AN @ all: So meine Freunde, nun ist auch dieses Kapitel geschafft und ich muss gestehen, es war eines der Schwierigsten, die ich bisher geschrieben habe. *schwitz* Nun bleibt mir nur noch, euch viel Spaß beim Lesen zu wünschen und auf ganz viele Reviews zu hoffen, *fg* ehe ich mich an den nächsten Teil heranwage.

Liebe Grüße von euerem Sternchen! *verbeug*

22. Vollmond

„Hallo Peter, lange nicht mehr gesehen!", sagte Remus kalt, noch ehe die Gestalt die Kapuze zurückgeschoben hatte.

„Auch ich freue mich dich zu sehen, Moony", lachte Peter Pettigrew spöttisch, auch wenn es Harry so vorkam, als sei seine Mimik dabei sehr angespannt. „Lass mich mal überlegen. Wie lange ist das her…2 Jahre? Doch diesmal sind die Positionen anders verteilt und ich habe den Zauberstab in der Hand."

„Und was willst du damit tun? Uns foltern, um zu beweisen, wie großartig du doch bist?"

„Keine schlechte Idee!", grinste Bellatrix und zog ihren Zauberstab, als ihr Blick auf Andrea fiel. „Oh, wen haben wir denn da? Wenn dass nicht unsere nette Hundebesitzerin ist, die uns so hilfreich unterstützt hat."

Im gleichen Moment in dem Harry vorher sah, was Bellatrix beabsichtigte, hatte diese bereits den Zauberstab auf Andrea gerichtet und rief: „CRUCIO!"

Aber noch ehe der Fluch Andrea treffen konnte, hatte sich Remus schützend zwischen sie und Bellatrix gestellt. Der Fluch traf ihn hart gegen die Brust und ließ ihn augenblicklich, zu Boden sinken.

„NEIN!", ertönte Andreas Aufschrei, doch Bellatrix ließ im gleichen Augenblick überrascht den Zauberstab sinken.

„Oh welch ein Anfall von Ritterlichkeit!", spottete sie und beobachtete Andrea, die sofort neben Remus kniete, um ihm wieder auf die Beine zu helfen.

„Oder vielleicht ist es ja auch etwas ganz anderes?", fügte Wurmschwanz amüsiert hinzu. „Vielleicht sollte wir doch eine kleine Planänderung vornehmen."

Bellatrix nickte verstehend, während sie Andrea und Remus fixierte. „Zu schade, dass wir nicht mehr Zeit haben, um uns gebührend um euch zu kümmern, doch ich verspreche euch, wir sind vor Sonnenuntergang zurück. Bis dahin…"

Für einen kurzen Moment sah es so aus, als ob sie noch etwas sagen wollte, doch sie wiegte nur selbstgefällig den Kopf.

Mit einem lässigen Schlenker ihres Zauberstabs erschien ein Tablett mit Tee und belegten Broten in der Zelle, ehe sie sich umdrehte und gefolgt von Pettigrew ging. Sie waren schon einige Meter entfernt, als Bellatrix sich noch einmal umdrehte.

„Ach, fast hätte ich es vergessen, alles Gute zum Geburtstag, Harry Potter!", sagte sie in süßlicher Stimme und einer ungelenkigen Verbeugung. „Ich hoffe dir gefällt die Geburtstagsüberraschung des dunklen Lords und glaube mir, es kommt noch besser. Er hat wirklich keine Mühen gescheut, sich etwas Besonderes für dich auszudenken."

„Was hat sie damit gemeint…", flüsterte Hermine und trat, als die Schritte bereits verhallt waren, näher an Harry heran, der noch immer in den düsteren Korridor hinaus starrte.

„Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich dies nicht wirklich wissen möchte", sagte Andrea und rieb sich fröstelnd über die Arme, während sie misstrauisch das Tablett ansah.

