Vielen Dank für eure Reviews, Maxine, Rhanna, Lorelei Lee, Neca, Sabrina und Loki. Ich freue mich wie eine Schneekönigin.
@Neca: Dein Wettbeitrag ist notiert. So, was denke ich, wenn ich "Schnoogle" höre ... hm ... eigentlich an "Dr. Snuggels". Aber du meinst wahrscheinlich www.schnoogle.de, oder?
Bedanken tue ich mich hier auch mal offiziell bei Daeva, Sam und Cherry, die mir mit Tipps, Kritik und Wünschen zur Story immer hilfreich zur Seite stehen *arigatou*
So, hier ist Teil 2 des Wandertages. Fragt mich nicht wie, aber ich habe ein ganzes Kapitel über den Besuch im Wachsfigurenkabinett schreiben können. Da ich noch nie bei Madam Tussaud's war, weiß ich leider nicht, wer da alles in Wachs verewigt ist und wie es da aussieht. Ich habe mal (wieder) meine Fantasie spielen lassen. Das Kabinett ist bei mir in verschiedene Räume geteilt, so dass die Wachsfiguren themenmäßig stehen (z. B. Monsterabteilung, klassische Heldenabteilung, Sängerabteilung usw.)
(Hoffentlich) viel Spaß beim Lesen.
Kapitel 15
Der Figuren Eigenleben
oder
WANDERTAG TEIL 2
An der Kasse von Madam Tussaud's Wachsfigurenkabinett löste Khair die Eintrittskarten und Lupin musste die Kassiererin davon überzeugen, dass Sirius stubenrein und erzogen war.
Snape ordnete an, dass sich zwar jeder frei ohne Führung durch das Gebäude bewegen konnte, jedoch dieses nicht verlassen durfte.
"Wir treffen uns also in eineinhalb Stunden wieder hier, hab ich das richtig verstanden?", fragte Lupin.
Der Zaubertranklehrer nickte nur und der Werwolf ging mit Sirius an der Leine seiner Wege. Auch die Schüler und Kalidor hatten sich aufgemacht, um das Gebäude zu durchforsten. Allein Khair setzte sich auf eine Bank neben dem Eingang und fing an die Unterlagen zu lesen.
"Dürfte ich erfahren was sie dort machen, Miss ed Din?", kam es von Snape.
"Äh ...", machte die Juniorlehrerin, "ich warte, bis alle wieder da sind ..."
"Und welchen Grund haben sie, dass sie sich die Ausstellung nicht ansehen?"
"Hm ... möchten tu ich es ja gern, aber allein komm ich da sicher nicht in eineinhalb Stunden wieder raus ..."
Snape hob eine Augenbraue: "Sie verlaufen sich sogar, wenn sie auf dieser Bank sitzen bleiben, Miss ed Din, also heben sie ihren Hintern und folgen sie mir!"
***
Cherry schaute über ihre Schulter, um sicherzugehen, dass sie allein waren: "Der Rotschopf hat wohl immer noch nicht kapiert, dass ich nicht an ihm interessiert bin ... läuft mir hinterher, wie ein Hund ..."
"Wenn Weasley denn auch mal so gehorchen würde ...", sagte Draco, "falls er eine Abreibung haben soll, dann sag mir Bescheid ... Potter hat es wohl bereits begriffen, dass du mir gehörst."
"Ich gehöre niemandem, merk dir das ...", kam es von dem Mädchen und ihr Blick schweifte durch den Raum, "und? Was meinst du dazu?"
Draco betrachtete einige Statuen.
"Davor fürchten sich die Muggels?", wollte er skeptisch wissen, als er eine Frankenstein Figur vor sich hatte.
"Es ist jedenfalls die Abteilung der Monster", antwortete Cherry.
"Dann ist Hagrid ja noch furchteinflößender ...", kam es grinsend von dem Slytherin, "... ich glaube, hier kann man gut anfangen, oder?"
Cherry nickte und ihre Augen bekamen ein hinterhältiges Glitzern.
"Hast du sie dabei?", wollte der blonde Junge wissen.
Das Mädchen sah sich noch einmal um und hob dann den grauen Rock an der rechten Seite an. Darunter hatte sie mit einem Strumpfband an ihrem Bein zwei Zauberstäbe befestigt, die sie nun hervorzog. Einen Stab gab sie Draco, den anderen behielt sie selbst.
"Born to be alive ...", flüsterte sie und die beiden Schüler blickten sich mit einem fiesen Grinsen an.
***
"Und die bewegen sich wirklich nicht?", fragte Daeva kleinlaut.
"Ganz sicher nicht", versuchte Sam sie zu beruhigen, "schau mal, das ist Albert Einstein."
"In Lothlorien sind die Statuen auch aus Stein."
"Nicht Stein ... Einstein ... ein Physiker ... er hat die Relativitätstheorie aufgestellt ..."
"Rela ... was? ... bekommen wir das auch noch in der Schule?"
"In Hogwarts? Ich glaube nicht ... das ist eher was für Muggels."
"Aha ... und wer ist das?"
"Das ist Leonardo da Vinci ... in Hogwarts hängen ein paar Bilder von ihm ... er war ein großer Zauberer und hat sowohl für die Zauberer- als auch für die Muggelwelt gelebt."
"Und die sind echt nicht echt? Die sehen so lebendig aus ...", fragte die Elbin noch einmal.
Sam grinste: "Ich versichere dir, dass das wirklich nur Wachsfiguren sind ... sowas wie Puppen ... in der Muggelwelt völlig unbeweglich und leblos ..."
***
"Na toll ...", maulte Ron, "Cherry zieht allein mit Malfoy los ... "
"Du hättest die beiden ja auch begleiten können", fauchte Hermine.
"Ich? Zusammen auf Tour mit Malfoy?", empörte sich Ron, "außerdem hatte ich Cherry gebeten, uns zu begleiten, aber sie wollte nicht ... falls du es nicht mitbekommen hast."
"Direktor Dumbledore hat doch gesagt, jede Schülergruppe soll einen Bericht über ihren Ausflug abgeben", unterbrach Harry das Thema.
"Ja ...", knirschte Ron, "diese Schülergruppe beinhaltet auch Malfoy ..."
"Nun ja ... man kann ihn auch einfach auf einen Stuhl setzen und nicht beachten ... die Gryffindors sind hier eindeutig in der Mehrheit", sagte Hermine.
Harry räusperte sich: "Das Malfoy-Problem wollte ich damit gar nicht ansprechen, sondern, dass wir unseren Bericht nicht mit `wir waren im Wachsfigurenkabinett und haben dort den und den gesehen` schreiben können ... wir brauchen Hintergrundinfos ..."
Hermine stemmte ihre Hände in die Hüften: "Sag mal, ich glaube, ich bin von Ignoranten umgeben ... hast du vergessen, dass ich ebenfalls hier bin?"
Harry wurde klar, was er gerade indirekt behauptet hatte, wurde rot und murmelte: "Tschuldigung, Herm ..."
Das Mädchen hob ihren Kopf leicht an, schüttelte ihr Haar kurz und legte los: "Madam selbst hieß eigentlich Marie Großholtz, kam aus dem Elsass und war vor der Französischen Revolution als Wachsbildnerin am Hof von Ludwig XVI. beschäftigt. 1802 kam sie mit ihrer Kollektion von Wachsarbeiten nach England und tingelte jahrelang über Land, ehe sie 1835 im Alter von 74 Jahren beschloss, sich in London niederzulassen."
Ron zuckte mit den Schultern: "Also, über den Inhalt des Berichts brauchen wir uns keine Sorgen zu machen ..."
***
"Also, Sirius, ich finde, dass das keine gute Idee ist ...", murmelte Lupin und schaute gerade auf die Schwarzenegger Figur.
"Bis auf diesen Baka und den kleinen Malfoy kennt mich doch jeder von ihnen ...", kam es anscheinend von der Statue.
"Ähm ... dein Bild ist auch durch die Muggelmedien gegangen ... wollt ich nur mal so anmerken."
"Meinst du die Muggel würden mich so erkennen?", Sirius trat hinter Arnold Schwarzenegger hervor.
Lupin musterte ihn kritisch, legte eine Hand auf seinen Mund und wandte sich prustend von ihm ab.
"WAS?", rief Sirius empört.
Der Werwolf wischte sich eine Träne aus dem Auge: "Seit wann entscheidet ihr euch denn für den Partnerlook?"
"Wer?"
"Du und Severus"
Sirius schaute an sich hinunter. Er war wie Snape fast vollkommen in Leder gekleidet und auch er hatte seine Haare zu einem Zopf gebunden.
"Ach was ...", knurrte der Animagus ärgerlich und setzte die Cappie mit dem Schriftzug "FBI" auf.
