Aloah! Hier bin ich wieder und mit im Gepäck das vorletzte Kapitel.
Vielen lieben Dank für eure Reviews @ Elliot, SamBlack, Lorelain, Hecate, Cathleena, Lorelei Lee, Tigerlilly, Jaypallas, Doro-chan und Hexe.
@Elliot: Vielen Dank für die Kekse, leider hab ich nicht viele davon abbekommen. Azrael und Daeva haben die meisten gefuttert ... *snief*
@Sam: Wie lautet denn deine Theorie, wie Khair überlebt hat *neugier* ... aber sei nicht enttäuscht, meine Lösung ist sehr banal ... Hochzeit zwischen Luzifer und Minerva? *g* ... interessante Vorstellung ... aber leider wird daraus nichts *sorry*
@Cathleena: Das freut mich, dass sich deine Verwirrung gelöst hat. Und ich werde nie so fies sein wie JKR, versprochen! Eine Story über 2 Personen? Äh ... müsste man mal ausprobieren, aber nach dieser Story wird es wohl erst einmal eine kreative Pause geben ... dann sehen wir weiter und wenn ich eine Betaleserin brauche, komm ich gern auf dich zurück.
@Tigerlilly: Das Fähnchen "I love hell" kommt direkt aus dem Merchandiseshop der Hölle *g* ... musst Luzifer mal fragen, ob er noch eins übrig hat.
@Jaypallas: Hey, endlich mal wieder Kritik! Vielen Dank dafür. In den ersten Kapiteln sind die Charaktere wirklich "überpowert" dargestellt, da hast du vollkommen recht. Das kam wohl daher, dass dies meine erste HP FF ist und ich einen Anfang brauchte, aber ich hoffe, dass die Charaktere während der Geschichte gewachsen und eine eigene Persönlichkeit (mit Fehlern und allem drum und dran) erhalten haben. Vielleicht kann ich dich dadurch ja zum weiterlesen animieren? Ach ja, Khair sollte eigentlich auf gar keinen Fall cooler als Snape wirken ... Khair ist nicht cool, sondern einfach nur ... äh ... orientierungslos?
@Doro-chan: Herzlichen Glückwunsch nachträglich! Ich hoffe, du hast ordentlich gefeiert.
Es gibt etwas, worüber ich mich riesig gefreut habe und zwar hat Luise Maxeiner FanArts zu meiner FanFiction gezeichnet. Ihr könnt sie auf Elbenart.de.vu bewundern, wenn ihr dort die HP Homepage und dann FanArts zu FanFiction anwählt. Sie sind meiner Meinung nach einsame spitze geworden. Vielen Dank, Luise.
In dem Kapitel wird die Zeit vom Karfreitag bis zum 29. Juni (das war die Schleswig Holstein 1995 der letzte Schultag ... hab ich jetzt auch mal für Hogwarts eingeführt) beschrieben ...
Ein paar Stellen sind sicher etwas merkwürdig, bitte nicht wundern und jetzt viel Spaß mit Kapitel 29 ... ach ja, sagt euch "Kartoffel schälen" noch etwas? *fg*
Kapitel 29
So dass die Gnade Gottes unter den Menschen erblickt werde
oder
FOLGEN
Noch in den darauffolgenden Stunden versuchten Dumbledore, McGonagall und Snape im Raum, in dem die Lade mit der eingesperrten Lilith stand, Ordnung zu schaffen. Als die drei Lehrer den Raum betraten, fanden sie die Lade in ihrem Urzustand vor. Sie war gesäubert und wieder verschlossen worden und stand nun ohne Umrahmung von Räucherstäbchen und Kerzen in der Ecke. Der Leichnam der Austauschschülerin lag sorgfältig mit einem weißen Tuch bedeckt auf dem Boden. Leviathan dagegen saß unter dem Früchtebaum und versprach Dumbledore jeden zu rösten, der der Lade zu nahe kam.
Später trafen auch Fletcher, Figg, Moody, Argent und die anderen Zauberer wieder im Schloss ein, nachdem die Situation im Dorf unter Kontrolle gebracht worden war. Gemeinsam halfen sie die Trümmer aus der Eingangshalle zu entfernen und das Dach erst einmal notdürftig zu reparieren.
Auch Madame Pomfrey kam in dieser Nacht nicht mehr zum Schlafen. Nachdem sie Sirius so gut wie es ging versorgt hatte, wandte sie sich Draco zu. McGonagall brachte später Harrys Hand in den Krankensaal, so dass sich die Krankenschwester nun um den Gryffindor kümmern konnte. Da das Skele-Wachs bei Verlust ganzer Körperteile samt Muskeln und Sehnen nicht verwendet werden konnte, musste Harry komplizierte Zauber und sogar Nadel und Faden über sich ergehen lassen, um seine Hand wieder an den rechtmäßigen Platz zu bekommen.
Erst am späten Vormittag des Samstages wurde es entspannter und alle Beteiligten gönnten sich daraufhin etwas Ruhe.
***
Am Abend trafen sich Dumbledore und Fudge zur gemeinsamen Unterredung im Büro des Direktors. Der alte Zauberer hatte bereits damit begonnen, die Veränderungen durch Lucius Malfoy rückgängig zu machen.
Dumbledore erzählte die wichtigsten Vorkommnisse und diesmal hörte der Minister ihm auch ohne Unterbrechung zu.
"Du hast mit eigenen Augen gesehen, dass alles wahr ist, was ich dir gesagt habe. Nun liegt es an dir, was du tust, Cornelius", schloss der Direktor seine Erklärung ab.
Fudge nickte leicht: "Ich kann dir genau sagen, was ich tun werde, Albus, denn dank dir habe ich wieder einen freien Willen und hätte Lucius mich nicht mit dem Imperius belegt, dann wären meine Augen schon früher offen gewesen. Du wirst natürlich offiziell wieder zum Direktor von Hogwarts erklärt, Albus. Des weiteren werde ich vom Ministerium aus sofort eine Pressekonferenz einberufen, um die Wiederauferstehung von du-weißt-schon-wem bekanntzugeben und alle verfügbaren Auroren mobilisieren. Lucius Malfoy wird zum gesuchten Todesser erklärt. Harry muss uns dann zu gegebener Zeit noch einmal bestätigen, wer alles bei der Auferstehung anwesend war. Wenn ich nur daran denke, was alles hätte passieren können, wenn ... ich danke dir, Albus ..."
Fudge wandte sich zum gehen, als Dumbledore noch einmal das Wort erhob: "Wegen der anderen Sache ..."
Der Minister drehte sich noch einmal um: "Ich werde mich darum kümmern ... persönlich!", und verließ dann das Büro.
***
Kritisch begutachtete Filch das provisorisch reparierte Dach.
"Das wird beim kleinsten Windhauch wieder runterkommen", brummte er, während er Mrs. Norris zärtlich mit der Hand durch das Fell fuhr.
Sofort hielt Moody, der ebenfalls in der Eingangshalle war, ihm seinen Zauberstab hin: "Mach es besser, wenn du kannst, Argus, oder willst du lieber einen Hammer haben?"
Filch schaute ihn von der Seite an: "Du hast einen grausamen Humor, Allistor."
***
Harry saß in seinem Krankenbett und spielte mit Ron und Hermine Karten. Er konnte seine rechte Hand zwar nur sehr eingeschränkt bewegen, jedoch reichte es, um Karten zu halten. Draco saß schräg gegenüber und schaute ihnen schweigend zu.
Sam ließ sich von Daeva ihren kleinen Ausflug in die Hölle erzählen und Khair hatte auf einem Stuhl Platz genommen und versuchte ein Buch zu lesen, während sie dem Gespräch mit gespitzten Ohren zuhörte.
Das Bett, in dem Sirius lag, hatte Madam Pomfrey sorgfältig mit Vorhängen abgedeckt und eindringlich darauf hingewiesen, ihn ja in Ruhe zu lassen.
Während die Sonne am Ostersamstag langsam unterging, betrat Snape den Raum und steuerte direkt auf Khair zu, vor der er dann auch stehen blieb.
"Ich habe mit ihnen zu reden, Miss ed Din", sagte er in seinem üblichen Ton, "und zwar sofort. Folgen sie mir!"
Seufzend legte die Juniorlehrerin das Buch zur Seite und kam dem Befehl des Zaubertränkemeisters nach.
Die anderen schauten nur verwundert hinterher.
"Was er wohl von ihr will?", fragte Ron sich.
"So oft, wie die beiden in letzter Zeit zusammengehangen haben, will er ihr bestimmt einen Heiratsantrag machen ...", kam es unerwarteter Weise im leisen Ton von Draco, der auf die nun geschlossene Tür sah.
Das Gryffindortrio war vor Erstaunen sprachlos.
***
Am Ostersonntag kamen mehrere Sonderausgaben des Tagespropheten und anderer Zeitschriften per Eulenexpress, in denen von der Pressekonferenz des Zaubereiministers und der Wiederauferstehung Voldemorts berichtet wurde.
Zufrieden und gleichzeitig besorgt las Dumbledore jede einzelne Ausgabe. Fudge hatte sich an sein Versprechen gehalten, doch die öffentliche Bekanntmachung barg auch die Gefahr, dass es zu einem baldigen offenen Krieg in der Zaubererwelt kommen könnte.
***
Sirius wachte auch in den nächsten Tagen nicht auf, doch Madam Pomfrey war zuversichtlich, da er die lebensgefährliche Verletzung bis jetzt überlebt hatte.
Sheilas Körper wurde über einen Portschlüssel wieder in ihre Heimat geschickt, um dort bestattet zu werden.
Harry, Draco und Sam durften ihre Krankenbetten pünktlich zum Ferienende verlassen.
***
Harry wurde noch am selben Tag in das Büro des Direktors bestellt. Der Junge musste schwer schlucken, als er Snape am Wasserspeier stehen sah.
Ohne den Jungen zu beachten, drehte sich der Lehrer zur steinernen Figur um und sagte leise: "Ich hasse dich, Luzifer", worauf die Figur zur Seite rückte und den Durchgang freigab.
