Die Figuren gehören J.K.Rowling, die Dinge die sie tun meiner kranken Phantasie und ich verdiene kein Geld damit.

Was habt ihr eigentlich alle gegen meine Füße? ;o)

Aber die Reviews sind mir eh lieber.

@ Herm84

Hermine und Draco - ist zwar auch ein interessantes Thema, aber niemals in dieser Geschichte...

@QueenBonnie

Sev fehlt mir auch so, aber wir müssen wohl noch ein klein wenig warten

@LastUnicorn4Life

Ja, ja, Verknüpfungen meine Spezialität, das wird noch viel schlimmer *bösegrins*

@ primax

Zu Björn zurück? Ich denke eher nicht, aber wir werden sehen. Der Doc wird noch eine ungeahnte Rolle spielen...

@ sparkychan

Ja, ich muss zugeben, dass meine Geschichte wirklich sehr viel Ähnlichkeit mit AllyMcBeal hat, allerdings auch mit meinem Leben, insofern... ;o)

Larry - das ist mir erst später aufgefallen, weil es schon eine ganze Weile her ist, seit ich das letzte Mal Ally gesehen habe, aber ich kann ihm den Namen schließlich nicht einfach so weg nehmen...

@ nachtschatten

freut mich sehr, dass es dir immer noch gefällt...

@ Flower

Was soll ich nur zu dir sagen? Gibt es überhaupt einen Satz von mir, den du noch nicht gehört hast? also einfach nur *umarm*

So, und jetzt nochmal eine generelle Aussage zu meiner Geschichte: Das folgende Kapitel gefällt mir selbst nicht so gut, unter anderem auch, weil Snape mal wieder *schluchz* nicht auftaucht, aber ich brauche dieses Kapitel, weil ich schon genau weiß, wie es danach weitergeht und ich da ein paar Grundlagen legen muss für spätere Kapitel, ich hoffe ihr könnt mir nochmal verzeihen und wenn ihr noch auf das nächte Kap. wartet, verspreche ich euch, dass es wieder besser wird. Jetzt halte ich endlich meinen Mund und lasse euch lesen...

~~**~~**~~

Warum einfach...?

Teil 5

Sie blieb lange stehen. Sie hatte Angst, dass ihre Beine sie nicht tragen würden. Sie schaute verträumt in die Richtung, in die Larry verschwunden war. Dieser Mann, er lächelte sie an und sie konnte nicht mehr denken, war einfach nur glücklich, es war als würde Freude durch jede einzelne Faser ihres Körpers strömen. Vergessen waren auf einmal die Probleme, die sie sonst bis in die tiefe Nacht beschäftigten. Sie nahm kaum war, dass es begonnen hatte zu regnen. Dicke Regentropfen rannen über ihre Wangen und sie stand da ohne das es sie störte. Als ob ihre Seele in ewigem Sonnenschein gebadet war, nicht fähig auf ihren nassen Körper zu achten, zu beschäftigt damit glücklich zu werden, nein, zu sein.
Irgendwann jedoch bewegte sie sich, förmlich in ihren Trance-Zustand versunken, doch in ihre Wohnung.
Langsam klarte sich ihre Wahrnehmung und sie spürte die kühlen Tropfen, die aus ihrem Haar ihren Rücken hinab rannen. Sie entschloss sich ein Bad zu nehmen. Sie ließ Wasser in ihre Wanne einlaufen und gab etwas Rosenöl dazu. Sie entledigte sich ihrer Kleidung und ließ sich dann langsam in das warme Wasser gleiten und ihr Körper wurde von der schaumigen Behaglichkeit umhüllt. Sie seufzte und betrachtete verzückt ihre Hand.
Ja, er hatte ihre Hand geküsst. Seine zarten Lippen hatten ihre Hand berührt, gestreichelt, verwöhnt. Es war nur eine ganz sanfte, kaum spürbare Berührung gewesen, doch gleichwohl so unbeschreiblich intensiv.
Sie ließ ihre Nase über ihre Hand streifen. Konnte sie seinen Duft riechen? Er roch so anders als die Männer, die sie sonst kannte. Sie hatte kein starkes Aftershave gerochen und er roch nicht wie andere Ärzte übermäßig nach Desinfektionsmitteln oder diesem typischen Geruch aus Staub und anderen Gerüchen, wie sie Arztpraxen innehatten und irgendwann dann auch ihre Besitzer. Aber wonach roch er? Roch er einfach männlich oder hatte er einfach nur einen unglaublich anziehend riechenden Weichspüler?
Sie dachte an ihn, versuchte sich jedes einzelne Detail an ihm in Erinnerung zu rufen.
Was hatte er gesagt? Träumerei zeigt die Fülle der Seele. Sie konnte ihm nur zustimmen. Ihre Gedanken, die sich schweifen ließ, während das ölige Wasser ihre Haut verwöhnte, waren keine geistige Leere gewesen.