„Du kannst dich unbesorgt bedienen, wenn sie uns vergiften wollten, wären sie nicht gegangen", sagte Remus, der ihrem Blick gefolgt war. „Die Gelegenheit uns leiden zu sehen, hätten sie sich sicherlich nicht entgehen lassen."

„Sonnenuntergang", murmelte Harry und drehte sich zögernd zu Remus um. „Was schätzt du, wie viel Zeit wir bis dahin haben?"

„Schwer zu sagen, vielleicht zwei oder drei Stunden", seufzte Remus und trat unter das schmale Fenster, um von dort aus den Stand der Sonne sehen zu können. „Unter Umständen auch ein bisschen mehr, doch darauf würde ich mich nicht verlassen. Wir müssen hier so schnell wie möglich raus."

„Leichter gesagt als getan", stöhnte Andrea, während sie mit zitternden Händen Tee eingoss. „Ich habe den Portschlüssel nicht mehr."

„Aber wir haben das Salomonschild und dessen Herzstück!"

„Schon, aber es ist nicht als Portschüssel verwendbar."

„Ich weiß!", stieß Remus zwischen den zusammengebissenen Zähnen hervor und begann unruhig die Zelle auf und ab zu gehen. „Doch lass uns nachdenken, vielleicht gibt es ja eine andere Möglichkeit, die uns hier heraus helfen könnte."

Andrea nickte geistesabwesend und ließ sich mit dem Rücken zur Wand nieder. Die Teetasse fest umklammert beobachtete sie Harry, der noch immer mit dem Rücken an den Gitterstäben lehnte. Irgendetwas an der Ruhe, die er Junge ausstrahlte setzte sie in Alarmbereitschaft und machte es ihr schwer sich auf das Amulett zu konzentrieren. Die Arme vor der Brust verschränkt, stand Harry nahezu unbeweglich da und verfolgte mit ausdrucksloser Miene Remus Wanderung durch die Zelle. Selbst seine Augen, in denen die letzten Stunden so viel Leben war, wirkten nun genauso stumpf und ausdruckslos wie in der Nacht, in der sie ihn aus dem Zauberministerium geholt hatten.

„In welchen Bereichen kann man das Salomonschild einsetzen?", riss Hermine sie unvermittelt aus ihren Gedanken. „Ich meine, wenn wir wüssten wozu man es unter normalen Umständen nutzen kann,….. vielleicht …finden wir eine Möglichkeit es ohne Zauberstab zu benutzen."

„Es gibt schon Vorgänge, für die ein Zauberstab nicht unbedingt nötig ist", sagte Andrea zaudernd, ehe sie widerstrebend das Salomonschild unter ihrem Pullover hervorzog. „Man benutzt dazu die Magie der eingearbeiteten Steine."

„Welche Möglichkeiten sind das?"

„Man kann es, wie schon erwähnt, als Schutz gegen schwarze Magie nutzen oder um eine Traumpassage zu erschaffen, möglicherweise auch, ….um… jemanden zu töten."

Remus nickte und für einen Moment blitzte etwas wie Erleichterung in seinen Augen auf, die Andrea nicht nachvollziehen konnte.

„OK, erklär uns bitte mal, wie das funktioniert", sagte Remus entschlossen und winkte Harry heran, der bisher schweigend zugehört hatte.

„Na schön", nickte Andrea und legte das handtellergroße Amulett auf den Boden, damit die Anderen es besser sehen konnten. „An jeder der fünf Spitzen des Pentagramms ist ein magisches Symbol eingearbeitet, welches jedes für sich eine unterschiedliche Bedeutung hat. Legt man nun das Herzstück darauf, vergrößert sich das Artefakt. Harry gibt mir bitte mal den Anhänger."

