Woooooow ... so viele Reviews ... ich glaube, so viele waren es noch nie ... Daaaaaaaaanke *froi*
Jetzt will ich sie aber alle mal aufzählen, also Danke an Ensis, Rhanna, Neca, SamBlack, tenktakula, InHexe, Maxine, Mystical Harmonie und Francis
@Neca: DD/DS/DV ... Draco Dormiens/Draco Veritas/Draco Sinister (nochmals Danke an SamBlack) - da wäre ich nie drauf gekommen ... noch nicht einmal, daß es Titel zu Storys sind, ich hätte vermutet, daß es Fachausdrücke wie POV sind ...
@SamBlack: Das mit Jackie und den Siebtklässlerinnen ist ne super Idee *g* muss ich mit einbauen. Und jetzt gibt es ein Kapitel ohne Punkt oder Komma - ein ganzes Kapitel (kommt aber nur davon, weil die Gesamtseitenzahl diesmal nicht in den zweistelligen Bereich gekommen ist *g*
Kapitel 12
Ein ganz normaler Tag
oder
ANKÜNDIGUNGEN
Khair gähnte herzhaft, während sie über die noch leeren Flure Hogwarts ging.
Der gestrige Vorfall hatte ihr mal wieder gezeigt, daß ihre Fähigkeiten, sich zu verlaufen, wirklich einmalig waren. Und wieder einmal musste sie von Snape zu ihrem Zimmer gebracht werden ... das war ihr mehr als unangenehm ... um das heute zur Frühstückszeit nicht zu wiederholen, lief sie am besten etwas früher los ...
Vorsichtig berührte sie eines ihrer Schlüsselbeine, daß gestern die nicht sehr erfreuliche Bekanntschaft mit dem Arm des Zaubertranklehrers machen durfte. In der Nacht hatte sich dort ein nicht sehr schön aussehender blauer Fleck gebildet.
Und dann war da noch diese Stimme, die sie gehört hatte ...
Des Weiteren würde sie wohl heute die Meinungen der Lehrer zu ihrem Unterricht zu erfahren bekommen. In Gedanken stellte sie sich bereits die Liste mit den Defiziten und die passende Reaktion ihres "Kollegen" Kalidor vor.
Mit hängenden Schultern schlurfte sie weiter die Gänge entlang. Dann hob sie etwas mißtrauisch den Kopf und schaute umher ... wo war sie denn jetzt schon wieder gelandet?
***
"Es ist viel zu früh", quängelte Cherry und ließ ihre Beine von einem Tisch, auf dem sie saß, baumeln
"Wir haben ...", Ron schaute mit verschlafenen Augen auf die Uhr, "05.48 Uhr ... es gibt erst ab 07.00 Uhr Frühstück ... hätten wir das Treffen nicht etwas später anlegen können?"
"Weißt du, wieviel der Hut Harry erzählt hat?", fragte Hermine
"Wo ist denn Daeva?", wollte die Austauschschülerin gähnend wissen, während sie suchend in die Runde schaute
"Wahrscheinlich noch im Bett ...", antwortete Sam, "... ich werd ihr später alles erzählen ..."
"Dann können wir jetzt wohl anfangen", meinte Hermine und wandte sich an Harry, der bis jetzt schweigend an einen Tisch gelehnt hatte, "was hat der Hut gesagt?"
Der schwarzhaarige Gryffindor seufzte und stieß sich etwas von der Tischkante ab, um gerade zu stehen: "Zu allererst, möchte ich gleich sagen, daß auch der Hut nicht weiß, was dieses "Reine" ist und er mir nur die Geschichte erzählen konnte, wie dieses Ding oder was immer es auch ist, nach Hogwarts gelangte. Er nannte es "schwere Last", "größte Macht auf Erden", "Schatz der Reinheit", "Geschenk des Allmächtigen" und so weiter"
"Ich bin ganz Ohr", murmelte Ron und gähnte
"Merkt man", brummte Cherry
"Wie war eigentlich dein Date mit Malfoy?", fragte der rothaarige Junge und sah aus den Augenwinkeln eifersüchtig auf Cherry
"Das geht dich überhaupt nichts an, Weasley", zischte das Mädchen zurück
"Was denn? Sind denn da Sachen gelaufen, die nicht jugendfrei waren?"
"Du kannst Draco ja persönlich fragen ..."
Hermine schaute Harry an: "Die beiden haben seit kurzem die erstaunliche Fähigkeit vom Hauptproblem abzulenken"
Der Junge zuckte mit den Schultern.
"Ich werd doch keinen Malfoy fragen", empörte sich Ron
"Dann wirst du es wohl nie erfahren", zeterte Cherry zurück, "ich werd nämlich nichts erzählen!"
"Leute!!!", unterbrach Hermine, "Harry hat uns was zu sagen!!"
Als alles schwieg, räusperte sich der schwarzhaarige Junge: "Der Hut erzählte mir von jemandem, der mit diesem ... Ding ... 1.400 Jahre lang geflohen ist, um es in Sicherheit zu bringen. Alles fing an, als jemand namens Ne ... Ne ... Nepu ... Nepumuk Cäsar in sein Land einfiel ... ich glaube jedenfalls, daß er so hieß"
"Diktiergerät ...", murmelte Sam leise vor sich hin
"Egal ... er ist nach Hogwarts gekommen, als nur Slytherin und Ravenclaw gerade im Schloß wohnten ... sie haben dieses Ding versteckt und irgendwann war auch der Fremde weg ... sowohl Slytherin als auch Ravenclaw haben das Versprechen abgelegt, nie ein Wort über den Besuch in Gegenwart der anderen zu verlieren und der Hut sagte, daß sie ihr Wort auch eingehalten haben"
"Aber irgendwie ist es ja an die Öffentlichkeit gekommen, sonst würden wir ja jetzt nicht nach ihm suchen ...", fiel Hermine ein
"Daran ist sicher Slytherin Schuld", meinte Ron, "er konnte seinen Mund nicht halten und musste damit angeben ..."
"Und er hat Ravenclaw gezwungen kein Wort darüber zu verlieren", sagte das Gryffindor Mädchen
"Genau", ergriff Sam das Wort, "damit er sicher gehen konnte, daß er allein über dieses Reine verfügen konnte"
"Du denkst da falsch, Sam", mischte sich Cherry ein, "dieser Luzifer sagte doch, daß das Reine nur von etwas Reinem berührt werden darf. Wenn Slytherin so ein Dreckskerl war, konnte er doch nichts mit dem Ding anfangen, geschweige denn verhökern, denn solche Handelsleute sind sicher auch nicht das absolut Reine ..."
"Slytherin hat nichts dergleichen getan", unterbrach Harry grob und alles schauten ihn stumm an, "Ravenclaw hat ein Buch darüber geschrieben und Slytherin hat es nach ihrem Tod an sich genommen, um darauf aufzupassen oder so ähnlich ..."
"Oder es zu verkaufen", kam wieder das Kommentar von Hermine
"Nein!!!", entfuhr es dem Gryffindor laut, "Slytherin hat sicher nichts dergleichen getan! Wahrscheinlich ist es irgendwann nach seinem Ableben entdeckt worden und hat uns somit dieses Spiel beschert"
"Warum bist du dir da so sicher?", wollte Cherry wissen
"Was hat der Hut noch gesagt?", Hermine musterte ihn kritisch
" ... das wichtigste habe ich euch erzählt ...", murmelte Harry, "das andere ... vielleicht irgendwann später ... darauf hab ich jetzt keinen Bock ... tut mir leid, Leute"
"Schon gut, Harry", meinte Ron, "und was machen wir jetzt?"
"Ähm ... ich werd mich in nächster Zeit wohl nicht sehr viel beteiligen können", warf Sam ein, "ich muss unbedingt für etwas anderes lernen"
"Kein Problem", sagte Hermine, "dann forsche ich mal in der Bibliothek nach, ob ich etwas über diesen Nepumuk Cäsar rausfinden kann ..."
"Sitzung damit geschlossen?", fragte Cherry und hüpfte vom Tisch
"Sitzung geschlossen", bestätigte Harry
Der Reihe nach verließen sie den Raum.
"Hey, Harry", kam es von Ron, "was machen wir mit dem Rest der Zeit bis zum Frühstück?"
