Die meisten Charaktere gehören J.K.Rowling, die Handlung mir und Geld verdiene ich damit auch nicht...
Wie immer ein riesengroßes Dankeschön an alle Reviewer. Es ist so toll Rückmeldungen darüber zu bekommen, ob die Geschichte gut ist oder nicht.
Ihr habt mich auch dazu gebracht ganz schnell weiterzuschreiben.
Also an alle meine heiligen Reviewer:
Also der "Sie können mir mal gepflegt die Füße kraulen"-Spruch scheint euch allen ja am Besten gefallen zu haben. Ich setzte ihn immer wieder gerne gegen meine Brüder ein. Nichts ist so schön wie streitende Brüder, die sich nicht ernst genommen fühlen *bösegrins*.
Es tut mir natürlich leid, dass ich den Frieden von Alinijas Nachbran gestört habe und QueenBonnie, es macht doch nur richtig Spaß, wenn man sie ein wenig quält...
Also wenn ich die Review von LastUnicorn4Life so lese, habe ich starke Bedenken, ob ich dem gerecht werden kann, aber ich habe mich riesig gefreut...
Tja, Nachtschatten, im allgemeinen ist es meine Begabung zur falschen Zeit am falschen Ort zu sein :o)
Lord Mystic, Kyyra, Herm84, ja ja..tz tz, ihr mögt es auch so gern, wenn er ein wenig gequält wird...
Und mein Flowerchen, als ob du auch nur ein einziges Mal etwas machen würdest was ich dir sage *zungerausstreck*
Ihr werdet wohl alle noch ein kleines Bisschen warten müssen bis ihr Sevs Reaktion bekommt, aber das wird schön ;o) Versprochen!
So, jetzt halte ich aber endlich meine Klappe und es geht weiter...
~~**~~**~~
Warum einfach...?
Teil 4
"Das hast du nicht getan?" fragte sie Ginny.
Nach ihrem Auftritt in der Bäckerei war sie zu Ginny gegangen und hatte
ihr von den Ereignissen des Tages berichtet.
"Das frage ich mich immer wieder. Ich hoffe auch immer noch beständig
darauf aufzuwachen."
"Och Süße!" sagte Ginny mitleidig.
"Vor allem, warum musste ich wieder Snape...äh...treffen?"
"Wieso wieder?" Ginny sah sie an.
Sie wusste ja noch gar nichts von den Ereignissen am Wochenende.
"Kurz gefasst: Ich habe mich von Björn getrennt und dann Snape mit
einem Schuh abgeworfen."
Ginny Kinnlade sackte ab.
"Bitte, bitte, frag nicht weiter" Hermines Stimme hatte einen flehenden
Ton angenommen.
"Also lass es uns mal eine Bilanz deiner Probleme ziehen. Ich denke dein
dringlichstes Problem ist dein Essen mit Malfoy. Snape können wir denke
ich getrost vergessen. Der ist doch sowieso meistens in Hogwarts, also ist die
Wahrscheinlichkeit, dass du ihn je wieder triffst doch gering."
"Du vergisst, dass wir von mir reden. Halte mir 20 Schüsseln vor die
Nase, von denen eine mit Butter gefüllt ist, ich finde das Fettnäpfchen."
Sagte Hermine resigniert.
"Ja, du hast da wirklich eine außerordentliche Begabung."
"Meinst du ich sollte ihm einen Entschuldigungsbrief schicken?"
"Na ja, bei jedem anderen würde ich ja sagen, aber bei Snape? Immerhin
hat er uns 7Jahre lang gequält und ob er den überhaupt lesen würde?
Aber vielleicht beschäftigst du dich erst mal mit Malfoy. Kannst du das
Date absagen?"
"Dann bin ich arbeitslos."
"Und wenn du ihm klipp und klar sagst, dass du ihn nicht leiden kannst?"
"Der ist so von sich selbst überzeugt, er würde sogar einen Faustschlag
ins Gesicht als Wunsch nach Nähe interpretieren."
