Disclaimer: Die HP-Figuren gehören J.K.Rowling, alle anderen und die Story sind mir. Ähnlichkeiten zu lebenden oder toten Personen sind nicht beabsichtigt, sondern zufällig.

An meine Reviewer: IHR SEID DIE GRÖßTEN ! ICH LIEBE EUCH ! *allegleichzeitigumarm*

@ Bluey1

Alle zehn Kapitel auf einmal gelesen, respekt, ich freue mich wirklich sehr, dass es dir immer noch gefällt - und hey, wer würde nicht gerne mal unter Sevies Decke schlüpfen ;o)

@ Herm84

1. Ich schreibe zu deinen Geschichten immer gerne Reviews, denn ich fand sie bis jetzt alle richtig gut (musste mal gesagt werden)

2. Ich möchte auch mal unter diese Robe schauen *sabber*

@ Mira

Danke, dass ich keine Katze in deiner näheren Umgebung bin *g* und ganz ruhig, hier ist ja schon der nächste Teil ;o)

@ QueenBonnie

Sorry, das ich so schnell geupdated habe, ich werde in nächster Zeit wohl wöchentlich neue Teile hochladen - ich hoffe das ist dir Recht? Für deine Fachprüfung wünsche ich dir ganz viel Glück (wenn ich dich schon vom Lernen abhalte *KeksalsEntschuldigungrüberschieb*) und außerdem, denke ich nicht, dass alle über 25 alt sind, nicht im Geringsten, habe ich früher eigentlich auch nicht gedacht - war inspiriert durch meine Cousine, die mich als mehr oder minder vollkommen verkalkte Oma dargestellt hat (ich bin 17) - aber dieser Satz provoziert so schön ;o) (Beispiel: ich bin kompletter Alan-Rickman-Fan und finde die meisten Boy-Group-Trottel meines Alters, na ja, lassen wir das...aber ab einem gewissen Alter haben vor allem Männer *g* einen viel größeren Reiz - es kommt immer auf so viele Faktoren an)

@ c[R]ud[E]dly

war ja klar, dass dir das gefallen hat :o) - Snape im Handtuch *schwärm*

@ theSilent

Ich freue mich über jeden Kommentar und es tut mir sehr Leid, dass ich dich vom Schlafen abgehalten habe ;o)

@ Cookie7

Zum einen würde ich dich gern ermuntern etwas mehr zu schreiben, aber eigentlich bin ich auch froh einfach nur ein Wort zu lesen - also Danke und vielleicht schreibst du mir auch mal eine längere Review ;o)

@ LastUnicorn4Life

Freut mich, dass mir die Dosierung des Humors und was ich da sonst noch so reinmische einigermaßen gelingt, ich versuche es und bin froh, dass es dir gefällt.

@ yvymaus

Vorliebe für falsche Zimmer, aber bei Sev im Bett liegen oder ihn halbnackt erwischen - würde ich als vollkommen richtig bezeichnen *g*

@ Dark Angel

Gemach, gemach, sie kommen schon noch zusammen, ...oder? *bösegrins*, aber ein bisschen Spaß hätte ich doch noch gern mit ihnen ;o)

Dann noch mal ein super extra großes Dankeschön an meine Beta-Leserin oFlowero (Du bist die Beste - aber das weißt du ja) *knuddel*

Außerdem muss ich noch schnell einen Fehler von mir ausbügeln. Die Szene, in der Hermine aus dem falschen Kamin steigt und Snape im Handtuch erwischt, kommt von der Grundidee aus einer anderen Story, die oFlowero und ich zusammen geschrieben haben, sie ist also nur zur Hälfte meine Idee, die andere gehört meinem Flowerchen. Das hatte ich vergessen dazu zu schreiben und ich wollte es nur schnell richtig stellen.

