Anm. d. Autors: Moinsens! Erst einmal viiiielen Dank für eure netten Reviews. So hier ist das Halloween Finale. Khair und Snape vs. Golem. Draco und Cherry vs. Gremlin und Daeva und Sam schlürfen Kakao bei Sirius.
@Maxine: Ja, mit dem Golem haste fast recht. Aber bei mir ist das Zeichen nicht auf der Hand.
@Klara: Mehr Khair und Snape? Kommt sofort :) und jetzt viel Spaß beim lesen. Eure (im Laufe dieses Kapitels etwas mitgenommene) Khair



Kapitel 6.2

Von einem Gremlin und einem Golem

oder

Halloween Teil 4



"Zwischen einem Gremlin und einem Golem gibt es einen riesen Unterschied", merkte Khair an und versuchte die gegenwärtige Situation zu verarbeiten, "wie konnten sie die beiden verwechseln?"

Snape, der zurück gegangen war und nun neben der Juniorlehrerin stand, meinte trocken: "Vorhin war es noch ein Gremlin"

Beide blickten auf den unförmigen Riesen, der zur Zeit einfach nur regungslos im Gang stand.

"Magie kann ihm wirklich nichts anhaben?", wollte die Juniorlehrerin wissen

"Keine Magie, die ihn direkt betrifft, aber es befinden sich hier auch keine schweren Sachen, um ihn damit zerstören zu können", erklärte der Zaubertranklehrer fachlich, "auf mein Zeichen hin fangen sie an zu rennen und zwar zum nächsten Ausgang. Draußen gibt es eventuell eine Chance ihn auszuschalten"

"Ähm ... Professor", warf Khair ein, "ich bin zwar orientierungslos, aber ich weiß in etwa, daß wir uns hier im vierten oder fünften Stock befinden. Golems können eine enorme Geschwindigkeit entwickeln"

"Dann müssen wir schneller sein", war die Antwort

Snape fing einen Countdown an, während sich beide erst einmal langsam rückwärts von der Lehmmasse entfernte, die begann sich zu bewegen: "Drei ... zwei ... eins ... LOS!"

Damit wirbelten sowohl Khair als auch Snape herum und liefen so schnell sie konnten den Flur entlang. Nun rührte sich der Golem endgültig und folgte den Flüchtenden.

Die Juniorlehrerin hastete dem Mann nach, der um einiges schneller laufen konnte als sie. Er hatte wohl schon öfters Verfolgungsjagden hinter sich gebracht. Khair konzentrierte sich darauf, nicht aus ihrem Rennrythmus zu kommen und sah nur nach vorne. Der Zaubertranklehrer jedoch drehte sich mehrmals während des Laufens um und quetschte plötzlich ein "Schneller" heraus. Dann erklangen dumpfe Töne. Khair riskierte nun ebenfalls einen Blick nach hinten und sah den schweren Koloß auf sich zukommen. Sie versuchte ihren Schritt zu beschleunigen.

Der Golem holte die beiden schnell ein und schwang seinen schweren Arm aus, um dann mit voller Wucht die Juniorlehrerin vom Boden zu holen und an die Wand zu klatschen. Khair schrie vor Schmerzen auf. Ein ekelerregendes Knacken im linken Arm signalisierte ihr, daß dieser gebrochen war. Die Schwerkraft holte sich sein Geschöpf wieder und die Frau rutschte von der Wand auf den Boden, um dort liegen zu bleiben. Der Golem hob noch einmal seinen Arm und schlug zu. Die Wand zerfiel in ihre Einzelteile, schwere Gesteinsbrocken landeten auf dem Flur und legten einen großen Raum frei.

