Hallöchen! Vielen Dank für eure Reviews @Thorin Eichenschild, Lorelei Lee, Hexe, Elliot, Hecate, arwen und Kassandra.
@Thorin: Vielen Dank für das Angebot, aber ich lehne erst einmal ab, sonst wird die Story nie zu Ende gehen. Falls ich irgendwann mal ein Special mit Ferienerlebnissen einbaue, dann greife ich gern auf dich zurück.
Warum Sirius Snape nicht mehr schlagen darf? Weil Lupin es so will! *g*
@Lorelei: Ja, hast richtig gelesen, Khair und Kalidor ... Snape wird nicht eingreifen, was zwischen Khair und Kalidor passiert ist ihm relativ egal ... außer, wenn sie sich gegenseitig umbringen ...
@Hecate: Vielen Dank für den Hinweis. Quidditch wird ab sofort richtig geschrieben!
@arwen: Ich hoffe, du hast die Hausaufgaben noch geschafft.
@Kassandra: Eure Ecke kenn ich ein bissel, bin 1x in Niebüll gewesen. Pellworm ist winzig ... da haste recht *g*
Wegen der Liebesszene ... wie bei Thorin ... vielen, vielen Dank fürs Angebot. Falls ich es brauche, dann werd ich mich bei dir melden ... ob sie wirklich zusammenkommen ... wer weiß, wer weiß ...
@Französisch bei Napoleon: Ich hatte 2 Jahre Pflichtfranzösisch und habe dieses Fach vor 8 Jahren mit einer 4 abgewählt. Man verzeihe mir bitte meine mangelnde Kenntnis *verbeug*
In eigener Sache: Ich habe jetzt innerhalb von weniger als 3 Tagen den fünften Harry Potter Band durchgelesen. Zu Anfang hatte ich Angst, dass ich danach diese FanFiction nicht mehr so abschließen kann, wie ich es mir ausgedacht habe. Zu meiner Überraschung war ich jedoch mit dem Ende des Buches überhaupt nicht einverstanden, so dass ich mich an meinen Plan halte und nach meinen Ansichten weiterhin Harrys fünftes Schuljahr gestalte.
So, ich hoffe, in diesem Satz waren jetzt keine Spoiler drin ... nein, ich glaube nicht, also gehts jetzt weiter mit Kapitel 20. Viel Spaß!
Ach ja, hier gibts wieder eine Widmung und zwar geht dieses Kapitel an Volker vom Ponyhof! Das ist unser (Sam, Daeva, Cherry und ich) Stammlokal, in dem es wirklich leckere Pizza und Salate gibt! Er kennt die Story zwar (noch) nicht, aber trotzdem: Also, auf dich, Volker!
Kapitel 20
Einen alten Baum versetzt man nicht
oder
ABSCHIED
Nach dem ersten Weihnachtstag verliefen die weiteren Ferien relativ ruhig. Kalidor Baka musste auch nur die darauffolgende Nacht auf der Krankenstation verbringen. Da sowohl Khair als auch Kalidor die Mistelzweigaktion ziemlich peinlich war, einigten sich beide darauf, das Geschehene (also Kalidors Krankenstationaufenthalt) als "Unfall" vor dem Direktor anzugeben.
Hermine wälzte in der Bibliothek Unmengen von Büchern, ohne dass sie zu einem Ergebnis kam und Ron und Harry waren nun jede Nacht in Hogwarts unterwegs, um zu protokollieren, wer sich sonst noch in der Dunkelheit rumtrieb.
Das alte Jahr ging und das neue Jahr kam.
Am Morgen des Tages, an dem die restlichen Schüler wieder in die Schule zurückkommen sollten, saß das Gryffindortrio in der hintersten Ecke der Bibliothek und zog Bilanz.
"Also, Direktor Dumbledore, Snape, Filch und Mrs. Norris sind wir aus dem Weg gegangen", begann Ron.
"Am häufigsten haben wir ed Din, Baka und die Herzkönigin gesehen", fuhr Harry fort.
Ron faltete die Hände: "So ungern ich das zugebe, aber Miss ed Din hat sich am auffälligsten mit ihrer Kartenmalerei verhalten ... dauernd hat sie die Wände abgeklopft, als würde sie Geheimgänge suchen ..."
"Sie hat jedoch nie ein Geheimnis daraus gemacht, dass sie sich keine Wege merken kann", meinte Hermine.
"Vielleicht alles nur Taktik", murmelte Harry.
"Auch wenn es gegen die Schulregeln verstößt", sagte das Mädchen, "wäre es besser, wenn ihr euch nachts weiterhin umschauen würdet, man weiß nie, wann die Todesprophezeiung wahr wird ..."
***
Am späten Nachmittag trafen die Feriengänger, die mit dem Hogwartsexpress gefahren waren, wieder in der Schule ein.
Cherry präsentierte stolz das teure Collier und die dazu passenden Ohrringe, die sie von Draco geschenkt bekommen hatte, noch stolzer zeigte sie jedoch Daevas Brosche. Sam hatte ihr an Weihnachten per Eule ein Buch nach Malfoy Manor geschickt: "Der kleine Ratgeber, um nicht erwischt zu werden". Viele weitere Geschenke erhielt sie von ihren männlichen Verehrern, denen sie aber weit weniger Beachtung schenkte.
***
Abends trafen auch endlich Sam und Daeva wieder im Schloß ein. Während Daeva bester Laune war, sah die Ravenclaw sehr abgekämpft aus. Auch den Rückweg hatte man zu Fuß getätigt.
Cherry hatte bereits auf die Beiden gewartet und begrüßte sie mit den Worten: "Hallo! Wie war's? Vielen Dank für eure Geschenke und jetzt will ich jedes Detail hören!"
"Daeva ist ne Prinzessin", meinte Sam kurz, immer noch etwas außer Atem.
"Bitte?", der Blick der Slytherin wurde noch neugieriger.
Daeva winkte ab: "Ach was ... Sam hat das falsch verstanden ..."
"Wie kann man das falsch verstehen?", wollte Cherry wissen.
Sam wischte sich den Schweiß von der Stirn: "Ihre Mutter ist die Schwester vom König von ... äh ..."
"Düsterwald", unterstützte die Elbin sie, "aber das heißt noch lange nicht, dass ich eine Prinzessin bin ..."
"Na, und ob das heißt, dass du ne Prinzessin bist", kam es von Cherry, "und? Wann wirst du Königin?"
"Gar nicht", Daeva wunderte sich über die große Aufregung, die ihre Abstammung auslöste, "Prinz Legolas ist rechtmäßiger Thronerbe von Düsterwald."
"Wer ist Prinz Legolas?", fragte die Slytherin.
"Ihr Cousin", antwortete Sam.
"Sieht er gut aus? Ist er noch zu haben? Wie alt ist er?"
Daeva legte den Kopf schief: "Er ist nicht alt ... er ist gerade mal etwas über 2000 Jahre ..."
Cherry nickte: "Ah ... noch so jung ... naja ... ist wohl etwas ... zu jung für mich ... äh ... was ist sonst noch so passiert?"
Alle drei setzten sich nun auf den Treppenansatz in der Eingangshalle.
"Also ich habe gelernt", sagte Sam, "dass Elben um einiges mehr mitbekommen als Menschen ..."
Daeva grinste wissend.
"Und wie seid ihr da hin gekommen?", wollte Cherry wissen.
"Tja ...", die Ravenclaw versuchte sich die ganze Tortur in Erinnerung zu rufen, "Daevas Eltern haben uns von der Schule abgeholt, dann sind wir durch meterhohe Schneewehen in den verbotenen Wald gegangen und nach ein paar Stunden ...", Sam schloss erschöpft die Augen, "ja, nach ein paar Stunden ... ohne Pause ... durch den Schnee ... sind wir zu einer Höhle gekommen ... eine Höhle, in der eine kleine grüne sprechende Raupe, die auf einem Pilz saß und eine Wasserpfeife rauchte, den Eingang nach Mittelerde ... das ist das Land aus dem Daeva stammt ... bewacht. Der Marsch dadurch hat auch noch einmal ... einen halben Tag gedauert und dann haben wir in Mittelerde einen Tag gebraucht, um nach Lothlorien zu kommen, aber, das muss ich zugeben, es hat sich wirklich gelohnt!"
"Wir hätten es auch schneller schaffen können", warf Daeva ein, "wenn Sam nicht nach einem halben Tag schon eine Pause wollte ..."
