Moin Moin! Vielen lieben Dank für eure Reviews @Maxine, Hecate, Loreilei Lee, Thorin Eichenschild, Elliot, Doro-chan, Hexe und Fay Riddle.
@Fay Riddle: Das wäre auch eine Idee gewesen, aber bei mir sind die Schüler nicht so mutig, um es sich gleich mit Malfoy zu verderben ...
@Hecate: Da siehst du mal, wie schlecht ich in Französisch war ... *g* ... es tut mir leid *heul*
Vielen Dank auch von meiner Schwester für eure Meinung zu ihrem Beitrag. Sie hat sich sehr gefreut.
So, hab lange überlegt, ob ich aus diesem Kapitel 1 oder 2 Teile mache. Hab mich fürs erste entschieden (auch wenn es dadurch wieder ziemlich lang ist), da die ersten 6 (von 12) Word Seiten nicht unbedingt etwas aufregendes erhalten.
Warnung: Gegen Ende des Kapitels wird "etwas" verschwenderisch mit Alkohol umgegangen. Seid so nett und macht das nicht nach.
In diesem Sinne viel Spaß
Kapitel 21
In der Wahl seiner Feinde kann man gar nicht vorsichtig genug sein
oder
(ZU)SCHLAGENDE ARGUMENTE
Alle Augen der Schüler und Lehrer waren am nächsten Morgen auf die Tür zur großen Halle gerichtet, als um punkt sieben Uhr Lucius Malfoy in derselbigen stand. Sein musternder Blick fiel über den Saal, sein Kopf war wie immer etwas angehoben, um seine Meinung über "Normalsterbliche" auszudrücken.
Minerva McGonagall stand von ihrem Stuhl auf und sagte laut und deutlich: "Guten Morgen, Mr. Malfoy!"
Malfoy nickte der Lehrerin zu und begann die Halle zu durchqueren, um zum Lehrertisch zu gelangen. Ihm folgte so unsichtbar wie möglich ein kleiner Junge mit mittelbraunen Haaren bis zu den Schultern, die zu einem kleinen Zopf zusammengebunden waren.
Vor dem Lehrertisch drehte der Mann sich zu der Schülerschaft um.
Seine Stimme klang herrschend durch den Raum: "Ich bin mir sicher, dass sie mich alle kennen. Mein Name ist Lucius Malfoy und ich bin ab sofort der Direktor dieser Schule. Damit wir uns gleich verstehen: Die lockeren Zeiten, die sie unter der Führung von Albus Dumbledore haben genießen können, sind ab sofort vorbei. Fehltritte werden nicht mehr geduldet. Der heutige Unterricht findet wie geplant statt!"
Danach ging er um den Tisch herum, warf Snape einen deutlichen Blick zu und setzte sich schließlich auf den Stuhl des Direktors.
Der kleine Junge mit den braunen Haaren stand verloren zwischen den sitzenden Hufflepuffs und Ravenclaws.
McGonagall trat hinter dem Tisch der Professoren hervor und nahm dem Hausmeister Filch den sprechenden Hut und den hölzernen Hocker, den er in den Händen hielt, ab.
Sie winkte den Jungen zu sich und zeigte ihm an, dass er sich auf den Hocker setzten sollte. Der Junge folgte der Anweisung.
"Dies ist Debrel du Mabolus", wandte sie sich erklärend an die Schüler, "er wird ab sofort in Hogwarts zur Schule gehen. Mr. du Mabolus ist fünfzehn Jahre alt und wird somit der fünften Klasse zugeteilt. Der Hut wird ihm sein Haus zuweisen."
Somit senkte die Lehrerin den sprechenden Hut auf das Haupt des Jungen.
"HA!", rief der Hut sofort laut, "das ist einfach! GRYFFINDOR!"
Die Schüler applaudierten, als Debrel sich an den Tisch der Gryffindors begab, wo er auch gleich von den Weasley Brüdern zu sich gewinkt wurde.
Die Verwandlungslehrerin kehrte an ihren Platz zurück.
Malfoy beugte sich zu ihr und meinte: "Nach dem Unterricht wird es eine Konferenz im Lehrerzimmer geben. Kümmern sie sich um die Anwesenheit aller Lehrkräfte, Professor McGonagall!"
"Sicher, Mr. Malfoy!", antwortete diese.
"Und noch etwas: Ich bin mir bewußt, dass sie mich nicht leiden können, aber trotzdem ist es eine Tatsache, dass ich nun der Leiter dieser Schule bin, also reden sie mich mit dem entsprechenden Titel an!"
McGonagall schwieg daraufhin.
"Und die Hölle auf Erden hat begonnen", murmelte Ron vor sich hin, während sich seine Brüder um den Neuankömmling kümmerten.
"Hi! Ich heiße Fred Weasley und das ist mein Bruder George. Wenn du uns verwechselst, ist das nicht so schlimm ...", sagte Fred und streckte dem Jungen die Hand hin.
Dieser ergriff sie und meinte: "Hallo ... Debrel du Mabolus ... aber das habt ihr ja alle gerade gehört."
"Das haben wir gehört", mischte sich Hermine ein, "was ich mich aber noch frage ist, warum du erst jetzt nach Hogwarts kommst. Übrigens, ich bin Hermine Granger. Freut mich, dich kennenzulernen."
"Ja, mich ebenfalls", kam es von Debrel, der ein leichtes Lächeln auf den Lippen hatte, "zu deiner Frage: ich bin vorher auf die zuständige Zauberschule in Afrika gegangen, bis sich meine Eltern entschlossen haben, nach Großbritannien zu gehen. Und jetzt bin ich hier ..."
"Für nen Afrikaner bist du aber ziemlich hell ...", kam das Kommentar von Lee Jordan und kassierte einen leichten Klaps auf den Hinterkopf von Ginny Weasley, die dann noch "So was sagt man nicht" zischte.
"Was denn?", kam es von ihm, "schau mich an ... ich hab das Recht, das zu äußern oder denkst du, das wär Schuhcreme in meinem Gesicht?"
"Lass mich raten", sagte Harry, "deine Eltern kommen ursprünglich von hier und sind irgendwann nach Afrika gezogen, oder?"
Debrels Lächeln wurde zu einem Grinsen: "Stimmt genau."
Harry reichte ihm die Hand über den Tisch: "Hi, ich heiße Harry und der Rotschopf neben mir ist Ron ... ist unschwer zu ersehen, dass er mit Fred, George und Ginny verwandt ist ..."
Auf dem Weg zum Unterricht flüsterte Daeva leise zu Sam: "Das ist der böse Mann, den Tatze gekratzt hat ..."
"Lucius Malfoy ...", murmelte Sam, "Vater von Draco Malfoy ... ziemlich reich ..."
"Und böse!", Daeva wies noch einmal ausdrücklich darauf hin.
"Dann sollten wir uns vor ihm in Acht nehmen", schlussfolgerte Sam, "er hat noch nicht einmal eine Ausbildung zum Lehrer vollzogen und ist Direktor ... selbst das Ministerium kann nicht so blöd sein ..."
"Fragen wir doch Cherry", merkte Daeva an, "sie hat doch die Weihnachtsferien bei Dracos Familie verbracht."
Sam blieb stehen und schaute ihre Freundin an: "Daeva! Das ist eine sehr gute Idee!"
"Ich dachte, du würdest dich freuen, wenn dein Vater hier Direktor ist", meinte Cherry, während sie neben einem ziemlich stillen Draco herging.
Der Slytherin schaute seine Hausgenossin an: "Mein Vater ist Direktor der Schule in die ich gehe ... oh, wie ich mich freue ... meine Autorität ist völlig hinüber ... man wird jetzt keine Angst mehr vor mir haben, sondern vor meinem Vater ..."
"Hast du mal mit ihm darüber gesprochen?"
Draco lachte: "Mit meinem Vater? Sprechen? Am besten noch diskutieren? Du hast ihn doch schon teilweise kennengelernt. Vater lässt sich auf keine Diskussionen ein. Nur seine Meinung und Entscheidung zählt!"
"Hast du es schon einmal versucht?"
"Ein einziges Mal", sagte der Junge etwas leiser, "die Narbe wegen dieser "Diskussion" habe ich immer noch"
Cherry sah ihn verständnislos an: "Und trotzdem folgst du ihm noch? Trotzdem sagst du seinen Namen voller Stolz, wenn du in der Öffentlichkeit über ihn redest? Was bitte schön ist das für eine Einstellung. Wenn mein Onkel das mit mir machen würde, dann könnte er sich meine Hilfe sonst wo hinstecken!"
"Deinen Onkel und meinen Vater kann man sicherlich nicht vergleichen ..."
"Jain ... mein Onkel ist ein alter Sack und dein Daddy sieht noch relativ gut aus ... aber bei meinem Onkel ist es auch so, dass immer nur seine Meinung zählt ..."
Draco grinste: "Was meinst du? Wer würde in einer Diskussionsrunde den kürzeren ziehen? Mein Vater oder dein Onkel?"
"Ich möchte die Sturheit und Überzeugungskraft deines Vater jetzt auf keinen Fall anzweifeln, aber ich behaupte einfach mal, dass mein Onkel das Rennen machen würde."
"Dann sollten wir die Beiden mal zusammenbringen."
Cherry zuckte mit den Schultern: "So klein, wie unsere Welt ist, kennen die sich sicher schon ..."
"Ähm ...", fing Draco nun an rumzudrucksen, "hast du eigentlich schon eine Einladung zum Valentinsball bekommen?"
"EINE?", die Slytherin lachte herzhaft, "soll ich dir den Waschkorb mit Karten zeigen?", dann blitzte etwas in ihren Augen und sie meinte unschuldig, "warum fragst du?"
Der blonde Junge räusperte sich: "Da der Halloweenball ja zu unser beider Ungunsten verlaufen ist, möchte ich, Draco Malfoy, dich diesmal herzlich zum Valentinsball einladen und fragen, ob du mich begleitest."
Cherry grinste: "Sehr gerne, Mr. Draco Malfoy. Lady Cherry Threetousand nimmt ihre Einladung dankend an. Und heute abend gibt es im Gemeinschaftsraum ein schönes Kaminfeuer, während ich die anderen Einladungskarten verbrenne. Dazu bist du auch herzlich eingeladen."
Beide Slytherins grinsten diabolisch.
Am Nachmittag gab es die von Lucius Malfoy angekündigte Lehrerkonferenz. Gespannt saßen alle in ihren Sesseln und nahmen daran teil, wie der neue Direktor Hogwarts hocherhobenen Hauptes das Zimmer betrat. Majestätisch setzte er sich auf den großen Sessel, der sich am Kopf des Tisches befand. Wie auch schon am Morgen in der Halle, musterte er zunächst einmal die Anwesenden. Wieder blieb sein Blick etwas länger an Snape hängen, welcher neben McGonagall saß, also nur zwei Plätze von ihm entfernt.
"Die meisten von ihnen kenne ich bereits", fing der Mann an, "leider wurden mir jedoch bisher die diesjährigen Neuzugänge in den Lehrerreihen noch nicht vorgestellt. Darf ich bitten ...?"
Die vier "Neuzugänge" schauten sich kurz an und als erstes erhob sich Morgana Argent.
"Morgana Argent", sagte sie in ihrem üblichen Ton, "Lehrkraft für Verteidigung gegen die dunklen Künste!"
Malfoy nickte ihr zu: "Ich habe bereits von ihrer Art, die Schüler mit strenger Disziplin zu unterrichten, gehört."
Argent hob fordernd ihr Doppelkinn etwas an: "Ich habe nicht vor, meine Unterrichtsmethoden zu ändern. Dies ist die einzige Methode den Kindern etwas vernünftiges beizubringen."
"Dagegen habe ich auch nichts zu sagen, Professor Argent. Vielen Dank."
Die von den Schülern als Herzkönigin betitelte Lehrerin setzte sich wieder.
Als nächstes stand Jackie Chun auf.
"Mein Name ist Jackie Chun", kam es von ihm, "ich unterrichte Muggelkunde."
Wieder nickte Malfoy dem Lehrer zu und da nichts weiteres gesagt wurde setzte dieser sich auch schnell wieder, damit Kalidor sich von seinem Stuhl erheben konnte.
