Nanu? Schon nach nur etwas mehr als einer Woche ein neues Kapitel? Da stimmt doch etwas nicht ... recht habt ihr ... *g*
Ich habe es endlich geschafft, die ersten 2 Seiten von Daevas Doujinshi zu dieser FanFiction online zu stellen. Wenn ihr Lust habt, dann schaut doch bitte mal unter animexx.4players.de/doujinshi/anzeige.phtml?id=3495 (kein www, sondern ein http kommt davor). Über Kommentare würde sich Daeva riesig freuen.
So, und nun erst einmal vielen Dank für eure Reviews an Thorin Eichenschild, Elliot, Lorelei Lee, rike831, Cherrycoke, Hexe und Maxine.
@Thorin: DU DRUCKST DAS AUS? Ojemine ... mit all meinen Rechtschreibfehlern ... die arme Druckerpatrone ... die Leerzeilen lass ich jedoch drin, da eine Mehrheit das am Anfang gewünscht hat, um es besser lesen zu können. Sorry.
Auch musst du leider auf eine detaillierte Beschreibung von Sams Urlaub in Lothlorien verzichten, da ich nur einmal den HdR gelesen habe und nicht viel von den Landen und den Lebensgewohnheiten da weiß. Das Sindarin in diesem Kapitel hab ich mir von einem Onlineübersetzer geben lassen. Luzifer hat sich übrigens für dieses Kapitel aufgehoben *g*
@Elliot: Was das für eine Flasche war? Einfach nur ein kleiner gemeiner Trank, der typisch für Snape ist (also nichts besonderes). Was die Schüler da machen, wirst du im nächsten Kapitel erfahren. Also, das mit der Wette ... mal schaun, wer sie gewinnt (Ein Hinweis im voraus: Ich kann keine Lovestorys schreiben! Also erwarte nichts romantisches von mir *g*)
@Lorelei: Nächster Teil? Bitte schön! Übrigens: Wann darf man von deiner Seite wieder mit einer Snape/Lupin/Black Story rechnen?



Kapitel 19

Jingle bells, jingle bells ...

oder

MERRY X-MAS



"Harry! Harry!", rief Ron und sprang aus seinem Bett, "wach auf! Wir haben Weihnachten!"

Der rothaarige Gryffindor wartete gar nicht darauf, dass sein Freund eine Antwort von sich gab und spurtete sofort in den Gemeinschaftsraum.

Müde schlurfte Harry in seinem Pyjama hinter ihm her und traf auf dem Weg Hermine, die ebenfalls gerade ihren Schlafsaal verließ. Auch sie hatte noch ihr Nachtgewand an und nur einen Morgenmantel übergeworfen.

"Morgen ... und frohe Weihnachten", murmelte der schwarzhaarige Junge.

"Morgen", kam es im gleichen müden Ton von dem Mädchen zurück, "ebenfalls frohe Weihnachten."

"Worauf wartet ihr noch?", ertönte Rons laute Stimme, "kommt her und macht eure Geschenke auf!"

Unter dem festlich geschmückten Weihnachtsbaum, der anfing leise eine kleine Melodie zu summen, als der erste Schüler den Raum betrat, fanden sich mehrere Päckchen. Der rothaarige Gryffindor konnte es gar nicht erwarten, sie zu öffnen, aber er wartete trotzdem - wenn auch ungeduldig -, bis seine Freunde ihm Gesellschaft leisteten. Dann suchte er eifrig die Geschenke heraus, auf denen ihre Namen standen.

So wie in den vorherigen Jahren auch, hatte Molly Weasley den Kindern dicke Pullover gestrickt. Anbei waren ebenfalls selbstgebackene Kekse.

Ron und Hermine hatten zusammen für Harry ein Geschenk besorgt. Ein unscheinbarer schwarzer Kasten, der, wenn man ihn öffnete, das aufgezeichnete Quidditschspiel der amtierenden Weltmeister gegen die Vizeweltmeister mit wahlweise Originalton oder Kommentar wiedergab. Außerdem enthielt er alle aktuellen Informationen über die 1. Quidditschliga. Dazu gab es jede Menge Süßigkeiten. Die Dursleys hatten ihm eine linke Socke geschickt und sein Pate für alle drei ein magisches Gesellschaftsspiel.