So, und jetzt lasse ich euch endlich mit meinem Gequatsche zufrieden und ihr könnt lesen.

~~~~~~***~~~~~~

Warum einfach...?

Teil 11

Einfach nur weg, einfach nur fort. Fort vom Lärm, der guten Laune, dem Fest. Sie konnte nicht mehr. Es war ihr alles zuviel geworden.
Sie war nun seit etwa zwei Stunden Patentante von Emily. Zwei Stunden. Zwei Stunden lang hatte sie das fröhliche Fest, die laute Musik, ihre alten Freunde, die alle zum Feiern gekommen waren, all das ertragen.
Doch sie konnte nicht mehr. Sie fühlte sich als würden all ihre Probleme an ihrer Seele kauen. Sie wollte schreien, doch sie konnte nicht.

Sie lief die Treppen zum Astronomieturm hinauf. Ein bisschen Ruhe, ein bisschen Einsamkeit, Zeit um mit ihren Gefühlen umzugehen, das würde schon genügen.

Sie war nun oben angekommen, öffnete die Tür und lief hinaus auf die Plattform, die in sternenklaren Nächten den Astronomieunterricht ermöglichte.
Kälte und Dunkelheit empfingen sie.

Sie zog sich weiter in ihren dünnen Umhang zurück und atmete die kühle Luft ein. Der frische Wind schien ihre Gefühle aufzuklaren und sie begann zu weinen. Sie weinte und weinte und sank auf einer Bank am Rande der Plattform zusammen.

"Wenn Sie springen wollen, beeilen Sie sich bitte, ich hätte gern meine Ruhe" hörte sie eine kalte Stimme von der anderen Seite der Plattform.

"Professor Snape, entschuldigen Sie, ich habe Sie nicht bemerkt"

"Was wirklich?" sagte er höhnisch und schritt auf sie zu.

Er nahm seinen Umhang ab und warf ihn ihr über die Schultern.

"Lassen Sie das" sagte Hermine und schüttelte den Umhang wieder ab.

"Seien Sie doch nicht immer so störrisch" sagte Snape, hob den Umhang hoch und legte ihn wieder um ihre Schultern.

"Es kann ja schließlich nicht jeder so lebensbejahend und freundlich sein, wie Sie" sagte Hermine trocken, zog jedoch den Umhang enger um sich.

"Also, was ist los?" sagte Snape trocken und setzte sich neben sie auf die Bank.

"Interessiert Sie das wirklich?" fragte Hermine ungläubig.

"Nein, aber sonst werde ich Sie nie wieder los. Also?" forderte er sie auf.

Hermine verstand sich selbst nicht, aber sie begann Snape ihr Herz auszuschütten.
Sie erklärte ihm, dass sie einen Streit mit Larry gehabt hatte und deshalb schon eine Woche zu früh hierher gereist war. Dass zur Taufe plötzlich Ron aufgetaucht war.
Ron - sie hatte ihn jahrelang nicht gesehen und doch war auf einmal alles wie früher gewesen. Und dann - sie konnte es immer noch nicht begreifen - eröffnete Ron ihr, dass er sie immer noch liebte. Er hatte irgendetwas erzählt, davon, dass man manchmal von Menschen weggehen müsse, um sie wirklich zu finden und das seine Liebe ungebrochen war und er jahrelang mit ihrem Bild vor den Augen eingeschlafen war und so weiter.
Sie hatte ihn angeschrieen, was er sich denken würde, wie er es wagen konnte ihr das jetzt anzutun, ihr es damals anzutun.
Am Ende hatte er sie geküsst und sie wusste nicht mehr weiter. Sie fühlte etwas für ihn und war sich nicht sicher, was. Ron sagte, er würde ihr Zeit lassen zu entscheiden und ließ sie ihr auch.
Dann war Larry aufgetaucht, hatte sich entschuldigt und ihr deutlich gemacht, wie sehr er sie liebte und sie war sich sicher, dass sie es auch tat.
Und sie wusste einfach nicht mehr weiter.
Sie musste sich entscheiden und sie wusste es, aber sie konnte nicht.

"Ich weiß einfach nicht mehr weiter. Was soll ich nur machen?"

Snape hatte ihr mit ausdruckslosem Gesicht zugehört und doch fühlte sie sich dadurch auf einmal so viel besser. Sie hatte ihren Gefühlen freien Lauf gelassen und er gab ihr, trotz seiner abweisenden Art, das Gefühl, dass das so in Ordnung war.

"Sie werden sich schon richtig entscheiden, da bin ich mir sicher" sagte er ruhig.