Mit einer schwingenden Kopfbewegung warf er kurz die Haare zurück, die ihm ins Gesicht fielen und meinte dann: "Kalidor Baka. Ich bin Lehrer in Ausbildung, Direktor Malfoy."
Ein Nicken Malfoys lies den jungen Mann wieder Platz nehmen.
Als letztes stand Khair auf: "Khair ed Din, Lehrerin in Ausbildung."
"Miss ed Din ... ich erinnere mich", sagte Malfoy, bevor sie sich setzen konnte, "sie hatten doch zusammen mit Professor Snape dieses unangenehmen Aufeinandertreffen mit dem Golem. Ist das richtig?"
Khair atmete tief ein: "Ja, das stimmt."
"Ich werde wohl diesbezüglich später noch einige Fragen an sie haben", sagte der blonde Mann, "bleiben sie nach der eigentlich Konferenz bitte noch im Raum."
Die Juniorlehrerin nickte stumm und setzte sich wieder.
Dann begann eine lange, sachliche und trockene Konferenz darüber, wie sich die Lehrpläne aufbauten, welcher Lehrstoff und welche Prüfungen anstanden. Akribisch notierte sich der neue Direktor von Hogwarts alles, stellte Hintergrundfragen und man hatte den Eindruck, als würde er seinen neuen Posten wirklich ernst nehmen.
Dann kam man auf besonders auffälligen Schüler, sowohl auf die Guten als auch auf die als etwas problematischeren Fälle, zu sprechen. Zur Überraschung der Eingeweihten nahm er unparteiisch alle Informationen entgegen, die er erhielt, egal um welchen Schüler aus welchem Haus es ging.
Professor Flitwick meldete sich bei diesem Thema zu Wort: "Miss Samantha Amanda Blue. Erste Klasse im Hause Ravenclaw. Auf Anraten von ... Albus Dumbledore wurde mit der Schülerin eine alle Fächer umfassende Prüfung geschrieben, um ihren Wissenstand herauszufinden."
"Wie kam das?", wollte Malfoy wissen.
"Der Notendurchschnitt von Miss Blue liegt gleich auf, wie der von Miss Hermine Granger aus Gryffindor, als diese das erste Jahr absolvierte. Miss Granger hat zwar wie Miss Blue einen Wissenstand, der über ihre eigentliche Klasse hinausgeht, besitzt aber auch das Verständnis in Stressituationen nicht vorübereilt einen gefährlichen Zauber anzuwenden."
"Und dieses Verständnis hat Miss ... Blue nicht?"
"Miss Blue hat bereits das Wissen einen "Fireball" zu erzeugen und dieses hat sie - wenn auch nicht wirklich beabsichtigt - angewandt. Ein Sachschaden entstand, der jedoch schnell wieder behoben werden konnte."
"Ist sich die Schülerin sich ihres ... Ausrutschers im nachhinein bewußt geworden?"
Flitwick nickte: "Ja, ihre voreilige Entscheidung hat Miss Blue eingesehen und auch ohne Protest den auferlegten Punkteabzug hingenommen. Ihre Eltern wurden ebenfalls darüber benachrichtigt. Aufgrund dieses Vorfalles wurde beschlossen, Miss Blue in eine höhere Klasse zu versetzen, damit ihr Wissenstand voll ausgeschöpft wird und sie damit dann auch umgehen kann."
"Und wie sind die Prüfungen ausgefallen?", fragte Malfoy.
"Hervorragend. Sie könnte in den meisten Fächern bereits die dritte Klasse absolvieren und in einem Fach sogar schon die vierte."
"In welchem Fach hat sie denn diese herausragende Leistung erbracht?"
"Verteidigung gegen die dunklen Künste", antwortete der kleine Lehrer.
Malfoy faltete seine Hände: "Ich schlage einen Kompromiss vor ... auch wenn die Schülerin in den anderen Fächern höhere Klassen absolvieren könnte, sollte sie wegen des Altersunterschiedes weiterhin in der ersten Klasse unterrichtet werden, mit der Ausnahme des gerade von ihnen angesprochenen Faches. Da dieses Fach wirklich verantwortliche Schüler braucht, stimme ich ihrem Vorschlag zu, Miss Blue für "Verteidigung gegen die dunklen Künste" in die vierte Klasse zu versetzen."
"Hey, Cherry!", flüsterte Sam leise und winkte der Slytherin in der Bibliothek zu, "komm mal!".
Dem Wink folgend machte sich das Mädchen auf den Weg zum Tisch, an dem die Ravenclaw mit Daeva saß.
Während sich Cherry auf einen Stuhl setzte, fragte sie: "Was ist?"
"Du warst doch über die Weihnachtsferien bei Draco Malfoy, oder?", fing Sam an
"Jaaa ...", war die Antwort.
"Und ihr habt im elterlichen Haus gewohnt?"
"Jaaa ..."
"Hast du da auch Lucius Malfoy gesehen?"
"Jaaa ..."
"Hast du auch mit ihm gesprochen?"
"Komm auf den Punkt, Sam!"
"Wir wollen wissen, wie Dracos Vater so ist oder war oder ... sein wird", piepste die Elbin dazwischen.
"Wieso das denn?"
"Nun ja", fing Sam an, "Lucius Malfoy hat keine Ausbildung zum Lehrer absolviert und wurde trotzdem vom Zauberministerium als Direktor eingesetzt. Und ich würde gern wissen weshalb ... und ..."
"... da hast du gedacht, dass ich euch erzähle, was Schwiegerpapa Lucius den lieben langen Tag gemacht hat, hab ich recht?"
"Korrekt", bestätigte Sam.
Cherry überlegte: "Naja, in den Weihnachtsferien hab ich ihn nicht oft gesehen, als ich auf Malfoy Manor war ... er war sehr beschäftigt, musste dauernd weg und irgendwelche Jobs erledigen ... ansonsten ... hm ... er ist ziemlich ... wie soll ich sagen ... er duldet keine Widersprüche in seiner Familie ... und er ist ein Slytherin ... seine ganze Bude hängt damit aus ... wäre ich sein Innenarchitekt, dann würde ich ihm etwas Abwechslung in der Gestaltung vorschlagen ... aber fragt doch Draco, er ist sein Sohn ..."
"Ähm ...", meinte Sam und winkte ab, "nee ... lass mal ... danke für die Infos ..."
"In vierzehn Tagen ist Valentinstag", bemerkte McGonagall, "haben sie irgendwelche Änderungen für den Ball angedacht?"
"Nein, Professor", antwortete dieser, "der anstehende Valentinsball wird wie gewohnt stattfinden. Die Damen haben im Kleid zu erscheinen, die Herren in der Festrobe oder in entsprechender Abendgewandung. Das Fest startet um 19.00 Uhr mit dem Abendessen und bis 21.00 Uhr ist Anwesenheitspflicht sowohl für Lehrkörper als auch für Schüler. Um Mitternacht wird der Ball dann endgültig beendet. Sie verzeihen mir bitte, dass ich mich in diesem Jahr noch nicht am Schmücken des Festsaales beteilige."
McGonagall nickte: "In Ordnung. Wir haben jetzt eigentlich alle Punkte dieser Konferenz besprochen. Haben sie noch sonstige Fragen?"
"Zur Zeit nicht", sagte Malfoy, "wenn welche aufkommen, werde ich mich natürlich an sie wenden. Die Konferenz ist hiermit geschlossen. Vielen Dank."
Die Lehrer erhoben sich und verließen den Raum. Allein Khair blieb auf ihrem Platz sitzen.
"Sev...", Malfoy korrigierte sich sofort, während er den Zaubertranklehrer zurückhielt, "Professor Snape, würden sie bitte vor der Tür warten. Wenn ich mit Miss ed Din fertig bin, würde ich sie gern unter vier Augen sprechen."
Bevor Snape darauf etwas antworten konnte, nahm McGonagall ihn am Arm und meinte zu Malfoy: "Hat das nicht Zeit? Professor Snape hat noch ziemlich viel zu tun. Ich brauche für meinen Unterricht noch einige spezielle Zutaten."
Der neue Direktor schwieg kurz und ein gefährliches Blitzen erschien in seinen Augen: "Natürlich, Professor McGonagall."
Nachdem auch diese Beiden das Zimmer verlassen hatten, wandte sich Malfoys Aufmerksamkeit Khair zu: "Nun zu ihnen ..."
"Minerva!", beschwerte sich Snape leise, "ich weiß, was Albus gesagt hat, aber das heißt noch lange nicht, dass du mein Kindermädchen spielen sollst!"
"Wer sagt denn was von spielen?", antwortete die Lehrerin.
"Ich kann mich sehr gut allein mit Lucius auseinandersetzen."
"Und ich werde so gut wie möglich dafür sorgen, dass du dies nicht tun wirst!"
"Du bist nicht meine Mutter, Minerva!"
"Dessen bin ich mir bewusst, Severus, wäre ich es nämlich, wärst du damals nach Gryffindor gekommen!"
Deprimiert warf sich Harry auf das Sofa vor dem Kamin des Gemeinschaftsraumes. Ron hatte bereits darauf gesessen und schaute seinen Freund verwundert an.
"Was ist denn mit dir los?", wollte er wissen.
"Außer dass Lucius Malfoy Direktor ist, wir im Rätsel des leibhaftigen Teufels nicht weiterkommen, Voldemort nun uneingeschränkten Zutritt zu Hogwarts hat und ich meinem baldigen Ableben immer näher komme ... nichts ..."
Ron sah Harry stumm an, bis er "Da ist doch noch etwas" sagte.
"Reicht das nicht?", meinte der schwarzhaarige Junge.
"Nein!"
Harry seufzte: "Ich hab keine Verabredung für den Valentinstag."
"Ach ...", machte Ron, "nur weil du schlechte Laune hast, weil keine mit dir auf den Ball gehen will, muss er arme du-weißt-schon-wer seinen Kopf hinhalten. Weißt du eigentlich wie fies das gegenüber ihm ist? Außer, dass er dich töten will, hat er dir doch gar nichts getan!"
Beide Jungen grinsten sich an.
"Wen hast du gefragt?", wollte Ron wissen.
"Zuerst Cherry, aber sie sagte nur, wenn Malfoy junior sie nicht fragen würde, würde sie ohne Begleitung erscheinen. Dann hab ich Cho gefragt, aber sie hatte sich bereits mit Rasputin verabredet ... und Sheila wurde von Kalidor Baka eingeladen und hat zugesagt ..."
"Von Baka?", Ron musste ein Lachen verbergen, "ich dachte bisher, dass er eher auf das blonde vollbusige steht ... naja, egal ... hm ... mal überlegen ... nein, mir fällt jetzt auch keine ein, die noch keinen Begleiter hat ... außer Millicent Bullstrode, aber ich glaube auf diese Begleitung verzichtest du gern, oder?"
Harry nickte: "Du bist mit Hermine da, oder?"
"So ist es ... warte mal, frag doch Ginny!", fiel es dem rothaarigen Jungen ein.
"Ginny?", fragte Harry skeptisch.
"Ja, genau. Meine Schwester ist doch total in dich verschossen. Die sagt mit Sicherheit nicht nein und ich habe auch noch nicht gehört, dass sie eine Verabredung hat. Und somit stehst du nicht mehr allein da. Problem gelöst!"
"Ja, aber was ist, wenn Ginny sich dann etwas einredet, was nicht ist?", kam es unsicher von Harry.
"Du meinst, dass du sie lieben würdest?", hakte Ron nach und nach einem bestätigendem Nicken sagte er: "Ist doch egal!"
Also stand Harry wieder vom Sofa auf und bewegte sich in Richtung des Sessels am Fenster, in dem das rothaarige Mädchen saß.
v "Ginny?", fragte er zaghaft und große glänzende Augen richteten sich auf ihn.
"Ja?", kam es erwartungsvoll von ihr.
Harry kratzte sich am Kopf: "Ähm ... ich wollte fragen, ob du ... mit mir zum Valentinsball gehen würdest, ... damit wir beide nicht allein erscheinen."
