So hier sind wir nun bei Kapitel 4. Die Gesichte neigt sich langsam dem
Ende. Es tut mir leid das ihr so lange warten mußtet. Nun aber viel Spaß.
Verlin
KAPITEL 4
*~*~*
I could stay awake just to hear you breathing
Watch you smile while you are sleeping
While you far away and dreaming
I could spend my life in this sweet surrender
I could stay lost in this moment forever
Every moment I spend with you is a moment I treasure.
AREOSMITH -" I Don't Wanna Miss A Thing"
*~*~*
Wieder Umfing ihn warme Dunkelheit...Alles war stumm. Wunderbar still. Doch anders als Schlaf. Nah, fühlte er ihren Atem...den Herzschlag. Schmerz und Leid wurden hinweggespült. Und es blieb nur Trost...Frieden... Er hätte ewig verweilen können...
"Königin Arwen!!"
"Mylady, wo seid ihr?!" die kräftige Stimme des Heermeisters drang nach oben. Geradezu brutal riß sie einen in die Wirklichkeit zurück. Viele Schritte, die die Treppe hinauf kamen, waren zu hören. Aufgeregtes Rufen der Suchenden. Ein Fackelschein, und Schatten.
"Mylady, seid ihr wohlauf?!"
Fast zu abrupt löste er sich von ihren Lippen. Und als Arwen ihre Augen aufschlug, erkannte sie Legolas' besorgten, fast verletzten Blick, der auf der offenen Tür ihres Gemaches ruhte. Offenbar suchte man nach ihr. Wieder die Stimme des Heermeisters.
"Königin Arwen!!" sie hatten sie fast gefunden.
Er verweilte einen Augenblick, und Arwen schien es wie eine Ewigkeit, das sie den Schmerz in seinen Augen mustern konnte. Plötzlich und ohne ein Wort, schob Legolas einen Arm unter ihre Beine, den Anderen hinter ihren Rücken, hob sie hoch und trug sie nach draußen. Gleich hinter der Tür erkannte sie die besorgten Blicke ihrer Zofe, drei Bediensteter, des Heermeisters und einiger Soldaten.
"Mylady, ihr seid verletzt!"
Legolas ließ sie langsam auf dem Boden nieder und sofort wurde sie von allen bedrängt. Sie umringten sie bestürzten sie mit Fragen, waren entsetzt über ihre Verletzung. Der kleinen Zofe standen Tränen in den Augen und sie zitterte noch von dem Schock. Der Heermeister war außer sich, und alle Bediensteten sorgten sich zu Tode.
Arwen kümmerte es nicht. Er ging...
Zwischen den Köpfen aller Anwesenden erkannte sie, vom Boden aus, wie Legolas den Weg zur Treppe einschlug. Stark. Aufrecht in der Haltung. Doch irgendwie stumm...wie ein Gebilde aus Asche, das vom Wind hinweggeweht wird. Er sah sie nicht einmal an, kümmerte sich nicht um den Tumult. Auch nicht um seine Wunden.
"Legolas..."
Erst in diesem Moment fiel Arwen wieder auf das sie noch immer Tränen in den Augen hatte. Schnell wischte sie sie davon und sammelte etwas Kraft in ihrer Stimme. Einen Augenblick schien es ihr als würde er innehalten, doch dann, ohne Wort und Blick, verließ er den Flur.
"Mylady, kommt wir bringen euch fort von hier."
Der Heermeister und ein paar Bedienstete packten sie bei den Armen und zerrten sie auf die Füße.
Sie Verstand nicht...hatte nicht einmal gehört...
Wieso weg von hier...?
Und als ihre Bediensteten ihr halfen, den Weg weg von ihrem Gemach zu finden, beobachteten sie wie ihre Königin den Blick nicht von der Treppe wand, über die König Legolas verschwunden war...
*~*~*~*
Sanft zogen Wolken über den Himmel Gondor's. Weiß vor Blau. Warm schien die Herbstsonne auf die Stadt hernieder.
Ruhig musterten ihre Augen einen jungen Turmfalken, wie er über den Feldern vor der Stadt schwebte und auf eine Maus wartete. Wie so oft in letzter Zeit saß Arwen am geöffneten Fenster ihres Gemaches und blickte nach draußen. In diese Welt die einst so makellos erschien, dann ihren Zauber verloren hatte und ihn nun wiederfand.
Zwei Tage nach dem Angriff durch die Orks, war das normale Leben in Minas Tirith wieder eingekehrt. Zerstörtes wurde wieder aufgebaut. Hoffnung und Freude neu geschöpft.
