Hi! Hier ist Teil 2 von 4 des 31.10. Ein mysteriöser Mann im "Drei Besen" - wer das wohl sein mag? Ok, ist nicht schwer zu erraten ... viel Spaß beim lesen. Khair ed Din

Kapitel 5.2

Zwei Erstklässler in Hogsmeade

oder

HALLOWEEN Teil 2!



Das Dorf wurde überschwemmt von Schülern. Wie immer war der Scherzartikelladen und das Geschäft für Süßigkeiten das Hauptziel der meisten.

Daeva kam aus dem Staunen nicht mehr heraus. Überall gab es etwas zu entdecken. Sie musste jedoch aufpassen, daß sie nicht mit jemandem zusammen stieß und entdeckt wurde. Plötzlich flog eine Eule dicht über ihrem Kopf hinweg und zeigte ihr unmißverständlich an, daß die Elbin ihr folgen sollte.
In einer kleinen Gasse angelangt, wartete bereits Sam auf sie.

"Und was machen wir jetzt?", fragte Daeva, nachdem sie den Tarnumhang "ausgeschaltet" hatte

"Ich muss noch etwas besorgen und dann können wir entweder Hogsmeade unsicher machen oder wir gehen etwas in den "Drei Besen" trinken", antwortete Sam

"Wir müssen aber aufpassen, daß wir nicht entdeckt werden", piepste die Elbin

"Wird schon nicht passieren", kam es von der Rawenclaw

Daeva machte sie wieder unsichtbar und Sam ging ebenfalls ihrer Wege. Vorher hatte sie der Hufflepuff erklärt, wie sie zu dem gesuchten Laden kam.

Das Geschäft selber war ein kleines verfallenes Haus, daß sehr düster aussah und ganz seltsame Dinge im Schaufenster stehen hatte. Von den anderen Schülern wurde dieser Laden meistens gemieden.

Als Sam wieder aus einer Ecke auftauchte, gingen beide in den Laden hinein. Der Innenraum war klein und mit allerlei Krimskrams vollgestopft. Es roch sehr muffig und das schwache Licht verlieh dem Ganzen einen unheimlichen Glanz.

"Was kann ich für euch tun, Kinder?", krächzte es auf einmal und eine kleine alte Frau mit Buckel kam hinter der Theke hervor gehumpelt

"Guten Morgen", begann Sam, "haben sie zufällig "Speicher"?

"Für drei oder fünf Beschwörungen?", wollte die alte Frau wissen

"Ich glaube, drei werden genügen"

"Wartet einen Augenblick, Kinder", sagte die Frau und humpelte in den hinteren Teil des Ladens

"Was ist ein Speicher?", fragte Daeva

"So etwas wie ein Computerchip", antwortete Sam

"Und was ist das?"

"Eine Erfindung der Muggels"

"Und du willst dir einen Puterchip kaufen?"

"Nein, einen Speicher. Bestimmte Computerchips können Informationen aufnehmen, sich merken und wieder herausgeben, wenn man sie braucht"

"Wie ein Denktarium?"

"Genau! Und ein Speicher kann das auch in gewisser Weise. Er nimmt aber keine Gedanken und Erinnerungen auf, sondern ist spezialisiert auf längere Beschwörungen. Wenn man eine Beschwörung braucht und diese vorher im Speicher eingegeben hat, braucht man den langen Text nicht aufsagen, sondern kann durch einen kurzen Befehl das ganze aus dem Speicher holen. Damit setzt die Wirkung der Beschwörung sehr viel schneller ein"

"Praktisch", war Daevas Kommentar

"So, Kinder", krächzte die alte Frau, die wieder zurückkehrte, "ich hab den Dreier in rot, blau und silber. Welche Farbe wollt ihr denn gerne haben?"

"Blau, bitte", sagte Sam und bekam einen diamantförmigen Gegenstand in die Hand gedrückt, der in den verschiedensten Blautönen schimmerte.

"Ihr wißt, wie man damit umgeht?", fragte die Frau

"Ich weiß es", meinte die Rawenclaw

"Braucht ihr sonst noch etwas?"

"Nein, danke"

"Dann macht das fünf Galleonen"

Sam zahlte und beide Mädchen verließen das Geschäft.

Draußen fragte Daeva: "Und jetzt?"

Bevor Sam etwas sagen konnte, wurde sie durch ein "Was macht ihr denn hier?" unterbrochen. Erleichtert atmeten beide auf, als sich die Stimme als Cherry herausstellte.

