Anm. d. Autors: Das Kapitel ist hauptsächlich Daeva gewidmet ... die anderen Figuren räkeln sich nur etwas in der Gegend rum ... ich hoffe es ist nicht allzu einseitig geworden
Kapitel 4
Das Quidditschmannschaftsauswahlverfahren
oder
GAME START!
Luzifer lies sich in den darauffolgenden Tagen nicht in Hogwarts blicken. Der Schulbetrieb wurde dadurch weitergeführt wie immer.
Snape und Argent konkurrierten miteinander, wessen Unterricht die schlimmere Hölle war. Muggelkunde wurde dagegen zum Lieblingsfach vieler Schülerinnen ab der fünften Klasse, denn Chung war außerordentlich nett zu diesen.
Cherry und Draco hielten nun mindestens zwei Meter Sicherheitsabstand, geredet wurde zwischen den Beiden gar nicht mehr. Cherry selber fand man fast jeden späten nachmittag bei Chewie.
Kalidor bekam vom Direktor höchstpersönlich Sonderaufgaben - wie er gerne vor anderen angab - da man ihm ja sein höheres Wesen bereits von weitem ansähe. Der Nachteil an diesen Sonderaufgaben war jedoch, daß sie sehr zeitaufwendig waren und er sich so nicht um die älteren Schülerinnen und sonstige "Freizeitaktivitäten" kümmern konnte. Khair war das ziemlich recht, so musste sie kaum noch blöde Sprüche von ihm hören und die Angelegenheit, die er am Morgen des dritten Schultages glaubte gesehen zu haben, war anscheinend auch erst einmal vergessen worden.
Sam und Hermine vergruben sich nach dem Unterricht gemeinsam in der Bibliothek, Daeva dagegen nahm extra Flugstunden bei Madam Hooch.
Schüler wurden nachts auf den Gängen nicht mehr gesichtet, wobei aber auch das Gerücht mit dazu beigetragen hatte, daß öfters eine unheimliche Geistereule im Schloß umherfliegen sollte. Khair betätigte sich jedoch weiterhin mit ihren Lageplanzeichnungen, welche aber trotzdem nicht vor Falschabbiegungen schützte.
Dann kam der 18. September.
Daeva saß am Frühstückstisch und starrte auf ihr Essen. Sie hatte keinen Appetit, obwohl sie doch hungrig war. In zwei Stunden würde das Auswahlverfahren beginnen.
"Aufgeregt?", fragte Sam, die sich neben die Elbin setzte
"Hmhm", war Daevas Kommentar, während sie weiterhin auf ihr Frühstück blickte
"Das wird schon werden", meinte Sam, um sie zu beruhigen, "du wirst mit deinen Flugkünsten sicher mit einem spitzen Ergebnis abschneiden"
"Und du hast dich nicht beworben?", stieg Daeva ins Gespräch ein
Ihre Gegenüber schüttelte den Kopf: "Solange ich keine Flügel habe, bleibe ich auf dem Boden der Tatsachen"
Die Elbin grinste, dann betrat Madam Hooch den Raum: "Die Bewerber für das Auswahlverfahren bitte in einer halben Stunde im Eingangssaal sammeln", danach ging sie wieder.
"Ich mach mich dann mal fertig", meinte Daeva, stand auf und verließ ebenfalls den Saal
Nun saß Sam allein gelassen am Hufflepuff Tisch: "Ja ... geh nur ... vielen Dank für das Gespräch ... ich ... setz mich ... dann mal an ... meinen Tisch"
Das Wetter war gut. Die Sonne schien und es wehte nur ein leichter Wind, als sich die Ränge am Quidditschplatz langsam füllten.
Lee Jordan übernahm die Moderation: "Willkommen liebe Schüler und Schülerinnen und auch einen guten Morgen an unsere Lehrer. Wir werden heute vielleicht ein Auswahlverfahren der Spitzenklasse sehen. Jedes Haus braucht neue Mitspieler. Bei Gryffindor werden zwei gesucht, Slytherin möchte einen neuen Kollegen in ihren Reihen wissen, wobei diese sich eigentlich gar nicht anstrengen bräuchten, denn Gryffindor wird denen gehörig in den ..."
"Mr. Jordan!", unterbrach eine entsetzte Professor McGonagall
"Oh, sie sind auch schon da ...", meinte Lee, "also, Slytherin braucht einen neuen Mitspieler, genauso wie Rawenclaw und Hufflepuff. Es wird drei Disziplinen geben, in denen man Punkte erringen kann. Angefangen wird mit einem ganz normalen Rennen auf dem Besen. Der Schnellere gewinnt. Der zweite Test besteht aus einem Hindernisparkur und die letzte Herausforderung ist das Fangen des Schnatzes. Die Kandidaten mit den höchsten Punktzahlen werden dann während der Feier heute Abend in die dementsprechenden Mannschaften aufgenommen"
Lee sah zu Madam Hooch, die ihm zunickte und er wandte sich wieder an das Publikum: "Ich habe gerade das Zeichen bekommen, daß alle Bewerber eingetroffen sind. Insgesamt haben sich 58 Schüler und Schülerinnen beworben, 16 in Gryffindor, 12 in Rawenclaw, 13 in Hufflepuff und ganze 17 Bewerber möchten bei Slytherin in die Mannschaft, die aber nicht die geringste Chance gegen die Löwen ..."
"Mr. Jordan, ich warne sie!", wurde er von der Verwandlungslehrerin unterbrochen
"Ja ja", meinte dieser, "also, laßt die Spiele beginnen!"
"Das sind keine Gladiatorenkämpfe, Mr. Jordan", mischte sich Professor McGonagall ein
"Das glauben sie, Professor", war seine Antwort
Die Kandidaten betraten mir ihren Besen den Platz und Madam Hooch baute sich vor ihnen auf: "Nach dem vorhin statt gefundenem Losverfahren werden die Schüler aus Rawenclaw mit dem Rennen beginnen. Damit keiner schummelt, haben wir auf der Strecke mehrere neutrale Beobachter postiert. Das Rennen geht über zehn Meilen. Fünf Meilen hin bis zur Markierung und fünf Meilen wieder zurück. Die Rawenclaws gehen bitte zur Startlinie und fangen schon einmal an zu schweben, die anderen warten hier!"
Die Schüler machten sich auf den Weg und folgten den Anweisungen von Fluglehrerin.
Einige Minuten später saß diese dann vor den Schülern auf ihrem Besen und schwenkte eine Fahne: "Auf die Plätze ... fertig ... los!"
Das erste Rennen begann unter lautem Jubel der Zuschauer.
"Und da rasen sie los", kommentierte Lee Jordan den Start, "Madam Hooch sollte sich das nächste Mal besser an die Seite stellen, sonst könnte es zu einem unschönen Zusammenstoß mit den Kandidaten kommen. Und da kam es bereits zum ersten Crash zwischen Lisa Turpin und Herman Onyx. Madam Pomfrey kommt bereits herbei geeilt. Auf den ersten Blick sieht es aus, als wären die ersten zwei Mitstreiter bereits aus dem Rennen ausgeschieden. Lisa scheint sich am Arm verletzt zu haben und Herman hält sich seinen Kopf. Ja, für diese beiden ist das Auswahlverfahren bereits beendet. Die restlichen Kandidaten für Rawenclaw sind mit bloßem Auge kaum noch zu erkennen. Ich bin gespannt wie lange sie für diese Strecke brauchen und ob noch mehr dabei ausscheiden"
Etwa eine viertel Stunde später kamen die meisten wieder zurück und Laureen Fairchild aus der sechsten Klasse ging als erstes durchs Ziel.
"Die Bewerber des Hauses Hufflepuff sind als nächstes dran", ertönte es aus dem Mikrofon
Daeva klopfte das Herz bis zum Hals als sie an die Startlinie trat und sich auf ihren Besen setzte. Die stupste sich kurz vom Boden ab und blieb in der Luft schweben, genauso wie ihre Hauskameraden.
Wieder erschien Madam Hooch vor den Schülern.
Als das "Los!" ertönte, spürte die Elbin nur noch den Wind um ihre Nase. Sie achtete weder auf ihre Mitstreiter, noch auf die Kommentare von Lee Jordan. Das einzige was ihr durch den Kopf ging war "Schneller als die anderen sein"
Sie kniff die Augen zusammen, die durch den Flugwind zu tränen begannen. Zum Glück hatte sie sich ihre Haare zusammengebunden, so daß diese nicht beim Rennen störten. Daeva wußte nicht, wieviel Zeit vergangen war, als endlich die Markierung in Sichtweite kam. Die Elbin versuchte einen kleinen Bogen zu fliegen, um zu wenden und atmete während der Umrundung tief ein. Auf einmal begann sie auf dem Besen zu trudeln. Daeva musste innehalten und hustete laut los.
Blöde Fliegen, dachte die Elbin und spuckte das Insekt aus, bevor sie wieder Gas gab. Durch die unfreiwillige Zwischenmahlzeit hatte sie Zeit verloren und war von einigen Mitschülern überholt worden. Sie legte sich so eng an den Besen wie nur möglich, um den Luftwiderstand zu verringern und noch schneller zu werden. Daeva bemerkte, daß sie einige Konkurrenten wieder einholte und schon hatte sie die Ziellinie vor Augen. Leider nicht als erstes.
"Das Rennen im Hause Hufflepuff hat Deacon Langley aus der vierten Klasse gemacht, als einzige Erstklässlerin kommt Daeva Red mit einem dritten Platz ins Ziel. Nicht schlecht für den Anfang", kommentierte Lee das Geschehen
Bei dem darauffolgenden Wettstreit der Slytherins verweigerte Lee jegliches Kommentar, da er laut seiner eigenen Aussage für nichts garantieren konnte. Somit übernahm Professor McGonagall das Mikrofon und führte eine sachlich klare Moderation durch. Bei dem letzten Rennen, in dem die Gryffindors gegeneinander antraten, lief Lee wieder zur Hochform auf und lobte jeden seiner Hausgenossen in den höchsten Tönen.
"Meine Damen und Herren, liebe Kinder ..."
"Wir sind nicht im Zirkus, Mr. Jordan"
"Nicht? Dabei sieht der nächste Test doch ganz danach aus - liebe Zuschauer, nun folgt der Hindernisparkur. Die Teilnehmer müssen zuerst die fliegenden Ringe bewältigen. Diese haben einen Durchmesser von zwei Metern und verändern gern ihre Höhe. Die Kandidaten haben alle fünf davon zu durchfliegen, ohne deren Rand zu berühren. Gleich danach ist Bodennähe gefragt, denn man muss unter einem zehn Meter langen und nur ein Meter hohen Hindernis hindurch fliegen ohne den Rasen oder die Decke des Hindernisses zu berühren. Sobald man dies bewältigt hat, wird an der fünfzehn Meter langen Säule eine nach oben gerichtete Schraube verlangt, das heißt die Teilnehmer müssen wie auf einer Wendeltreppe die Stange nach oben fliegen. Als letzte Aufgabe für diesen Test ist es in den dort hinten aufgestellten Glaskasten zu fliegen und am anderen Ende wieder herauszukommen. Das hört sich leicht an, ist aber durch die dort drin befindlichen Klatscher ein schweres Unterfangen. Falls ein Kandidat ein Hindernis nicht schafft, kann er sofort beim nächsten beginnen, sofern er noch in der Lage ist. Dies gibt jedoch Punktabzüge. Diesmal fangen die Schüler aus Slytherin an, wobei ich aber eine Wette abschließen kann, daß niemand von denen ..."
"Mr. Jordan!"
"Schon ok, also startet die zweite Disziplin!"
Die Slytherins hielten sich besser, als Lee Jordan gedacht hatte. Die größten Schwierigkeiten hatten die Kandidaten mit den Klatschern, die bis auf zwei Schüler jeden von seinem Besen holten. Die zwei mittleren Aufgaben bewältigte jedoch jeder mit Bravour.
Die Rawenclaws und Gryffindors, die danach folgten, taten es ihnen mit wenigen Ausnahmen gleich, dann war in dieser Disziplin endlich Hufflepuff dran.