"Also verhindern kannst du die Verabredung nicht mehr und deine Abneigung
reicht nicht , also gibt es nur einen Weg..."
"Und der wäre?"
"Na ja, er darf dich halt nicht gut finden."
"Ach darin habe ich Erfahrung."
"Ja, aber sonst machst du es nur unabsichtlich."
"Wenn ich nicht so verzweifelt wäre, würde ich dir das übel
nehmen."
"Aber du bist es" grinste Ginny.
"Und wie, oh weises Orakel, mache ich mich absichtlich unbeliebt."
"Lass uns mal überlegen, was können Männer bei Frauen nicht
leiden?"
"Narzisstisches Gehabe, Gespräche über Frauendinge"
"Ja, daraus kann man was machen. Vielleicht noch extreme feministische
Ansichten."
"Nee, das lieber nicht, sonst muss ich noch die Rechnung bezahlen."
"O.K., wie wäre es damit: Du möchtest jungfräulich in die
Ehe gehen, das sollte abschrecken."
"Spornt das nicht seine missionarischen Triebe an?"
"Da könntest du Recht haben. Aber fürs erste reicht es wohl auch
das du ein wenig über die verschiedenen Möglichkeiten bei der Wahl
eines Haarfärbemittels sprichst, interessant sind bestimmt auch die Vor-
und Nachteile der verschiedenen Mittel zur Härchenentfernung an Beinen
und unter den Achseln" Ginny redete sich richtig in Rage, "Hattest
du schon mal eine Darmspiegelung, daraus könnte man was machen..."
Nachdem sie sich noch ein wenig unterhalten hatten, Ginny über ihre Angst
vor der bevorstehenden Geburt geredet hatte und Hermine ihr versichert hatte
jederzeit für sie dazusein ging Hermine nach Hause.
Es war schon recht spät geworden und Harry, der irgendwann auch gekommen
war, hatte sich angeboten sie zu begleiten, doch ihr war es ganz recht allein
durch die kühle Nachtluft zu schlendern. Die frische Luft leerte ihren
Kopf und sie fühlte sich richtig erholt als sie ihre Haustür aufschloss.
Sie hörte ihr Radio, das in der Küche spielte, sie hatte wohl vergessen
es auszuschalten.
Sie hörte Annie Lennox singen: ~"Hey, hey, I saved the world today."~
"So kann man das auch bezeichnen" sagte sie schmunzelnd, schaltete
das Radio aus und ging ins Bett.
~~**~~**~~
Hermine war hochgeschreckt und wusste für einen Moment nicht wo sie war.
Ihr Herz schlug so schnell als wolle es aus ihrer Brust springen. Ihr Atem ging
schnell und unregelmäßig. Sie fasste sich mit der Hand an den Kopf.
Ihre Stirn war mit kaltem Schweiß bedeckt. Sie hatte einen Alptraum gehabt.
Sie wusste nicht mehr was passiert war, doch es musste schrecklich gewesen sein.
Erst langsam normalisierte sich ihr Kreislauf. Sie rutschte auf die rechte Seite
ihres Bettes. Sie brauchte jetzt eine Umarmung, eine sichere Höhle, in
die sie kriechen konnte. Sie fühlte die Seite des Bettes, sie war kalt
und ihr wurde bewusst, dass da niemand war, der sie hätte in den Arm nehmen
können. Auf einmal fühlte sie sich so unendlich allein. Tränen
stiegen in ihre Augen und sie lag lange einfach nur von Zeit zu Zeit schluchzend
in ihrem Bett, bis sie in den frühen Morgenstunden wieder etwas Schlaf
fand.
~~**~~**~~
Um 6 Uhr wurde Hermine unsanft von ihrer Haustürklingel geweckt.
"Wer zum Teufel wagt es um diese Zeit...?"
Sie lief in ihrem Morgenmantel gehüllt zur Haustür. Es war eine strahlende
Lavender.
"Hallo Hermine, war gerade joggen und in der Gegend, dachte ich komme vorbei.