Dumbledore saß bereits hinter seinem Schreibtisch, als die beiden den Raum betraten. Er wies auf die Stühle vor dem Tisch und sie nahmen Platz.
"Harry", begann der alte Zauberer, "ich weiß, dass du in den letzten Monaten eine schwere Zeit durchgestanden hast, das hat jeder Schüler. Doch deine Entwicklung war sehr beunruhigend, Junge. Auch wenn deine Absichten Miss Blue zu retten und Tom Riddles Pläne zu durchkreuzen zwar gut erscheinen, warst du trotzdem bereit einen Mord zu begehen. Was hast du dazu zu sagen, Harry?"
Harry schaute betreten zu Boden und meinte leise: "Ich wollte dem Treiben ein Ende setzen, es wurde alles zuviel und heißt es nicht ... im Krieg müssen Opfer gebracht werden?"
"Ja, wir befinden uns in einem Krieg", antwortete Dumbledore, "doch noch ist er nicht soweit fortgeschritten, dass solche Opfer gebracht werden müssen. Professor Snape ... nun eigentlich Miss ed Din ... sagte dir, dass deine Vermutungen falsch sind und an einer Lösung gearbeitet wird. Weshalb hast du nicht auf ihn ... ähm ... sie gehört?"
Harry schaute schüchtern zu Snape hinauf, der seinen Blick mit einem eiskalten seinerseits quittierte, und dann meinte der Junge kleinlaut: "Ich habe Professor Snapes Worten nicht geglaubt ..."
Der Direktor seufzte: "Ich weiß, dass Professor Snape ein strenger Lehrer ist, auch von vielen gefürchtet wird und nicht sehr beliebt ist, da er auf den ersten Blick einige Schüler bevorzugt behandelt. Doch du wusstest, dass er damals für mich sein Leben riskiert hat, um Informationen von der gegnerischen Seite zu erhalten. Ich hatte gedacht, dass du somit auch wissen würdest, dass Professor Snape dich in solchen Dingen niemals aus reiner ... Bosheit belügen würde."
In Harry wurde das keimende Schamgefühl immer größer und er sagte leise: "Es tut mir leid."
"Wir sollten nur alle froh sein, dass du den Todesfluch nicht anwenden konntest", meinte Dumbledore, "ich bitte dich, Harry, dass du deine Emotionen in solchen Situationen unter Kontrolle behälst und das Problem logisch betrachtest. Du kannst jederzeit zu mir, Professor McGonagall und sogar zu Professor Snape damit kommen, um um Hilfe zu bitten. Du warst bereit einen Menschen zu töten, Harry, und wer soweit ist, für den ist es nur ein kleiner Schritt auf die dunkle Seite."
"Ja, Direktor Dumbledore, ich verstehe."
***
Sam war auf der Suche nach Khair und fand sie schließlich auch, während Khair mal wieder überhaupt nicht wusste, wo sie gelandet war.
"Wohin wolltest du denn?", fragte die Ravenclaw, die sich an das im Zug nach Hogwarts angebotene "du" endlich gewöhnt hatte.
"Eigentlich in mein Quartier", antwortete die Juniorlehrerin, "aber irgendwie ..."
"Ich bringe dich hin", antwortete das Mädchen, "ich wollte sowieso mit dir reden."
"Ach wirklich? Apropo reden. Ich habe gehört, dass Direktor Dumbledore und Professor McGonagall eine kleine Unterhaltung mit dir hatten."
Sams Blick verfinsterte sich und sie brummte: "Ja, leider ..."
"Und um was ging es, wenn ich fragen darf?"
"Als allererstes muss ich mich als Animagus registrieren lassen ... ich darf höhere Magie nur nach Erlaubnis und in Anwesenheit eines ausgebildeten Zauberers anwenden ... und außerdem haben sie fürs Erste meinen Tarnumhang konfisziert ..."
Khair zuckte mit den Schultern: "Ich glaube kaum, dass dich das von deinen Streifzügen und Experimenten abhalten wird, du wirst nur deine Fähigkeit weiterentwickeln nicht erwischt zu werden."
"So ist es!", bestätigte die Ravenclaw.
"Und was wolltest du von mir?", fragte die junge Frau.
"Was? Ach ja", Sam schaute sich vorsichtshalber um und sprach dann etwas leiser, "wo ist er eigentlich?"
"Wer?"
"Na, Kalidor Baka ... ich habe noch durch seine Augen gesehen, dass du einen Todesfluch auf ihn gefeuert hast, bevor die Spitze seines Zauberstabes auch nur auf dich zeigen konnte, und dann bin ich aufgewacht."
"Er ist weg ... das ist eigentlich das einzige, was du zu wissen brauchst. Und versuch ja nicht seinen Standort herauszufinden", sagte die Frau in einem mahnenden Ton, der keinen Widerspruch gelten lies.
"Werde ich sicher nicht", versprach das Mädchen, "ein verbotenes Rätsel zu lösen ist eine Sache, eine modernde Leiche zu finden eine andere ... uärks ... aber tut es dir nicht leid? Ich meine, jemandem das Leben zu nehmen ... irgendwie hab ich das Gefühl, dass das auch passiert wäre, wenn er nicht angegriffen hätte ..."
Khair räusperte sich: "Um das zu verstehen, müsstest du meinen Vater kennen. Aber ich bitte dich, nimm dir bloß kein Beispiel an mir."
***
"Schach matt"
"Och nee, nicht schon wieder", maulte Daeva und sah unglücklich zu, wie Leviathan die weiße Königin nahm und zur Seite tat.
"Du solltest mir doch helfen, Ron", kam es von der Elbin und sah den rothaarigen Jungen, der neben ihr saß, mit großen Augen an.
"Das ... ähm ... hätte ich ja gern, aber er ... ist gut ... richtig gut ...", Ron kratzte sich am Kopf.
Damit es Leviathan beim Bewachen von der Bundeslade mit dem Inhalt namens Lilith nicht zu langweilig wurde, hatte sich Daeva am Ostermontag ein Schachbrett, die Figuren und Ron geschnappt und gesagt, dass der Gryffindor dem Drachen und ihr das Spiel beibringen sollte. Seitdem saßen sie täglich mindestens eine Stunde im Raum mit dem Baum und dem See und übten. Der Drache erwies sich mehr als lernfähig.
"Ich werde Direktor Dumbledore mal fragen, ob du raus kannst", meinte Daeva, während sie die Figuren zusammenpackte, "dann werd ich dir Quidditch beibringen."
***
Am letzten Ferientag, nachdem alle Schüler und Lehrer wieder eingetroffen waren, erhob sich Dumbledore beim Abendessen von seinem Stuhl und bat um Ruhe.
Alle waren übrigens sehr froh darüber, ihren alten Direktor wiederzuhaben.
"Liebe Schüler, liebe Kollegen", begann der alte Zauberer, "sicherlich habt ihr bereits von einigen Vorkommnissen hier in Hogwarts während der Ferien gehört. Es ist nun offiziell bestätigt worden, dass der dunkle Lord wieder auferstanden ist und seine Anhänger um sich schart. Drei dieser Anhänger konnten sich nach Hogwarts einschleichen. Zum einen der Lehrer in Ausbildung Kalidor Baka, dann die Austauschschülerin Cherry Threethousand und Lucius Malfoy sind als Todesser identifiziert worden. Bis zum jetzigen Zeitpunkt haben die Auroren keine Spur von ihnen, wobei Mr. Baka als tot gilt. Das kann jedoch nicht bestätigt werden, da sein Körper noch nicht gefunden wurde. Was jedoch leider bestätigt werden kann, ist der Tod von Sheila Sheila, die während des Kampfes umgekommen ist. Ihr Körper wurde bereits wieder nach Indien gebracht ... auch Hogsmeade hat sehr großen Schaden davongetragen. Die Hogsmeade Wochenenden fallen somit für einen noch unbestimmten Zeitraum aus. Im Zuge dieser Ereignisse werden alle weiteren Quidditchtuniere und somit auch das Endspiel abgesagt."
Nach einer stillen Gedenkminute meldete sich ein Schüler vom Gryffindortisch: "Und wo ist Debrel?"
Dumbledore schmunzelte leicht, so dass es kaum jemand bemerkte: "Nun, Mr. du Mabolus ist zu seiner Familie zurückgekehrt."
***
Einige Tage nach Schulbeginn war das Gryffindor Trio in den Fluren Hogwarts unterwegs.
"Jetzt versteh ich auch, warum der Hut Cherry damals nach Slytherin gesteckt hat", meinte Hermine.
Ron schüttelte den Kopf: "Wie konnte so etwas nur passieren?"
"Du-weißt-schon-wer hat bereits die ungewöhnlichsten Wege beschritten, um seine Spione nach Hogwarts zu schleusen", antwortete das Mädchen.
"Das meine ich nicht, Herm", kam es von dem rothaarigen Jungen, "wie konnte ich nur so auf sie abfahren, auf eine Slytherin ... das war mit Sicherheit ein Zauber ... wenn ich nur daran denke, wird mir schlecht, oder was meinst du, Harry?"
"Denk ich auch ...", murmelte er, "auch wenn es mir niemand glauben wird, aber ich bin froh, dass die Quidditchspiele für dieses Jahr abgesagt worden sind. Mit dieser Hand kann ich zur Zeit keinen Schnatz fangen ..."
"Männer", Hermine schüttelte genervt den Kopf, "das war kein Zauber, so etwas nennt man Hormone!"
Dann blieben alle drei auf einmal stehen. Auf der Fensterbank eines Fensters saß Draco und schaute verloren hinaus.
"Ist euch eigentlich aufgefallen, dass Malfoy seit diesem ... Ereignis uns gegenüber keine einzige Beleidigung ausgesprochen hat?", flüsterte Ron.
"Ich glaube, es ist mehr als verständlich, dass er jetzt andere Gedanken hat", antwortete das Mädchen leise, "sein Vater wollte ihn umbringen, seine Freundin stand daneben und hat zugeschaut ... und laut dem Tagespropheten haben die Auroren beim Durchsuchen von Malfoy Manor keine Spur seiner Mutter gefunden."