Mit Entsetzen beobachtete Daeva, daß kein Hausgenosse, der vor ihr dran war, das Hindernis mit den Klatschern schaffte.
"Red, Daeva", rief Madam Hooch die Elbin auf
Diese holte noch einmal tief Luft und trat vor.
"Setzen sie sich bitte auf ihren Besen und starten sie nach meinem Pfiff", erklärte die Fluglehrerin und Daeva nickte
Kaum hallte der Klang der Pfeife über den Platz stieß die Elbin sich vom Boden ab und sah nun die schwebenden Ringe vor sich. Sobald sie einen Ring hinter sich gelassen hatte, musste sie feststellen, daß die darauffolgenden ihre Geschwindigkeit des Auf- und Abschwebens erhöht hatten und die Nächsten immer schneller waren als ihre Vorgänger. Daeva konzentrierte sich und versuchte den richtigen Zeitpunkt abzupassen. Dann raste sie los und durchflog die restlichen vier Ringe ohne auch nur einmal anzuhalten. Als sie den letzten hinter sich hatte machte sie einen Sturzflug und brachte ihren Besen Zentimeter vor dem Boden in eine waagerechte Stellung, um das zweite Hindernis mit keinerlei Schwierigkeiten zu durchfliegen. Auch die dritte Aufgabe stellte keine Anforderungen an die Elbin, so daß sie bereits fünf Minuten nach dem Start vor dem Kasten mit den Klatschern schwebte.
Rein ins Vergnügen, dachte sie und durchflog die Öffnung. Sekunden später raste ein Klatscher an ihrem Ohr vorbei und der zweite hatte sich bereits auf einen Kollisionskurs mit ihr eingestellt.
Daeva zog ihren Besen nach oben, damit der kleine Ball darunter hinweg sauste, dann drückte sie den Stiel nach unten, um so schnell wie möglich zum Ausgang zu gelangen. Die Klatscher flogen sofort hinterher und kurz vor dem Ziel musste Daeva nach links abbiegen, um nicht getroffen zu werden. Wieder versuchte sie mit einem schnellen Spurt zur Öffnung zu kommen und wieder waren die Bälle im Weg. Einer flog von vorne auf sie zu, der andere von hinten. Wenn Daeva noch mal auswich, musste sie das ganze wieder von vorn beginnen, doch das wollte sie nicht, also hielt sie weiter auf den Ausgang zu. Sekunden bevor die Klatscher sie trafen, drehte sich die Elbin auf ihrem Besen, so daß sie nun kopfüber auf ihm saß bzw. sich an ihm festklammerte. Die Kugeln stießen zusammen und trudelten orientierungslos im Raum, während Daeva unter tobendem Applaus ihr Ziel erreichte.
"Mesdames et Messieurs"
"JORDAN"
"Kommen wir zur letzten Disziplin! Es werden nun drei silberne und ein goldener Schnatz freigelassen, die von den Kandidaten gefangen werden müssen. Dazu haben die Häuser jeweils eine halbe Stunde Zeit. Da der goldene Schnatz schneller ist als seine Vorgänger, bekommt der Fänger dieser Kugel fünfzig Punkte gutgeschrieben, die silbernen haben einen Wert von dreißig Punkten. Diesmal beginnt Gryffindor, gefolgt von Rawenclaw, Hufflepuff und Slytherin, die noch nicht einmal einen Schnatz erkennen könnten, wenn er direkt vor ..."
"Mr. Jordan, noch ein einziges Fehlkommentar und ich werde sie von ihrem Moderatordasein befreien!"
"Let's go!"
Die Gryffindors konnten alle drei silbernen Kugeln fangen, doch der goldene Schnatz blieb für die gesamte halbe Stunde, die ihnen zur Verfügung gestellt wurde, verschwunden.
Rawenclaw konnte nur einen silbernen Schnatz und eine Hetzjagd auf den goldenen, der kurzfristig gesichtet, jedoch nicht gefangen wurde, verzeichnen.
Nun saßen die Hufflepuffs bereits fünfzehn Minuten in der Luft und suchten verzweifelt nach kleinen fliegenden Bällen.
Deacon Langley war der erste, der einen silbernen Schnatz sah und ihn, nach einer kleinen Jagd, auch als sein Eigen verzeichnen konnte. Stolz kehrte er mit der Kugel in der Hand zum Erdboden zurück.
Daeva fing an, nervös zu werden und schaute in alle Himmelsrichtungen. Dann blieb ihr Blick an etwas größerem in der Luft hängen. Es war Luzifer, der ihr amüsiert zulächelte und auf etwas unter den Kandidaten zeigte. Daeva folgte seinem Wink und sah es in der Nähe der Lehrertribüne blitzen und zwar golden. Gleichzeitig hatte aber auch ein Hausgenosse den goldenen Schnatz entdeckt und raste nun auf ihn zu. Daeva wendete ihren Besen und tat es ihm gleich. Kopf an Kopf kamen sie der begehrten Kugel immer näher. Beide streckten einen Arm aus, um den Schnatz zu fangen. Die Elbin bemerkte aus den Augenwinkeln, daß sich auf der Lehrertribüne, an der sie gerade vorbei flogen, etwas regte und auf einmal machte ihr Besen einen Bremser, während sich ihr Mitstreiter den goldenen Schnatz schnappte. Daeva spürte einen Schmerz in ihrer Hand und sah mit Erstaunen, daß eine kleine silberne Kugel in ihr weilte. Diese war direkt in ihre Hand geflogen, als sie den goldenen Schnatz fangen wollte. Die Elbin dachte kurz nach und zwang ihren Besen auf die Lehrertribüne zuzufliegen. Diese staunten nicht schlecht, als Daeva auf sie zugerast kam. Einige brachten sich schon vorzeitig in Sicherheit. Die Elbin stellte sich auf ihren Besen, um nun freihändig immer näher zu kommen.
Wieder machte der Besen einen abrupten Bremser und diesmal direkt vor der Tribüne. Daeva wurde dadurch nach vorne geschleudert und landete mit einem Salto direkt vor Professor McGonagall, die dementsprechend schockiert aussah. Die Hand der Elbin war neben dem Ellenbogen der Lehrerin zu einer Faust geballt.
"Was sollte das, Miss Red", keuchte McGonagall
Langsam zog Daeva ihre Hand wieder zurück und zeigte sowohl der Lehrerin als auch Lee Jordan einen weiteren silbernen Schnatz.
"Das ist unglaublich", brüllte Lee in sein Mikrofon, "mit einer sensationellen Darbietung hat die Erklässlerin aus Hufflepuff, Daeva Red, zwei silberne Schnatze innerhalb einer Minute gefangen! Damit sichert sie sich sechzig Punkte und hat damit sogar mehr als Justin Finch-Fletchley, der mit dem goldenen Schnatz fünfzig Punkte ergattert hat!"
Der Applaus war ohrenbetäubend, während Daeva breit grinste und die beiden Kugeln eigentlich gar nicht mehr hergeben wollte. Sie sah noch einmal kurz zum Himmel, doch Luzifer war wieder verschwunden.
"Wenn die Slytherins nun nicht ebenfalls so eine Show hinlegen, dann würde ich behaupten, daß dies der Höhepunkt des Auswahlsverfahrens war", rief Lee
Auch die Slytherins konnten sich alle Schnatze sichern, doch an Daevas Flugkunst kamen sie nicht ran, so daß diese für den heutigen Tag das Hauptgesprächsthema war.
Sam stürzte zu der Elbin heran und umarmte sie wild: "Hab ich es dir nicht gesagt, daß du das schaffst"
Während der Umarmung flüsterte Daeva Sam ins Ohr: "Ich hab vorhin Luzifer wieder gesehen"
Diese starrte sie an: "Bist du sicher?"
"Hundertprozentig!", war die Antwort
"Das war wirklich ein erstklassiges Schauspiel", ertönte es plötzlich und beide Mädchen drehten sich um. Hinter ihnen stand die Austauschschülerin aus Indien.
"Ich hab noch nie jemanden so fliegen sehen"
Daeva grinste: "Das waren eigentlich nur Reflexe. Über meine Manöver hab ich gar nicht so richtig nachgedacht"
"Das hört sich sehr nach einem Naturtalent an", sagte Sheila und lächelte, "man sieht sich dann heute abend"
Damit verschwand sie in der Menschenmenge, die sich gebildet hatte, um wieder zurück ins Schloß zu gehen.
"Nanü? Was wollte die denn?", fragte Cherry, die sich durch die vorbeigehenden Leute quetschte, um zu den beiden Mädchen zu gelangen.
"Sie hat Daeva gelobt", sagte Sam
"Das hast du aber auch verdient. So was sieht man auch nicht alle Tage", wandte sich Cherry zu der Elbin, "ich muss jetzt zu meinem kleinen Liebling. Will jemand von euch mitkommen?"
Dankend lehnten die beiden ab. Cherry redete über Chewie, als wäre er ein Kuscheltier, doch sowohl Sam als auch Daeva hatten eigentlich keine Lust einen ausgewachsenen Sashquatch zu sehen, auch wenn er niedlich sein sollte.
Es war bereits 16.00 Uhr und in drei Stunden wurde bekanntgegeben, wer es in die Mannschaften geschafft hatte.
Als sie wieder im Schloß angekommen waren, zogen sich Sam und Daeva in eine ruhige Ecke zurück.
"Was hat er gemacht?", wollte Sam wissen
"Wer?"
"Na, Luzifer!"
"Ach der, er stand über uns in der Luft und hat mir gezeigt, wo der goldene Schnatz war", erklärte die Elbin, "seid ihr sicher, daß er wirklich böse ist?"
"Äh ... laut den Geschichten die es gibt ... JA!", kam es von Sam, "sollten wir das den Lehrern sagen?"
"Die haben sich das letzte Mal schon darüber aufgeregt, daß wir ihn gesehen haben ...", murmelte Daeva in sich hinein
"Stimmt ...", überlegte ihre Freundin, "hm ... er hat ja nichts schlimmes gemacht. Vielleicht behalten wir es dann erst einmal für uns"
"Ok", stimmte die Elbin zu
"AUS DEM WEG!", erklang es laut und die beiden Erstklässler sprangen zur Seite, als ein mit Büchern bepackter Kalidor Baka an ihnen vorbei rauschte.
"Was ist denn mit dem?", fragte Daeva
"Die älteren Schülerinnen aus Rawenclaw sagen, er hätte spezielle Aufgaben bekommen, um sich auf sein Lehrerdasein einzustellen"
"Und Miss ed Din? Sie sieht nicht so gehetzt aus ..."
Sam zuckte mit den Schultern.
In einem anderen Teil von Hogwarts war Professor Argent wieder voller Punktabzugslaune.
"Nehmen sie die Ohrringe heraus. Die glitzern ja wie tausend Diamanten. Zehn Punkte Abzug für Gryffindor wegen Schmucktragens"
"Die Herzkönigin ist im Anmarsch!", flüsterte Ron schockiert und sowohl er als auch Harry und Hermine versuchten sich so klein wie möglich zu machen, um nicht von ihr entdeckt zu werden. Ron hatte ihr den Spitznamen "Herzkönigin" gegeben, da er sie stark an eine launische Person aus einem Muggelbuch erinnerte, die ständig irgendwelche Leute wegen Lappalien köpfen wollte.
Dann bog eine weitere Person um die Ecke und hielt genau auf Argent zu. Diese baute sich im Gang auf und meinte: "Was streunert ein Slytherin hier in den Gängen zum Gryffindor Turm rum?"
"Das geht sie herzlich wenig an, Professor", war die Antwort
Das Gesicht der Herzkönigin lief puterrot an: "Was erlauben sie sich? Das sind fünfzig Punkte Abzug für Slytherin wegen Unverschämtheit!"