"Vielleicht etwas für eure ZAGs üben?", mischte sich das Gryffindor Mädchen ein
"Ich dachte eher an eine Partie Zauberschach", antwortete Ron mit verzogener Miene, während er als letzter aus dem Raum trat und vergaß, die Tür zu schließen
Als alle außer Sichtweite waren, wurde die Tür leise knarrend zugemacht und Khair drückte langsam die Klinke runter, damit das Schloß einrasten konnte.
Es war sehr interessant, was man so alles mitbekam, wenn man um kurz nach sechs Uhr hinter einer Tür mehreren Schülern zuhörte.
"Nepumuk Cäsar?", murmelte sie mit zweifelnder Miene
***
Um kurz nach sieben Uhr waren alle Schüler und Lehrer in der großen Halle zum Frühstück versammelt.
Cherry rieb sich am Slytherintisch verschlafen die Augen und Rons Kopf lag schwer auf seinem Haustisch.
Auch Khair hatte es geschafft mehr oder weniger pünktlich zu erscheinen. Während sie mit dem Mais auf ihrem Toast kämpfte, der einfach nicht liegenbleiben wollten, bekam sie nebenbei mit, wie Dumbledore McGonagall zunickte und diese dann von ihrem Stuhl aufstand.
"Ich bitte um Ruhe", fing sie laut an, "Direktor Dumbledore hat etwas zu verkünden!"
Nun stand auch der alte Zauberer auf und räusperte sich: "Meine lieben Schülerinnen und Schüler, liebe Kollegen ... Professor Chung hat mich gestern auf etwas angesprochen, was mich doch nachdenklich stimmte. Er erzählte mir, daß einigen von euch der Unterricht in Muggelkunde im wirklichen Leben wohl nicht sehr weiterhelfen wird, da ihr nur mit der Theorie vertraut seid. Und wie ihr bestimmt schon hier in Hogwarts gelernt habt, ist die Praxis meist anders als die Theorie. Ich habe mir deshalb erlaubt, nur in Absprache mit Professor McGonagall, einen Wandertag in die Muggelwelt in die Wege zu leiten"
Snape verschluckte sich an seinen Kaffee und hielt sich eine Serviette an seinen Mund, um das Husten zu unterdrücken.
Wildes Flüstern und Raunen ging durch die Reihen der Haustische und auch am Lehrertisch beugten sich die Kollegen einander zu.
Dumbledore hob die Hand und es wurde wieder ruhig: "Der Wandertag wird am zweiten Freitag im Dezember stattfinden. Diejenigen, die an diesem Ausflug teilnehmen möchten, müssen bis zum 01. Dezember eine schriftliche Erlaubnis ihres Erziehungsberechtigten vorlegen. Ich möchte betonen, daß der Wandertag nur zum besseren Verständnis für die Muggelwelt dient und nicht in der Prüfung vorkommen wird ... Minerva? Würdest du bitte weitermachen?"
Die Frau nickte und der Zauberer setzte sich wieder: "Sobald wir am 01. Dezember die gesamten Teilnehmer wissen, werden wir Gruppierungen vornehmen. Jede Gruppe wird von einer Lehrkraft begleitet. Direktor Dumbledore und Professor Binns werden die Hiergebliebenen betreuen"
Snape hatte einen Ausdruck im Gesicht, der eigentlich jeden Normalsterblichen sofort töten würde ... er sollte eine Gruppe unfähiger Schüler in die Muggelwelt begleiten? ... da hatte er doch wohl auch noch ein Wörtchen mitzureden ...
"Ich denke", fuhr die Verwandlungslehrerin fort, "daß dies auch für meine Kollegen und mich einige neue Erfahrungen mit sich bringen wird, daher werden wirklich alle Lehrer diesen Wandertag mitmachen ... Widerspruch wird sofort abgelehnt"
Einige Lehrer fingen bei dem letzten Satz an zu kichern, doch Snape wußte genau, daß McGonagall dies nur wegen ihm gesagt hatte.
"Die Austauschschüler haben die Erlaubnis selbst zu entscheiden, ob sie daran teilnehmen möchten oder nicht. Die Reise wird mit einem Portschlüssel durchgeführt. Wer in welcher Gruppe sein und wohin diese Gruppe dann den Ausflug tätigen wird, wird erst am Morgen des genannten Tages bekannt gegeben. Auch wenn Direktor Dumbledore gesagt hat, daß sich die Theorie meist von der Praxis unterscheidet, bitte ich darum, daß sie sich ihre Unterlagen in Muggelkunde noch einmal gut anschauen. Angemessene Muggelkleidung ist Pflicht und Zauberutensilien aller Art sind verboten. Falls jemand keine Muggelbekleidung besitzt, wendet er sich bitte an seinen Hauslehrer. Vielen Dank"
Somit setzte sich auch McGonagall wieder und das Flüstern fing an durch den Saal zu schwingen.
Die Verwandlungslehrerin beugte sich zu Dumbledore und meinte leise: "Wenn Fudge dich gegen Lucius ersetzt, wie willst du von ihm dann noch die Portschlüssel erhalten?"
Der alte Zauberer grinste verschmitzt: "Ich glaube, da kann mir Arthur Weasley weiterhelfen"
"Obercool", meinte Cherry mit einem glücklichen Lächeln auf den Lippen, "da bin ich doch sofort dabei ..."
"Warum denn?", brummte Draco neben ihr, "ist doch nichts besonderes an den Muggels ... nur schwache Kreaturen, die wohl ohne die Hilfe von Zauberern niemals überlebt hätten ... was aber auch kein großer Verlust wäre ..."
"Och, das glaub ich zwar nicht ganz, ist mir aber auch völlig egal, was mit den Muggels ist", kam es von der Austauschschülerin, "mir geht's um was anderes ..."
"Und das wäre?"
"Daß ich ohne Erlaubnis meiner Eltern diesen Ausflug machen kann"
"Was ist daran so außergewöhnlich?"
"Meine Familie würde mir so etwas niemals erlauben ...", erklärte Cherry, "ich bin der Nachfahre einer langen Ahnenreihe von reinrassigen Hexen und Zauberern. Umgang mit Muggeln oder Muggelsachen sind mir strikt verboten ..."
"Ist auch besser so ... mein Vater braucht mir das noch nicht einmal zu sagen, ich gebe mich mit dem Zeug freiwillig nicht ab ..."
"Tja, mich interessiert's zwar nicht, aber wenn's meine Eltern verboten haben ..."
"Du tust das, um das Verbot deiner Eltern zu brechen?"
"Verbote sind da, um nicht befolgt zu werden ... und meine Alten werden sich schwarz ärgern, wenn sie das mitbekommen ... das sind ja solche Spießer ...", freute sich das Mädchen
Draco grinste fies: "Irgendwie wirst du mir immer sympathischer ..."
Cherry setzte den gleichen Gesichtsausdruck auf: "Kommst du mit? ... ein bißchen Chaos würde der Muggelwelt nicht schaden ..."
"Chaos ... hört sich gut an", sagte der Junge, "leider brauche ich die Erlaubnis ..."
Sie zuckte mit den Schultern: "Und wenn er es ablehnt, ist es auch nicht so schlimm ... dann gibt es noch andere Wege und Möglichkeiten ..."
Draco schwieg kurz und meinte dann: "Was mich mal interessiert ... warum hängst du mit denen da rum?", er nickte zu Daeva und Sam, die beide am Ravenclawtisch saßen.
"Es ist mir untersagt, mich mit nicht reinblütigen Schülern anzufreunden ... außerdem sind sie nett ..."
"Hey, was redet ihr da, Draco?", mischte sich Crabbe ein, der noch halb auf seinem Brötchen kaute
Cherry blickte ihn mit einem angewiderten Ausdruck an, griff nach einem Apfel in der Obstschale, der bereits eine sichtbar matschige Stelle hatte und setzte diesem dem beleibten Jungen vor: "Da, iß das und halt die Klappe"
"Ok", kam es von diesem und schnappte sich das Obst, um kräftig rein zu beißen
"Dumm und barbarisch ...", murmelte die Austauschschülerin
"Aber folgen mir aufs Wort ...", grinste Draco, " ... es sei denn ... es geht um dich ..."