Du siehst schrecklich aus."
"Danke, du bist zu fröhlich für die Tageszeit."
"Weißt du was, du gehst jetzt duschen und ich mach Frühstück,
habe Brötchen mitgebracht."
Damit bugsierte sie Hermine in ihr Badezimmer und lief selbst in die Küche.
Nachdem Hermine mit eiskaltem Wasser ihre Lebensgeister geweckt hatte lief sie
zu Lavender in die Küche und wurde dort schon mit dem Duft von frischem
Kaffee und einem einladend gedeckten Tisch begrüßt.
"Du kannst öfter vorbeikommen und Frühstück machen"
lobte sie Lavender.
"Mal sehen" sagte Lavender und setzte sich mit Hermine an den Tisch.
"Du hast heute ein Date mit Malfoy?"
"Erstens ist das kein Date und zweitens, woher weißt du das schon
wieder?"
"Hatte gestern ein kleines Gespräch mit Criss und dann hat Ginny mir
noch eine Eule geschickt."
"Ah ja?"
"Ja, Ginny fühlt sich heute nicht so gut und hat mir den Auftrag gegeben
mich um dich zu kümmern."
"Ihr seid ja spitze organisiert und das so früh am Morgen."
"Ja, irgendwer muss ja verhindern, dass du wieder unschuldige Menschen
angreifst."
"Hat sie dir das also auch erzählt?"
"Nein, das steht im Tagespropheten"
"Wie bitte?" Hermine verschluckte sich an ihrem Kaffee.
"War nur ein Witz." Grinste Lavender.
Die beiden frühstückten ausführlich und berieten sich noch über
die Taktik für den heutigen Abend.
Gegen halb acht beschloss Hermine zur Arbeit zu gehen, schließlich hatte
sie noch so einiges nachzuholen. Lavender begleitete sie noch ein Stück.
Sie beschäftigte sich mit dem Malfoy-Fall. Dieser Vertrag war wirklich
lachhaft. Eine rationale Beziehung? War so etwas wirklich möglich? Und
was muss man alles mitgemacht haben, um sich zu so einem Vertrag entschließen
zu können? Sie las die einzelnen Klauseln und musste immer wieder den Kopf
schütteln. Bevor sie einen solchen Vertrag unterschrieb litt sie lieber
einige Wochen an Liebeskummer. Ich liebe dich' oder ähnliche Aussagen
sind emotionsbegründete Äußerungen, die vertragswidrig sind
und zum sofortigen Ende der Vertragsbindung führen und den Geschädigten
zu einem Anspruch auf 10.000 Galeonen berechtigt.
Wer konnte nur so einen Vertrag aufsetzten? Sie musste es sich immer wieder
fragen. Sie überflog die Klauseln über Spitznamen und deren Gebrauch.
Sie musste aufpassen, falls es vor Gericht gingen, könnte es eine Prüfung
auf moralische Vertretbarkeit geben.
Als sie den Vertrag ganz durchgearbeitet hatte setzte sie ein Schreiben auf,
das Zarah Jacobsen zur Zahlung der 10.000 Galeonen aufforderte und andernfalls
mit einer Verhandlung drohte, und schickte es mit einer Eil-Eule zu ihr.
Der Tag verging schnell und der Abend rückte in großen Schritten
näher.
Sie überlegte noch einmal. Wenn bei Ginny die Wehen einsetzten würden,
hätte sie eine großartige Entschuldigung.
So weit ist es schon mit dir, du wünscht deiner Freundin eine Geburt
vor der Zeit, damit du um ein Date rumkommst' tadelte sie sich innerlich.
Es klopfte an ihrer Tür. Auf zur Guillotine' dachte sie bei sich
und überlegte, ob sie dem Henker auf den Fuß treten sollte, aber
bei Marie Antoinette hatte das auch nicht funktioniert. Nun gut, lasst
die Köpfe rollen!'
"Herein" rief sie und ein grinsender Malfoy trat in ihr Büro.