***
"Und du sollst der größte Liebhaber aller Zeiten gewesen sein?", fragte Kalidor die Don Juan Figur, "nun ja ... damals vielleicht ... aber heute ... tja ...", er fuhr sich grinsend mit der Hand durch das Haar, "ich bin Casanova ... alle Frauen liegen bereits vor meinen Füßen ... nun ja ... fast alle ... diese Nebelkrähe ... obwohl ... ok ... man kann sie wirklich nicht als Frau bezeichnen ..."
Es gab ein surrendes Geräusch und ein Pfeil blieb direkt vor Kalidors Füßen im Boden stecken.
Wütend wandte er sich um: "Verdammt ... das geht eindeutig zu weit ... NEBELKRÄHE!!! ... Ich weiß, dass du ..."
"Ich lasse ganz sicher nicht zu, dass ihr eine Lady beleidigt!", sagte die Robin Hood Figur und verließ ihren angestammten Platz.
"Pah ...", machte Kalidor, bevor er die Situation realisierte, "du kennst sie ja gar nicht, sonst würdest du meiner Meinung sein!"
"Der Grünling hat recht!", sagte Zorro und zog seinen Degen, "so redet man nicht über eine Senorita!"
(Anm. d. Autors: Das hilft dem Selbstbewußtsein ungemein *g*)
Nachdem auch Hood seinen Bogen wieder gespannt hatte, fiel es dem Juniorlehrer wie Schuppen von den Augen: Muggelwachsfiguren sollten weder sprechen noch sich bewegen und auf gar keinen Fall sollten sie unbescholtene Lehrer in Ausbildung, die keinen Zauberstab dabei hatten, bedrohen.
Wie von der Tarantel gestochen wirbelte Kalidor herum und lief - nachdem er einen spitzen Schrei von sich gegeben hatte - weg.
***
Khair rückte ihre Brille auf der Nase zurecht. Zwar "durfte" sie Snape Gesellschaft leisten, jedoch hatte er seit Beginn der Besichtigungstour kein Wort mit ihr gesprochen ... geschweige denn beachtet.
Stumm gingen sie von einer Figur zur anderen und Khair wurde langweiliger und langweiliger.
Der Zaubertranklehrer hatte unterdessen wohl ein sehr interessantes Bildnis gefunden, denn schon seit geschlagenen drei Minuten betrachtete er das wächserne Schauspiel, wie der Henker Marie Antoinette durch die Guillotine köpfen ließ.
"Gefällt ihnen das?", fragte sie schließlich.
"Ich gebe zu", fing er an, "dass diese Szene einen gewissen Anreiz besitzt."
Khair rieb sich kurz schluckend den Hals: "Das ist pervers ..."
"Es kommt auf die Betrachtungsweise an, Miss ed Din", war die Antwort.
Die Juniorlehrerin wollte gerade etwas erwidern, als ihr Blick an etwas anderem festgehalten wurde. Sie blinzelte mehrmals, schüttelte den Kopf und rieb sich letztendlich die Augen.
"Was tun sie da eigentlich, Miss ed Din?", zischte Snape von der Seite.
"Nichts ...", murmelte sie, "ich dachte nur, da wäre gerade ein Werwolf gewesen, der mitten auf dem Gang stand und mich anstarrte ... aber jetzt ist er weg ... war wohl nur Einbildung."
"Oder auch nicht", knurrte Snape und wandte sich zum gehen, "folgen sie mir ... und achten sie auf Lupin ..."
"Lupin? Was hat er denn damit ...", versuchte Khair zu fragen, aber da war Snape schon unter den anderen Besuchern verschwunden.
"Na toll ...", nuschelte sie.
Plötzlich tippte jemand auf ihre Schulter, um Khairs Aufmerksamkeit zu erregen.
"Excuse moi, Mademoiselle ... wo geht es `ier nach Waterloo, s'il vous plait?", wollte Napoleon wissen.
***
"Guck mal, Sam!", freute sich Daeva und zeigte auf eine Wachsfigur, "der hat die gleichen Ohren wie ich!"
Sam betrachtete die Statue: "Faszinierend."
"Find ich auch!"
"Aber das ist sicher kein Elb."
"Neee, höchstens ein Halbelb ... der hat schwarze Haare ... kennst du ihn?"
"Ähm ... gesehen hab ich ihn schon einmal ... aber frag mich jetzt nicht nach seinem Namen."
"Wie jetzt? Es gibt jemanden, den du nicht kennst?"
"Ich bin 11 Jahre alt", grinst Sam, "ich kann doch nicht alles wissen."
"Das ist eine Ausrede für Leute, die dich nicht kennen ..."
Bevor die Ravenclaw darauf antworten konnte, kamen ein paar Besucher laut schreiend an ihnen vorbei gerannt.
"Äh ...", machte Sam.
Daeva wandte sich zu ihrer Freundin: "Was meinen die mit ´Sie leben`?"
"Das ist überaus faszinierend!", sagte der große Halbvulkanier vor ihnen und blickte auf die zwei verdutzten Schülerinnen nieder, die ihn ungläubig ansahen.
***
Auch das Gryffindor Trio blieb von den erwachten Wachsfiguren nicht verschont. Um den flüchtenden Muggels nicht im Weg zu stehen und auch auf keine der wandelnden Figuren zu stoßen, hatten sie sich hinter einem Podest verkrochen, auf dem normalerweise die Statuen standen. Zur Zeit hatten diese aber etwas anderes vor.
"HEEEERM!!!", rief Ron laut, "du sagtest doch, dass diese Muggelfiguren sich nicht bewegen können."
"Das können sie eigentlich auch nicht ..."
"Das sieht mir nicht danach aus ... warum ...?"
"Ich vermute mal stark, dass sich da jemand nicht an das Zauberverbot gehalten hat und seinen Zauberstab mitgebracht hat."
"So ungern ich das auch sage", stieg Harry in die Unterhaltung mit ein, "aber wir sollten Snape finden ... und zwar schnell!!!"
***
"Mit dieser Kopfbedeckung siehst du sowas von lächerlich aus, Sirius!"
"Aber es erkennt mich niemand!"
"Trotzdem ist es lächerlich."
"Es würde noch lächerlicher aussehen, wenn ich mit einem Motorradhelm durch die Gegend laufen würde."
Die beiden Männer schlenderten durch das Gebäude, wohl darauf bedacht, nicht zu sehr aufzufallen.
"Muggelkunst ... wirkt ... sehr leblos ...", wechselte Sirius das Thema.
"Aber sie versuchen sich anzustrengen", erwiderte Lupin.
"Wenn sie unsere Gebilde sehen würden, würden sie schreiend weglaufen", scherzte der Animagus.
Im selben Moment kamen ihnen in höchster Panik einige Besucher entgegen.
Lupin sah den Flüchtenden nach, bis er von Sirius mit einem Klopfen auf die Schulter wieder dazu aufgefordert wurde, nach vorn zu schauen.
In seinem Blickfeld fand sich ein Werwolf wieder, der sich ihnen mit fletschenden Zähnen langsam näherte.
***
"DU HAST GESAGT, DASS DIE SICH NICHT BEWEGEN!!!", schrie Daeva mit Tränen in den Augen, während sie und Sam durch die Gänge liefen.
"Das tun sie normalerweise auch nicht!", keuchte Sam, "ich hasse Sport ... ich hab Seitenstechen ... ich ..."
"Laß mich bitte nicht allein!", warf die Elbin ein.
"Ich versuch's ...", schnaufte Sam.
Beide rannten in den Ausstellungsraum der Sänger und das Erste, was ihnen entgegenkam, war:
"Is this the real life, is this just fantasy?
Caught in a landslide, no escape from reality!"
(Queen - Bohemian Rhapsody)
***
Harry schielte um eine Ecke und winkte seinen Freunden dann zu: "Los ... weiter ... hier ist die Luft rein ..."
Vorsichtig schlichen sie durch den Ausstellungsraum, der vollkommen leer war. Weder Besucher noch Figuren hielten sich darin auf.
"Wo sind die Figuren hin?", fragte sich Hermine.
"Das ist mir egal", warf Ron ein, "hauptsache nicht hier!"
"Da kommt jemand!!!", flüsterte Harry und die drei suchten Schutz hinter einem Vorhang.
Kurz darauf erschien ein dem 18. Jahrhundert nach gekleideter Mann mit Feder und Pergament in der Hand. Summend schaute er durch den Raum, machte dann "Aha" und schrieb etwas auf das Papier, während er dazu murmelte:
"Hat der alte Hexenmeister
sich doch einmal wegbegeben
und nun sollen seine Geister
auch nach meinem Willen leben!"
***
Kalidor rannte um sein Leben. Es war ihm egal wohin er rannte, nur weit weg von diesen Beschützern der Weiblichkeit, die ihm ans Leder wollten.