Sie wischte sich eine Träne aus dem Gesicht und schenkte ihm ein Lächeln.

"Können Sie mich mal umarmen?"

"Nein" sagte er empört.

Sie verzog traurig das Gesicht.

"Na gut, aber nur wenn Sie mir versprechen, dann sofort zu gehen."

Sie lächelte und nickte.
Er verdrehte die Augen und sie drückte sich an ihn. Vorsichtig legte er seine Arme um sie und tätschelte vorsichtig ihren Kopf.
Hermine schloss die Augen und seufzte.

"Es reicht" sagte Snape dann und seine Stimme hatte einen unsicheren Beiklang.

Sie stand auf und wollte schon durch die Tür wieder reingehen, als er sich räusperte.

"Ja?" fragte sie unsicher.

"Mein Umhang"

Sie gab ihm ihn und lief wieder zur Tür. Im Laufen drehte sie sich um und sagte:

"Danke - für alles"

Sie hätte schwören können, dass sie ein kurzes Lächeln gesehen hatte, aber im selben Moment war seine Miene wieder ausdruckslos.
Sie drehte sich wieder zur Tür.

"Ach Ms. Granger"

Sie drehte sich wieder um.

"Ja?"

"Denken Sie ja nicht, dass ich Sie leiden könnte"

Hermine lächelte und ging dann durch die Tür und den Turm hinab.

~~**~~**~~**~~

Sie ging nicht zurück zum Fest. Sie wollte nicht. Sie fühlte sich so müde. In den letzten Nächten hatte sie sich ruhelos hin und her geworfen und fand keinen erholsamen Schlaf.
Doch heute war es anders. Sie hatte zwar keine Lösung und ihre Probleme kamen ihr immer noch unbezwingbar vor, aber sie hatte das Gefühl, heute könnte sie nach langer Zeit endlich wieder Ruhe finden.
Sie legte sich, so wie sie war, auf ihr Bett, mittlerweile hatte sie ein Gästezimmer, das sie sich mit Larry teilte.
Sie sank in tiefen Schlaf.

~~**~~**~~**~~

Am nächsten Morgen wachte sie schweißgebadet auf. Sie hatte Alpträume durchlebt. Träume, in denen sie sich zwischen Larry und Ron entscheiden musste und egal für wen sie sich entschied, es war ein Fehler und sie musste Konsequenzen für ihr Handeln tragen.
Sie rieb sich den Schlaf aus den Augen und stand vorsichtig auf, um Larry, der auf der anderen Seite des Bettes lag, schnarchend, nicht zu wecken.
Sie ging ins Bad und stellte sich unter die Dusche. Die Träume hatten ihr eines ganz deutlich klar gemacht. Sie musste sich entscheiden, oder sie würde daran kaputt gehen.
Nur wie sollte sie eine solche Entscheidung fällen? Auf jeden Fall nicht auf leeren Magen, so beschloss sie zu aller erst einmal frühstücken zu gehen.

Als sie die Große Halle betrat, war diese noch recht leer.
Am Tisch saßen Lavender und Professor McGonagall.

"Guten Morgen" sagte Hermine fröhlich.

"Nicht so laut" fuhr Lavender sie an.

"Du siehst ja scheußlich aus" bemitleidete Hermine sie.

Lavender machte eine abwehrende Handbewegung und sah sie mit müden Augen an.

"Weißt du zufällig noch, wie Harrys blonder Freund hieß, du weißt schon, der mit dem wir sind alle nur Muggel, die zaubern können' - T-Shirt?"

"Ich glaube Jeremy oder Jonathan, oder so ähnlich, ist das wichtig?"

"Na ja, wie man es nimmt"

Hermine bedachte sie mit einem neugierigen Blick, während sie sich ein wenig O-Saft einschenkte.
Lavender warf einen vielsagenden Blick zu Professor McGonagall und flüsterte dann in Hermines Ohr.

"Er liegt in meinem Bett"

"Wie bitte?" rief Hermine überrascht.

McGonagall sah sie mit einem erstaunten Blick an, doch Hermine wand sich Lavender zu.

"Das ist ein Scherz"

"Nein, ist es nicht, aber bitte sprich leiser, ich habe Kopfschmerzen"

"Die hätte ich an deiner Stelle auch"

"Sehr hilfreich"

"Also gut, wenn er zum Frühstück auftaucht, frag ich ihn nach seinem Namen, oder noch besser du fragst Harry einfach danach"

"Du hast recht, ich bin gleich wieder da" sagte Lavender und lief aus der Halle.