Ron bekam von Harry einen magisch veränderten Muggelwalkman, der keine Batterien benötigte und verschiedene Musikkassetten. Hermine schenkte ihrem Freund ein Jahresabonnement einer bekannten und allseits beliebten Jugendzeitschrift für Zauberer sowie einen ganzen Stapel Schokofroschkarten.

Das Mädchen selber erhielt von Ron ein Federset mit mehrfarbiger Tinte und Schreibspitzen in verschiedenen Varianten und Harry übergab ihr das Buch "Katastrophen in der Muggelwelt und ihre eigentliche Ursache". Der Untertitel des Buches war: "Glauben sie wirklich, die Titanic sei gegen einen Eisberg gefahren?"

Als die drei dachten, sie hätten alle ihre Geschenke ausgepackt, entdeckte Ron noch drei kleine eingewickelte Gegenstände, auf denen ihre Namen standen.

"Von wem ist das?", wollte Harry wissen.

"Von Daeva", antwortete der rothaarige Gryffindor und übergab jedem von ihnen ein Teil.

Als Hermine das Geschenk auspackte, flüsterte sie nur "Oh mein Gott" und betrachtete fasziniert die glänzende Brosche, die sie nun in den Händen hielt. Ein ins kleinste Detail ausgearbeitete Blatt aus einem silbrigen Material.

"Das ist wunderschön", sagte das Mädchen leise.

Die zwei Jungen hatten dasselbe bekommen.

"Und wir haben ihr gar nichts geschenkt", meinte Harry.

"Dann laden wir sie nach den Weihnachtsferien mal in die drei Besen ein", schlug Ron vor, "wir fragen Sirius und Remus, ob sie uns begleiten und dann hat Dumbledore sicher nichts dagegen."

"Eine sehr gute Idee", kam es von Hermine, "und jetzt laßt uns endlich etwas anziehen und zum Frühstück gehen."

***

Daeva war die einzige Erstklässlerin aus Hufflepuff, die nun noch in Hogwarts weilte. Heute nachmittag würde sie von ihren Eltern abgeholt werden, doch zur Zeit saß sie neben dem Weihnachtsbaum und schaute den Schokostreifenhörnchen zu, die von Ast zu Ast hüpften.

"Hier, das ist für dich", sagte Hannah, die gerade die Geschenke unter dem Baum in Augenschein nahm und reichte der Elbin ein Päckchen.

"Ich krieg ein Geschenk?", fragte Daeva erstaunt.

"Eins? Das ist noch für dich und das hier auch und ...", mit diesen Worten reichte die Hufflepuff ihrer Hausgenossin weitere kleine eingepackte Gegenstände und eine Pergamentrolle.

"Aber ...", Daeva betrachtete die Pergamentrolle und entdeckte einen kleinen Brief an der Halteschnur. Geschwind öffnete sie den Umschlag und las die Karte:


Liebe Daeva Red,
ich freue mich, dass Du ihm etwas schenken möchtest, doch leider kann ich dieses Geschenk nicht überbringen. Es tut mir sehr leid.
Ich vermute jedoch stark, dass Du es ihm bald selbst übergeben kannst.
Ich wünsche Dir ein frohes Fest und der Herr segne Dein unschuldiges Herz.
Santa Claus



Mit einem etwas enttäuschten Seufzer legte Daeva den Brief weg und widmete sich den Päckchen vor ihr.

Das erste war von Sam. Es war ein dickes in Leder eingebundenes Buch über Drachen aller Art. Das zweite Geschenk kam von Cherry: Eine große Statue eines geflügelten Bergdrachens aus reinem Kristall, der sich bewegte und zeitweise kleine silberne Kristalle als Feuer spuckte.

Das letzte Geschenk kam von Sirius. Er hatte ein Halsband für Daevas Katze besorgt. Dieses war magisch mit einer kleinen Tafel verbunden, die anzeigte, wo sich das Tier gerade aufhielt.