"Ich wollte dich zu unserer Verabredung abholen." Sagte er und klang
als hätte er seine Stimme in Öl gebadet.
Ob er es merkt, wenn ich mich in den Blumentopf übergebe?'
"In Ordnung" sagte sie, schlug den Arm, den er ihr Gentleman-like
hinhielt, aus und trat zu Garderobe um ihren Mantel zu holen. Er half ihr nett
lächelnd in den Mantel. Manieren hat er ja!'
Sie traten auf die Straße und er führte sie zu einem dunklen Rolls
Royce. Der Fahrer stieg aus und schien die Tür für Hermine öffnen
zu wollen, doch Malfoy schritt auf die Tür zu und sagte: "Das mache
ich persönlich" und hielt Hermine die Tür auf. Macht der
es einem aber schwer, ihn nicht zu mögen'
Sie stieg ein und er stieg dann ebenfalls ein. An einen solchen Luxus könnte
man sich gewöhnen, dachte sie nachdem sie es sich auf dem Ledersitz bequem
gemacht hatte.
Das ist doch ein bisschen sehr nah' dachte sie nachdem Malfoy etwas zu
ihr gerückt war.
"Wo gehen wir denn hin?" fragte sie und rutschte unauffällig
von ihm ab.
"Ins Friandise', meine Familie ist dort Stammkunde"
"Französisch?" fragte sie freundlich, während seine arrogante
Sprachweise ihr jeglichen Appetit verdarb.
Die Fahrt verging schnell und sie war sich sicher, dass auch dieses Auto einige
integrierte Zauber hatte, die es gewöhnlichen Muggelautos voraus hatte.
Das Friandise war unter den Zauberern so bekannt wie das Ritz in der Muggelwelt
und fast freute sich Hermine darauf, da es unter gewöhnlichen Umständen
immer sehr schwierig war dort einen Tisch zu bekommen.
Sie wurden dort freundlich empfangen und zu einem kleinen Tisch im Hintergrund
geführt.
Auf in den Kampf' dachte Hermine, nachdem sie bestellt hatten.
Draco lächelte sie an. Was hatte er sich verändert. Früher hatte
er sie immer wie etwas Minderwertiges behandelt und jetzt wo er sie endlich
freundlich behandelte versuchte sie alles um ihn wieder los zu werden. Fast
tat er ihr leid, aber diese Gedanken verdrängte sie schnell. Hinter ihr
hörte sie Stühle rücken.
"Worüber denkst du nach?" fragte sie Draco und riss sie aus ihren
Gedanken.
"Ich denke nur gerade darüber nach welches Haarfärbemittel ich
nehmen soll."
Er sah sie ein wenig irritiert an, überdeckte dies allerdings schnell.
"Sonst habe ich ja immer eine Latte-Macchiato-Diamantglanz-Tönung..."
"Latte-Macchiato..."
"Diamantglanz, ja genau, aber ich bin zur Zeit wirklich am überlegen,
ob ich nicht doch lieber Kastanie oder vielleicht doch lieber diese neuartigen
mit Perlglanz oder diese, die Nuancen verleihen. Ich meine Haare werden davon
immer sehr beansprucht. Vielleicht sollte ich lieber nur Strähnchen, was
meinst du, würden mir nur Strähnchen stehen? Ich meine, meine Haare
trocknen ja immer so schnell aus, ich muss da bei der Wahl des Shampoos auch
immer sehr darauf achten..."
Malfoys Gesicht schien als würde gerade ein übergroßer Hippogreif
auf ihn zukommen und fröhlich "We are the world..." singen.
Hermine hatte schwer damit zu kämpfen nicht lauthals zu lachen. Langsam
könnte sie wohl auch damit anfangen ihm das Alphabet aufzusagen, er würde
es wohl nicht mehr merken.
Dann kam das Essen, Malfoy schien sichtlich erleichtert, dass sie nun wenigstens
zeitweise ihren Monolog einstellen musste, um an und an einen Bissen zu sich
zu nehmen.