Dann hörte er auf einmal: "Sind sie sich sicher, dass sie das tun möchten, Lady?"
"Ja, das bin ich!"
Das ist die Stimme der Nebelkrähe, dachte Kalidor und steuerte auf die Unterhaltung zu.
"Und sie sind sich auch im Klaren, dass das Konzequenzen haben könnte?"
"Viel zu verlieren habe ich ja nicht."
Langsam näherte sich der Juniorlehrer dem Raum und wagte einen Blick hinein. Drei Männer und eine Frau saßen an einem runden Tisch und spielten Karten. Der Qualm der Zigarren, die die Männer rauchten stieg zu der kleinen Lampe, die über dem Tisch hing, hoch. Die Frau war eindeutig seine Kollegin, aber mit wem spielte sie da und überhaupt ... warum spielte sie seelenruhig Karten, wenn überall Muggelfiguren zum Leben erwachten?
"Nein ... ich bin mir sicher", meinte sie, "ich lege ab!"
Mit diesen Worten legte sie mehrere Karten auf den Tisch und die Männer machten nicht sehr erfreute Gesichter.
"Es scheint mir", fuhr die Juniorlehrerin fort, "dass ich gewonnen habe, oder?"
"Nebelkrähe?", wagte sich Kaldior nun vor und alle Anwesenden drehten sich zu ihm um.
Khair sah nicht sehr begeistert aus, den Mann zu erblicken: "Oh ... Kal ... was gibt's?"
"Eigentlich geht es gegen meine Prinzipien dich etwas zu fragen, Suppenhühnchen, aber ist dir bekannt, dass sich hier einige Muggelwachsfiguren selbstständig gemacht haben?"
"Ist mir bekannt ..."
"Und ... weshalb bist du dann noch hier?"
"Solange sie nicht beim Kartenspielen bescheißen, komme ich eigentlich sehr gut mit ihnen zurecht ..."
Kalidor schluckte und schaute unsicher zu den drei Herren: "Das sind ...?"
Khair stand auf und zeigte auf die Männer: "Darf ich vorstellen: Napoleon Bonaparte, Billy the Kid und Al Capone."
***
Speichel triefte dem Werwolf aus den Mundwinkeln, als er sich langsam den zwei Zauberern näherte, die genauso langsam zurückwichen.
"Willst du nicht ... mit ihm reden, Remus?", flüsterte Sirius, während er weiterhin auf das Tier starrte.
"Wirklich witzig ...", murmelte dieser, "soll ich ihn auch noch auf eine Tasse Tee einladen?"
"Solange er uns dadurch nicht frißt ..."
Der Werwolf knurrte laut und Sirius knurrte zurück.
"Laß das!", fuhr ihn Lupin an, "damit machst du ihn nur noch wilder ..."
"Und was sollen wir dann tun?"
"Rennen ... und zwar in zwei verschiedene Richtungen ... dann kann er nur einem hinterher ...", Lupin ging wieder einen Schritt zurück, "wenn er riecht, dass ich seinesgleichen bin, dann wird er mir folgen, um herauszufinden, wer der Stärkere von uns ist."
"In deiner menschlichen Gestalt ist das dein Todesurteil ..."
"Dann wäre ich wenigstens von diesem Fluch befreit."
"REMUS!", sagte Sirius laut.
Das Tier vor ihnen bellte und setzte zum Sprung an. Es machte drei schnelle Schritte und stieß sich mit den Hinterbeinen vom Boden ab. Die Männer sahen nur noch das aufgerissene Maul entgegenkommen, bevor sie ihre Augen schlossen.
Ein Schuss und lautes Gejaule lies sie sie jedoch sofort wieder öffnen. Der Werwolf lag winselnd am Boden und flüssiges Wachs trat aus seiner Schusswunde an der Brust.
"Wer zum ...", flüsterte Sirius, kurz bevor ein weiterer Schuss auf das Tier abgegeben wurde, dass dadurch noch lauter klagte.
"Severus!", rief Lupin.
Snape näherte sich langsam mit einer Winchester im Anschlag. Der Lauf immer auf das Tier gerichtet.
"Wenn du das warst, Black, dann werde ich dich hier und jetzt erschießen", knurrte er.
"Ich muss dich enttäuschen, Snape, ich habe damit nichts zu tun", kam es miesgelaunt von Sirius zurück.
"Wir müssen die Kinder finden", unterbrach Lupin schnell das angehende Streitgespräch.
Der Animagus nickte verstehend.
***
"CHERRYYYYY!", rief Sam laut, als sie das Mädchen und Draco sah und rannte zusammen mit Daeva auf die beiden zu.
Die Slytherin schaute den zweien überrascht entgegen: "Was ist denn mit euch los?"
"Die Wachsfiguren bewegen sich ...", keuchte Sam, als sie vor Cherry stehenblieben.
"Und?", wollte das blonde Mädchen wissen.
Sam stutzte: "Äh ... Wachsfiguren der Muggel bewegen sich normalerweise nicht ..."
"Seid ihr deswegen so in Panik?", fragte Cherry verwundert, "bei uns bewegen sich die meisten doch auch ..."
"Aber hier sollten sie sich nicht bewegen."
"Lauft ihr auch vor unseren Figuren weg?", kam es von der Slytherin.
"Nein ... aber ... hier ..."
"Warum habt ihr dann so eine Angst vor den paar Wachsfiguren?"
Sam und Daeva schauten sich ratlos an, dann wedelte die Elbin heftig mit den Armen: "Sie sind groß und unheimlich und ... und ... düster ... und ... groß ... und ... und ... und ..."
Draco verdrehte genervt die Augen und verschränkte seine Arme, während Cherry vor der Hufflepuff niederkniete: "Haben sie dir irgendetwas getan?"
"Ja! Sie machen mir Angst!"
"Nein, das meinte ich nicht ... haben sie dir wehgetan?"
"Äh ... nein ..."
Das Mädchen stand wieder auf: "Siehst du ... es gibt keinen Grund zur Sorge ..."
"A little less conversation?", ertönte es auf einmal.
Daeva quiekte erschrocken, rannte hinter Draco, der gar nicht wußte, wie ihm geschah, und krallte sich in seinen Ledermantel.
***
"Wir sollten verschwunden sein, bevor einer der Muggels deswegen die Auroren ruft", meinte Sirius und eilte mit den zwei Männern einen Gang entlang.
Er lief auf der rechten Seite, Snape - immer noch mit dem Gewehr in der Hand - auf der linken und Lupin bildete in der Mitte die neutrale Zone.
"Zuerst müssen wir die Schüler finden und dann sehen wir weiter", kam es von Lupin.
Snape schwieg und blickte sehr finster drein. Er dachte sich wohl bereits die Strafe für den Übeltäter aus.
Alle drei stoppten, als ein lautes "LASST MICH LOS! ICH BRING IHN UM!" ertönte.
"Was war das?", wollte Lupin wissen.
"Das war Miss ed Din", knurrte der Zaubertranklehrer.
"Legt sie sich etwa mit einer Wachsfigur an?", meinte Sirius verdutzt.
Ohne darauf zu antworten, steuerte Snape genau die Richtung der Stimme zu. Der Animagus grinste dreckig, Lupin strafte ihn mit einem Blick, nahm ihn am Arm und schleifte ihn hinter dem Lehrer her.
Als sie die Juniorlehrerin gefunden hatten, bot sich ihnen ein seltsames Schauspiel: Khair versuchte mit einem Fuß Kaldior zu treten, traf ihn aber nicht, da Al Capone und Napoleon sie festhielten, um sie damit aus der Reichweite ihres Zieles zu halten. Kalidor selber wurde von Billy the Kid daran gehindert, sich auf Khair zu stürzen.
"Du blöde Sumpfkuh!", keifte er.
Sie schrie zurück: "Ist dir die Nebelkrähe zu langweilig geworden, oder was? Du eingebildeter Pfau ..."
"Eingebildet? Was kann ich dafür, dass ich nun mal mit Schönheit gesegnet bin?"
"Schönheit??? Um bei dir überhaupt eine Schönheit zu erzeugen, würde ein Chirurg eine Enthauptung vorschlagen!"
"ICH enthaupte dich gleich, Suppenhuhn! Dein Kindermädchen hieß bestimmt Igor!"
Lupin tippte Snape an: "Willst du da nicht eingreifen?"
"Gibt es einen Grund dafür, Lupin?", wollte dieser trocken wissen.
"Nun jaaa ...", meinte der Werwolf, "... es könnte sein, dass die sich gleich gegenseitig umbringen ..."
"Beruhigen sie sisch, Madmoiselle", versuchte Napoleon einzulenken, "fur une Krieg brauche elle Strategie, nischt Wut."
"ACH WAS", brüllte Khair, "wenn ich einen Zauberstab dabei hätte, dann wäre das ganz einfach geregelt worden!!!"