"Das will ich aber auch hoffen ..."
"Also, diesen Wandertag sehe ich von zwei Seiten", meinte Argent, "zwar lernen die Kinder etwas lebenswichtiges ... aber wie soll man bei einem freien Ausflug, wo sie herumlaufen dürfen, die Strenge und Disziplin aufrecht erhalten können, insbesondere in der Muggelwelt, in der es kaum noch züchtige Internate gibt, sondern nur Eigensinn und Verdorbenheit ... was halten sie davon, Severus?"
Snape sagte gar nichts, sondern starrte düster in seine Kaffeetasse.
"Sie sind also auch nicht begeistert davon, hm?", beantwortete die Lehrerin sich selbst ihre Frage, "und sie, Miss ed Din?"
"Wenn man sie unter Kontrolle hält und aufpasst, daß keiner verloren geht ... finde ich es eine wunderbare Idee ...", antwortete sie, "Muggelkultur ist bestimmt sehr interessant für die Schüler ..."
"Sie denken mal wieder zu sehr mit ihrem Herzen, Miss ed Din", kam es von Argent, "das ist auch eine Eigenschaft, die sie gestern sehr in ihrem Unterricht gezeigt haben"
Khair schluckte: "Wann ... werde ich die Ergebnisse über meinen Unterrichtsverlauf eigentlich erhalten?"
"Sobald Direktor Dumbledore, Professor Snape und ich darüber gesprochen haben. Leider konnten wir das gestern nicht mehr tun, da Professor Snape auf einmal verschwunden war. Ich vermute, daß die Konferenz auf heute nachmittag angesetzt wird"
"Ich werde dann wohl heute abend jemanden besuchen", grinste Harry, "ich brauche nämlich eine Erlaubnis für einen Muggelwandertag"
"Mein Vater wird sicher auch nichts dagegen haben", meinte Ron, "er wird mich bestimmt noch bitten, ein Souvenir mitzubringen"
"Meine Eltern sind Muggel", kam es von Hermine, "da brauche ich mir also auch keine Sorgen zu machen"
"Hoffentlich kommen wir dann auch in dieselbe Gruppe ...", überlegte der rothaarige Gryffindor
"Bestimmt", sagte Harry, "Dumbledore weiß doch, daß wir zusammengehören"
"Ich darf ... meine Eltern sind in dieser Hinsicht sehr aufgeschlossen", murmelte Sam, während sie bereits ein Stück Pergament und eine Feder hervorgeholt hatte und anfing einen Brief zu schreiben
Daeva sah ihr stumm zu, bis die Ravenclaw aufsah: "Was ist?"
"Ich weiß nicht, ob ich darf ...", piepste die Elbin leise
"Warum denn?"
"Meine Mutter ist eine Elbe ... mein Vater ist ein Zauberer ... mit der Muggelwelt habe ich überhaupt nichts zu tun ... Mama bringt mir die elbischen Gebräuche bei, Papa lehrt mich das Zaubern und wenn ich mit der Schule fertig bin, dann gehe ich wieder ganz zurück nach Lothlorien ..."
"Du denkst, deine Eltern würden es dir nicht erlauben, weil bei dir kein Sinn darin besteht, etwas über die Muggelwelt zu lernen?"
Daeva nickte.
"So ein ausgekochter Schwachsinn", schimpfte Sam, "du kannst nichts wissen, wenn du es nicht versucht hast ... los! Schreib ihnen!"
Mit diesen Worten holte das Mädchen noch ein Pergament hervor und gab Daeva ihre Feder.
Als das Frühstück zu Ende war, verließen alle Schüler den Saal.
Cherry hatte sich wieder zu Sam und Daeva gesellt, um noch etwas zu plaudern. Draco marschierte Richtung Ausgang, als sich Ron ihm in den Weg stellte.
"Was willst du, Weasley?", fragte der Slytherin in einem herablassenden Ton
"Nur wissen, wie es gestern abend gewesen ist", antwortete der Gryffindor hochnäsig
"Was soll gestern abend gewesen sein?", wollte der blonde Junge wissen
"Das mit Cherry ... was ist da gelaufen?"
"Wovon redest du, Weasley ... schrumpft dein Verstand oder was?"
"Dann eben klar und deutlich, wenn du es nicht kapierst: DU hattest gestern abend ein Date mit Cherry und ich will wissen, wie es gewesen ist"
"Bist du jetzt komplett durchgeknallt?"
"Was denn, Malfoy, ist da wirklich etwas so unanständiges passiert, daß keiner von euch beiden etwas sagen will"
"Ich weiß nicht wovon du redest, Weasley", meinte Draco, "und ich weiß auch nicht was dich das angeht, aber ich habe Cherry gestern abend noch nicht einmal gesehen ..."
Ron stockte: "Nicht gesehen?"
"Bist du auch noch taub, Rotschopf? Ich habe mich nicht mit ihr getroffen"
Der Slytherin wartete keine Reaktion seines Gegenübers ab, sondern setzte sich wieder in Bewegung, um den Saal zu verlassen. Ron stand sprachlos im Raum.
***
Der Unterricht verlief wieder in normalen Bahnen, kein Schüler oder angehender Lehrer verschwand und auch Snape führte seine Zaubertränke in gewohnter Weise durch, was einigen Häusern Punkte kostete.
***
Am Nachmittag gab es - wie von Argent vermutet - eine Lehrerkonferenz. Kurz danach wurden Kalidor und Khair ins Lehrerzimmer gerufen.
Dumbledore, McGonagall, Snape und Argent waren noch anwesend und die beiden Juniorlehrer setzten sich auf zwei freie Stühle am Tisch.
"Ganz zu Anfang möchte ich Ihnen mitteilen", begann Dumbledore, "daß wir uns einig sind, daß ihr Unterricht für den Anfang wirklich gut war. Anzumerken ist, daß sie, Miss ed Din, sehr persönlich auf die Schüler eingegangen sind. Das ist wohl das Resultat, daß sie gern in ihrer Gegenwart verweilen. Bei ihnen, Mr. Baka, ist es genau umgekehrt. Sie distanzieren sich zu sehr von den Kindern. Sie gehen zwar sehr sachlich vor, jedoch geben sie denjenigen, die nicht so schnell nachkommen, keine Chance während ihrer Erklärungen Fragen zu stellen, damit sie es besser verstehen. Und um noch einmal zu ihnen zu kommen, Miss ed Din, sie sollten den Hinweisen, den sie den Schülern geben, auch selbst Folge leisten. Für die brennende Libelle können sie nichts, hätten sie aber ebenfalls Handschuhe angezogen, wäre ihre Reaktion schneller gewesen und man hätte eventuell das Loch verhindern können. Alles in allem war es aber bei beiden von ihnen - wie schon gesagt - ein sehr interessanter Unterricht und ich würde mich sehr freuen, wenn sie zeitweise auch andere Fächer unterrichten könnten"
McGonagall räusperte sich: "Und ich darf ihnen mitteilen, daß sie ab sofort auch an Lehrerkonferenzen teilnehmen dürfen. Ihnen werden des Weiteren erst einmal auf Probe alle Rechte und Pflichten eines examinierten Lehrers übertragen. Dies bedeutet auch, daß sie an dem anberaumten Wandertag teilnehmen müssen. Sie werden dann die eigentliche Lehrkraft für die ausgesuchte Gruppe unterstützen"
"Möchten sie noch etwas sagen?", fragte Dumbledore
Schweigendes Kopfschütteln von beiden Juniorlehrern kam ihnen entgegen.
"In Ordnung, dann halte ich diese Sitzung für beendet. Severus? Miss ed Din? Bitte bleiben sie bitte noch einen Augenblick"
Nachdem alle anderen gegangen waren - Kalidor hatte beim Verlassen ein sehr dreckiges Grinsen auf dem Gesicht - wandte der alte Zauberer an die Juniorlehrerin: "Darf ich erfahren, wo sie gestern den ganzen Tag gewesen sind?"
"Leider nein ...", antwortete Khair kleinlaut, "denn ich weiß es selber nicht ... ich bin irgendwie durch das ganze Schloß gelaufen, ohne ans Ziel zu kommen ..."