Mit einem prüfenden Blick in den verlassenen Korridor, reichte Harry ihr die Kette. Andrea löste den Anhänger von der Kette und legte ihn auf das Zentrum des Pentagramms. Sofort begann dieses in einem sanften grünen Licht zu leuchten und die beiden Teile verbanden sich zu einem größeren Ganzen. Harry sog scharf die Luft ein, als das Pentagramm anwuchs und bald die Größe einer Kuchenplatte erreicht hatte.

„Das ist das Teil, das in Ihrer Wohnung an der Wand hing!", stieß er betroffen aus, als er das Pentagramm wieder erkannte.

„Das ist richtig!", lächelte Andrea, ehe ihr Gesicht wieder ernst wurde. „Wie ihr seht, lässt sich das Herzstück in der Mitte drehen, so dass die einzelnen Steine verschiedene Symbole berühren können. Der Diamant hier, um nur ein Beispiel zu nennen, besitzt sehr starke Heilkräfte, wenn man ihn auf die Position mit dem entsprechenden Symbol dreht, verbinden sich die Energien und der Stein lässt sich vom Rand aus ins Zentrum des Artefakts schieben. Dort wird er zusätzlich von der Magie der anderen Steine gespeist und kann so seine Heilwirkung entfalten."

„Vielleicht sollten wir dies gleich mal an der gebrochenen Rippe von Andrea ausprobieren", sagte Hermine begeistert, doch Andrea schüttelte den Kopf.

„Die Heilung würde vermutlich zu lange dauern und wir wissen nicht, wann unsere Wächter zurückkommen. Außerdem muss ich Dumbledore Recht geben, dieses Amulett besitzt sehr große Macht und wir sollten…."

Sie brach ab, als aus der Ferne ein dumpfes Grollen erklang und wenige Augenblicke später der Boden unter ihnen leicht erzitterte.

„Was war das?", fragte Hermine erschrocken und sprang auf die Füße.

Niemand antwortete und schon nach kurzer Zeit konnten sie aufgeregte Stimmen hören, die sich gegenseitig etwas zuriefen. Andrea trennte rasch die beiden Amulette und reichte Harry den Anhänger zurück. Sofort schrumpften beide Teile auf ihre ursprüngliche Größe.

„Habt ihr euch schon mal überlegt was passiert, wenn Voldemort beide Teile gleichzeitig in die Hand bekommt?", sagte Harry tonlos, während er den Anhänger unter seinem Sweatshirt verschwinden ließ.

„Ich kann es nur vermuten", sagte Remus und spähte den düsteren Korridor entlang. „Nachdem dieses Amulett auf der Basis von positiver Magie arbeitet, müsste es eigentlich auf die destruktiven Energien Voldemorts abstoßen oder zumindest absorbierend reagieren. Doch wie schon gesagt, das ist nur eine Vermutung."

„Außerdem weiß er nichts von den beiden Anhängern und deren Bedeutung…" versuchte Hermine zu beruhigen, doch Harry unterbrach sie hart.

„Wie willst du dir da sicher sein?"

„Wie meinst du das? Wie sollte er davon wissen?"

„Vielleicht auf die gleiche Weise, wie er von Harrys Geburtstagsfeier erfahren hat", antwortete Andrea an Harrys Stelle, als dieser sich wegdrehte und ihnen den Rücken zuwandte.

„Ihr glaubt, dass uns jemand verraten hat?", sagte Hermine mit zitternder Stimme und sah fragend zu Remus hoch.

„Liegt zumindest im Bereich des Möglichen", nickte er und warf Harry einen besorgten Blick zu. „Außer den Mitgliedern des Phönixordens, den Weasleys und dem Zauberminister persönlich, wusste niemand was wir geplant hatten. Selbst Andrea erfuhr es erst gestern Nacht."

Remus seufzte schwer und warf einen Blick hoch zum Fenster, durch welches noch immer Sonnenlicht hereinfiel. Aus der Ferne war ein wiederholtes Donnergrollen zu hören, doch das Stück Himmel, welches sie von ihrer Zelle aus sehen konnten, war noch immer wolkenlos.