Eine kühle Brise strich durch das Fenster und füllte die erholsame Stille in ihrem Kopf, wieder mit neuen Gedanken. Seit dem Abend des Angriffes ging Legolas ihr aus dem Weg.
Wenn sie jemanden hoch schickte um ihn zu wecken, bekam sie die Nachricht er sei bereits schon vor Stunden fort. Zu den Mahlzeiten erschien er nicht mehr, sprang nicht mehr auf ihren Balkon. Lud sie nicht mehr zu Ritten oder Spaziergängen ein, fragte nicht wie es ihr ging.
Ein paar Mal hatte sie Abends versucht, auf eigene Faust und ohne Vorankündigung, mit ihm zu reden. Doch immer war er nicht zu sprechen oder gerade unterwegs gewesen.
Es schien ihr fast so als vermeide er nicht nur jedes Wort, sondern auch jeden kleinen Blick zwischen ihnen. Und wenn sie sich mal aus Versehen auf einem Gang des Palastes trafen beschränkte er die Unterhaltung auf ein 'Guten Morgen' und setzte augenblicklich seinen Weg fort.
Manchmal sah sie ihn. Wie er auf den Feldern von Pelennor, den Wäldern nahe der Stadt oder den hohen Mauern Minas Tirith's spazieren ging. Er bot ein einsames Bild. Ewig allein... Wie in grelles Licht in der Dunkelheit, dem doch niemand Beachtung schenkte...
So wie jetzt... Plötzlich schien er einfach mitten in ihr Blickfeld zu laufen. Auf der zweiten Wachmauer der Stadt schritt er leicht dahin. Der Wind strich sanft an ihm vorbei, und gedankenverloren schien er die am Himmel tanzenden Vögel zu beobachten.
Schnell erhob sie sich aus ihrem Stuhl. Da war er. Direkt vor ihr. Er ahnte nichts von ihren Gedanken. Nichts von ihren Blicken. Nicht das sie ihn beobachtete. Es war die perfekte Gelegenheit.
Abrupt stieß sie sich vom Fensterbrett ab, wobei der Stuhl, knarrend, ein Stück über den feinen Marmor rutschte. Sie griff sich ihren warmen Mantel streifte ihn nachlässig über und eilte nach draußen. Sie lief fast durch die Gänge des Palastes.
Da war die Tür. Nur noch durch die Stadt.
"Ah, Königin Arwen!"
Erschrocken zuckte sie zusammen. Die Stimme, ihres Buchhaltes klang in diesem Moment fast störend schrill in ihren Ohren.
"Mylady, gut das ich sie antreffe. Wir müssen unbedingt die Berichte über die Rohstoffbestände überprüfen."
Auch das noch! Arwen drehte sich mit einem gekünsteltem Lächeln zu ihm um. Sie sah, wie der schlaksige Mann auf sie zugerannt kam und sich dabei ein paar Blätter des riesigen Stapels, in seinen Armen, auf dem Boden verteilten.
Außer Atem hielt er vor ihr.
"Ich bin in diesem Moment wirklich sehr ungehalten." Versuchte sie mit freundlicher Stimme klar zu machen.
"Aber Mylady. Wir müssen diese Berichte unbedingt nachholen. In den letzten Tagen wollte ich sie schonen. Der Schock über den Angriff saß sicher tief. Aber, jetzt wo sie wieder wohlauf sind, hielt ich es für an der Zeit..."
"Ich muss sie enttäuschen, Zeit habe ich im Moment keine. Und Muße, ehrlich gesagt, noch weniger. Ich werde ihnen ein Andermal zuhören. Entschuldigen sie mich."
Der Buchhalter hob den Zeigefinger , doch nur ein betrübtes Seufzen verließ seinen Mund als sich die Tür hinter Arwen schloss.
Die frische Luft, draußen auf den Straßen beschleunigte Arwens Schritte nur noch. Sie nahm ein paar Abkürzungen durch die Gassen, um schneller zu ihrem Ziel zu kommen.
Diesmal ignorierte sie das immer gegenwärtige 'Guten Tag, Mylady' oder das 'Einen wunderschönen Tag, Königin Arwen!'. Diesmal würde er sie anhören. Er würde ihre Fragen beantworten. Würde mit ihr reden müssen.
Mit einem plötzlich aufkommenden leichten Ärger, erreichte sie die Stelle an der sich Legolas aufgehalten hatte, als sie ihn vom Fenster ihres Gemaches beobachtet hatte.