Hermine hatte mittlerweile wirklich alles was ihr zum Thema Haare einfiel erzählt,
sogar ihre Probleme beim ordentlichen Ziehen eines Zickzackscheitels und rang
nach Worten. Also: Themawechsel. Was hatte sie gestern noch mal? Ach ja, Enthaarung
der Beine, innerlich musste sie grinsen, konnte sie ihm das wirklich antun?
Aber es wäre wirklich einfach auf dieses Thema zu wechseln. Schnell schluckte
sie eine weitere Portion ihres Salates herunter.
"Wo wir gerade beim Thema Haare sind..."
Draco seufzte stumm auf.
"welche Meinung hast du eigentlich zum Thema Haarentfernung an den Beinen.
Ich glaube ja nicht das du auf behaarte Beine stehst, wer tut das schon? Aber
reicht es dir wenn eine Frau sich die Beine rasiert oder findest du mit Wachs
behandelte Beine besser. Da stellen sich ja so viele Fragen. Weißt du
rasieren muss man immer so oft machen, sonst gibt es immer Stoppeln. Du magst
keine Stoppeln, oder? Ja, ich auch nicht. Aber bei Wachs ist dann ja auch die
Frage warm oder kalt und angenehm ist das ja auch nicht... dann gibt es ja auch
diese Enthaarungscremes, aber ich weiß nicht, die sind mir dann auch etwas
suspekt und Epilation, ich weiß ja nicht wie du das findest, aber ich
muss ja echt sagen..." Es war so einfach und es machte sogar richtig Spaß.
Sie hatte Lisa immer für ihre Atemtechnik bewundert, aber Hermine konnte
das noch hundert mal besser und schneller.
Nachdem sie bei der Nachspeise angelangt waren plante Hermine ihr ultimatives
Grand finale', das Thema mit dem man jeden Mann in die Flucht schlagen
konnte: Tampons oder Binden.
Als sie gerade die genauen Unterschiede zwischen einem normalen Tampon und einem
Comfort-Tampon erörterte und Draco bedenklich nah an sein Mousse au Chocolate
geriet, trat der Mann vom Tisch hinter ihr zu ihrem Tisch und räusperte
sich: "Könnte ich mal kurz das Salz haben?"
Hermine stockte in ihrer Bewegung. Sie kannte den Mann, sie hätte ihn auch
gern genauer kennen gelernt - es war Dr. Larry Morris.
Hermine spürte wie sie rot anlief. Hatte er etwa alles mit angehört?
Bitte, bitte nicht!
"Hier bitte sehr" sagte sie und reichte ihm einen kristallenen Streuer.
"Danke sehr, aber das ist der Pfeffer." Sagte er und lächelte
sie freundlich an.
"Was sie nicht sagen" grummelte Malfoy und reichte ihm den richtigen
Streuer.
Es hatte Hermine die Sprache verschlagen und langsam merkte sie einen leichten
Muskelkater in ihren Mundwinkeln.
"Ich gehe mich mal kurz frisch machen" stotterte sie und machte sich
an dem Tisch von Larry vorbei auf den Weg zur Toilette.
Neben ihm saß eine Frau. Bestimmt ist das eine Schlampe oder sie ist vollkommen
dämlich - oder am allerbesten beides...
In dem Waschraum wusch sie sich die Hände und schaute in den Spiegel.
Was hatte sie sich nur wieder geleistet? Zugegeben ihr Plan Malfoy zu verscheuchen
hatte mit Sicherheit funktioniert, aber es hatte sich mit Sicherheit auch auf
Dr. Morris ausgeweitet. So eine gequirlte Sch....! Aber nein, er war ja eh mit
einer Frau da. Ein Feindbild von Frau - auch wenn sie sie nur für ein paar
Sekunden gesehen hatte - sie wusste genau, dass sie ihr unsympathisch war, schließlich
saß sie an dem Tisch an dem sie viel lieber gesessen hätte und sie
hatte nicht vor dem Mann ihrer Träume über Tampons philosophiert.