„Das hört sich nach einem Kampf an", sagte Hermine plötzlich und trat rasch neben Harry um den Korridor überblicken zu können.

„Möglicherweise hat Dumbledore unsere Spur gefunden und ist nun hier, um uns herauszuholen", sagte Andrea hoffnungsvoll. „Vielleicht sollten wir uns bemerkbar machen."

„Wenn das wirklich ein Kampf ist, dann ist er ziemlich weit weg und niemand würde uns hören", sagte Remus angespannt. „Außerdem ruft das nur unsere Wächter herbei und die möchte ich im Moment lieber nicht sehen."

Remus begann von neuem unruhig in der Zelle auf und ab zu laufen, während sein Blick immer wieder zu dem Fenster hoch wanderte. Langsam färbte sich das Mauerwerk neben dem Fenster in einem sanften rötlichen Ton, der ihnen zeigte, dass die Sonne bereits unterging. Immer öfters drangen seltsame Geräusche zu ihnen herunter. Mal war es ein Donnergrollen, mal ein Zischen, dann hörte es sich wieder an, als würde jemand einen schweren Gegenstand über rauen Boden ziehen.

„Verdammt!", fluchte Remus und blieb unvermittelt stehen. „Es muss doch eine Möglichkeit geben…"

„Remus beruhig dich!", sagte Andrea sanft und griff nach seiner Hand. „Im Moment können wir nur abwarten und…"

„Andrea du verstehst nicht", seufzte er tief und fuhr sich erschöpft durch die Haare. „Es geht nicht nur um …."

Harry hinter ihm stöhnte auf, geriet ins Schwanken und presste die Hände an seine Stirn.

„Voldemort! Er kommt!", stieß er unterdrückt hervor und trat unwillkürlich einen Schritt von den Gitterstäben zurück. „Er ist ganz in der Nähe."

Für einen kurzen Augenblick hörten sie Stimmen im Korridor, doch Voldemort kam nicht und auch der Schmerz in Harrys Narbe klang nach einigen Minuten wieder ab. Stattdessen schallte ein lauter Knall durch die Kellergänge und die Gewölbe begannen zu beben, dann herrschte wieder vollkommene Stille.

Schweigend lauschten sie in die Dunkelheit. Die Minuten schienen sich endlos in die Länge zu ziehen und das letzte schwindende Tageslicht warf gespenstische Schatten, bis sie schließlich eine Ratte erkannten, die fast lautlos auf sie zukam. Einige Meter von ihnen entfernt, verwandelte sich diese in Peters menschliche Gestalt. Sich immer wieder nach hinten umblickend, trat er nervös an ihre Zelle heran. Seine vorher so selbstsichere Miene war verschwunden und Harry bemerkte, dass Wurmschwanz es offensichtlich vermied, irgendjemanden von ihnen direkt anzusehen.

Ohne ein Wort zu sagen, richtete er seinen Zauberstab auf Andrea und ehe sie recht wusste, was geschah, umschloss ein goldfarbenes Armband ihr linkes Handgelenk. Das gleiche tat er mit Lupin und im selben Moment, da das Armband seinen rechten Arm umschloss, zog es beide Armbänder, als wären diese plötzlich magnetisch, aufeinander zu. Es gab ein kurzes klackendes Geräusch, als sich die beiden Armbänder verbanden und Andreas und Remus Händen waren aneinander gefesselt. Durch diese unerwartete Bewegung geriet Andrea ins Stolpern und hielt sich unwillkürlich den verletzten Rippenbogen, während sie mit schmerzverzerrtem Gesicht an Remus Halt suchte.

„Was soll das?", fragte Remus scharf und legte stützend seinen freien Arm um Andrea, doch Peter regiert nicht auf seine Frage.