"Und wenn ich einen dabei hätte, dann wärst du gar nicht erst mitgekommen", konterte Kalidor.
"Das wollte ich wissen", murmelte Snape und setzte sich in Bewegung.
***
"Darf ich euch mal etwas fragen?", kam es von Hermine.
"Natürlich", meinte Harry.
"Warum laufen wir eigentlich weg?"
"Schon vergessen?", fragte Ron, "wir werden von Wachsfiguren verfolgt!"
Hermine nickte: "Das stimmt, aber ... ist das ein Grund wie aufgescheuchte Hühner umher zu rennen? Wir sind noch keiner gefährlichen Figur wie zum Beispiel dem Ripper begegnet ..."
Harry sah seine Freundin an und in seinen Augen sah man, dass auch ihm die Situation klar wurde. Er musste schmunzeln: "Und wir wären wie Kleinkinder zu Snape gerannt ... damit hätte er uns dann in unserer restlichen Schulzeit fertig gemacht ... Herm, du bist großartig! Danke!"
Ron stand mit dem Rücken zu einer Wachsfigur: "Ja ... das war super ... wie immer, Herm. Aber ich muss noch sagen ..."
"And can you feel the love tonight?
It is where we are.
It's enough for this wide eyed wanderer,
that we got this far."
(Elton John - Can you feel the love tonight)
Ron stand mit offenem Mund da und wurde noch roter als sein Haar.
"Was es das, was sie sagen wollten?", fragte Elton John.
***
"Lass ... mich ... los ...", knirschte Draco und versuchte seinen Mantel zurückzuerobern, in den sich Daeva noch immer verkrallt hatte, um sich hinter dem Slytherin zu verstecken.
Die Elbin schüttelte energisch den Kopf.
"Lass mich sofort los!", wiederholte der Junge und funkelte das Mädchen böse an, "oder es passiert ein Unglück, du kleines Schlammblut!"
Sekundenbruchteile später war Dracos Mantel wieder frei und Daeva hielt sich mit entsetztem Ausdruck die Ohren zu, bevor ihre Augen wässrig wurden und sie in Tränen ausbrach.
Cherry blickte strafend zu dem Jungen, sagte aber nichts. Sie kniete sich hin und nahm die Elbin tröstend in die Arme. Sams Blick hätte ihn jedoch sofort tot umfallen lassen.
"Was gibt es, Ravenklo?", zischte Draco.
Das Gesicht des Mädchens verfärbte sich rot, doch sie verkniff sich jedes Gegenkommentar und wandte sich ihrer Freundin zu, die immer noch weinend in Cherrys Armen lag.
***
"Sie werden sich beide auf der Stelle beruhigen. Ich bin nicht gewillt die Aufgabe eines Schiedsrichters zu übernehmen. Haben sie das verstanden?", Snape bemühte sich wirklich ruhig zu bleiben. Er hatte die beiden Streithähne noch gestoppt, bevor wirklich einer daran glauben musste.
Kalidor und Khair nickten leicht und schauten beschämt auf den Boden.
Lupin trat vor und ihm folgte Sirius in seiner Animagus Gestalt. Dieser hatte sich, noch bevor Kalidor ihn entdecken konnte, in den schwarzen Hund zurück verwandelt.
"Nachdem das geklärt ist", meinte der Werwolf, "sollten wir jetzt unbedingt die Kinder finden!"
Snape stimmte dem ehemaligen Gryffindor stumm zu, in dem er den Kopf fast unmerklich senkte.
"Entschuldigung", mischte sich Billy the Kid ein, indem er den Zaubertranklehrer ansprach, "kann ich mein Gewehr wiederhaben?"
Der Mann übergab dem Jungen die Winchester. Dieser nahm eine Pose ein, berührte seinen Hut und grüßte damit die Anwesenden: "Bis irgendwann mal wieder, Leute!"
Danach rührte er sich nicht mehr. Er war wieder eine unbewegliche Wachsfigur. Auch Napoleon und Al Capone, die sich nach Snapes Eingriff in den Hintergrund zurückgezogen hatten, hatten ihre ursprüngliche Form wieder.
***
Ron starrte immer noch mit einem hochroten Kopf auf Elton John, der sich aber nun nicht mehr bewegte.
"Ich glaube ...", fing Hermine leise an, "es ist vorbei."
Auch das Gryffindor Mädchen hatte etwas mehr Farbe im Gesicht. Harry versuchte ein Schmunzeln zu unterdrücken.
"Die eineinhalb Stunden sind auch gleich vorbei", sagte der schwarzhaarige Junge schließlich, "wir sollten zu unserem Treffpunkt gehen."
Ron räusperte sich: "Ich wette mit euch, dass Snape uns das in die Schuhe schieben will ..."
"Da wette ich nicht mit dir", antwortete Hermine, "du gewinnst damit nämlich."
Harrys Gesichtsausdruck wurde etwas trauriger: "Nach dem Zwischenfall war's das wohl für uns mit dem Wandertag ..."
Seine beiden Freunde stimmten mit einem Nicken stumm zu.
"Also auf zum Ausgang", kam es von dem Mädchen und alle drei setzten sich in Bewegung.
"Ach übrigens Herm", sagte Ron, während sie sich auf den Ausgang zu bewegten, "das was der Kerl da gesungen hat ... das wollt ich nicht machen ..."
"Sowas hätte ich von DIR auch nicht erwartet", kam das Gegenkommentar.
"Moment mal ... was meinst du damit???"
***
Als das Gryffindor Trio den Treffpunkt erreichte, warteten dort bereits Draco, Cherry, Sam und Daeva. Dass die kleine Elbin geweint hatte, sah man nun nur noch schwach an den roten Augen.
"Hat einer von euch einen unserer älteren Begleiter gesehen?", wollte die Austauschschülerin wissen.
Ron und Harry schüttelten den Kopf und das Mädchen seufzte.
"Und jetzt?", fragte Daeva.
"Wir warten auf Professor Snape", kam es von Hermine.
"Vielleicht wurde er ja von einer Wachsfigur gefressen", überlegte Ron.
"Das hätten sie wohl gern, Mr. Weasley, aber leider muss ich sie enttäuschen!", ertönte es auf einmal und der rothaarige Junge schluckte schwer.
Snape erschien und hinter ihm auch der Rest der "Erwachsenenbande".
"Folgen sie mir und zwar SOFORT!", wies der Lehrer die Schüler barsch an und rauschte an ihnen vorbei. Diesem Befehl wurde kein Widerstand geleistet.
Snape führte alle in eine kleine Gasse und die Kinder standen nun an der Wand wie vor einem Erschießungskommando.
"Ich bezweifle, dass sich einer von ihnen freiwillig zu diesem "Zwischenfall" bekennen wird", zischte der Zaubertranklehrer, "also werden sie nun ihre Taschen öffnen und Mr. Lupin und mir den Inhalt zeigen."
Der Mann kochte nur so vor Wut und das spürten die Schüler, also gab es auch keine Gegenwehr zu dieser Anweisung.
Snape und Lupin überprüften mit einer präzisen Genauigkeit die Rucksäcke und die Jacken der Kinder, doch es fand sich kein Zauberstab an, der den Täter entlarvt hätte.
"Nichts da", bestätigte der Werwolf nochmal die Tatsache, "vielleicht war es ja wirklich keiner von ihnen."
"Glaubst du das wirklich, Lupin?", knurrte Snape.
"Nun ja", der Mann mit den braunen Haaren kratzt sich am Kopf, "heißt es nicht im Zweifelsfalle für den Angeklagten?"
"Wir werden den Wandertag hiermit beenden", bestimmte der Lehrer und las mit Genugtuung die enttäuschten Gesichter der Schüler, "und werden unverzüglich nach Hogwarts zurückkehren!"
"Ähm ... Severus ...", merkte der Werwolf an, "das geht leider nicht ..."
Snape zog eine Augenbraue hoch: "Ach, und weshalb sollte das nicht möglich sein?"
"Der Portschlüssel ... ist erst um 18.00 Uhr wieder aktiv ..."
Der schwarzhaarige Mann holte unmerklich tief Luft, wohl um nicht zu explodieren: "Nun gut, und was schlägst du vor, soll bis dahin unternommen werden, Lupin?"
"Wir sollten den Wandertag weiterführen wie bisher. Sollte noch ein "Zwischenfall" passieren, können wir ziemlich sicher gehen, dass einer aus dieser Gruppe sich nicht an das Zauberverbot hält ... naja ... und dann können wir immer noch bis 18.00 Uhr in der Gasse kauern und auf unsere Rückreisemöglichkeit warten ..."
Snape überlegte kurz und stimmte dann mehr oder weniger dem Werwolf zu: "Wohin führt uns der nächste Punkt, Mr. Baka?"