Ginny öffnete den Mund, suchte anscheinend nach ein paar Worten und meinte dann leise: "Tut mir leid, Harry, ich werde bereits von Neville begleitet."
Als Khair das Lehrerzimmer verließ, wartete bereits die Verwandlungslehrerin auf sie.
"Darf ich fragen, was Mr. Malfoy mit ihnen so lange besprochen hat?", fragte McGonagall.
Khair fuhr sich etwas abgekämpft durch die Haare: "Er wollte einen detaillierten Bericht wegen dem Vorfall mit dem Golem. Er hat dauernd Hintergrundfragen gestellt ..."
"War da sonst noch etwas?"
Schnell schüttelte die Juniorlehrerin den Kopf: "Nein, wirklich nicht, aber die letzten zwei Tage waren doch etwas anstrengend gewesen. Ich glaube, ich nehme jetzt gleich ein Bad und lege mich dann schlafen."
"Eine gute Idee, Miss ed Din", sagte McGonagall, "ich wünsche Ihnen noch einen schönen Abend."
"Ich finde das eigentlich keine gute Idee", flüsterte Lupin, während er und Sirius durch die Gänge schlichen.
"Ach was", kam es leise von dem Animagus, "ich hab mich gestern extra noch mit Harry getroffen, damit er mir den Tarnumhang geben kann. Und jetzt werden wir, wie ganz normale ... unsichtbare Leute durch den Vordereingang nach Hogsmeade gehen und einen drauf machen!"
"Aber hätten wir nicht einen anderen Weg gehen können? Das hier sind zufälligerweise die Lehrerquartiere."
Sirius grinste: "Ich will noch jemanden abholen."
Lupin setzte seinen "Was hat der denn schon wieder vor"-Blick auf: "Ok ... eigentlich will ich gar nicht wissen, was in deinem Kopf vor, aber ich muss wohl fragen, oder?"
"Wenn Snape wirklich mitkommt, dann braucht er doch etwas Gesellschaft ..."
"WEN?"
"Wen wohl ... Miss ed Din natürlich ..."
"Aha ... und wenn Severus nun nicht mitkommt?"
"Dann füllen wir sie ab, damit sie uns jedes schmutzige Detail dieser Beziehung erzählt", grinste Sirius.
Lupin verdrehte die Augen und murmelte: "Ich hätte nicht fragen sollen ..."
Ehe der Werwolf sich versehen konnte, standen beide bereits vor der Tür der Juniorlehrerin und Sirius klopfte an.
"Wer ist da?", erklang es von innen.
"Rotkäppchen und der böse Wolf", antwortete der Animagus und fing sich damit einen stechenden Seitenblick von Lupin ein.
Khair öffnete die Tür und starrte zuerst einmal verwirrt auf einen leeren Flur. Sie trat einige Schritte heraus und schaute in beide Richtungen des Ganges. Es war nichts zu sehen, also ging sie wieder in ihr Zimmer.
Bevor sie sich ihren Unterlagen auf dem Tisch zuwenden konnte, ertönte ein "Hübsch haben sie es hier".
Erschrocken wirbelte die Juniorlehrerin herum und versuchte den Körper zu der Stimme auszumachen, doch sie konnte niemanden sehen.
"Oh toll, Khair", murmelte sie, "jetzt leidest du schon unter Hallus ..."
"Das ist keine Halluzination, Miss ed Din", erklang es wieder und plötzlich erschien der Kopf von Sirius Black in der Luft und grinste die Frau an.
Khair hielt für einen Moment die Luft an, bekam große Augen, fing dann laut an zu schreien und stolperte rückwärts.
Lupin kam hastig aus dem Umhang und versuchte sofort die aufgebrachte Lehrerin in Ausbildung zu beruhigen, doch zuvor erwischte Khair das erstbeste, was ihr in die Hände kam - nämlich eine Vase - und schleuderte sie auf den in der Luft schwebenden Kopf.
Geistesgegenwärtig lies Sirius den Umhang fallen und ergriff die anfliegende Vase mit beiden Händen.
"So langsam wird's langweilig", meinte er und betrachtete die Porzellanware, "außerdem reduzieren sie damit Hogwarts Vasenbestand erheblich."
"WAS ZUM HENKER MACHEN SIE HIER?", schrie Khair hysterisch.
Sirius stellte die Vase auf den Tisch und sagte: "Wir wollten sie fragen, ob sie mit uns nach Hogsmeade in den Pub gehen."
"WAS?", die Juniorlehrerin traute ihren Ohren nicht, "sie erschrecken mich fast zu Tode, nur um mich zu fragen, ob ich sie begleite?"
Der Animagus grinste: "Tja, sind wir nicht nett?"
Nun meldete sich Lupin zu Wort: "Es tut mir leid, wenn wir sie so erschreckt haben. Es lag nicht in unserer Absicht, aber wir müssen uns ab sofort noch unauffälliger durch das Schloß bewegen, da Lucius Malfoy nicht in unsere Anwesenheit eingeweiht werden soll."
Khair zeigte auf Sirius, während sie mit Lupin sprach: "Ihnen ist bekannt, dass er als Mörder gesucht wird und sie wollen in der Öffentlichkeit einen trinken gehen?"
Der Animagus zuckte mit den Schultern und holte seine Cappie aus der Hosentasche: "Ich habe gelernt nicht aufzufallen", ein Räuspern von Lupin erklang, "außerdem ist der O'Sullivian Pub nicht unbedingt als Aurorentreffpunkt bekannt. Also, kommen sie jetzt mit?"
Khair beäugte Sirius skeptisch: "Wo ist der Haken?"
Dieser hob abwehrend die Arme: "Kein Haken, kein doppelter Boden, sie müssen ihre Getränke nur selbst bezahlen ..."
Die Juniorlehrerin blickte auf den Papierstapel auf ihrem Tisch und seufzte dann: "Ok, ich hab ja sowieso nicht wichtiges zu tun ..."
Während Khair ihren Mantel aus einem Schrank holte, wurde Sirius Grinsen für kurze Zeit breiter und Lupin schüttelte nur verständnislos den Kopf.
Sirius und Lupin warfen sich wieder den Tarnumhang über und Khair ging ganz normal in Richtung Eingangshalle. In der Halle selber lief sie Snape über den Weg, der sich ebenfalls zur Tür bewegte. Der Zaubertranklehrer musterte sie kurz, zog eine Augenbraue hoch, schaute sich um und meinte dann: "Wo sind Lupin und Black?"
Khair lies ihren Blick durch die Halle schweifen und zeigte dann mit dem Finger auf eine der Ritterrüstungen, deren Finger sich gerade - bis auf den Mittelfinger - zu einer Faust ballten.
Snape öffnete wortlos die Tür und wies die Juniorlehrerin an, hinauszugehen. Danach trat er selbst hindurch und kurz darauf schloss sich die Tür wieder wie von Geisterhand.
Nachdem sie ein Stück den Weg hinuntergegangen waren, nahmen Sirius und Lupin den Umhang ab und der Animagus setzte seine Mütze auf.
Lupin lief neben Snape: "Ich freue mich, dass du uns begleitest, Severus. Wenn ich ehrlich bin, hätte ich nicht daran geglaubt, dass du kommst."
"Wenn ich ehrlich bin, Lupin, dann weiß ich eigentlich immer noch nicht, warum ich nun mit euch auf dem Weg nach Hogsmeade bin", war die Antwort, dann nickte er mit dem Kopf zu Khair, die vor ihnen wegging und fügte leise an: "Warum ist sie hier?"
Lupin räusperte sich: "Sirius wollte sie dabei haben ..."
Die einzige Reaktion Snapes war eine hochgezogene Augenbraue.
"Leiste ihr doch mal kurz Gesellschaft", begann der Werwolf wieder, "ich muss nur mal was mit Sirius besprechen", mit diesen Worten drehte er sich um und ging auf den Animagus zu, der etwas weiter hinter ihnen lief.
"Sirius", sagte Lupin leise, "du weißt, was du mir versprochen hast!"
Der Animagus nickte: "Ich werde mich bemühen, keinen Streit geschweige denn eine Prügellei mit Snape vom Zaun zu brechen."
Der Werwolf tätschelte lächelnd den Kopf seines Freundes: "So ist's brav"
Der O'Sullivian Pub war ein unscheinbares altes Häuschen am anderen Ende von Hogsmeade. Welker Efeu hing an den Mauern, aus denen langsam der Putz bröckelte. Zwei Fensterscheiben im ersten Stock waren zerschlagen, die anderen nicht unbedingt gut geputzt. Auf dem Reetdach machte sich bereits der Moos breit und der Schornstein stand nur noch zur Hälfte.
Khair beäugte das Haus interessiert: "Ich bin schon mal hier in der Gegend gewesen, aber das ist mir noch nie aufgefallen ..."
"Das ist auch der Sinn dieses Pubs", antwortete Sirius, "los! Gehen wir rein!"
Die Kneipe war - was man von außen nicht vermuten würde - sehr geräumig. Die Ausstattung war jedoch wohl genauso alt, wie das Haus selbst. Die große, aus dunklem Holz bestehende Theke wies deutlich Spuren von Holzwürmern auf. Über der Theke gab es mehrere Regale, die mit Spirituosen aller Art gefüllt waren. Klapprige Tische und Stühle verteilten sich im Raum. An den Wänden hingen verschiedene Bilder und hier und dort standen Schränke.
An einem Tisch saßen sechs Herren, im Alter wohl Mitte zwanzig, und spielten Karten, während sie ihre Pfeifen pafften. Am Thresen waren zwei alte Zauberer und bliesen gerade den Schaum von ihren Biergläsern. In einer Ecke des Raumes hatte es sich eine ältere Hexe bequem gemacht und las ein Buch.
Lupin, Snape, Sirius und Khair gingen schweigend durch den Raum und setzten sich an einen Tisch, der nicht so vom Licht der Lampen beschienen wurde.
Kurze Zeit später kam die Frau des Wirtes - eine fülligere Frau in den Vierzigern - und nahm die Bestellung auf.
"Ich hätte gern einen Rotwein", sagte Lupin.
"Ein Bier und einen Whisky, bitte", kam es von Sirius.
Snape überlegte kurz und meinte dann: "Einen Irish Coffee."
"Ich hätte gern einen KiBa!", schloß Khair die Bestellung ab.
"Einen WAS?", wollte Sirius wissen.
"KiBa!", wiederholte die Juniorlehrerin.
"Ist da Alkohol drin?"
"Nein!"
"Sie sind ja langweilig, Miss ed Din!", maulte Sirius und wandte sich an die Frau, "das Fräulein hätte gern Cola-Rum!"
"Nein, ich ...", wollte Khair protestieren, doch der Animagus schnitt ihr das Wort ab: "Keine Widerrede, man geht nicht in einen Pub und trinkt etwas ohne Alkohol. Sie bekommen Cola-Rum!"
Die Frau des Wirtes nickte und begab sich wieder hinter die Theke, um die bestellten Getränke herzurichten.
Khair blickte säuerlich auf Sirius: "Darf ich erfahren, was das sollte?"
"Natürlich", kam es von ihm, "wir wollen auf das Wohl des neuen Direktors anstoßen, damit er bald von einer Leiter fällt und sich das Genick bricht ... und das geht nur mit Alkohol ..."
"Na denn ..."
Der Rest des Abend verlief eher ruhig. Khair und Snape sprachen - wie schon eigentlich seit dem Ende des Wandertages - keine überflüssigen Worte miteinander. Snape und Sirius taten dies während der Runde ebenfalls und Khair versuchte jeder Unterhaltung mit Sirius aus dem Weg zu gehen. Allein Lupin bemühte sich um eine Diskussionsrunde, die jedoch jedesmal im Sand verlief.
Nach der ersten Getränkerunde gab der Werwolf noch einen Likör aus und eine dritte Runde alkoholischer Getränke entstand.
Nach eineinhalb Stunden leerte Khair ihr jetziges Glas, stellte es etwas lauter auf den Tisch und fragte Lupin: "Also, ich bin ebenfalls wirklich nicht fröhlich darüber, dass Direktor Dumbledore auf diese Weise gehen musste, aber warum werden wir uns heute abend sinnlos betrinken, damit sich Mr. Malfoy das Genick bricht?"