Khair fühlte den Schmerz in ihrem Arm, der die Schulter hoch kroch. Moment, sie spürte Schmerz? Das bedeutete ja, daß sie noch lebte. Vorsichtig blinzelte sie mit den Augen, um sie dann ganz zu öffnen und zu realisieren, wo sie sich befand. Das erste, was in ihr Blickfeld kam, war eine graue Decke. Also musste sie mit dem Rücken auf dem Boden liegen. Da bemerkte sie aus den Augenwinkeln eine Bewegung. Langsam drehte sie ihren Kopf nach links und sah Snape dort sitzen. Irgendwie musste er es geschafft haben, sie aus dem Zielbereich des Golems heraus zu holen.

"Wo ...", fing Khair an und versuchte sich aufzusetzen, während sie ihr Gesicht schmerzhaft verzog. Der Arm tat wirklich weh und auch ihr Brustkorb schmerzte. Sie war von Staub übersät und ihre Kleidung machte einen leicht zerfetzten Eindruck.

"Bleiben sie liegen. Wer weiß, was sie sich alles gebrochen haben", flüsterte er

"Linker Arm und anscheinend ein paar Rippen", presste Khair heraus, "wo ist das Ding? Und wo sind wir?"

"Das ist ehemaligen Übungsraum für Duellzauberei. Wo der Golem ist, weiß ich nicht", antwortete der Zaubertranklehrer, "übrigens scheint er auf sie abgerichtet worden zu sein"

Ein dunkles Grollen beendete das Gespräch. Der Golem betrat den Raum und fixierte sofort sein Ziel und genau wie der Mann vermutet hatte, hieß dieses Ziel Khair ed Din.

"Hoch mit ihnen", schnaubte Snape und zog die Juniorlehrerin am gesunden Arm nach oben, was die gebrochenen Knochen jedoch gar nicht gern hatten. Khair sog scharf die Luft durch ihre Zähne.

Der Golem lies sich - aus welchen Gründen auch immer - der Länge nach auf den Boden fallen und packte nach Khairs Bein. Dadurch fiel auch sie wieder hin und nun war es sicher, daß einige Rippen gebrochen waren. Der Koloß begann, die Juniorlehrerin zu sich zu ziehen. Khair streckte ihre rechte Hand nach Snape aus, die er auch gleich faßte, um dem Ziehen entgegen zu wirken, doch er hatte keine Chance. Dann verengte das Monstrum seinen Griff um ihr Bein und quetschte solange bis wieder mehrfaches Krachen ertönte. Ein lauter Schmerzensschrei entwich Khairs Mund. Nun lies er los und fing an, sich langsam wieder aufzurichten. Somit hatte der Golem sichergestellt, daß sein Opfer nicht mehr wegrennen konnte, denn zum aufrichten brauchte der Koloß einige Minuten.


Khair sah inzwischen alles nur noch verschwommen. Die Schmerzen krochen in ihr Gehirn und beeinträchtigten das Wahrnehmungsvermögen.

"Miss ed Din?", hörte sie sehr entfernt, "Miss ed Din, reißen sie sich zusammen!"

Zusammenreißen? Guter Witz ..., kam es ihr in den Sinn

"Lassen sie mich in Ruh", murmelte sie benommen, "ich bin müde ... will schlafen"

"Das ist ein äußerst ungünstiger Zeitpunkt ihren selbst verschuldeten Schlafmangel nachzuholen, Miss ed Din!"

Die Stimme kam näher und wurde lauter. Khair sortierte sie zu dem Zaubertranklehrer und auf einmal war ihr Bewußtsein wieder in der Gegenwart.

Snape hatte sie hoch gezerrt, einen Arm um ihre Taille gelegt und schleppte sie irgendwo hin.

"Was machen sie da?", nuschelte Khair

"Wonach sieht es denn aus, Miss ed Din? Der Direktor wird es mir sicher übel nehmen, wenn er ihnen morgen nicht mehr wegen ihrer Zielgenauigkeit ins Gewissen reden kann", war die Antwort

Plötzlich knickte Khair wieder zur Seite weg und landete auf dem Boden. Die lebende Krücke namens Snape war verschwunden. So gut es ging, versuchte sie den Zaubertranklehrer ins Blickfeld zu bekommen und schaute direkt auf den Golem, der sich den Mann geschnappt hatte, um sich von diesem störenden Element zu befreien.