"Sie können mir keine Punkte abziehen", meinte ihr Gegenüber
"Wie bitte?", die Professorin stand kurz vor einer Explosion, "und warum, sollte ich ihnen keine Punkte abziehen können? Nennen sie mir einen einzigen Grund"
"Ich bin der Hauslehrer von Slytherin, Professor Argent", sagte Snape ruhig, "und mir scheint, daß sie ihre Brille vergessen haben"
Mit diesen Worten rauschte der Zaubertranklehrer an ihr vorbei und sie walzte, nachdem sie sich wieder gefasst hatte, weiter den Gang entlang.
Harry, Hermine und Ron konnten nicht mehr vor lachen. Als beide Lehrer verschwunden waren, prusteten sie los, bis ihnen die Tränen in den Augen standen und ihre Köpfe genauso rot waren, wie vorhin das Gesicht der Herzkönigin. Nachdem sie sich wieder gefasst hatten, liefen sie zurück zum Gemeinschaftsraum, um es den anderen zu erzählen.
Punkt 19.00 Uhr war der große Saal, der festlich geschmückt war, mit allen Schülern und Lehrern ausgefüllt. Die Schüler hatten ihre Festumhänge angezogen und auch der Großteil der Lehrer hatte sich hübsch gemacht.
Der Direktor erhob sich und es wurde still: "Liebe Schüler, nach dem ereignisreichen Tag heute, darf ich euch mitteilen, daß alle Punkte ausgewertet wurden und wir heute fünf neue Quidditschspieler begrüßen dürfen. Die Mannschaftskapitäne werden nun die Namen derer ausrufen, die es geschafft haben. Beginnen wir mit Gryffindor"
Fred und George Weasley, die sich seit diesem Jahr die Kapitänswürde teilten, traten vor. "Vielen Dank, Professor und ein großes HALLO an Hogwarts!", begann Fred
Ein Begeisterungssturm kam ihnen entgegen.
"So, ohne viele Worte zu verlieren", fuhr George fort, "wir sagen Herzlichen Glückwunsch zu Peter Shark aus der vierten Klasse ..."
"und Melissa Tree aus dem sechsten Jahrgang!"
Die Schüler brachen in Jubel aus, während die Gewinner zu den Zwillingen kamen und sich gratulieren ließen.
Danach folgten die besten Kandidaten von Slytherin und Rawenclaw, die ebenfalls mit viel Applaus in den Mannschaften begrüßt wurden.
Dann wandte Coal Napster, ein Siebtklässler aus Hufflepuff, sich an die Anwesenden. Er hatte für dieses Jahr den Job als Mannschaftskapitän angenommen: "Und last but not least wird Hufflepuff nun Zuwachs in seiner Mannschaft bekommen. Wir haben auch schon einstimmig beschlossen, daß diese Person auch sofort den Platz als Sucher bekommen wird, denn bei der heutigen Darbietung sind wir uns sicher, daß dies die beste Besetzung für diesen Bereich ist. Darf ich die Erstklässlerin Daeva Red in unseren Qudditschreihen begrüßen?"
Daeva stand der Mund offen. Sie wußte zwar, daß sie für viel Trubel gesorgt hatte, aber daß dies sogar für einen Sieg reichte. Die Elbin musste erst von einer Klassenkameradin angestupst werden, bevor sie zu Coal ging, um sich gratulieren zu lassen. Den Beifall, den sie dabei bekam, war sogar noch lauter, als bei den anderen drei Häusern zusammen.
Wieder erhob sich der Direktor und der Applaus ebbte langsam ab: "Seit einhundert Jahren hat es kein Erstklässler geschafft in eine Hausmannschaft aufgenommen zu werden und nun ist es innerhalb von fünf Jahren gleich zweimal passiert. Ich gratuliere allen Gewinnern noch einmal recht herzlich und jetzt laßt das Fest beginnen!"
Mit einem Zauber wurden die Möbel an die Wand gerückt, so daß in der Mitte des Saales eine freie Fläche entstand und die Tische füllten sich mit warmen und kaltem Büfett.
Über den Köpfen schwebten Instrumente, die von Walzer über Tango bis hin zum Fox Trott verschiedene Melodien spielten. Doch getanzt wurde erst einmal nicht, da die Schüler seit dem Frühstück keine richtige Mahlzeit mehr bekommen hatten. Also machten sie sich über das Büfett her.
Daeva hatte sich zu Sam gesellt und beide kauten genüßlich an ihren Toasts mit Kräuterbutter. Cherry wollte später noch dazu treffen, doch zur Zeit hatte sie ein intensives Gespräch mit Pansy Parkinson.
Die Elbin schaute sich neugierig im Raum um, bis sie sich vor Schreck beinahe an ihrem Toast verschluckte. Sie stieß Sam in die Seite und zeigte mit aufgerissenen Augen auf einen Mann, der am anderen Ende des Saales stand und ihnen zuwinkte. Es war Luzifer.
"Oh verdammt", flüsterte Sam, "was jetzt?"
Daeva konnte noch immer kein Wort herausbringen und zuckte mit den Schultern.
"Behalt ihn im Auge ... ich komm gleich wieder"
Die Elbin nickte stumm und starrte weiterhin auf einen winkenden Herrn der Unterwelt.
Khair saß am Lehrertisch und blickte in die Schülermengen. Ihr linker Platz war frei. Professor Flitwick hatte Madam Hooch zum Tanz aufgefordert. Auf dem rechten Platz neben ihr saß eine wie immer missmutig dreinblickende Lehrerin zur Verteidigung gegen die dunklen Künste. Einen Platz weiter machte Snape das selbe Gesicht.
Khair setzte ihr Saftglas an den Mund und wollte gerade etwas trinken, da tauchte wie aus dem nichts Sam vor ihr auf. Fast hätte die Juniorlehrerin das Glas fallen lassen.
"Wie siehst du denn aus?", fragte Khair, nachdem sie sich von dem Schrecken erholt hatte und der bleichen Schülerin ins Gesicht sah.
"Schauen sie bitte mal in die linke Ecke des Raumes", flüsterte Sam, "neben der ersten Slytherin Flagge. Können sie da jemanden sehen?"
Khair folgte der Beschreibung und dann lief ihr ebenfalls das Blut aus dem Kopf. Immer noch stand Luzifer im Raum und winkte Daeva zu. Diese winkte nun geistesabwesend zurück.
Die Juniorlehrerin wußte nicht, was zu tun war. Was sollte man machen, wenn Satan höchstpersönlich in einem mit hunderten von Menschen gefüllten Raum auftauchte?
"Geh zurück zu Daeva", meinte Khair dann zu Sam, "und laßt den Kerl nicht aus den Augen. Macht euch allen bemerkbar, falls er auf euch zukommt. Ich versuch das ohne viel Aufsehens zu regeln"
Als Sam zurück lief, fügte die junge Frau noch für sich selbst hinzu: "... die Frage ist nur wie"
Der Direktor hatte ihnen damals gesagt, sie sollten Stillschweigen darüber wahren, doch galt das auch für die Lehrer? Khair wußte, daß der Direktor, Professor McGonagall und Professor Snape eingeweiht waren, aber was war mit den anderen? Dumbledore und McGonagall konnte sie auf die Schnelle nicht erreichen, denn beide legten gerade zusammen einen flotten Foxtrott aufs Parkett.
(Anm. d. Autors: Ich kann nicht tanzen. Wenn ein Foxtrott langsam ist, dann möge man mir verzeihen)
Also blieb nur noch der Zaubertranklehrer. Khair erhob sich von ihrem Stuhl, ging an Professor Argent vorbei uns blieb rechts von Snape stehen.
"Was wollen sie, Miss ed Din?", knurrte dieser, ohne sich zu ihr umzudrehen
Die Juniorlehrerin beugte sich etwas zu ihm hinunter und sagte leise: "Die Sache, aus der ich mich raushalten soll, steht da hinten in der Ecke und winkt unserer neuen Sucherin aus Hufflepuff zu"
Schlagartig richtete Snape seinen Blick in die besagte Ecke. Genau in diesem Moment schaute auch Luzifer zu dem Lehrertisch und fing an zu grinsen. Er machte eine höfische Verbeugung und ging dann ganz gemütlich aus dem Saal.
"Wieso wird er von niemand anderem bemerkt?", fragte sich Khair laut
Snape richtete sich auf: "Ein kleiner Trick von ihm für diejenigen, die ihn nicht kennen. Sie bleiben hier!"
Mit diesen Worten rauschte der Zaubertranklehrer durch den Raum und folgte Luzifer.
Khair überlegte kurz. Hierbleiben und weiterhin auf einem Stuhl sitzen, da man sowieso nicht tanzen konnte oder den direkten Befehl Snapes mißachten und hinterhergehen. Die Juniorlehrerin grinste und machte sich auf den Weg, beiden Männern zu folgen.
"Hey, was ist los?", fragte Cherry, die sich gerade zu Sam und Daeva gesellte
"Öhm ...", fing Daeva an, die immer noch nicht ihre Stimme wiedergefunden hatte
"Luzifer war hier, ist nun gegangen, Professor Snape ist hinterher und Khair hat sich ebenfalls aus dem Saal entfernt und ich wette mit dir, daß sie nicht in ihr Zimmer will", erklärte Sam kurz die Situation
"Also, wären nur Snape und ed Din gegangen, hätte ich noch eine andere Theorie finden können, aber wenn Luzifer der Grund war ...", meinte Cherry
"Hä?", kam es fragend von der Halbelbin
Die Austauschschülerin schaute sie verwundert mit großen Augen an und tätschelte dann mit einem Lächeln auf den Lippen ihren Kopf: "Ach ja, du kleines unschuldiges Ding ... das wirst du in ein paar Jahren verstehen ..."
"Ich verstehe es jetzt schon ...", grummelte Sam, "... und diese Vorstellung ist ekelhaft ..."
Cherrys Lächeln wurde breiter: "Werde du mal fünfzehn, dann siehste die Männer auch mit anderen Augen ..."
"Nein, danke! Kein Bedarf", kam es von ihrer Gegenüber
"Zurück zur jetzigen Situation", wechselte Cherry das Thema, "wollen wir hinterher?"
"Wir dürfen uns doch gar nicht mehr mit ihm abgeben", sagte Daeva, die sich endlich wieder gefasst hatte, "Professor Dumbledore hat es doch ausdrücklich verboten"
"Verbote sind da, um nicht befolgt zu werden", meinte die Austauschschülerin, "wie siehst du das, Sam?"
"Daeva hat recht, wir sollten uns da raushalten", antwortete diese, "jedenfalls fürs erste ... ich will sowieso in mein Bett. Gute Nacht"
Somit verschwand auch Sam aus dem Saal. Cherry blickte ihr kritisch hinterher: "Es ist kurz vor 21.00 Uhr und die will ins Bett?"
Daeva legte den Kopf schief: "Sie will einen Alleingang machen ..."
"Seh ich auch so", sagte die Austauschschülerin, "hm, wir schleichen dem leibhaftigen Teufel hinterher ... könnte nicht ungefährlich sein ..."
"Mir ist langweilig ...", war das Kommentar der Elbin dazu
Cherry grinste: "Also los!"
Beide machten sich auf den Weg zum Ausgang, doch dies blieb nicht unbeobachtet.
"Wo will diese Gans denn mit der Hufflepuff hin?", fragte sich Draco, stellte sein Glas hin und folgte den Mädchen.
"Hey, sind hier alle schon in Aufbruchsstimmung?", kam es von Hermine aus einer anderen Ecke des Raumes
"Was?", fragte Ron
"Zuerst verlassen Sheila und Rasputin gemeinsam den Raum, dann Snape, gefolgt von Khair, kurz darauf gehen Pansy und Kalidor, dann Sam, Daeva und eure "heißgeliebte" Cherry und nun dackelt auch noch Malfoy hinterher", erklärte Hermine
Harry und Ron sahen sich an und Hermine erkannte, was die beiden gerade dachten: "Wir könnten großen Ärger bekommen"
"Wir müssen uns ja nicht erwischen lassen", antwortete Ron und somit verließen auch diese drei den großen Saal.