Lupin schaute Sirius an. Bevor sie etwas darauf antworten konnten, stand Khair mit den Worten "Komm gleich wieder" auf und verschwand in Richtung Damentoilette.
Sirius sah ihr hinterher: "Oh ... sie kann aber nicht viel ab ..."
"Unser Hauptproblem", bemerkte Snape trocken, "ist derzeit, dass Miss ed Din über Lucius Malfoys "Nebentätigkeit" nicht informiert ist und auch noch nicht werden soll."
"Wir trinken ...", fing Lupin an laut zu überlegen.
"... nur so zum Spaß", beendete Sirius den Satz, "... ihre Frage hat sie sicherlich schon wieder vergessen ... sie ist ja bereits leicht angeheitert ... die nächste Runde geht auf mich ... aber nur für Tequila!"
Tatsächlich hinterfragte die Juniorlehrerin den Grund der Trinkerrunde nicht mehr und bedankte sich artig bei Sirius für das Getränk, um danach die nächste Runde an sich zu reißen, in der jeder wieder freie Getränkeauswahl hatte.
Da nun jeder bis auf Snape eine Runde ausgegeben hatte, musste der Zaubertranklehrer dies wohl oder übel ebenfalls tun.
Khair hatte ihren Wunsch - einen KiBa zu bekommen - aufgegeben und hielt einen weiteren Cola-Rum in der Hand.
Sirius prostete: "Auf Albus Dumbledore!"
Lupin, Khair und auch Snape stießen darauf an: "Auf Albus Dumbledore!"
Ein paar Tische weiter ertönte auf einmal das Lachen von mehreren Männern.
"Albus Dumbledore!", rief einer von ihnen, "es wurde Zeit, dass der alte Knacker endlich abgetreten ist!"
Ein anderer stand auf, ging auf den Tisch der Hogwartsgruppe zu und stellte sich zwischen die Stühle, auf denen Khair und Snape saßen: "Ja, es musste endlich frischer Wind in die Schule kommen und der ist mit Lucius Malfoy nun Gott sei dank da."
Einer seiner Freunde stellte sich zwischen Sirius und Lupin: "Albus Dumbledore ... der hätte schon vor fünfzig Jahren verschwinden sollen ... wir brauchen eine starke Hand, die uns vor diesen Muggels und den Schlammblütern fernhält ... der alte Kauz ist ..."
"Nehmen sie das sofort wieder zurück", unterbrach Sirius schroff, "dann werde ich mich auch mit den Grund begnügen, dass sie betrunken sind."
Der Mann lachte und seine Freunde stimmten ein.
"UND WAS WENN NICHT?", schrie der Mann, der zwischen Khair und Snape stand, "dieser scheintote Greis hätte schon längst in die Kiste gesollt."
Snape stellte sein Glas auf den Tisch, schaute seinen Gegenüber - Lupin - kurz an, schnellte dann vom Stuhl hoch, wirbelte herum und schlug zu.
Der Mann taumelte sich die Nase haltend rückwärts.
"Da stimme ich dir ausnahmsweise mal zu!", rief Sirius und tat es ihm gleich. Sein Schlag traf den Gegner in die Magengrube.
Im selben Moment erhoben sich die anderen vier, so dass die Stühle zurück kippten und unter lautem Poltern auf den Boden fielen.
Der Animagus schaute zum Zaubertranklehrer: "Denkst du das gleiche wie ich, Snape?"
"Normalerweise bin ich überzeugt davon, dass ich nicht die gleichen Gedankengänge wie du führe, Black, doch in dieser ... nicht mehr ganz nüchternen Situation ..."
"Kannst du nicht einfach nur "ja" sagen?", Sirius knackte mit seinen Knöcheln.
Auch ihre Gegenüber massierten sich bereits die Handrücken.
"Nein", antwortete Snape und knöpfte seine Manschetten auf, um die Ärmel etwas umzukrempeln.
Die Frau des Wirtes beobachtete die Situation und fragte schließlich laut: "Wer wird den Schaden bezahlen?"
"Die Verlierer", sagte einer der jungen Männer laut und wandte sich dann an Snape und Sirius, "das ist doch selbstverständlich, oder?"
"So ist es", antwortete Sirius, der sich bereits zu Snape gesellt hatte, "also stellt euch schon einmal auf eine hohe Rechnung ein!"
"Zeigen wir's ihnen", schrie einer und sechs Männer (inklusive der bereits angeschlagenen) stürzten sich auf zwei.
Khair beobachtete das Geschehen mit glasigen Augen. Der Animagus und der Zaubertranklehrer nahmen es gut mit den sechs Gegnern auf. Die Beiden mussten sich schon öfters geprügelt haben, denn wie Profis blockten sie die Schläge der Männer ab und trafen selbst gezielt die ungedeckten Stellen. Bei Sirius wunderte sich die Juniorlehrerin nicht, denn so wie er auf Snape eingeschlagen hatte ... doch erstaunlicher Weise konnte der Lehrer ebensogut mit den Fäusten umgehen. Ein paar Zufallstreffer mussten sie jedoch auch einstecken.
Dann schaute die Juniorlehrerin zu Lupin, der eigentlich seelenruhig auf seinem Stuhl saß und sich beim Zuschauen einen Keks freute.
"Darf ich fragen, warum sie in einer solchen Situation so fröhlich sind?", meinte Khair und war der Meinung, dass ihre Zunge angeschwollen war, denn das Sprechen fiel ihr ungewöhnlich schwer.
"Dürfen sie, meine Liebe", antwortete der Werwolf, "das ist das erste Mal, dass die Beiden freiwillig zusammenarbeiten ..."
"Ah ja ... und dafür nehmen sie Sachbeschädigungen und Körperverletzungen in Kauf?"
"Wenn diese Beiden wirklich einmal einer Meinung sind und sich zusammentun, dann kann man alles in Kauf nehmen", grinste der Werwolf, "außerdem haben es die Herren nun wirklich nicht anders verdient ... niemand beleidigt Albus Dumbledore ..."
"Ah so ..."
Plötzlich krachte der Tisch, an dem Lupin und Khair saßen, zusammen, denn einer der Männer hatte sich unfreiwillig darauf geworfen.
Dann beobachtete man, wie ein anderer Mann sich einen Stuhl schnappte und ihn auf Sirius Rücken zerschlug. Der Animagus ging zu Boden. Snape erging es nicht besser. Er wurde von einem Kleiderständer erwischt, der Bekanntschaft mit seiner Magengrube machte.
Die kleine Niederlage ausnutzend schlugen die fünf (der sechste lag noch auf den Resten des Tisches) gleichzeitig auf die zwei am Boden liegenden Männer ein, so dass diese nicht mehr zum Aufstehen kamen.
Nun verwandelte sich Lupins Gesichtsausdruck zuerst von Amüsiert in Besorgnis und dann in Zorn.
Bevor er sich jedoch erheben konnte, merkte er, dass Khair nicht mehr auf ihrem Stuhl saß. Sie stand an der Theke, hatte die Hände hinter dem Rücken und rief: "Laßt sie sofort in Ruhe oder ihr kriegt es mit mir zu tun!" (Leider war ihre Stimme nicht mehr so fest, wie sie es sich gewünscht hatte.)
Die Männer ließen von ihren menschlichen Sandsäcken ab und lachten höhnisch. Einer von ihnen trat nah an Khair heran: "Und was gedenkst du mit uns zu tun."
"Isch werd euch fertig machen", drohte Khair.
"Ach ... du glaubst, uns schlagen zu können?"
Die Juniorlehrerin nickte. Lupin schüttelte entsetzt den Kopf.
Die Männer selbst bemerkten nicht, dass sich hinter ihnen Snape und Sirius langsam wieder aufrichteten.
Der Mann vor Khair reckte ihr sein Kinn entgegen: "Ich glaube zwar nicht, dass du mir weh tun wirst, aber du kannst es gern versuchen. Hier, du hast einen Schlag frei. Aber wenn ich nicht zu Boden gehe, dann krieg ich einen Kuss von dir."
"Abgemacht!", sagte die Frau und eine Sekunde später ertönte ein lautes metallernes "Klong". Wie ein Stein fiel der Mann auf den Boden und blieb liegen. Mit einem überlegenen Ausdruck im Gesicht demonstrierte Khair die große Bratpfanne, die sie sich bei der Frau des Wirtes ausgeliehen hatte: "Er hat nicht gesagt, dass ich mit der Faust zuschlagen soll."
Gelächter ertönte, doch diesmal nicht von den jungen Männern, sondern von Lupin, der sich nun wieder köstlich amüsierte und aufpassen musste, dass er vor Lachen nicht vom Stuhl fiel.
Dann ging alles sehr schnell: Während Sirius und Snape ihre Gegner damit überraschten, dass sie wieder standen, streckte Khair noch einen mit der Bratpfanne nieder. Sirius benutzte neben seinen Fäusten nun auch seine Beine, um mit hohen gezielten Tritten seine Gegenüber auf den Boden zu befördern. Snape blieb beim altbewährten Faustkampf, war aber nicht minder erfolgreich.
Am Schluss stand nur noch einer, der etwas hilflos aussehend zum Ausgang stolperte und so schnell wie möglich verschwand.
"Feigling ...", nuschelte Khair, deren Kopf auf einmal feuerrot war.
"Mir scheint, ihr habt gewonnen!", freute sich Lupin, "wie fühlt man sich nach einem Teamwork?"
"Isch brauch was zum trinken!", war das erste, was Khair sagte und auch das letzte, denn plötzlich kippte sie nach vorne um.
Sirius, der ihr am nächsten stand, machte einen Satz zur Seite und fing sie auf, so dass die Juniorlehrerin nicht auf den Boden fiel.
"Total dicht", bemerkte der Animagus.
Lupin erhob sich von seinem Stuhl: "Dann sollten wir jetzt gehen. Die Herren übernehmen ja die Rechnung ..."
"Und wie transportieren wir Miss ed Din?", wollte Sirius wissen.
Am Ende einigte man sich darauf, dass Snape und Sirius die benebelte Khair in ihre Mitte nahmen und nach Hogwarts schleiften.
In der Eingangshalle trennte man sich. Lupin murmelte etwas von "Sirius verarzten" und verschwand zusammen mit dem Animagus unter dem Tarnumhang.
Snape betrachtete die Juniorlehrerin, die schlaff in seinem Arm hing. Er seufzte ... warum musste gerade er immer in diese Situationen kommen? (A/N Weil es die Autorin so will ...)
Nach kurzer Überlegung nahm er sie ganz auf die Arme und trug sie zu den Lehrerquartieren. Vor ihrer Tür blieb er stehen und fluchte innerlich. Sie war verschlossen.
"Miss ed Din?", fragte Snape, "Miss ed Din ... kommen sie zu sich und sagen sie mir das Passwort zu ihrem Zimmer!"
"Hähhh ...?", Khair blinzelte mit den Augen.
"Das Passwort!", hakte der Lehrer noch einmal nach.
"Nebukadnezar ...", nuschelte die Frau, "dasch ist die rischtige Lösung!"
Snape wiederholte das Wort, doch nichts tat sich.
"Das war nicht richtig, Miss ed Din ... Miss ed Din? ... Schlafen sie jetzt nicht ein, Miss ed Din! ... MISS ED DIN!"
Khair murmelte nur noch etwas unverständliches, schlang ihre Arme um Snapes Hals und war dann ganz weg.
Der Mann fluchte wieder leise und überlegte, ob er sie vor ihrer Tür ablegen sollte oder ...
Verdammt ... das wird eine unbequeme Nacht im Sessel werden, dachte Snape und drehte sich samt Khair in die Richtung seines Zimmers um, so dass er den Schatten, der sich nun hinter ihm von der Wand löste, nicht bemerkte.
Man merkt nicht zufällig, dass ich großer Fan der Spencer und Hill Filme bin, oder? *g*
Im nächsten Kapitel gibt es dann den Valentinsball. Welche Paarungen gibt es sonst noch neben Herm/Ron, Sheila/Kal, Cho/Rasputin, Draco/Cherry und Ginny/Neville? Mit wem geht Harry? Bin gespannt auf eure Vorschläge und geht lieber nicht vom Selbstverständlichen aus.