Hermine schüttelte den Kopf und schenkte ihre Aufmerksamkeit dem Essen.
Professor McGonagall sah sie fröhlich an und schien auf ein Gespräch auszusein.

"Noch sehr wenig los" stellte sie fröhlich fest.

"Na ja, ist ja auch erst halb acht und die meisten wollen wohl ausschlafen, weil sie heute ja auch wieder abreisen wollen"

"Ja, da haben Sie auch wieder recht. Obwohl der junge Weasley - Ronald, der ist heute Morgen schon ganz früh wieder abgereist."

"Ron ist abgereist?" sagte Hermine und sah sie ungläubig an.

"Ja, obwohl er ja ganz bis nach Australien muss"

"Australien?"

"Ja, er hat da irgendein Job-Angebot"

"Ron ist auf dem Weg nach Australien?"

"Ja, das sage ich doch"

"Hat er vielleicht eine Nachricht für mich hinterlassen?"

"Nicht, dass ich wüsste"

Ron hatte ihr die Entscheidung also abgenommen. Müsste sie nicht eigentlich froh sein? Sie musste sich nicht mehr entscheiden - er hatte es für sie getan.
Der Rest des Tages lief wie ein Film an ihr vorbei. Sie verabschiedete nach und nach ihre alten Freunde, die abreisten.
Larry und sie wollten über Weihnachten bei Ginny und Harry in Hogwarts bleiben.
Wollen? Nein, sie hatten es beschlossen, aber Hermine wollte es nicht mehr. Es war alles so kompliziert geworden. Sie hatte an der Beziehung zu Larry gezweifelt, am Anfang, ja, aber dann war sie sich sicher gewesen, dass sie ihn liebte. Aber konnte sie ihn wirklich lieben? Wenn sie ihn wirklich liebte, hätte sie sich dann nicht sofort für ihn entscheiden müssen? Sie war sich noch nicht einmal sicher, ob sie sich überhaupt für ihn entschieden hätte.
An diesem Tag mied sie seine Gesellschaft und wann immer er ihr näher kommen wollte, fielen ihr plötzlich irgendwelche unaufschiebbaren Dinge ein, die sie schnell erledigen musste.
Auch den Rest der Feiertage verbrachte Hermine damit sich zurückzuziehen und jegliche Gesellschaft zu meiden.

~~**~~**~~**~~**~~

Am Morgen des 27. Dezember saß man in der Großen Halle beim Frühstück. Hermine und Larry wollten am Vormittag wieder zurück nach London reisen, denn Larry musste am Nachmittag wieder arbeiten.

Ein paar Eulen flogen auf sie zu. Eine nahm direkt Kurs auf Ginny. Sie nahm der Eule einen Brief ab und überflog die wenigen handgeschriebenen Zeilen. Ihr Blick verfinsterte sich und sie wurde käsebleich.

"Ist etwas passiert?" fragte Harry besorgt.

"Meine Mutter" sagte Ginny langsam.

Soweit Hermine wusste hatte Mrs. Weasley zurzeit eine Grippe oder etwas ähnliches, deswegen war es ihr auch nicht möglich gewesen an Emilys Taufe teilzunehmen.

"Ihr geht es schlechter, der Arzt schreibt, dass wir vielleicht besser vorbeikommen sollten" sagte Ginny und man sah ihre Hand zittern.

"Aber natürlich machen wir das" versuchte Harry sie zu beruhigen.

"Wir sollen Emily nicht mitbringen, sie könnte sich anstecken"

"Sonst fährst du allein zu ihr und ich passe auf sie auf" sagte Harry und man sah ihm an, dass er seine Frau nur ungern allein fahren lassen wollte.

"Und was ist, wenn ich so lange auf sie aufpassen würde, dann könntet ihr zusammen fahren" mischte Hermine sich in das Gespräch.

"Das würdest du?" fragte Ginny sie erstaunt.

"Aber natürlich, schließlich ist Emily mein Patenkind" sagte Hermine überzeugend.

"Ich kann auch dableiben" sagte Larry schnell.

"Nein, nein, du solltest deine Patienten nicht vernachlässigen. Ich schaffe das schon. Schließlich bin ich eine Frau, ich habe auch Mutterinstinkte" irgendwo ganz weit unten sicherlich'

Ginny schien immer noch nicht vollkommen überzeugt.

"Ginny, du gehörst an die Seite deiner Mutter. Harry, du gehörst an die Seite deiner Frau und ich, ich gehöre an die Seite"

"Des Teufels" schlug Snape, der zu seinem Missfallen von Dumbledore wieder neben Hermine gesetzt worden war, vor.