"Professor Snape hat mir erzählt, wie es zu diesem ... Unglück gekommen ist. Er sagte, es gab eine kleine Diskussion zwischen ihm und Mr. Black und da ihre Hand bereits Brandblasen aufzeigte, sind sie allein weitergegangen. Ist das so korrekt?"
Khair schaute zu Dumbledore, dann zu Snape und wieder zurück zum alten Zauberer. Noch einmal schweifte ihr Blick zu Snape und meinte kurz einen Wehe-sie-sagen-etwas-falsches Ausdruck in seinem Gesicht gesehen zu haben, bevor dieses wieder steinern wurde.
"Jaaa ...", fing sie langsam an, "... so in etwa wird es wohl gewesen sein", und in Gedanken fügte sie hinzu: Und dafür sind sie mir jetzt wieder was schuldig, Professor ...
"Soso ... so in etwa, also ...", murmelte Dumbledore, "wie gut kennen sie sich eigentlich in Hogwarts aus?"
"Die wichtigsten Wege kenne ich jetzt ... naja ... und bei den anderen frage ich mich durch ..."
"Dann hoffen wir, daß sie sich nicht noch einmal so gravierend verlaufen ... Severus fällt uns ja vom Fleisch, wenn er wegen ihnen jedesmal sein Mittag- und Abendessen verpasst", grinste der alte Zauberer verschmitzt und bekam einen strafenden Blick von Snape zugeworfen
"Ähm ... ja ... ok ...", stammelte Khair, die nicht wußte, wie sie darauf reagieren sollte
"Vielen Dank, daß sie noch kurz Zeit gehabt haben", verabschiedete Dumbledore sie und sowohl Snape als auch die Juniorlehrerin verließen das Lehrerzimmer.
Draußen wandte sich Khair an den Mann: "Darf ich erfahren, warum sie ihm das erzählt haben?"
"Direktor Dumbledore hat zur Zeit größere Probleme, als sich mit den Auseinandersetzungen zweier Männer zu beschäftigen ... außerdem ...", Snape stockte
"Ja?", wollte die Juniorlehrerin wissen
"Ich denke, daß dies ihre Rechte als Lehrerin bereits überschreitet. Und achten sie darauf, daß sie nicht wieder ihre Orientierung verlieren", mit diesen Worten drehte sich um und ging
"Hä?", machte Khair und legte den Kopf schief, "was sollte das denn?"
***
"Hallo Sirius", meinte Harry, "dürfen wir reinkommen?"
"Natürlich", antwortete der Mann und trat zur Seite, um den drei Gryffindor Schülern Einlaß zu gewähren
"Oh, guten Tag, Professor Lupin", sagte Hermine, als sie den Werwolf mit einer Tasse Tee in einem Sessel entdeckte
"Remus ... einfach nur Remus", kam es von ihm, "ich bin leider kein Professor mehr"
Die drei nahmen auf dem Sofa Platz und auch Sirius setzte sich wieder: "Um was geht es, Harry?", nebenbei hob er eine kleine Katze hoch, die um seine Beine schlich und begann sie zu kraulen.
"Direktor Dumbledore hat einen Wandertag in die Muggelwelt ins Leben gerufen und ich bräuchte eine Erlaubnis, um daran teilzunehmen", erklärte der schwarzhaarige Junge
"Ein Wandertag in die Muggelwelt?", fragte Lupin, "das hört sich sehr interessant an"
"Wann soll der stattfinden?", wollte Sirius wissen
"Am zweiten Freitag im Dezember ... wir werden dann per Portschlüssel reisen", erklärte Ron
Der Werwolf schaute den Animagus an: "Sollen wir mitmachen?"
"Ich glaube kaum, daß meine Eltern mir das erlauben werden ...", knirschte Sirius
Das Gryffindor Trio sah sich verwundert an.
"Wir sprechen mal mit Albus, mal schaun, ob er da was machen kann", meinte Lupin
"Was ... macht ihr da?", fragte Hermine zögerlich
"Spontane Reiseplanung", erklärte Sirius
"Äh ...", kam es von Harry
"Ich werde dem Direktor deine Erlaubnis persönlich geben", sagte sein Pate, "und werde gleichzeitig einmal nach fragen, ob er für Remus und mich auch noch ein Plätzchen übrig hat"
Auf einmal klopfte es an der Tür und alle sahen hoch.
"Sind sie da?", piepste eine vertraute Stimme
"Einen Moment, bitte", rief er zur Tür und erhob sich
Nachdem er sie geöffnet hatte, stand Daeva mit verschränkten Armen vor ihm und blickte zu ihm hoch.
"Tatze?", fragte sie kurz
Sirius hielt ihr grinsend die Katze hin: "Wollte sich mal wieder von mir verwöhnen lassen"
Daeva nahm im das Tier ab, kniff der Katze ins Ohr und murmelte: "Herumtreiber ..."
"Möchtest du noch reinkommen und eine Tasse Tee trinken?", fragte der Mann
"Nein, danke", meinte die Elbin, "ich muss Hausaufgaben machen"
***
Als am Abend die Sperrstunde für die Schüler kam, machte Dumbledore einen Kontrollgang durch Hogwarts.
Als er an der Bibliothek vorbei ging, bemerkte er, daß dort noch Licht brannte. Er betrat den Raum und fand zwischen mehreren Stapeln von Büchern eine Schülerin, die wohl über einer Lektüre eingeschlafen war.
Der alte Zauberer lächelte sanft und legte eine Hand auf die Schulter des Mädchens: "Miss Blue? ... Miss Blue? ... Normalerweise ist ein Bett zum Schlafen besser geeignet"
Die Ravenclaw rührte sich langsam, blinzelte mit den Augen und hob den Kopf.
"Direktor?", murmelte sie verschlafen
"So ist es", lächelte er verschmitzt
"Verzeihen sie bitte ... ich muss wohl ein etwas langweiliges Kapitel erwischt haben"
"Was wollen sie eigentlich mit so vielen Büchern auf einmal?"
"Lernen ... für die Prüfung ..."
"Oh, da nehmen sie sich aber zu viel des Guten vor, mein Kind", meinte Dumbeldore, "wir hatten heute nachmittag eine Lehrerkonferenz, in der wir entschieden haben, daß ihre Prüfung erst Anfang Januar sein wird ... und wenn sie so weitermachen, wie sie angefangen haben, werden sie zum Prüfungstermin wohl gar nicht zu gebrauchen sein ..."
"Aber ... ich muss doch lernen ..."
"Das schon, aber bleiben bei ihrem normalen Lehrstoff und -pensum. Wenn sie jetzt Sachen lernen, die sie noch nicht im Unterricht hatten und selbst noch nicht wissen, dann würde es das Ergebnis der Prüfung verfälschen"
"Aber ..."
"Kein aber, Miss Blue", Dumbledore holte seinen Zauberstab hervor, schwang ihn einmal und die Bücher wanderten zurück in die Regale, "sie werden jetzt ins Bett gehen und sich keine Gedanken über diese Prüfung machen"
"Ja, Direktor ...", meinte Sam und stand auf
Sie verabschiedete sich von dem alten Zauberer und verließ die Bibliothek.
***
Der Todesser humpelte in den Raum und Voldemort richtete seinen Blick auf ihn.
"Schmerzt es noch sehr, Lucius?", fragte der alte Mann kalt
"Nein, mein Meister", knirschte dieser heraus, "wie kann ich euch zu Diensten sein?"
"Ich habe zu wissen bekommen, daß der junge Potter und seine Freunde an diesem Spiel von Luzifer beteiligt sind ... und sie sollen schon sehr nah dran sein, herauszufinden, was sie überhaupt suchen ..."
"Was befehlt ihr, mein Meister?"
"Sage deinem Informanten, daß er sich beeilen soll ... und falls sich ihm jemand in seinen Weg stellt, hat er die Erlaubnis, das Hindernis zu beseitigen ..."
"Ja, mein Meister"
"Du bist entlassen, Lucius"
Malfoy verbeugte sich so tief, wie sein Zustand es erlaubte und ließ den dunklen Lord wieder allein.