Ohne etwas darauf zu erwidern ging Harry auf den blonden Jungen zu und blieb vor ihm stehen.
Draco sah ihn kurz an und meinte: "Was willst du, Potter?"
Plötzlich fing Harry an zu grinsen: "Lust auf ne Runde Bridge?" (A/N: Da nimmt doch irgendjemand langsam Luzifers Verhaltensweisen an ...)
***
"Das ist ja merkwürdig", sagte Hannah Abbott und betrachtete die steinerne Statue des Gründers Salazar Slytherin.
"Was denn?", wollte ihr Hausgenosse Justin Finch-Fletchley wissen.
"Ich hätte wetten können, dass vor den Ferien da noch eine hölzerne Kiste vor seinen Füßen stand ..."
"Das bildest du dir ein, Hannah, wer sollte da eine Kiste entfernen wollen und warum? Wäre doch nur Deco für die Statue gewesen ..."
***
Gerade als Professor Chung der fünften Klasse von Gryffindor und Slytherin die Funktion von Computern erklären wollte, klopfte es an der Tür und Madam Pomfrey trat ein. Sie war völlig außer Atem.
"Poppy, meine Verehrteste", meinte Chung grinsend, "was kann ich für dich tun?"
"Mr. Potter muss mich sofort auf die Krankenstation begleiten", sagte sie nach Luft ringend.
Harry riss seine Augen auf und in ihm stieg Panik auf. Er sprang von seinem Platz und eilte an der Krankenschwester vorbei aus dem Klassenraum.
"Um was geht es denn?", wollte der Muggelkundelehrer wissen.
Madam Pomfrey winkte ab: "Erkläre ich dir vielleicht später, Jackie", und drehte sich um, um dem Jungen hinterher zu laufen.
Harry hastete wie ein Besessener die Stufen zum Krankensaal hinauf und betete inständig, dass die Treppen ihre Richtungen jetzt nicht änderten.
Heftig atmend stieß er die große Eingangstür zu Madam Pomfreys Reich auf und blickte auf das Bett, in dem Sirius seit ca. drei Wochen lag. Die Vorhänge waren zurückgezogen, die Decke war ordentlich über den im Bett liegenden Körper gedeckt und Harry wurde fast verrückt, als er meinte, dass der Körper sich nicht bewegte.
"Sirius?", flüsterte er, "Sirius?"
Dann stürzte er zum Bett hin und schaute in das blasse Gesicht seines Paten, dessen Augen geschlossen waren.
Harrys Lippen bebten und Tränen bildeten sich. Er sank kraftlos auf die Knie und fing laut an zu schluchzen: "Sirius ... das kannst du mir nicht antun ... Sirius ..."
"Bitte, Harry", krächzte es auf einmal, "könntest du etwas leiser sein ... mein Schädel dröhnt so ..."
Der Gryffindor sah verwundert auf. Sein Pate blickte ihn mit kleinen Augen an und versuchte ein Grinsen aufzulegen, was jedoch nicht so ganz gelang.
Nun bildete sich auf dem Gesicht des Jungen Erleichterung und er fing an zu lachen: "Sirius, du lebst!"
"Natürlich leb ich ...", murmelte der schwarzhaarige Mann, "ich gönn Snape doch nicht das Vergnügen, dass ich ihn jetzt schon in Ruhe lasse ..."
"Mr. Potter!", erklang es mahnend von der Eingangstür, in der Madam Pomfrey stand, "hätten sich mich zuerst erklären lassen, bevor sie losgelaufen sind, dann hätten sie sich die Tränen sparen können!"
"Weiß Remus das schon?", lenkte Harry ab.
"Direktor Dumbledore wird ihm sicher Bescheid geben. Er hatte mich beauftragt, sie persönlich zu holen, Mr. Potter."
"Hey, Poppy!", kam es von Sirius, "wann kann ich hier raus?"
"Für dich immer noch Madam Pomfrey, Lausebengel", kam es von der Krankenschwester, "und bis du hier raus kannst, wird es noch eine Weile dauern ... du hast ganz schön was abbekommen!"
"Ach was ...", krächzte Sirius, "etwas Hocus Pocus, ein paar Heiltränke und Skele-Wachs und ich bin wieder der Alte, was ist das Problem?"
"Das Problem", fing die alte Frau an, "liegt darin, dass der Zauberstab, der dich durchlöchert hat, ein paar sehr wichtige Knochen, Sehnen und Nerven deines Rückens beschädigt hat. Die restlichen Verletzungen müssten schon wieder verheilt sein, aber wenn ich dein Rückrad mit Magie sofort reparieren würde, könnte es sein, dass du nie wieder laufen kannst, weil es für deinen Körper zu schnell ging."
"Wie?"
"Du hast mich schon verstanden, Junge! Geduld ist eine Tugend, die du jetzt erlernen wirst, genauso wie du nun das Laufen wieder lernen musst ... in ein paar Monaten ... bis alles wieder in deinem Rücken an seinem rechtmäßigen Platz ist, wirst du mit dem Bett oder einem Rollstuhl vorlieb nehmen müssen."
Geduld war in Sirius Wortschatz nicht gespeichert. Das hatte Madam Pomfrey jedoch bereits geahnt und verhinderte jede Bewegung, die ihr für den Mann zuviel vorkam. Sirius quittierte diese Dienste mit einer Bockigkeit, die selbst ein Kleinkind neidisch machen würde.
Das Gryffindortrio, Sam, Daeva und Lupin versuchten in jeder freien Minute Sirius die ihn quälende Langeweile zu nehmen.
***
"Hey Sam ... Daeva", rief Ron, als er die beiden eine Woche später auf dem Flur entdeckte, "wo kommt ihr denn her?"
Sam zeigte mit dem Finger nach unten: "Von ... ähm ... unserem ihr wisst schon ... vegetarischen Grill auf Beinen ..."
"Sie meint Leviathan", flüsterte Daeva.
"Das hätte ich nun nicht vermutet", schmunzelte Hermine.
"Und wo wollt ihr jetzt hin?", fragte Harry.
"Zu Miss ed Din", piepste die Elbin.
"Ich wollte noch etwas von ihr wissen", ergänzte Sam, "wegen ... dem ..."
"... pfeifenden Snape und der tätowierten Lehrerin in Ausbildung?", Ron konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen.
"Genau", bestätigte die Ravenclaw.
"Dann kommen wir mit, oder Leute", sagte der rothaarige Junge, "ein paar Geschichten über den Körpertausch werden sicherlich erheiternd sein."
Nachdem auch Hermine eingewilligt hatte, begaben sich die Schüler in die Richtung von Khairs Quartier.
"Wie geht es denn Sirius?", wollte Daeva wissen.
"Ihm geht es sehr gut", sagte Harry, "Madam Pomfrey hat gesagt, dass er bald seine ersten Versuche mit einem Rollstuhl machen kann. Es wurde aber auch Zeit."
"Hallo Harry, hallo Ron, hallo Herm, hallo Sam, hallo Daeva", rief George und eilte mit Büchern bepackt an ihnen vorbei.
"Tschüß Harry, tschüß Ron, tschüß Herm, tschüß Sam, tschüß Daeva", kam es von Fred, der gleich darauf folgte.
"Was ist denn das?", fragte Sam
"Sie schreiben in drei Tagen ihre Abschlussprüfungen ...", erklärte Hermine, "ich hab sie vorher noch nie lernen sehen ... die haben doch nicht etwa jetzt erst angefangen?"
"Bei ihnen weiß man nie", meinte Ron, "hey, wir sind da!"
Tatsächlich standen sie bereits vor der Tür zu Khairs Zimmer. Sam klopfte an.
Nach einer kurzen Pause kam es von drinnen: "JAAA?"
"Ich hoffe wir stören nicht", sagte Sam, "wir wollten etwas Gesellschaft leisten."
Die Schüler hörten, wie sich jemand der Tür näherte. Dann wurde sie geöffnet und Khair streckte ihren Kopf raus: "Das tut mir leid, aber ich habe zur Zeit ... ähm ... eine ... Nachhilfestunde."
"In was helfen sie denn jemandem nach?", fragte Hermine interessiert.
"Ähm ... nein, da hast du mich falsch verstanden", korrigierte die Juniorlehrerin, "ich bekomme Nachhilfeunterricht."
"Sie?", Harry war erstaunt, "weshalb das denn? Sind sie denn nicht schon eine richtige Lehrkraft?"
"Nun ja ... ich ... äh ... hab da was nicht richtig gemacht und dafür wurden mir Punkte abgezogen ... und damit das nicht noch einmal passiert, bekomme ich ... Nachhilfe ..."
"IHNEN wurden Punkte abgezogen?", Ron stand der Mund offen, "aber wie das? Sie sind doch in keinem Haus ... außer ..."
"Snape hat sie im Zaubertrankunterricht nach Slytherin gesteckt", entfuhr es Harry.
"Es heißt immer noch Professor Snape!", ertönte es und die Tür wurde ganz geöffnet. Ein grimmig dreinblickender Tränkelehrer schaute auf die Schülerschaft: "Mr. Potter und seine fröhliche Bande ... ich hätte es mir ja denken können ... 10 Punkte Abzug für jeden von Ihnen wegen Störung von ... Unterricht. Und jetzt verschwinden sie auf der Stelle!"
Die Schüler machten sich schon wieder auf den Rückweg, als sich Daeva noch einmal zu Khair umdrehte: "Was haben sie denn nicht richtig gemacht?"
Die Juniorlehrerin riss die Augen auf und wurde rot.
"Ähm ... ich ...", stammelte sie, "ich ... ähm ... ich hab die Kartoffeln nicht richtig geschält!"
Daeva legte ihren Kopf schief: "Ich kann Kartoffeln schälen ... soll ich es ihnen zeigen?"
"Nein, nein", Khair winkte hektisch ab, "das ist nett von dir ... aber nein, danke!", dann schloss sich die Zimmertür wieder.
"Merkwürdig", murmelte die Elbin und fing an zu rennen, um zu den anderen aufzuholen.