Khair versuchte Snape so gut wie möglich zu folgen. Dieser Mann hatte eine unglaubliche Geschwindigkeit drauf. In der Eingangshalle angelangt, wäre sie ihm beinahe in die Arme gelaufen, da er dort stehengeblieben war. Schnell versteckte die Juniorlehrerin sich hinter einer großen Säule. Snape schaute sich derweil suchend um, dann erschien Luzifer in seinem Blickfeld, der lässig an der große Tür lehnte.
"So, sieht man sich wieder, Severus", grinste er, "wie geht es Albus und Minerva? Die wissen doch sicher schon von meinem kleinen Besuch vom letzten Mal"
"Ich habe dir gesagt, daß du dich nie wieder hier blicken lassen sollst", zischte der Zaubertranklehrer
"Weshalb? Ich hab doch noch gar nichts schlimmes getan.", sagte Luzifer und setzte ein unschuldiges Gesicht auf
"Die Betonung liegt auf "NOCH" und wie viele Leute sind das letzte Mal wegen deiner "Spielereien" draufgegangen?", knurrte Snape
Luzifer strich sich über den Bart: "Stimmt ... hab ich glatt vergessen ..."
"Willst du wieder unschuldige Schüler verführen?", ertönte es auf einmal. Dumbledore und McGonagall betraten die Halle
"Minerva, meine Liebe, ich verführe doch keine Schüler ... ich versuchte ihnen damals nur die Wahl leichter zu machen", verteidigte er sich
"Was willst du, Luzifer?", fragte der Schuldirektor mit einem leicht gereizten Unterton
"Ich suche etwas, Albus", antwortete er, "und dieses etwas ist hier in Hogwarts versteckt"
"Und was sollte das sein?", kam es von der Verwandlungslehrerin
"Minerva, wenn ich euch das sagen würde, dann wäre doch die ganze Überraschung hin, aber ich könnte euch ein paar Hinweise geben. Wenn ihr mitmachen wollt, dann wären wir schon drei Mannschaften, die danach suchen würden"
"Was sind das für Hinweise?", wollte Dumbledore wissen
Luzifer klatsche erfreut in die Hände: "Sehr schön, dieses Spiel wird immer interessanter. Also wo fang ich an? ... Genau, also in Hogwarts befindet sich eine Person, die frei von jeder Sünde ist, denn das, was sie sucht, ist ebenfalls rein und kann nur von etwas gleichwertigem berührt werden. Diese Person wurde von der gegnerischen Mannschaft hier eingeschleust, spielt also nicht für euch - ihr müsst dann euren eigenen reinen Mitspieler finden"
Die drei Lehrer sahen den Herrn der Unterwelt stumm an.
"Könnt ihr mir folgen?", fragte Luzifer, "Schön, also, wenn die gegnerische Mannschaft das Gesuchte zuerst findet, dann sieht es sehr schlecht für euch aus und ich werde Chef. Das ist so eine kleine Abmachung zwischen mir und der anderen Partei gewesen, da ich persönlich das Reine nicht berühren kann ... ihr könnt euch ja denken warum. Deshalb mach ich auch nur passiv mit ... sozusagen als Beobachter"
"Du und deine Rätsel ...", murmelte McGonagall
Luzifer lachte kurz: "Minerva, laß mir doch den Spaß ... mein Arbeitsplatz ist sehr langweilig, wenn man Jahrtausende ein und denselben Job hat ... hm ..."
"Ist noch etwas oder wirst du uns endlich von deiner Anwesenheit erlösen?", knurrte Snape
"Eigentlich darf ich euch das gar nicht sagen ... aber was solls, kann man sowieso nicht mehr ändern. Wo du vorhin was von draufgehen sagtest, Severus: innerhalb dieses Schuljahres wird die Flamme eines Lebenslichtes, das dieses Gespräch mitbekommen hat, erlöschen"
"Da du unsterblich bist, bleibt ja nur einer von uns dreien", meinte McGonagall, "das hättest du auch klarer ausdrücken können
Luzifer schüttelte den Kopf: "Nein, nein, ... vielleicht habt ihr es noch nicht bemerkt, aber unsere kleine Konversation hat mehr Ohren, als es zuerst aussieht. Und ich muss jetzt gehen. Hab noch viel zu erledigen. Am schlimmsten ist dieser Papierkram ... Minerva, vielleicht gewährst du mir an Halloween einen Tanz. Ich wünsche noch einen schönen Abend!"
Damit verschwand der Herr der Unterwelt.
"Mehr Ohren?", fragte McGonagall knirschend und schaute sich in der Halle um. Alle drei Lehrer waren still, vernahmen mehrere Schritte, die sich hastig entfernten und das Flügelschlagen eines Vogels.
Khair konnte nicht glauben, was sie gerade gehört hatte und noch weniger, was sie sah. Als sie sich umdrehte, huschten im selben Augenblick eine kleine und eine große blonde Gestalt aus dem Eingangssaal.
Ups, dachte die Juniorlehrerin und schlich ihnen nach.
Mitten auf dem Gang blieben Daeva und Cherry stehen.
Cherry war kreidebleich: "Oh, verdammt ..."
"Warum?", fragte Daeva
"Hast du eben nicht zugehört? Einer von uns wird in diesem Jahr noch ins Gras beißen"
"Und?"
"UND? Das heißt TOT, AUS, VORBEI, SCHLUSS, FINITO, ENDE DER FAHNEN-STANGE"
"Aha ..."
Cherry ignorierte nun Daevas Gleichgültigkeit gegenüber diesem Thema und überlegte laut: "Also, es könnte den Direktor treffen oder Professor McGonagall, Professor Snape, dich oder mich ..."
"Oder mich!", ertönte es hinter ihnen und die Austauschschülerin fuhr erschrocken zusammen, während Daeva nur in die Richtung der Stimme schaute. Khair stand mit verschränkten Armen mitten im Weg.
"Und weitere fünf dort Anwesende kommen ebenfalls in Frage", sagte die Elbin
"Wie? Ich hab da niemanden mehr gesehen", kam es von Cherry
"Ich auch nicht, aber gehört habe ich sie, genauso wie sie, Miss ed Din", war die Antwort
"Khair", verbesserte die Juniorlehrerin, "und was hattet ihr dort verloren? Der Direktor hatte doch ausdrücklich verboten, dem Kerl nachzugehen"
Daeva und Cherry schauten sich unsicher an.
"Tja ... äh ...", begann Cherry, " ... ich ... wir ... und was ist mit ihnen???"
Khair verzog die Mundwinkel: " ... kleiner Vorschlag: Ich sag nix und ihr haltet auch den Rand darüber, ok?"
"Weg hier ...", flüsterte Daeva auf einmal und nahm beide am Arm
"Was ist?", fragte Khair, während sie sich von dem Mädchen mitzerren ließ
"Da kommt wer", meinte diese knapp
Die beiden Mädchen versteckten sich schnell hinter einer großen Statue, während Khair in einen Gang einbog. Dann hörte auch der Rest die Schritte.
"Aber Professor, glauben sie mir doch. Ich hab ganz sicher nicht gelauscht!!!"
Snape kam um die Ecke gerauscht und hielt Draco fest am Arm. Der Zaubertranklehrer machte ein mehr als wütendes Gesicht.
"Ich bin der Threethousand doch nur nachgegangen", verteidigte sich der Junge
"Kein! Wort!", knirschte Snape heraus und bog in den Gang, in dem auch Khair vorher verschwunden war.
Der Mann blieb stehen und sein Blick wurde noch düsterer: "Habe ich nicht gesagt, daß sie im großen Saal bleiben sollen?"
Khair saß auf dem Boden, den Rücken an die Wand gelehnt, und kritzelte etwas auf einem Pergament herum. Als Snape vor ihr stehen blieb schaute sie zu ihm hoch: "Ich hatte keine Lust mehr und wollte nachprüfen, ob meine Pläne auf den wichtigsten Wegen vollständig sind"
Der Zaubertranklehrer ließ Draco los: "Mr. Malfoy! Sie werden ohne Umwege ihren Schlafsaal aufsuchen und bis heute nicht wieder verlassen .Wir werden das morgen besprechen!"
Der Junge nickte nur kurz und verschwand so schnell wie möglich.
"Nun zu ihnen, Miss ed Din"
Khair seufzte und stellte sich wieder auf ihre Beine: "Ja, Professor Snape?"
Er kreuzte seine Arme: "Ich fasse zusammen: Sie sehen diesen Herrn, von dem sie wissen, daß der Umgang mit ihm verboten wurde, ich gebe eine klare Anweisung, daß sie bleiben sollen und urplötzlich fällt ihnen ein, daß sie schauen müssen, ob ihre Lagepläne auf dem aktuellsten Stand sind. Wieso nehme ich ihnen das nicht ab?"
"Woher soll ich das wissen?", fragte Khair in einem unschuldigen Ton
"Wagen sie es ja nicht, mich herauszufordern!", fuhr Snape die Frau an, so daß diese einen Schritt zurück ging und versuchte keinen eingeschüchterten Eindruck zu machen.
"Will ich doch gar nicht ...", murmelte sie
"Miss ed Din!", rief auf einmal Cherry, die ebenfalls in den Gang gerannt kam, gefolgt von Daeva, "wenn sie diesen Flur wieder erkennen wollen, können sie das an der großen Zaubererstatue, die einen Holzkasten neben sich stehen hat, um den sich eine Schlange windet!"
Khair verstand: "Äh ... vielen Dank, Miss Threethousand"
Sie nahm das Pergament und zeichnete etwas ein.
"Wo kommen sie beide denn her?", schnauzte der Zaubertranklehrer die beiden Schülerinnen an
"Wir helfen Miss ed Din ihren Plan zu vervollständigen", piepste Daeva, die sich sicherheitshalber hinter Cherry hielt, um dem großen, grimmig dreinblickenden Mann nicht zu nahe zu kommen.
"Zwanzig Punkte Abzug für Hufflepuff, Miss Red. Erstklässler haben abends nichts mehr auf den Gängen verloren. Egal ob mit oder ohne Begleitung. Zurück in ihre Gemeinschaftsräume. Im großen Saal will ich sie heute nicht mehr sehen", sagte Snape, "und zu ihrer Information: diese Zaubererstatue, die sie meinen, stellt den Gründer Salazar Slytherin dar"
Ohne zu widersprechen folgten die Mädchen dem Befehl und gingen mit gesenktem Kopf ihrer Wege.
"Wer hat noch das Gespräch mit angehört?", wandte sich der Lehrer wieder an Khair
"Ich weiß es nicht, ich hab bis auf die beiden dort niemanden gesehen", antwortete diese und ein triumphierendes Leuchten in Snapes Augen machten der Juniorlehrerin klar, daß er sie gerade ein Geständnis hat ablegen lassen.
"Shit ...", kam es von ihr
"Was denken sie sich eigentlich dabei???", brüllte Snape sie an, "ich habe ihnen ausdrücklich verboten, sich mit dieser Sache weiterhin zu befassen!"
"Ich ...", begann Khair, doch in einem gefährlich Flüstern unterbrach der Zaubertranklehrer sie: "Haben sie eigentlich eine Ahnung, um was es hier geht?"
Die Frau schüttelte den Kopf und sagte leise: "Ich ... nein ... ich ... ich ... weiß nur, daß sich elf Personen im Eingangssaal befunden haben. Wer die restlichen vier waren, kann ich ihnen nicht sagen"
"Und einer wird sterben und wenn sie Pech haben, ist es ihre Schuld, weil man ihr Verlassen des Festsaales bemerkt hat, Miss ed Din"
"Das stimmt doch gar nicht", entfuhr es Khair, "es war nur Zufall, daß sich jemand, dessen Lebenszeit bald vorüber ist, im Raum aufgehalten"
"Was wissen sie denn schon darüber?", knurrte Snape, "wenn sie ihre Nase aus dieser Angelegenheit nicht heraus halten können, dann werden sie die Konsequenzen tragen und Hogwarts verlassen. Verstanden?"
"Ja, Sir", knirschte die Juniorlehrerin heraus
"Ach ja, und wegen der heutigen Aktion: Das Saubermachen des Klassenraumes für Zaubertränke werden sie diese Woche übernehmen"
Mit diesen Worten ging Snape an ihr vorbei und verschwand in der Dunkelheit. Khair biß sich auf die Lippe, um vor Wut nicht los zu heulen.