Viele Grüße
Khair
@Fay Riddle: Das wäre auch eine Idee gewesen, aber bei mir sind die Schüler nicht so mutig, um es sich gleich mit Malfoy zu verderben ...
@Hecate: Da siehst du mal, wie schlecht ich in Französisch war ... *g* ... es tut mir leid *heul*
Vielen Dank auch von meiner Schwester für eure Meinung zu ihrem Beitrag. Sie hat sich sehr gefreut.
So, hab lange überlegt, ob ich aus diesem Kapitel 1 oder 2 Teile mache. Hab mich fürs erste entschieden (auch wenn es dadurch wieder ziemlich lang ist), da die ersten 6 (von 12) Word Seiten nicht unbedingt etwas aufregendes erhalten.
Warnung: Gegen Ende des Kapitels wird "etwas" verschwenderisch mit Alkohol umgegangen. Seid so nett und macht das nicht nach.
In diesem Sinne viel Spaß
Alle Augen der Schüler und Lehrer waren am nächsten Morgen auf die Tür zur großen Halle gerichtet, als um punkt sieben Uhr Lucius Malfoy in derselbigen stand. Sein musternder Blick fiel über den Saal, sein Kopf war wie immer etwas angehoben, um seine Meinung über "Normalsterbliche" auszudrücken.
Minerva McGonagall stand von ihrem Stuhl auf und sagte laut und deutlich: "Guten Morgen, Mr. Malfoy!"
Malfoy nickte der Lehrerin zu und begann die Halle zu durchqueren, um zum Lehrertisch zu gelangen. Ihm folgte so unsichtbar wie möglich ein kleiner Junge mit mittelbraunen Haaren bis zu den Schultern, die zu einem kleinen Zopf zusammengebunden waren.
Vor dem Lehrertisch drehte der Mann sich zu der Schülerschaft um.
Seine Stimme klang herrschend durch den Raum: "Ich bin mir sicher, dass sie mich alle kennen. Mein Name ist Lucius Malfoy und ich bin ab sofort der Direktor dieser Schule. Damit wir uns gleich verstehen: Die lockeren Zeiten, die sie unter der Führung von Albus Dumbledore haben genießen können, sind ab sofort vorbei. Fehltritte werden nicht mehr geduldet. Der heutige Unterricht findet wie geplant statt!"
Danach ging er um den Tisch herum, warf Snape einen deutlichen Blick zu und setzte sich schließlich auf den Stuhl des Direktors.
Der kleine Junge mit den braunen Haaren stand verloren zwischen den sitzenden Hufflepuffs und Ravenclaws.
McGonagall trat hinter dem Tisch der Professoren hervor und nahm dem Hausmeister Filch den sprechenden Hut und den hölzernen Hocker, den er in den Händen hielt, ab.
Sie winkte den Jungen zu sich und zeigte ihm an, dass er sich auf den Hocker setzten sollte. Der Junge folgte der Anweisung.
"Dies ist Debrel du Mabolus", wandte sie sich erklärend an die Schüler, "er wird ab sofort in Hogwarts zur Schule gehen. Mr. du Mabolus ist fünfzehn Jahre alt und wird somit der fünften Klasse zugeteilt. Der Hut wird ihm sein Haus zuweisen."
Somit senkte die Lehrerin den sprechenden Hut auf das Haupt des Jungen.
"HA!", rief der Hut sofort laut, "das ist einfach! GRYFFINDOR!"
Die Schüler applaudierten, als Debrel sich an den Tisch der Gryffindors begab, wo er auch gleich von den Weasley Brüdern zu sich gewinkt wurde.
Die Verwandlungslehrerin kehrte an ihren Platz zurück.
Malfoy beugte sich zu ihr und meinte: "Nach dem Unterricht wird es eine Konferenz im Lehrerzimmer geben. Kümmern sie sich um die Anwesenheit aller Lehrkräfte, Professor McGonagall!"
"Sicher, Mr. Malfoy!", antwortete diese.
"Und noch etwas: Ich bin mir bewußt, dass sie mich nicht leiden können, aber trotzdem ist es eine Tatsache, dass ich nun der Leiter dieser Schule bin, also reden sie mich mit dem entsprechenden Titel an!"
McGonagall schwieg daraufhin.
"Und die Hölle auf Erden hat begonnen", murmelte Ron vor sich hin, während sich seine Brüder um den Neuankömmling kümmerten.
"Hi! Ich heiße Fred Weasley und das ist mein Bruder George. Wenn du uns verwechselst, ist das nicht so schlimm ...", sagte Fred und streckte dem Jungen die Hand hin.
Dieser ergriff sie und meinte: "Hallo ... Debrel du Mabolus ... aber das habt ihr ja alle gerade gehört."
"Das haben wir gehört", mischte sich Hermine ein, "was ich mich aber noch frage ist, warum du erst jetzt nach Hogwarts kommst. Übrigens, ich bin Hermine Granger. Freut mich, dich kennenzulernen."
"Ja, mich ebenfalls", kam es von Debrel, der ein leichtes Lächeln auf den Lippen hatte, "zu deiner Frage: ich bin vorher auf die zuständige Zauberschule in Afrika gegangen, bis sich meine Eltern entschlossen haben, nach Großbritannien zu gehen. Und jetzt bin ich hier ..."
"Für nen Afrikaner bist du aber ziemlich hell ...", kam das Kommentar von Lee Jordan und kassierte einen leichten Klaps auf den Hinterkopf von Ginny Weasley, die dann noch "So was sagt man nicht" zischte.
"Was denn?", kam es von ihm, "schau mich an ... ich hab das Recht, das zu äußern oder denkst du, das wär Schuhcreme in meinem Gesicht?"
"Lass mich raten", sagte Harry, "deine Eltern kommen ursprünglich von hier und sind irgendwann nach Afrika gezogen, oder?"
Debrels Lächeln wurde zu einem Grinsen: "Stimmt genau."
Harry reichte ihm die Hand über den Tisch: "Hi, ich heiße Harry und der Rotschopf neben mir ist Ron ... ist unschwer zu ersehen, dass er mit Fred, George und Ginny verwandt ist ..."
Auf dem Weg zum Unterricht flüsterte Daeva leise zu Sam: "Das ist der böse Mann, den Tatze gekratzt hat ..."
"Lucius Malfoy ...", murmelte Sam, "Vater von Draco Malfoy ... ziemlich reich ..."
"Und böse!", Daeva wies noch einmal ausdrücklich darauf hin.
"Dann sollten wir uns vor ihm in Acht nehmen", schlussfolgerte Sam, "er hat noch nicht einmal eine Ausbildung zum Lehrer vollzogen und ist Direktor ... selbst das Ministerium kann nicht so blöd sein ..."
"Fragen wir doch Cherry", merkte Daeva an, "sie hat doch die Weihnachtsferien bei Dracos Familie verbracht."
Sam blieb stehen und schaute ihre Freundin an: "Daeva! Das ist eine sehr gute Idee!"
"Ich dachte, du würdest dich freuen, wenn dein Vater hier Direktor ist", meinte Cherry, während sie neben einem ziemlich stillen Draco herging.
Der Slytherin schaute seine Hausgenossin an: "Mein Vater ist Direktor der Schule in die ich gehe ... oh, wie ich mich freue ... meine Autorität ist völlig hinüber ... man wird jetzt keine Angst mehr vor mir haben, sondern vor meinem Vater ..."
"Hast du mal mit ihm darüber gesprochen?"
Draco lachte: "Mit meinem Vater? Sprechen? Am besten noch diskutieren? Du hast ihn doch schon teilweise kennengelernt. Vater lässt sich auf keine Diskussionen ein. Nur seine Meinung und Entscheidung zählt!"
"Hast du es schon einmal versucht?"
"Ein einziges Mal", sagte der Junge etwas leiser, "die Narbe wegen dieser "Diskussion" habe ich immer noch"
Cherry sah ihn verständnislos an: "Und trotzdem folgst du ihm noch? Trotzdem sagst du seinen Namen voller Stolz, wenn du in der Öffentlichkeit über ihn redest? Was bitte schön ist das für eine Einstellung. Wenn mein Onkel das mit mir machen würde, dann könnte er sich meine Hilfe sonst wo hinstecken!"
"Deinen Onkel und meinen Vater kann man sicherlich nicht vergleichen ..."
"Jain ... mein Onkel ist ein alter Sack und dein Daddy sieht noch relativ gut aus ... aber bei meinem Onkel ist es auch so, dass immer nur seine Meinung zählt ..."
Draco grinste: "Was meinst du? Wer würde in einer Diskussionsrunde den kürzeren ziehen? Mein Vater oder dein Onkel?"
"Ich möchte die Sturheit und Überzeugungskraft deines Vater jetzt auf keinen Fall anzweifeln, aber ich behaupte einfach mal, dass mein Onkel das Rennen machen würde."
"Dann sollten wir die Beiden mal zusammenbringen."
Cherry zuckte mit den Schultern: "So klein, wie unsere Welt ist, kennen die sich sicher schon ..."
"Ähm ...", fing Draco nun an rumzudrucksen, "hast du eigentlich schon eine Einladung zum Valentinsball bekommen?"
"EINE?", die Slytherin lachte herzhaft, "soll ich dir den Waschkorb mit Karten zeigen?", dann blitzte etwas in ihren Augen und sie meinte unschuldig, "warum fragst du?"
Der blonde Junge räusperte sich: "Da der Halloweenball ja zu unser beider Ungunsten verlaufen ist, möchte ich, Draco Malfoy, dich diesmal herzlich zum Valentinsball einladen und fragen, ob du mich begleitest."
Cherry grinste: "Sehr gerne, Mr. Draco Malfoy. Lady Cherry Threetousand nimmt ihre Einladung dankend an. Und heute abend gibt es im Gemeinschaftsraum ein schönes Kaminfeuer, während ich die anderen Einladungskarten verbrenne. Dazu bist du auch herzlich eingeladen."
Beide Slytherins grinsten diabolisch.
Am Nachmittag gab es die von Lucius Malfoy angekündigte Lehrerkonferenz. Gespannt saßen alle in ihren Sesseln und nahmen daran teil, wie der neue Direktor Hogwarts hocherhobenen Hauptes das Zimmer betrat. Majestätisch setzte er sich auf den großen Sessel, der sich am Kopf des Tisches befand. Wie auch schon am Morgen in der Halle, musterte er zunächst einmal die Anwesenden. Wieder blieb sein Blick etwas länger an Snape hängen, welcher neben McGonagall saß, also nur zwei Plätze von ihm entfernt.
"Die meisten von ihnen kenne ich bereits", fing der Mann an, "leider wurden mir jedoch bisher die diesjährigen Neuzugänge in den Lehrerreihen noch nicht vorgestellt. Darf ich bitten ...?"
Die vier "Neuzugänge" schauten sich kurz an und als erstes erhob sich Morgana Argent.
"Morgana Argent", sagte sie in ihrem üblichen Ton, "Lehrkraft für Verteidigung gegen die dunklen Künste!"
Malfoy nickte ihr zu: "Ich habe bereits von ihrer Art, die Schüler mit strenger Disziplin zu unterrichten, gehört."
Argent hob fordernd ihr Doppelkinn etwas an: "Ich habe nicht vor, meine Unterrichtsmethoden zu ändern. Dies ist die einzige Methode den Kindern etwas vernünftiges beizubringen."
"Dagegen habe ich auch nichts zu sagen, Professor Argent. Vielen Dank."
Die von den Schülern als Herzkönigin betitelte Lehrerin setzte sich wieder.
Als nächstes stand Jackie Chun auf.
"Mein Name ist Jackie Chun", kam es von ihm, "ich unterrichte Muggelkunde."
Wieder nickte Malfoy dem Lehrer zu und da nichts weiteres gesagt wurde setzte dieser sich auch schnell wieder, damit Kalidor sich von seinem Stuhl erheben konnte.