Cherry blickte mitfühlend zu Sam.
Die Ravenclaw wollte jedoch fürs Erste das Thema wechseln: "Hast du schon herausbekommen, was hier die Ferien über passiert ist?"
Die Slytherin schüttelte den Kopf: "Ich hab die Gryffindors noch nicht sprechen können. Die haben sich gleich mit den Organisatoren zurückgezogen, als die vom Zug hierher kamen."
"Orga...?", wollte Sam einwerfen, doch dann fiel es ihr wieder ein, "ach das ..."
"Cherryyyy", piepste Daeva, "ich brauche deine Hilfe ..."
"Wobei?"
Die Elbin schaute sich um, zog dann ihren Rucksack vom Rücken und öffnete ihn, damit die Slytherin hinein schauen konnte.
"Was ist das für ein Ei?", fragte Cherry.
"Sam vermutet einen Drachen ... ich will ihn ausbrüten, aber ich kann das nicht allein ... ich hab Sams Buch durchgelesen und das hört sich alles sehr kompliziert an ..."
"Ah ...", Cherrys Interesse war geweckt, "da helfe ich dir sehr gern ... weißt du schon wo und wie du ihn ausbrüten willst?"
Nun meldete sich Sam zu Wort: "Damit der Drache schlüpft, muss das Ei sehr warm liegen. Ich hab es mir einem Wärmezauber belegt und Daeva heizt ihm noch zusätzlich ein. Sobald es geschlüpft ist, können wir ihn unten in ein paar stillgelegten Kellerräumen großziehen, die ich hier in Hogwarts entdeckt habe."
"Na, das ist doch dann kein Problem", freute sich Cherry, "was für eine Art Drache wird es sein?"
Sam zuckte mit den Schultern: "Das werden wir wohl erst beim Schlupf sehen ..."
***
Fred kontrollierte eine Pergamentrolle: "Die Ravenclaws sind fertig."
"Die Gryffindors ebenfalls", kam es von George, "was ist mit den Schlangen?"
"Cherry will in den nächsten Tagen noch Überzeugungsarbeit leisten", antwortete Ron, "und die Hufflepuffs?"
"Die Liste bekomme ich morgen wieder", erklärte Harry.
"Ich wünschte, wir bräuchten das nicht zu tun", sagte Hermine traurig.
***
"Die drei wollen sich damit bei Daeva ... ich meine, Miss Red ... für die Geschenke bedanken", sagte Sirius, während er im Zimmer des Direktors saß und mit ihm und Lupin eine Tasse Tee trank, "meinst du das ist machbar?"
"Ich finde das sogar eine sehr gute Idee", meinte Dumbledore, "wenn ihr mir versprecht jeder Art Ärger aus dem Weg zu gehen und nicht aufzufallen, dann segne ich dieses Unternehmen für das nächste Wochenende ab."
Sirius und Lupin nickten zustimmend.
"Noch etwas", warf der ältere Zauberer ein, "ich möchte euch bitten, dass ihr eure nächtlichen Ausflüge durch Hogwarts unterlaßt, wenn Lucius hier ist. Eure Wohnräume hier in Hogwarts werdet ihr auch wechseln, da ich stark davon ausgehe, dass der neue Direktor herausfinden will, warum ich den Schülern diesen Gang verboten habe. Verhaltet euch ruhig!"
Beim letzten Satz blickte er eindringlich zu Sirius.
"Und was ist, wenn er Harry ...", fing der Animagus an.
"Mr. Potter weiß sich sicher selbst zu helfen", meinte Dumbledore, "und außerdem wird man ein Auge auf ihn haben. Du brauchst dir also keine Sorgen um deinen Patensohn machen."
***
"Woah! Du wurdest vom Trio in die Drei Besen eingeladen?", beneidete Sam ihre Freundin am nächsten Abend, "ich will auch!"
"Da es sich um ein Hogsmeade Wochenende handelt, werden Draco und ich dort wohl auch anzutreffen sein", merkte Cherry an, "und ich denke, dass du wieder einen Weg finden wirst, um ebenfalls anwesend zu sein."
"Darauf kannst du dich aber verlassen!", war die Antwort.
***
Seufzend schwang Professor McGonagall ihren Zauberstab, damit sich das Tagesblatt vom Kalender löste und den nächsten Tag preisgab. Weniger als zwanzig Tage, bis Dumbledore Hogwarts verließ. Traurig schüttelte sie langsam den Kopf, während sie sich müde in einen Sessel in ihrem Zimmer setzte.
***
Am Samstag Mittag wartete Lupin zusammen mit einem schwarzen Hund auf das Gryffindor Trio und Daeva, um mit ihnen gemeinsam zu den Drei Besen zu gehen. Auf der Schulter der Elbin hatte sich eine kleine Eule breitgemacht.
"Ist das deine Eule?", fragte Lupin, "ich dachte, du hättest eine Katze."
"Hab ich auch", antwortete Daeva, "das da ist eine gute Freundin."
Verwirrt blickte der Werwolf den Hund an und murmelte: "Na dann ..."
"Laßt uns losgehen", drängelte Ron, "um die Mittagszeit ist das Lokal immer brechend voll und ich will noch einen Sitzplatz bekommen."
***
Dumbledore las interessiert das Pergament vom Schulministerium, welches kurz zuvor von einer Eule gebracht wurde:
Lieber Albus,
am 31. Januar diesen Jahres endet Deine Amtszeit als Direktor von Hogwarts. Ich bitte Dich, bereits an diesem Tage die Schule zu verlassen.
Lucius wird am nächsten Morgen in Begleitung eines neuen Schülers, der die Schule hierher gewechselt hat, im Schloss ankommen.
Es tut mir sehr leid, dass ich zu diesem Mittel greifen musste, doch du wolltest ja nicht kooperieren. Ich bedaure es wirklich, aber Lucius wird Deinen Platz würdig einnehmen.
Mit herzlichen Grüßen
Cornelius Fudge
Zaubereiminister
Ohne es zu wollen schloß sich die Hand immer fester um das Pergament, so dass es kurz darauf völlig zerknittert in der Faust lag.
***
Tatsächlich war das Gasthaus mit Zauberern und Hexen überfüllt, woran ein neuer Mitarbeiter von Madam Rosmerta nicht ganz unschuldig war.
Harry entdeckte als erstes einen freien Platz und Hermine kümmerte sich um die Speisekarte.
Draco und Cherry saßen etwas weiter weg an einem Tisch. Nachdem Cherry sich wohl einen Salat zu Gute getan hatte, machte sie sich nun über eine große Salamipizza her.
"Volker!", rief Madam Rosmerta vom Tresen aus, während sie das Butterbier zapfte, "könntest du dich bitte um Mr. Potter und seine Freunde kümmern?"
Kaum hatte die Wirtin dies gesagt, stand ein großer, schlanker Mann mit kurzem mittelblonden Haar, welches sich schon an der Stirn zu Geheimratsecken zurückgezogen hatte, vor dem Tisch: "Guten Abend, Ladies und Gentlemen, was darf ich ihnen bringen?"
"Daeva", sagte Hermine, "du bist unser Gast, du fängst an! Bestell, was immer du willst!"
"Äh ...", machte die Elbin und studierte noch einmal kurz die Speisekarte, "dann hätte ich gern eine Salamipizza ...", sie schaute schnell zu der Eule auf ihrer Schulter, "und einen kleinen Salat mit Thunfisch und ohne rote Beete, bitte."
"Und was möchtest du trinken, kleine Lady?", kam es von Volker, während er kontrollierte, ob sein Block auch alles korrekt notiert hatte.
"Hm ... ich glaube ... ich probiere eine ... S-p-r-i-t-e", war die Antwort.
Hermine entschied sich für einen Salat, während Harry und Ron eine Pilzepizza haben wollten. Jeweils eine große KiBa (Kirsch-Bananen-Saft) sollte die Hausmannskost herunterspülen. Mit dem akzentreichen Ausspruch "Grrross KiBa" wies Volker seinen Block an, das bestellte Getränk aufzuzeichnen.
"Und was haben sie ausgewählt, Messieur?", wollte der Mann wissen.
Lupin war zuerst etwas irritiert vom Sprachgebrauch des "Gastons", orderte dann jedoch eine große Pizza Speziale und ein Butterbier.
"Pissa Schpessiale", wiederholte Volker, "kommt sofort", mit diesen Worten verließ er den Tisch.
Harry schaute ihm hinterher: "Merkwürdiger Mann ..."