"Wir kaufen ein", antwortete Sam

"... wobei wir nicht vergessen sollten auf der Straße unsichtbar zu sein ...", murmelte Daeva

"Ich weiß ja nicht, wie ihr es hier her geschafft habt, ohne bemerkt zu werden, aber was soll's ...", meinte Cherry, "ich bin in einer halben Stunde im "Drei Besen". Wenn ihr kommt, dann geb ich was zum Trinken aus"

"Wir werden darauf zurückkommen", grinste Sam und verabschiedete sich fürs Erste. Daeva machte sich wieder unsichtbar und auch Cherry ging ihrer Wege.


Eine halbe Stunde später betrat Cherry den Gasthof. Er war durch die vielen anderen Schüler sehr gut besucht. Zum Glück schienen die Gäste sich mit etwas anderem zu beschäftigen, als auf sie zu achten, so daß sich die Austauschschülerin unbemerkt in eine kleine, etwas dunklere Ecke setzen konnte, um weiterhin nicht aufzufallen. Ein paar Minuten nach Cherrys Eintreffen gesellte sich Sam dazu, gefolgt von Daeva, die den Tarnumhang erst am Tisch ablegte.

"Was wollt ihr trinken?", fragte Cherry

"Butterbier", kam es von der Rawenclaw

"Äh ... gibt es auch was alkoholfreies hier?"

"Daeva, in Butterbier ist kein Alkohol drin! Das heißt nur so, weil es erstens in den gleichen Gläsern serviert wird und es zweitens genauso schäumt. Sonst dürfte kein Schüler hier Butterbier trinken", erklärte Sam

"Wenn das so ist, dann nehm ich auch eins", freute sich Daeva, "und vielleicht noch etwas Milch für Tatze"

"Du hast deine Katze mitgeschleppt?", fragte Cherry erstaunt

"Ne, sie wollte mit", kam es von der Elbin und holte den Korb unter dem Umhang hervor

"Äh ...", machte Cherry, "... da ist keine Katze drin"

"WAS?", schockiert schaute Daeva in den Korb, der bis auf ein paar eingekaufte Kleinigkeiten leer war.

"Tatze ...", schniefte sie und schon bekamen ihre Augen einen feuchten Glanz

"Um Gottes Willen! Nicht weinen!", sagte Cherry schnell, "wir finden das Tierchen schon wieder"

Alle sahen sich von ihren Plätzen so gut wie möglich im Gasthaus um.

"Da hinten ist sie!", Sam zeigte auf die gegenüberliegende Ecke. Da spazierte die Katze geradewegs auf den dort sitzenden Mann zu. Der Tisch war genauso schlecht beleuchtet, wie der der Mädchen und der Mann selber sah noch düsterer aus. Er hatte die Kapuze seinen schwarzen Umhanges tief ins Gesicht gezogen, so daß man dieses nicht sehen konnte.

"Tatze!", rief Daeva und ohne jede Vorsicht walten zu lassen, stürzte sie auf das Tier zu.

Diese hatte sich durch ein lautes Miauen dem Mann aufmerksam gemacht. Er schaute zuerst zu ihr hinunter und hob sie dann auf den Arm, um sie zu kraulen.
Daeva blieb mit großen Augen vor ihm stehen. Während der geheimnisvolle Mann weiterhin die Katze streichelte - was sie sichtlich genoß - , richtete er seinen Blick auf die Elbin und sie konnte sein blasses abgemagertes Gesicht und die schwarzen Höhlen, in denen seine Augen lagen, sehen.
Daeva brachte kein Wort heraus, sondern starrte ihn nur an.

"Ist das deine Katze?", fragte der Mann. Seine Stimme passte überhaupt nicht zu ihm. Sie klang frisch und jung.

Daeva nickte.

"Ein schönes Tier ...", fuhr der Mann fort, "du gehst in Hogwarts zur Schule?"

Daeva nickte wieder.

"Da war ich auch mal ... ein Gryffindor", sprach er weiter, "... und du bist eine Hufflepuff, richtig?"

Der Kopf der Elbin senkte und hob sich wieder.

"Und du weißt auch, daß Erstklässler nicht nach Hogsmeade dürfen?"

Und wieder nickte Daeva nur. Die dünnen Lippen des Mannes kräuselten sich zu einem Lächeln: "Ich komme mir recht seltsam vor, wenn du nicht mit mir sprichst. Bist du stumm?"

Diesmal schüttelte sie den Kopf.

"Verrätst du mir deinen Namen?"

"Da ... Da ... Daeva ... Daeva Red", stotterte das Mädchen

"Das ist ein schöner Name, Dadadaeva. Hast du Angst vor mir?"

"Sie ... sie ... erinnern mich an meinen Zaubertranklehrer", piepste Daeva

"Wie bitte???", der Mann legte einen sehr schockierten Ton in seine Stimme

"Der ... der ist auch so dunkel angezogen ... und so groß ..."