Dann sah die Juniorlehrerin hinter dem Spektakel Luzifer, der gerade über die Reste einer Wand stieg. Erstaunt zog dieser die Augenbrauen hoch, als er den Koloß bemerkte, der dabei war, Snape immer wieder gegen eine Säule zu schlagen.

"Beenden sie es!", krächzte Khair heraus, "Bitte!"


"Hier rein!", rief Draco, als er endlich einen nicht verschlossenen Raum fand.

Beide stürzten hinein und schlugen die Tür hinter sich zu.

"Es steckt kein Schlüssel!", schrie Cherry hysterisch

"Stemm dich dagegen!", brüllte Draco

Mit der ganzen Kraft, die die Austauschschülerin aufbringen konnte, warf sie sich gegen die Tür.

Dann wurde die Klinke langsam hinunter gedrückt. Ein Schnalzen und Glucksen wurde hörbar. Draco zeigte Cherry an, auf keinen Fall einen Mucks zu machen. Wieder und wieder wurde der Griff hinunter gedrückt. Die Schüler hatten Mühe, die Tür zuzuhalten. Dann ertönte ein lautes Hämmern. Anscheinend trat und schlug der Gremlin nun gegen das Holz. Noch einmal wurde die Klinke ausprobiert und danach folgte Stille.

Sie wußten nicht mehr, wie lange sie sich noch ruhig verhielten und sich gegen die Tür lehnten, bis Cherry zu flüstern anfing: "Ich glaube, er ist jetzt wirklich weg ..."

Draco nickte und beide ließen sich langsam zu Boden gleiten. Mit dem Rücken an dem Holz lehnend atmete die Austauschschülerin hörbar tief ein und wieder aus. Sie fuhr sich mit ihrer Hand über die Wange und betrachtete das Blut, daß nun an ihren Fingern klebte.

"Ist es schlimm?", fragte Draco in einem besorgten Ton

Cherry schüttelte den Kopf: "Nur ein Kratzer"

Dann schwieg sie für eine weitere Minute und sagte dann leise mit gesenktem Kopf: "Danke ... wegen ... vorhin ..."

"Keine Ursache", murmelte Draco und fuhr sich durch die verschwitzten Haare

"Ich glaube, das gehört dir", meinte der Junge und hielt Cherry ein kleines Stück Kürbisfruchtfleisch vor die Nase, "ich frage mich, warum der Zauber gerade bei der Frucht nicht gehalten hat ..."

Cherry zog zuerst die Mundwinkel nach oben, fing an zu kichern, bis sie in lautem Lachen ausbrach. Draco stimmte mit ein.

Da saßen sie und lachten gemeinsam. Zwei Schüler, die sich vor etwa einer Stunde noch am liebsten an die Gurgel gesprungen wären.

Nachdem sich Cherry wieder ein bißchen gefasst hatte, fragte sie - immer noch kichernd - : "Waffenstillstand?"

Draco nickte: "Wenn wir diesen Abend überleben ..."

Dann hörte man ein Krachen und das Gesplittere von Holz. Genau zwischen den zwei Köpfen der Schüler ragte die blanke Klinge eines Messers durch die Tür.

"WEG!", schrie Cherry und sprang auf

"Nein, sie ist nicht abgeschlossen!", brüllte Draco, der sich ebenfalls erhob und wieder die Hände an die Tür legte

"Willst du als Schaschlik enden?", entgegnete Cherry laut

"Aber sonst kommt er rein!", rief der Junge

Cherry schaute sich panisch im Raum um. Ihr Blick blieb an einem großen und schwer scheinenden Schrank hängen. Das Mädchen fixierte das Möbelstück mit ihren Augen und konzentrierte sich.