Irgendwann stand sie auf und spülte sich ab und ging dann totmüde in ihr Bett und schlief in Gedanken bei Larry ein, während der Regen unaufhörlich gegen ihr Fenster prasselte.

~~**~~**~~

Am nächsten Morgen wachte Hermine ausgeschlafen auf. Beständig tropfte der Regen gegen ihr Fenster. Sie streckte sich ausgiebig und machte sich dann auf den Weg in ihr Badezimmer. Im Flur lief sie an ihrem blinkenden Anrufbeantworter vorbei. Huch, den hatte sie gestern Abend wohl völlig übersehen. Wer hatte ihr wohl eine Nachricht hinterlassen?

"Hallo Herm, ich bin es Ginny. Bin schon gespannt, was gestern Abend so alles passiert ist. Komm doch morgen früh zum Frühstück vorbei. Ich habe Lavender ebenfalls eingeladen."

Zu Ginny zum Frühstück? Dieser Samstag schien sich zu einem richtig guten Tag zu entwickeln. Also machte sie sich fertig und ging einige Zeit später mit einem Regenschirm bewaffnet aus dem Haus.

Ginny empfing sie fröhlich an der Haustür und brachte sie ins Wohnzimmer, in dem Harry bereits am Esstisch saß - in den Tagespropheten vertieft.
Er blickte auf.
"Hallo Hermine"
"Hallo Harry, steht was interessantes in der Zeitung?"
"Nein, nein, ich lese hauptsächlich die Stellenanzeigen."
Hermine bekam eine Tasse Kaffee von Ginny gereicht.
"Danke. Ist dir dein Auroren-Gehalt nicht mehr genug?"
"Doch, nur suche ich nach einer Stelle, die mich nicht so in Beschlag nimmt. Ich stehe ja immer in Bereitschaft und mit dem Kind hätte ich lieber eine Stelle, die einen geregelten Feierabend verspricht."
"Hast du denn Chancen so eine Stelle zu bekommen?"
"Es sieht da eher mager aus, denn für die meisten Stellen in diesem Bereich muss man nun mal flexibel sein oder das Gehalt reicht nicht um uns zu ernähren." Er zuckte resigniert mit den Schultern und vertiefte sich dann wieder in die Zeitung.
Ginny reichte ihr einen Korb mit den verschiedensten Backwaren und sie entschied sich für ein noch warmes Croissant.
Es klingelte an der Haustür. Ginny hievte sich schwerfällig hoch, doch Hermine stand schneller auf und sagte:
"Lass nur, ich gehe schon"
Ginny sah sie dankend an und erwiderte:
"Schwerkraft - warum dagegen ankämpfen?"
Hermine lachte und lief zur Tür. Lavender stand triefnass davor und kam herein.
Sie sprach schnell einen Trocknungs-Spruch über sich und folgte dann Hermine ins Wohnzimmer.
Nachdem auch sie mit Frühstück versorgt war, begannen sie fröhlich über den Namen der Tochter von Harry und Ginny zu philosophieren.
"Was haltet ihr von Samantha?" schlug Lavender vor "wenn ihr sie schon nicht Lavender nennen wollt" setzte sie schmollend hinzu.
"Oder Anastasia?" schlug Hermine vor.
"Ich finde Annabelle schöner" sagte Ginny.
"Und Sophie?"
"Das klingt schön."
"Sarah?"
"Auch nicht schlecht"
"Vielleicht Patrizia?"
"So ein großer Name für so ein kleines Baby?"
"Sie wird ja irgendwann größer. Wie wäre es denn mit Valerie oder Fiona."
"Diese Namen sind ja alle schön, aber sie sind noch nicht perfekt."
Hermine seufzte und versuchte es noch einmal:
"Emily?"
"Oh der Name gefällt mir" sagte Ginny und sah dann die Zeitung an, hinter der sich Harry irgendwo verbergen musste, "Was hältst du davon, Schatz?"
"Ein schöner Name" sagte er über die Zeitung.
"Und du?" sagte Ginny und streichelte über ihren Bauch. "Autsch, sie hat mich getreten. Ich glaube das heißt ja."
"Emily - die Eifrige. Ich hoffe das bezieht sich nicht aufs Schreien" grinste Lavender.
"Dann geben wir sie an dich weiter."
Sie alberten noch ein wenig, dann erwähnte Ginny nebenbei:
"Ron hat mal wieder geschrieben, er hat gerade einen Job in Frankreich, er hilft einem Diricawl-Züchter."
"Diricawls, sind das nicht diese Vögel mit flaumigem Federn, die nicht fliegen können?" fragte Lavender.
"Ja genau," sagte Ginny, "die können in einem Federbausch verschwinden und irgendwo anders wieder auftauchen, deshalb ist es sehr schwierig sie zu züchten."