Mit einer schwingenden Kopfbewegung warf er kurz die Haare zurück, die ihm ins Gesicht fielen und meinte dann: "Kalidor Baka. Ich bin Lehrer in Ausbildung, Direktor Malfoy."
Ein Nicken Malfoys lies den jungen Mann wieder Platz nehmen.
Als letztes stand Khair auf: "Khair ed Din, Lehrerin in Ausbildung."
"Miss ed Din ... ich erinnere mich", sagte Malfoy, bevor sie sich setzen konnte, "sie hatten doch zusammen mit Professor Snape dieses unangenehmen Aufeinandertreffen mit dem Golem. Ist das richtig?"
Khair atmete tief ein: "Ja, das stimmt."
"Ich werde wohl diesbezüglich später noch einige Fragen an sie haben", sagte der blonde Mann, "bleiben sie nach der eigentlich Konferenz bitte noch im Raum."
Die Juniorlehrerin nickte stumm und setzte sich wieder.
Dann begann eine lange, sachliche und trockene Konferenz darüber, wie sich die Lehrpläne aufbauten, welcher Lehrstoff und welche Prüfungen anstanden. Akribisch notierte sich der neue Direktor von Hogwarts alles, stellte Hintergrundfragen und man hatte den Eindruck, als würde er seinen neuen Posten wirklich ernst nehmen.
Dann kam man auf besonders auffälligen Schüler, sowohl auf die Guten als auch auf die als etwas problematischeren Fälle, zu sprechen. Zur Überraschung der Eingeweihten nahm er unparteiisch alle Informationen entgegen, die er erhielt, egal um welchen Schüler aus welchem Haus es ging.
Professor Flitwick meldete sich bei diesem Thema zu Wort: "Miss Samantha Amanda Blue. Erste Klasse im Hause Ravenclaw. Auf Anraten von ... Albus Dumbledore wurde mit der Schülerin eine alle Fächer umfassende Prüfung geschrieben, um ihren Wissenstand herauszufinden."
"Wie kam das?", wollte Malfoy wissen.
"Der Notendurchschnitt von Miss Blue liegt gleich auf, wie der von Miss Hermine Granger aus Gryffindor, als diese das erste Jahr absolvierte. Miss Granger hat zwar wie Miss Blue einen Wissenstand, der über ihre eigentliche Klasse hinausgeht, besitzt aber auch das Verständnis in Stressituationen nicht vorübereilt einen gefährlichen Zauber anzuwenden."
"Und dieses Verständnis hat Miss ... Blue nicht?"
"Miss Blue hat bereits das Wissen einen "Fireball" zu erzeugen und dieses hat sie - wenn auch nicht wirklich beabsichtigt - angewandt. Ein Sachschaden entstand, der jedoch schnell wieder behoben werden konnte."
"Ist sich die Schülerin sich ihres ... Ausrutschers im nachhinein bewußt geworden?"
Flitwick nickte: "Ja, ihre voreilige Entscheidung hat Miss Blue eingesehen und auch ohne Protest den auferlegten Punkteabzug hingenommen. Ihre Eltern wurden ebenfalls darüber benachrichtigt. Aufgrund dieses Vorfalles wurde beschlossen, Miss Blue in eine höhere Klasse zu versetzen, damit ihr Wissenstand voll ausgeschöpft wird und sie damit dann auch umgehen kann."
"Und wie sind die Prüfungen ausgefallen?", fragte Malfoy.
"Hervorragend. Sie könnte in den meisten Fächern bereits die dritte Klasse absolvieren und in einem Fach sogar schon die vierte."
"In welchem Fach hat sie denn diese herausragende Leistung erbracht?"
"Verteidigung gegen die dunklen Künste", antwortete der kleine Lehrer.
Malfoy faltete seine Hände: "Ich schlage einen Kompromiss vor ... auch wenn die Schülerin in den anderen Fächern höhere Klassen absolvieren könnte, sollte sie wegen des Altersunterschiedes weiterhin in der ersten Klasse unterrichtet werden, mit der Ausnahme des gerade von ihnen angesprochenen Faches. Da dieses Fach wirklich verantwortliche Schüler braucht, stimme ich ihrem Vorschlag zu, Miss Blue für "Verteidigung gegen die dunklen Künste" in die vierte Klasse zu versetzen."
"Hey, Cherry!", flüsterte Sam leise und winkte der Slytherin in der Bibliothek zu, "komm mal!".
Dem Wink folgend machte sich das Mädchen auf den Weg zum Tisch, an dem die Ravenclaw mit Daeva saß.
Während sich Cherry auf einen Stuhl setzte, fragte sie: "Was ist?"
"Du warst doch über die Weihnachtsferien bei Draco Malfoy, oder?", fing Sam an
"Jaaa ...", war die Antwort.
"Und ihr habt im elterlichen Haus gewohnt?"
"Jaaa ..."
"Hast du da auch Lucius Malfoy gesehen?"
"Jaaa ..."
"Hast du auch mit ihm gesprochen?"
"Komm auf den Punkt, Sam!"
"Wir wollen wissen, wie Dracos Vater so ist oder war oder ... sein wird", piepste die Elbin dazwischen.
"Wieso das denn?"
"Nun ja", fing Sam an, "Lucius Malfoy hat keine Ausbildung zum Lehrer absolviert und wurde trotzdem vom Zauberministerium als Direktor eingesetzt. Und ich würde gern wissen weshalb ... und ..."
"... da hast du gedacht, dass ich euch erzähle, was Schwiegerpapa Lucius den lieben langen Tag gemacht hat, hab ich recht?"
"Korrekt", bestätigte Sam.
Cherry überlegte: "Naja, in den Weihnachtsferien hab ich ihn nicht oft gesehen, als ich auf Malfoy Manor war ... er war sehr beschäftigt, musste dauernd weg und irgendwelche Jobs erledigen ... ansonsten ... hm ... er ist ziemlich ... wie soll ich sagen ... er duldet keine Widersprüche in seiner Familie ... und er ist ein Slytherin ... seine ganze Bude hängt damit aus ... wäre ich sein Innenarchitekt, dann würde ich ihm etwas Abwechslung in der Gestaltung vorschlagen ... aber fragt doch Draco, er ist sein Sohn ..."
"Ähm ...", meinte Sam und winkte ab, "nee ... lass mal ... danke für die Infos ..."
"In vierzehn Tagen ist Valentinstag", bemerkte McGonagall, "haben sie irgendwelche Änderungen für den Ball angedacht?"
"Nein, Professor", antwortete dieser, "der anstehende Valentinsball wird wie gewohnt stattfinden. Die Damen haben im Kleid zu erscheinen, die Herren in der Festrobe oder in entsprechender Abendgewandung. Das Fest startet um 19.00 Uhr mit dem Abendessen und bis 21.00 Uhr ist Anwesenheitspflicht sowohl für Lehrkörper als auch für Schüler. Um Mitternacht wird der Ball dann endgültig beendet. Sie verzeihen mir bitte, dass ich mich in diesem Jahr noch nicht am Schmücken des Festsaales beteilige."
McGonagall nickte: "In Ordnung. Wir haben jetzt eigentlich alle Punkte dieser Konferenz besprochen. Haben sie noch sonstige Fragen?"
"Zur Zeit nicht", sagte Malfoy, "wenn welche aufkommen, werde ich mich natürlich an sie wenden. Die Konferenz ist hiermit geschlossen. Vielen Dank."
Die Lehrer erhoben sich und verließen den Raum. Allein Khair blieb auf ihrem Platz sitzen.
"Sev...", Malfoy korrigierte sich sofort, während er den Zaubertranklehrer zurückhielt, "Professor Snape, würden sie bitte vor der Tür warten. Wenn ich mit Miss ed Din fertig bin, würde ich sie gern unter vier Augen sprechen."
Bevor Snape darauf etwas antworten konnte, nahm McGonagall ihn am Arm und meinte zu Malfoy: "Hat das nicht Zeit? Professor Snape hat noch ziemlich viel zu tun. Ich brauche für meinen Unterricht noch einige spezielle Zutaten."
Der neue Direktor schwieg kurz und ein gefährliches Blitzen erschien in seinen Augen: "Natürlich, Professor McGonagall."
Nachdem auch diese Beiden das Zimmer verlassen hatten, wandte sich Malfoys Aufmerksamkeit Khair zu: "Nun zu ihnen ..."
"Minerva!", beschwerte sich Snape leise, "ich weiß, was Albus gesagt hat, aber das heißt noch lange nicht, dass du mein Kindermädchen spielen sollst!"
"Wer sagt denn was von spielen?", antwortete die Lehrerin.
"Ich kann mich sehr gut allein mit Lucius auseinandersetzen."
"Und ich werde so gut wie möglich dafür sorgen, dass du dies nicht tun wirst!"
"Du bist nicht meine Mutter, Minerva!"
"Dessen bin ich mir bewusst, Severus, wäre ich es nämlich, wärst du damals nach Gryffindor gekommen!"
Deprimiert warf sich Harry auf das Sofa vor dem Kamin des Gemeinschaftsraumes. Ron hatte bereits darauf gesessen und schaute seinen Freund verwundert an.
"Was ist denn mit dir los?", wollte er wissen.
"Außer dass Lucius Malfoy Direktor ist, wir im Rätsel des leibhaftigen Teufels nicht weiterkommen, Voldemort nun uneingeschränkten Zutritt zu Hogwarts hat und ich meinem baldigen Ableben immer näher komme ... nichts ..."
Ron sah Harry stumm an, bis er "Da ist doch noch etwas" sagte.
"Reicht das nicht?", meinte der schwarzhaarige Junge.
"Nein!"
Harry seufzte: "Ich hab keine Verabredung für den Valentinstag."
"Ach ...", machte Ron, "nur weil du schlechte Laune hast, weil keine mit dir auf den Ball gehen will, muss er arme du-weißt-schon-wer seinen Kopf hinhalten. Weißt du eigentlich wie fies das gegenüber ihm ist? Außer, dass er dich töten will, hat er dir doch gar nichts getan!"
Beide Jungen grinsten sich an.
"Wen hast du gefragt?", wollte Ron wissen.
"Zuerst Cherry, aber sie sagte nur, wenn Malfoy junior sie nicht fragen würde, würde sie ohne Begleitung erscheinen. Dann hab ich Cho gefragt, aber sie hatte sich bereits mit Rasputin verabredet ... und Sheila wurde von Kalidor Baka eingeladen und hat zugesagt ..."
"Von Baka?", Ron musste ein Lachen verbergen, "ich dachte bisher, dass er eher auf das blonde vollbusige steht ... naja, egal ... hm ... mal überlegen ... nein, mir fällt jetzt auch keine ein, die noch keinen Begleiter hat ... außer Millicent Bullstrode, aber ich glaube auf diese Begleitung verzichtest du gern, oder?"
Harry nickte: "Du bist mit Hermine da, oder?"
"So ist es ... warte mal, frag doch Ginny!", fiel es dem rothaarigen Jungen ein.
"Ginny?", fragte Harry skeptisch.
"Ja, genau. Meine Schwester ist doch total in dich verschossen. Die sagt mit Sicherheit nicht nein und ich habe auch noch nicht gehört, dass sie eine Verabredung hat. Und somit stehst du nicht mehr allein da. Problem gelöst!"
"Ja, aber was ist, wenn Ginny sich dann etwas einredet, was nicht ist?", kam es unsicher von Harry.
"Du meinst, dass du sie lieben würdest?", hakte Ron nach und nach einem bestätigendem Nicken sagte er: "Ist doch egal!"
Also stand Harry wieder vom Sofa auf und bewegte sich in Richtung des Sessels am Fenster, in dem das rothaarige Mädchen saß.
v "Ginny?", fragte er zaghaft und große glänzende Augen richteten sich auf ihn.
"Ja?", kam es erwartungsvoll von ihr.
Harry kratzte sich am Kopf: "Ähm ... ich wollte fragen, ob du ... mit mir zum Valentinsball gehen würdest, ... damit wir beide nicht allein erscheinen."
Ginny öffnete den Mund, suchte anscheinend nach ein paar Worten und meinte dann leise: "Tut mir leid, Harry, ich werde bereits von Neville begleitet."