"WAS MACHST DU DA?", schrie Draco, der versuchte sich gegen die Tür zu stemmen und gleichzeitig so weit wie möglich Abstand von ihr zu halten, da die Klinge des Messers weiterhin in das Holz rein rauschte und wieder raus gezogen wurde.

Der Schrank fing an zu wackeln.

"Weg von der Tür!", knirschte Cherry, die immer noch auf das Möbelstück starrte

"WAS?"

"WEG VON DER TÜR!", brüllte das Mädchen und der Schrank setzte sich in Bewegung, um durch den Raum zu rutschen.

Draco sah den großen Gegenstand auf sich zukommen und rettete sich mit einem Hechtsprung, damit er nicht von dem Schrank zerquetscht wurde, der sich nun mit lautem Poltern gegen die Tür schob und somit das Eindringen als auch das Rauskommen verhinderte.

"Da kommt er hoffentlich nicht durch ...", murmelte Cherry und setzte sich auf einen Tisch, der im Raum stand.

"Wie ... wie hast du das gemacht?", fragte Draco, der sich wieder aufrappelte

"Telekinese ...", meinte Cherry kurz angebunden

"Du kannst ohne Hilfsmittel Gegenstände bewegen?"

"In eingeschränkter Weise ... bei dem Ding wär ich beinahe an meine Grenzen gestoßen"

"Weiß das jemand, daß du so was kannst?"

Cherry schüttelte den Kopf.

"Dann hast du deine Kräfte noch nicht in Hogwarts benutzt?", fragte Draco immer noch perplex

Wie jetzt?, dachte Cherry, hat er das nu wirklich nicht gecheckt oder will der mich verarschen?

"Ja", fing sie an, " ... ich habe meine Kräfte noch nie hier benutzt" und log damit, ohne rot zu werden.

"Aha", Draco schien sich mit dieser Aussage zufrieden zu geben, "und was jetzt?"

Cherry schaute sich um. Anscheinend waren sie in einem alten staubigen Klassenzimmer gelandet, der seit Jahren nicht mehr benutzt wurde. Bis auf einen großen Schrank und ein paar Tische und Stühle, befand sich nichts in dem Zimmer.

Das Mädchen zuckte mit den Schultern: "Ich weiß es nicht ..."

"Gremlins ... wenn ich mich recht erinnere, dann mögen sie kein Tageslicht", murmelte Draco, "schätze wir müssen bis Sonnenaufgang hier warten"

"Na toll", grummelte Cherry, aber auch ihr fiel zu diesem Zeitpunkt nichts besseres ein


Sam blickte kritisch über ihre Kakaotasse auf den Mann, der ihr und Daeva gegenüber in einem Sessel saß. Die beiden Mädchen hatten auf einem großen Sofa Platz genommen. Sirius Black versicherte ihnen mehrmals, daß er diese Muggels damals nicht getötet hatte, wollte aber nach Sams mehrmaliger Aufforderung nicht mit der ganzen Geschichte herausrücken. Die beiden seien noch zu jung dafür. Daeva vertraute den Instinkten ihrer Katze, aber konnte man den Aussagen eines gesuchten Verbrechers und einem Haustier glauben?

"Ich würde jetzt mal zu gern wissen, was ihr beide hier verloren hattet?", fragte Sirius, als er seine Tasse absetzte

"Ein Hermelin ist im Schloß!", fing Daeva an

"Ein was?", Sirius schaute verwirrt

"Sie meint einen Gremlin", warf Sam ein

"Genau", bestätigte die Elbin, "aber Tatze ist weggelaufen und ich bin hinterher"

"Aha, und wie kommst du hierher?", wandte sich der Mann an Sam

Ich wüßte nicht, was dich das angeht, dachte diese, setzte ihren Noch-so-eine-Frage-dann-kannst-du-was-erleben-Blick auf und zog eine Augenbraue hoch.