***

Sam wollte eigentlich ausschlafen, doch die Neugierde war größer, also machte sie sich auf den Weg in ihren Gemeinschaftsraum. Der ganze Raum roch nach Gewürzen. Ein Duft, den der Weihnachtsbaum ausstrahlte.

Von ihren Eltern bekam sie neben dem Buch "Die Geschichte der Arithmanik und ihre Beziehung zur Muggel-Mathematik" einen ganzen Stapel Informationen über die NASA. Die einzige weitere Ravenclaw, die bereits wach war, wollte schon einen Rechtschreibfehler an dem Wort "Nase" bemerken.

Daeva hatte ihr einen grünen Umhang der Elben mit Brosche geschenkt. Anbei war eine kleine Notiz:


Laß den Tarnumhang in Hogwarts. Er wird Dir in Lothlorien nichts nützen.
Daeva



Ein paar ziemlich alt aussehende Bücher waren von Cherry. Sam schaute nur kurz hinein, um sie sofort wieder zuzuklappen.

"Was sind denn das für Bücher?", wollte ihre Hausgenossin wissen, "und warum bist du auf einmal so blass?"

Sam grinste unbeholfen: "Äh ... Rezepte ... dabei kann ich gar nicht kochen ..."

***

Wie jedes Jahr zu den Ferien nahm man die Mahlzeiten an einem einzigen großen Tisch ein. Von dem Wachsunfall der Juniorlehrerin sah man nichts mehr. Ihre Haut war blaß wie eh und je, doch hatte sich Poppy geweigert, die Verletzungen der beiden Männer zu heilen. Während Sirius nun in seinem Zimmer auf das Mitleid von Remus hoffte - welches er aber nicht bekam - saß Snape mit zugeschwollenem Auge, dicker Nase und einer Schorfkante an der Lippe am Frühstückstisch.

Khair hatte immer noch die zeternde Stimme der Krankenschwester in ihren Ohren, die die beiden Herren runterputzte, während sie die Blutungen stillte: "KINDSKÖPFE! Ich hatte gehofft, dass ihr in den letzten Jahren vielleicht etwas erwachsen geworden seid, aber nein ... das war ja wohl zuviel der guten Hoffnung ... was hattet ihr vor? Wolltet ihr da weitermachen, wo ihr an eurem Abschlußball aufgehört habt? Ich bin nicht ewig da, um euch wieder zusammenzuflicken! Zur Strafe wird man euch eueren Blödsinn noch in den nächsten Tagen ansehen. Und versucht es ja nicht mit irgendwelchen Zaubermittelchen selbst zu verstecken. Das wird alles nur noch schlimmer machen, dafür habe ich gesorgt!"



"Und was hast du geschenkt bekommen?", wollte Hermine von Sheila wissen, die neben ihr am Tisch Platz genommen hatte.

Das Mädchen lächelte: "Nichts ..."

"Nichts?"

"Wir feiern im Hinduismus dieses Fest nicht."

"Kein Weihnachten?", maulte Ron, "wie öde, dann will ich auf keinen Fall Hinduist werden."

Sheila kicherte leise: "Dann hast du ja Glück, dass wir nicht missionieren."



"Wo ist Rasputin eigentlich?", fragte Harry.

"Cho hat ihn zu sich nach Hause eingeladen", antwortete Sam.

Harry musste schwer schlucken. Zuerst verbringt Cherry die Ferien bei seinem Erzfeind und dann nimmt seine zweite Angebetete den Austauschschüler aus Rußland in die Ferien mit. Hermine versuchte ein Schmunzeln zu verbergen und Ron klopfte ihm mitfühlend auf die Schulter.



"So", meldete sich Dumbledore zu Wort, "da der Weg nach Hogsmeade völlig zugeschneit ist, hat sich Hagrid die Mühe gemacht und einen Teil des Sees vom Schnee befreit, so dass diejenigen, die an einer Schlittschuhfahrt interessiert sind, dies gern tun können."

Dies ließen sich die Schüler nicht zweimal sagen. So schnell wie möglich versuchten sie ihr Frühstück zu beenden und eilten dann in ihre Schlafsäle, um sich etwas Warmes anzuziehen.