Als die Rede auf Ron gekommen war, musste Hermine schlucken, sie hörte bei dem Gespräch über Diricawls nicht zu und sagte dann:
"Äh, die Butter muss dringend in den Kühlschrank" und lief dann mit der Butterschale in die Küche. Achtlos stellte sie die Butter auf den Tisch und setzte sich auf einen Stuhl. Lavender kam mit dem Käse in der Hand ebenfalls in die Küche. Auch sie stellte den Käse auf den Tisch und nahm dann Hermine in den Arm.
"Es tut immer noch weh" sagte diese.
"Ich weiß ja, aber es ist jetzt 8 Jahre her."
"Ich will nicht, dass es mir etwas bedeutet und eigentlich denke ich, wenn er wiederkommen würde und wieder mit mir zusammen sein wollte, ich würde es nicht wollen, aber..."
"Hermine, er hat dich verlassen, vollkommen ohne Grund, ist dann in der Weltgeschichte rumgereist und hat dir nicht einmal eine Karte geschrieben. Er hat es nicht verdient, dass du dich wegen ihm fertig machst." Lavender sah sie ernst an.
"Das sage ich mir ja auch immer wieder. Aber es ist als hätte er damals ein Stück meines Herzens mitgenommen und diese Wunde schmerzt noch heute."
"Hermine"
"Ich weiß"
"Hermine"
"Ich würde es nur gerne verstehen."
"Geht es dir besser?"
"Ja, es geht schon wieder"
"Wollen wir zurück gehen?"
"In Ordnung."
Als sie zurück ins Wohnzimmer kamen ließen sich Ginny und Harry nichts besonderes anmerken, entweder hatten sie aus Freundschaftlichkeit über Hermines Auftritt hinweggesehen oder sie verstanden die Wichtigkeit von gekühlter Butter.
"Hermine nun sag mal, was ist gestern Abend jetzt eigentlich genau passiert?" forderte sie Ginny auf.
Hermine erzählte, auch wenn sie ihr Zusammentreffen mit Larry ein wenig abänderte und den Handkuss vorsichtshalber verschwieg. Es war wie ein süßes kleines Geheimnis zwischen ihr und Larry.
Sie saßen noch gemütlich zusammen. Gegen Mittag verabschiedeten sich Lavender und Hermine. Sie liefen durch die sonnendurchfluteten Straßen. Nachdem sich der Regen verzogen hatte war die Wolkendecke aufgeklart.
"Was ist denn jetzt gestern vor deiner Haustür wirklich passiert?" fragte Lavender sie gespannt.
"Manchmal bist du mir fast ein klein wenig unheimlich" lächelte Hermine sie an.
"Na sag schon, was ist passiert?"
"Na ja er hat mir einen Handkuss gegeben." Hermines Augen strahlten.
"Einen Handkuss?" sagte Lavender ein wenig enttäuscht.
"Ja, aber es war auf eine ganz merkwürdige Weise intensiv. Es war viel intensiver als so mancher Zungenkuss, den ich bekommen habe. Es war mir vielleicht auch ganz recht. In letzter Zeit ist so viel passiert. Es ist gerade mal eine Woche her, dass ich mich von Björn getrennt habe. Es ist mir gefühlsmäßig alles ein wenig viel geworden."
"Manchmal kommt der Richtige vielleicht genau dann, wenn man ihn am wenigsten erwartet."
"Aus welchem Kalender stammt der Spruch denn?"
"Ich weiß es klingt abgedroschen, aber irgendwie ist es doch immer so, oder?"
"Du hast ja recht."
"Weißt du, manchmal fühle ich mich so richtig einsam."
"Wem sagst du das?"
"Ich meine, ich sehe Ginny und Harry. Sie ist schwanger, sie überlegen sich Namen für ihre ungeborenen Kinder. Es ist irgendwie das, wonach ich suche und manchmal habe ich das Gefühl es niemals finden zu werden."
"Oh mein Gott, noch ein Satz und ich fange an zu weinen."
"Schon gut. Schon gut."
"Nein, ich verstehe dich ja, aber du musst das positiv sehen. Ich meine das heißt ja auch dreckige Windeln, durchwachte Nächte und um hip zu bleiben Scheidung."
Lavender schüttelte grinsend den Kopf.
"Was ist?"
"Ich warte darauf, dass du anfängst Hakuna Matata' zu singen."
"Kein Problem, aber du übernimmst den Warzenschweinpart."
"Wir müssen mal wieder irgendwas unternehmen, sonst kommen wir nur noch auf trübe Gedanken."
"Sind wir für eine Midlife-Crisis nicht noch ein wenig zu jung?"
"Also erstens habe ich nicht vor mir einen Ferrari zu kaufen und zweitens benennen wir es einfach in Quarterlife-Crisis um, gehen in die nächstbeste Karaoke-Bar und singen "I will survive"."
"Spitzen Plan, in meinem Terminplan ist bestimmt noch ein Platz frei - in zwei bis drei Jahren."
"Irgendwie fühle ich mich nicht ernstgenommen" lachte Lavender.
Die Beiden alberten noch ein wenig herum, entschlossen sich, dann einen gemütlichen Fernsehnachmittag einzulegen und der Tag verging.