"Du traust mir nicht, oder?", grinste Sirius

"Keinen Millimeter ...", antwortete Sam, "ich glaube, daß es auch leicht nachvollziehbar ist, warum, Mr. Black"

Bevor der Mann etwas erwidern konnte, klopfte es an der Tür. Er legte schnell einen Finger an seinen Mund und wies die beiden Mädchen an, still zu sein.

"Mach auf, ich bin es!", ertönte es von draußen

Sirius erhob sich und öffnete die Tür. Herein trat ein Mann mit kurzem braunen Haare, der etwa im gleichen Alter wie der Gastgeber sein musste. Sein Blick fiel sogleich auf die zwei Schülerinnen mit ihren Kakaotassen und meinte: "Oh, du hast Damenbesuch ..."

"Setz dich, Remus!", meinte Sirius und der andere Mann nahm in einem zweiten Sessel Platz

"Ich hätte eher Harry und seine zwei Freunde hier bei dir erwartet ...", fing Remus an

"Darf ich vorstellen?", begann Sirius, "das ist Daeva Red, eine Hufflepuff, und diese junge Frau ist Samantha Blue, eine Rawenclaw. Und der Mann hier hört auf den Namen Remus Lupin, er war ebenfalls ein Gryffindor und hat vor 2 Jahren in Hogwarts unterrichtet"

Dann sprang Daevas Katze auf den Schoß den Neuankömmlings, um es sich dort bequem zu machen.

"Tatze mag sie", piepste die Elbin

"Tatze?", fragte Remus und blickte verwundert zu Sirius

"Das Tier heißt auch so", meinte dieser mit einem beiläufigen Ton, "Remus, du bist zwar gerade angekommen, aber könntest du die beiden Damen wieder in ihre Gemeinschaftsräume bringen? Ein Gremlin soll hier frei rumlaufen"

"Nicht nötig", warf Sam ein, "wir finden schon allein dorthin"

"Das bezweifelt keiner", sagte Remus und erhob sich wieder, "aber mit einem Gremlin ist nicht zu spaßen. Ich glaube kaum, daß ihr bereits wisst, wie man sich gegen ihn verteidigt"

Sams Blick verfinsterte sich, doch sie sagte nichts und folgte Daeva, die sich noch höflich von Sirius verabschiedete, und dem Mann.

"Sagt euren Mitschülern bitte nichts, daß wir uns hier im Schloß befinden", meinte Remus, als sie durch die Flure gingen, "in Sirius Fall versteht ihr sicher warum, oder?"

Ein energisches Nicken von Daeva und das nachdenkliche Senken und Heben von Sams Kopf versicherten dem Mann, daß ihre Anwesenheit vorerst ein Geheimnis bleiben würde.


"Es tut mir leid, meine Liebe", meinte Luzifer, der immer noch das Schauspiel "Golem schlägt Snape gegen Säule" beobachtete, "dieser Koloß ist ein sogenanntes Werkzeug Gottes, da kann ich nichts gegen ausrichten. Er wird aber aufhören, wenn er seine Mission erfüllt hat. Wer ist denn sein Ziel?"

"Ich!", murmelte Khair, "haben sie noch einen anderen Vorschlag?"

"Oh ... da mag dich aber anscheinend jemand überhaupt nicht ...", sagte Luzifer, ging auf die am Boden liegende Juniorlehrerin zu und hockte sich neben sie hin, "um einen Golem zum Leben zu erwecken, muss man den Namen Gottes auf seine Stirn schreiben und wenn man ihn entfernen kann, dann ist der Spuk zu Ende. Ist aber ein schwieriges Unterfangen ..."

"Wenn er mit dem Professor fertig ist, bin ich dran", kam es leise von Khair, "das wollte ich dann eigentlich vermeiden ..."