"Das muss ja ein ziemlich großer Fehler gewesen sein", meinte Hermine, "wenn Snape seinem eigenen Haus Punkte abzieht und ihr dann noch persönlich Nachhilfe gibt."
"Mich beschäftigt etwas anderes", murmelte Ron, "du hast es doch sicher auch bemerkt, Harry, oder?"
"Was meint ihr denn?", Sam wurde ungeduldig, da sie den Zusammenhang nicht verstand.
"Wenn du meinst, Ron, dass mir aufgefallen ist, dass die oberen Knöpfe von Snapes Robe offen waren", kam es von Harry, "dann hast du recht ..."
"Danke, Harry", sagte die Ravenclaw, "jetzt ist mir schlecht!"
***
Dann kam der 29. Juni 1995, der letzte Tag in diesem Schuljahr. Am Abend war der Abschlussball angesetzt, um die Schüler, die es geschafft hatten, offiziell zu verabschieden.
Da die Schüler dem Unterricht am letzten Tag sowieso nicht folgten, verfügte Dumbledore kurzfristig, dass dieser ausfiel. Das Gryffindortrio eilte nach dieser Nachricht sofort zum Krankensaal. Dort angekommen, wurden sie gerade noch Zeugen, wie Madam Pomfrey und Lupin Sirius beim Aufstehen halfen, um ihn in einen Rollstuhl zu verfrachten.
"Einen Tag länger in diesem Bett", murrte der schwarzhaarige Mann, "und ich wäre verrückt geworden."
"Du wirst dich bald wieder ins Bett zurückwünschen", mahnte die Krankenschwester, "ab morgen wirst du unter meiner Anleitung wieder gehen lernen!"
Daraufhin sah der Mann sie furchterfüllt an.
"Sirius", kam es von Harry, "da sind wir ja gerade rechtzeitig erschienen."
"Hilfe", flüsterte Sirius seinem Patenkind zu.
"Die wirst du nicht bekommen, Black", ertönte es hinter den Schülern, als Snape zusammen mit Khair den Raum betrat, "du hättest dir eben vorher überlegen sollen, ob du dich statt meiner aufspießen lässt."
"Snape", rief Sirius, "ich fragte mich schon, wann ich mit einem Krankenbesuch von dir rechnen könnte. Und deine kleine Freundin hast du auch mitgebracht!"
"Es wird mir ein Vergnügen sein, dir bei deiner Folterung durch Poppy zuzusehen", entgegnete der Lehrer.
Madam Pomfrey räusperte sich ärgerlich.
Dann öffnete sich die Tür zum Krankensaal wieder und Dumbledore trat ein.
"Albus", sagte Sirius, "was verschafft mir die Ehre? Du weißt nicht zufällig, warum hier auf einmal ein Volksauflauf stattfindet? Nicht, dass mich das stören würde ..."
Der Direktor blieb merkwürdigerweise ernst: "Du wirst gleich noch mehr Besuch bekommen, Junge."
Sirius wurde bei diesem Tonfall sehr mulmig in der Magengegend: "Was ist passiert, Albus?"
"Du erinnerst dich, dass bei diesem ... Vorfall vor zwei Monaten Cornelius Fudge ebenfalls anwesend war?"
"Ja, und? Ich meine, er wird ja nicht ...", der schwarzhaarige Mann stockte und wurde blass, das gleiche passierte mit Lupin und dem Trio. Khair verschränkte ihre Arme hinter dem Rücken und schaute zu Boden, während Snape seine Arme vor der Brust kreuzte.
"Wieso hast du uns nicht gewarnt", fragte Lupin schockiert.
"In Sirius Zustand hätte eine Flucht sowieso keinen Sinn gehabt. Cornelius steht mit zwei Auroren draußen vor der Tür und ...", erklärte Dumbledore, als Sirius ihn schroff unterbrach: "Lieber sterbe ich, als dass ich wieder nach Azkaban gehe!"
"Das werden wir ja sehen, Mr. Black", kam es vom Eingang her und Fudge stand mit zwei großgewachsenen Auroren, die man an ihrem Abzeichen erkennen konnte, im Raum.
Harry, Ron und Hermine stellten sich schützend zwischen die beiden Parteien.
"Kinder, das nützt doch nichts", sagte Dumbledore.
"Warum hast du nichts dagegen getan, Albus? Es bestanden doch mit Sicherheit Möglichkeiten", Lupin verstand die Welt nicht mehr.
"Nun ... weil ich in diesem Fall nichts dagegen unternehmen wollte", antwortete der alte Zauberer.
"WAS?", schrie Harry, doch bevor er noch weiterreden konnte, erhob Fudge die Hand und bat somit um Ruhe.
Er richtete seinen Blick auf den Mann im Rollstuhl, der finster zurückschaute: "Sie sind Sirius Black."
"Es steht jedenfalls so auf den Steckbriefen", brummte dieser.
"Ist ihnen bewusst, dass sie wegen Mordes an Peter Pettigrew und mehreren Muggels angeklagt und verurteilt sind und derzeit als gesuchtester Verbrecher der Zaubererwelt gelten?", fuhr Fudge unbeirrt fort.
"Ja, hab davon gehört ...", kam die Antwort.
"Sie haben auch bereits mehrere Jahre in Azkaban verbracht."
"Das waren einige ..."
"Dann wird es sie sicher interessieren, dass diese beiden Auroren hinter mir gestern abend Peter Pettigrew gefunden haben. Er wurde wundersamer Weise sehr lebendig in Gewahrsam genommen."
Es folgte Stille. Ron stand der Mund offen, Lupin klappte seinen gerade wieder zu. Harry starrte nur auf Fudge, Sirius sah aus, als würde er diese Aussage erst langsam realisieren. Hermine begann zu lächeln und sein amüsiertes Grinsen konnte der alte Zauberer nun auch nicht mehr verbergen.
Fudge holte eine Pergamentrolle hervor: "Aufgrund der Festnahme von Peter Pettigrew, den beglaubigten Aussagen dieser zwei Herren, sowie denen von Albus Dumbledore und Severus Snape werden sie mit sofortiger Wirkung von allen Anklagen freigesprochen. Ihre Rechte und Pflichten als Bürger sind wieder hergestellt. In dieser Minute werden alle Nachrichtenquellen über ihre Unschuld informiert. Sie sind somit vollkommen rehabilitiert."
Die Stille hielt weiterhin an.
Der Zaubereiminister räusperte sich: "Ich ... entschuldige mich im Namen des gesamten Ministeriums für diesen schwerwiegenden Fehler. Sie erhalten natürlich eine entsprechende Entschädigung ... wenn ich noch irgendetwas für sie tun kann ..."
"Ja ...", kam es leise von Sirius, der Fudge wie einen Geist ansah, "ja ... da gäbe es etwas ..."
"Sprechen sie es aus, Mr. Black, ich werde mein möglichstes tun."
"Ich hätte gern das Sorgerecht für meinen Patensohn ..."
Harry drehte sich mit großen Augen zu Sirius um und sagte hoffnungsvoll: "Ist das wahr?"
Der Mann nickte lächelnd.
"Albus hat so etwas schon angesprochen", antwortete der Minister, "ich werde mich darum kümmern und jetzt entschuldigen sie mich. Ich werde sicherlich einigen Leuten noch mehrere Fragen diesbezüglich beantworten müssen. Ich gebe ihnen aber noch den Tipp das Hogwartsgelände vorerst nicht zu verlassen, Mr. Black, es sei denn, sie möchten wissbegierigen Journalisten in die Arme laufen und seien sie sicher: die können schlimmer sein als Dementoren!"
Mit diesen Worten verließ Fudge den Raum. Die Auroren folgten ihm.
"Albus ...", meinte Sirius leise, doch seine Stimme wurde schnell lauter, in der aber ein mehr als erfreuter Ton schwang, "du hättest mir beinahe einen Herzinfarkt verpasst. Hättest du nicht gleich sagen könne, dass du gute Nachrichten hast???"
"Aber dann hätte ich mich nicht an euren Gesichtern ergötzen können", grinste Dumbledore.
"Ja", bestätigte Snape, "das war meine Anwesenheit in diesem Raum wert und jetzt entschuldige mich bitte, Albus, ich habe noch wichtigeres zu tun."
Der Zaubertranklehrer näherte sich großen Schritten der Tür.
"Meinen herzlichsten Glückwunsch, Mr. Black", meine Khair, die sich auch zum Gehen aufmachte, "vielleicht werden sie ja nun ..."
Die Juniorlehrerin stockte mitten im Satz, wurde mit einem Mal kreidebleich und fiel wie ein Stein ohnmächtig zu Boden.
Im nächsten Moment herrschte helle Aufregung. Lupin versetzte Khair via Zauberspruch in ein Bett und Madam Pomfrey scheuchte alle aus dem Raum.
"Mr. Potter, nehmen sie ihren Paten auch mit", rief sie, "sie haben sicherlich viel zu bereden und ich kann ihn jetzt hier nicht gebrauchen. Rollen sie ihn raus!"
"Rollen sie ihn raus?", wiederholte Sirius empört, "ich bin doch kein Bürostuhl!"
Geschlossen warteten alle vor dem Krankensaal. Es dauerte etwa eine halbe Stunde, als sich die Tür wieder öffnete und Madam Pomfrey herauskam.
"Wie geht es Miss ed Din?", wollte Dumbledore wissen.
"Sie ist wieder bei Bewußtsein", sagte die Krankenschwester.
"Was ist denn passiert?", fragte Sirius, "was falsches gegessen?"
Die ältere Frau schaute den Mann im Rollstuhl kurz etwas fassungslos an, bis sie sich wieder an den Direktor wendete: "Komm bitte mal mit rein, Albus ...", dann sprach sie zu der Gruppe: "Ihr braucht hier nicht zu warten. Remus, du kannst den Bengel wieder auf sein Zimmer bringen. Ab morgen beginnt das Training. Severus, mit dir wird man sicher noch ein ernstes Wörtchen wechseln!"
Dann verschwanden Madam Pomfrey und Dumbledore im Krankensaal.
Sirius schaute kritisch zum Tränkelehrer hoch: "Hast du sie etwa vergiftet, Snape?"