Daeva wickelte sich gerade den Schal um den Hals, als ihr die Pergamentrolle wieder einfiel. Sie nahm sie in ihre Hände und seufzte. Wie sollte sie ihm bloß ihr Geschenk überreichen, wenn sie nicht wußte, wo er war?

Daeva setzte sich aufs Bett, machte ein betrübtes Gesicht und murmelte: "Och mensch, Luzifer, wo bist du nur?"

"Ich bin hier!", erklang es auf einmal und plötzlich saß der rothaarige Mann neben der Elbin auf dem Bett, "hallo Daevchen!"

Nun strahlte das Mädchen wieder über beide Ohren: "Hallo Luzifer!"

"Jetzt frage ich mich aber, was du von mir willst", grinste er, "so ein starkes Bedürfnis mich sehen zu wollen, hab ich schon lang nicht mehr gespürt."

"Ähm ... ja", machte Daeva und stand auf, um sich zu räuspern, "ich möchte dir ein frohes Weihnachtsfest wünschen und dir das hier schenken", mit diesen Worten überreichte sie ihm die Pergamentrolle.

Luzifer wußte zum ersten Mal seit langer Zeit nicht mehr, was er sagen sollte. Völlig überrumpelt schaute er zwischen der Elbin und der Pergamentrolle hin und her. Er öffnete den Mund, doch erst einen Augenblick später fing er an zu sprechen: "Du ... schenkst mir etwas?"

Daeva nickte hektisch.

Langsam nahm Luzifer ihr die Pergamentrolle ab und betrachtete sie. Dann löste er vorsichtig die Verschnürung.

"Ich wußte nicht, was ich dir schenken soll", sagte die Elbin, während er den Knoten aufband, "ich meine, du hast noch nicht so viel von dir erzählst und tauchst immer nur kurz auf und verschwindest dann wieder und ich weiß eigentlich gar nichts über dich und dann dachte ich mir ... naja ... dass ich dir ein Bild male ... ich hoffe, es gefällt dir ..."

Luzifer rollte das Pergament auseinander und auf seinem Gesicht bildete sich ein gütiger und zu tiefst gerührter Ausdruck: "Oh, Daevchen, es gefällt mir ... es gefällt mir wirklich sehr ... das ist das schönste Geschenk, das ich jemals bekommen habe ...", er legte das Pergament kurz zur Seite und umarmte die Elbin, "vielen Dank", dann zog er sie auf seinen Schoß und nahm das Bild wieder in die Hände, "und das ist das schönste Portrait von mir, dass ich je gesehen habe. Kein Ziegenfuß, keine Hörner, keine Blutopfer im Hintergrund ... ich kann dir gar nicht sagen, wie sehr es mir gefällt ..."

Dann schaute er sie wieder an: "Dann möchte ich dir auch etwas schenken! Nur was ...?"

Daeva schüttelte den Kopf: "Nein, nein, das brauch..."

"Keine Widerworte", sagte Luzifer, "ich werde dir auch etwas schenken ...", er schaute durch das Zimmer, wohl um Inspiration zu finden, "ich hab's ... bitte warte hier ... ich bin gleich zurück!"

Er nahm Daeva von seinem Schoß und verschwand.

Zwei Minuten später erschien er wieder mit einem "Tadaaa!". In der Hand hielt er ein Ei, so groß wie das einer Gans, nur dass es nicht weiß, sondern kupfernfarben mit schwarzen Streifen war.

"Das ist für dich", sagte Luzifer und überreichte Daeva das Ei.

Die Elbin quietschte vor Überraschung und sah zu dem rothaarigen Mann hoch: "Was für ein Tier ist es?"

"Das wirst du noch herausfinden, wenn es schlüpft. Es muss auf jeden Fall sehr warm liegen."

"Danke, danke, vielen Dank!", jubelte das Mädchen, "und wann ist es soweit?"

Luzifer grinste: "Warte es nur ab. So, wo ich jetzt schon einmal hier bin, dann kann ich auch gleich mit deinem Direktor reden. Vielen Dank noch mal für das schöne Bild."

Somit verschwand er wieder.