Am Sonntagmorgen wachte Hermine in eine Wolldecke gehüllt auf ihrem Sofa auf. Lavender lag auf der anderen Seite des Sofas - schlafend.
Über den Fernsehbildschirm flimmerte eine Comicserie - Bugs Bunny.
Hermine wollte zur Fernbedienung greifen, doch Lavender regte sich.
"Wage es niemals in meiner Gegenwart Bugs Bunny auszustellen" sagte sie, gähnte und reckte sich dann.
"Du solltest dir ein rückenfreundliches Sofa zulegen."
"Tja, das kommt mit dem Alter" stichelte Hermine und musste sich dann ducken, um nicht das Kissen abzubekommen, das Lavender nach ihr geworfen hatte. "Möchtest du Fruit Loops zum Frühstück um dein Kindheitserlebnis vollends abzurunden?"
"Bitte, ich ziehe das durch."

~~**~~**~~

"Hermine, aufwachen" Eine Frauenstimme zog sie aus ihren Träumen.
"Nein Lavender, drei Mal Monopoly reicht."
"Hermine"
"Hermine, ich glaub es ja nicht."
Eine schlecht gelaunte Männerstimme riss sie vollends aus ihrem Schlaf. Sie hob ihren Kopf und blinzelte. Sie saß an ihrem Schreibtisch und schien bei der Arbeit eingenickt zu sein, es war am gestrigen Abend wiederum sehr spät geworden.
Vor ihrem Schreibtisch stand mit angespanntem Gesichtsausdruck Criss und einen Meter hinter ihr stand Paul ihr Chef, sie mit einem wütenden Blick fixierend.
Hermine strich sich den Schlaf aus den Augen.
"Entschuldige bitte."
"Das wird Folgen haben, aber zunächst möchte ich dir deinen neuen Kollegen Mathew vorstellen."
Aus seinem Schatten trat ein junger schlaksiger blonder Mann. Er betrachtete sie abschätzend und war ihr sofort unsympathisch.
"Er hat gerade erst seinen Abschluss an der Zauberuniversität von Cambridge gemacht" verkündete Paul.
"Mit Auszeichnung" ergänzte Mathew hochnäsig.
In ihrem Augenwinkel sah Hermine Criss die Augen verdrehen.
"Es freut mich Sie kennen zu lernen" log Hermine und sah Criss unauffällig grinsen.
Mathew nickte.
"Könntest du ihm bitte die Kanzlei zeigen?" bat sie Paul gebietend.
"Kann das nicht Lisa machen?" fragte Hermine genervt.
"Deine Praktikantin hatte Freitag ihren letzten Tag" erinnerte sie Paul gereizt.
"Das habe ich wohl vergessen, denn ich musste mich ja auf mein Date mit meinem Mandanten vorbereiten" Ihre Augen funkelten gefährlich.
"Persönlichkeiten mit Mandanten halte ich für unangebracht" erklärte Mathew in einem besserwisserischen Ton.
"Na stellen Sie sich vor, ich auch. Aber ich bin mir sicher, dass Ihnen das niemals passieren wird" gab Hermine überfreundlich zurück.
"Hermine" Paul sah sie an.
"Was kommt jetzt? Ein Vortrag über deine Ideale? Spar dir das, ich zeige Mathew die Kanzlei, ich habe ja sonst nichts zu tun."
Leidlich zufrieden lief Paul aus ihrem Büro.
Hermine wandte sich an Mathew.
"Es tut mir leid, im Normalfall bin etwas professioneller."
Criss gab ein unterdrücktes Lachen von sich.
Hermine sah sie finster an und Criss verlies ihr Büro.

"Im Normalfall bin ich nicht so" ehrlich' "unfreundlich, sondern eigentlich sehr" verlogen' "freundlich"

Mathew zog eine Augenbraue hoch.

"Es ist mir wirklich unangenehm, aber ich habe das Gefühl, ich kann Sie beim besten Willen nicht leiden." Oh Hermine, du solltest deine Klappe halten'

Aber zu ihrer Überraschung klärte sich die Miene ihres Gegenübers auf.

"Ich Sie auch nicht" sagte er lächelnd.

"Das ist ja wunderbar" strahlte Hermine.

"Wirklich, Sie waren mir vom ersten Moment an so unglaublich unsympathisch" erklärte Mathew kopfschüttelnd.