Dieser antwortete nicht darauf, sondern rümpfte die Nase, drehte sich um und ging.
Vielen lieben Dank für eure Reviews @ Elliot, SamBlack, Lorelain, Hecate, Cathleena, Lorelei Lee, Tigerlilly, Jaypallas, Doro-chan und Hexe.
@Elliot: Vielen Dank für die Kekse, leider hab ich nicht viele davon abbekommen. Azrael und Daeva haben die meisten gefuttert ... *snief*
@Sam: Wie lautet denn deine Theorie, wie Khair überlebt hat *neugier* ... aber sei nicht enttäuscht, meine Lösung ist sehr banal ... Hochzeit zwischen Luzifer und Minerva? *g* ... interessante Vorstellung ... aber leider wird daraus nichts *sorry*
@Cathleena: Das freut mich, dass sich deine Verwirrung gelöst hat. Und ich werde nie so fies sein wie JKR, versprochen! Eine Story über 2 Personen? Äh ... müsste man mal ausprobieren, aber nach dieser Story wird es wohl erst einmal eine kreative Pause geben ... dann sehen wir weiter und wenn ich eine Betaleserin brauche, komm ich gern auf dich zurück.
@Tigerlilly: Das Fähnchen "I love hell" kommt direkt aus dem Merchandiseshop der Hölle *g* ... musst Luzifer mal fragen, ob er noch eins übrig hat.
@Jaypallas: Hey, endlich mal wieder Kritik! Vielen Dank dafür. In den ersten Kapiteln sind die Charaktere wirklich "überpowert" dargestellt, da hast du vollkommen recht. Das kam wohl daher, dass dies meine erste HP FF ist und ich einen Anfang brauchte, aber ich hoffe, dass die Charaktere während der Geschichte gewachsen und eine eigene Persönlichkeit (mit Fehlern und allem drum und dran) erhalten haben. Vielleicht kann ich dich dadurch ja zum weiterlesen animieren? Ach ja, Khair sollte eigentlich auf gar keinen Fall cooler als Snape wirken ... Khair ist nicht cool, sondern einfach nur ... äh ... orientierungslos?
@Doro-chan: Herzlichen Glückwunsch nachträglich! Ich hoffe, du hast ordentlich gefeiert.
Es gibt etwas, worüber ich mich riesig gefreut habe und zwar hat Luise Maxeiner FanArts zu meiner FanFiction gezeichnet. Ihr könnt sie auf Elbenart.de.vu bewundern, wenn ihr dort die HP Homepage und dann FanArts zu FanFiction anwählt. Sie sind meiner Meinung nach einsame spitze geworden. Vielen Dank, Luise.
In dem Kapitel wird die Zeit vom Karfreitag bis zum 29. Juni (das war die Schleswig Holstein 1995 der letzte Schultag ... hab ich jetzt auch mal für Hogwarts eingeführt) beschrieben ...
Ein paar Stellen sind sicher etwas merkwürdig, bitte nicht wundern und jetzt viel Spaß mit Kapitel 29 ... ach ja, sagt euch "Kartoffel schälen" noch etwas? *fg*
Noch in den darauffolgenden Stunden versuchten Dumbledore, McGonagall und Snape im Raum, in dem die Lade mit der eingesperrten Lilith stand, Ordnung zu schaffen. Als die drei Lehrer den Raum betraten, fanden sie die Lade in ihrem Urzustand vor. Sie war gesäubert und wieder verschlossen worden und stand nun ohne Umrahmung von Räucherstäbchen und Kerzen in der Ecke. Der Leichnam der Austauschschülerin lag sorgfältig mit einem weißen Tuch bedeckt auf dem Boden. Leviathan dagegen saß unter dem Früchtebaum und versprach Dumbledore jeden zu rösten, der der Lade zu nahe kam.
Später trafen auch Fletcher, Figg, Moody, Argent und die anderen Zauberer wieder im Schloss ein, nachdem die Situation im Dorf unter Kontrolle gebracht worden war. Gemeinsam halfen sie die Trümmer aus der Eingangshalle zu entfernen und das Dach erst einmal notdürftig zu reparieren.
Auch Madame Pomfrey kam in dieser Nacht nicht mehr zum Schlafen. Nachdem sie Sirius so gut wie es ging versorgt hatte, wandte sie sich Draco zu. McGonagall brachte später Harrys Hand in den Krankensaal, so dass sich die Krankenschwester nun um den Gryffindor kümmern konnte. Da das Skele-Wachs bei Verlust ganzer Körperteile samt Muskeln und Sehnen nicht verwendet werden konnte, musste Harry komplizierte Zauber und sogar Nadel und Faden über sich ergehen lassen, um seine Hand wieder an den rechtmäßigen Platz zu bekommen.
Erst am späten Vormittag des Samstages wurde es entspannter und alle Beteiligten gönnten sich daraufhin etwas Ruhe.
Am Abend trafen sich Dumbledore und Fudge zur gemeinsamen Unterredung im Büro des Direktors. Der alte Zauberer hatte bereits damit begonnen, die Veränderungen durch Lucius Malfoy rückgängig zu machen.
Dumbledore erzählte die wichtigsten Vorkommnisse und diesmal hörte der Minister ihm auch ohne Unterbrechung zu.
"Du hast mit eigenen Augen gesehen, dass alles wahr ist, was ich dir gesagt habe. Nun liegt es an dir, was du tust, Cornelius", schloss der Direktor seine Erklärung ab.
Fudge nickte leicht: "Ich kann dir genau sagen, was ich tun werde, Albus, denn dank dir habe ich wieder einen freien Willen und hätte Lucius mich nicht mit dem Imperius belegt, dann wären meine Augen schon früher offen gewesen. Du wirst natürlich offiziell wieder zum Direktor von Hogwarts erklärt, Albus. Des weiteren werde ich vom Ministerium aus sofort eine Pressekonferenz einberufen, um die Wiederauferstehung von du-weißt-schon-wem bekanntzugeben und alle verfügbaren Auroren mobilisieren. Lucius Malfoy wird zum gesuchten Todesser erklärt. Harry muss uns dann zu gegebener Zeit noch einmal bestätigen, wer alles bei der Auferstehung anwesend war. Wenn ich nur daran denke, was alles hätte passieren können, wenn ... ich danke dir, Albus ..."
Fudge wandte sich zum gehen, als Dumbledore noch einmal das Wort erhob: "Wegen der anderen Sache ..."
Der Minister drehte sich noch einmal um: "Ich werde mich darum kümmern ... persönlich!", und verließ dann das Büro.
Kritisch begutachtete Filch das provisorisch reparierte Dach.
"Das wird beim kleinsten Windhauch wieder runterkommen", brummte er, während er Mrs. Norris zärtlich mit der Hand durch das Fell fuhr.
Sofort hielt Moody, der ebenfalls in der Eingangshalle war, ihm seinen Zauberstab hin: "Mach es besser, wenn du kannst, Argus, oder willst du lieber einen Hammer haben?"
Filch schaute ihn von der Seite an: "Du hast einen grausamen Humor, Allistor."
Harry saß in seinem Krankenbett und spielte mit Ron und Hermine Karten. Er konnte seine rechte Hand zwar nur sehr eingeschränkt bewegen, jedoch reichte es, um Karten zu halten. Draco saß schräg gegenüber und schaute ihnen schweigend zu.
Sam ließ sich von Daeva ihren kleinen Ausflug in die Hölle erzählen und Khair hatte auf einem Stuhl Platz genommen und versuchte ein Buch zu lesen, während sie dem Gespräch mit gespitzten Ohren zuhörte.
Das Bett, in dem Sirius lag, hatte Madam Pomfrey sorgfältig mit Vorhängen abgedeckt und eindringlich darauf hingewiesen, ihn ja in Ruhe zu lassen.
Während die Sonne am Ostersamstag langsam unterging, betrat Snape den Raum und steuerte direkt auf Khair zu, vor der er dann auch stehen blieb.
"Ich habe mit ihnen zu reden, Miss ed Din", sagte er in seinem üblichen Ton, "und zwar sofort. Folgen sie mir!"
Seufzend legte die Juniorlehrerin das Buch zur Seite und kam dem Befehl des Zaubertränkemeisters nach.
Die anderen schauten nur verwundert hinterher.
"Was er wohl von ihr will?", fragte Ron sich.
"So oft, wie die beiden in letzter Zeit zusammengehangen haben, will er ihr bestimmt einen Heiratsantrag machen ...", kam es unerwarteter Weise im leisen Ton von Draco, der auf die nun geschlossene Tür sah.
Das Gryffindortrio war vor Erstaunen sprachlos.
Am Ostersonntag kamen mehrere Sonderausgaben des Tagespropheten und anderer Zeitschriften per Eulenexpress, in denen von der Pressekonferenz des Zaubereiministers und der Wiederauferstehung Voldemorts berichtet wurde.
Zufrieden und gleichzeitig besorgt las Dumbledore jede einzelne Ausgabe. Fudge hatte sich an sein Versprechen gehalten, doch die öffentliche Bekanntmachung barg auch die Gefahr, dass es zu einem baldigen offenen Krieg in der Zaubererwelt kommen könnte.
Sirius wachte auch in den nächsten Tagen nicht auf, doch Madam Pomfrey war zuversichtlich, da er die lebensgefährliche Verletzung bis jetzt überlebt hatte.
Sheilas Körper wurde über einen Portschlüssel wieder in ihre Heimat geschickt, um dort bestattet zu werden.
Harry, Draco und Sam durften ihre Krankenbetten pünktlich zum Ferienende verlassen.
Harry wurde noch am selben Tag in das Büro des Direktors bestellt. Der Junge musste schwer schlucken, als er Snape am Wasserspeier stehen sah.
Ohne den Jungen zu beachten, drehte sich der Lehrer zur steinernen Figur um und sagte leise: "Ich hasse dich, Luzifer", worauf die Figur zur Seite rückte und den Durchgang freigab.
Dumbledore saß bereits hinter seinem Schreibtisch, als die beiden den Raum betraten. Er wies auf die Stühle vor dem Tisch und sie nahmen Platz.