"Hm ... wäre schade, wenn ihr beide jetzt schon nicht mehr an dem Spiel teilnehmen könntet, weil ihr in Koma liegt ... auf die Schnelle könnte ich für etwa fünf Minuten deine Knochen wieder in die richtige Reihenfolge bringen. Die gesamte Reparatur dauert leider etwas länger. Aber für diesen winzigen Dienst erwarte ich dann auch irgendwann eine kleine Leistung ... und keine Angst es auf keinen Fall etwas dämonisches, wie es dir zur Zeit in den Sinn kommt" Luzifer grinste sie an

"Versprochen?"

"Versprochen! Und du kannst dich auf mein Wort verlassen, also abgemacht?"

Khair nickte leicht und Luzifer schnippte grinsend mit dem Finger.

Der Schmerz war weg, von einer Sekunde auf die andere. Die Juniorlehrerin konnte sich wieder einwandfrei bewegen.

Luzifer erhob sich und reichte Khair die Hand, damit auch sie aufstehen konnte.

"Fünf Minuten", meinte der Mann
Die Frau schaute auf den Lehmkoloß. Wenn ihr jetzt nicht ein genialer Einfall kam, dann würde nach dem Ableben von Snape sie dran kommen und so wie sie die Situation gerade einschätzen konnte, war das bald. Der Zaubertranklehrer hatte zwar noch sein Bewußtsein, sah aber sehr lädiert aus und der Golem bearbeitete ihn weiterhin.

"Magieresistent, hm ...", überlegte Khair, " ... dann mit roher Gewalt?"

Ihr Blick fiel durch den Raum und blieb an einem Geröllhaufen hängen. Einige Eisenstäbe ragten hindurch, die wohl den Halt der nicht mehr vorhandenen Wand sichern sollten.

Einen Versuch ist es wert, dachte Khair, rannte zu dem Geröll und zog einen der Eisenstäbe heraus. Dieser war irgendwo in dem Haufen geborsten, so daß sich am Ende der nun etwa 1,50 m langen Stange eine scharfe Spitze befand.

"Noch etwa drei Minuten", rief Luzifer

Khair holte tief Luft und trat auf den Golem zu

"HEY", schrie sie, "dreh dich mal um. Ich bin hier!"

Tatsächlich lies der Koloß von Snape ab, der benommen zu Boden sank und wandte sich der Juniorlehrerin zu. Diese zögerte keine Sekunde und stieß dem Wesen die Spitze des Stabes in den Kopf, genau dorthin, wo die Zeichen eingraviert waren. Ein Teil der Gravur zerbröckelte und gleichzeitig hielt der Golem inne und einer seiner Arme wurde steif, um dann Risse zu bekommen und auf den Boden zu fallen, wo er in tausend kleine Stücke zersprang.

"Ha!", entfuhr es Khair und fing an zu grinsen. Sie holte noch einmal aus und traf mit der Stange wieder einen Teil des eingravierten Namen Gottes. Das ganze wiederholte sie danach in kurzen Abständen, bis die gesamte Schrift verschwunden war und der Golem mit lautem Krachen umfiel und als ein normaler Haufen Lehm liegen blieb.

Khair, die erschöpft ihren Triumph genoß, blickte auf den Zaubertranklehrer, der sie mit halb geöffneten Augen ansah, ohne auch nur eine Emotion preiszugeben. Keine Freude, kein Schmerz ... nichts ...

"Sie schulden mir was, Professor", sagte Khair mit einem müden Unterton, "ich hab einen Pakt mit dem Teufel geschlossen und ihnen damit das Leben gerettet"

Snape zog mit Mühe eine seiner Augenbrauen hoch und wurde dann ohnmächtig.

"Gute Arbeit", meinte Luzifer laut und betrachtete die Reste des Golems

"Und? Was verlangen sie als Gegenleistung?", fragte die Juniorlehrerin

"Ach, das weiß ich doch jetzt noch nicht", antwortete er, "ich werde dich wissen lassen, wenn mir etwas eingefallen ist"

"Eine Frage: Sie sind doch so mächtig, warum konnten sie meine Knochen mit diesem Fingerschnippsen nicht dauerhaft heilen?"