Vorsichtig näherte sie sich. Wenn er sie bemerkte würde er ihr sicher wieder sofort ausweichen. Mit dem Rücken zu ihr schlenderte er weiterhin über die Mauer. Lautlos trat sie aus dem Schatten eines Hauses hervor und sah zu ihm auf. Offenbar war er so tief in Gedanken, dass er sie tatsächlich noch nicht wahrgenommen hatte.
"Legolas." Sprach sie ihn schließlich an. Sie wollte streng klingen, was aber nicht recht funktionierte. Im nächsten Moment, gerade als sie seinen Namen ausgesprochen hatte, merkte sie wie er zusammenzuckte. Sie glaubte Ärger in ihm aufsteigen zu spüren, was für ihre Laune auch nicht gerade gut war.
Er zögerte einen Augenblick, sprang dann aber wortlos von der Mauer hinunter und versuchte erneut ihr zu entkommen. Arwen lief ihm nach, er drehte sich nicht um.
"Soll das jetzt ewig so weiter gehen? Schweigen wir uns nur noch an? Ignorierst du mich völlig?!"
Abrupt blieb er stehen und hätte sie nicht Acht gegeben wäre sie sicher gegen seinen Rücken gelaufen. Eine lange Pause trat zwischen sie, in der Arwen zweifelte, ob sie ihn wirklich hätte ansprechen sollen.
"Na schön..." seine kräftige und zugleich helle Stimme ertönte und ihr kam es vor als ob sie sie schon ewig nicht mehr vernommen hatte.
Er drehte sich um und blickte ihr direkt in die Augen. Sein Blick wirkte ernst, doch dahinter vernahm sie etwas das sie, solange sie sich kannten, bei ihm, noch die gesehen hatte: Unsicherheit...
"Was willst du das ich tue?" fragte er völlig emotionslos.
"Ich will das du mit mir redest."
"Und worüber?"
"Du weißt worüber..."
Sie merkte, schien sogar fast zu hören, wie er schluckte. Die Unsicherheit, zuerst nur ein einzelner kleiner Punkt, in seinem Blick schien sich auszuweiten wie ein Lauffeuer. Sonst rührte sich nichts. Sie war erstaunt wie gut er in seiner Form bleiben konnte.
"Geht es dir gut?" fragte er schließlich.
Arwen blinzelte leicht durcheinander. Ein Blick den er sofort zu deuten wusste. Das war nicht das, was sie gemeint hatte.
"Ich weiß." reagierte er schnell. "Trotzdem. Geht's dir gut?."
"Ja..." sie nickte und richtete danach den Blick, an die Stelle über seiner Hüfte, wo auch er verletzt worden war. Durch sein weißes, einfaches Hemd konnte sie den Verband hindurchschimmern sehen.
"Und dir...?"
"Du weißt, meine Wunden heilen schnell." antwortete er leise.
In diesem Moment erst wurde ihm klar, wie hilflos doch jeder von ihnen schien. Wie sollte man, diese Unterhaltung, auf den Punkt lenken den man eigentlich hätte besprechen sollen? Er war mit dieser Aufgabe überfordert und sie sicher ebenso. Seine Zweifel übertrugen sich auf sie. Sie, die so stark und entschlossen hier aufgetaucht war blickte nun zu Boden. Ihre Genesung schritt Tag für Tag weiter voran...
"Es tut mir leid." Hörte er sie schließlich sagen.
Mit einem Blinzeln schreckte er aus seinen Gedanken hoch und bemerkte erst jetzt das ihr Blick wieder auf ihm ruhte.
"Was?"
"Es tut mir leid." antworte sie etwas lauter. "Du weißt schon, was...."
Legolas musterte sie einen Moment still. "Du lügst."
Arwen sah ihn zweifelnd an. Er stand einfach so da, durchbohrte sie mit seinen Blicken. Seine Stimme hatte bei den letzten beiden Worten, wütend und fast aufmüpfig geklungen.
"Nein." antwortete sie unsicher.
Schnell trat er ein paar Schritte auf sie zu und stand ihr schließlich so dicht gegenüber, das sie hören konnte wie er atmete, nichts weiter als seinen Geruch wahrnahm und direkt durch seine Augen hindurch auf seine Seele blicken konnte.
"Ich glaube dir nicht." wiederholter er noch einmal in dem selben Tonfall.
Arwen wich ein Stück vor ihm zurück. "Das ist absurd, Legolas."