"Also ich find ihn nett", piepste Daeva und die kleine Eule schuhute zustimmend.
Etwas anderes konnte auch keiner mehr behaupten, nachdem Volker die bestellten Speisen und Getränke servierte. Auch das die ohne Zauberei hergestellten Sachen außergewöhnlich gut schmeckten, musste jeder ohne Neid zugeben.
Und bei Daeva wunderte sich die Gruppe auch gar nicht, als sie ihren Salat der kleinen Eule überlies, die sich hungrig darüber her machte. Lupin teilte derweil seine Pizza mit dem Animagus.
"Ich habe eine große Bitte an euch", sagte der Werwolf auf einmal zu den Kindern, "wenn Lucius Malfoy in Hogwarts ist, kommt bitte nicht auf die Idee uns zu besuchen. Direktor Dumbledore wird uns extra neue Quartiere zuweisen, dass wir Malfoy senior nicht über den Weg laufen."
Harry nickte mit einem enttäuschtem Blick.
***
"Also wenn das Tierchen ein Fleischfresser ist", meinte Cherry eines Abends, "dann kann ich was von Chewies frischem Fleisch an ihn abzweigen, ein Pflanzenfresser macht in der Fütterung ja keine Probleme."
"Er wird ein Pflanzenfresser", erklärte Daeva bestimmt, "ich werde ihn jeden Tag mit Äpfeln füttern, wie ich es auch mit Papas Falken gemacht habe ... der fängt auch keine Mäuse mehr ..."
"Wollen sie, dass ihr Tier ein Vegetarier wird, gehen sie zu Miss Daeva Red ...", murmelte Sam grinsend vor sich hin, "apropo Chewie, wie geht's ihm denn?"
"Hagrid und ich können ihn jetzt sogar streicheln", sagte Cherry stolz, "die anderen will er zwar noch in Stücke reißen, aber so hält er mir wenigstens meine Verehrer vom Leib."
***
29. Januar in einem fast leeren Klassenzimmer:
"Die Zeit ist um, Miss Blue", sagte Professor Flitwick, "bitte legen sie ihre Feder weg."
Sam tat wie ihr geheißen und der kleine Zauberer ließ mit einem Wink seines Zauberstab das Pergament zu ihm schweben.
"Das war jetzt die letzte Prüfung, Miss Blue", erklärte der Lehrer, "ich werde ihre Arbeiten den entsprechenden Professoren vorlegen und sobald die Korrektur eingetroffen ist, besprechen wir eine mögliche Versetzung in eine höhere Klasse. Da nun der ... Direktorenwechsel ... ansteht und ... Mr. Malfoy hier der Gepflogenheiten bekannt gemacht werden muss, bitte ich um ihr Verständnis, dass die Bekanntgabe der Ergebnisse eventuell etwas länger dauern kann ..."
***
30. Januar im Büro des Schuldirektors:
"Albus", sagte McGonagall leise, "du erinnerst dich, was ich zu dir gesagt habe?"
Dumbledore, der hinter seinem bereits leergepackten Schreibtisch saß, nickte: "Ich erinnere mich sehr deutlich daran, Minerva ..."
"Dann laß dir etwas einfallen, sonst weißt du, wo du mich nach diesem Schuljahr finden kannst", mahnte die Lehrerin ernst.
"Sei versichert, dass ich dies verhindern werde ..."
"Wann wirst du Hogwarts verlassen?"
"Gleich morgen nach dem Frühstück."
"So früh schon?", McGonagall schaute traurig in ihre Teetasse.
"Ich habe meine Gründe, Minerva, bitte vertraue mir ..."
***
Die Stimmung beim Abendessen in der großen Halle war erdrückend gewesen. Die sonst so ausgelassenen Unterhaltungen blieben aus und nur wenige hatten in Hinblick auf den morgigen Tag ihren Appetit beibehalten. Viele Schülerinnen hatten bereits Tränen in ihren Augen, versuchten diese jedoch so gut wie möglich zu unterdrücken. Schweigend starrten sie mit gesenkten Köpfen in ihre Teller.
***
Schweigend betrat man auch später den Gryffindor Gemeinschaftsraum.
"Ich ... muss noch etwas mit meinen Brüdern besprechen", meinte Ron leise und verabschiedete sich somit fürs Erste von Harry und Hermine.
Das braunhaarige Mädchen zeigte etwas unbeholfen zu den Treppen, die zu den Schlafräumen führten: "Und ich werde wohl noch etwas in die Bücher schaun ... kommst du allein zurecht, Harry?"
Der Junge nickte nur und somit machte sich auch Hermine auf den Weg. Harry selbst setzte sich in einen Sessel vor den Kamin. Vor diesem saß bereits Sheila im Schneidersitz auf dem Boden und starrte ins Feuer.
"Was machst du da?", wollte der Junge wissen.
"Ich bete", war die kurze Antwort der Austauschschülerin und warf einige getrocknete Blätter in die Flammen.
Dann hörte Harry etwas anderes aus dem sehr ruhigen Gemeinschaftsraum. Es klang wie ein leises Wimmern und Schniefen. Er drehte seinen Kopf in die Richtung der Geräusche und blickte in eine Ecke in der jemand im Schutze des Schattens zusammengekauert in einem Sessel saß.
Langsam erhob sich Harry und ging auf die Ecke zu.
"Ginny?", fragte er etwas überrascht, als er in das verweinte Gesicht des rothaarigen Mädchens blickte.
Ginny wandte sich schnell von dem Anblick des Jungen ab und bedeckte zusätzlich ihr Gesicht mit ihren Händen.
"Geh weg ...", schniefte sie, "geh weg ... ich will nicht, dass du mich so siehst ..."
Harry kniete sich neben dem Sessel nieder, wußte jedoch nicht genau, was er sagen sollte, was das Mädchen beruhigen sollte, denn er wußte, dass es eigentlich nichts gab, was sie beruhigte ... was niemanden in einer solchen Situation beruhigen konnte ...
Vorsichtig nahm er Ginnys Hand von ihrem Gesicht und schaute sie traurig an.
"Er wird schon einen Weg finden ... es wird schon einen Weg geben, dass er zurückkommt ... ich bin mir sicher ...", es war nicht mehr als ein Flüstern, was der schwarzhaarige Gryffindor von sich gab und doch verstand ihn das Mädchen.
Mit einem herzzerreißenden Aufschrei fiel Ginny Harry um den Hals und lies ihren Tränen freien Lauf.
"Ich will nicht, dass er geht ... ich will es nicht!", schluchzte sie.
Harry strich ihr langsam über den Rücken, um ihr das Gefühl zu geben, dass sie nicht allein war. Die mitfühlenden Blicke der restlichen Schüler im Gemeinschaftsraum ignorierte er.
"Das ist nicht fair, das ist nicht fair ... es ist einfach nicht fair", wiederholte das Mädchen immer wieder, bis es nur noch in ein Schluchzen überging, während sie sich weiterhin fest an Harry klammerte.
***
Snape saß gerade über einem Stapel mit Zaubertrankarbeiten, als es an die Tür seines Büros klopfte.
"Herein", murmelte er und Lupin und Sirius traten in das Zimmer.
"Guten Abend, Severus", meinte der Werwolf, "ich hoffe, es ist nicht allzu spät, um dich zu stören."
Snape legte die Feder zur Seite: "Warum seid ihr hier?"
"Ich wollte mich eigentlich davon überzeugen, dass du auch so etwas wie ein Herz besitzt, Snape", knurrte Sirius, "aber da habe ich mich wohl getäuscht ... Albus muss morgen gehen und du sitzt hier seelenruhig auf deinem Stuhl und korrigierst Arbeiten, als sei nichts."
"Und was soll ich deiner Meinung tun, Black?", kam es von dem Lehrer zurück, "soll ich mich vielleicht mit einer Flasche Whiskey anfreunden, wie du es wohl heute abend tun wirst?"
"Zum Beispiel ..."
"Ähm", unterbrach Lupin, "ich bin eigentlich hier, dich für nächste Woche um einen neuen Banntrank zu bitten, Severus."
"Und ich sagte", wandte sich Sirius zu seinem Freund, "dass du ihn dieses Mal nicht brauchst. Wir lassen dich einfach hier in der Schule frei laufen und du zerfleischt im Gegenzug Malfoy senior!"
"Das ist ein schlechter Witz", meinte Lupin.