Luzifer lies sich in den darauffolgenden Tagen nicht in Hogwarts blicken. Der Schulbetrieb wurde dadurch weitergeführt wie immer.
Snape und Argent konkurrierten miteinander, wessen Unterricht die schlimmere Hölle war. Muggelkunde wurde dagegen zum Lieblingsfach vieler Schülerinnen ab der fünften Klasse, denn Chung war außerordentlich nett zu diesen.
Cherry und Draco hielten nun mindestens zwei Meter Sicherheitsabstand, geredet wurde zwischen den Beiden gar nicht mehr. Cherry selber fand man fast jeden späten nachmittag bei Chewie.
Kalidor bekam vom Direktor höchstpersönlich Sonderaufgaben - wie er gerne vor anderen angab - da man ihm ja sein höheres Wesen bereits von weitem ansähe. Der Nachteil an diesen Sonderaufgaben war jedoch, daß sie sehr zeitaufwendig waren und er sich so nicht um die älteren Schülerinnen und sonstige "Freizeitaktivitäten" kümmern konnte. Khair war das ziemlich recht, so musste sie kaum noch blöde Sprüche von ihm hören und die Angelegenheit, die er am Morgen des dritten Schultages glaubte gesehen zu haben, war anscheinend auch erst einmal vergessen worden.
Sam und Hermine vergruben sich nach dem Unterricht gemeinsam in der Bibliothek, Daeva dagegen nahm extra Flugstunden bei Madam Hooch.
Schüler wurden nachts auf den Gängen nicht mehr gesichtet, wobei aber auch das Gerücht mit dazu beigetragen hatte, daß öfters eine unheimliche Geistereule im Schloß umherfliegen sollte. Khair betätigte sich jedoch weiterhin mit ihren Lageplanzeichnungen, welche aber trotzdem nicht vor Falschabbiegungen schützte.
Dann kam der 18. September.
Daeva saß am Frühstückstisch und starrte auf ihr Essen. Sie hatte keinen Appetit, obwohl sie doch hungrig war. In zwei Stunden würde das Auswahlverfahren beginnen.
"Aufgeregt?", fragte Sam, die sich neben die Elbin setzte
"Hmhm", war Daevas Kommentar, während sie weiterhin auf ihr Frühstück blickte
"Das wird schon werden", meinte Sam, um sie zu beruhigen, "du wirst mit deinen Flugkünsten sicher mit einem spitzen Ergebnis abschneiden"
"Und du hast dich nicht beworben?", stieg Daeva ins Gespräch ein
Ihre Gegenüber schüttelte den Kopf: "Solange ich keine Flügel habe, bleibe ich auf dem Boden der Tatsachen"
Die Elbin grinste, dann betrat Madam Hooch den Raum: "Die Bewerber für das Auswahlverfahren bitte in einer halben Stunde im Eingangssaal sammeln", danach ging sie wieder.
"Ich mach mich dann mal fertig", meinte Daeva, stand auf und verließ ebenfalls den Saal
Nun saß Sam allein gelassen am Hufflepuff Tisch: "Ja ... geh nur ... vielen Dank für das Gespräch ... ich ... setz mich ... dann mal an ... meinen Tisch"
Das Wetter war gut. Die Sonne schien und es wehte nur ein leichter Wind, als sich die Ränge am Quidditschplatz langsam füllten.
Lee Jordan übernahm die Moderation: "Willkommen liebe Schüler und Schülerinnen und auch einen guten Morgen an unsere Lehrer. Wir werden heute vielleicht ein Auswahlverfahren der Spitzenklasse sehen. Jedes Haus braucht neue Mitspieler. Bei Gryffindor werden zwei gesucht, Slytherin möchte einen neuen Kollegen in ihren Reihen wissen, wobei diese sich eigentlich gar nicht anstrengen bräuchten, denn Gryffindor wird denen gehörig in den ..."
"Mr. Jordan!", unterbrach eine entsetzte Professor McGonagall
"Oh, sie sind auch schon da ...", meinte Lee, "also, Slytherin braucht einen neuen Mitspieler, genauso wie Rawenclaw und Hufflepuff. Es wird drei Disziplinen geben, in denen man Punkte erringen kann. Angefangen wird mit einem ganz normalen Rennen auf dem Besen. Der Schnellere gewinnt. Der zweite Test besteht aus einem Hindernisparkur und die letzte Herausforderung ist das Fangen des Schnatzes. Die Kandidaten mit den höchsten Punktzahlen werden dann während der Feier heute Abend in die dementsprechenden Mannschaften aufgenommen"
Lee sah zu Madam Hooch, die ihm zunickte und er wandte sich wieder an das Publikum: "Ich habe gerade das Zeichen bekommen, daß alle Bewerber eingetroffen sind. Insgesamt haben sich 58 Schüler und Schülerinnen beworben, 16 in Gryffindor, 12 in Rawenclaw, 13 in Hufflepuff und ganze 17 Bewerber möchten bei Slytherin in die Mannschaft, die aber nicht die geringste Chance gegen die Löwen ..."
"Mr. Jordan, ich warne sie!", wurde er von der Verwandlungslehrerin unterbrochen
"Ja ja", meinte dieser, "also, laßt die Spiele beginnen!"
"Das sind keine Gladiatorenkämpfe, Mr. Jordan", mischte sich Professor McGonagall ein
"Das glauben sie, Professor", war seine Antwort
Die Kandidaten betraten mir ihren Besen den Platz und Madam Hooch baute sich vor ihnen auf: "Nach dem vorhin statt gefundenem Losverfahren werden die Schüler aus Rawenclaw mit dem Rennen beginnen. Damit keiner schummelt, haben wir auf der Strecke mehrere neutrale Beobachter postiert. Das Rennen geht über zehn Meilen. Fünf Meilen hin bis zur Markierung und fünf Meilen wieder zurück. Die Rawenclaws gehen bitte zur Startlinie und fangen schon einmal an zu schweben, die anderen warten hier!"
Die Schüler machten sich auf den Weg und folgten den Anweisungen von Fluglehrerin.
Einige Minuten später saß diese dann vor den Schülern auf ihrem Besen und schwenkte eine Fahne: "Auf die Plätze ... fertig ... los!"
Das erste Rennen begann unter lautem Jubel der Zuschauer.
"Und da rasen sie los", kommentierte Lee Jordan den Start, "Madam Hooch sollte sich das nächste Mal besser an die Seite stellen, sonst könnte es zu einem unschönen Zusammenstoß mit den Kandidaten kommen. Und da kam es bereits zum ersten Crash zwischen Lisa Turpin und Herman Onyx. Madam Pomfrey kommt bereits herbei geeilt. Auf den ersten Blick sieht es aus, als wären die ersten zwei Mitstreiter bereits aus dem Rennen ausgeschieden. Lisa scheint sich am Arm verletzt zu haben und Herman hält sich seinen Kopf. Ja, für diese beiden ist das Auswahlverfahren bereits beendet. Die restlichen Kandidaten für Rawenclaw sind mit bloßem Auge kaum noch zu erkennen. Ich bin gespannt wie lange sie für diese Strecke brauchen und ob noch mehr dabei ausscheiden"
Etwa eine viertel Stunde später kamen die meisten wieder zurück und Laureen Fairchild aus der sechsten Klasse ging als erstes durchs Ziel.
"Die Bewerber des Hauses Hufflepuff sind als nächstes dran", ertönte es aus dem Mikrofon
Daeva klopfte das Herz bis zum Hals als sie an die Startlinie trat und sich auf ihren Besen setzte. Die stupste sich kurz vom Boden ab und blieb in der Luft schweben, genauso wie ihre Hauskameraden.
Wieder erschien Madam Hooch vor den Schülern.
Als das "Los!" ertönte, spürte die Elbin nur noch den Wind um ihre Nase. Sie achtete weder auf ihre Mitstreiter, noch auf die Kommentare von Lee Jordan. Das einzige was ihr durch den Kopf ging war "Schneller als die anderen sein"
Sie kniff die Augen zusammen, die durch den Flugwind zu tränen begannen. Zum Glück hatte sie sich ihre Haare zusammengebunden, so daß diese nicht beim Rennen störten. Daeva wußte nicht, wieviel Zeit vergangen war, als endlich die Markierung in Sichtweite kam. Die Elbin versuchte einen kleinen Bogen zu fliegen, um zu wenden und atmete während der Umrundung tief ein. Auf einmal begann sie auf dem Besen zu trudeln. Daeva musste innehalten und hustete laut los.
Blöde Fliegen, dachte die Elbin und spuckte das Insekt aus, bevor sie wieder Gas gab. Durch die unfreiwillige Zwischenmahlzeit hatte sie Zeit verloren und war von einigen Mitschülern überholt worden. Sie legte sich so eng an den Besen wie nur möglich, um den Luftwiderstand zu verringern und noch schneller zu werden. Daeva bemerkte, daß sie einige Konkurrenten wieder einholte und schon hatte sie die Ziellinie vor Augen. Leider nicht als erstes.
"Das Rennen im Hause Hufflepuff hat Deacon Langley aus der vierten Klasse gemacht, als einzige Erstklässlerin kommt Daeva Red mit einem dritten Platz ins Ziel. Nicht schlecht für den Anfang", kommentierte Lee das Geschehen
Bei dem darauffolgenden Wettstreit der Slytherins verweigerte Lee jegliches Kommentar, da er laut seiner eigenen Aussage für nichts garantieren konnte. Somit übernahm Professor McGonagall das Mikrofon und führte eine sachlich klare Moderation durch. Bei dem letzten Rennen, in dem die Gryffindors gegeneinander antraten, lief Lee wieder zur Hochform auf und lobte jeden seiner Hausgenossen in den höchsten Tönen.
"Meine Damen und Herren, liebe Kinder ..."
"Wir sind nicht im Zirkus, Mr. Jordan"
"Nicht? Dabei sieht der nächste Test doch ganz danach aus - liebe Zuschauer, nun folgt der Hindernisparkur. Die Teilnehmer müssen zuerst die fliegenden Ringe bewältigen. Diese haben einen Durchmesser von zwei Metern und verändern gern ihre Höhe. Die Kandidaten haben alle fünf davon zu durchfliegen, ohne deren Rand zu berühren. Gleich danach ist Bodennähe gefragt, denn man muss unter einem zehn Meter langen und nur ein Meter hohen Hindernis hindurch fliegen ohne den Rasen oder die Decke des Hindernisses zu berühren. Sobald man dies bewältigt hat, wird an der fünfzehn Meter langen Säule eine nach oben gerichtete Schraube verlangt, das heißt die Teilnehmer müssen wie auf einer Wendeltreppe die Stange nach oben fliegen. Als letzte Aufgabe für diesen Test ist es in den dort hinten aufgestellten Glaskasten zu fliegen und am anderen Ende wieder herauszukommen. Das hört sich leicht an, ist aber durch die dort drin befindlichen Klatscher ein schweres Unterfangen. Falls ein Kandidat ein Hindernis nicht schafft, kann er sofort beim nächsten beginnen, sofern er noch in der Lage ist. Dies gibt jedoch Punktabzüge. Diesmal fangen die Schüler aus Slytherin an, wobei ich aber eine Wette abschließen kann, daß niemand von denen ..."
"Mr. Jordan!"
"Schon ok, also startet die zweite Disziplin!"
Die Slytherins hielten sich besser, als Lee Jordan gedacht hatte. Die größten Schwierigkeiten hatten die Kandidaten mit den Klatschern, die bis auf zwei Schüler jeden von seinem Besen holten. Die zwei mittleren Aufgaben bewältigte jedoch jeder mit Bravour.
Die Rawenclaws und Gryffindors, die danach folgten, taten es ihnen mit wenigen Ausnahmen gleich, dann war in dieser Disziplin endlich Hufflepuff dran.
Mit Entsetzen beobachtete Daeva, daß kein Hausgenosse, der vor ihr dran war, das Hindernis mit den Klatschern schaffte.