Ohne ihm oder Andrea weitere Beachtung zu schenken, wandte er sich an Harry und Hermine und fesselte sie in gleicher Weise aneinander. Sie hörten Wurmschwanz einige undeutliche Worte vor sich hinmurmeln, dann teilte plötzlich eine neu erschienene Gitterwand die Zelle in zwei Teile. Auf der rechten Seiten befanden sich nun Remus und Andrea und auf der Linken, Harry und Hermine.

„Was wird das jetzt?", stieß Harry ärgerlich hervor und diesmal antwortete Peter.

„Das ist zu deiner Sicherheit, Harry! Der dunkle Lord möchte nicht dass dir vorzeitig etwas geschieht."

Für einen Moment starrte ihn Harry nur ungläubig entgegen, doch er verstand.

„Vollmond!", sagte er leise und spürte wie sich sein Magen krampfhaft zusammen zog und ihm bei dem Gedanken an das Bevorstehende schlecht wurde. „Wir haben heute Nacht Vollmond!"

„Richtig!", nickte Wurmschwanz kurz, während er einen Schritt zurücktrat, um sein Werk betrachten zu können. „Ich sagte dir bereits, der dunkle Lord hat sich etwas ganz besonderes für deinen Geburtstag ausgedacht. Eine Darbietung dieser Art bekommt man nicht alle Tage."

Hermines Blick wanderte von Remus kalkweißem Gesicht zu Harry, der Wurmschwanz mit einem Ausdruck in den Augen ansah, den sie nicht definieren konnte und plötzlich ging ihr ein Licht auf.

„NEIN! Das könnt ihr nicht tun!", schrie sie panisch auf und zerrte an der Fessel, was allerdings nur den Erfolg hatte, dass sie Harry heftig hin und her schüttelte.

„Ich habe ganz klare Anweisungen", sagte Peter leise, und Hermine glaubte fast so etwas wie Bedauern in seiner Stimme zu erkennen, doch als er weiter sprach, war diese leichte Unsicherheit verschwunden und seine Worte klangen hart und unnachgiebig wie zu Anfang. „Hier, das ist für dich!"

Mit einer raschen Bewegung zog er ein Schwert aus seinem Umhang und warf es Harry vor die Füße.

„Ich denke nicht, dass ich dir etwas über Werwölfe erzählen muss. Dieses Schwert besteht aus reinem Silber. Es dürfte keine Schwierigkeit sein ihn damit zu töten. Diese Waffe ist so gearbeitet, dass es bei Berührung die Gitter zurück schieben kann, um den Wolf die Bewegungsfreiheit zu nehmen. Doch sei gewarnt, du bist der Einzige der es benutzen kann, Harry, für alle anderen, wird es sich in Luft auflösen, sobald sie es berühren."

„Du bist verrückt, wenn du glaubst, ich würde es benutzen!", stieß Harry gepresst hervor und trat unwillkürlich einen Schritt von dem Schwert zurück. Hermine spürte das Zittern in Harrys Arm und griff nach seiner Hand, während ihr Blick panisch von Harry, zu Remus und Andrea ging.

„Der dunkle Lord ist sicher, dass du deine Freunde retten wirst. Schließlich besitzt du das edle Herz eines Gryffindor. Bedauerlicherweise ist er zurzeit verhindert und kann somit dem Schauspiel nicht persönlich beiwohnen."

„Das ist barbarisch! Das …das kannst du nicht machen! Harry hat dir das Leben gerettet!", schrie Hermine mit überschnappender Stimme.

„Was vielleicht ein Fehler war!", nickte Wurmschwanz mit einem spöttischen Lächeln. „Aber weißt du Mädchen, nachdem meine Freunde mich damals ebenfalls umbringen wollten, brauche ich mir hierüber keine Gedanken zu machen."

Eine Sekunde später hatte er sich in eine Ratte verwandelt und verschwand lautlos in der Dunkelheit. Wenig später hörten sie eine schwere Eisentür ins Schloss fallen.