"Na dann werde ich Ihnen mal die Kanzlei sagen"

"Wollen wir uns nicht duzen?" schlug Mathew vor "auch wenn Sie natürlich um einiges älter sind und ich das nicht fragen dürfte."

"Ja, das können wir machen. Aber: Junge, du musst noch viel lernen, Sprüche über mein Alter sind so schlimm wie 2 Todsünden einer Religion deiner Wahl, also unterbleiben die gefälligst, sonst..."

"Kündigst du mir die Feindschaft?" fragte er arrogant.

"Es gibt nicht schlimmeres als mich zur Freundin zu haben und jetzt folge mir du Nervensäge."

Nachdem sie Mathew die Kanzlei gezeigt hatte, traf sie auf Paul.
"Sag mal, welches Büro bekommt er denn?"
"Mathew bekommt Ginnys Büro."
"Nein, das kannst du doch nicht machen, was ist wenn Ginny zurück kommt?"
"Falls sie irgendwann zurückkommt, zur Zeit bin ich mir da überhaupt nicht mehr sicher."
"Aber was soll ich denn ohne Ginny machen?"
"Im Notfall hast du ja immer noch Ms. Brown, die ist ja auch ständig hier. Wo wir gerade dabei sind... warum eigentlich?"
"So oft ist sie überhaupt nicht da."
"Sie ist ständig hier, was macht sie eigentlich beruflich, denn ich bezahle sie nicht dafür, dass sie meine Angestellten vom arbeiten abhält."
"Sie ist Schauspielerin und da bald die Proben für die neue Spielzeit beginnen, wird sie dann auch nicht mehr so häufig hier sein."
"Änderst du deine Meinung vor Gericht auch so schnell? Erst bestreitest du, dass sie häufig hier ist und jetzt gibst du es zu." Mischte sich Mathew ein.
"Ich ändere meine Meinung so oft wie ich möchte und im Zweifelsfall solange bis ich Recht habe und mein Gegenüber das zugeben muss. Herzlichen Dank für diese kleine Anmerkung" zischte Hermine ihm zu und lief in ihr Büro.
"Bis dann"

Als sie in ihr Büro kam saß Lavender in ihrem Schreibtischstuhl und blätterte in einem kleinen gelben Heft.
"Du bist ja wirklich ständig hier" begrüßte Hermine sie.
"Ja, sonst wird mein kleines Projekt nicht funktionieren."
"Projekt?" fragte Hermine und verscheuchte Lavender von ihrem Stuhl, die sich auf den Schreibtisch setzte.
"Ach ja, das hatte ich dir aus Gründen der Verfälschung der Ergebnisse noch gar nicht erzählt."
Hermine sah sie scharf an.
"Ich ersetzte seit geraumer Zeit euren Kaffee langsam durch eine Mischung aus normalem und entkoffeiniertem Kaffeepulver. Ich bin soweit, dass ich euch beinahe vollkommen entwöhnt habe und dann - wenn ihr es am wenigsten erwartet" ihre Augen blitzten gefährlich, "bekommt ihr Espresso"
"Um Gottes Willen, ich bin wirklich nur von Verrückten umgeben."
"Gleich und gleich gesellt sich gern, aber ich bin wirklich auf meine Ergebnisse gespannt, ich hätte Verhaltensforschung studieren sollen."
"Ich habe einen neuen Kollegen, du kannst sein Verhalten ja mal genauer erforschen."
Hermine erzählte Lavender genaueres.

Einige Zeit später begann Hermine wieder mit ihrer Arbeit und Lavender setzte sich auf das kleine Sofa in der Ecke und vertiefte sich in ihr Heft - das Theaterstück in dem sie in einem halben Jahr eine Hauptrolle spielen sollte.