"Red, Daeva", rief Madam Hooch die Elbin auf
Diese holte noch einmal tief Luft und trat vor.
"Setzen sie sich bitte auf ihren Besen und starten sie nach meinem Pfiff", erklärte die Fluglehrerin und Daeva nickte
Kaum hallte der Klang der Pfeife über den Platz stieß die Elbin sich vom Boden ab und sah nun die schwebenden Ringe vor sich. Sobald sie einen Ring hinter sich gelassen hatte, musste sie feststellen, daß die darauffolgenden ihre Geschwindigkeit des Auf- und Abschwebens erhöht hatten und die Nächsten immer schneller waren als ihre Vorgänger. Daeva konzentrierte sich und versuchte den richtigen Zeitpunkt abzupassen. Dann raste sie los und durchflog die restlichen vier Ringe ohne auch nur einmal anzuhalten. Als sie den letzten hinter sich hatte machte sie einen Sturzflug und brachte ihren Besen Zentimeter vor dem Boden in eine waagerechte Stellung, um das zweite Hindernis mit keinerlei Schwierigkeiten zu durchfliegen. Auch die dritte Aufgabe stellte keine Anforderungen an die Elbin, so daß sie bereits fünf Minuten nach dem Start vor dem Kasten mit den Klatschern schwebte.
Rein ins Vergnügen, dachte sie und durchflog die Öffnung. Sekunden später raste ein Klatscher an ihrem Ohr vorbei und der zweite hatte sich bereits auf einen Kollisionskurs mit ihr eingestellt.
Daeva zog ihren Besen nach oben, damit der kleine Ball darunter hinweg sauste, dann drückte sie den Stiel nach unten, um so schnell wie möglich zum Ausgang zu gelangen. Die Klatscher flogen sofort hinterher und kurz vor dem Ziel musste Daeva nach links abbiegen, um nicht getroffen zu werden. Wieder versuchte sie mit einem schnellen Spurt zur Öffnung zu kommen und wieder waren die Bälle im Weg. Einer flog von vorne auf sie zu, der andere von hinten. Wenn Daeva noch mal auswich, musste sie das ganze wieder von vorn beginnen, doch das wollte sie nicht, also hielt sie weiter auf den Ausgang zu. Sekunden bevor die Klatscher sie trafen, drehte sich die Elbin auf ihrem Besen, so daß sie nun kopfüber auf ihm saß bzw. sich an ihm festklammerte. Die Kugeln stießen zusammen und trudelten orientierungslos im Raum, während Daeva unter tobendem Applaus ihr Ziel erreichte.
"Mesdames et Messieurs"
"JORDAN"
"Kommen wir zur letzten Disziplin! Es werden nun drei silberne und ein goldener Schnatz freigelassen, die von den Kandidaten gefangen werden müssen. Dazu haben die Häuser jeweils eine halbe Stunde Zeit. Da der goldene Schnatz schneller ist als seine Vorgänger, bekommt der Fänger dieser Kugel fünfzig Punkte gutgeschrieben, die silbernen haben einen Wert von dreißig Punkten. Diesmal beginnt Gryffindor, gefolgt von Rawenclaw, Hufflepuff und Slytherin, die noch nicht einmal einen Schnatz erkennen könnten, wenn er direkt vor ..."
"Mr. Jordan, noch ein einziges Fehlkommentar und ich werde sie von ihrem Moderatordasein befreien!"
"Let's go!"
Die Gryffindors konnten alle drei silbernen Kugeln fangen, doch der goldene Schnatz blieb für die gesamte halbe Stunde, die ihnen zur Verfügung gestellt wurde, verschwunden.
Rawenclaw konnte nur einen silbernen Schnatz und eine Hetzjagd auf den goldenen, der kurzfristig gesichtet, jedoch nicht gefangen wurde, verzeichnen.
Nun saßen die Hufflepuffs bereits fünfzehn Minuten in der Luft und suchten verzweifelt nach kleinen fliegenden Bällen.
Deacon Langley war der erste, der einen silbernen Schnatz sah und ihn, nach einer kleinen Jagd, auch als sein Eigen verzeichnen konnte. Stolz kehrte er mit der Kugel in der Hand zum Erdboden zurück.
Daeva fing an, nervös zu werden und schaute in alle Himmelsrichtungen. Dann blieb ihr Blick an etwas größerem in der Luft hängen. Es war Luzifer, der ihr amüsiert zulächelte und auf etwas unter den Kandidaten zeigte. Daeva folgte seinem Wink und sah es in der Nähe der Lehrertribüne blitzen und zwar golden. Gleichzeitig hatte aber auch ein Hausgenosse den goldenen Schnatz entdeckt und raste nun auf ihn zu. Daeva wendete ihren Besen und tat es ihm gleich. Kopf an Kopf kamen sie der begehrten Kugel immer näher. Beide streckten einen Arm aus, um den Schnatz zu fangen. Die Elbin bemerkte aus den Augenwinkeln, daß sich auf der Lehrertribüne, an der sie gerade vorbei flogen, etwas regte und auf einmal machte ihr Besen einen Bremser, während sich ihr Mitstreiter den goldenen Schnatz schnappte. Daeva spürte einen Schmerz in ihrer Hand und sah mit Erstaunen, daß eine kleine silberne Kugel in ihr weilte. Diese war direkt in ihre Hand geflogen, als sie den goldenen Schnatz fangen wollte. Die Elbin dachte kurz nach und zwang ihren Besen auf die Lehrertribüne zuzufliegen. Diese staunten nicht schlecht, als Daeva auf sie zugerast kam. Einige brachten sich schon vorzeitig in Sicherheit. Die Elbin stellte sich auf ihren Besen, um nun freihändig immer näher zu kommen.
Wieder machte der Besen einen abrupten Bremser und diesmal direkt vor der Tribüne. Daeva wurde dadurch nach vorne geschleudert und landete mit einem Salto direkt vor Professor McGonagall, die dementsprechend schockiert aussah. Die Hand der Elbin war neben dem Ellenbogen der Lehrerin zu einer Faust geballt.
"Was sollte das, Miss Red", keuchte McGonagall
Langsam zog Daeva ihre Hand wieder zurück und zeigte sowohl der Lehrerin als auch Lee Jordan einen weiteren silbernen Schnatz.
"Das ist unglaublich", brüllte Lee in sein Mikrofon, "mit einer sensationellen Darbietung hat die Erklässlerin aus Hufflepuff, Daeva Red, zwei silberne Schnatze innerhalb einer Minute gefangen! Damit sichert sie sich sechzig Punkte und hat damit sogar mehr als Justin Finch-Fletchley, der mit dem goldenen Schnatz fünfzig Punkte ergattert hat!"
Der Applaus war ohrenbetäubend, während Daeva breit grinste und die beiden Kugeln eigentlich gar nicht mehr hergeben wollte. Sie sah noch einmal kurz zum Himmel, doch Luzifer war wieder verschwunden.
"Wenn die Slytherins nun nicht ebenfalls so eine Show hinlegen, dann würde ich behaupten, daß dies der Höhepunkt des Auswahlsverfahrens war", rief Lee
Auch die Slytherins konnten sich alle Schnatze sichern, doch an Daevas Flugkunst kamen sie nicht ran, so daß diese für den heutigen Tag das Hauptgesprächsthema war.
Sam stürzte zu der Elbin heran und umarmte sie wild: "Hab ich es dir nicht gesagt, daß du das schaffst"
Während der Umarmung flüsterte Daeva Sam ins Ohr: "Ich hab vorhin Luzifer wieder gesehen"
Diese starrte sie an: "Bist du sicher?"
"Hundertprozentig!", war die Antwort
"Das war wirklich ein erstklassiges Schauspiel", ertönte es plötzlich und beide Mädchen drehten sich um. Hinter ihnen stand die Austauschschülerin aus Indien.
"Ich hab noch nie jemanden so fliegen sehen"
Daeva grinste: "Das waren eigentlich nur Reflexe. Über meine Manöver hab ich gar nicht so richtig nachgedacht"
"Das hört sich sehr nach einem Naturtalent an", sagte Sheila und lächelte, "man sieht sich dann heute abend"
Damit verschwand sie in der Menschenmenge, die sich gebildet hatte, um wieder zurück ins Schloß zu gehen.
"Nanü? Was wollte die denn?", fragte Cherry, die sich durch die vorbeigehenden Leute quetschte, um zu den beiden Mädchen zu gelangen.
"Sie hat Daeva gelobt", sagte Sam
"Das hast du aber auch verdient. So was sieht man auch nicht alle Tage", wandte sich Cherry zu der Elbin, "ich muss jetzt zu meinem kleinen Liebling. Will jemand von euch mitkommen?"
Dankend lehnten die beiden ab. Cherry redete über Chewie, als wäre er ein Kuscheltier, doch sowohl Sam als auch Daeva hatten eigentlich keine Lust einen ausgewachsenen Sashquatch zu sehen, auch wenn er niedlich sein sollte.
Es war bereits 16.00 Uhr und in drei Stunden wurde bekanntgegeben, wer es in die Mannschaften geschafft hatte.
Als sie wieder im Schloß angekommen waren, zogen sich Sam und Daeva in eine ruhige Ecke zurück.
"Was hat er gemacht?", wollte Sam wissen
"Wer?"
"Na, Luzifer!"
"Ach der, er stand über uns in der Luft und hat mir gezeigt, wo der goldene Schnatz war", erklärte die Elbin, "seid ihr sicher, daß er wirklich böse ist?"
"Äh ... laut den Geschichten die es gibt ... JA!", kam es von Sam, "sollten wir das den Lehrern sagen?"
"Die haben sich das letzte Mal schon darüber aufgeregt, daß wir ihn gesehen haben ...", murmelte Daeva in sich hinein
"Stimmt ...", überlegte ihre Freundin, "hm ... er hat ja nichts schlimmes gemacht. Vielleicht behalten wir es dann erst einmal für uns"
"Ok", stimmte die Elbin zu
"AUS DEM WEG!", erklang es laut und die beiden Erstklässler sprangen zur Seite, als ein mit Büchern bepackter Kalidor Baka an ihnen vorbei rauschte.
"Was ist denn mit dem?", fragte Daeva
"Die älteren Schülerinnen aus Rawenclaw sagen, er hätte spezielle Aufgaben bekommen, um sich auf sein Lehrerdasein einzustellen"
"Und Miss ed Din? Sie sieht nicht so gehetzt aus ..."
Sam zuckte mit den Schultern.
In einem anderen Teil von Hogwarts war Professor Argent wieder voller Punktabzugslaune.
"Nehmen sie die Ohrringe heraus. Die glitzern ja wie tausend Diamanten. Zehn Punkte Abzug für Gryffindor wegen Schmucktragens"
"Die Herzkönigin ist im Anmarsch!", flüsterte Ron schockiert und sowohl er als auch Harry und Hermine versuchten sich so klein wie möglich zu machen, um nicht von ihr entdeckt zu werden. Ron hatte ihr den Spitznamen "Herzkönigin" gegeben, da er sie stark an eine launische Person aus einem Muggelbuch erinnerte, die ständig irgendwelche Leute wegen Lappalien köpfen wollte.
Dann bog eine weitere Person um die Ecke und hielt genau auf Argent zu. Diese baute sich im Gang auf und meinte: "Was streunert ein Slytherin hier in den Gängen zum Gryffindor Turm rum?"
"Das geht sie herzlich wenig an, Professor", war die Antwort
Das Gesicht der Herzkönigin lief puterrot an: "Was erlauben sie sich? Das sind fünfzig Punkte Abzug für Slytherin wegen Unverschämtheit!"
"Sie können mir keine Punkte abziehen", meinte ihr Gegenüber
"Wie bitte?", die Professorin stand kurz vor einer Explosion, "und warum, sollte ich ihnen keine Punkte abziehen können? Nennen sie mir einen einzigen Grund"
"Ich bin der Hauslehrer von Slytherin, Professor Argent", sagte Snape ruhig, "und mir scheint, daß sie ihre Brille vergessen haben"
Mit diesen Worten rauschte der Zaubertranklehrer an ihr vorbei und sie walzte, nachdem sie sich wieder gefasst hatte, weiter den Gang entlang.