Dieser wandte sich zum Fenster und schaute hinaus: "Dieses Spiel werde ich gewinnen, Luzifer, sei versichert ... und ich erhalte zuerst Hogwarts, dann Potter und dann die gesamte Welt als Siegesprämie ..."
Jetzt will ich sie aber alle mal aufzählen, also Danke an Ensis, Rhanna, Neca, SamBlack, tenktakula, InHexe, Maxine, Mystical Harmonie und Francis
@Neca: DD/DS/DV ... Draco Dormiens/Draco Veritas/Draco Sinister (nochmals Danke an SamBlack) - da wäre ich nie drauf gekommen ... noch nicht einmal, daß es Titel zu Storys sind, ich hätte vermutet, daß es Fachausdrücke wie POV sind ...
@SamBlack: Das mit Jackie und den Siebtklässlerinnen ist ne super Idee *g* muss ich mit einbauen. Und jetzt gibt es ein Kapitel ohne Punkt oder Komma - ein ganzes Kapitel (kommt aber nur davon, weil die Gesamtseitenzahl diesmal nicht in den zweistelligen Bereich gekommen ist *g*
Khair gähnte herzhaft, während sie über die noch leeren Flure Hogwarts ging.
Der gestrige Vorfall hatte ihr mal wieder gezeigt, daß ihre Fähigkeiten, sich zu verlaufen, wirklich einmalig waren. Und wieder einmal musste sie von Snape zu ihrem Zimmer gebracht werden ... das war ihr mehr als unangenehm ... um das heute zur Frühstückszeit nicht zu wiederholen, lief sie am besten etwas früher los ...
Vorsichtig berührte sie eines ihrer Schlüsselbeine, daß gestern die nicht sehr erfreuliche Bekanntschaft mit dem Arm des Zaubertranklehrers machen durfte. In der Nacht hatte sich dort ein nicht sehr schön aussehender blauer Fleck gebildet.
Und dann war da noch diese Stimme, die sie gehört hatte ...
Des Weiteren würde sie wohl heute die Meinungen der Lehrer zu ihrem Unterricht zu erfahren bekommen. In Gedanken stellte sie sich bereits die Liste mit den Defiziten und die passende Reaktion ihres "Kollegen" Kalidor vor.
Mit hängenden Schultern schlurfte sie weiter die Gänge entlang. Dann hob sie etwas mißtrauisch den Kopf und schaute umher ... wo war sie denn jetzt schon wieder gelandet?
"Es ist viel zu früh", quängelte Cherry und ließ ihre Beine von einem Tisch, auf dem sie saß, baumeln
"Wir haben ...", Ron schaute mit verschlafenen Augen auf die Uhr, "05.48 Uhr ... es gibt erst ab 07.00 Uhr Frühstück ... hätten wir das Treffen nicht etwas später anlegen können?"
"Weißt du, wieviel der Hut Harry erzählt hat?", fragte Hermine
"Wo ist denn Daeva?", wollte die Austauschschülerin gähnend wissen, während sie suchend in die Runde schaute
"Wahrscheinlich noch im Bett ...", antwortete Sam, "... ich werd ihr später alles erzählen ..."
"Dann können wir jetzt wohl anfangen", meinte Hermine und wandte sich an Harry, der bis jetzt schweigend an einen Tisch gelehnt hatte, "was hat der Hut gesagt?"
Der schwarzhaarige Gryffindor seufzte und stieß sich etwas von der Tischkante ab, um gerade zu stehen: "Zu allererst, möchte ich gleich sagen, daß auch der Hut nicht weiß, was dieses "Reine" ist und er mir nur die Geschichte erzählen konnte, wie dieses Ding oder was immer es auch ist, nach Hogwarts gelangte. Er nannte es "schwere Last", "größte Macht auf Erden", "Schatz der Reinheit", "Geschenk des Allmächtigen" und so weiter"
"Ich bin ganz Ohr", murmelte Ron und gähnte
"Merkt man", brummte Cherry
"Wie war eigentlich dein Date mit Malfoy?", fragte der rothaarige Junge und sah aus den Augenwinkeln eifersüchtig auf Cherry
"Das geht dich überhaupt nichts an, Weasley", zischte das Mädchen zurück
"Was denn? Sind denn da Sachen gelaufen, die nicht jugendfrei waren?"
"Du kannst Draco ja persönlich fragen ..."
Hermine schaute Harry an: "Die beiden haben seit kurzem die erstaunliche Fähigkeit vom Hauptproblem abzulenken"
Der Junge zuckte mit den Schultern.
"Ich werd doch keinen Malfoy fragen", empörte sich Ron
"Dann wirst du es wohl nie erfahren", zeterte Cherry zurück, "ich werd nämlich nichts erzählen!"
"Leute!!!", unterbrach Hermine, "Harry hat uns was zu sagen!!"
Als alles schwieg, räusperte sich der schwarzhaarige Junge: "Der Hut erzählte mir von jemandem, der mit diesem ... Ding ... 1.400 Jahre lang geflohen ist, um es in Sicherheit zu bringen. Alles fing an, als jemand namens Ne ... Ne ... Nepu ... Nepumuk Cäsar in sein Land einfiel ... ich glaube jedenfalls, daß er so hieß"
"Diktiergerät ...", murmelte Sam leise vor sich hin
"Egal ... er ist nach Hogwarts gekommen, als nur Slytherin und Ravenclaw gerade im Schloß wohnten ... sie haben dieses Ding versteckt und irgendwann war auch der Fremde weg ... sowohl Slytherin als auch Ravenclaw haben das Versprechen abgelegt, nie ein Wort über den Besuch in Gegenwart der anderen zu verlieren und der Hut sagte, daß sie ihr Wort auch eingehalten haben"
"Aber irgendwie ist es ja an die Öffentlichkeit gekommen, sonst würden wir ja jetzt nicht nach ihm suchen ...", fiel Hermine ein
"Daran ist sicher Slytherin Schuld", meinte Ron, "er konnte seinen Mund nicht halten und musste damit angeben ..."
"Und er hat Ravenclaw gezwungen kein Wort darüber zu verlieren", sagte das Gryffindor Mädchen
"Genau", ergriff Sam das Wort, "damit er sicher gehen konnte, daß er allein über dieses Reine verfügen konnte"
"Du denkst da falsch, Sam", mischte sich Cherry ein, "dieser Luzifer sagte doch, daß das Reine nur von etwas Reinem berührt werden darf. Wenn Slytherin so ein Dreckskerl war, konnte er doch nichts mit dem Ding anfangen, geschweige denn verhökern, denn solche Handelsleute sind sicher auch nicht das absolut Reine ..."
"Slytherin hat nichts dergleichen getan", unterbrach Harry grob und alles schauten ihn stumm an, "Ravenclaw hat ein Buch darüber geschrieben und Slytherin hat es nach ihrem Tod an sich genommen, um darauf aufzupassen oder so ähnlich ..."
"Oder es zu verkaufen", kam wieder das Kommentar von Hermine
"Nein!!!", entfuhr es dem Gryffindor laut, "Slytherin hat sicher nichts dergleichen getan! Wahrscheinlich ist es irgendwann nach seinem Ableben entdeckt worden und hat uns somit dieses Spiel beschert"
"Warum bist du dir da so sicher?", wollte Cherry wissen
"Was hat der Hut noch gesagt?", Hermine musterte ihn kritisch
" ... das wichtigste habe ich euch erzählt ...", murmelte Harry, "das andere ... vielleicht irgendwann später ... darauf hab ich jetzt keinen Bock ... tut mir leid, Leute"
"Schon gut, Harry", meinte Ron, "und was machen wir jetzt?"
"Ähm ... ich werd mich in nächster Zeit wohl nicht sehr viel beteiligen können", warf Sam ein, "ich muss unbedingt für etwas anderes lernen"
"Kein Problem", sagte Hermine, "dann forsche ich mal in der Bibliothek nach, ob ich etwas über diesen Nepumuk Cäsar rausfinden kann ..."
"Sitzung damit geschlossen?", fragte Cherry und hüpfte vom Tisch
"Sitzung geschlossen", bestätigte Harry
Der Reihe nach verließen sie den Raum.
"Hey, Harry", kam es von Ron, "was machen wir mit dem Rest der Zeit bis zum Frühstück?"