Gegen Mittag beschlossen sie sich eine Pizza kommen zu lassen. Als Lavender ihrem telefonischen Partner versuchte klar zu machen, dass sie auf der anderen Leitung eine andere Pizzeria hätte und die günstigere den Zuschlag bekommen würde trat Mathew ins Büro.
Er beobachtete Lavender, die gerade fröhlich ins Telefon zwitscherte:
"Das ist ein Wort, zum ersten, zum zweiten, zum dritten gekauft."
Mathew wandte sich Hermine zu.
"Hier ist ein Brief für dich, er lag auf meinem Schreibtisch."
"Ginnys Schreibtisch - Danke"
Sie nahm ihm den Brief aus der Hand.
Lavender trat auf ihn zu und umrundete ihn musternd.
"Du bist der Neue, was? Oder hat eure Kanzlei jetzt auch einen Kindergarten?"
"Ich bitte Sie" empörte sich Mathew.
"Duze mich ruhig, Süßer. Du sollst sehr klug sein, habe ich gehört?"
Mathew nickte verdattert.
Ein Lächeln flog über Lavenders Gesicht.
"Weißt du, dann kannst du mir bestimmt ein paar Fragen beantworten, die ich mit meinem kleinen Köpfchen noch nicht ergründen konnte"
Sie zwinkerte zu Hermine, die die Szene mit einem amüsierten Gesichtsausdruck beobachtete. Was kommt jetzt?'
"Auf welche Seite fällt ein Butterbrot?" fragte Lavender.
"Die Butterseite" sagte Mathew zögernd.
"Auf was fällt eine Katze?"
"Auf ihre Pfoten?"
"Du bist ein wirklich kluges Köpfchen, Mathew" lobte Lavender, "Und auf was fällt eine Katze, der ich Butter auf den Rücken geschmiert habe?"
Mathew sah Lavender mit großen Augen an.
Hermine konnte sich ein Grinsen nicht verkeifen.
"Lavender, vielleicht solltest du ihn lieber etwas Rechtliches fragen"
"Aber natürlich, du hast Recht, also Mathew, wenn ein Schizophrener mit Selbstmord droht, ist das dann rechtlich gesehen eine Geiselname?"
Das war zuviel für Hermine. Sie ließ ihren Kopf in ihre Hände fallen und kämpfte mit einem Lachkrampf.
Mathew verließ fluchtartig das Büro. Lavender rief ihm hinterher:
"Hey Mathew, ich glaub ich mag dich."

"Lavender war das nötig?"
"Herm, ich helfe dir damit."
"Indem du ihn mit unserer Verrücktheit konfrontierst?"
"Wenn er dich mal nerven sollte, dann erinnerst du dich einfach an diesen Gesichtsausdruck und alles wird gut."
Hermine schüttelte noch einmal den Kopf und wendete sich dann dem Brief zu.
"Oh nein" stieß Hermine hervor.
"Was denn?" erkundigte sich Lavender.
"Ich muss mit Malfoy vor Gericht, Zarah Jacobsen weigert sich zu zahlen."

Die nächsten Tage verliefen ruhig. Hermine erwirkte einen Gerichtstermin für Malfoys Klage und Mathew belagerte Hermines Eingangs-Korb mit zig unwichtigen Schreiben und Vorschlägen zur Verbesserung des Betriebsklimas, so dass es Hermine am Donnerstag zu bunt wurde, sie demonstrativ ihren Papierkorb auf den Tisch stellte und ein Schild mit dem Wort "Eingang" heranzauberte.

~~**~~**~~

Der Freitag war gekommen, der Tag der Verhandlung des Malfoy-Falls. Im Normalfall brauchte es bis zu einer Verhandlung deutlich länger, aber obwohl es Hermine eigentlich gegen den Strich ging gebot der Name Malfoy in der Zaubererwelt wirklich eine gewisse Ehrfurcht.
In diesem Moment ging Hermine allerdings etwas ganz anderes durch den Kopf. Die Verhandlung war für 11 Uhr einberufen, genug Zeit also für sie noch mal schnell in der Praxis ihrer Hausärztin vorbeizuschauen und sich einen Termin für sämtliche möglichen Vorsorgeuntersuchungen zu besorgen. Sie hatte mit Lavender zusammen genau überlegt wie viel Zeit sie bis zu diesem Schritt hätte vergehen lassen sollen.
Sie betrat die Praxis. Der gewohnte Duft von Staub, Hustensaft, kranken Menschen und nassen Mänteln empfing sie. Sie lief am überfülltem Wartezimmer vorbei und lief direkt zur Anmeldung. Eine freundliche Arzthelferin empfing sie:
"Ms. Granger, hatten Sie heute etwa einen Termin?"
"Nein, nein, aber ich wollte mich mal wieder richtig durchchecken lassen und hätte gerne dafür einen Termin." Sagte Hermine freundlich.
"Diese Woche wird es schlecht. Dr. Kenson hat eine Menge aufzuarbeiten, aber nächste Woche..."
"Dr. Kenson?"
Die Arzthelferin musterte sie.
"Nicht schon wieder."
"Wie bitte?"
"Ich wette, Sie sind nur da, weil Dr. Morris Sie dazu ermutigt hat. Sie sind schon die Fünfte, die über die Genesung von meiner Chefin nicht wirklich froh ist und wissen Sie was, das geht mir langsam auf die Nerven."
"Nein, nein, mir ist nur gerade ein wichtiger Termin eingefallen, ich komme später noch einmal vorbei" log Hermine und verließ fluchtartig die Praxis.