Als Khair das Lehrerzimmer verließ, wartete bereits die Verwandlungslehrerin auf sie.
"Darf ich fragen, was Mr. Malfoy mit ihnen so lange besprochen hat?", fragte McGonagall.
Khair fuhr sich etwas abgekämpft durch die Haare: "Er wollte einen detaillierten Bericht wegen dem Vorfall mit dem Golem. Er hat dauernd Hintergrundfragen gestellt ..."
"War da sonst noch etwas?"
Schnell schüttelte die Juniorlehrerin den Kopf: "Nein, wirklich nicht, aber die letzten zwei Tage waren doch etwas anstrengend gewesen. Ich glaube, ich nehme jetzt gleich ein Bad und lege mich dann schlafen."
"Eine gute Idee, Miss ed Din", sagte McGonagall, "ich wünsche Ihnen noch einen schönen Abend."
"Ich finde das eigentlich keine gute Idee", flüsterte Lupin, während er und Sirius durch die Gänge schlichen.
"Ach was", kam es leise von dem Animagus, "ich hab mich gestern extra noch mit Harry getroffen, damit er mir den Tarnumhang geben kann. Und jetzt werden wir, wie ganz normale ... unsichtbare Leute durch den Vordereingang nach Hogsmeade gehen und einen drauf machen!"
"Aber hätten wir nicht einen anderen Weg gehen können? Das hier sind zufälligerweise die Lehrerquartiere."
Sirius grinste: "Ich will noch jemanden abholen."
Lupin setzte seinen "Was hat der denn schon wieder vor"-Blick auf: "Ok ... eigentlich will ich gar nicht wissen, was in deinem Kopf vor, aber ich muss wohl fragen, oder?"
"Wenn Snape wirklich mitkommt, dann braucht er doch etwas Gesellschaft ..."
"WEN?"
"Wen wohl ... Miss ed Din natürlich ..."
"Aha ... und wenn Severus nun nicht mitkommt?"
"Dann füllen wir sie ab, damit sie uns jedes schmutzige Detail dieser Beziehung erzählt", grinste Sirius.
Lupin verdrehte die Augen und murmelte: "Ich hätte nicht fragen sollen ..."
Ehe der Werwolf sich versehen konnte, standen beide bereits vor der Tür der Juniorlehrerin und Sirius klopfte an.
"Wer ist da?", erklang es von innen.
"Rotkäppchen und der böse Wolf", antwortete der Animagus und fing sich damit einen stechenden Seitenblick von Lupin ein.
Khair öffnete die Tür und starrte zuerst einmal verwirrt auf einen leeren Flur. Sie trat einige Schritte heraus und schaute in beide Richtungen des Ganges. Es war nichts zu sehen, also ging sie wieder in ihr Zimmer.
Bevor sie sich ihren Unterlagen auf dem Tisch zuwenden konnte, ertönte ein "Hübsch haben sie es hier".
Erschrocken wirbelte die Juniorlehrerin herum und versuchte den Körper zu der Stimme auszumachen, doch sie konnte niemanden sehen.
"Oh toll, Khair", murmelte sie, "jetzt leidest du schon unter Hallus ..."
"Das ist keine Halluzination, Miss ed Din", erklang es wieder und plötzlich erschien der Kopf von Sirius Black in der Luft und grinste die Frau an.
Khair hielt für einen Moment die Luft an, bekam große Augen, fing dann laut an zu schreien und stolperte rückwärts.
Lupin kam hastig aus dem Umhang und versuchte sofort die aufgebrachte Lehrerin in Ausbildung zu beruhigen, doch zuvor erwischte Khair das erstbeste, was ihr in die Hände kam - nämlich eine Vase - und schleuderte sie auf den in der Luft schwebenden Kopf.
Geistesgegenwärtig lies Sirius den Umhang fallen und ergriff die anfliegende Vase mit beiden Händen.
"So langsam wird's langweilig", meinte er und betrachtete die Porzellanware, "außerdem reduzieren sie damit Hogwarts Vasenbestand erheblich."
"WAS ZUM HENKER MACHEN SIE HIER?", schrie Khair hysterisch.
Sirius stellte die Vase auf den Tisch und sagte: "Wir wollten sie fragen, ob sie mit uns nach Hogsmeade in den Pub gehen."
"WAS?", die Juniorlehrerin traute ihren Ohren nicht, "sie erschrecken mich fast zu Tode, nur um mich zu fragen, ob ich sie begleite?"
Der Animagus grinste: "Tja, sind wir nicht nett?"
Nun meldete sich Lupin zu Wort: "Es tut mir leid, wenn wir sie so erschreckt haben. Es lag nicht in unserer Absicht, aber wir müssen uns ab sofort noch unauffälliger durch das Schloß bewegen, da Lucius Malfoy nicht in unsere Anwesenheit eingeweiht werden soll."
Khair zeigte auf Sirius, während sie mit Lupin sprach: "Ihnen ist bekannt, dass er als Mörder gesucht wird und sie wollen in der Öffentlichkeit einen trinken gehen?"
Der Animagus zuckte mit den Schultern und holte seine Cappie aus der Hosentasche: "Ich habe gelernt nicht aufzufallen", ein Räuspern von Lupin erklang, "außerdem ist der O'Sullivian Pub nicht unbedingt als Aurorentreffpunkt bekannt. Also, kommen sie jetzt mit?"
Khair beäugte Sirius skeptisch: "Wo ist der Haken?"
Dieser hob abwehrend die Arme: "Kein Haken, kein doppelter Boden, sie müssen ihre Getränke nur selbst bezahlen ..."
Die Juniorlehrerin blickte auf den Papierstapel auf ihrem Tisch und seufzte dann: "Ok, ich hab ja sowieso nicht wichtiges zu tun ..."
Während Khair ihren Mantel aus einem Schrank holte, wurde Sirius Grinsen für kurze Zeit breiter und Lupin schüttelte nur verständnislos den Kopf.
Sirius und Lupin warfen sich wieder den Tarnumhang über und Khair ging ganz normal in Richtung Eingangshalle. In der Halle selber lief sie Snape über den Weg, der sich ebenfalls zur Tür bewegte. Der Zaubertranklehrer musterte sie kurz, zog eine Augenbraue hoch, schaute sich um und meinte dann: "Wo sind Lupin und Black?"
Khair lies ihren Blick durch die Halle schweifen und zeigte dann mit dem Finger auf eine der Ritterrüstungen, deren Finger sich gerade - bis auf den Mittelfinger - zu einer Faust ballten.
Snape öffnete wortlos die Tür und wies die Juniorlehrerin an, hinauszugehen. Danach trat er selbst hindurch und kurz darauf schloss sich die Tür wieder wie von Geisterhand.
Nachdem sie ein Stück den Weg hinuntergegangen waren, nahmen Sirius und Lupin den Umhang ab und der Animagus setzte seine Mütze auf.
Lupin lief neben Snape: "Ich freue mich, dass du uns begleitest, Severus. Wenn ich ehrlich bin, hätte ich nicht daran geglaubt, dass du kommst."
"Wenn ich ehrlich bin, Lupin, dann weiß ich eigentlich immer noch nicht, warum ich nun mit euch auf dem Weg nach Hogsmeade bin", war die Antwort, dann nickte er mit dem Kopf zu Khair, die vor ihnen wegging und fügte leise an: "Warum ist sie hier?"
Lupin räusperte sich: "Sirius wollte sie dabei haben ..."
Die einzige Reaktion Snapes war eine hochgezogene Augenbraue.
"Leiste ihr doch mal kurz Gesellschaft", begann der Werwolf wieder, "ich muss nur mal was mit Sirius besprechen", mit diesen Worten drehte er sich um und ging auf den Animagus zu, der etwas weiter hinter ihnen lief.
"Sirius", sagte Lupin leise, "du weißt, was du mir versprochen hast!"
Der Animagus nickte: "Ich werde mich bemühen, keinen Streit geschweige denn eine Prügellei mit Snape vom Zaun zu brechen."
Der Werwolf tätschelte lächelnd den Kopf seines Freundes: "So ist's brav"
Der O'Sullivian Pub war ein unscheinbares altes Häuschen am anderen Ende von Hogsmeade. Welker Efeu hing an den Mauern, aus denen langsam der Putz bröckelte. Zwei Fensterscheiben im ersten Stock waren zerschlagen, die anderen nicht unbedingt gut geputzt. Auf dem Reetdach machte sich bereits der Moos breit und der Schornstein stand nur noch zur Hälfte.
Khair beäugte das Haus interessiert: "Ich bin schon mal hier in der Gegend gewesen, aber das ist mir noch nie aufgefallen ..."
"Das ist auch der Sinn dieses Pubs", antwortete Sirius, "los! Gehen wir rein!"
Die Kneipe war - was man von außen nicht vermuten würde - sehr geräumig. Die Ausstattung war jedoch wohl genauso alt, wie das Haus selbst. Die große, aus dunklem Holz bestehende Theke wies deutlich Spuren von Holzwürmern auf. Über der Theke gab es mehrere Regale, die mit Spirituosen aller Art gefüllt waren. Klapprige Tische und Stühle verteilten sich im Raum. An den Wänden hingen verschiedene Bilder und hier und dort standen Schränke.
An einem Tisch saßen sechs Herren, im Alter wohl Mitte zwanzig, und spielten Karten, während sie ihre Pfeifen pafften. Am Thresen waren zwei alte Zauberer und bliesen gerade den Schaum von ihren Biergläsern. In einer Ecke des Raumes hatte es sich eine ältere Hexe bequem gemacht und las ein Buch.
Lupin, Snape, Sirius und Khair gingen schweigend durch den Raum und setzten sich an einen Tisch, der nicht so vom Licht der Lampen beschienen wurde.
Kurze Zeit später kam die Frau des Wirtes - eine fülligere Frau in den Vierzigern - und nahm die Bestellung auf.
"Ich hätte gern einen Rotwein", sagte Lupin.
"Ein Bier und einen Whisky, bitte", kam es von Sirius.
Snape überlegte kurz und meinte dann: "Einen Irish Coffee."
"Ich hätte gern einen KiBa!", schloß Khair die Bestellung ab.
"Einen WAS?", wollte Sirius wissen.
"KiBa!", wiederholte die Juniorlehrerin.
"Ist da Alkohol drin?"
"Nein!"
"Sie sind ja langweilig, Miss ed Din!", maulte Sirius und wandte sich an die Frau, "das Fräulein hätte gern Cola-Rum!"
"Nein, ich ...", wollte Khair protestieren, doch der Animagus schnitt ihr das Wort ab: "Keine Widerrede, man geht nicht in einen Pub und trinkt etwas ohne Alkohol. Sie bekommen Cola-Rum!"
Die Frau des Wirtes nickte und begab sich wieder hinter die Theke, um die bestellten Getränke herzurichten.
Khair blickte säuerlich auf Sirius: "Darf ich erfahren, was das sollte?"
"Natürlich", kam es von ihm, "wir wollen auf das Wohl des neuen Direktors anstoßen, damit er bald von einer Leiter fällt und sich das Genick bricht ... und das geht nur mit Alkohol ..."
"Na denn ..."
Der Rest des Abend verlief eher ruhig. Khair und Snape sprachen - wie schon eigentlich seit dem Ende des Wandertages - keine überflüssigen Worte miteinander. Snape und Sirius taten dies während der Runde ebenfalls und Khair versuchte jeder Unterhaltung mit Sirius aus dem Weg zu gehen. Allein Lupin bemühte sich um eine Diskussionsrunde, die jedoch jedesmal im Sand verlief.
Nach der ersten Getränkerunde gab der Werwolf noch einen Likör aus und eine dritte Runde alkoholischer Getränke entstand.
Nach eineinhalb Stunden leerte Khair ihr jetziges Glas, stellte es etwas lauter auf den Tisch und fragte Lupin: "Also, ich bin ebenfalls wirklich nicht fröhlich darüber, dass Direktor Dumbledore auf diese Weise gehen musste, aber warum werden wir uns heute abend sinnlos betrinken, damit sich Mr. Malfoy das Genick bricht?"
Lupin schaute Sirius an. Bevor sie etwas darauf antworten konnten, stand Khair mit den Worten "Komm gleich wieder" auf und verschwand in Richtung Damentoilette.