"Vielleicht etwas für eure ZAGs üben?", mischte sich das Gryffindor Mädchen ein
"Ich dachte eher an eine Partie Zauberschach", antwortete Ron mit verzogener Miene, während er als letzter aus dem Raum trat und vergaß, die Tür zu schließen
Als alle außer Sichtweite waren, wurde die Tür leise knarrend zugemacht und Khair drückte langsam die Klinke runter, damit das Schloß einrasten konnte.
Es war sehr interessant, was man so alles mitbekam, wenn man um kurz nach sechs Uhr hinter einer Tür mehreren Schülern zuhörte.
"Nepumuk Cäsar?", murmelte sie mit zweifelnder Miene
Um kurz nach sieben Uhr waren alle Schüler und Lehrer in der großen Halle zum Frühstück versammelt.
Cherry rieb sich am Slytherintisch verschlafen die Augen und Rons Kopf lag schwer auf seinem Haustisch.
Auch Khair hatte es geschafft mehr oder weniger pünktlich zu erscheinen. Während sie mit dem Mais auf ihrem Toast kämpfte, der einfach nicht liegenbleiben wollten, bekam sie nebenbei mit, wie Dumbledore McGonagall zunickte und diese dann von ihrem Stuhl aufstand.
"Ich bitte um Ruhe", fing sie laut an, "Direktor Dumbledore hat etwas zu verkünden!"
Nun stand auch der alte Zauberer auf und räusperte sich: "Meine lieben Schülerinnen und Schüler, liebe Kollegen ... Professor Chung hat mich gestern auf etwas angesprochen, was mich doch nachdenklich stimmte. Er erzählte mir, daß einigen von euch der Unterricht in Muggelkunde im wirklichen Leben wohl nicht sehr weiterhelfen wird, da ihr nur mit der Theorie vertraut seid. Und wie ihr bestimmt schon hier in Hogwarts gelernt habt, ist die Praxis meist anders als die Theorie. Ich habe mir deshalb erlaubt, nur in Absprache mit Professor McGonagall, einen Wandertag in die Muggelwelt in die Wege zu leiten"
Snape verschluckte sich an seinen Kaffee und hielt sich eine Serviette an seinen Mund, um das Husten zu unterdrücken.
Wildes Flüstern und Raunen ging durch die Reihen der Haustische und auch am Lehrertisch beugten sich die Kollegen einander zu.
Dumbledore hob die Hand und es wurde wieder ruhig: "Der Wandertag wird am zweiten Freitag im Dezember stattfinden. Diejenigen, die an diesem Ausflug teilnehmen möchten, müssen bis zum 01. Dezember eine schriftliche Erlaubnis ihres Erziehungsberechtigten vorlegen. Ich möchte betonen, daß der Wandertag nur zum besseren Verständnis für die Muggelwelt dient und nicht in der Prüfung vorkommen wird ... Minerva? Würdest du bitte weitermachen?"
Die Frau nickte und der Zauberer setzte sich wieder: "Sobald wir am 01. Dezember die gesamten Teilnehmer wissen, werden wir Gruppierungen vornehmen. Jede Gruppe wird von einer Lehrkraft begleitet. Direktor Dumbledore und Professor Binns werden die Hiergebliebenen betreuen"
Snape hatte einen Ausdruck im Gesicht, der eigentlich jeden Normalsterblichen sofort töten würde ... er sollte eine Gruppe unfähiger Schüler in die Muggelwelt begleiten? ... da hatte er doch wohl auch noch ein Wörtchen mitzureden ...
"Ich denke", fuhr die Verwandlungslehrerin fort, "daß dies auch für meine Kollegen und mich einige neue Erfahrungen mit sich bringen wird, daher werden wirklich alle Lehrer diesen Wandertag mitmachen ... Widerspruch wird sofort abgelehnt"
Einige Lehrer fingen bei dem letzten Satz an zu kichern, doch Snape wußte genau, daß McGonagall dies nur wegen ihm gesagt hatte.
"Die Austauschschüler haben die Erlaubnis selbst zu entscheiden, ob sie daran teilnehmen möchten oder nicht. Die Reise wird mit einem Portschlüssel durchgeführt. Wer in welcher Gruppe sein und wohin diese Gruppe dann den Ausflug tätigen wird, wird erst am Morgen des genannten Tages bekannt gegeben. Auch wenn Direktor Dumbledore gesagt hat, daß sich die Theorie meist von der Praxis unterscheidet, bitte ich darum, daß sie sich ihre Unterlagen in Muggelkunde noch einmal gut anschauen. Angemessene Muggelkleidung ist Pflicht und Zauberutensilien aller Art sind verboten. Falls jemand keine Muggelbekleidung besitzt, wendet er sich bitte an seinen Hauslehrer. Vielen Dank"
Somit setzte sich auch McGonagall wieder und das Flüstern fing an durch den Saal zu schwingen.
Die Verwandlungslehrerin beugte sich zu Dumbledore und meinte leise: "Wenn Fudge dich gegen Lucius ersetzt, wie willst du von ihm dann noch die Portschlüssel erhalten?"
Der alte Zauberer grinste verschmitzt: "Ich glaube, da kann mir Arthur Weasley weiterhelfen"
"Obercool", meinte Cherry mit einem glücklichen Lächeln auf den Lippen, "da bin ich doch sofort dabei ..."
"Warum denn?", brummte Draco neben ihr, "ist doch nichts besonderes an den Muggels ... nur schwache Kreaturen, die wohl ohne die Hilfe von Zauberern niemals überlebt hätten ... was aber auch kein großer Verlust wäre ..."
"Och, das glaub ich zwar nicht ganz, ist mir aber auch völlig egal, was mit den Muggels ist", kam es von der Austauschschülerin, "mir geht's um was anderes ..."
"Und das wäre?"
"Daß ich ohne Erlaubnis meiner Eltern diesen Ausflug machen kann"
"Was ist daran so außergewöhnlich?"
"Meine Familie würde mir so etwas niemals erlauben ...", erklärte Cherry, "ich bin der Nachfahre einer langen Ahnenreihe von reinrassigen Hexen und Zauberern. Umgang mit Muggeln oder Muggelsachen sind mir strikt verboten ..."
"Ist auch besser so ... mein Vater braucht mir das noch nicht einmal zu sagen, ich gebe mich mit dem Zeug freiwillig nicht ab ..."
"Tja, mich interessiert's zwar nicht, aber wenn's meine Eltern verboten haben ..."
"Du tust das, um das Verbot deiner Eltern zu brechen?"
"Verbote sind da, um nicht befolgt zu werden ... und meine Alten werden sich schwarz ärgern, wenn sie das mitbekommen ... das sind ja solche Spießer ...", freute sich das Mädchen
Draco grinste fies: "Irgendwie wirst du mir immer sympathischer ..."
Cherry setzte den gleichen Gesichtsausdruck auf: "Kommst du mit? ... ein bißchen Chaos würde der Muggelwelt nicht schaden ..."
"Chaos ... hört sich gut an", sagte der Junge, "leider brauche ich die Erlaubnis ..."
Sie zuckte mit den Schultern: "Und wenn er es ablehnt, ist es auch nicht so schlimm ... dann gibt es noch andere Wege und Möglichkeiten ..."
Draco schwieg kurz und meinte dann: "Was mich mal interessiert ... warum hängst du mit denen da rum?", er nickte zu Daeva und Sam, die beide am Ravenclawtisch saßen.
"Es ist mir untersagt, mich mit nicht reinblütigen Schülern anzufreunden ... außerdem sind sie nett ..."
"Hey, was redet ihr da, Draco?", mischte sich Crabbe ein, der noch halb auf seinem Brötchen kaute
Cherry blickte ihn mit einem angewiderten Ausdruck an, griff nach einem Apfel in der Obstschale, der bereits eine sichtbar matschige Stelle hatte und setzte diesem dem beleibten Jungen vor: "Da, iß das und halt die Klappe"
"Ok", kam es von diesem und schnappte sich das Obst, um kräftig rein zu beißen
"Dumm und barbarisch ...", murmelte die Austauschschülerin
"Aber folgen mir aufs Wort ...", grinste Draco, " ... es sei denn ... es geht um dich ..."
"Das will ich aber auch hoffen ..."