"Ich will Ihnen doch Ihren Platz nicht streitig machen - auch wenn ich das bestimmt besser könnte als Sie" sagte sie und streifte Snape mit einem herablassenden Blick.

"Das bezweifele ich nicht" sagte er trocken und widmete sich wieder seiner Tasse Kaffee - was auch sonst?

"an die Seite meines Patenkindes, wollte ich sagen, also?"

"Meinst du das wirklich ernst?" fragte Ginny sie noch einmal.

"Aber natürlich"

Ginny sah ihren Mann zögerlich an und stimmte dann schließlich zu.

~~**~~**~~**~~

Harry und Ginny waren abgereist und Larry kurz nach ihnen.

Ja, und jetzt saß sie hier mit ihren Problemen. Saß? Na ja, eigentlich lief sie mit ihrem Problem umher und wiegte es vorsichtig in ihrem Arm. Ihr Problem? Emily. Sie schrie wie am Spieß und wollte sich partout nicht beruhigen lassen. Nicht, dass Hermine sich wirklich auf ihre verborgenen Mutterinstinkte verlassen hatte, aber auch all die Dinge auf der meterlangen Liste, die ihr Ginny "nur zur Vorsicht" dagelassen hatte, versagten.

Emily war weder hungrig, noch hätten ihre Windeln gewechselt werden müssen. Hermine war sich vollkommen sicher, dass das Einzige, was Emily fehlte, Schlaf war. Aber wie sollte sie das einem drei Monate alten Säugling vermitteln?

Es war mittlerweile 2 Uhr morgens und Hermine kämpfte gegen ihre schweren Augenlider.

"Emily, sei doch ruhig. Du bist doch bestimmt müde" sprach sie immer wieder beruhigend auf das Baby in ihrem Arm ein.

Doch Emily schien ihre Argumentation nicht im Geringsten anzunehmen.

Hermine kam es vor, als hätte sie wirklich alles versucht, die Kleine zum Schlafen zu bringen. Sie hatte ihr Schlaflieder gesungen, aber da diese eher schief waren, hatten sie Emily in ihrem unermüdlichen Kampf gegen Hermines Trommelfell nur bestärkt. Sie hatte ihr Spieluhren vorgespielt, aber davon wurde nur Hermine immer schläfriger, nicht aber Emily.

Hermine seufzte und setzte sich mit dem weinenden Kind in den Schaukelstuhl, der in der Ecke des Zimmers stand.
Sie begann seicht zu schaukeln, doch auch dadurch ließ sich Emily nicht besänftigen.

Es klopfte dunkel an der Tür.

Hermine war verwundert.

Wer konnte das sein? Egal, vielleicht versteht er mehr von Kindern als ich'

Sie ging mit dem schreienden Kind auf dem Arm zur Tür und öffnete sie langsam.

"Sieh mal Emily - Black Beauty ist zu Besuch"

Vor der Tür stand Severus Snape, gehüllt in seinen schwarzen Morgenmantel, mit zerzausten Haaren und einem Blick, der sie auf der Stelle hätte töten können.

"Stellen Sie das Ding ab" sagte er brummig und zeigte anklagend auf Emily.

"Wie soll ich das bitte machen?"

"Wer hat denn heute Morgen was von seinen Mutterinstinkten gefaselt? Wo sind die denn nun?" sagte er und zog auf seine unnachahmliche Weise seine Augenbraue hoch.

"Verreist, zusammen mit Ihrem Taktgefühl" sagte Hermine und gähnte.

"Sie sind also unfähig, dieses Kind zum Schweigen zu bringen?"

"Das klingt so anklagend"

"Geben Sie es her" sagte er und streckte seine Arme nach Emily aus.

"Ich denke ja gar nicht daran, außerdem heißt sie Emily und nicht es'"

Snape verdrehte die Augen.

"Geben Sie mir Emily - sofort"

"Auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole: Ich denke gar nicht daran"

"Sie geben mir sofort dieses Kind, denn ich verlasse diesen Raum nicht eher bis dieses Kind endlich aufhört zu schreien"

"Na gut" sagte Hermine schließlich resignierend und überreichte Snape das schreiende Bündel.

Augenblicklich hörte Emily auf zu schreien und sah den dunkelhaarigen Mann, der da in ihr Sichtfeld gekommen war, mit großen neugierigen Augen an.

Verräterin'

Hermine setzte sich auf ihr Bett und betrachtete das Schauspiel, das sich ihr bot.