Snape erhob sich von seinem Stuhl: "Auch wenn ich es ungern zugebe, aber es wäre eine gute Idee, ... wenn nicht auch andere Leben dann auf dem Spiel stünden. Dein Banntrank wird rechtzeitig fertig werden, Lupin."
"Danke, Severus", sagte dieser, wandte sich zum gehen, entschied sich jedoch noch kurz dagegen, "Sirius und ich wollen übermorgen abend nach Hogsmeade im O'Sullivian Pub einen trinken gehen."
Der Animagus verzog das Gesicht und meinte mit einer großen Portion Sarkasmus: "Ja ... auf das Wohl unseres neuen Direktors ..."
"Kommst du mit?", wollte Lupin wissen.
Snape wollte sofort ablehnen, blieb jedoch einen Moment stumm und antwortete dann: "Ich werde darüber nachdenken. Gute Nacht!"
***
31. Januar
Obwohl die Lehrer am Vortag erklärt hatten, dass am heutigen Tage kein Unterricht stattfinden würde, waren alle Schüler und Professoren um sieben Uhr zum Frühstück erschienen. Die offizielle Erklärung für diesen schulfreien Tag war die Vorbereitung auf die Ankunft des neuen Direktors, doch in Wirklichkeit wußten alle, dass wegen der Verabschiedung Dumbledores sich niemand auf den Unterricht konzentrieren würde, weder die Schüler, noch die Lehrer.
Man war der Meinung, dass es noch leiser war, als am vorherigen Abend. Die Stille wurde nur ab und an von einem unterdrückten Husten oder einem Schniefen unterbrochen.
Dumbledore fand es an der Zeit, die abschließenden Worte zu sprechen, doch bevor er sich erheben konnte, standen plötzlich die Weasley-Zwillinge von ihren Plätzen auf und blieben mit den Augen auf den Direktor gerichtet neben dem Tisch stehen.
Sowohl der alte Zauberer als auch alle anderen Lehrkräfte schauten die zwei Jungen verwirrt an.
Als nächstes erhob sich das Gryffindortrio und tat es den Zwillingen gleich.
Dem stummen Aufruf folgten nach und nach alle Schüler, bis jeder Junge und jedes Mädchen, einschließlich der Slytherins sich von ihren Plätzen erhoben hatte.
"Darf ich erfahren, was das zu bedeuten hat?", wollte Dumbledore schließlich mit ruhiger Stimme wissen.
George räusperte sich und trat etwas vor: "Eigentlich hatten wir alle bis zu diesem Augenblick gehofft, dass sie uns als Direktor von Hogwarts doch erhalten bleiben. Da es zu unserem größten Bedauern nicht der Fall ist ..."
Fred nahm einen dicken Din A 4 Umschlag vom Tisch und trat ebenfalls vor: "... da wir ...", er schaute kurz zu seinen Brüdern, sowie zu Harry und Hermine, "... ihnen in den letzten Jahren wohl die meisten Nerven, Sorgen und Schwierigkeiten gekostet haben, wollen wir uns hiermit im Namen aller für ihre große Geduld, ihre Führungskraft und ihre liebenswerte Art bei ihnen bedanken, Direktor Dumbledore ..."
"In den letzten Wochen", fuhr George fort, "haben wir die Grüße und Wünsche aller Schüler an sie gesammelt und sie auf diese Karte ...", er zeigte auf den Umschlag seines Bruders, "... übertragen."
Wie untereinander abgesprochen entfernte sich nun Harry von seinem Platz und nahm Fred den Umschlag aus der Hand, um dann zum Lehrertisch zu gehen und ihn Dumbledore zu überreichen.
"Sie werden immer unser Direktor sein", sagte Harry, während der alte Zauberer sich von seinem Stuhl erhob und die Karte annahm.
Bevor er jedoch zu einer Rede ansetzten konnten, fingen zwei Ravenclaws hektisch an, etwas unter ihrem Tisch hervorzuholen. Ein Paket kam zum Vorschein, welches diese demonstrativ an den Nachbartisch der Hufflepuffs weitergaben und die wiederum zu den Slytherins reichten.
Marcus Flint war es, der das Paket dann zum Gryffindortisch trug und es in die Hände von George Weasley gab.
Während Harry wieder an seinen angestammten Platz zurückgekehrt war, ging nun George zum Lehrertisch und meinte zu Dumbledore: "In diesem Paket hat jedes Haus seinen Beitrag geleistet. Wir hoffen, es gefällt ihnen ... wir ... wir werden sie nicht vergessen und immer darauf hoffen, dass sie so schnell wie möglich zu uns zurückkehren. Sie gehören nach Hogwarts und Hogwarts gehört zu ihnen. Sie sind Hogwarts, Direktor Dumbledore!"
"Danke, mein Junge, ... danke", sagte der alte Zauberer nach einer Pause leise und nahm dem Jungen das Paket ab.
Dann wandte er sich an die gesamte Schülerschaft: "Meine lieben Kinder, ich bin zutiefst gerührt über dieses Geschenk. Ich werde mich natürlich bemühen, dass ich diese Gabe nicht als Abschiedsgeschenk bezeichnen muss. Doch für das Erste werde ich diesen Platz räumen. Bitte kommt Direktor Malfoy mit dem gleichen Respekt entgegen, wie ihr es bei mir getan habt."
Dumbledore schwieg kurz und überlegte, ob er noch weiter ausholen sollte, entschied sich jedoch dagegen, schloss mit einem von Herzen kommenden "vielen Dank" ab und setzte sich wieder. Schnell schob er seine Halbmondbrille hoch und tupfte sich mit einer Serviette die Ecken seiner Augen ab.
Dann ertönte das Klatschen eines einzelnen Händepaares ... McGonagall ... zu Dumbledore blickend stand sie auf ... als nächstes folgten Hagrid und Hooch, bis alle Lehrer sich applaudierend am Lehrertisch erhoben hatten. Dem stimmten kurz danach auch die Schüler ein.
Ein wärmender Applaus zum Abschied für einen der größten Zauberer der Geschichte, mit dem Echo für eine baldige Wiederkehr.
Ende Kapitel 20
Eigentlich sollte ich hier jetzt aufhören und das Kapitelende wirken lassen, aber da ist noch etwas, was beim Schreiben von diesem Kapitel passiert ist.
Ich sollte meine Schwester (nennen wir sie hier Kle-Schla ed Din) vom Schiff abholen. Um die Wartezeit zu verkürzen, hab ich meinen Schreibkram mitgenommen. Nachdem ich etwas geschrieben hatte, kam Kle-Schla und ich fuhr mit meinem Auto los. Während dieser Fahrt musste meine Schwester ihre (kranke?) Kreativität an meiner Geschichte ausprobieren. Hier das Ergebnis, das ich euch nicht vorenthalten will:
Rede von Dumbledore von meiner Schwester Kle-Schla ed Din:
"Meine lieben Kinder, ich bin zutiefst gerührt über dieses Geschenk. Ich werde mich natürlich bemühen, dass ich diese Gabe nicht als Abschiedsgeschenk bezeichnen muss. Doch für das Erste werde ich diesen Platz räumen. Bitte kommt Direktor Malfoy mit dem gleichen Respekt entgegen, wie ihr es bei mir getan habt. Auch wenn er ein Mutant ist, er hat eine sehr soziale Ader und versucht deutsch zu lernen. Er hat auch Probleme euch zu erkennen, da er nur an Schwarzlicht gewöhnt ist, daher wundert euch nicht, wenn er Männlein und Weiblein verwechselt. Er wird im Stall hinter der Hühnerhütte wohnen. Bitte gebt ihm eine warme Mahlzeit am Tag, er isst gern Würmer, Maden, aber auch gern Menschenfleisch. Und passt auf, dass er euch nicht die Finger abknabbert. Er riecht Menschen! So, genug geschwafelt, ich muss jetzt in den Underground, bevor die Bullen kommen und mich wegen meiner Drogendealereien in den Bunker stecken!"
Und da wir gerade dabei sind: Es gibt hier einen Mary Sue Test von Nikki. Je mehr Punkte, desto mehr Mary Sue ist der Charakter. Ich hab das mal ausprobiert und das kam dabei raus:
Platz 1: Cherry Threethousand mit 13 Punkten
Platz 2: Daeva Red mit 10 Punkten
Platz 3: Khair ed Din mit 9 Punkten
Platz 4: Sam Blue mit 8 Punkten
Platz 5: Kalidor und Sheila mit jeweils 5 Punkten
Platz 6: Morgana Argent und Rasputin mit jeweils 3 Punkten
Verdammt, und dabei dachte ich, mit Morgana hätte ich die perfekte Mary Sue erschaffen *grummel*
Naja, bis zum nächsten Mal
Khair
@Thorin: Vielen Dank für das Angebot, aber ich lehne erst einmal ab, sonst wird die Story nie zu Ende gehen. Falls ich irgendwann mal ein Special mit Ferienerlebnissen einbaue, dann greife ich gern auf dich zurück.