Luzifer lachte: "Der Profi für das Reparieren ist jemand anderes - bei mir dauert es ein paar Minuten länger und es hat auch seinen eigenen Preis, aber falls du mal einen Grund brauchst, um blau zu machen, frag mich, da kann ich dir sofort helfen, egal ob verdorbener Magen, Grippe oder Malaria. Die erste Krankheit ist sogar kostenlos"

"Aha", kam es von Khair, bevor sie zusammensackte, als wären einer Marionette die Fäden abgeschnitten worden. Sie fiel zu Boden und verlor das Bewußtsein.

"Oh, die Zeit ist abgelaufen", meinte Luzifer, "was mach ich denn jetzt mit euch beiden? Ich kann euch doch nicht hier liegen lassen ... ah, ich weiß schon!"


"Er ist nirgendwo zu finden", sagte Professor McGonagall, als sie auf den Direktor zu ging

"Es gibt viele Möglichkeiten für ihn sich hier zu verstecken", murmelte Dumbledore

"Wenn ihr den Gremlin sucht, der ist gerade hinter zwei Schülern her", ertönte es und Luzifer erschien vor den beiden Lehrern

"Wir haben uns schon gefragt, wann du auftauchst", meinte McGonagall, "wo ist dein Geschöpf?"

Luzifer hob abwehrend die Hände: "Moment Minerva, nur weil ein meuchelndes Biest mit dämonischem Aussehen hier sein Unwesen treibt, heißt das noch lange nicht, daß es von mir kommt. Der Golem, der Severus und eurer Lehrerin in Ausbildung doch ziemlich zugesetzt hat, ist zum Beispiel ein Wesen in den Diensten vom Boss"

"Was ist mit den beiden?", fragte Dumbeldore doch leicht entsetzt

"Sie liegen im fünften Stock, dort, wo der Flur etwas unaufgeräumt aussieht, in einem etwas staubig gewordenen Raum. Zur Zeit bekommen sie nicht viel mit. Ich bin zwar kein Arzt, aber ich glaube, daß die beiden Hilfe benötigen"

"Luzifer, ich warne dich ..."

"Albus, ich schwöre dir, ich hab mit dieser Sache nichts ... fast nichts ... zu tun. Ich habe sogar passiv mit geholfen Steini zu besiegen. Eure junge Lehrerin war aktiv daran beteiligt.

Übrigens: Die zwei Schüler und der Gremlin befinden sich im Erdgeschoß, zweiter Gang links bis zum Ende, dann wieder links. Es ist die Tür mit den Einstichspuren. Von innen steht ein großer Schrank dagegen"

"Warum sagst du uns das alles?", fragte McGonagall

"Meine liebe Minerva, ich will meinen guten Willen zeigen, außerdem sind diese Herren und Damen auch Teilnehmer meines kleinen Spieles. Ich möchte nicht, daß sie schon jetzt ausscheiden"

Dumbledore drehte sich sofort um und informierte die anderen Lehrkörper.

"Danke, Luzifer", meinte die Verwandlungslehrerin und lächelte den Herrn der Unterwelt an

Dieser grinste verschmitzt zurück, zwinkerte ihr zu und verschwand.


Nochmal der Autor: Das wars für dieses Jahr von Halloween. Weiter gehts im nächsten Kapitel: Hogwarts bekommt Besuch von Cornelius Fudge und Lucius Malfoy, außerdem als Gueststar: Die "Helden" von Kevin Smith. Die "geilste" Erfindung seit es "Clerks" gibt.
Ben Affleck: Meinst du mich?
Khair: Äh ... nein ... also Leute, bis zum nächsten Mal
Ben Affleck: Wer denn sonst? Sach mal!
Khair: Nö ... wenn du das jetzt nicht gecheckt hast, biste selber Schuld. Frag mal die anderen, die habens sicher schon raus ...