"Es hat mich noch niemand mit diesem Giftmischer von Snape verglichen. Wäre es jemand anderes gewesen, der das gesagt hätte, wäre ich wirklich beleidigt gewesen"

"Entschuldigung ... darf ich meine Katze wieder haben? Meine Freundinnen warten auf mich"

Der Mann reichte Daeva das Tier und als sie sich zum gehen wandte, meinte er noch: "Vielleicht sehen wir uns ja mal wieder"


"DAEVA! Haben deine Eltern dir nicht beigebracht, daß man mit Fremden nicht reden soll?", fragte Sam die Elbin, als sie an den Tisch zurückkehrte.

"Er war ganz nett ...", sagte diese und steckte die Katze wieder in den Korb

"Das war ein Landstreicher ... ein Penner ... mit so was gibt man sich nicht ab, aber du findest sowieso jeden nett", meinte Cherry

"Gar nicht. Snape mag ich nicht ... der ist gemein ...", kam es von Daeva

"Luzifer ist noch schlimmer", Sam nahm einen großen Schluck Butterbier, das Cherry während Daevas Abwesenheit geholt hatte.

"Aber er tut wenigstens so, als sei er nett und er hat Manieren!", verteidigte die Hufflepuff den Herrn der Unterwelt.


Der Tag ging schnell vorüber. Daeva und Sam machten sich früh wieder auf den Rückweg nach Hogwarts, damit ihr verschwinden nicht bemerkt wurde. Cherry kam mit den anderen Schülern am späten Nachmittag zurück. Die beiden Erstklässler warteten bereits auf sie.

"Hey, Threethousand", rief Draco ihr zu, als sie sich wieder zu ihren Freundinnen gesellte, "mit deinem Umgang ziehst du den reinen Ruf Slytherins in den Dreck"

"Ach, halt doch die Klappe, Malfoy", kam es von Cherry, doch Draco dachte gar nicht daran: "Ich werde meinem Vater von dir erzählen, daß du dich mit Schlammblütern abgibst und dann wirst du schneller wieder in Amerika sein, als du denken kannst"

Somit ging er in die Richtung der Slytherin Gemeinschaftsräume. Als er an einer Ritterrüstung vorbei ging, schnellte auf einmal die dort angebrachte Axt nieder und schmetterte direkt vor Dracos Füßen auf den Boden.

"Ich würde eher erst einmal lernen auf das zu achten, was sich vor dir abspielt", konterte Cherry.

Draco funkelte die Austauschschülerin wütend an und rauschte davon. Crabbe und Goyle als gut sichtbare Anhängsel.

"Idiot!", murmelte Cherry und wandte sich wieder den beiden Mädchen zu, "und? Was zieht ihr heute abend an?"


Im Lehrerzimmer herrschte Hochbetrieb.

"Sollten wir in dieser Situation nicht besser den Ball absagen?", fragte Professor Hooch

"Mit diesen Viechern ist wirklich nicht zu spaßen. Die jüngeren Schüler haben noch nicht gelernt, wie man sich gegen sie verteidigt", stimmte Professor Binns seiner Kollegin zu

"Nein, nein", meinte der Direktor, "Halloween ist eine Tradition und genauso der dazu gehörige Ball. Wenn er im großen Saal auftaucht, dann werden wir den Ball unterbrechen, aber das Fest findet bis dahin statt!"

"Ich frage mich immer noch, wie ein Gremlin ins Schloß gelangen konnte ...", murmelte der Lehrer für Muggelkunde

"Das haben wir leider noch nicht heraus gefunden", antwortete Dumbledore, "ich bitte um höchste Wachsamkeit. Insbesondere dich, Morgana. Du bist die Expertin darin. Das war es fürs erste. Vielen Dank! Minerva und Severus, ihr bleibt bitte noch einen Augenblick"

Nachdem die anderen Lehrer gegangen waren, fing der Direktor wieder an: "Wir müssen noch mit weiterem Besuch rechnen"

"Luzifer", kam es von McGonagall

"Er hat dich zum Tanzen aufgefordert, Minerva, er wird kommen", sagte Dumbledore

"Wir haben keine Möglichkeit, das zu verhindern", meinte Snape

Die Verwandlungslehrerin nickte: "Wir können im Ernstfall nur die Schüler aus seiner Reichweite bringen"

"Ich bete dafür, daß es nicht so endet, wie bei dem letzten Mal", murmelte Dumbledore

"Da wir dagegen sowieso nichts tun können", begann Snape, "wie verfahren wir mit den beiden Lehrern in Ausbildung?"