***

Dumbledore war gerade vom Frühstück zurückgekehrt und betrat sein Büro, als er bemerkte, dass jemand hinter seinem Schreibtisch saß.

"Aloah Albus!", begrüßte Luzifer ihn.

"Raus! Aus! Meinem! Sessel!", knirschte der Direktor.

"Ich bin sofort wieder verschwunden, aber vorher möchte ich dir einen Vorschlag machen, den du sicher interessant finden wirst."

***

Am späten Vormittag war Hogwarts bis auf Lupin und Sirius in ihren Zimmern und Snape im Labor wie verwaist. Wirklich jeder Schüler hatte sich Schlittschuhe besorgt und versuchte sich mehr oder weniger im Eiskunstlaufen. Einige Lehrer liefen mit, andere standen am Rand des Sees und beobachteten. Selbst der Hausmeister hatte mit Mrs. Norris das Schloss verlassen und sah den Menschen zu.

Ron hielt sich wackelig an Harry fest, der ebenfalls einige Probleme hatte sich auf den Beinen zu halten. Hermine dagegen fuhr ohne Probleme immer um die beiden herum, amüsierte sich köstlich und versuchte mit Ratschlägen den zweien zu helfen.

Während Sam gemütlich ihre Runden auf dem See drehte, versuchte sich Daeva an verschiedenen Pirouetten.

Auch Kalidor hielt sich ganz wacker auf seinen Schlittschuhen und war ständig in Begleitung von in Hogwarts gebliebenen Schülerinnen. Khair rappelte sich unterdessen zum sechsten Mal vom Eis hoch.

McGonagall hatte sich ebenfalls aufs Eis begeben und versuchte der Austauschschülerin aus Indien das Schlittschuhfahren beizubringen.

Dumbledore entdeckte zuerst die zwei Personen, die aus dem verbotenen Wald kamen. Eine Person watete durch den Schnee, die andere schien darauf zu gehen.

Die nächste, die die Neuankömmlinge wahrnahm, war Daeva, die auf einmal anfing zu schreien: "NANETH!!! ADAR!!!" ("MUTTER!!! VATER!!!)

Die Person, die auf dem Schnee ging, änderte etwas ihre Richtung zum See und beschleunigte den Schritt. Schnell sah man, dass es sich dabei um eine Frau mit langen blonden Haaren handelte.

Daeva schoss mit ihren Schlittschuhen über den See und sprang am Ufer direkt in die Arme der Frau, die sie auch sofort umarmte.

"Laßt mich raten", meinte Ron, "das sind Daevas Eltern."

"Ich glaube, du hast 100 Punkte", antwortete Hermine.

Dumbledore hatte sich bereits auf den Weg gemacht, um beide zu begrüßen. McGonagall näherte sich ebenfalls mit Sheila dem Ufer und auch Sam hörte mit dem Rundendrehen auf und schnallte sich die Schlittschuhe ab.



Der Direktor gab dem Mann die Hand: "Mae govannen. Ich begrüße sie ganz herzlich in Hogwarts. Mein Name ist Albus Dumbledore. Ich hoffe, sie hatten eine gute Anreise."

Der Mann erwiderte den Händedruck: "Mae govannen. Die Anreise verlief problemlos. Vielen Dank der Nachfrage. Ich heiße Bartholowmew Red und bin Daevas Vater. Und das ist meine Frau Aventurin", er zeigte auf die Elbin, die nun mir ihrer Tochter im Arm den Männern entgegen kam.

"Darf ich sie zu einem Tee im Schloss einladen. Miss Red und Miss Blue können dann auch gleich ihre restlichen Sachen zur Abreise packen."

"Mae ... sehr gern", antwortete Mr. Red, "ich wußte nicht, dass sie sindarin können, Direktor Dumbledore."

"Von einem "können" kann man nicht mehr sprechen", antwortete Dumbledore, "ich habe es schon sehr lange nicht mehr gesprochen."

Mit diesen Worten folgte die kleine Familie dem Zauberer zum Schulgebäude.

Daeva war von den Armen ihrer Mutter gesprungen und eilte genauso wie Sam in ihr Zimmer, um ihre Sachen abzuholen.