Snape, der vollkommen übernächtigt aussah mit seinem lädierten Haar und seinem schwarzen Morgenmantel, der sich über das Baby in seinem Arm beugte, das ihn einen Moment lang musterte und für einen Augenblick Hermine glauben ließ, endlich Frieden zu geben.

Doch zu früh gefreut. Nach kurzer Zeit begann sie wieder aus vollem Hals zu brüllen und in Hermine mischten sich Gefühle des Vergnügens - den Triumph Emily beruhigen zu können, wollte sie Snape nicht gönnen - und der Frustration, denn es war so herrlich ruhig gewesen.

Für einen Moment wollte sie aufstehen und Snape das Kind wieder abnehmen, aber dann entschied sie sich ihn fordernd anzusehen und darauf zu warten, ob er sich zu helfen wüsste.

Snape hielt inne, denn er wollte ihr das Kind bereits wieder reichen.

"Nehmen Sie es zurück"

"Ich denke doch, dass sie Emily bestimmt viel besser beruhigen können als ich" sagte Hermine mit einem diabolischen Grinsen.
und überhaupt, dachte er etwa, nur weil er Emily in seine starken, warmen, wohligen - Hermine, was denkst du da? - in seine Arme nehmen würde, wäre alles o.k.?'


"Dann werde ich Ihnen wohl zeigen müssen, wie man das macht" sagte er arrogant.

Ein Gesichtsverlust wäre dein Todesurteil, oder?'

Und das Nächste, was er tat, hätte Hermine beim besten Willen nicht von ihm erwartet, er begann zu summen.

O.k., Hermine, es ist schon spät, du bist eingeschlafen und träumst einen sehr, sehr merkwürdigen Traum'

Emily wurde deutlich ruhiger, als sie von Snape langsam hin und her getragen wurde und sacht in seinem Arm geschaukelt wurde.
Und dann wurde Hermines Traum' immer abstruser.

Snape öffnete seinen Mund und sang mit leiser, tiefer Stimme:

"Goodnight my angel, time to close your eyes"

"Billy Joel? Schon wieder" fragte ihn Hermine und legte ihren Kopf schief.

"Woher wissen Sie?" sagte er und schickte ihr einen vernichtenden Blick, "wenigstens singe ich unter der Dusche nichts von Bon Jovi - sehr schief, wenn ich das anmerken darf"

Hermines Kinn sackte herunter. 'Also war es damals keine Einbildung gewesen'
Sie schloss ihren Mund und öffnete ihn wieder, um ihm eine gesalzene Erwiderung entgegen zu schleudern.

Snape zeigte auf Emily, die wieder begann zu wimmern und hielt dann seinen Zeigefinger an seine Lippen, die sich zu einem spöttischen Grinsen verformt hatten.

Widerwillig schluckte Hermine die Worte hinunter und sah oder vielmehr hörte, wie Snape wieder anfing zu singen.

"Goodnight my angel, time to close your eyes
And save these questions for another day
I think I know what you've been asking me
I think you know what I've been trying to say
I promised I would never leave you"

'Ist das nicht eher eine Drohung?'

"And you should always know
Wherever you may go, no matter where you are
I never will be far away"

'Singen kann er ja' dachte Hermine und gähnte wieder.

"Goodnight my angel, now it's time to sleep
And still so many things I want to say"

'Wenn man ihn so sieht, könnte man ihn fast für nett halten'

Hermine lächelte, als sie Emily beobachtete, wie sie vergnügt in seinem Arm strampelte und versuchte nach seinen langen Haaren zu greifen.

"Remember all the songs you sang for me
When we went sailing on an Emerald Bay
And like a boat out on the ocean
I'm rocking you to sleep"

Hermines Augenlider sanken langsam herab.

"The water's dark and deep inside this ancient heart
You'll always be a part of me"

Hermine lehnte sich auf dem Bett zurück und sank langsam in tiefen Schlaf.

~~**~~**~~**~~

War das jetzt ein langer Teil? Und jetzt dürft ihr dreimal raten, was ich gerne von euch hätte...

Lied: Billy Joel - Lullaby (Goodnight my angel) - habe ich mir mal so ausgeliehen, o.k. Mr. Joel?