Warum Sirius Snape nicht mehr schlagen darf? Weil Lupin es so will! *g*
@Lorelei: Ja, hast richtig gelesen, Khair und Kalidor ... Snape wird nicht eingreifen, was zwischen Khair und Kalidor passiert ist ihm relativ egal ... außer, wenn sie sich gegenseitig umbringen ...
@Hecate: Vielen Dank für den Hinweis. Quidditch wird ab sofort richtig geschrieben!
@arwen: Ich hoffe, du hast die Hausaufgaben noch geschafft.
@Kassandra: Eure Ecke kenn ich ein bissel, bin 1x in Niebüll gewesen. Pellworm ist winzig ... da haste recht *g*
Wegen der Liebesszene ... wie bei Thorin ... vielen, vielen Dank fürs Angebot. Falls ich es brauche, dann werd ich mich bei dir melden ... ob sie wirklich zusammenkommen ... wer weiß, wer weiß ...
@Französisch bei Napoleon: Ich hatte 2 Jahre Pflichtfranzösisch und habe dieses Fach vor 8 Jahren mit einer 4 abgewählt. Man verzeihe mir bitte meine mangelnde Kenntnis *verbeug*
In eigener Sache: Ich habe jetzt innerhalb von weniger als 3 Tagen den fünften Harry Potter Band durchgelesen. Zu Anfang hatte ich Angst, dass ich danach diese FanFiction nicht mehr so abschließen kann, wie ich es mir ausgedacht habe. Zu meiner Überraschung war ich jedoch mit dem Ende des Buches überhaupt nicht einverstanden, so dass ich mich an meinen Plan halte und nach meinen Ansichten weiterhin Harrys fünftes Schuljahr gestalte.
So, ich hoffe, in diesem Satz waren jetzt keine Spoiler drin ... nein, ich glaube nicht, also gehts jetzt weiter mit Kapitel 20. Viel Spaß!
Ach ja, hier gibts wieder eine Widmung und zwar geht dieses Kapitel an Volker vom Ponyhof! Das ist unser (Sam, Daeva, Cherry und ich) Stammlokal, in dem es wirklich leckere Pizza und Salate gibt! Er kennt die Story zwar (noch) nicht, aber trotzdem: Also, auf dich, Volker!
Nach dem ersten Weihnachtstag verliefen die weiteren Ferien relativ ruhig. Kalidor Baka musste auch nur die darauffolgende Nacht auf der Krankenstation verbringen. Da sowohl Khair als auch Kalidor die Mistelzweigaktion ziemlich peinlich war, einigten sich beide darauf, das Geschehene (also Kalidors Krankenstationaufenthalt) als "Unfall" vor dem Direktor anzugeben.
Hermine wälzte in der Bibliothek Unmengen von Büchern, ohne dass sie zu einem Ergebnis kam und Ron und Harry waren nun jede Nacht in Hogwarts unterwegs, um zu protokollieren, wer sich sonst noch in der Dunkelheit rumtrieb.
Das alte Jahr ging und das neue Jahr kam.
Am Morgen des Tages, an dem die restlichen Schüler wieder in die Schule zurückkommen sollten, saß das Gryffindortrio in der hintersten Ecke der Bibliothek und zog Bilanz.
"Also, Direktor Dumbledore, Snape, Filch und Mrs. Norris sind wir aus dem Weg gegangen", begann Ron.
"Am häufigsten haben wir ed Din, Baka und die Herzkönigin gesehen", fuhr Harry fort.
Ron faltete die Hände: "So ungern ich das zugebe, aber Miss ed Din hat sich am auffälligsten mit ihrer Kartenmalerei verhalten ... dauernd hat sie die Wände abgeklopft, als würde sie Geheimgänge suchen ..."
"Sie hat jedoch nie ein Geheimnis daraus gemacht, dass sie sich keine Wege merken kann", meinte Hermine.
"Vielleicht alles nur Taktik", murmelte Harry.
"Auch wenn es gegen die Schulregeln verstößt", sagte das Mädchen, "wäre es besser, wenn ihr euch nachts weiterhin umschauen würdet, man weiß nie, wann die Todesprophezeiung wahr wird ..."
Am späten Nachmittag trafen die Feriengänger, die mit dem Hogwartsexpress gefahren waren, wieder in der Schule ein.
Cherry präsentierte stolz das teure Collier und die dazu passenden Ohrringe, die sie von Draco geschenkt bekommen hatte, noch stolzer zeigte sie jedoch Daevas Brosche. Sam hatte ihr an Weihnachten per Eule ein Buch nach Malfoy Manor geschickt: "Der kleine Ratgeber, um nicht erwischt zu werden". Viele weitere Geschenke erhielt sie von ihren männlichen Verehrern, denen sie aber weit weniger Beachtung schenkte.
Abends trafen auch endlich Sam und Daeva wieder im Schloß ein. Während Daeva bester Laune war, sah die Ravenclaw sehr abgekämpft aus. Auch den Rückweg hatte man zu Fuß getätigt.
Cherry hatte bereits auf die Beiden gewartet und begrüßte sie mit den Worten: "Hallo! Wie war's? Vielen Dank für eure Geschenke und jetzt will ich jedes Detail hören!"
"Daeva ist ne Prinzessin", meinte Sam kurz, immer noch etwas außer Atem.
"Bitte?", der Blick der Slytherin wurde noch neugieriger.
Daeva winkte ab: "Ach was ... Sam hat das falsch verstanden ..."
"Wie kann man das falsch verstehen?", wollte Cherry wissen.
Sam wischte sich den Schweiß von der Stirn: "Ihre Mutter ist die Schwester vom König von ... äh ..."
"Düsterwald", unterstützte die Elbin sie, "aber das heißt noch lange nicht, dass ich eine Prinzessin bin ..."
"Na, und ob das heißt, dass du ne Prinzessin bist", kam es von Cherry, "und? Wann wirst du Königin?"
"Gar nicht", Daeva wunderte sich über die große Aufregung, die ihre Abstammung auslöste, "Prinz Legolas ist rechtmäßiger Thronerbe von Düsterwald."
"Wer ist Prinz Legolas?", fragte die Slytherin.
"Ihr Cousin", antwortete Sam.
"Sieht er gut aus? Ist er noch zu haben? Wie alt ist er?"
Daeva legte den Kopf schief: "Er ist nicht alt ... er ist gerade mal etwas über 2000 Jahre ..."
Cherry nickte: "Ah ... noch so jung ... naja ... ist wohl etwas ... zu jung für mich ... äh ... was ist sonst noch so passiert?"
Alle drei setzten sich nun auf den Treppenansatz in der Eingangshalle.
"Also ich habe gelernt", sagte Sam, "dass Elben um einiges mehr mitbekommen als Menschen ..."
Daeva grinste wissend.
"Und wie seid ihr da hin gekommen?", wollte Cherry wissen.
"Tja ...", die Ravenclaw versuchte sich die ganze Tortur in Erinnerung zu rufen, "Daevas Eltern haben uns von der Schule abgeholt, dann sind wir durch meterhohe Schneewehen in den verbotenen Wald gegangen und nach ein paar Stunden ...", Sam schloss erschöpft die Augen, "ja, nach ein paar Stunden ... ohne Pause ... durch den Schnee ... sind wir zu einer Höhle gekommen ... eine Höhle, in der eine kleine grüne sprechende Raupe, die auf einem Pilz saß und eine Wasserpfeife rauchte, den Eingang nach Mittelerde ... das ist das Land aus dem Daeva stammt ... bewacht. Der Marsch dadurch hat auch noch einmal ... einen halben Tag gedauert und dann haben wir in Mittelerde einen Tag gebraucht, um nach Lothlorien zu kommen, aber, das muss ich zugeben, es hat sich wirklich gelohnt!"
"Wir hätten es auch schneller schaffen können", warf Daeva ein, "wenn Sam nicht nach einem halben Tag schon eine Pause wollte ..."
Cherry blickte mitfühlend zu Sam.