„Harry…", begann Remus, doch dieser schnitt ihm hart das Wort ab.

„Nein, Remus! Vergiss es!"

„Wenn es hart auf hart kommt, wirst du es benutzen!"

„NEIN! DAS KANN ICH NICHT!"

„Was willst du sonst tun?", fragte er und nun wurde auch seine Stimme lauter.

„Von was zum Teufel redet ihr da eigentlich?", mischte sich nun Andrea erstmals ein und sah ungeduldig von Einem zum Anderen. „Denkt ihr ernsthaft, der wird uns einen Werwolf hier runter schicken? Und selbst wenn, warum wäre es ein Problem ihn zu töten?"

Während Harry und Remus ihren Blick auswichen, starrte Hermine ihr fassungslos entgegen, als ihr bewusst wurde, dass Andrea offensichtlich nichts über Remus Lykanthropie wusste.

„Andrea, ich… ich bin ein Werwolf", sagte Remus mit zitternder Stimme. „Ich denke, wir haben hier keine großen Alternativen. Harry wird dieses Schwert benutzen müssen."

„Was?", hauchte Andrea und wollte zurückweichen, doch mehr als eine Armlänge konnte sie sich wegen der Fesseln nicht entfernen. Mit weit aufgerissenen Augen sah sie panisch von ihrem Handgelenk zu Remus. Hermine konnte die Angst in Andrea fast körperlich spüren.

„Es tut mir leid, Andrea, doch wenn der Mond aufgeht werde ich mich verwandeln. Ich kann es nicht verhindern", sagte Remus leise und warf Harry einen flehenden Blick zu.

Unwillkürlich sah Andrea zu dem Fenster hoch, doch die Sonne war bereits untergegangen, auch wenn der Mond noch nicht hervortrat.

„Ich muss mich setzen", stöhne sie, als ihre Beine sie nicht mehr trugen.

„Das Amulett!", sagte Hermine fest. „Es muss irgendeine Möglichkeit geben!"

„Ja aber Welche!", sagte Andrea abwesend und starrte vor sich ins Leere.

„Bitte Andrea, denk nach!", drängte Harry, während er an den Gitterstäben Halt suchte.

„Das tu ich doch gerade!", gab Andrea gereizt zurück und wischte sich die Tränen aus den Augen.

„Harry, gib mir bitte das Herzstück", sagte Remus nach einigen Minuten des Schweigens. „Wir haben nicht mehr viel Zeit."

Widerstreben holte Harry das Amulett hervor, reichte es jedoch nicht Remus sondern Andrea. „Bitte, rette euer beider Leben", flehte er leise.

„Ich weiß nicht wie!", jammerte Andrea mit tränenerstickender Stimme.

Mit zittrigen Fingern zog sie ihr Stück des Artefakts hervor und verband die beiden Teile. Unter dem sanften grünen Glanz vergrößerte es sich und tauchte die Zelle in ein unheimliches Licht.

„Bitte Harry….nimm das Schwert, die Verwandlung steht unmittelbar bevor", sagte Remus entschieden.

„Nein! Das werde ich nicht tun! Es gibt eine andere Möglichkeit!", schrie ihm Harry, am ganzen Leib zitternd entgegen.

„Verdammt Harry! Du spielst mit Andreas Leben…und auch mit meinem! Glaubst du ich könnte leben…."

„Könnt ihr beiden jetzt endlich mal die Klappe halten!", fuhr Andrea ärgerlich dazwischen. „Wie soll ich mich konzentrieren, wenn ihr beide nun auch noch zu streiten anfangt."

„Wäre eine Traumpassage…eventuell ein Weg?", fragte Hermine zögernd und biss sich unsicher auf die Lippe.

„Eine Traumpassage?", stießen Harry und Remus fast gleichzeitig aus und sahen Hermine ungläubig an.