Harry, Hermine und Ron konnten nicht mehr vor lachen. Als beide Lehrer verschwunden waren, prusteten sie los, bis ihnen die Tränen in den Augen standen und ihre Köpfe genauso rot waren, wie vorhin das Gesicht der Herzkönigin. Nachdem sie sich wieder gefasst hatten, liefen sie zurück zum Gemeinschaftsraum, um es den anderen zu erzählen.
Punkt 19.00 Uhr war der große Saal, der festlich geschmückt war, mit allen Schülern und Lehrern ausgefüllt. Die Schüler hatten ihre Festumhänge angezogen und auch der Großteil der Lehrer hatte sich hübsch gemacht.
Der Direktor erhob sich und es wurde still: "Liebe Schüler, nach dem ereignisreichen Tag heute, darf ich euch mitteilen, daß alle Punkte ausgewertet wurden und wir heute fünf neue Quidditschspieler begrüßen dürfen. Die Mannschaftskapitäne werden nun die Namen derer ausrufen, die es geschafft haben. Beginnen wir mit Gryffindor"
Fred und George Weasley, die sich seit diesem Jahr die Kapitänswürde teilten, traten vor. "Vielen Dank, Professor und ein großes HALLO an Hogwarts!", begann Fred
Ein Begeisterungssturm kam ihnen entgegen.
"So, ohne viele Worte zu verlieren", fuhr George fort, "wir sagen Herzlichen Glückwunsch zu Peter Shark aus der vierten Klasse ..."
"und Melissa Tree aus dem sechsten Jahrgang!"
Die Schüler brachen in Jubel aus, während die Gewinner zu den Zwillingen kamen und sich gratulieren ließen.
Danach folgten die besten Kandidaten von Slytherin und Rawenclaw, die ebenfalls mit viel Applaus in den Mannschaften begrüßt wurden.
Dann wandte Coal Napster, ein Siebtklässler aus Hufflepuff, sich an die Anwesenden. Er hatte für dieses Jahr den Job als Mannschaftskapitän angenommen: "Und last but not least wird Hufflepuff nun Zuwachs in seiner Mannschaft bekommen. Wir haben auch schon einstimmig beschlossen, daß diese Person auch sofort den Platz als Sucher bekommen wird, denn bei der heutigen Darbietung sind wir uns sicher, daß dies die beste Besetzung für diesen Bereich ist. Darf ich die Erstklässlerin Daeva Red in unseren Qudditschreihen begrüßen?"
Daeva stand der Mund offen. Sie wußte zwar, daß sie für viel Trubel gesorgt hatte, aber daß dies sogar für einen Sieg reichte. Die Elbin musste erst von einer Klassenkameradin angestupst werden, bevor sie zu Coal ging, um sich gratulieren zu lassen. Den Beifall, den sie dabei bekam, war sogar noch lauter, als bei den anderen drei Häusern zusammen.
Wieder erhob sich der Direktor und der Applaus ebbte langsam ab: "Seit einhundert Jahren hat es kein Erstklässler geschafft in eine Hausmannschaft aufgenommen zu werden und nun ist es innerhalb von fünf Jahren gleich zweimal passiert. Ich gratuliere allen Gewinnern noch einmal recht herzlich und jetzt laßt das Fest beginnen!"
Mit einem Zauber wurden die Möbel an die Wand gerückt, so daß in der Mitte des Saales eine freie Fläche entstand und die Tische füllten sich mit warmen und kaltem Büfett.
Über den Köpfen schwebten Instrumente, die von Walzer über Tango bis hin zum Fox Trott verschiedene Melodien spielten. Doch getanzt wurde erst einmal nicht, da die Schüler seit dem Frühstück keine richtige Mahlzeit mehr bekommen hatten. Also machten sie sich über das Büfett her.
Daeva hatte sich zu Sam gesellt und beide kauten genüßlich an ihren Toasts mit Kräuterbutter. Cherry wollte später noch dazu treffen, doch zur Zeit hatte sie ein intensives Gespräch mit Pansy Parkinson.
Die Elbin schaute sich neugierig im Raum um, bis sie sich vor Schreck beinahe an ihrem Toast verschluckte. Sie stieß Sam in die Seite und zeigte mit aufgerissenen Augen auf einen Mann, der am anderen Ende des Saales stand und ihnen zuwinkte. Es war Luzifer.
"Oh verdammt", flüsterte Sam, "was jetzt?"
Daeva konnte noch immer kein Wort herausbringen und zuckte mit den Schultern.
"Behalt ihn im Auge ... ich komm gleich wieder"
Die Elbin nickte stumm und starrte weiterhin auf einen winkenden Herrn der Unterwelt.
Khair saß am Lehrertisch und blickte in die Schülermengen. Ihr linker Platz war frei. Professor Flitwick hatte Madam Hooch zum Tanz aufgefordert. Auf dem rechten Platz neben ihr saß eine wie immer missmutig dreinblickende Lehrerin zur Verteidigung gegen die dunklen Künste. Einen Platz weiter machte Snape das selbe Gesicht.
Khair setzte ihr Saftglas an den Mund und wollte gerade etwas trinken, da tauchte wie aus dem nichts Sam vor ihr auf. Fast hätte die Juniorlehrerin das Glas fallen lassen.
"Wie siehst du denn aus?", fragte Khair, nachdem sie sich von dem Schrecken erholt hatte und der bleichen Schülerin ins Gesicht sah.
"Schauen sie bitte mal in die linke Ecke des Raumes", flüsterte Sam, "neben der ersten Slytherin Flagge. Können sie da jemanden sehen?"
Khair folgte der Beschreibung und dann lief ihr ebenfalls das Blut aus dem Kopf. Immer noch stand Luzifer im Raum und winkte Daeva zu. Diese winkte nun geistesabwesend zurück.
Die Juniorlehrerin wußte nicht, was zu tun war. Was sollte man machen, wenn Satan höchstpersönlich in einem mit hunderten von Menschen gefüllten Raum auftauchte?
"Geh zurück zu Daeva", meinte Khair dann zu Sam, "und laßt den Kerl nicht aus den Augen. Macht euch allen bemerkbar, falls er auf euch zukommt. Ich versuch das ohne viel Aufsehens zu regeln"
Als Sam zurück lief, fügte die junge Frau noch für sich selbst hinzu: "... die Frage ist nur wie"
Der Direktor hatte ihnen damals gesagt, sie sollten Stillschweigen darüber wahren, doch galt das auch für die Lehrer? Khair wußte, daß der Direktor, Professor McGonagall und Professor Snape eingeweiht waren, aber was war mit den anderen? Dumbledore und McGonagall konnte sie auf die Schnelle nicht erreichen, denn beide legten gerade zusammen einen flotten Foxtrott aufs Parkett.
(Anm. d. Autors: Ich kann nicht tanzen. Wenn ein Foxtrott langsam ist, dann möge man mir verzeihen)
Also blieb nur noch der Zaubertranklehrer. Khair erhob sich von ihrem Stuhl, ging an Professor Argent vorbei uns blieb rechts von Snape stehen.
"Was wollen sie, Miss ed Din?", knurrte dieser, ohne sich zu ihr umzudrehen
Die Juniorlehrerin beugte sich etwas zu ihm hinunter und sagte leise: "Die Sache, aus der ich mich raushalten soll, steht da hinten in der Ecke und winkt unserer neuen Sucherin aus Hufflepuff zu"
Schlagartig richtete Snape seinen Blick in die besagte Ecke. Genau in diesem Moment schaute auch Luzifer zu dem Lehrertisch und fing an zu grinsen. Er machte eine höfische Verbeugung und ging dann ganz gemütlich aus dem Saal.
"Wieso wird er von niemand anderem bemerkt?", fragte sich Khair laut
Snape richtete sich auf: "Ein kleiner Trick von ihm für diejenigen, die ihn nicht kennen. Sie bleiben hier!"
Mit diesen Worten rauschte der Zaubertranklehrer durch den Raum und folgte Luzifer.
Khair überlegte kurz. Hierbleiben und weiterhin auf einem Stuhl sitzen, da man sowieso nicht tanzen konnte oder den direkten Befehl Snapes mißachten und hinterhergehen. Die Juniorlehrerin grinste und machte sich auf den Weg, beiden Männern zu folgen.
"Hey, was ist los?", fragte Cherry, die sich gerade zu Sam und Daeva gesellte
"Öhm ...", fing Daeva an, die immer noch nicht ihre Stimme wiedergefunden hatte
"Luzifer war hier, ist nun gegangen, Professor Snape ist hinterher und Khair hat sich ebenfalls aus dem Saal entfernt und ich wette mit dir, daß sie nicht in ihr Zimmer will", erklärte Sam kurz die Situation
"Also, wären nur Snape und ed Din gegangen, hätte ich noch eine andere Theorie finden können, aber wenn Luzifer der Grund war ...", meinte Cherry
"Hä?", kam es fragend von der Halbelbin
Die Austauschschülerin schaute sie verwundert mit großen Augen an und tätschelte dann mit einem Lächeln auf den Lippen ihren Kopf: "Ach ja, du kleines unschuldiges Ding ... das wirst du in ein paar Jahren verstehen ..."
"Ich verstehe es jetzt schon ...", grummelte Sam, "... und diese Vorstellung ist ekelhaft ..."
Cherrys Lächeln wurde breiter: "Werde du mal fünfzehn, dann siehste die Männer auch mit anderen Augen ..."
"Nein, danke! Kein Bedarf", kam es von ihrer Gegenüber
"Zurück zur jetzigen Situation", wechselte Cherry das Thema, "wollen wir hinterher?"
"Wir dürfen uns doch gar nicht mehr mit ihm abgeben", sagte Daeva, die sich endlich wieder gefasst hatte, "Professor Dumbledore hat es doch ausdrücklich verboten"
"Verbote sind da, um nicht befolgt zu werden", meinte die Austauschschülerin, "wie siehst du das, Sam?"
"Daeva hat recht, wir sollten uns da raushalten", antwortete diese, "jedenfalls fürs erste ... ich will sowieso in mein Bett. Gute Nacht"
Somit verschwand auch Sam aus dem Saal. Cherry blickte ihr kritisch hinterher: "Es ist kurz vor 21.00 Uhr und die will ins Bett?"
Daeva legte den Kopf schief: "Sie will einen Alleingang machen ..."
"Seh ich auch so", sagte die Austauschschülerin, "hm, wir schleichen dem leibhaftigen Teufel hinterher ... könnte nicht ungefährlich sein ..."
"Mir ist langweilig ...", war das Kommentar der Elbin dazu
Cherry grinste: "Also los!"
Beide machten sich auf den Weg zum Ausgang, doch dies blieb nicht unbeobachtet.
"Wo will diese Gans denn mit der Hufflepuff hin?", fragte sich Draco, stellte sein Glas hin und folgte den Mädchen.
"Hey, sind hier alle schon in Aufbruchsstimmung?", kam es von Hermine aus einer anderen Ecke des Raumes
"Was?", fragte Ron
"Zuerst verlassen Sheila und Rasputin gemeinsam den Raum, dann Snape, gefolgt von Khair, kurz darauf gehen Pansy und Kalidor, dann Sam, Daeva und eure "heißgeliebte" Cherry und nun dackelt auch noch Malfoy hinterher", erklärte Hermine
Harry und Ron sahen sich an und Hermine erkannte, was die beiden gerade dachten: "Wir könnten großen Ärger bekommen"
"Wir müssen uns ja nicht erwischen lassen", antwortete Ron und somit verließen auch diese drei den großen Saal.
Khair versuchte Snape so gut wie möglich zu folgen. Dieser Mann hatte eine unglaubliche Geschwindigkeit drauf. In der Eingangshalle angelangt, wäre sie ihm beinahe in die Arme gelaufen, da er dort stehengeblieben war. Schnell versteckte die Juniorlehrerin sich hinter einer großen Säule. Snape schaute sich derweil suchend um, dann erschien Luzifer in seinem Blickfeld, der lässig an der große Tür lehnte.