"Wo es was zu essen gibt!", warfen Cherry, Sam und Daeva gleichzeitig
Im nächsten Kapitel: Wandertag Teil 3 oder "Dosenpfand in England?"
@Neca: Dein Wettbeitrag ist notiert. So, was denke ich, wenn ich "Schnoogle" höre ... hm ... eigentlich an "Dr. Snuggels". Aber du meinst wahrscheinlich www.schnoogle.de, oder?
Bedanken tue ich mich hier auch mal offiziell bei Daeva, Sam und Cherry, die mir mit Tipps, Kritik und Wünschen zur Story immer hilfreich zur Seite stehen *arigatou*
So, hier ist Teil 2 des Wandertages. Fragt mich nicht wie, aber ich habe ein ganzes Kapitel über den Besuch im Wachsfigurenkabinett schreiben können. Da ich noch nie bei Madam Tussaud's war, weiß ich leider nicht, wer da alles in Wachs verewigt ist und wie es da aussieht. Ich habe mal (wieder) meine Fantasie spielen lassen. Das Kabinett ist bei mir in verschiedene Räume geteilt, so dass die Wachsfiguren themenmäßig stehen (z. B. Monsterabteilung, klassische Heldenabteilung, Sängerabteilung usw.)
(Hoffentlich) viel Spaß beim Lesen.
An der Kasse von Madam Tussaud's Wachsfigurenkabinett löste Khair die Eintrittskarten und Lupin musste die Kassiererin davon überzeugen, dass Sirius stubenrein und erzogen war.
Snape ordnete an, dass sich zwar jeder frei ohne Führung durch das Gebäude bewegen konnte, jedoch dieses nicht verlassen durfte.
"Wir treffen uns also in eineinhalb Stunden wieder hier, hab ich das richtig verstanden?", fragte Lupin.
Der Zaubertranklehrer nickte nur und der Werwolf ging mit Sirius an der Leine seiner Wege. Auch die Schüler und Kalidor hatten sich aufgemacht, um das Gebäude zu durchforsten. Allein Khair setzte sich auf eine Bank neben dem Eingang und fing an die Unterlagen zu lesen.
"Dürfte ich erfahren was sie dort machen, Miss ed Din?", kam es von Snape.
"Äh ...", machte die Juniorlehrerin, "ich warte, bis alle wieder da sind ..."
"Und welchen Grund haben sie, dass sie sich die Ausstellung nicht ansehen?"
"Hm ... möchten tu ich es ja gern, aber allein komm ich da sicher nicht in eineinhalb Stunden wieder raus ..."
Snape hob eine Augenbraue: "Sie verlaufen sich sogar, wenn sie auf dieser Bank sitzen bleiben, Miss ed Din, also heben sie ihren Hintern und folgen sie mir!"
Cherry schaute über ihre Schulter, um sicherzugehen, dass sie allein waren: "Der Rotschopf hat wohl immer noch nicht kapiert, dass ich nicht an ihm interessiert bin ... läuft mir hinterher, wie ein Hund ..."
"Wenn Weasley denn auch mal so gehorchen würde ...", sagte Draco, "falls er eine Abreibung haben soll, dann sag mir Bescheid ... Potter hat es wohl bereits begriffen, dass du mir gehörst."
"Ich gehöre niemandem, merk dir das ...", kam es von dem Mädchen und ihr Blick schweifte durch den Raum, "und? Was meinst du dazu?"
Draco betrachtete einige Statuen.
"Davor fürchten sich die Muggels?", wollte er skeptisch wissen, als er eine Frankenstein Figur vor sich hatte.
"Es ist jedenfalls die Abteilung der Monster", antwortete Cherry.
"Dann ist Hagrid ja noch furchteinflößender ...", kam es grinsend von dem Slytherin, "... ich glaube, hier kann man gut anfangen, oder?"
Cherry nickte und ihre Augen bekamen ein hinterhältiges Glitzern.
"Hast du sie dabei?", wollte der blonde Junge wissen.
Das Mädchen sah sich noch einmal um und hob dann den grauen Rock an der rechten Seite an. Darunter hatte sie mit einem Strumpfband an ihrem Bein zwei Zauberstäbe befestigt, die sie nun hervorzog. Einen Stab gab sie Draco, den anderen behielt sie selbst.
"Born to be alive ...", flüsterte sie und die beiden Schüler blickten sich mit einem fiesen Grinsen an.
"Und die bewegen sich wirklich nicht?", fragte Daeva kleinlaut.
"Ganz sicher nicht", versuchte Sam sie zu beruhigen, "schau mal, das ist Albert Einstein."
"In Lothlorien sind die Statuen auch aus Stein."
"Nicht Stein ... Einstein ... ein Physiker ... er hat die Relativitätstheorie aufgestellt ..."
"Rela ... was? ... bekommen wir das auch noch in der Schule?"
"In Hogwarts? Ich glaube nicht ... das ist eher was für Muggels."
"Aha ... und wer ist das?"
"Das ist Leonardo da Vinci ... in Hogwarts hängen ein paar Bilder von ihm ... er war ein großer Zauberer und hat sowohl für die Zauberer- als auch für die Muggelwelt gelebt."
"Und die sind echt nicht echt? Die sehen so lebendig aus ...", fragte die Elbin noch einmal.
Sam grinste: "Ich versichere dir, dass das wirklich nur Wachsfiguren sind ... sowas wie Puppen ... in der Muggelwelt völlig unbeweglich und leblos ..."
"Na toll ...", maulte Ron, "Cherry zieht allein mit Malfoy los ... "
"Du hättest die beiden ja auch begleiten können", fauchte Hermine.
"Ich? Zusammen auf Tour mit Malfoy?", empörte sich Ron, "außerdem hatte ich Cherry gebeten, uns zu begleiten, aber sie wollte nicht ... falls du es nicht mitbekommen hast."
"Direktor Dumbledore hat doch gesagt, jede Schülergruppe soll einen Bericht über ihren Ausflug abgeben", unterbrach Harry das Thema.
"Ja ...", knirschte Ron, "diese Schülergruppe beinhaltet auch Malfoy ..."
"Nun ja ... man kann ihn auch einfach auf einen Stuhl setzen und nicht beachten ... die Gryffindors sind hier eindeutig in der Mehrheit", sagte Hermine.
Harry räusperte sich: "Das Malfoy-Problem wollte ich damit gar nicht ansprechen, sondern, dass wir unseren Bericht nicht mit `wir waren im Wachsfigurenkabinett und haben dort den und den gesehen` schreiben können ... wir brauchen Hintergrundinfos ..."
Hermine stemmte ihre Hände in die Hüften: "Sag mal, ich glaube, ich bin von Ignoranten umgeben ... hast du vergessen, dass ich ebenfalls hier bin?"
Harry wurde klar, was er gerade indirekt behauptet hatte, wurde rot und murmelte: "Tschuldigung, Herm ..."
Das Mädchen hob ihren Kopf leicht an, schüttelte ihr Haar kurz und legte los: "Madam selbst hieß eigentlich Marie Großholtz, kam aus dem Elsass und war vor der Französischen Revolution als Wachsbildnerin am Hof von Ludwig XVI. beschäftigt. 1802 kam sie mit ihrer Kollektion von Wachsarbeiten nach England und tingelte jahrelang über Land, ehe sie 1835 im Alter von 74 Jahren beschloss, sich in London niederzulassen."
Ron zuckte mit den Schultern: "Also, über den Inhalt des Berichts brauchen wir uns keine Sorgen zu machen ..."
"Also, Sirius, ich finde, dass das keine gute Idee ist ...", murmelte Lupin und schaute gerade auf die Schwarzenegger Figur.
"Bis auf diesen Baka und den kleinen Malfoy kennt mich doch jeder von ihnen ...", kam es anscheinend von der Statue.
"Ähm ... dein Bild ist auch durch die Muggelmedien gegangen ... wollt ich nur mal so anmerken."
"Meinst du die Muggel würden mich so erkennen?", Sirius trat hinter Arnold Schwarzenegger hervor.
Lupin musterte ihn kritisch, legte eine Hand auf seinen Mund und wandte sich prustend von ihm ab.
"WAS?", rief Sirius empört.
Der Werwolf wischte sich eine Träne aus dem Auge: "Seit wann entscheidet ihr euch denn für den Partnerlook?"
"Wer?"
"Du und Severus"
Sirius schaute an sich hinunter. Er war wie Snape fast vollkommen in Leder gekleidet und auch er hatte seine Haare zu einem Zopf gebunden.
"Ach was ...", knurrte der Animagus ärgerlich und setzte die Cappie mit dem Schriftzug "FBI" auf.