„Keine Ahnung!", stöhnte Andrea und blies scharf die Luft aus, schien jedoch ernsthaft darüber nachzudenken.

„Wenn Hussels Bericht stimmt, dann erzeugt dieses Amulett eine Traumpassage, in der zeitlich begrenzt, die Körperlichkeit der Personen aufgelöst wird. Sie existieren dann nur noch in einer Art … Zwischenwelt", erklärte Hermine hastig.

„Wie bitte?", fragte Harry und sah verwirrt von Hermine zu Andrea.

„Die Reise in die Sehnsüchte…", sagte Andrea und wiegte den Kopf unschlüssig hin und her.

„Erklär das bitte genauer", sagte Remus, während sein Blick hektisch zum Fenster hoch ging.

„Ignatz verwendete das Amulett, um eine Passage zu einer anderen Form der Wirklichkeit zu erschaffen. Traumreisen nannte er dies, da es unmittelbar mit den Hoffnungen und Sehnsüchten der ausführenden Person verknüpft ist. Für einen gewissen Zeitraum soll es angeblich möglich sein, die reale Welt zu verlassen, um nur noch in der reinen Gedankenwelt zu existieren. Der Reisende erträumt sich sozusagen seine eigene Welt."

Andrea schluckte hart, ehe sie zögernd weitersprach. „Meine Urgroßmutter bezeichnete es als ein Spiel mit dem Tod. Auch wenn der Körper auf diese Reise mit Regeneration reagiert, so war er doch für die Zeit des Aufenthalts in der Traumwelt nicht mehr existent. Gleichzeitig beschrieben aber beide, Ignatz genau wie Anastasia, dieses Erlebnis als beglückend und berauschend, wobei die Gefahr darin besteht, dass der Reisende nicht mehr in die Realität zurück möchte."

„Aber was geschieht, wenn ihr es zusammen benutzt?", fragte Harry unsicher.

„Da bin ich mir nicht so sicher, vermutlich würden sich unsere Träume mischen. Was auch immer an Sehnsüchten da ist, wir würde es gemeinsam durchleben."

„Aber Remus könnte sich nicht verwandeln, da sein Körper, in der Zeit des Vollmonds nicht existent ist", sagte Harry, zwischen Hoffnung und Angst schwankend.

„Konkret heißt das, dass ihr auf alle Fälle bis zum Morgengrauen in dieser Zwischenwelt bleiben müsst", grübelte Hermine.

„Besteht die Möglichkeit, dass ich allein durch diese Passage gehen kann?", fragte Remus, doch Andrea schüttelte mit einem kläglichen Lächeln den Kopf.

„Kaum, es sei denn, du kannst diese Fessel hier verschwinden lassen."

„Ich denke nicht, dass ich sehr viel zu verlieren habe und könnte ich es allein tun, würde ich sofort zustimmen, doch so ist es zu gefährlich!", sagte Remus entschieden.

„Aber unsere einzige Alternative", entgegnete Andrea leise und begann, die Steine in die entsprechende Position zu verschieben.

„Andrea, nein!", stöhnte Remus und hielt ihre Hand fest. „Was ist, wenn etwas schief geht und du mit einem Werwolf in dieser Traumwelt fest sitzt? Die Sehnsucht eines Werwolfs ist das Töten von Menschen."

„Verdammt, Remus, das weiß ich auch!", sagte sie heftig und entzog ihm ungeduldig die Hand, sah aber das erste Mal seit der Eröffnung dass er ein Werwolf war, direkt in seine Augen. „Wenn wir es nicht rechtzeitig schaffen, dann wird dies im günstigsten Fall der schrecklichste Alptraum meines Lebens."

Remus wollte ihr widersprechen, doch die Angst und der Schmerz, der sich in diesem Moment in ihren Augen spiegelte, ließ ihn verstummen. Gleichzeit jedoch fühlte er dieses nur allzu vertraute Kribbeln in seinem Körper, das der Verwandlung voraus ging und Sekunden später begannen seine Arme und Beine heftig zu zittern.