"Harry", begann der alte Zauberer, "ich weiß, dass du in den letzten Monaten eine schwere Zeit durchgestanden hast, das hat jeder Schüler. Doch deine Entwicklung war sehr beunruhigend, Junge. Auch wenn deine Absichten Miss Blue zu retten und Tom Riddles Pläne zu durchkreuzen zwar gut erscheinen, warst du trotzdem bereit einen Mord zu begehen. Was hast du dazu zu sagen, Harry?"
Harry schaute betreten zu Boden und meinte leise: "Ich wollte dem Treiben ein Ende setzen, es wurde alles zuviel und heißt es nicht ... im Krieg müssen Opfer gebracht werden?"
"Ja, wir befinden uns in einem Krieg", antwortete Dumbledore, "doch noch ist er nicht soweit fortgeschritten, dass solche Opfer gebracht werden müssen. Professor Snape ... nun eigentlich Miss ed Din ... sagte dir, dass deine Vermutungen falsch sind und an einer Lösung gearbeitet wird. Weshalb hast du nicht auf ihn ... ähm ... sie gehört?"
Harry schaute schüchtern zu Snape hinauf, der seinen Blick mit einem eiskalten seinerseits quittierte, und dann meinte der Junge kleinlaut: "Ich habe Professor Snapes Worten nicht geglaubt ..."
Der Direktor seufzte: "Ich weiß, dass Professor Snape ein strenger Lehrer ist, auch von vielen gefürchtet wird und nicht sehr beliebt ist, da er auf den ersten Blick einige Schüler bevorzugt behandelt. Doch du wusstest, dass er damals für mich sein Leben riskiert hat, um Informationen von der gegnerischen Seite zu erhalten. Ich hatte gedacht, dass du somit auch wissen würdest, dass Professor Snape dich in solchen Dingen niemals aus reiner ... Bosheit belügen würde."
In Harry wurde das keimende Schamgefühl immer größer und er sagte leise: "Es tut mir leid."
"Wir sollten nur alle froh sein, dass du den Todesfluch nicht anwenden konntest", meinte Dumbledore, "ich bitte dich, Harry, dass du deine Emotionen in solchen Situationen unter Kontrolle behälst und das Problem logisch betrachtest. Du kannst jederzeit zu mir, Professor McGonagall und sogar zu Professor Snape damit kommen, um um Hilfe zu bitten. Du warst bereit einen Menschen zu töten, Harry, und wer soweit ist, für den ist es nur ein kleiner Schritt auf die dunkle Seite."
"Ja, Direktor Dumbledore, ich verstehe."
Sam war auf der Suche nach Khair und fand sie schließlich auch, während Khair mal wieder überhaupt nicht wusste, wo sie gelandet war.
"Wohin wolltest du denn?", fragte die Ravenclaw, die sich an das im Zug nach Hogwarts angebotene "du" endlich gewöhnt hatte.
"Eigentlich in mein Quartier", antwortete die Juniorlehrerin, "aber irgendwie ..."
"Ich bringe dich hin", antwortete das Mädchen, "ich wollte sowieso mit dir reden."
"Ach wirklich? Apropo reden. Ich habe gehört, dass Direktor Dumbledore und Professor McGonagall eine kleine Unterhaltung mit dir hatten."
Sams Blick verfinsterte sich und sie brummte: "Ja, leider ..."
"Und um was ging es, wenn ich fragen darf?"
"Als allererstes muss ich mich als Animagus registrieren lassen ... ich darf höhere Magie nur nach Erlaubnis und in Anwesenheit eines ausgebildeten Zauberers anwenden ... und außerdem haben sie fürs Erste meinen Tarnumhang konfisziert ..."
Khair zuckte mit den Schultern: "Ich glaube kaum, dass dich das von deinen Streifzügen und Experimenten abhalten wird, du wirst nur deine Fähigkeit weiterentwickeln nicht erwischt zu werden."
"So ist es!", bestätigte die Ravenclaw.
"Und was wolltest du von mir?", fragte die junge Frau.
"Was? Ach ja", Sam schaute sich vorsichtshalber um und sprach dann etwas leiser, "wo ist er eigentlich?"
"Wer?"
"Na, Kalidor Baka ... ich habe noch durch seine Augen gesehen, dass du einen Todesfluch auf ihn gefeuert hast, bevor die Spitze seines Zauberstabes auch nur auf dich zeigen konnte, und dann bin ich aufgewacht."
"Er ist weg ... das ist eigentlich das einzige, was du zu wissen brauchst. Und versuch ja nicht seinen Standort herauszufinden", sagte die Frau in einem mahnenden Ton, der keinen Widerspruch gelten lies.
"Werde ich sicher nicht", versprach das Mädchen, "ein verbotenes Rätsel zu lösen ist eine Sache, eine modernde Leiche zu finden eine andere ... uärks ... aber tut es dir nicht leid? Ich meine, jemandem das Leben zu nehmen ... irgendwie hab ich das Gefühl, dass das auch passiert wäre, wenn er nicht angegriffen hätte ..."
Khair räusperte sich: "Um das zu verstehen, müsstest du meinen Vater kennen. Aber ich bitte dich, nimm dir bloß kein Beispiel an mir."
"Schach matt"
"Och nee, nicht schon wieder", maulte Daeva und sah unglücklich zu, wie Leviathan die weiße Königin nahm und zur Seite tat.
"Du solltest mir doch helfen, Ron", kam es von der Elbin und sah den rothaarigen Jungen, der neben ihr saß, mit großen Augen an.
"Das ... ähm ... hätte ich ja gern, aber er ... ist gut ... richtig gut ...", Ron kratzte sich am Kopf.
Damit es Leviathan beim Bewachen von der Bundeslade mit dem Inhalt namens Lilith nicht zu langweilig wurde, hatte sich Daeva am Ostermontag ein Schachbrett, die Figuren und Ron geschnappt und gesagt, dass der Gryffindor dem Drachen und ihr das Spiel beibringen sollte. Seitdem saßen sie täglich mindestens eine Stunde im Raum mit dem Baum und dem See und übten. Der Drache erwies sich mehr als lernfähig.
"Ich werde Direktor Dumbledore mal fragen, ob du raus kannst", meinte Daeva, während sie die Figuren zusammenpackte, "dann werd ich dir Quidditch beibringen."
Am letzten Ferientag, nachdem alle Schüler und Lehrer wieder eingetroffen waren, erhob sich Dumbledore beim Abendessen von seinem Stuhl und bat um Ruhe.
Alle waren übrigens sehr froh darüber, ihren alten Direktor wiederzuhaben.
"Liebe Schüler, liebe Kollegen", begann der alte Zauberer, "sicherlich habt ihr bereits von einigen Vorkommnissen hier in Hogwarts während der Ferien gehört. Es ist nun offiziell bestätigt worden, dass der dunkle Lord wieder auferstanden ist und seine Anhänger um sich schart. Drei dieser Anhänger konnten sich nach Hogwarts einschleichen. Zum einen der Lehrer in Ausbildung Kalidor Baka, dann die Austauschschülerin Cherry Threethousand und Lucius Malfoy sind als Todesser identifiziert worden. Bis zum jetzigen Zeitpunkt haben die Auroren keine Spur von ihnen, wobei Mr. Baka als tot gilt. Das kann jedoch nicht bestätigt werden, da sein Körper noch nicht gefunden wurde. Was jedoch leider bestätigt werden kann, ist der Tod von Sheila Sheila, die während des Kampfes umgekommen ist. Ihr Körper wurde bereits wieder nach Indien gebracht ... auch Hogsmeade hat sehr großen Schaden davongetragen. Die Hogsmeade Wochenenden fallen somit für einen noch unbestimmten Zeitraum aus. Im Zuge dieser Ereignisse werden alle weiteren Quidditchtuniere und somit auch das Endspiel abgesagt."
Nach einer stillen Gedenkminute meldete sich ein Schüler vom Gryffindortisch: "Und wo ist Debrel?"
Dumbledore schmunzelte leicht, so dass es kaum jemand bemerkte: "Nun, Mr. du Mabolus ist zu seiner Familie zurückgekehrt."
Einige Tage nach Schulbeginn war das Gryffindor Trio in den Fluren Hogwarts unterwegs.
"Jetzt versteh ich auch, warum der Hut Cherry damals nach Slytherin gesteckt hat", meinte Hermine.
Ron schüttelte den Kopf: "Wie konnte so etwas nur passieren?"
"Du-weißt-schon-wer hat bereits die ungewöhnlichsten Wege beschritten, um seine Spione nach Hogwarts zu schleusen", antwortete das Mädchen.
"Das meine ich nicht, Herm", kam es von dem rothaarigen Jungen, "wie konnte ich nur so auf sie abfahren, auf eine Slytherin ... das war mit Sicherheit ein Zauber ... wenn ich nur daran denke, wird mir schlecht, oder was meinst du, Harry?"
"Denk ich auch ...", murmelte er, "auch wenn es mir niemand glauben wird, aber ich bin froh, dass die Quidditchspiele für dieses Jahr abgesagt worden sind. Mit dieser Hand kann ich zur Zeit keinen Schnatz fangen ..."
"Männer", Hermine schüttelte genervt den Kopf, "das war kein Zauber, so etwas nennt man Hormone!"
Dann blieben alle drei auf einmal stehen. Auf der Fensterbank eines Fensters saß Draco und schaute verloren hinaus.
"Ist euch eigentlich aufgefallen, dass Malfoy seit diesem ... Ereignis uns gegenüber keine einzige Beleidigung ausgesprochen hat?", flüsterte Ron.
"Ich glaube, es ist mehr als verständlich, dass er jetzt andere Gedanken hat", antwortete das Mädchen leise, "sein Vater wollte ihn umbringen, seine Freundin stand daneben und hat zugeschaut ... und laut dem Tagespropheten haben die Auroren beim Durchsuchen von Malfoy Manor keine Spur seiner Mutter gefunden."
Ohne etwas darauf zu erwidern ging Harry auf den blonden Jungen zu und blieb vor ihm stehen.
