen, woher wusste er überhaupt wo Remus gewesen war? Er sah in dieses perfekte und makellose Gesicht und all der Schmerz brach mit solcher Wucht über ihn ein, dass seine Knie weich wurden. Die Erinnerungen stiegen erneut hoch, die Trauer.....aber auch die Wut, der unbändige Zorn über Sirius Verrat.....
„Ich hab nach dir gesucht.", erklärte Sirius mit zittriger Stimme. Jetzt, da er direkt vor ihm stand, in seine fast goldenen Augen sah, wurde ihm schlagartig bewusst, was er tatsächlich angerichtet haben musste.....
„Hör mal, Remus es ist alles nur ein Missverständnis.", begann Sirius zögerlich, doch Remus unterbrach ihn barsch: „Ich bitte dich, verschone mich. Ich will es nicht hören, weder deine fadenscheinigen Entschuldigungen noch deinen idiotischen Erklärungsversuche, lass es einfach." Woher die plötzliche Härte in seinen Worten kam, wusste nicht einmal Remus sich genau zu erklären.
Der Schwarzhaarige war im ersten Moment einfach zu perplex, um zu antworten, er hatte Remus noch nie mit solch einer Kälte in der Stimme reden hören. Seine Augen waren emotionslos und seine Gesichtszüge wirkten unnatürlich verkrampft, ganz so als wolle er mit aller Macht sämtliche Gefühle niederkämpfen.
„Ich verstehe ja, dass du zornig bist, aber gib mir doch wenigstens eine Chance.", bat Sirius und er merkte wie weinerlich seine Stimme bereits klang.
Doch Remus dachte nicht im geringsten an Vergebung.....
„Siehst du, du lügst gleich zweimal in einem einzigen Satz. Erstens hast du mich noch nie verstanden, du hast es noch nicht einmal versucht, für dich war ich immer nur der kleine Idiot, der euch nachgelaufen ist. Und Zweitens habe ich dir in den letzten Jahren jeden Tag eine neue Chance gegeben, schon allein damit, dass ich dir all deine Beleidigungen verziehen habe." Der Blonde hatten nun die Arme vor der Brust verschränkt. Seine Stimme klang noch genauso kalt wie zuvor. Seine absolute Emotionslosigkeit war beängstigend.
„Beleidigungen? Wann hab ich dich beleidigt?", fragte Sirius und seine Augen waren fest auf Remus gerichtet. Er versuchte krampfhaft gegen das kontinuierlich schlimmer werdende Gefühl des Verlustes ankämpfen.
„Oh, du hast nie etwas anderes getan. Es war deine ganze Art, ich bin mir sicher, dass dir das nie aufgefallen ist, aber du hast mich immer wie einen Dummkopf behandelt. So als wärst du der Tollste von allen und die Welt wäre ohne dich vollkommen sinnlos." Remus Stimme brach ab, kurz richtete sich sein Blick gen Boden, doch schon im nächsten Augenblick hatte der Blonde sich wieder gefangen, „und auch wenn ich nicht leugne, dass das stimmt, habe ich nun eingesehen, dass es einfach keinen Sinn mehr hat. Weißt du, es kostete mich einfach zuviel Kraft so zu tun, als wäre alles in Ordnung, so als wärst du nur ein guter Freund. Denn so sehr ich mich auch dagegen wehrte, du warst immer mehr als das. Du warst mein Traum, meine einzige wahre Sehnsucht." Remus Augen wirkten seltsam glasig und seine Stimme war schon lange nicht mehr kalt und gefühllos.
„Ich wäre gekommen.", flüsterte Sirius atemlos. „Ich schwör dir, ich wäre runter zum See gekommen, aber ich konnte nicht. Wenn ich es doch nur früher gewusst hätte." Sirius Augen füllten sich langsam mit Tränen.
„Was hat dich denn aufgehalten?", fragte Remus.
Sirius lachte leise auf. Er wandte seinen Blick ab. „Snivellus.", wisperte er und sah Remus fast herausfordernd an.
„Was?", fragte Remus und so sehr er es auf versuchte, er konnte die Besorgnis nicht aus seiner Stimme verbannen.
„Er hat mich abfangen und ...nun ja ...sagen wir außer Gefecht gesetzt. McGonagall ist dazu gekommen und hat mich zur Krankenstation geschickt. Dort bin ich auch sofort hingegangen. Plötzlich ist James dort aufgetaucht und hat gemeint, du würdest unten am See auf mich warten. Du kannst dir vorstellen, dass ich etwas verwirrt war, doch trotzdem bin ich ihm gefolgt. Tja, den Rest kennst du ja."
Vielleicht waren es Sirius Augen, die direkt in Remus Seele zu sehen schienen, vielleicht auch seine leise Stimme, die Gänsehaut auf Remus Haut verursachte oder einfach der Wunsch, sich geirrt zu haben auf jeden Fall, zweifelte er nicht im geringsten daran, das der Schwarzhaarige die Wahrheit sagte.