Vorsichtig packte die Elbin das in Tüchern eingewickelte Ei in ihren Rucksack und machte ihn zu. Sie legte ihren Umhang an und verschloss den Gürtel um ihre Taille. Schuluniformen waren zwar schön und gut, aber in ihren heimischen Sachen fühlte sie sich noch am wohlsten.

Auf dem Weg in die Eingangshalle traf sie wieder auf Sam, die ebenfalls nur einen Rucksack dabei hatte.

"Ich wußte gar nicht, dass du auch schon den Verkleinerungszauber kannst", sagte Sam erstaunt.

Daeva legte fragend ihren Kopf schief: "Verkleinerungszauber? Ne ... den kenn ich nicht ..."

"Aber ... wo hast du dein Gepäck?"

"Auf dem Rücken."

Sam schaute ungläubig auf den kleinen Rucksack: "Sieht nach sehr wenig aus ..."

"Mehr brauch' ich auch nicht", war die Antwort.



Kurz darauf kamen auch Dumbledore und Daevas Eltern wieder in die Eingangshalle.

"Ich würde mich sehr freuen, wenn sie Gandalf von mir grüßen wurden, falls sie ihn treffen.", sagte der Direktor.

"Mae ... sehr gern, er hält sich zur Zeit oft bei König Aragorn auf", antwortete Mr. Red.

Die kleine Elbin stellte sich vor ihre Eltern: "Naneth! Adar! Darf ich euch meine mellon ... äh ... Freundin ... Samantha Blue vorstellen."

Etwas schüchterner als gewollt machte Sam einen kleinen unsicheren Knicks vor dem Zauberer und der Elbin.

"Mae govannen, Samantha", sagte Aventurin, "Daeva hat schon viel von dir geschrieben. Ich freue mich, dass sie in dir eine so gute Freundin gefunden hat."

Sam wurde rot wie eine Tomate und meinte leise: "Äh ... danke ..."

"Eine Frage hätte ich noch", warf Dumbledore ein, "in welchem Zustand ist der Durchgang nach Mittelerde? Ich war schon länger nicht mehr dort."

"Ein Teil der Höhle ist eingestürzt", erklärte Mr. Red, "doch der eigentliche Durchgang ist noch passierbar."

"Dann werde ich demnächst Hagrid einmal vorbei schicken, damit er das Geröll aus dem Weg räumt."

"Ich werde es ihr ausrichten, dann kann sie sich darauf vorbereiten. Mae govannen, Direktor Dumbledore."

"Mae govannen, Mr. Red, Lady Aventurin", sagte der Zauberer und blinzelte die beiden Schülerinnen an, "und ihr seid artig und stellt nicht soviel Unsinn an."

Somit verabschiedeten sie sich und verließen das Schloß.

***

Kurz vor dem verbotenen Wald drehte sich Aventurin zu ihrer Tochter um: "Le tiriel. Tiro i dalaf."

"Was sagte sie?", wollte Sam wissen.

"Wir sollen wachsam sein und auf den Boden achten."

"Auf den Boden achten? Weshalb?"

Daeva zuckte mit den Schultern: "Vielleicht ist unter dem Schnee ein Moor versteckt ..."

"Ich dachte eigentlich, wir nehmen jetzt einen Portschlüssel oder fliegen wenigstens mit dem Besen ..."

Die Elbin lachte: "Aber nein, wir wandern."

"Wie wandern?"

"Wir laufen."

Sam schaute auf die Schneemassen vor sich: "Aha ... und wie lange wird das dauern?"

Die gleiche Frage stellte Daeva ihrem Vater auf elbisch und kam gleich darauf mit der Antwort zu Sam: "Ein ... vielleicht zwei Tagesmärsche."

Die Ravenclaw schluckte schwer: "Tage ..."

"Man bedim len?", fragte Aventurin ihren Mann. ("Welchen Weg gehen wir?")

"Heir", entgegnete er und die Gruppe bog nach links ab.

***

Sirius stand am Fenster seines Zimmers und beobachtete die Wanderer, die nun ganz im verbotenen Wald verschwunden waren.