Die Ravenclaw wollte jedoch fürs Erste das Thema wechseln: "Hast du schon herausbekommen, was hier die Ferien über passiert ist?"
Die Slytherin schüttelte den Kopf: "Ich hab die Gryffindors noch nicht sprechen können. Die haben sich gleich mit den Organisatoren zurückgezogen, als die vom Zug hierher kamen."
"Orga...?", wollte Sam einwerfen, doch dann fiel es ihr wieder ein, "ach das ..."
"Cherryyyy", piepste Daeva, "ich brauche deine Hilfe ..."
"Wobei?"
Die Elbin schaute sich um, zog dann ihren Rucksack vom Rücken und öffnete ihn, damit die Slytherin hinein schauen konnte.
"Was ist das für ein Ei?", fragte Cherry.
"Sam vermutet einen Drachen ... ich will ihn ausbrüten, aber ich kann das nicht allein ... ich hab Sams Buch durchgelesen und das hört sich alles sehr kompliziert an ..."
"Ah ...", Cherrys Interesse war geweckt, "da helfe ich dir sehr gern ... weißt du schon wo und wie du ihn ausbrüten willst?"
Nun meldete sich Sam zu Wort: "Damit der Drache schlüpft, muss das Ei sehr warm liegen. Ich hab es mir einem Wärmezauber belegt und Daeva heizt ihm noch zusätzlich ein. Sobald es geschlüpft ist, können wir ihn unten in ein paar stillgelegten Kellerräumen großziehen, die ich hier in Hogwarts entdeckt habe."
"Na, das ist doch dann kein Problem", freute sich Cherry, "was für eine Art Drache wird es sein?"
Sam zuckte mit den Schultern: "Das werden wir wohl erst beim Schlupf sehen ..."
Fred kontrollierte eine Pergamentrolle: "Die Ravenclaws sind fertig."
"Die Gryffindors ebenfalls", kam es von George, "was ist mit den Schlangen?"
"Cherry will in den nächsten Tagen noch Überzeugungsarbeit leisten", antwortete Ron, "und die Hufflepuffs?"
"Die Liste bekomme ich morgen wieder", erklärte Harry.
"Ich wünschte, wir bräuchten das nicht zu tun", sagte Hermine traurig.
"Die drei wollen sich damit bei Daeva ... ich meine, Miss Red ... für die Geschenke bedanken", sagte Sirius, während er im Zimmer des Direktors saß und mit ihm und Lupin eine Tasse Tee trank, "meinst du das ist machbar?"
"Ich finde das sogar eine sehr gute Idee", meinte Dumbledore, "wenn ihr mir versprecht jeder Art Ärger aus dem Weg zu gehen und nicht aufzufallen, dann segne ich dieses Unternehmen für das nächste Wochenende ab."
Sirius und Lupin nickten zustimmend.
"Noch etwas", warf der ältere Zauberer ein, "ich möchte euch bitten, dass ihr eure nächtlichen Ausflüge durch Hogwarts unterlaßt, wenn Lucius hier ist. Eure Wohnräume hier in Hogwarts werdet ihr auch wechseln, da ich stark davon ausgehe, dass der neue Direktor herausfinden will, warum ich den Schülern diesen Gang verboten habe. Verhaltet euch ruhig!"
Beim letzten Satz blickte er eindringlich zu Sirius.
"Und was ist, wenn er Harry ...", fing der Animagus an.
"Mr. Potter weiß sich sicher selbst zu helfen", meinte Dumbledore, "und außerdem wird man ein Auge auf ihn haben. Du brauchst dir also keine Sorgen um deinen Patensohn machen."
"Woah! Du wurdest vom Trio in die Drei Besen eingeladen?", beneidete Sam ihre Freundin am nächsten Abend, "ich will auch!"
"Da es sich um ein Hogsmeade Wochenende handelt, werden Draco und ich dort wohl auch anzutreffen sein", merkte Cherry an, "und ich denke, dass du wieder einen Weg finden wirst, um ebenfalls anwesend zu sein."
"Darauf kannst du dich aber verlassen!", war die Antwort.
Seufzend schwang Professor McGonagall ihren Zauberstab, damit sich das Tagesblatt vom Kalender löste und den nächsten Tag preisgab. Weniger als zwanzig Tage, bis Dumbledore Hogwarts verließ. Traurig schüttelte sie langsam den Kopf, während sie sich müde in einen Sessel in ihrem Zimmer setzte.
Am Samstag Mittag wartete Lupin zusammen mit einem schwarzen Hund auf das Gryffindor Trio und Daeva, um mit ihnen gemeinsam zu den Drei Besen zu gehen. Auf der Schulter der Elbin hatte sich eine kleine Eule breitgemacht.
"Ist das deine Eule?", fragte Lupin, "ich dachte, du hättest eine Katze."
"Hab ich auch", antwortete Daeva, "das da ist eine gute Freundin."
Verwirrt blickte der Werwolf den Hund an und murmelte: "Na dann ..."
"Laßt uns losgehen", drängelte Ron, "um die Mittagszeit ist das Lokal immer brechend voll und ich will noch einen Sitzplatz bekommen."
Dumbledore las interessiert das Pergament vom Schulministerium, welches kurz zuvor von einer Eule gebracht wurde:
Lieber Albus,
am 31. Januar diesen Jahres endet Deine Amtszeit als Direktor von Hogwarts. Ich bitte Dich, bereits an diesem Tage die Schule zu verlassen.
Lucius wird am nächsten Morgen in Begleitung eines neuen Schülers, der die Schule hierher gewechselt hat, im Schloss ankommen.
Es tut mir sehr leid, dass ich zu diesem Mittel greifen musste, doch du wolltest ja nicht kooperieren. Ich bedaure es wirklich, aber Lucius wird Deinen Platz würdig einnehmen.
Mit herzlichen Grüßen
Cornelius Fudge
Zaubereiminister
Ohne es zu wollen schloß sich die Hand immer fester um das Pergament, so dass es kurz darauf völlig zerknittert in der Faust lag.
Tatsächlich war das Gasthaus mit Zauberern und Hexen überfüllt, woran ein neuer Mitarbeiter von Madam Rosmerta nicht ganz unschuldig war.
Harry entdeckte als erstes einen freien Platz und Hermine kümmerte sich um die Speisekarte.
Draco und Cherry saßen etwas weiter weg an einem Tisch. Nachdem Cherry sich wohl einen Salat zu Gute getan hatte, machte sie sich nun über eine große Salamipizza her.
"Volker!", rief Madam Rosmerta vom Tresen aus, während sie das Butterbier zapfte, "könntest du dich bitte um Mr. Potter und seine Freunde kümmern?"
Kaum hatte die Wirtin dies gesagt, stand ein großer, schlanker Mann mit kurzem mittelblonden Haar, welches sich schon an der Stirn zu Geheimratsecken zurückgezogen hatte, vor dem Tisch: "Guten Abend, Ladies und Gentlemen, was darf ich ihnen bringen?"
"Daeva", sagte Hermine, "du bist unser Gast, du fängst an! Bestell, was immer du willst!"
"Äh ...", machte die Elbin und studierte noch einmal kurz die Speisekarte, "dann hätte ich gern eine Salamipizza ...", sie schaute schnell zu der Eule auf ihrer Schulter, "und einen kleinen Salat mit Thunfisch und ohne rote Beete, bitte."
"Und was möchtest du trinken, kleine Lady?", kam es von Volker, während er kontrollierte, ob sein Block auch alles korrekt notiert hatte.
"Hm ... ich glaube ... ich probiere eine ... S-p-r-i-t-e", war die Antwort.
Hermine entschied sich für einen Salat, während Harry und Ron eine Pilzepizza haben wollten. Jeweils eine große KiBa (Kirsch-Bananen-Saft) sollte die Hausmannskost herunterspülen. Mit dem akzentreichen Ausspruch "Grrross KiBa" wies Volker seinen Block an, das bestellte Getränk aufzuzeichnen.
"Und was haben sie ausgewählt, Messieur?", wollte der Mann wissen.
Lupin war zuerst etwas irritiert vom Sprachgebrauch des "Gastons", orderte dann jedoch eine große Pizza Speziale und ein Butterbier.
"Pissa Schpessiale", wiederholte Volker, "kommt sofort", mit diesen Worten verließ er den Tisch.
Harry schaute ihm hinterher: "Merkwürdiger Mann ..."
"Also ich find ihn nett", piepste Daeva und die kleine Eule schuhute zustimmend.