Draco sah ihn kurz an und meinte: "Was willst du, Potter?"
Plötzlich fing Harry an zu grinsen: "Lust auf ne Runde Bridge?" (A/N: Da nimmt doch irgendjemand langsam Luzifers Verhaltensweisen an ...)
"Das ist ja merkwürdig", sagte Hannah Abbott und betrachtete die steinerne Statue des Gründers Salazar Slytherin.
"Was denn?", wollte ihr Hausgenosse Justin Finch-Fletchley wissen.
"Ich hätte wetten können, dass vor den Ferien da noch eine hölzerne Kiste vor seinen Füßen stand ..."
"Das bildest du dir ein, Hannah, wer sollte da eine Kiste entfernen wollen und warum? Wäre doch nur Deco für die Statue gewesen ..."
Gerade als Professor Chung der fünften Klasse von Gryffindor und Slytherin die Funktion von Computern erklären wollte, klopfte es an der Tür und Madam Pomfrey trat ein. Sie war völlig außer Atem.
"Poppy, meine Verehrteste", meinte Chung grinsend, "was kann ich für dich tun?"
"Mr. Potter muss mich sofort auf die Krankenstation begleiten", sagte sie nach Luft ringend.
Harry riss seine Augen auf und in ihm stieg Panik auf. Er sprang von seinem Platz und eilte an der Krankenschwester vorbei aus dem Klassenraum.
"Um was geht es denn?", wollte der Muggelkundelehrer wissen.
Madam Pomfrey winkte ab: "Erkläre ich dir vielleicht später, Jackie", und drehte sich um, um dem Jungen hinterher zu laufen.
Harry hastete wie ein Besessener die Stufen zum Krankensaal hinauf und betete inständig, dass die Treppen ihre Richtungen jetzt nicht änderten.
Heftig atmend stieß er die große Eingangstür zu Madam Pomfreys Reich auf und blickte auf das Bett, in dem Sirius seit ca. drei Wochen lag. Die Vorhänge waren zurückgezogen, die Decke war ordentlich über den im Bett liegenden Körper gedeckt und Harry wurde fast verrückt, als er meinte, dass der Körper sich nicht bewegte.
"Sirius?", flüsterte er, "Sirius?"
Dann stürzte er zum Bett hin und schaute in das blasse Gesicht seines Paten, dessen Augen geschlossen waren.
Harrys Lippen bebten und Tränen bildeten sich. Er sank kraftlos auf die Knie und fing laut an zu schluchzen: "Sirius ... das kannst du mir nicht antun ... Sirius ..."
"Bitte, Harry", krächzte es auf einmal, "könntest du etwas leiser sein ... mein Schädel dröhnt so ..."
Der Gryffindor sah verwundert auf. Sein Pate blickte ihn mit kleinen Augen an und versuchte ein Grinsen aufzulegen, was jedoch nicht so ganz gelang.
Nun bildete sich auf dem Gesicht des Jungen Erleichterung und er fing an zu lachen: "Sirius, du lebst!"
"Natürlich leb ich ...", murmelte der schwarzhaarige Mann, "ich gönn Snape doch nicht das Vergnügen, dass ich ihn jetzt schon in Ruhe lasse ..."
"Mr. Potter!", erklang es mahnend von der Eingangstür, in der Madam Pomfrey stand, "hätten sich mich zuerst erklären lassen, bevor sie losgelaufen sind, dann hätten sie sich die Tränen sparen können!"
"Weiß Remus das schon?", lenkte Harry ab.
"Direktor Dumbledore wird ihm sicher Bescheid geben. Er hatte mich beauftragt, sie persönlich zu holen, Mr. Potter."
"Hey, Poppy!", kam es von Sirius, "wann kann ich hier raus?"
"Für dich immer noch Madam Pomfrey, Lausebengel", kam es von der Krankenschwester, "und bis du hier raus kannst, wird es noch eine Weile dauern ... du hast ganz schön was abbekommen!"
"Ach was ...", krächzte Sirius, "etwas Hocus Pocus, ein paar Heiltränke und Skele-Wachs und ich bin wieder der Alte, was ist das Problem?"
"Das Problem", fing die alte Frau an, "liegt darin, dass der Zauberstab, der dich durchlöchert hat, ein paar sehr wichtige Knochen, Sehnen und Nerven deines Rückens beschädigt hat. Die restlichen Verletzungen müssten schon wieder verheilt sein, aber wenn ich dein Rückrad mit Magie sofort reparieren würde, könnte es sein, dass du nie wieder laufen kannst, weil es für deinen Körper zu schnell ging."
"Wie?"
"Du hast mich schon verstanden, Junge! Geduld ist eine Tugend, die du jetzt erlernen wirst, genauso wie du nun das Laufen wieder lernen musst ... in ein paar Monaten ... bis alles wieder in deinem Rücken an seinem rechtmäßigen Platz ist, wirst du mit dem Bett oder einem Rollstuhl vorlieb nehmen müssen."
Geduld war in Sirius Wortschatz nicht gespeichert. Das hatte Madam Pomfrey jedoch bereits geahnt und verhinderte jede Bewegung, die ihr für den Mann zuviel vorkam. Sirius quittierte diese Dienste mit einer Bockigkeit, die selbst ein Kleinkind neidisch machen würde.
Das Gryffindortrio, Sam, Daeva und Lupin versuchten in jeder freien Minute Sirius die ihn quälende Langeweile zu nehmen.
"Hey Sam ... Daeva", rief Ron, als er die beiden eine Woche später auf dem Flur entdeckte, "wo kommt ihr denn her?"
Sam zeigte mit dem Finger nach unten: "Von ... ähm ... unserem ihr wisst schon ... vegetarischen Grill auf Beinen ..."
"Sie meint Leviathan", flüsterte Daeva.
"Das hätte ich nun nicht vermutet", schmunzelte Hermine.
"Und wo wollt ihr jetzt hin?", fragte Harry.
"Zu Miss ed Din", piepste die Elbin.
"Ich wollte noch etwas von ihr wissen", ergänzte Sam, "wegen ... dem ..."
"... pfeifenden Snape und der tätowierten Lehrerin in Ausbildung?", Ron konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen.
"Genau", bestätigte die Ravenclaw.
"Dann kommen wir mit, oder Leute", sagte der rothaarige Junge, "ein paar Geschichten über den Körpertausch werden sicherlich erheiternd sein."
Nachdem auch Hermine eingewilligt hatte, begaben sich die Schüler in die Richtung von Khairs Quartier.
"Wie geht es denn Sirius?", wollte Daeva wissen.
"Ihm geht es sehr gut", sagte Harry, "Madam Pomfrey hat gesagt, dass er bald seine ersten Versuche mit einem Rollstuhl machen kann. Es wurde aber auch Zeit."
"Hallo Harry, hallo Ron, hallo Herm, hallo Sam, hallo Daeva", rief George und eilte mit Büchern bepackt an ihnen vorbei.
"Tschüß Harry, tschüß Ron, tschüß Herm, tschüß Sam, tschüß Daeva", kam es von Fred, der gleich darauf folgte.
"Was ist denn das?", fragte Sam
"Sie schreiben in drei Tagen ihre Abschlussprüfungen ...", erklärte Hermine, "ich hab sie vorher noch nie lernen sehen ... die haben doch nicht etwa jetzt erst angefangen?"
"Bei ihnen weiß man nie", meinte Ron, "hey, wir sind da!"
Tatsächlich standen sie bereits vor der Tür zu Khairs Zimmer. Sam klopfte an.
Nach einer kurzen Pause kam es von drinnen: "JAAA?"
"Ich hoffe wir stören nicht", sagte Sam, "wir wollten etwas Gesellschaft leisten."
Die Schüler hörten, wie sich jemand der Tür näherte. Dann wurde sie geöffnet und Khair streckte ihren Kopf raus: "Das tut mir leid, aber ich habe zur Zeit ... ähm ... eine ... Nachhilfestunde."
"In was helfen sie denn jemandem nach?", fragte Hermine interessiert.
"Ähm ... nein, da hast du mich falsch verstanden", korrigierte die Juniorlehrerin, "ich bekomme Nachhilfeunterricht."
"Sie?", Harry war erstaunt, "weshalb das denn? Sind sie denn nicht schon eine richtige Lehrkraft?"
"Nun ja ... ich ... äh ... hab da was nicht richtig gemacht und dafür wurden mir Punkte abgezogen ... und damit das nicht noch einmal passiert, bekomme ich ... Nachhilfe ..."
"IHNEN wurden Punkte abgezogen?", Ron stand der Mund offen, "aber wie das? Sie sind doch in keinem Haus ... außer ..."
"Snape hat sie im Zaubertrankunterricht nach Slytherin gesteckt", entfuhr es Harry.
"Es heißt immer noch Professor Snape!", ertönte es und die Tür wurde ganz geöffnet. Ein grimmig dreinblickender Tränkelehrer schaute auf die Schülerschaft: "Mr. Potter und seine fröhliche Bande ... ich hätte es mir ja denken können ... 10 Punkte Abzug für jeden von Ihnen wegen Störung von ... Unterricht. Und jetzt verschwinden sie auf der Stelle!"
Die Schüler machten sich schon wieder auf den Rückweg, als sich Daeva noch einmal zu Khair umdrehte: "Was haben sie denn nicht richtig gemacht?"
Die Juniorlehrerin riss die Augen auf und wurde rot.
"Ähm ... ich ...", stammelte sie, "ich ... ähm ... ich hab die Kartoffeln nicht richtig geschält!"
Daeva legte ihren Kopf schief: "Ich kann Kartoffeln schälen ... soll ich es ihnen zeigen?"
"Nein, nein", Khair winkte hektisch ab, "das ist nett von dir ... aber nein, danke!", dann schloss sich die Zimmertür wieder.
"Merkwürdig", murmelte die Elbin und fing an zu rennen, um zu den anderen aufzuholen.
"Das muss ja ein ziemlich großer Fehler gewesen sein", meinte Hermine, "wenn Snape seinem eigenen Haus Punkte abzieht und ihr dann noch persönlich Nachhilfe gibt."