Sirius sah ihr hinterher: "Oh ... sie kann aber nicht viel ab ..."
"Unser Hauptproblem", bemerkte Snape trocken, "ist derzeit, dass Miss ed Din über Lucius Malfoys "Nebentätigkeit" nicht informiert ist und auch noch nicht werden soll."
"Wir trinken ...", fing Lupin an laut zu überlegen.
"... nur so zum Spaß", beendete Sirius den Satz, "... ihre Frage hat sie sicherlich schon wieder vergessen ... sie ist ja bereits leicht angeheitert ... die nächste Runde geht auf mich ... aber nur für Tequila!"
Tatsächlich hinterfragte die Juniorlehrerin den Grund der Trinkerrunde nicht mehr und bedankte sich artig bei Sirius für das Getränk, um danach die nächste Runde an sich zu reißen, in der jeder wieder freie Getränkeauswahl hatte.
Da nun jeder bis auf Snape eine Runde ausgegeben hatte, musste der Zaubertranklehrer dies wohl oder übel ebenfalls tun.
Khair hatte ihren Wunsch - einen KiBa zu bekommen - aufgegeben und hielt einen weiteren Cola-Rum in der Hand.
Sirius prostete: "Auf Albus Dumbledore!"
Lupin, Khair und auch Snape stießen darauf an: "Auf Albus Dumbledore!"
Ein paar Tische weiter ertönte auf einmal das Lachen von mehreren Männern.
"Albus Dumbledore!", rief einer von ihnen, "es wurde Zeit, dass der alte Knacker endlich abgetreten ist!"
Ein anderer stand auf, ging auf den Tisch der Hogwartsgruppe zu und stellte sich zwischen die Stühle, auf denen Khair und Snape saßen: "Ja, es musste endlich frischer Wind in die Schule kommen und der ist mit Lucius Malfoy nun Gott sei dank da."
Einer seiner Freunde stellte sich zwischen Sirius und Lupin: "Albus Dumbledore ... der hätte schon vor fünfzig Jahren verschwinden sollen ... wir brauchen eine starke Hand, die uns vor diesen Muggels und den Schlammblütern fernhält ... der alte Kauz ist ..."
"Nehmen sie das sofort wieder zurück", unterbrach Sirius schroff, "dann werde ich mich auch mit den Grund begnügen, dass sie betrunken sind."
Der Mann lachte und seine Freunde stimmten ein.
"UND WAS WENN NICHT?", schrie der Mann, der zwischen Khair und Snape stand, "dieser scheintote Greis hätte schon längst in die Kiste gesollt."
Snape stellte sein Glas auf den Tisch, schaute seinen Gegenüber - Lupin - kurz an, schnellte dann vom Stuhl hoch, wirbelte herum und schlug zu.
Der Mann taumelte sich die Nase haltend rückwärts.
"Da stimme ich dir ausnahmsweise mal zu!", rief Sirius und tat es ihm gleich. Sein Schlag traf den Gegner in die Magengrube.
Im selben Moment erhoben sich die anderen vier, so dass die Stühle zurück kippten und unter lautem Poltern auf den Boden fielen.
Der Animagus schaute zum Zaubertranklehrer: "Denkst du das gleiche wie ich, Snape?"
"Normalerweise bin ich überzeugt davon, dass ich nicht die gleichen Gedankengänge wie du führe, Black, doch in dieser ... nicht mehr ganz nüchternen Situation ..."
"Kannst du nicht einfach nur "ja" sagen?", Sirius knackte mit seinen Knöcheln.
Auch ihre Gegenüber massierten sich bereits die Handrücken.
"Nein", antwortete Snape und knöpfte seine Manschetten auf, um die Ärmel etwas umzukrempeln.
Die Frau des Wirtes beobachtete die Situation und fragte schließlich laut: "Wer wird den Schaden bezahlen?"
"Die Verlierer", sagte einer der jungen Männer laut und wandte sich dann an Snape und Sirius, "das ist doch selbstverständlich, oder?"
"So ist es", antwortete Sirius, der sich bereits zu Snape gesellt hatte, "also stellt euch schon einmal auf eine hohe Rechnung ein!"
"Zeigen wir's ihnen", schrie einer und sechs Männer (inklusive der bereits angeschlagenen) stürzten sich auf zwei.
Khair beobachtete das Geschehen mit glasigen Augen. Der Animagus und der Zaubertranklehrer nahmen es gut mit den sechs Gegnern auf. Die Beiden mussten sich schon öfters geprügelt haben, denn wie Profis blockten sie die Schläge der Männer ab und trafen selbst gezielt die ungedeckten Stellen. Bei Sirius wunderte sich die Juniorlehrerin nicht, denn so wie er auf Snape eingeschlagen hatte ... doch erstaunlicher Weise konnte der Lehrer ebensogut mit den Fäusten umgehen. Ein paar Zufallstreffer mussten sie jedoch auch einstecken.
Dann schaute die Juniorlehrerin zu Lupin, der eigentlich seelenruhig auf seinem Stuhl saß und sich beim Zuschauen einen Keks freute.
"Darf ich fragen, warum sie in einer solchen Situation so fröhlich sind?", meinte Khair und war der Meinung, dass ihre Zunge angeschwollen war, denn das Sprechen fiel ihr ungewöhnlich schwer.
"Dürfen sie, meine Liebe", antwortete der Werwolf, "das ist das erste Mal, dass die Beiden freiwillig zusammenarbeiten ..."
"Ah ja ... und dafür nehmen sie Sachbeschädigungen und Körperverletzungen in Kauf?"
"Wenn diese Beiden wirklich einmal einer Meinung sind und sich zusammentun, dann kann man alles in Kauf nehmen", grinste der Werwolf, "außerdem haben es die Herren nun wirklich nicht anders verdient ... niemand beleidigt Albus Dumbledore ..."
"Ah so ..."
Plötzlich krachte der Tisch, an dem Lupin und Khair saßen, zusammen, denn einer der Männer hatte sich unfreiwillig darauf geworfen.
Dann beobachtete man, wie ein anderer Mann sich einen Stuhl schnappte und ihn auf Sirius Rücken zerschlug. Der Animagus ging zu Boden. Snape erging es nicht besser. Er wurde von einem Kleiderständer erwischt, der Bekanntschaft mit seiner Magengrube machte.
Die kleine Niederlage ausnutzend schlugen die fünf (der sechste lag noch auf den Resten des Tisches) gleichzeitig auf die zwei am Boden liegenden Männer ein, so dass diese nicht mehr zum Aufstehen kamen.
Nun verwandelte sich Lupins Gesichtsausdruck zuerst von Amüsiert in Besorgnis und dann in Zorn.
Bevor er sich jedoch erheben konnte, merkte er, dass Khair nicht mehr auf ihrem Stuhl saß. Sie stand an der Theke, hatte die Hände hinter dem Rücken und rief: "Laßt sie sofort in Ruhe oder ihr kriegt es mit mir zu tun!" (Leider war ihre Stimme nicht mehr so fest, wie sie es sich gewünscht hatte.)
Die Männer ließen von ihren menschlichen Sandsäcken ab und lachten höhnisch. Einer von ihnen trat nah an Khair heran: "Und was gedenkst du mit uns zu tun."
"Isch werd euch fertig machen", drohte Khair.
"Ach ... du glaubst, uns schlagen zu können?"
Die Juniorlehrerin nickte. Lupin schüttelte entsetzt den Kopf.
Die Männer selbst bemerkten nicht, dass sich hinter ihnen Snape und Sirius langsam wieder aufrichteten.
Der Mann vor Khair reckte ihr sein Kinn entgegen: "Ich glaube zwar nicht, dass du mir weh tun wirst, aber du kannst es gern versuchen. Hier, du hast einen Schlag frei. Aber wenn ich nicht zu Boden gehe, dann krieg ich einen Kuss von dir."
"Abgemacht!", sagte die Frau und eine Sekunde später ertönte ein lautes metallernes "Klong". Wie ein Stein fiel der Mann auf den Boden und blieb liegen. Mit einem überlegenen Ausdruck im Gesicht demonstrierte Khair die große Bratpfanne, die sie sich bei der Frau des Wirtes ausgeliehen hatte: "Er hat nicht gesagt, dass ich mit der Faust zuschlagen soll."
Gelächter ertönte, doch diesmal nicht von den jungen Männern, sondern von Lupin, der sich nun wieder köstlich amüsierte und aufpassen musste, dass er vor Lachen nicht vom Stuhl fiel.
Dann ging alles sehr schnell: Während Sirius und Snape ihre Gegner damit überraschten, dass sie wieder standen, streckte Khair noch einen mit der Bratpfanne nieder. Sirius benutzte neben seinen Fäusten nun auch seine Beine, um mit hohen gezielten Tritten seine Gegenüber auf den Boden zu befördern. Snape blieb beim altbewährten Faustkampf, war aber nicht minder erfolgreich.
Am Schluss stand nur noch einer, der etwas hilflos aussehend zum Ausgang stolperte und so schnell wie möglich verschwand.
"Feigling ...", nuschelte Khair, deren Kopf auf einmal feuerrot war.
"Mir scheint, ihr habt gewonnen!", freute sich Lupin, "wie fühlt man sich nach einem Teamwork?"
"Isch brauch was zum trinken!", war das erste, was Khair sagte und auch das letzte, denn plötzlich kippte sie nach vorne um.
Sirius, der ihr am nächsten stand, machte einen Satz zur Seite und fing sie auf, so dass die Juniorlehrerin nicht auf den Boden fiel.
"Total dicht", bemerkte der Animagus.
Lupin erhob sich von seinem Stuhl: "Dann sollten wir jetzt gehen. Die Herren übernehmen ja die Rechnung ..."
"Und wie transportieren wir Miss ed Din?", wollte Sirius wissen.
Am Ende einigte man sich darauf, dass Snape und Sirius die benebelte Khair in ihre Mitte nahmen und nach Hogwarts schleiften.
In der Eingangshalle trennte man sich. Lupin murmelte etwas von "Sirius verarzten" und verschwand zusammen mit dem Animagus unter dem Tarnumhang.
Snape betrachtete die Juniorlehrerin, die schlaff in seinem Arm hing. Er seufzte ... warum musste gerade er immer in diese Situationen kommen? (A/N Weil es die Autorin so will ...)
Nach kurzer Überlegung nahm er sie ganz auf die Arme und trug sie zu den Lehrerquartieren. Vor ihrer Tür blieb er stehen und fluchte innerlich. Sie war verschlossen.
"Miss ed Din?", fragte Snape, "Miss ed Din ... kommen sie zu sich und sagen sie mir das Passwort zu ihrem Zimmer!"
"Hähhh ...?", Khair blinzelte mit den Augen.
"Das Passwort!", hakte der Lehrer noch einmal nach.
"Nebukadnezar ...", nuschelte die Frau, "dasch ist die rischtige Lösung!"
Snape wiederholte das Wort, doch nichts tat sich.
"Das war nicht richtig, Miss ed Din ... Miss ed Din? ... Schlafen sie jetzt nicht ein, Miss ed Din! ... MISS ED DIN!"
Khair murmelte nur noch etwas unverständliches, schlang ihre Arme um Snapes Hals und war dann ganz weg.
Der Mann fluchte wieder leise und überlegte, ob er sie vor ihrer Tür ablegen sollte oder ...
Verdammt ... das wird eine unbequeme Nacht im Sessel werden, dachte Snape und drehte sich samt Khair in die Richtung seines Zimmers um, so dass er den Schatten, der sich nun hinter ihm von der Wand löste, nicht bemerkte.
Man merkt nicht zufällig, dass ich großer Fan der Spencer und Hill Filme bin, oder? *g*
Im nächsten Kapitel gibt es dann den Valentinsball. Welche Paarungen gibt es sonst noch neben Herm/Ron, Sheila/Kal, Cho/Rasputin, Draco/Cherry und Ginny/Neville? Mit wem geht Harry? Bin gespannt auf eure Vorschläge und geht lieber nicht vom Selbstverständlichen aus.
Viele Grüße
Khair