So ein Mist, Mist, Mist, Mist!
Sie strich sich durch die Haare. Sie würde wohl zurückgehen müssen.
In diesem Klo herumzustehen würde ihr nicht weiterhelfen und irgendwann
würde sie wieder herauskommen müssen.
Sie lief den schmalen Gang, der zu den Toiletten geführt hatte entlang und war gerade auf Höhe der Garderobe, als sie die Person erkannte, die ihr entgegen kam. Es war Björn. Was machte der denn hier? Egal, ihr war auf jeden Fall nicht nach einem Treffen mit ihm zu Mute. Schnell blickte sie sich um.
Nach vorn, nein da war Björn, nach hinten, nein, das war eine Sackgasse,
nach rechts, nein durch die Wand würde wohl nicht funktionieren. Aber links
neben ihr verlief die Kleiderstange der Garderobe...
Schnell schlüpfte sie durch die Reihe von Umhängen, presste sich an
die Wand und hielt den Atem an.
Sie hörte Schritte an sich vorbeigehen, die nach einer Zeit leiser wurden
und schließlich eine Tür klappen. Sie atmete erleichtert aus. Sie
fühlte sich so geborgen hier. Vielleicht sollte sie sich öfter in
Kleiderschränken aufhalten? Die Wand an die sie gelehnt stand fühlte
sich so schön an. Sie war warm und wie für ihren Körperabdruck
geschaffen. Ob sie zu Hause auch so eine Wand bekommen konnte?
Moment, irgendetwas stimmte nicht... die Wand war warm und atmete - sie atmete???
Wände atmen normalerweise nicht, oder?
Langsam drehte sie ihren Kopf.
In ihr Blickfeld kamen schwarzes mittellanges Haar und diese unbestechlichen,
funkelnden Augen. Sie hätte vor Überraschung beinahe geschrieen, doch
Dr. Morris legte ihr eine Hand auf den Mund und hielt den Zeigefinger seiner
anderen Hand an seine Lippen. Dann beugte er sich zu ihrem Ohr und flüsterte
ihr in ihr Ohr: "Ich müsste sie kurz sprechen."
Eine Gänsehaut legte sich über ihren Körper als sein Atem über
ihre Haut strich.
Wieder beugte er sich zu ihr: "Ich kann das erklären."
Diese Nähe gab ihr ein prickelndes Gefühl. Unwillig sich nicht mehr
an ihn lehnen zu können drehte sie sich nun vollkommen um.
"Ich weis, dass das jetzt mit Sicherheit etwas merkwürdig für Sie ist."
Als ob Merkwürdigkeiten mich aus dem Konzept bringen würden'
"Also, ähm wie fange ich an? Also na ja, meine Schwester hatte in letzter Zeit einige" In seinem Inneren schien ein Kampf stattzufinden, ob er weiterreden durfte oder nicht, "psychische Probleme."
Sie versuchte ihn verständnisvoll anzublicken.
"Nun ja, deshalb bin heute auch mal mit ihr ausgegangen, damit sie auch mal ein wenig rauskommt."
"Das ist ihre Schwester?"
"Ja"
quietsch'
Er sah sie ein wenig irritiert an, fuhr dann jedoch fort:
"Ihr" er stockte, "Tischpartner machte ihr ein paar Komplimente als Sie auf der Toilette waren und, nun ja, irgendwie schien es zwischen den beiden ein wenig gefunkt zu haben, so dass ich sie allein gelassen habe"
"Aha"
"Ja, mhm das ist jetzt nicht so einfach. Also, ich hatte den Eindruck das Sie nicht so interessiert an ihm waren."
Sie lächelte ihn an und nickte.
"Meinen Sie, Sie würden die beiden vielleicht ebenfalls allein lassen können?"
"Um Ihrer Schwester Willen."
Er lächelte sie erleichtert an.
"Darf ich Sie etwas fragen?" fragte ihn Hermine.