So, so, schon die Fünfte, dieser, dieser... Sie kochte vor Wut. Wo blieb Snape wenn man ihn mal brauchte? Der hätte was erleben können...
Sie lief durch die Straßen in Richtung des Gerichtsgebäudes am Rande der Winkelgasse.
Männer sind doch einfach nur das Letzte. Sie blickte auf die Uhr. Schon kurz vor 11. Na dann auf zur Verhandlung.
Vor dem Gerichtssaal stand Malfoy.
"Guten Tag" sagte er freundlich.
"Den kannst du dir an den Hut stecken, lass uns reingehen" schnauzte sie ihn an und lief dann in den großen Saal.
Am Tisch der Gegenseite saß eine hübsche blonde Frau, aus ihren blauen Augen sprach förmlich die Unschuld. Neben ihr sah sie einen blonden großen Mann, der sich in diesem Moment umdrehte.
"Auch das noch" zischte sie.
Das Lächeln des Mannes gefror.
"Hermine"
"Björn"
"Schön dich wieder zu sehen"
"Nicht wirklich"
Sie ließ ihn stehen und setzte sich an den Tisch der Anklage.
Malfoy sah sie an.
"Ist er gut?"
"Ja, leider, aber ich bin besser"

Der Richter betrat den Raum durch eine separate Tür.
"Ich sehe, die Parteien sind erschienen."
Die Anklage wurde verlesen.
"Euer Ehren, ich möchte bitte einen Antrag auf Prüfung der Gesetzmäßigkeit des Vertrages stellen" erhob sich Björn lächelnd.
Hermine verdrehte die Augen.
"Und ich würde gern dem gegnerischen Anwalt eine Ohrfeige geben, aber da Sie mir das sicherlich nicht erlauben werden, möchte ich gerne Einspruch einlegen" sagte Hermine und schickte vernichtende Blicke zu Björn.
"Ich bin durch Ihre Aussage ein wenig irritiert, jedoch möchte auch ich den Vertrag prüfen, ich gebe Ihnen das Wort Ms. Granger."
"Danke Euer Ehren" sagte Hermine freundlich und stand auf.
"Ich würde gerne die Einwände des gegnerischen Anwalts hören, um sie dann zu widerlegen" sagte Hermine Björn herausfordernd anlächelnd.
"Ich denke, dass diese Art von Abmachung gegen die moralischen Gesetze von Beziehungen verstößt" sagte Björn etwas lauter als zuvor.
"Das tut fremdgehen auch, aber obwohl wir es - bis auf wenige Ausnahmen - sie zwinkerte ihm zu, "moralisch abstoßend, um nicht zu sagen widerlich finden, ist es nicht strafbar" sagte sie mit Nachdruck.
"Das hat nichts mit dem Fall zu tun" sagte Björn gereizt.
"Und ob es das hat" wieder lächelte Hermine, "es war nur eine von mir gezogene Parallele, die deine Argumentation in sich zusammen fallen lassen hat, wie ein von dir zusammen gebautes Regal" ihre Augen blitzten.
"Die letzte Bemerkung ziehe ich freiwillig zurück, ich weiß, dass er den Einspruch erst nach einer gewissen Zeit einlegt, um noch kurz die Sympathierolle des Opfers auszunutzen."
"Hermine"
"Ich möchte zu Protokoll geben, dass er klang wie Jemand, dem der Trumpf aus dem Ärmel gefallen ist."
"Ms. Granger" sagte der Richter läuternd.
"Zurückgezogen"
"Ich möchte gerne die psychische Fähigkeit der Anwältin feststellen lassen."
"Nicht so aggressiv, Schatz"
"Nenn mich nicht Schatz" schrie Björn.
"Das hast du auch nicht verdient - du..."
"Sprich dich aus..."
Hermine sah ihn bitterböse an.
"Sprachlos? Wohl doch im Unrecht."
"Wie bitte? Wer hat denn..."
"Könnten wir bitte zum Thema zurückkommen." Der Richter sah sie verärgert an.
"Aber natürlich, es sei denn, der Anwalt der Beklagten braucht eine Pause um in der Besenkammer die nächstbeste Gerichtshelferin zu vögeln"
"Ms. Granger"
"Oder die Anwältin braucht eine Minuten um unschuldigen Menschen mit Schuhen zu bewerfen."
"Mr. Martisen"
"Ich entschuldige mich wenigstens, wenn ich Schuld habe"
"Das hätte ich vielleicht auch getan, aber mir wurde die Tür vor der Nase zugeschlagen"
"Schade, dass du sie nicht abbekommen hast. Und dein Schlüssel ist zufällig durch meinen Briefkasten gefallen?"
"Als ob man mit dir vernünftig reden könnte"
"Das ist dir nach nur einem Jahr aufgefallen - Respekt"
"Furie"