"Mich beschäftigt etwas anderes", murmelte Ron, "du hast es doch sicher auch bemerkt, Harry, oder?"
"Was meint ihr denn?", Sam wurde ungeduldig, da sie den Zusammenhang nicht verstand.
"Wenn du meinst, Ron, dass mir aufgefallen ist, dass die oberen Knöpfe von Snapes Robe offen waren", kam es von Harry, "dann hast du recht ..."
"Danke, Harry", sagte die Ravenclaw, "jetzt ist mir schlecht!"
Dann kam der 29. Juni 1995, der letzte Tag in diesem Schuljahr. Am Abend war der Abschlussball angesetzt, um die Schüler, die es geschafft hatten, offiziell zu verabschieden.
Da die Schüler dem Unterricht am letzten Tag sowieso nicht folgten, verfügte Dumbledore kurzfristig, dass dieser ausfiel. Das Gryffindortrio eilte nach dieser Nachricht sofort zum Krankensaal. Dort angekommen, wurden sie gerade noch Zeugen, wie Madam Pomfrey und Lupin Sirius beim Aufstehen halfen, um ihn in einen Rollstuhl zu verfrachten.
"Einen Tag länger in diesem Bett", murrte der schwarzhaarige Mann, "und ich wäre verrückt geworden."
"Du wirst dich bald wieder ins Bett zurückwünschen", mahnte die Krankenschwester, "ab morgen wirst du unter meiner Anleitung wieder gehen lernen!"
Daraufhin sah der Mann sie furchterfüllt an.
"Sirius", kam es von Harry, "da sind wir ja gerade rechtzeitig erschienen."
"Hilfe", flüsterte Sirius seinem Patenkind zu.
"Die wirst du nicht bekommen, Black", ertönte es hinter den Schülern, als Snape zusammen mit Khair den Raum betrat, "du hättest dir eben vorher überlegen sollen, ob du dich statt meiner aufspießen lässt."
"Snape", rief Sirius, "ich fragte mich schon, wann ich mit einem Krankenbesuch von dir rechnen könnte. Und deine kleine Freundin hast du auch mitgebracht!"
"Es wird mir ein Vergnügen sein, dir bei deiner Folterung durch Poppy zuzusehen", entgegnete der Lehrer.
Madam Pomfrey räusperte sich ärgerlich.
Dann öffnete sich die Tür zum Krankensaal wieder und Dumbledore trat ein.
"Albus", sagte Sirius, "was verschafft mir die Ehre? Du weißt nicht zufällig, warum hier auf einmal ein Volksauflauf stattfindet? Nicht, dass mich das stören würde ..."
Der Direktor blieb merkwürdigerweise ernst: "Du wirst gleich noch mehr Besuch bekommen, Junge."
Sirius wurde bei diesem Tonfall sehr mulmig in der Magengegend: "Was ist passiert, Albus?"
"Du erinnerst dich, dass bei diesem ... Vorfall vor zwei Monaten Cornelius Fudge ebenfalls anwesend war?"
"Ja, und? Ich meine, er wird ja nicht ...", der schwarzhaarige Mann stockte und wurde blass, das gleiche passierte mit Lupin und dem Trio. Khair verschränkte ihre Arme hinter dem Rücken und schaute zu Boden, während Snape seine Arme vor der Brust kreuzte.
"Wieso hast du uns nicht gewarnt", fragte Lupin schockiert.
"In Sirius Zustand hätte eine Flucht sowieso keinen Sinn gehabt. Cornelius steht mit zwei Auroren draußen vor der Tür und ...", erklärte Dumbledore, als Sirius ihn schroff unterbrach: "Lieber sterbe ich, als dass ich wieder nach Azkaban gehe!"
"Das werden wir ja sehen, Mr. Black", kam es vom Eingang her und Fudge stand mit zwei großgewachsenen Auroren, die man an ihrem Abzeichen erkennen konnte, im Raum.
Harry, Ron und Hermine stellten sich schützend zwischen die beiden Parteien.
"Kinder, das nützt doch nichts", sagte Dumbledore.
"Warum hast du nichts dagegen getan, Albus? Es bestanden doch mit Sicherheit Möglichkeiten", Lupin verstand die Welt nicht mehr.
"Nun ... weil ich in diesem Fall nichts dagegen unternehmen wollte", antwortete der alte Zauberer.
"WAS?", schrie Harry, doch bevor er noch weiterreden konnte, erhob Fudge die Hand und bat somit um Ruhe.
Er richtete seinen Blick auf den Mann im Rollstuhl, der finster zurückschaute: "Sie sind Sirius Black."
"Es steht jedenfalls so auf den Steckbriefen", brummte dieser.
"Ist ihnen bewusst, dass sie wegen Mordes an Peter Pettigrew und mehreren Muggels angeklagt und verurteilt sind und derzeit als gesuchtester Verbrecher der Zaubererwelt gelten?", fuhr Fudge unbeirrt fort.
"Ja, hab davon gehört ...", kam die Antwort.
"Sie haben auch bereits mehrere Jahre in Azkaban verbracht."
"Das waren einige ..."
"Dann wird es sie sicher interessieren, dass diese beiden Auroren hinter mir gestern abend Peter Pettigrew gefunden haben. Er wurde wundersamer Weise sehr lebendig in Gewahrsam genommen."
Es folgte Stille. Ron stand der Mund offen, Lupin klappte seinen gerade wieder zu. Harry starrte nur auf Fudge, Sirius sah aus, als würde er diese Aussage erst langsam realisieren. Hermine begann zu lächeln und sein amüsiertes Grinsen konnte der alte Zauberer nun auch nicht mehr verbergen.
Fudge holte eine Pergamentrolle hervor: "Aufgrund der Festnahme von Peter Pettigrew, den beglaubigten Aussagen dieser zwei Herren, sowie denen von Albus Dumbledore und Severus Snape werden sie mit sofortiger Wirkung von allen Anklagen freigesprochen. Ihre Rechte und Pflichten als Bürger sind wieder hergestellt. In dieser Minute werden alle Nachrichtenquellen über ihre Unschuld informiert. Sie sind somit vollkommen rehabilitiert."
Die Stille hielt weiterhin an.
Der Zaubereiminister räusperte sich: "Ich ... entschuldige mich im Namen des gesamten Ministeriums für diesen schwerwiegenden Fehler. Sie erhalten natürlich eine entsprechende Entschädigung ... wenn ich noch irgendetwas für sie tun kann ..."
"Ja ...", kam es leise von Sirius, der Fudge wie einen Geist ansah, "ja ... da gäbe es etwas ..."
"Sprechen sie es aus, Mr. Black, ich werde mein möglichstes tun."
"Ich hätte gern das Sorgerecht für meinen Patensohn ..."
Harry drehte sich mit großen Augen zu Sirius um und sagte hoffnungsvoll: "Ist das wahr?"
Der Mann nickte lächelnd.
"Albus hat so etwas schon angesprochen", antwortete der Minister, "ich werde mich darum kümmern und jetzt entschuldigen sie mich. Ich werde sicherlich einigen Leuten noch mehrere Fragen diesbezüglich beantworten müssen. Ich gebe ihnen aber noch den Tipp das Hogwartsgelände vorerst nicht zu verlassen, Mr. Black, es sei denn, sie möchten wissbegierigen Journalisten in die Arme laufen und seien sie sicher: die können schlimmer sein als Dementoren!"
Mit diesen Worten verließ Fudge den Raum. Die Auroren folgten ihm.
"Albus ...", meinte Sirius leise, doch seine Stimme wurde schnell lauter, in der aber ein mehr als erfreuter Ton schwang, "du hättest mir beinahe einen Herzinfarkt verpasst. Hättest du nicht gleich sagen könne, dass du gute Nachrichten hast???"
"Aber dann hätte ich mich nicht an euren Gesichtern ergötzen können", grinste Dumbledore.
"Ja", bestätigte Snape, "das war meine Anwesenheit in diesem Raum wert und jetzt entschuldige mich bitte, Albus, ich habe noch wichtigeres zu tun."
Der Zaubertranklehrer näherte sich großen Schritten der Tür.
"Meinen herzlichsten Glückwunsch, Mr. Black", meine Khair, die sich auch zum Gehen aufmachte, "vielleicht werden sie ja nun ..."
Die Juniorlehrerin stockte mitten im Satz, wurde mit einem Mal kreidebleich und fiel wie ein Stein ohnmächtig zu Boden.
Im nächsten Moment herrschte helle Aufregung. Lupin versetzte Khair via Zauberspruch in ein Bett und Madam Pomfrey scheuchte alle aus dem Raum.
"Mr. Potter, nehmen sie ihren Paten auch mit", rief sie, "sie haben sicherlich viel zu bereden und ich kann ihn jetzt hier nicht gebrauchen. Rollen sie ihn raus!"
"Rollen sie ihn raus?", wiederholte Sirius empört, "ich bin doch kein Bürostuhl!"
Geschlossen warteten alle vor dem Krankensaal. Es dauerte etwa eine halbe Stunde, als sich die Tür wieder öffnete und Madam Pomfrey herauskam.
"Wie geht es Miss ed Din?", wollte Dumbledore wissen.
"Sie ist wieder bei Bewußtsein", sagte die Krankenschwester.
"Was ist denn passiert?", fragte Sirius, "was falsches gegessen?"
Die ältere Frau schaute den Mann im Rollstuhl kurz etwas fassungslos an, bis sie sich wieder an den Direktor wendete: "Komm bitte mal mit rein, Albus ...", dann sprach sie zu der Gruppe: "Ihr braucht hier nicht zu warten. Remus, du kannst den Bengel wieder auf sein Zimmer bringen. Ab morgen beginnt das Training. Severus, mit dir wird man sicher noch ein ernstes Wörtchen wechseln!"
Dann verschwanden Madam Pomfrey und Dumbledore im Krankensaal.
Sirius schaute kritisch zum Tränkelehrer hoch: "Hast du sie etwa vergiftet, Snape?"
Dieser antwortete nicht darauf, sondern rümpfte die Nase, drehte sich um und ging.