"Also, diesen Wandertag sehe ich von zwei Seiten", meinte Argent, "zwar lernen die Kinder etwas lebenswichtiges ... aber wie soll man bei einem freien Ausflug, wo sie herumlaufen dürfen, die Strenge und Disziplin aufrecht erhalten können, insbesondere in der Muggelwelt, in der es kaum noch züchtige Internate gibt, sondern nur Eigensinn und Verdorbenheit ... was halten sie davon, Severus?"
Snape sagte gar nichts, sondern starrte düster in seine Kaffeetasse.
"Sie sind also auch nicht begeistert davon, hm?", beantwortete die Lehrerin sich selbst ihre Frage, "und sie, Miss ed Din?"
"Wenn man sie unter Kontrolle hält und aufpasst, daß keiner verloren geht ... finde ich es eine wunderbare Idee ...", antwortete sie, "Muggelkultur ist bestimmt sehr interessant für die Schüler ..."
"Sie denken mal wieder zu sehr mit ihrem Herzen, Miss ed Din", kam es von Argent, "das ist auch eine Eigenschaft, die sie gestern sehr in ihrem Unterricht gezeigt haben"
Khair schluckte: "Wann ... werde ich die Ergebnisse über meinen Unterrichtsverlauf eigentlich erhalten?"
"Sobald Direktor Dumbledore, Professor Snape und ich darüber gesprochen haben. Leider konnten wir das gestern nicht mehr tun, da Professor Snape auf einmal verschwunden war. Ich vermute, daß die Konferenz auf heute nachmittag angesetzt wird"
"Ich werde dann wohl heute abend jemanden besuchen", grinste Harry, "ich brauche nämlich eine Erlaubnis für einen Muggelwandertag"
"Mein Vater wird sicher auch nichts dagegen haben", meinte Ron, "er wird mich bestimmt noch bitten, ein Souvenir mitzubringen"
"Meine Eltern sind Muggel", kam es von Hermine, "da brauche ich mir also auch keine Sorgen zu machen"
"Hoffentlich kommen wir dann auch in dieselbe Gruppe ...", überlegte der rothaarige Gryffindor
"Bestimmt", sagte Harry, "Dumbledore weiß doch, daß wir zusammengehören"
"Ich darf ... meine Eltern sind in dieser Hinsicht sehr aufgeschlossen", murmelte Sam, während sie bereits ein Stück Pergament und eine Feder hervorgeholt hatte und anfing einen Brief zu schreiben
Daeva sah ihr stumm zu, bis die Ravenclaw aufsah: "Was ist?"
"Ich weiß nicht, ob ich darf ...", piepste die Elbin leise
"Warum denn?"
"Meine Mutter ist eine Elbe ... mein Vater ist ein Zauberer ... mit der Muggelwelt habe ich überhaupt nichts zu tun ... Mama bringt mir die elbischen Gebräuche bei, Papa lehrt mich das Zaubern und wenn ich mit der Schule fertig bin, dann gehe ich wieder ganz zurück nach Lothlorien ..."
"Du denkst, deine Eltern würden es dir nicht erlauben, weil bei dir kein Sinn darin besteht, etwas über die Muggelwelt zu lernen?"
Daeva nickte.
"So ein ausgekochter Schwachsinn", schimpfte Sam, "du kannst nichts wissen, wenn du es nicht versucht hast ... los! Schreib ihnen!"
Mit diesen Worten holte das Mädchen noch ein Pergament hervor und gab Daeva ihre Feder.
Als das Frühstück zu Ende war, verließen alle Schüler den Saal.
Cherry hatte sich wieder zu Sam und Daeva gesellt, um noch etwas zu plaudern. Draco marschierte Richtung Ausgang, als sich Ron ihm in den Weg stellte.
"Was willst du, Weasley?", fragte der Slytherin in einem herablassenden Ton
"Nur wissen, wie es gestern abend gewesen ist", antwortete der Gryffindor hochnäsig
"Was soll gestern abend gewesen sein?", wollte der blonde Junge wissen
"Das mit Cherry ... was ist da gelaufen?"
"Wovon redest du, Weasley ... schrumpft dein Verstand oder was?"
"Dann eben klar und deutlich, wenn du es nicht kapierst: DU hattest gestern abend ein Date mit Cherry und ich will wissen, wie es gewesen ist"
"Bist du jetzt komplett durchgeknallt?"
"Was denn, Malfoy, ist da wirklich etwas so unanständiges passiert, daß keiner von euch beiden etwas sagen will"
"Ich weiß nicht wovon du redest, Weasley", meinte Draco, "und ich weiß auch nicht was dich das angeht, aber ich habe Cherry gestern abend noch nicht einmal gesehen ..."
Ron stockte: "Nicht gesehen?"
"Bist du auch noch taub, Rotschopf? Ich habe mich nicht mit ihr getroffen"
Der Slytherin wartete keine Reaktion seines Gegenübers ab, sondern setzte sich wieder in Bewegung, um den Saal zu verlassen. Ron stand sprachlos im Raum.
Der Unterricht verlief wieder in normalen Bahnen, kein Schüler oder angehender Lehrer verschwand und auch Snape führte seine Zaubertränke in gewohnter Weise durch, was einigen Häusern Punkte kostete.
Am Nachmittag gab es - wie von Argent vermutet - eine Lehrerkonferenz. Kurz danach wurden Kalidor und Khair ins Lehrerzimmer gerufen.
Dumbledore, McGonagall, Snape und Argent waren noch anwesend und die beiden Juniorlehrer setzten sich auf zwei freie Stühle am Tisch.
"Ganz zu Anfang möchte ich Ihnen mitteilen", begann Dumbledore, "daß wir uns einig sind, daß ihr Unterricht für den Anfang wirklich gut war. Anzumerken ist, daß sie, Miss ed Din, sehr persönlich auf die Schüler eingegangen sind. Das ist wohl das Resultat, daß sie gern in ihrer Gegenwart verweilen. Bei ihnen, Mr. Baka, ist es genau umgekehrt. Sie distanzieren sich zu sehr von den Kindern. Sie gehen zwar sehr sachlich vor, jedoch geben sie denjenigen, die nicht so schnell nachkommen, keine Chance während ihrer Erklärungen Fragen zu stellen, damit sie es besser verstehen. Und um noch einmal zu ihnen zu kommen, Miss ed Din, sie sollten den Hinweisen, den sie den Schülern geben, auch selbst Folge leisten. Für die brennende Libelle können sie nichts, hätten sie aber ebenfalls Handschuhe angezogen, wäre ihre Reaktion schneller gewesen und man hätte eventuell das Loch verhindern können. Alles in allem war es aber bei beiden von ihnen - wie schon gesagt - ein sehr interessanter Unterricht und ich würde mich sehr freuen, wenn sie zeitweise auch andere Fächer unterrichten könnten"
McGonagall räusperte sich: "Und ich darf ihnen mitteilen, daß sie ab sofort auch an Lehrerkonferenzen teilnehmen dürfen. Ihnen werden des Weiteren erst einmal auf Probe alle Rechte und Pflichten eines examinierten Lehrers übertragen. Dies bedeutet auch, daß sie an dem anberaumten Wandertag teilnehmen müssen. Sie werden dann die eigentliche Lehrkraft für die ausgesuchte Gruppe unterstützen"
"Möchten sie noch etwas sagen?", fragte Dumbledore
Schweigendes Kopfschütteln von beiden Juniorlehrern kam ihnen entgegen.
"In Ordnung, dann halte ich diese Sitzung für beendet. Severus? Miss ed Din? Bitte bleiben sie bitte noch einen Augenblick"
Nachdem alle anderen gegangen waren - Kalidor hatte beim Verlassen ein sehr dreckiges Grinsen auf dem Gesicht - wandte der alte Zauberer an die Juniorlehrerin: "Darf ich erfahren, wo sie gestern den ganzen Tag gewesen sind?"
"Leider nein ...", antwortete Khair kleinlaut, "denn ich weiß es selber nicht ... ich bin irgendwie durch das ganze Schloß gelaufen, ohne ans Ziel zu kommen ..."