"Ruhe" Auch der Richter kochte jetzt vor Wut. "Könnten Sie sich mal wie zwei Erwachsene verhalten?" Hermine öffnete den Mund. "Ms. Granger, wenn ich jetzt etwas, wie er sicherlich nicht' höre, lass ich Sie aus dem Saal bringen" Björn grinste schadenfroh "und Sie" er musterte Björn, "wischen sich das Grinsen aus dem Gesicht."
Hermine strich durch ihre Haare und hatte sich dann gesammelt.
"Euer Ehren, wie wir hier alle gerade gesehen haben, kann Liebe, oder etwas, das wir dafür halten" sie sah Björn an. Er wollte etwas erwidern, fing allerdings einen Blick des Richters auf. "Uns viele Schmerzen bereiten, Liebe kann in Hass umschlagen, leichter als wir manchmal denken." Sie machte eine Pause.
"Es ist doch so, dass wir wahrscheinlich alle schon einmal sehr enttäuscht wurden durch Menschen, die wir geliebt haben. Um auf diesen Vertrag zurückzukommen, natürlich ist es auch mir am Anfang sehr merkwürdig vorgekommen und auch ich verurteilte zuerst diesen Vertrag, nur wenn ich mir nur diesen Auftritt hier gerade - nur diesen Auftritt anschaue, muss ich mich fragen, ob vollkommen objektiv betrachtet Mr. Malfoy und Ms. Jacobsen uns nicht einen Schritt voraus sind. Ich gebe zu auch ich möchte mich weiterhin verlieben, ich möchte nicht aus Vernunft handeln müssen, weil ich Beziehungen nun mal subjektiv betrachte, aber wir können diese beiden Menschen doch nicht verurteilen, weil sie so etwas wie gerade eben nicht mehr erleben möchten. Ich halte diesen Vertrag also für mehr als nur berechtigt, ich halte ihn für eine Notwendigkeit in dieser Zeit, auch wenn ich diese Realitätssichtweise nicht mag." Sie setzte sich hin, mehr als nur zufrieden mit ihrer überzeugenden Darstellung der Gegebenheiten. Malfoy zu ihrer Linken betrachtete sie fast ehrfurchtsvoll.
"Mr. Martinsen haben Sie noch etwas zu ergänzen?"
"Nein, Euer Ehren" sagte dieser schlechtgelaunt.
"Gut, ich muss sagen, dass der Vortrag von Ms. Granger überzeugend erschien, so dass ich die Klage zulasse."
Hermine lächelte.
"Besteht über den Tatbestand Unklarheit?" fragte der Richter ruhig.
"Nein"
"Nein"
"Also Ms. Granger, Sie haben wiederum das Wort."
"Die Beklagte hat meinen Mandanten gestanden, das sie ihn liebt. In §8 des Vertrages über die Beziehung ist klargestellt, dass das eine emotionsbegründete Aussage ist und die Beendigung des Vertragsverhältnis, sowie eine Geldstrafe von 10.000 Galeonen bedeutet. Mir ist eigentlich nicht klar was daran nicht klar sein soll" sagte Hermine mit einem siegessicheren Lächeln.
Der Richter sah zum Tisch der Beklagten.
Björn grinste und das gefiel Hermine überhaupt nicht.
"Ich denke, die Tatsache, dass der Kläger einen Fluch auf den Vertrag gelegt hat, der meiner Mandantin schwer geschadet hat, könnte das Vertragsverhältnis beeinflussen" sagte Björn ganz ruhig und setzte ein abscheuliches Grinsen auf.
Hermine drehte sich ganz langsam zu Draco um. Dieser sah sie schuldbewusst an.
"Euer Ehren, ich hätte gerne eine kleine Pause, um eine kurze Unterredung mit meinem Mandanten zu führen" presste Hermine hervor.
Gerade wollte der Richter ihr eine Antwort geben, als ein Gerichtshelfer auf sie zukam und ihr eine Pergamentrolle in die Hand drückte.
"Einen Moment" sagte Hermine und überflog die Nachricht.
"Euer Ehren, ich möchte um eine Verhandlungspause bitten."
"Einspruch" rief Björn.
Der Richter sah sie an.
"Ist die Unterbrechung berechtigt?" fragte er ruhig.
"Meine Freundin Mrs. Ginny Potter erwartet in diesem Moment ihr erstes Kind und möchte meine Unterstützung."
"Mrs. Potter? Die ist mir als Anwältin um einiges lieber, als Sie beiden Streithähne. Also gut, ich gebe Ihnen drei Stunden und wenn Sie dann noch nicht wieder da sind, komme ich vorbei und hole das Kind eigenhändig"
"Danke"
"Die Verhandlung wird bis 14.30 Uhr verlegt und nun gehen Sie schon."

~~**~~**~~

Ach ja, die "Diricawls" stammen aus dem Buch "Phantastische Tierwesen & wo sie zu finden sind", das J.K.Rowling irgendwann mal für Comic Relief rausgebracht hat.

Ich bin gespannt, wie ihr das Kapitel findet und hoffe ihr haltet mir trotzdem die Treue... Also bitte eine kleine Review.