„Die Verwandlung setzt ein!", schrie Hermine panisch auf und ohne sich seiner Handlung bewusst zu sein, nur einem unsichtbaren Zwang folgend, ergriff Harry das Schwert, das bisher unangetastet am Boden lag.

Fortsetzung folgt……..

AN: Vielen Dank für die lieben Reviews, ich knuddel euch mal gaaaaaaaaanz feste!!!

OK, ich weiß dass auch dieser Cliffhanger…etwas…hm….*nachWortensuch* …unfair ist, doch irgendwie ….geschieht das ganz von selbst. Kann euch ja schlecht ein Kapitel mit 15 Seiten zumuten, schließlich habe wir gerade mal die Hälfte der Geschichte erreicht. Das heißt, euch stehen noch ein paar Kapitel bevor und ich möchte euch doch nicht mit überlangen Kapiteln den Spaß daran nehmen!

So aber nun zu eueren Reviews:

@ Thorin Eichenschild: Freu mich zu lesen, dass du meiner Geschichte treu bleibst! Doch auf Andrea und Remus bezogen, verspreche ich nichts! *sfg*

@ mbi13: Hihihihihihi! Reviewschuld! Freu mich immer über deine Reviews, auch wenn es keine Pflicht sein sollte.

@ Angel 344: freut mich dass es dir gefällt und ich schreib auch ganz schnell weiter.

@ Virginia: Danke für das Bussi! *ggg* und „Ruhig Blut" es geht ja weiter…

@ The Snitch: Danke, dass du mir keinen Heuler geschickt hast, war schon am überlegen, wie ich meinen Nachbarn diesen Krach erklären könnte *sfg*

@ moonlight4: Denke, Harry wird noch etwas brauchen, bis er bereit ist das Amulett zu benutzen.

@ maya: Nein – nicht alle! Aber die Realität in einem Krieg, schließt Opfer mit ein.

@ Fluffy Bond: Bin schon sehr erleichtert, dass du mir verziehen hast – denn von drei Köpfen möchte ich nicht gebissen werden. *ggg*

@ Kaori: Drogenschutzgesetz *lol* muss ich mir da jetzt Gedanken machen?

@ Rampunzelou: Nein, die Vier sind nicht in Askaban, doch Näheres erfahrt ihr erst im nächsten oder übernächsten Kapitel. *grübel* Voldemort hab doch Askaban nicht eingenommen, oder hab ich da im Englischen was überlesen? Die Frage nach Pettigrew hat sich ja durch dieses Kapitel erübrigt. *ggg*

@ Miss Shirley Blythe: Macht nichts, diese Wiederholung…genieße ich trotzdem *ggg* Freut mich, dass dir die Fic so gefällt.

@ Santasy: Mach ich, mach ich! Doch manchmal muss gut Ding Weile haben! Will euch ja nicht irgendeinen Schrott vorsetzen. *ggg*

@ kirilein: Ich weiß, dass du gar nicht neugierig bist! Nein, niemals! *ssffgg* Drum macht mir das lesen deiner Reviews auch immer so viel Spaß! Und fühl mich verpflichtet, ganz schnell weiter zu schreiben.

@ lea: Nicht platzen, es geht ja weiter…*ggg*

@ Rolf: Bin mir nicht sicher, ob dein Review nun auf das 18, oder letzte Kapitel bezogen war. Aufs 18. bezogen, denke ich, dass Pettigrew für Lupin nicht unbedingt eine so angenehme Erinnerung ist, da er ja weiß, was dieser in späteren Jahren getan hat. Jetzt im 22. ist er ja vertreten *ggg*, auch wenn Lupin seine Aktion sicher gern anders gehabt hätte.

@ Herminchen999: Ich fühle mich geschmeichelt! *rotwerd*