Etwas anderes konnte auch keiner mehr behaupten, nachdem Volker die bestellten Speisen und Getränke servierte. Auch das die ohne Zauberei hergestellten Sachen außergewöhnlich gut schmeckten, musste jeder ohne Neid zugeben.
Und bei Daeva wunderte sich die Gruppe auch gar nicht, als sie ihren Salat der kleinen Eule überlies, die sich hungrig darüber her machte. Lupin teilte derweil seine Pizza mit dem Animagus.
"Ich habe eine große Bitte an euch", sagte der Werwolf auf einmal zu den Kindern, "wenn Lucius Malfoy in Hogwarts ist, kommt bitte nicht auf die Idee uns zu besuchen. Direktor Dumbledore wird uns extra neue Quartiere zuweisen, dass wir Malfoy senior nicht über den Weg laufen."
Harry nickte mit einem enttäuschtem Blick.
"Also wenn das Tierchen ein Fleischfresser ist", meinte Cherry eines Abends, "dann kann ich was von Chewies frischem Fleisch an ihn abzweigen, ein Pflanzenfresser macht in der Fütterung ja keine Probleme."
"Er wird ein Pflanzenfresser", erklärte Daeva bestimmt, "ich werde ihn jeden Tag mit Äpfeln füttern, wie ich es auch mit Papas Falken gemacht habe ... der fängt auch keine Mäuse mehr ..."
"Wollen sie, dass ihr Tier ein Vegetarier wird, gehen sie zu Miss Daeva Red ...", murmelte Sam grinsend vor sich hin, "apropo Chewie, wie geht's ihm denn?"
"Hagrid und ich können ihn jetzt sogar streicheln", sagte Cherry stolz, "die anderen will er zwar noch in Stücke reißen, aber so hält er mir wenigstens meine Verehrer vom Leib."
29. Januar in einem fast leeren Klassenzimmer:
"Die Zeit ist um, Miss Blue", sagte Professor Flitwick, "bitte legen sie ihre Feder weg."
Sam tat wie ihr geheißen und der kleine Zauberer ließ mit einem Wink seines Zauberstab das Pergament zu ihm schweben.
"Das war jetzt die letzte Prüfung, Miss Blue", erklärte der Lehrer, "ich werde ihre Arbeiten den entsprechenden Professoren vorlegen und sobald die Korrektur eingetroffen ist, besprechen wir eine mögliche Versetzung in eine höhere Klasse. Da nun der ... Direktorenwechsel ... ansteht und ... Mr. Malfoy hier der Gepflogenheiten bekannt gemacht werden muss, bitte ich um ihr Verständnis, dass die Bekanntgabe der Ergebnisse eventuell etwas länger dauern kann ..."
30. Januar im Büro des Schuldirektors:
"Albus", sagte McGonagall leise, "du erinnerst dich, was ich zu dir gesagt habe?"
Dumbledore, der hinter seinem bereits leergepackten Schreibtisch saß, nickte: "Ich erinnere mich sehr deutlich daran, Minerva ..."
"Dann laß dir etwas einfallen, sonst weißt du, wo du mich nach diesem Schuljahr finden kannst", mahnte die Lehrerin ernst.
"Sei versichert, dass ich dies verhindern werde ..."
"Wann wirst du Hogwarts verlassen?"
"Gleich morgen nach dem Frühstück."
"So früh schon?", McGonagall schaute traurig in ihre Teetasse.
"Ich habe meine Gründe, Minerva, bitte vertraue mir ..."
Die Stimmung beim Abendessen in der großen Halle war erdrückend gewesen. Die sonst so ausgelassenen Unterhaltungen blieben aus und nur wenige hatten in Hinblick auf den morgigen Tag ihren Appetit beibehalten. Viele Schülerinnen hatten bereits Tränen in ihren Augen, versuchten diese jedoch so gut wie möglich zu unterdrücken. Schweigend starrten sie mit gesenkten Köpfen in ihre Teller.
Schweigend betrat man auch später den Gryffindor Gemeinschaftsraum.
"Ich ... muss noch etwas mit meinen Brüdern besprechen", meinte Ron leise und verabschiedete sich somit fürs Erste von Harry und Hermine.
Das braunhaarige Mädchen zeigte etwas unbeholfen zu den Treppen, die zu den Schlafräumen führten: "Und ich werde wohl noch etwas in die Bücher schaun ... kommst du allein zurecht, Harry?"
Der Junge nickte nur und somit machte sich auch Hermine auf den Weg. Harry selbst setzte sich in einen Sessel vor den Kamin. Vor diesem saß bereits Sheila im Schneidersitz auf dem Boden und starrte ins Feuer.
"Was machst du da?", wollte der Junge wissen.
"Ich bete", war die kurze Antwort der Austauschschülerin und warf einige getrocknete Blätter in die Flammen.
Dann hörte Harry etwas anderes aus dem sehr ruhigen Gemeinschaftsraum. Es klang wie ein leises Wimmern und Schniefen. Er drehte seinen Kopf in die Richtung der Geräusche und blickte in eine Ecke in der jemand im Schutze des Schattens zusammengekauert in einem Sessel saß.
Langsam erhob sich Harry und ging auf die Ecke zu.
"Ginny?", fragte er etwas überrascht, als er in das verweinte Gesicht des rothaarigen Mädchens blickte.
Ginny wandte sich schnell von dem Anblick des Jungen ab und bedeckte zusätzlich ihr Gesicht mit ihren Händen.
"Geh weg ...", schniefte sie, "geh weg ... ich will nicht, dass du mich so siehst ..."
Harry kniete sich neben dem Sessel nieder, wußte jedoch nicht genau, was er sagen sollte, was das Mädchen beruhigen sollte, denn er wußte, dass es eigentlich nichts gab, was sie beruhigte ... was niemanden in einer solchen Situation beruhigen konnte ...
Vorsichtig nahm er Ginnys Hand von ihrem Gesicht und schaute sie traurig an.
"Er wird schon einen Weg finden ... es wird schon einen Weg geben, dass er zurückkommt ... ich bin mir sicher ...", es war nicht mehr als ein Flüstern, was der schwarzhaarige Gryffindor von sich gab und doch verstand ihn das Mädchen.
Mit einem herzzerreißenden Aufschrei fiel Ginny Harry um den Hals und lies ihren Tränen freien Lauf.
"Ich will nicht, dass er geht ... ich will es nicht!", schluchzte sie.
Harry strich ihr langsam über den Rücken, um ihr das Gefühl zu geben, dass sie nicht allein war. Die mitfühlenden Blicke der restlichen Schüler im Gemeinschaftsraum ignorierte er.
"Das ist nicht fair, das ist nicht fair ... es ist einfach nicht fair", wiederholte das Mädchen immer wieder, bis es nur noch in ein Schluchzen überging, während sie sich weiterhin fest an Harry klammerte.
Snape saß gerade über einem Stapel mit Zaubertrankarbeiten, als es an die Tür seines Büros klopfte.
"Herein", murmelte er und Lupin und Sirius traten in das Zimmer.
"Guten Abend, Severus", meinte der Werwolf, "ich hoffe, es ist nicht allzu spät, um dich zu stören."
Snape legte die Feder zur Seite: "Warum seid ihr hier?"
"Ich wollte mich eigentlich davon überzeugen, dass du auch so etwas wie ein Herz besitzt, Snape", knurrte Sirius, "aber da habe ich mich wohl getäuscht ... Albus muss morgen gehen und du sitzt hier seelenruhig auf deinem Stuhl und korrigierst Arbeiten, als sei nichts."
"Und was soll ich deiner Meinung tun, Black?", kam es von dem Lehrer zurück, "soll ich mich vielleicht mit einer Flasche Whiskey anfreunden, wie du es wohl heute abend tun wirst?"
"Zum Beispiel ..."
"Ähm", unterbrach Lupin, "ich bin eigentlich hier, dich für nächste Woche um einen neuen Banntrank zu bitten, Severus."
"Und ich sagte", wandte sich Sirius zu seinem Freund, "dass du ihn dieses Mal nicht brauchst. Wir lassen dich einfach hier in der Schule frei laufen und du zerfleischt im Gegenzug Malfoy senior!"
"Das ist ein schlechter Witz", meinte Lupin.
Snape erhob sich von seinem Stuhl: "Auch wenn ich es ungern zugebe, aber es wäre eine gute Idee, ... wenn nicht auch andere Leben dann auf dem Spiel stünden. Dein Banntrank wird rechtzeitig fertig werden, Lupin."