"So, sieht man sich wieder, Severus", grinste er, "wie geht es Albus und Minerva? Die wissen doch sicher schon von meinem kleinen Besuch vom letzten Mal"
"Ich habe dir gesagt, daß du dich nie wieder hier blicken lassen sollst", zischte der Zaubertranklehrer
"Weshalb? Ich hab doch noch gar nichts schlimmes getan.", sagte Luzifer und setzte ein unschuldiges Gesicht auf
"Die Betonung liegt auf "NOCH" und wie viele Leute sind das letzte Mal wegen deiner "Spielereien" draufgegangen?", knurrte Snape
Luzifer strich sich über den Bart: "Stimmt ... hab ich glatt vergessen ..."
"Willst du wieder unschuldige Schüler verführen?", ertönte es auf einmal. Dumbledore und McGonagall betraten die Halle
"Minerva, meine Liebe, ich verführe doch keine Schüler ... ich versuchte ihnen damals nur die Wahl leichter zu machen", verteidigte er sich
"Was willst du, Luzifer?", fragte der Schuldirektor mit einem leicht gereizten Unterton
"Ich suche etwas, Albus", antwortete er, "und dieses etwas ist hier in Hogwarts versteckt"
"Und was sollte das sein?", kam es von der Verwandlungslehrerin
"Minerva, wenn ich euch das sagen würde, dann wäre doch die ganze Überraschung hin, aber ich könnte euch ein paar Hinweise geben. Wenn ihr mitmachen wollt, dann wären wir schon drei Mannschaften, die danach suchen würden"
"Was sind das für Hinweise?", wollte Dumbledore wissen
Luzifer klatsche erfreut in die Hände: "Sehr schön, dieses Spiel wird immer interessanter. Also wo fang ich an? ... Genau, also in Hogwarts befindet sich eine Person, die frei von jeder Sünde ist, denn das, was sie sucht, ist ebenfalls rein und kann nur von etwas gleichwertigem berührt werden. Diese Person wurde von der gegnerischen Mannschaft hier eingeschleust, spielt also nicht für euch - ihr müsst dann euren eigenen reinen Mitspieler finden"
Die drei Lehrer sahen den Herrn der Unterwelt stumm an.
"Könnt ihr mir folgen?", fragte Luzifer, "Schön, also, wenn die gegnerische Mannschaft das Gesuchte zuerst findet, dann sieht es sehr schlecht für euch aus und ich werde Chef. Das ist so eine kleine Abmachung zwischen mir und der anderen Partei gewesen, da ich persönlich das Reine nicht berühren kann ... ihr könnt euch ja denken warum. Deshalb mach ich auch nur passiv mit ... sozusagen als Beobachter"
"Du und deine Rätsel ...", murmelte McGonagall
Luzifer lachte kurz: "Minerva, laß mir doch den Spaß ... mein Arbeitsplatz ist sehr langweilig, wenn man Jahrtausende ein und denselben Job hat ... hm ..."
"Ist noch etwas oder wirst du uns endlich von deiner Anwesenheit erlösen?", knurrte Snape
"Eigentlich darf ich euch das gar nicht sagen ... aber was solls, kann man sowieso nicht mehr ändern. Wo du vorhin was von draufgehen sagtest, Severus: innerhalb dieses Schuljahres wird die Flamme eines Lebenslichtes, das dieses Gespräch mitbekommen hat, erlöschen"
"Da du unsterblich bist, bleibt ja nur einer von uns dreien", meinte McGonagall, "das hättest du auch klarer ausdrücken können
Luzifer schüttelte den Kopf: "Nein, nein, ... vielleicht habt ihr es noch nicht bemerkt, aber unsere kleine Konversation hat mehr Ohren, als es zuerst aussieht. Und ich muss jetzt gehen. Hab noch viel zu erledigen. Am schlimmsten ist dieser Papierkram ... Minerva, vielleicht gewährst du mir an Halloween einen Tanz. Ich wünsche noch einen schönen Abend!"
Damit verschwand der Herr der Unterwelt.
"Mehr Ohren?", fragte McGonagall knirschend und schaute sich in der Halle um. Alle drei Lehrer waren still, vernahmen mehrere Schritte, die sich hastig entfernten und das Flügelschlagen eines Vogels.
Khair konnte nicht glauben, was sie gerade gehört hatte und noch weniger, was sie sah. Als sie sich umdrehte, huschten im selben Augenblick eine kleine und eine große blonde Gestalt aus dem Eingangssaal.
Ups, dachte die Juniorlehrerin und schlich ihnen nach.
Mitten auf dem Gang blieben Daeva und Cherry stehen.
Cherry war kreidebleich: "Oh, verdammt ..."
"Warum?", fragte Daeva
"Hast du eben nicht zugehört? Einer von uns wird in diesem Jahr noch ins Gras beißen"
"Und?"
"UND? Das heißt TOT, AUS, VORBEI, SCHLUSS, FINITO, ENDE DER FAHNEN-STANGE"
"Aha ..."
Cherry ignorierte nun Daevas Gleichgültigkeit gegenüber diesem Thema und überlegte laut: "Also, es könnte den Direktor treffen oder Professor McGonagall, Professor Snape, dich oder mich ..."
"Oder mich!", ertönte es hinter ihnen und die Austauschschülerin fuhr erschrocken zusammen, während Daeva nur in die Richtung der Stimme schaute. Khair stand mit verschränkten Armen mitten im Weg.
"Und weitere fünf dort Anwesende kommen ebenfalls in Frage", sagte die Elbin
"Wie? Ich hab da niemanden mehr gesehen", kam es von Cherry
"Ich auch nicht, aber gehört habe ich sie, genauso wie sie, Miss ed Din", war die Antwort
"Khair", verbesserte die Juniorlehrerin, "und was hattet ihr dort verloren? Der Direktor hatte doch ausdrücklich verboten, dem Kerl nachzugehen"
Daeva und Cherry schauten sich unsicher an.
"Tja ... äh ...", begann Cherry, " ... ich ... wir ... und was ist mit ihnen???"
Khair verzog die Mundwinkel: " ... kleiner Vorschlag: Ich sag nix und ihr haltet auch den Rand darüber, ok?"
"Weg hier ...", flüsterte Daeva auf einmal und nahm beide am Arm
"Was ist?", fragte Khair, während sie sich von dem Mädchen mitzerren ließ
"Da kommt wer", meinte diese knapp
Die beiden Mädchen versteckten sich schnell hinter einer großen Statue, während Khair in einen Gang einbog. Dann hörte auch der Rest die Schritte.
"Aber Professor, glauben sie mir doch. Ich hab ganz sicher nicht gelauscht!!!"
Snape kam um die Ecke gerauscht und hielt Draco fest am Arm. Der Zaubertranklehrer machte ein mehr als wütendes Gesicht.
"Ich bin der Threethousand doch nur nachgegangen", verteidigte sich der Junge
"Kein! Wort!", knirschte Snape heraus und bog in den Gang, in dem auch Khair vorher verschwunden war.
Der Mann blieb stehen und sein Blick wurde noch düsterer: "Habe ich nicht gesagt, daß sie im großen Saal bleiben sollen?"
Khair saß auf dem Boden, den Rücken an die Wand gelehnt, und kritzelte etwas auf einem Pergament herum. Als Snape vor ihr stehen blieb schaute sie zu ihm hoch: "Ich hatte keine Lust mehr und wollte nachprüfen, ob meine Pläne auf den wichtigsten Wegen vollständig sind"
Der Zaubertranklehrer ließ Draco los: "Mr. Malfoy! Sie werden ohne Umwege ihren Schlafsaal aufsuchen und bis heute nicht wieder verlassen .Wir werden das morgen besprechen!"
Der Junge nickte nur kurz und verschwand so schnell wie möglich.
"Nun zu ihnen, Miss ed Din"
Khair seufzte und stellte sich wieder auf ihre Beine: "Ja, Professor Snape?"
Er kreuzte seine Arme: "Ich fasse zusammen: Sie sehen diesen Herrn, von dem sie wissen, daß der Umgang mit ihm verboten wurde, ich gebe eine klare Anweisung, daß sie bleiben sollen und urplötzlich fällt ihnen ein, daß sie schauen müssen, ob ihre Lagepläne auf dem aktuellsten Stand sind. Wieso nehme ich ihnen das nicht ab?"
"Woher soll ich das wissen?", fragte Khair in einem unschuldigen Ton
"Wagen sie es ja nicht, mich herauszufordern!", fuhr Snape die Frau an, so daß diese einen Schritt zurück ging und versuchte keinen eingeschüchterten Eindruck zu machen.
"Will ich doch gar nicht ...", murmelte sie
"Miss ed Din!", rief auf einmal Cherry, die ebenfalls in den Gang gerannt kam, gefolgt von Daeva, "wenn sie diesen Flur wieder erkennen wollen, können sie das an der großen Zaubererstatue, die einen Holzkasten neben sich stehen hat, um den sich eine Schlange windet!"
Khair verstand: "Äh ... vielen Dank, Miss Threethousand"
Sie nahm das Pergament und zeichnete etwas ein.
"Wo kommen sie beide denn her?", schnauzte der Zaubertranklehrer die beiden Schülerinnen an
"Wir helfen Miss ed Din ihren Plan zu vervollständigen", piepste Daeva, die sich sicherheitshalber hinter Cherry hielt, um dem großen, grimmig dreinblickenden Mann nicht zu nahe zu kommen.
"Zwanzig Punkte Abzug für Hufflepuff, Miss Red. Erstklässler haben abends nichts mehr auf den Gängen verloren. Egal ob mit oder ohne Begleitung. Zurück in ihre Gemeinschaftsräume. Im großen Saal will ich sie heute nicht mehr sehen", sagte Snape, "und zu ihrer Information: diese Zaubererstatue, die sie meinen, stellt den Gründer Salazar Slytherin dar"
Ohne zu widersprechen folgten die Mädchen dem Befehl und gingen mit gesenktem Kopf ihrer Wege.
"Wer hat noch das Gespräch mit angehört?", wandte sich der Lehrer wieder an Khair
"Ich weiß es nicht, ich hab bis auf die beiden dort niemanden gesehen", antwortete diese und ein triumphierendes Leuchten in Snapes Augen machten der Juniorlehrerin klar, daß er sie gerade ein Geständnis hat ablegen lassen.
"Shit ...", kam es von ihr
"Was denken sie sich eigentlich dabei???", brüllte Snape sie an, "ich habe ihnen ausdrücklich verboten, sich mit dieser Sache weiterhin zu befassen!"
"Ich ...", begann Khair, doch in einem gefährlich Flüstern unterbrach der Zaubertranklehrer sie: "Haben sie eigentlich eine Ahnung, um was es hier geht?"
Die Frau schüttelte den Kopf und sagte leise: "Ich ... nein ... ich ... ich ... weiß nur, daß sich elf Personen im Eingangssaal befunden haben. Wer die restlichen vier waren, kann ich ihnen nicht sagen"
"Und einer wird sterben und wenn sie Pech haben, ist es ihre Schuld, weil man ihr Verlassen des Festsaales bemerkt hat, Miss ed Din"
"Das stimmt doch gar nicht", entfuhr es Khair, "es war nur Zufall, daß sich jemand, dessen Lebenszeit bald vorüber ist, im Raum aufgehalten"
"Was wissen sie denn schon darüber?", knurrte Snape, "wenn sie ihre Nase aus dieser Angelegenheit nicht heraus halten können, dann werden sie die Konsequenzen tragen und Hogwarts verlassen. Verstanden?"
"Ja, Sir", knirschte die Juniorlehrerin heraus
"Ach ja, und wegen der heutigen Aktion: Das Saubermachen des Klassenraumes für Zaubertränke werden sie diese Woche übernehmen"
Mit diesen Worten ging Snape an ihr vorbei und verschwand in der Dunkelheit. Khair biß sich auf die Lippe, um vor Wut nicht los zu heulen.