"Ich muss wirklich mit den Beiden mal reden. Am besten morgen. Wie verhalten sich die zwei denn im Unterricht?", fragte der Direktor

"Einwandfrei", antwortete McGonagall, "den Lehrstoff können beide mehr als gut. Ich denke, die erste Unterrichtsstunde, die sie übernehmen, wird ohne Probleme verlaufen"

"Und was ist mit ihrem sozialen Verhalten?", Dumbledore strich sich über den Bart

"Gegenüber ihren Mitmenschen sind beide mehr oder weniger höflich. Was mir auffiel, ist, daß Mr. Baka insbesondere sehr freundlich zu den älteren Schülerinnen ist, aber sich nicht so gut in Gemeinschaftsarbeiten einfügt. Miss ed Din dagegen versteht sich sehr gut mit den jüngeren. Mit uns Lehrkräften wechselt sie nur fachliche Gespräche. Gegenseitig haben sie und Mr. Baka aber fast kein Wort gesprochen. Ich dachte, die Sache am ersten Schultag in Severus Unterricht wäre ein Ausrutscher gewesen, aber das gestern abend ..."

"Wie siehst du das, Severus?"

Snape schwieg einen Moment, bis er sich für eine Antwort entschied: "Mr. Baka versucht sie zu provozieren. Den Grund kenne ich nicht, doch anstatt zu ignorieren, reagiert Miss ed Din mit Aggressivität. Falls du die Schuld bei jemandem suchst, Albus, dann haben beide sie"

"In Ordnung, den Rest besprechen wir am besten morgen zusammen mit Mr. Baka und Miss ed Din", meinte Dumbledore, "wie geht es den beiden überhaupt?"

"Mr. Baka wurde von Madam Pomfrey fachmännisch behandelt. Die Wunde ist bereits komplett verheilt. Miss ed Din habe ich seitdem nicht mehr gesehen", kam es von McGonagall

"Sie hat sich wahrscheinlich mal wieder in Hogwarts verlaufen ...", dachte Snape laut

"Severus!", sagte die Verwandlungslehrerin entsetzt, "das ist nicht witzig!"

"Das war kein Witz, Minerva", antwortete der Zaubertranklehrer trocken, "Miss ed Din hat keinen Orientierungssinn. Ich habe sie schon mehrmals nachts auf meinen Rundgängen gesehen, wie sie Wegkarten vom Schloß gezeichnet hat"

"Und es könnte nicht sein, daß sie sich wegen der Sache gestern abend verkriecht. Sie ist noch so jung und wie man gesehen hat auch sehr emotionsgeladen", empörte sich die Lehrerin

"Was weiß ich denn schon vom Verhalten einer Frau?", brummte Snape

"Das solltest du herausfinden", unterbrach Dumbledore das Gespräch der Beiden, "da du sie anscheinend etwas besser kennst, als das restliche Lehrerkollegium, wäre es angebracht, wenn du mit ihr mal reden würdest"

"Das habe ich bereits getan", murmelte der Mann in sich hinein

"Ich meine nicht, Miss ed Din Verhaltensbefehle zu geben, sondern nur ein ruhiges Gespräch, um eine Lösung des Problems zu finden. Bei einer Tasse Tee zum Beispiel"

Plötzlich fing McGonagall an zu kichern und zu giggeln.

"Was ist, Minerva?", fragte der Direktor

"Albus, du hörst dich an, als würdest du Severus mit Miss ed Din verkuppeln wollen", quetschte die Lehrerin heraus und fing nun laut an zu lachen

Beide Männer schauten sich ein wenig entsetzt an.

"Ich glaube, ihr solltet euch jetzt für das Fest fertig machen. Vielen Dank für das Gespräch", wechselte Dumbledore schnell das Thema

McGonagall stand sofort auf und verließ kichernd das Lehrerzimmer, während sie sich die Tränen aus dem Gesicht wischte.

Auch Snape wandte sich zum gehen, als Dumbledore ihn noch kurz zurückhielt: "Hast du schon Fortschritte gemacht, Severus?"

Der Zaubertranklehrer schüttelte den Kopf: "Nicht sehr viele, Albus, Voldemort sucht sich seine Anhänger sehr gewissenhaft aus. Informationen zu bekommen ist dadurch mehr als schwierig"

"Versuch es weiter, aber sei vorsichtig!", mahnte der Direktor. Snape nickte und verschwand aus dem Lehrerzimmer.


"Soso", murmelte Dumbledore, als er allein war, "Miss ed Din zeichnet also Pläne von Hogwarts"


Im dritten Teil fängt dann endlich der Halloweenball an, doch wäre es nicht langweilig, wenn es nicht zu irgendwelchen Zwischenfällen kommt? *g* Seid gespannt