"Alles was Sie wissen wollen."
"Warum stehen Sie hier in der Garderobe?"
Sie schien auf sein schlechtes Gewissen gestoßen zu sein.
"Nun ja, soll ich es Ihnen zeigen?"
Sie sah ihn mit großen Augen an und nickte dann.
"Hier" Er zog sie näher an sich und schob für sie zwei Umhänge etwas auseinander und so konnte sie die beiden Tische, an denen sie vorher gesessen hatten beobachten. Malfoy saß mittlerweile an dem Tisch der jungen Frau und die beiden schienen sich köstlich zu amüsieren. Beide lächelten einander zu und ihre Körperhaltung drückte Sympathie aus. Malfoy schien einen Witz gemacht zu haben, Larrys Schwester lachte und schlug mit der Hand auf seine. Sie verstummte und die beiden sahen sich lang und tief in die Augen. Fast hätte Hermine vergessen können, dass an diesem Tisch Malfoy, das Ekel der Ekel saß und nicht irgendein charmanter Mann.
Larry schob die Umhänge wieder zusammen und Hermine sah ihn an.
"Ich wette, Ihrer Freundin werfen Sie vor neugierig zu sein - typisch Mann."
"Ich habe keine Freundin"
Strike'
"Und was jetzt? Ich habe meine Tasche noch am Tisch."
"Ich mache Ihnen einen Vorschlag, ich hole sie und entschuldige Sie bei Ihrem Begleiter und dann bringe ich Sie nach Hause, als eine Art Wiedergutmachung."
quiiiiiiiieeeeeeetsch'
Sie nickte wiederum und Larry drückte sich an ihr vorbei aus der Garderobe.
Sie lies sich an die Wand fallen - diesmal an die richtige - und musste die
Geschehnisse erst einmal verkraften.
Er war ihr so nah gewesen. Es war so, so, so...
Sie wurde in ihren Gedanken unterbrochen. Ein Umhang wurde von der Stange gezogen und eine Frau starrte sie erschrocken an.
"Noch nie eine Frau in der Garderobe gesehen?" sagte Hermine freundlich und verließ die Garderobe durch den neuen Spalt.
Larry kam auf sie zu, mit strahlenden Augen, und musterte die erstarrte Frau neugierig.
Hermine überging dieses Thema und ließ sich stattdessen von ihm in den Umhang helfen. Nachdem auch er sich seinen dunkelgrünen Umhang umgelegt hatte traten sie in die kühle Luft des Abends.
"Soll ich ein Taxi rufen oder wollen wir laufen"
"Laufen"
So liefen sie nebeneinander her. Nein sie schwebten vielmehr. Immer wieder musterte sie ihn verstohlen. Sie sprachen und liefen wieder still nur auf die leisen Schritte des Anderen, seinen Atem hörend.
Irgendwann waren sie vor Hermines Haustür angekommen. Sie standen still. Doch dann unterbrach Hermine die Stille.
"Ich glaube Sie müssen mich für verrückt halten"
"Nein" Er schüttelte den Kopf.
"So wie unsere Treffen bis jetzt abgelaufen sind?"
"Vielleicht sind Sie ein wenig verträumt" sagte er sanft.
"Verträumt?" Sie wusste nicht ob sie das positiv auffassen konnte.
Er schien ihre Verwirrung zu spüren.
"Gaston Bachelard hat einmal gesagt: Träumerei ist keine geistige Leere. Sie ist eher das Geschenk einer Stunde, in der man die Fülle der Seele erkennt "
Er sah ihr tief in die Augen. Nahm ihre Hand in die seine. Beugte sich vor und hauchte ihr einen vorsichtigen Kuss auf die Hand. Dann drehte er sich von ihr ab und lief über die Straße, drehte sich noch einmal um und lächelte ihr zu.
~~**~~**~~
So, und jetzt könnt ihr mir mal alle gepflegt die Füße kraulen,
wenn ihr mir keine noch so kleine Review schickt ;o)