"Und du sollst der größte Liebhaber aller Zeiten gewesen sein?", fragte Kalidor die Don Juan Figur, "nun ja ... damals vielleicht ... aber heute ... tja ...", er fuhr sich grinsend mit der Hand durch das Haar, "ich bin Casanova ... alle Frauen liegen bereits vor meinen Füßen ... nun ja ... fast alle ... diese Nebelkrähe ... obwohl ... ok ... man kann sie wirklich nicht als Frau bezeichnen ..."
Es gab ein surrendes Geräusch und ein Pfeil blieb direkt vor Kalidors Füßen im Boden stecken.
Wütend wandte er sich um: "Verdammt ... das geht eindeutig zu weit ... NEBELKRÄHE!!! ... Ich weiß, dass du ..."
"Ich lasse ganz sicher nicht zu, dass ihr eine Lady beleidigt!", sagte die Robin Hood Figur und verließ ihren angestammten Platz.
"Pah ...", machte Kalidor, bevor er die Situation realisierte, "du kennst sie ja gar nicht, sonst würdest du meiner Meinung sein!"
"Der Grünling hat recht!", sagte Zorro und zog seinen Degen, "so redet man nicht über eine Senorita!"
(Anm. d. Autors: Das hilft dem Selbstbewußtsein ungemein *g*)
Nachdem auch Hood seinen Bogen wieder gespannt hatte, fiel es dem Juniorlehrer wie Schuppen von den Augen: Muggelwachsfiguren sollten weder sprechen noch sich bewegen und auf gar keinen Fall sollten sie unbescholtene Lehrer in Ausbildung, die keinen Zauberstab dabei hatten, bedrohen.
Wie von der Tarantel gestochen wirbelte Kalidor herum und lief - nachdem er einen spitzen Schrei von sich gegeben hatte - weg.
Khair rückte ihre Brille auf der Nase zurecht. Zwar "durfte" sie Snape Gesellschaft leisten, jedoch hatte er seit Beginn der Besichtigungstour kein Wort mit ihr gesprochen ... geschweige denn beachtet.
Stumm gingen sie von einer Figur zur anderen und Khair wurde langweiliger und langweiliger.
Der Zaubertranklehrer hatte unterdessen wohl ein sehr interessantes Bildnis gefunden, denn schon seit geschlagenen drei Minuten betrachtete er das wächserne Schauspiel, wie der Henker Marie Antoinette durch die Guillotine köpfen ließ.
"Gefällt ihnen das?", fragte sie schließlich.
"Ich gebe zu", fing er an, "dass diese Szene einen gewissen Anreiz besitzt."
Khair rieb sich kurz schluckend den Hals: "Das ist pervers ..."
"Es kommt auf die Betrachtungsweise an, Miss ed Din", war die Antwort.
Die Juniorlehrerin wollte gerade etwas erwidern, als ihr Blick an etwas anderem festgehalten wurde. Sie blinzelte mehrmals, schüttelte den Kopf und rieb sich letztendlich die Augen.
"Was tun sie da eigentlich, Miss ed Din?", zischte Snape von der Seite.
"Nichts ...", murmelte sie, "ich dachte nur, da wäre gerade ein Werwolf gewesen, der mitten auf dem Gang stand und mich anstarrte ... aber jetzt ist er weg ... war wohl nur Einbildung."
"Oder auch nicht", knurrte Snape und wandte sich zum gehen, "folgen sie mir ... und achten sie auf Lupin ..."
"Lupin? Was hat er denn damit ...", versuchte Khair zu fragen, aber da war Snape schon unter den anderen Besuchern verschwunden.
"Na toll ...", nuschelte sie.
Plötzlich tippte jemand auf ihre Schulter, um Khairs Aufmerksamkeit zu erregen.
"Excuse moi, Mademoiselle ... wo geht es `ier nach Waterloo, s'il vous plait?", wollte Napoleon wissen.
"Guck mal, Sam!", freute sich Daeva und zeigte auf eine Wachsfigur, "der hat die gleichen Ohren wie ich!"
Sam betrachtete die Statue: "Faszinierend."
"Find ich auch!"
"Aber das ist sicher kein Elb."
"Neee, höchstens ein Halbelb ... der hat schwarze Haare ... kennst du ihn?"
"Ähm ... gesehen hab ich ihn schon einmal ... aber frag mich jetzt nicht nach seinem Namen."
"Wie jetzt? Es gibt jemanden, den du nicht kennst?"
"Ich bin 11 Jahre alt", grinst Sam, "ich kann doch nicht alles wissen."
"Das ist eine Ausrede für Leute, die dich nicht kennen ..."
Bevor die Ravenclaw darauf antworten konnte, kamen ein paar Besucher laut schreiend an ihnen vorbei gerannt.
"Äh ...", machte Sam.
Daeva wandte sich zu ihrer Freundin: "Was meinen die mit ´Sie leben`?"
"Das ist überaus faszinierend!", sagte der große Halbvulkanier vor ihnen und blickte auf die zwei verdutzten Schülerinnen nieder, die ihn ungläubig ansahen.
Auch das Gryffindor Trio blieb von den erwachten Wachsfiguren nicht verschont. Um den flüchtenden Muggels nicht im Weg zu stehen und auch auf keine der wandelnden Figuren zu stoßen, hatten sie sich hinter einem Podest verkrochen, auf dem normalerweise die Statuen standen. Zur Zeit hatten diese aber etwas anderes vor.
"HEEEERM!!!", rief Ron laut, "du sagtest doch, dass diese Muggelfiguren sich nicht bewegen können."
"Das können sie eigentlich auch nicht ..."
"Das sieht mir nicht danach aus ... warum ...?"
"Ich vermute mal stark, dass sich da jemand nicht an das Zauberverbot gehalten hat und seinen Zauberstab mitgebracht hat."
"So ungern ich das auch sage", stieg Harry in die Unterhaltung mit ein, "aber wir sollten Snape finden ... und zwar schnell!!!"
"Mit dieser Kopfbedeckung siehst du sowas von lächerlich aus, Sirius!"
"Aber es erkennt mich niemand!"
"Trotzdem ist es lächerlich."
"Es würde noch lächerlicher aussehen, wenn ich mit einem Motorradhelm durch die Gegend laufen würde."
Die beiden Männer schlenderten durch das Gebäude, wohl darauf bedacht, nicht zu sehr aufzufallen.
"Muggelkunst ... wirkt ... sehr leblos ...", wechselte Sirius das Thema.
"Aber sie versuchen sich anzustrengen", erwiderte Lupin.
"Wenn sie unsere Gebilde sehen würden, würden sie schreiend weglaufen", scherzte der Animagus.
Im selben Moment kamen ihnen in höchster Panik einige Besucher entgegen.
Lupin sah den Flüchtenden nach, bis er von Sirius mit einem Klopfen auf die Schulter wieder dazu aufgefordert wurde, nach vorn zu schauen.
In seinem Blickfeld fand sich ein Werwolf wieder, der sich ihnen mit fletschenden Zähnen langsam näherte.
"DU HAST GESAGT, DASS DIE SICH NICHT BEWEGEN!!!", schrie Daeva mit Tränen in den Augen, während sie und Sam durch die Gänge liefen.
"Das tun sie normalerweise auch nicht!", keuchte Sam, "ich hasse Sport ... ich hab Seitenstechen ... ich ..."
"Laß mich bitte nicht allein!", warf die Elbin ein.
"Ich versuch's ...", schnaufte Sam.
Beide rannten in den Ausstellungsraum der Sänger und das Erste, was ihnen entgegenkam, war:
Caught in a landslide, no escape from reality!"
(Queen - Bohemian Rhapsody)
Harry schielte um eine Ecke und winkte seinen Freunden dann zu: "Los ... weiter ... hier ist die Luft rein ..."
Vorsichtig schlichen sie durch den Ausstellungsraum, der vollkommen leer war. Weder Besucher noch Figuren hielten sich darin auf.
"Wo sind die Figuren hin?", fragte sich Hermine.
"Das ist mir egal", warf Ron ein, "hauptsache nicht hier!"
"Da kommt jemand!!!", flüsterte Harry und die drei suchten Schutz hinter einem Vorhang.
Kurz darauf erschien ein dem 18. Jahrhundert nach gekleideter Mann mit Feder und Pergament in der Hand. Summend schaute er durch den Raum, machte dann "Aha" und schrieb etwas auf das Papier, während er dazu murmelte:
sich doch einmal wegbegeben
und nun sollen seine Geister
auch nach meinem Willen leben!"
Kalidor rannte um sein Leben. Es war ihm egal wohin er rannte, nur weit weg von diesen Beschützern der Weiblichkeit, die ihm ans Leder wollten.
Dann hörte er auf einmal: "Sind sie sich sicher, dass sie das tun möchten, Lady?"
"Ja, das bin ich!"