"Danke, Severus", sagte dieser, wandte sich zum gehen, entschied sich jedoch noch kurz dagegen, "Sirius und ich wollen übermorgen abend nach Hogsmeade im O'Sullivian Pub einen trinken gehen."
Der Animagus verzog das Gesicht und meinte mit einer großen Portion Sarkasmus: "Ja ... auf das Wohl unseres neuen Direktors ..."
"Kommst du mit?", wollte Lupin wissen.
Snape wollte sofort ablehnen, blieb jedoch einen Moment stumm und antwortete dann: "Ich werde darüber nachdenken. Gute Nacht!"
31. Januar
Obwohl die Lehrer am Vortag erklärt hatten, dass am heutigen Tage kein Unterricht stattfinden würde, waren alle Schüler und Professoren um sieben Uhr zum Frühstück erschienen. Die offizielle Erklärung für diesen schulfreien Tag war die Vorbereitung auf die Ankunft des neuen Direktors, doch in Wirklichkeit wußten alle, dass wegen der Verabschiedung Dumbledores sich niemand auf den Unterricht konzentrieren würde, weder die Schüler, noch die Lehrer.
Man war der Meinung, dass es noch leiser war, als am vorherigen Abend. Die Stille wurde nur ab und an von einem unterdrückten Husten oder einem Schniefen unterbrochen.
Dumbledore fand es an der Zeit, die abschließenden Worte zu sprechen, doch bevor er sich erheben konnte, standen plötzlich die Weasley-Zwillinge von ihren Plätzen auf und blieben mit den Augen auf den Direktor gerichtet neben dem Tisch stehen.
Sowohl der alte Zauberer als auch alle anderen Lehrkräfte schauten die zwei Jungen verwirrt an.
Als nächstes erhob sich das Gryffindortrio und tat es den Zwillingen gleich.
Dem stummen Aufruf folgten nach und nach alle Schüler, bis jeder Junge und jedes Mädchen, einschließlich der Slytherins sich von ihren Plätzen erhoben hatte.
"Darf ich erfahren, was das zu bedeuten hat?", wollte Dumbledore schließlich mit ruhiger Stimme wissen.
George räusperte sich und trat etwas vor: "Eigentlich hatten wir alle bis zu diesem Augenblick gehofft, dass sie uns als Direktor von Hogwarts doch erhalten bleiben. Da es zu unserem größten Bedauern nicht der Fall ist ..."
Fred nahm einen dicken Din A 4 Umschlag vom Tisch und trat ebenfalls vor: "... da wir ...", er schaute kurz zu seinen Brüdern, sowie zu Harry und Hermine, "... ihnen in den letzten Jahren wohl die meisten Nerven, Sorgen und Schwierigkeiten gekostet haben, wollen wir uns hiermit im Namen aller für ihre große Geduld, ihre Führungskraft und ihre liebenswerte Art bei ihnen bedanken, Direktor Dumbledore ..."
"In den letzten Wochen", fuhr George fort, "haben wir die Grüße und Wünsche aller Schüler an sie gesammelt und sie auf diese Karte ...", er zeigte auf den Umschlag seines Bruders, "... übertragen."
Wie untereinander abgesprochen entfernte sich nun Harry von seinem Platz und nahm Fred den Umschlag aus der Hand, um dann zum Lehrertisch zu gehen und ihn Dumbledore zu überreichen.
"Sie werden immer unser Direktor sein", sagte Harry, während der alte Zauberer sich von seinem Stuhl erhob und die Karte annahm.
Bevor er jedoch zu einer Rede ansetzten konnten, fingen zwei Ravenclaws hektisch an, etwas unter ihrem Tisch hervorzuholen. Ein Paket kam zum Vorschein, welches diese demonstrativ an den Nachbartisch der Hufflepuffs weitergaben und die wiederum zu den Slytherins reichten.
Marcus Flint war es, der das Paket dann zum Gryffindortisch trug und es in die Hände von George Weasley gab.
Während Harry wieder an seinen angestammten Platz zurückgekehrt war, ging nun George zum Lehrertisch und meinte zu Dumbledore: "In diesem Paket hat jedes Haus seinen Beitrag geleistet. Wir hoffen, es gefällt ihnen ... wir ... wir werden sie nicht vergessen und immer darauf hoffen, dass sie so schnell wie möglich zu uns zurückkehren. Sie gehören nach Hogwarts und Hogwarts gehört zu ihnen. Sie sind Hogwarts, Direktor Dumbledore!"
"Danke, mein Junge, ... danke", sagte der alte Zauberer nach einer Pause leise und nahm dem Jungen das Paket ab.
Dann wandte er sich an die gesamte Schülerschaft: "Meine lieben Kinder, ich bin zutiefst gerührt über dieses Geschenk. Ich werde mich natürlich bemühen, dass ich diese Gabe nicht als Abschiedsgeschenk bezeichnen muss. Doch für das Erste werde ich diesen Platz räumen. Bitte kommt Direktor Malfoy mit dem gleichen Respekt entgegen, wie ihr es bei mir getan habt."
Dumbledore schwieg kurz und überlegte, ob er noch weiter ausholen sollte, entschied sich jedoch dagegen, schloss mit einem von Herzen kommenden "vielen Dank" ab und setzte sich wieder. Schnell schob er seine Halbmondbrille hoch und tupfte sich mit einer Serviette die Ecken seiner Augen ab.
Dann ertönte das Klatschen eines einzelnen Händepaares ... McGonagall ... zu Dumbledore blickend stand sie auf ... als nächstes folgten Hagrid und Hooch, bis alle Lehrer sich applaudierend am Lehrertisch erhoben hatten. Dem stimmten kurz danach auch die Schüler ein.
Ein wärmender Applaus zum Abschied für einen der größten Zauberer der Geschichte, mit dem Echo für eine baldige Wiederkehr.
Ende Kapitel 20
Eigentlich sollte ich hier jetzt aufhören und das Kapitelende wirken lassen, aber da ist noch etwas, was beim Schreiben von diesem Kapitel passiert ist.
Ich sollte meine Schwester (nennen wir sie hier Kle-Schla ed Din) vom Schiff abholen. Um die Wartezeit zu verkürzen, hab ich meinen Schreibkram mitgenommen. Nachdem ich etwas geschrieben hatte, kam Kle-Schla und ich fuhr mit meinem Auto los. Während dieser Fahrt musste meine Schwester ihre (kranke?) Kreativität an meiner Geschichte ausprobieren. Hier das Ergebnis, das ich euch nicht vorenthalten will:
Rede von Dumbledore von meiner Schwester Kle-Schla ed Din:
"Meine lieben Kinder, ich bin zutiefst gerührt über dieses Geschenk. Ich werde mich natürlich bemühen, dass ich diese Gabe nicht als Abschiedsgeschenk bezeichnen muss. Doch für das Erste werde ich diesen Platz räumen. Bitte kommt Direktor Malfoy mit dem gleichen Respekt entgegen, wie ihr es bei mir getan habt. Auch wenn er ein Mutant ist, er hat eine sehr soziale Ader und versucht deutsch zu lernen. Er hat auch Probleme euch zu erkennen, da er nur an Schwarzlicht gewöhnt ist, daher wundert euch nicht, wenn er Männlein und Weiblein verwechselt. Er wird im Stall hinter der Hühnerhütte wohnen. Bitte gebt ihm eine warme Mahlzeit am Tag, er isst gern Würmer, Maden, aber auch gern Menschenfleisch. Und passt auf, dass er euch nicht die Finger abknabbert. Er riecht Menschen! So, genug geschwafelt, ich muss jetzt in den Underground, bevor die Bullen kommen und mich wegen meiner Drogendealereien in den Bunker stecken!"
Und da wir gerade dabei sind: Es gibt hier einen Mary Sue Test von Nikki. Je mehr Punkte, desto mehr Mary Sue ist der Charakter. Ich hab das mal ausprobiert und das kam dabei raus:
Platz 1: Cherry Threethousand mit 13 Punkten
Platz 2: Daeva Red mit 10 Punkten
Platz 3: Khair ed Din mit 9 Punkten
Platz 4: Sam Blue mit 8 Punkten
Platz 5: Kalidor und Sheila mit jeweils 5 Punkten
Platz 6: Morgana Argent und Rasputin mit jeweils 3 Punkten
Verdammt, und dabei dachte ich, mit Morgana hätte ich die perfekte Mary Sue erschaffen *grummel*
Naja, bis zum nächsten Mal
Khair