In einem Sessel in der Mitte des Raumes saß Lupin und laß den Tagespropheten.

"Remus", sagte der Animagus ohne sich vom Fenster abzuwenden, "jetzt hör endlich damit auf und rede wieder mit mir."

Der Werwolf blätterte stumm eine Seite seiner Zeitung um.

Sirius drehte sich zu seinem Freund um: "Was soll ich tun?"

"Fang nie wieder eine Streiterei geschweige denn eine Prügelei mit Severus an", murmelte Lupin.

"Bitte?", der Animagus klang ungläubig.

Der Werwolf sah vom Tagespropheten hoch: "Du hast mich schon verstanden."

"Remus ...", fing der schwarzhaarige Mann an, "das kann ich dir nicht versprechen ..."

"Dann nicht", mit diesen Worten wandte sich Lupin wieder seiner Zeitung zu.

Eine Zeit lang war es still im Raum. Der Werwolf war wieder am lesen und der Animagus schaute ihm verständnislos zu, bis er seufzte und leise "Ok" meinte.

Nun legte Lupin den Tagespropheten ganz weg: "Könntest du das wiederholen? Diesmal habe ich dich nicht verstanden."

Ein grimmiger Blick traf den braunhaarigen Mann: "OK! Ich werde die Hakennase weder provozieren noch ihn schlagen. Bist du zufrieden?"

Lupin nickte mit einem leichten Lächeln: "Geht doch ... und jetzt laß uns Tee trinken. Ach ja, noch etwas ... du wirst dich auch bei Miss ed Din entschuldigen!"

***

"Passt auf die Mistelzweige auf", warnte Hermine am frühen Abend, "Peeves hat sie heute von ihren angestammten Plätzen genommen und überall im Schloß verteilt."

"Das weiß ich bereits", grinste Harry, "Hannah und Hermann haben vorhin Bekanntschaft mit einem gemacht."

"Ich möchte doch zu gern wissen, wer die Idee hatte die Mistelzweige so zu verzaubern, dass sie einen zwingen sich zu ... küssen ...", Ron spuckte das letzte Wort mit ganzem Ekel aus.

"Professor Chung", sagte Hermine, "er ist über Weihnachten auf seine ... äh ... Schildkröteninsel gefahren und hat das als Abschiedsgeschenk dagelassen."

"Tolles Abschiedsgeschenk", brummte der rothaarige Gryffindor, "er kommt doch wieder."

Harry schaute sich um und meinte dann leise: "Meint ihr, dass der Spion Voldemorts auch über die Ferien Hogwarts verlassen hat?"

"Unwahrscheinlich", sagte das Mädchen, "je weniger Leute in Hogwarts sind, desto leichter kann er nach dem "Reinen" suchen."

"Also wird unser Kreis der Verdächtigen eingeschränkt", fuhr der Junge fort, "vielleicht sollten wir die nächsten Nächte mal mit dem Tarnumhang herausfinden, wer nachts nicht schlafen kann. Was meinst du, Ron? Hermine, du kannst ja solange dann in der Bibliothek nachforschen."

"Eine gute Idee", antwortete dieser, "aber mein Verdacht ruht immer noch auf Malfoy oder Romanov und die sind beide nicht in Hogwarts und ... hey, Harry, warum bleibst du stehen?"

Harry sah nur grinsend an die Decke, während Hermine und Ron mit Schrecken feststellten, dass sie unter einem der verzauberten Mistelzweige standen.

Der schwarzhaarige Gryffindor drehte sich anstandsgemäß um und schloß zusätzlich die Augen, während der Zauber des Mistelzweiges seines Amtes waltete.

***

Gegen Mitternacht machten sich zwei Jungen und ein Tarnumhang auf den Weg, um zu observieren.

Ron wischte sich angeekelt über den Mund: "Ich hab mir jetzt bestimmt schon zehnmal die Zähne geputzt und ich hab immer noch ihren Geschmack im Mund ... das ist doch nicht normal."

Harry grinste breit: "Ich frage mich immer noch, was dieses "Paffpaff" bedeutet, das der Mistelzweig gesagt hat."