Das ist die Stimme der Nebelkrähe, dachte Kalidor und steuerte auf die Unterhaltung zu.
"Und sie sind sich auch im Klaren, dass das Konzequenzen haben könnte?"
"Viel zu verlieren habe ich ja nicht."
Langsam näherte sich der Juniorlehrer dem Raum und wagte einen Blick hinein. Drei Männer und eine Frau saßen an einem runden Tisch und spielten Karten. Der Qualm der Zigarren, die die Männer rauchten stieg zu der kleinen Lampe, die über dem Tisch hing, hoch. Die Frau war eindeutig seine Kollegin, aber mit wem spielte sie da und überhaupt ... warum spielte sie seelenruhig Karten, wenn überall Muggelfiguren zum Leben erwachten?
"Nein ... ich bin mir sicher", meinte sie, "ich lege ab!"
Mit diesen Worten legte sie mehrere Karten auf den Tisch und die Männer machten nicht sehr erfreute Gesichter.
"Es scheint mir", fuhr die Juniorlehrerin fort, "dass ich gewonnen habe, oder?"
"Nebelkrähe?", wagte sich Kaldior nun vor und alle Anwesenden drehten sich zu ihm um.
Khair sah nicht sehr begeistert aus, den Mann zu erblicken: "Oh ... Kal ... was gibt's?"
"Eigentlich geht es gegen meine Prinzipien dich etwas zu fragen, Suppenhühnchen, aber ist dir bekannt, dass sich hier einige Muggelwachsfiguren selbstständig gemacht haben?"
"Ist mir bekannt ..."
"Und ... weshalb bist du dann noch hier?"
"Solange sie nicht beim Kartenspielen bescheißen, komme ich eigentlich sehr gut mit ihnen zurecht ..."
Kalidor schluckte und schaute unsicher zu den drei Herren: "Das sind ...?"
Khair stand auf und zeigte auf die Männer: "Darf ich vorstellen: Napoleon Bonaparte, Billy the Kid und Al Capone."
Speichel triefte dem Werwolf aus den Mundwinkeln, als er sich langsam den zwei Zauberern näherte, die genauso langsam zurückwichen.
"Willst du nicht ... mit ihm reden, Remus?", flüsterte Sirius, während er weiterhin auf das Tier starrte.
"Wirklich witzig ...", murmelte dieser, "soll ich ihn auch noch auf eine Tasse Tee einladen?"
"Solange er uns dadurch nicht frißt ..."
Der Werwolf knurrte laut und Sirius knurrte zurück.
"Laß das!", fuhr ihn Lupin an, "damit machst du ihn nur noch wilder ..."
"Und was sollen wir dann tun?"
"Rennen ... und zwar in zwei verschiedene Richtungen ... dann kann er nur einem hinterher ...", Lupin ging wieder einen Schritt zurück, "wenn er riecht, dass ich seinesgleichen bin, dann wird er mir folgen, um herauszufinden, wer der Stärkere von uns ist."
"In deiner menschlichen Gestalt ist das dein Todesurteil ..."
"Dann wäre ich wenigstens von diesem Fluch befreit."
"REMUS!", sagte Sirius laut.
Das Tier vor ihnen bellte und setzte zum Sprung an. Es machte drei schnelle Schritte und stieß sich mit den Hinterbeinen vom Boden ab. Die Männer sahen nur noch das aufgerissene Maul entgegenkommen, bevor sie ihre Augen schlossen.
Ein Schuss und lautes Gejaule lies sie sie jedoch sofort wieder öffnen. Der Werwolf lag winselnd am Boden und flüssiges Wachs trat aus seiner Schusswunde an der Brust.
"Wer zum ...", flüsterte Sirius, kurz bevor ein weiterer Schuss auf das Tier abgegeben wurde, dass dadurch noch lauter klagte.
"Severus!", rief Lupin.
Snape näherte sich langsam mit einer Winchester im Anschlag. Der Lauf immer auf das Tier gerichtet.
"Wenn du das warst, Black, dann werde ich dich hier und jetzt erschießen", knurrte er.
"Ich muss dich enttäuschen, Snape, ich habe damit nichts zu tun", kam es miesgelaunt von Sirius zurück.
"Wir müssen die Kinder finden", unterbrach Lupin schnell das angehende Streitgespräch.
Der Animagus nickte verstehend.
"CHERRYYYYY!", rief Sam laut, als sie das Mädchen und Draco sah und rannte zusammen mit Daeva auf die beiden zu.
Die Slytherin schaute den zweien überrascht entgegen: "Was ist denn mit euch los?"
"Die Wachsfiguren bewegen sich ...", keuchte Sam, als sie vor Cherry stehenblieben.
"Und?", wollte das blonde Mädchen wissen.
Sam stutzte: "Äh ... Wachsfiguren der Muggel bewegen sich normalerweise nicht ..."
"Seid ihr deswegen so in Panik?", fragte Cherry verwundert, "bei uns bewegen sich die meisten doch auch ..."
"Aber hier sollten sie sich nicht bewegen."
"Lauft ihr auch vor unseren Figuren weg?", kam es von der Slytherin.
"Nein ... aber ... hier ..."
"Warum habt ihr dann so eine Angst vor den paar Wachsfiguren?"
Sam und Daeva schauten sich ratlos an, dann wedelte die Elbin heftig mit den Armen: "Sie sind groß und unheimlich und ... und ... düster ... und ... groß ... und ... und ... und ..."
Draco verdrehte genervt die Augen und verschränkte seine Arme, während Cherry vor der Hufflepuff niederkniete: "Haben sie dir irgendetwas getan?"
"Ja! Sie machen mir Angst!"
"Nein, das meinte ich nicht ... haben sie dir wehgetan?"
"Äh ... nein ..."
Das Mädchen stand wieder auf: "Siehst du ... es gibt keinen Grund zur Sorge ..."
"A little less conversation?", ertönte es auf einmal.
Daeva quiekte erschrocken, rannte hinter Draco, der gar nicht wußte, wie ihm geschah, und krallte sich in seinen Ledermantel.
"Wir sollten verschwunden sein, bevor einer der Muggels deswegen die Auroren ruft", meinte Sirius und eilte mit den zwei Männern einen Gang entlang.
Er lief auf der rechten Seite, Snape - immer noch mit dem Gewehr in der Hand - auf der linken und Lupin bildete in der Mitte die neutrale Zone.
"Zuerst müssen wir die Schüler finden und dann sehen wir weiter", kam es von Lupin.
Snape schwieg und blickte sehr finster drein. Er dachte sich wohl bereits die Strafe für den Übeltäter aus.
Alle drei stoppten, als ein lautes "LASST MICH LOS! ICH BRING IHN UM!" ertönte.
"Was war das?", wollte Lupin wissen.
"Das war Miss ed Din", knurrte der Zaubertranklehrer.
"Legt sie sich etwa mit einer Wachsfigur an?", meinte Sirius verdutzt.
Ohne darauf zu antworten, steuerte Snape genau die Richtung der Stimme zu. Der Animagus grinste dreckig, Lupin strafte ihn mit einem Blick, nahm ihn am Arm und schleifte ihn hinter dem Lehrer her.
Als sie die Juniorlehrerin gefunden hatten, bot sich ihnen ein seltsames Schauspiel: Khair versuchte mit einem Fuß Kaldior zu treten, traf ihn aber nicht, da Al Capone und Napoleon sie festhielten, um sie damit aus der Reichweite ihres Zieles zu halten. Kalidor selber wurde von Billy the Kid daran gehindert, sich auf Khair zu stürzen.
"Du blöde Sumpfkuh!", keifte er.
Sie schrie zurück: "Ist dir die Nebelkrähe zu langweilig geworden, oder was? Du eingebildeter Pfau ..."
"Eingebildet? Was kann ich dafür, dass ich nun mal mit Schönheit gesegnet bin?"
"Schönheit??? Um bei dir überhaupt eine Schönheit zu erzeugen, würde ein Chirurg eine Enthauptung vorschlagen!"
"ICH enthaupte dich gleich, Suppenhuhn! Dein Kindermädchen hieß bestimmt Igor!"
Lupin tippte Snape an: "Willst du da nicht eingreifen?"
"Gibt es einen Grund dafür, Lupin?", wollte dieser trocken wissen.
"Nun jaaa ...", meinte der Werwolf, "... es könnte sein, dass die sich gleich gegenseitig umbringen ..."
"Beruhigen sie sisch, Madmoiselle", versuchte Napoleon einzulenken, "fur une Krieg brauche elle Strategie, nischt Wut."
"ACH WAS", brüllte Khair, "wenn ich einen Zauberstab dabei hätte, dann wäre das ganz einfach geregelt worden!!!"
"Und wenn ich einen dabei hätte, dann wärst du gar nicht erst mitgekommen", konterte Kalidor.