"Professor Snape hat mir erzählt, wie es zu diesem ... Unglück gekommen ist. Er sagte, es gab eine kleine Diskussion zwischen ihm und Mr. Black und da ihre Hand bereits Brandblasen aufzeigte, sind sie allein weitergegangen. Ist das so korrekt?"
Khair schaute zu Dumbledore, dann zu Snape und wieder zurück zum alten Zauberer. Noch einmal schweifte ihr Blick zu Snape und meinte kurz einen Wehe-sie-sagen-etwas-falsches Ausdruck in seinem Gesicht gesehen zu haben, bevor dieses wieder steinern wurde.
"Jaaa ...", fing sie langsam an, "... so in etwa wird es wohl gewesen sein", und in Gedanken fügte sie hinzu: Und dafür sind sie mir jetzt wieder was schuldig, Professor ...
"Soso ... so in etwa, also ...", murmelte Dumbledore, "wie gut kennen sie sich eigentlich in Hogwarts aus?"
"Die wichtigsten Wege kenne ich jetzt ... naja ... und bei den anderen frage ich mich durch ..."
"Dann hoffen wir, daß sie sich nicht noch einmal so gravierend verlaufen ... Severus fällt uns ja vom Fleisch, wenn er wegen ihnen jedesmal sein Mittag- und Abendessen verpasst", grinste der alte Zauberer verschmitzt und bekam einen strafenden Blick von Snape zugeworfen
"Ähm ... ja ... ok ...", stammelte Khair, die nicht wußte, wie sie darauf reagieren sollte
"Vielen Dank, daß sie noch kurz Zeit gehabt haben", verabschiedete Dumbledore sie und sowohl Snape als auch die Juniorlehrerin verließen das Lehrerzimmer.
Draußen wandte sich Khair an den Mann: "Darf ich erfahren, warum sie ihm das erzählt haben?"
"Direktor Dumbledore hat zur Zeit größere Probleme, als sich mit den Auseinandersetzungen zweier Männer zu beschäftigen ... außerdem ...", Snape stockte
"Ja?", wollte die Juniorlehrerin wissen
"Ich denke, daß dies ihre Rechte als Lehrerin bereits überschreitet. Und achten sie darauf, daß sie nicht wieder ihre Orientierung verlieren", mit diesen Worten drehte sich um und ging
"Hä?", machte Khair und legte den Kopf schief, "was sollte das denn?"
"Hallo Sirius", meinte Harry, "dürfen wir reinkommen?"
"Natürlich", antwortete der Mann und trat zur Seite, um den drei Gryffindor Schülern Einlaß zu gewähren
"Oh, guten Tag, Professor Lupin", sagte Hermine, als sie den Werwolf mit einer Tasse Tee in einem Sessel entdeckte
"Remus ... einfach nur Remus", kam es von ihm, "ich bin leider kein Professor mehr"
Die drei nahmen auf dem Sofa Platz und auch Sirius setzte sich wieder: "Um was geht es, Harry?", nebenbei hob er eine kleine Katze hoch, die um seine Beine schlich und begann sie zu kraulen.
"Direktor Dumbledore hat einen Wandertag in die Muggelwelt ins Leben gerufen und ich bräuchte eine Erlaubnis, um daran teilzunehmen", erklärte der schwarzhaarige Junge
"Ein Wandertag in die Muggelwelt?", fragte Lupin, "das hört sich sehr interessant an"
"Wann soll der stattfinden?", wollte Sirius wissen
"Am zweiten Freitag im Dezember ... wir werden dann per Portschlüssel reisen", erklärte Ron
Der Werwolf schaute den Animagus an: "Sollen wir mitmachen?"
"Ich glaube kaum, daß meine Eltern mir das erlauben werden ...", knirschte Sirius
Das Gryffindor Trio sah sich verwundert an.
"Wir sprechen mal mit Albus, mal schaun, ob er da was machen kann", meinte Lupin
"Was ... macht ihr da?", fragte Hermine zögerlich
"Spontane Reiseplanung", erklärte Sirius
"Äh ...", kam es von Harry
"Ich werde dem Direktor deine Erlaubnis persönlich geben", sagte sein Pate, "und werde gleichzeitig einmal nach fragen, ob er für Remus und mich auch noch ein Plätzchen übrig hat"
Auf einmal klopfte es an der Tür und alle sahen hoch.
"Sind sie da?", piepste eine vertraute Stimme
"Einen Moment, bitte", rief er zur Tür und erhob sich
Nachdem er sie geöffnet hatte, stand Daeva mit verschränkten Armen vor ihm und blickte zu ihm hoch.
"Tatze?", fragte sie kurz
Sirius hielt ihr grinsend die Katze hin: "Wollte sich mal wieder von mir verwöhnen lassen"
Daeva nahm im das Tier ab, kniff der Katze ins Ohr und murmelte: "Herumtreiber ..."
"Möchtest du noch reinkommen und eine Tasse Tee trinken?", fragte der Mann
"Nein, danke", meinte die Elbin, "ich muss Hausaufgaben machen"
Als am Abend die Sperrstunde für die Schüler kam, machte Dumbledore einen Kontrollgang durch Hogwarts.
Als er an der Bibliothek vorbei ging, bemerkte er, daß dort noch Licht brannte. Er betrat den Raum und fand zwischen mehreren Stapeln von Büchern eine Schülerin, die wohl über einer Lektüre eingeschlafen war.
Der alte Zauberer lächelte sanft und legte eine Hand auf die Schulter des Mädchens: "Miss Blue? ... Miss Blue? ... Normalerweise ist ein Bett zum Schlafen besser geeignet"
Die Ravenclaw rührte sich langsam, blinzelte mit den Augen und hob den Kopf.
"Direktor?", murmelte sie verschlafen
"So ist es", lächelte er verschmitzt
"Verzeihen sie bitte ... ich muss wohl ein etwas langweiliges Kapitel erwischt haben"
"Was wollen sie eigentlich mit so vielen Büchern auf einmal?"
"Lernen ... für die Prüfung ..."
"Oh, da nehmen sie sich aber zu viel des Guten vor, mein Kind", meinte Dumbeldore, "wir hatten heute nachmittag eine Lehrerkonferenz, in der wir entschieden haben, daß ihre Prüfung erst Anfang Januar sein wird ... und wenn sie so weitermachen, wie sie angefangen haben, werden sie zum Prüfungstermin wohl gar nicht zu gebrauchen sein ..."
"Aber ... ich muss doch lernen ..."
"Das schon, aber bleiben bei ihrem normalen Lehrstoff und -pensum. Wenn sie jetzt Sachen lernen, die sie noch nicht im Unterricht hatten und selbst noch nicht wissen, dann würde es das Ergebnis der Prüfung verfälschen"
"Aber ..."
"Kein aber, Miss Blue", Dumbledore holte seinen Zauberstab hervor, schwang ihn einmal und die Bücher wanderten zurück in die Regale, "sie werden jetzt ins Bett gehen und sich keine Gedanken über diese Prüfung machen"
"Ja, Direktor ...", meinte Sam und stand auf
Sie verabschiedete sich von dem alten Zauberer und verließ die Bibliothek.
Der Todesser humpelte in den Raum und Voldemort richtete seinen Blick auf ihn.
"Schmerzt es noch sehr, Lucius?", fragte der alte Mann kalt
"Nein, mein Meister", knirschte dieser heraus, "wie kann ich euch zu Diensten sein?"
"Ich habe zu wissen bekommen, daß der junge Potter und seine Freunde an diesem Spiel von Luzifer beteiligt sind ... und sie sollen schon sehr nah dran sein, herauszufinden, was sie überhaupt suchen ..."
"Was befehlt ihr, mein Meister?"
"Sage deinem Informanten, daß er sich beeilen soll ... und falls sich ihm jemand in seinen Weg stellt, hat er die Erlaubnis, das Hindernis zu beseitigen ..."
"Ja, mein Meister"
"Du bist entlassen, Lucius"
Malfoy verbeugte sich so tief, wie sein Zustand es erlaubte und ließ den dunklen Lord wieder allein.
Dieser wandte sich zum Fenster und schaute hinaus: "Dieses Spiel werde ich gewinnen, Luzifer, sei versichert ... und ich erhalte zuerst Hogwarts, dann Potter und dann die gesamte Welt als Siegesprämie ..."