"Interessiert mich nicht im geringsten", kam es von seinem Freund, "ich hoffe nur, dass man diese Dinger bald abnimmt ..."

"Hermines Feuerzauber hat aber auf jeden Fall ihr Werk bereits bei einem Exemplar vollendet ... von dem Ding ist nicht mehr viel übrig geblieben."

"Das will ich aber auch gehofft haben."

"Pst", macht Harry auf einmal, "da kommt jemand."

Schnell verdrückten sich beide in eine Ecke an der Wand. Das nächste, was sie sahen, war Khair, die mit Pergamentrolle und Feder bewaffnet, in den Gang einbog, sich umschaute und dann den Weg wohl in ihre Karte einzeichnete oder überprüfte. Danach fing sie an, an einigen Steinen an der Wand herumzuklopfen.

"Guten Abend, Miss ed Din", sagte Lupin, der ebenfalls den Gang nun betrat, "sind sie immer so spät unterwegs?"

"Äh ... manchmal ...", war die überraschte Antwort.

"Geht es ihnen wieder besser?"

"Ja, danke der Nachfrage."

"Sehr schön, dann möchte ihnen jetzt jemand etwas sagen", meinte der Werwolf, "Sirius ... kommst du bitte."

Khairs Blick verfinsterte sich sofort, als der düster dreinblickende Animagus, der noch immer die Wunden im Gesicht und an den Händen hatte, um die Ecke kam und sich neben Lupin stellte.

"Also ...", machte der braunhaarige Mann den Anfang.

Sirius räusperte sich: "Miss ed Din ... ich möchte mich hiermit so offiziell wie mir zur Zeit möglich, bei ihnen entschuldigen, da sie wegen mir verletzt wurden. Außerdem entschuldige ich mich dafür, dass ich ihnen eine Beziehung mit Snape unterstellt habe, obwohl ich keinerlei Hinweise darauf habe, ... bis auf die Tatsache, dass ich sie eng umschlungen zusammen im Bett gefu...", der feste Schlag mit dem Ellbogen von Lupin stoppte den Redeschwall des Animagus, der dann noch leise anfügte: "Es tut mir leid. Ich hoffe sie können mir verzeihen."

Khair blickte den Mann einen Augenblick stumm an, presste ihre Lippen zusammen und nickte.

Lupin wollte gerade etwas dazu sagen, als Snape, dem die Spuren der Prügelei auch noch im Gesicht standen, in den Gang trat und die Gruppe musterte.

"Ich bin nicht in der Gemütsverfassung den Abend zu einem Deja vu werden zu lassen", knurrte der Zaubertranklehrer.

"Wir auch nicht, Severus", kam es von dem Werwolf und nahm Sirius am Arm, "wir werden sofort wieder gehen. Frohe Weihnachten noch!"

Bevor die beiden Männer jedoch gehen konnten kam eine weitere Person dazu. Der Animagus drehte sich schnell mit dem Rücken zu dem Neuankömmling, um nicht erkannt zu werden.

"Was ist denn hier los?", wollte Kalidor wissen, "eine nächtliche Besprechung?"

"Nichts dergleichen, Mr. Baka", antwortete Snape, "die Herren wollten gerade gehen."

Kalidor nickte und sein Blick fiel auf Khair: "Was machst du denn noch so spät hier?"

"Das gleiche könnte ich dich fragen", kam es zurück.

Der Juniorlehrer trat näher an sie heran: "Es ist wohl meine Pflicht zu überprüfen, ob alles in Ordnung ist."

"Dito", meinte Khair.



Unter dem Tarnumhang bekam Ron große Augen und nach Luft schnappend zeigte er mit dem Finger an die Decke. Harry folgte dem Wink und erblickte einen Mistelzweig unter dem sich gerade zwei Personen aufhielten. Das Unvermeidliche geschah ...



Stille breitete sich im Gang aus ... unheimliche Stille ... in einem Gesicht stieg Zornesröte auf, in dem anderen bildete sich Entsetzen.

"Mr. Baka", meinte Snape ruhig, während sein und auch die Blicke von Sirius und Lupin auf Khair weilten, die sich gerade mit dem Ärmel den Mund abwischte, "laufen sie!"