Dass Remus nichts erwiderte, bestärkte Sirius in dem Gefühl, dass er jetzt unbedingt weiter reden musste.
„Ich hatte in den letzten paar Stunden ziemlich viel Zeit nachzudenken. Über dich und mich. Über die letzten Jahre. Über unsere gemeinsame Nacht. Über meine Gefühle." Ein paar Tränen rannen Sirius Wange entlang. Der Blonde hatte ihn noch niemals weinen gesehen....
Die Gefühle schlugen Wellen. Die Atmosphäre war zum zerreißen gespannt, die Herzen rasten und die Hoffnung wuchs....
„Ich wurde von Lily und James angeschrieen, was für ein Idiot ich bin, um nicht einzusehen, was scheinbar allen sonnenklar war. Ein Bild hat mir erklärt, dass alles, wie immer eigentlich, meine Schuld ist." Ein verbittertes Lachen entrang sich Sirius Kehle. „Am Anfang da dachte, dass sie alle Unrecht hätten, ich meine, ich war noch nie verliebt. Das ist nun einmal eine Tatsache. Zumindest dachte ich das."
Remus begann zu zittern. Er spürte es ganz deutlich, wie seine Hände sich verkrampften und sein Verstand langsam versagte. Seine Knie waren weich und der Blonde befürchtete, dass sie ihn bald nicht mehr halten würden.
Sirius hatte seinen vorgefertigten Text vollkommen vergessen. Was er sagte, war das, was einem immer zuerst einfällt, wenn einem nichts mehr einfällt....
Die Wahrheit.
„Manchmal, da vergisst man, dass nichts unzweifelhaft ist. Ich glaube, dass mir nie richtig klar war, was du mir bedeutest, weil du selbstverständlich warst. Nie, bin ich in die Verlegenheit gekommen, darüber nachzudenken, was wohl passieren würde, wenn du nicht mehr da wärst. Ich dachte, dass du der jenige sein würdest, der mich nie verlässt. Aber heute, heute wurde ich eines besseren belehrt," Die Tränen ließen Sirius Sicht ganz verschwimmen.
„Du hast mich verlassen. Du warst weg, ich wusste nicht wo du bist, wie es dir geht, ob alles in Ordnung ist. Und der Gedanke, dieses Unwissen..... diese Angst hat mich fertiggemacht. Ich hab dich vermisst. Dein Gesicht, deine Stimme, einfach alles an dir. Mir wurde bewusst, ich habe erst wirklich verstanden, dass ein Leben ohne dich....ohne deine Nähe und deine Liebe absolut sinnlos ist."
Sei ehrlich und alles wird gut.
Mit fahrigen Bewegungen wischte sicht Sirius die Tränen aus dem Gesicht. Es stimmte tatsächlich, man weiß erst wie viel ein Mensch einem bedeutet, wenn er auf einmal nicht mehr da ist.
„Sirius?", flüsterte Remus und seine Stimme klang wie ein leises hoffnungsvolles Flehen.
„Ich versteh ja, dass du mich jetzt hassen musst, dass nie etwas aus uns werden könnte, weil ich zu viele dumme, idiotische und unverzeihliche Fehler gemacht habe." Die Stimme des Schwarzhaarigen überschlug sich fast, während er redete. „Woher hätte ich es wissen sollen? Ich war einfach zu blind."
Du bis mein Traum, meine einzige wahre Sehnsucht.....
Ohne genau darüber nachzudenken schloss Remus den letzten Abstand zwischen ihnen. Mit der Leidenschaft eines Menschen, der nichts mehr zu verlieren, aber alles zu gewinnen hatte, schlang er seine Arme um Sirius. Der Blonde schloss die Augen und presste seine Lippen auf die des Schwarzhaarigen, jede emotionslose Beherrschtheit war verloren gegangen.
Einen Moment standen sie nur da, die Lippen starr aufeinandergepresst.
Doch da gab es noch etwas, etwas dessen Aussprache unabwendbar war.....
Remus bewegte vorsichtig seinen Kopf nach hinten. Er zog sich zurück.
„Sag es!", flüsterte er atemlos.
Sirius hob zuerst nur überrascht die Augenbrauen, doch dann legte sich ein Schimmer des Verständnisses in seinem Blick.
Seine linke Hand begann über Remus Wange zu streichen, er kam näher, Stück für Stück, bis nur noch ein Wimperaufschlag sie voneinander trennte.
Seine Stimme klang laut und deutlich, sich seiner Sache vollkommen klar und zum ersten Mal in seinem Leben war sich Sirius der Bedeutung dieser Wort absolut bewusst.
„Ich liebe dich, Remus."
*
Die Welt hat sich verändert,
denn du wurdest aus Elfenbein und Gold geschaffen.
Die gebogenen Linien deiner Lippen schreiben die Geschichte neu.
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la fin