"Das wollte ich wissen", murmelte Snape und setzte sich in Bewegung.
"Darf ich euch mal etwas fragen?", kam es von Hermine.
"Natürlich", meinte Harry.
"Warum laufen wir eigentlich weg?"
"Schon vergessen?", fragte Ron, "wir werden von Wachsfiguren verfolgt!"
Hermine nickte: "Das stimmt, aber ... ist das ein Grund wie aufgescheuchte Hühner umher zu rennen? Wir sind noch keiner gefährlichen Figur wie zum Beispiel dem Ripper begegnet ..."
Harry sah seine Freundin an und in seinen Augen sah man, dass auch ihm die Situation klar wurde. Er musste schmunzeln: "Und wir wären wie Kleinkinder zu Snape gerannt ... damit hätte er uns dann in unserer restlichen Schulzeit fertig gemacht ... Herm, du bist großartig! Danke!"
Ron stand mit dem Rücken zu einer Wachsfigur: "Ja ... das war super ... wie immer, Herm. Aber ich muss noch sagen ..."
It is where we are.
It's enough for this wide eyed wanderer,
that we got this far."
(Elton John - Can you feel the love tonight)
Ron stand mit offenem Mund da und wurde noch roter als sein Haar.
"Was es das, was sie sagen wollten?", fragte Elton John.
"Lass ... mich ... los ...", knirschte Draco und versuchte seinen Mantel zurückzuerobern, in den sich Daeva noch immer verkrallt hatte, um sich hinter dem Slytherin zu verstecken.
Die Elbin schüttelte energisch den Kopf.
"Lass mich sofort los!", wiederholte der Junge und funkelte das Mädchen böse an, "oder es passiert ein Unglück, du kleines Schlammblut!"
Sekundenbruchteile später war Dracos Mantel wieder frei und Daeva hielt sich mit entsetztem Ausdruck die Ohren zu, bevor ihre Augen wässrig wurden und sie in Tränen ausbrach.
Cherry blickte strafend zu dem Jungen, sagte aber nichts. Sie kniete sich hin und nahm die Elbin tröstend in die Arme. Sams Blick hätte ihn jedoch sofort tot umfallen lassen.
"Was gibt es, Ravenklo?", zischte Draco.
Das Gesicht des Mädchens verfärbte sich rot, doch sie verkniff sich jedes Gegenkommentar und wandte sich ihrer Freundin zu, die immer noch weinend in Cherrys Armen lag.
"Sie werden sich beide auf der Stelle beruhigen. Ich bin nicht gewillt die Aufgabe eines Schiedsrichters zu übernehmen. Haben sie das verstanden?", Snape bemühte sich wirklich ruhig zu bleiben. Er hatte die beiden Streithähne noch gestoppt, bevor wirklich einer daran glauben musste.
Kalidor und Khair nickten leicht und schauten beschämt auf den Boden.
Lupin trat vor und ihm folgte Sirius in seiner Animagus Gestalt. Dieser hatte sich, noch bevor Kalidor ihn entdecken konnte, in den schwarzen Hund zurück verwandelt.
"Nachdem das geklärt ist", meinte der Werwolf, "sollten wir jetzt unbedingt die Kinder finden!"
Snape stimmte dem ehemaligen Gryffindor stumm zu, in dem er den Kopf fast unmerklich senkte.
"Entschuldigung", mischte sich Billy the Kid ein, indem er den Zaubertranklehrer ansprach, "kann ich mein Gewehr wiederhaben?"
Der Mann übergab dem Jungen die Winchester. Dieser nahm eine Pose ein, berührte seinen Hut und grüßte damit die Anwesenden: "Bis irgendwann mal wieder, Leute!"
Danach rührte er sich nicht mehr. Er war wieder eine unbewegliche Wachsfigur. Auch Napoleon und Al Capone, die sich nach Snapes Eingriff in den Hintergrund zurückgezogen hatten, hatten ihre ursprüngliche Form wieder.
Ron starrte immer noch mit einem hochroten Kopf auf Elton John, der sich aber nun nicht mehr bewegte.
"Ich glaube ...", fing Hermine leise an, "es ist vorbei."
Auch das Gryffindor Mädchen hatte etwas mehr Farbe im Gesicht. Harry versuchte ein Schmunzeln zu unterdrücken.
"Die eineinhalb Stunden sind auch gleich vorbei", sagte der schwarzhaarige Junge schließlich, "wir sollten zu unserem Treffpunkt gehen."
Ron räusperte sich: "Ich wette mit euch, dass Snape uns das in die Schuhe schieben will ..."
"Da wette ich nicht mit dir", antwortete Hermine, "du gewinnst damit nämlich."
Harrys Gesichtsausdruck wurde etwas trauriger: "Nach dem Zwischenfall war's das wohl für uns mit dem Wandertag ..."
Seine beiden Freunde stimmten mit einem Nicken stumm zu.
"Also auf zum Ausgang", kam es von dem Mädchen und alle drei setzten sich in Bewegung.
"Ach übrigens Herm", sagte Ron, während sie sich auf den Ausgang zu bewegten, "das was der Kerl da gesungen hat ... das wollt ich nicht machen ..."
"Sowas hätte ich von DIR auch nicht erwartet", kam das Gegenkommentar.
"Moment mal ... was meinst du damit???"
Als das Gryffindor Trio den Treffpunkt erreichte, warteten dort bereits Draco, Cherry, Sam und Daeva. Dass die kleine Elbin geweint hatte, sah man nun nur noch schwach an den roten Augen.
"Hat einer von euch einen unserer älteren Begleiter gesehen?", wollte die Austauschschülerin wissen.
Ron und Harry schüttelten den Kopf und das Mädchen seufzte.
"Und jetzt?", fragte Daeva.
"Wir warten auf Professor Snape", kam es von Hermine.
"Vielleicht wurde er ja von einer Wachsfigur gefressen", überlegte Ron.
"Das hätten sie wohl gern, Mr. Weasley, aber leider muss ich sie enttäuschen!", ertönte es auf einmal und der rothaarige Junge schluckte schwer.
Snape erschien und hinter ihm auch der Rest der "Erwachsenenbande".
"Folgen sie mir und zwar SOFORT!", wies der Lehrer die Schüler barsch an und rauschte an ihnen vorbei. Diesem Befehl wurde kein Widerstand geleistet.
Snape führte alle in eine kleine Gasse und die Kinder standen nun an der Wand wie vor einem Erschießungskommando.
"Ich bezweifle, dass sich einer von ihnen freiwillig zu diesem "Zwischenfall" bekennen wird", zischte der Zaubertranklehrer, "also werden sie nun ihre Taschen öffnen und Mr. Lupin und mir den Inhalt zeigen."
Der Mann kochte nur so vor Wut und das spürten die Schüler, also gab es auch keine Gegenwehr zu dieser Anweisung.
Snape und Lupin überprüften mit einer präzisen Genauigkeit die Rucksäcke und die Jacken der Kinder, doch es fand sich kein Zauberstab an, der den Täter entlarvt hätte.
"Nichts da", bestätigte der Werwolf nochmal die Tatsache, "vielleicht war es ja wirklich keiner von ihnen."
"Glaubst du das wirklich, Lupin?", knurrte Snape.
"Nun ja", der Mann mit den braunen Haaren kratzt sich am Kopf, "heißt es nicht im Zweifelsfalle für den Angeklagten?"
"Wir werden den Wandertag hiermit beenden", bestimmte der Lehrer und las mit Genugtuung die enttäuschten Gesichter der Schüler, "und werden unverzüglich nach Hogwarts zurückkehren!"
"Ähm ... Severus ...", merkte der Werwolf an, "das geht leider nicht ..."
Snape zog eine Augenbraue hoch: "Ach, und weshalb sollte das nicht möglich sein?"
"Der Portschlüssel ... ist erst um 18.00 Uhr wieder aktiv ..."
Der schwarzhaarige Mann holte unmerklich tief Luft, wohl um nicht zu explodieren: "Nun gut, und was schlägst du vor, soll bis dahin unternommen werden, Lupin?"
"Wir sollten den Wandertag weiterführen wie bisher. Sollte noch ein "Zwischenfall" passieren, können wir ziemlich sicher gehen, dass einer aus dieser Gruppe sich nicht an das Zauberverbot hält ... naja ... und dann können wir immer noch bis 18.00 Uhr in der Gasse kauern und auf unsere Rückreisemöglichkeit warten ..."
Snape überlegte kurz und stimmte dann mehr oder weniger dem Werwolf zu: "Wohin führt uns der nächste Punkt, Mr. Baka?"
"Wo es was zu essen gibt!", warfen Cherry, Sam und Daeva gleichzeitig
Im nächsten Kapitel: Wandertag Teil 3 oder "Dosenpfand in England?"