Sie wollte verschwinden. Weg von hier. Wie töricht und naiv war sie gewesen mit ihm reden zu wollen? Etwas an ihm war anders. Und so, wie er jetzt war, war das Ganze reine Zeitverschwendung. Sie verstand ihn nicht.
Er packte sie am Arm und zog sie zurück, zwang sie zu bleiben. Eine warme Hand legte sich an ihre Wange und als sie den Kopf wieder zu ihm wand, lehnte er sich nach vorne und küßte sie erneut. Zuerst verspannte sich ihr Körper, doch als er sie weiter festhielt spürte er wie ihr Mund weicher wurde.
Sofort schien alles wie weggespült. Alle Trauer, alle Sorge. Und es blieb nur das. Dieses wundervolle Gefühl von Frieden. Völlig neu und alt zugleich. Ruhe....Sicherheit. So wie damals... Eine kleine Angst beschlich sie, sie beide könnten gesehen werden. Doch die Mauer beschützte sie gut.
Langsam begann sie mehr von ihm zu kosten. Ihre Hände fanden den Weg auf seine Schultern.
Schließlich löste er sich von ihr und noch bevor sie ihre Augen öffnete hörte sie ihn flüstern.
"Tut es dir wirklich leid? Das ich hergekommen bin? Der Abend vor zwei Tagen? "Tut dir dieser wundervolle Trost wirklich leid?" er hauchte ihr einen weiteren kleinen Kuß aus die Stirn.
" Mir nicht. Sieh mir in die Augen und sag es mir! Tut es dir leid?"
Arwen hob ihren Blick. Er konnte es leugnen, konnte es abstreiten. Doch sie wusste, an dem Tag, als er mit seinem Auftrag nach Minas Tirith gekommen war, hatte er fast ebenso schwer gelitten wie sie selbst. Sein Schmerz war so deutlich zu spüren gewesen...
Und mit jedem Tag, den er hier verweilte, mit jedem Tag da sie Linderung von ihrem Leiden erfahren hatte, spürte sie das auch sein Schmerz sich linderte. Er half ihr. Sie half ihm. Als würden beide im Regen stehen. Als hätten sie beide diesen riesigen Berg vor sich, nur mit dem wissen das sie gemeinsam überleben konnten.
Sie suchte in sich selbst, und fand Antworten. Der Kuss, ganz gleich ob vor zwei Tagen oder zwei Minuten, hatte nicht körperliches an sich. Eine tiefe Bindung schweißte sie zusammen. Etwas das bereits über Freundschaft hinaus ging. Jedoch nicht soweit das sie es als Liebe beschreiben konnte. Zumindest nicht als eine solche Liebe die sie mit ihrem Mann geteilt hatte. Es war irgend etwas dazwischen für das es keinen Namen gab... Und in seinen Augen, erkannte sie, das auch er nicht mehr in ihnen sah als das.
Das einzige was dieser Kuss brachte war Trost. Trost...Frieden. So rein, so pur...so erlösend. Nichts hatte sie beide dazu bringen können zu vergessen, oder zumindest zu verdrängen, bis auf das.
Es steckte soviel von Aragorn in ihm, so sehr ähnelten sich beide. Es war etwas das sie unbedingt festhalten wollte.
In diesem Moment erkannte sie Schmerz in seinem Blick, Furcht, tief vergraben unter seiner Selbstsicherheit. Wieviel verdankte sie ihm... erneut spürte sie Tränen in sich aufsteigen.
"Tut es dir wirklich leid?" fragte er noch einmal. Seine Stimme hatte sich verändert, und klang nun wieder sanft und melodisch.
Vorsichtig und liebevoll nahm sie sein Gesicht in beide Hände, hauchte zwei Küsse auf seine geschlossenen Augenlieder, und legte ihre Stirn gegen seine, bevor sie flüsternd antwortete.
"Nein..." war diese Antwort "Nein..."
*~*~*~*
Langsam glitten Legolas' Augen über das weiße Papier. Zeile für Zeile, Wort für Wort, Buchstabe für Buchstabe wurde von seinem Gehirn aufgenommen. Das 900 Seiten starke Buch "Gedichte der weißen Stadt" stammte aus der Bibliothek Minas Tirith's. Und war ihm nur zufällig vor die Füße gefallen. Der Autor, Legolas vergaß ständig seinen Namen, war zweifellos ein Genie wenn ihn die Muse küßte. Doch im Moment war dem Elben wenig nach lyrischen Ergüssen. Nicht jetzt.
Die gestrige Aussprache hatte gut getan, und Legolas war froh, das sie seine Anwesenheit nicht bereute. Jetzt käme ihm eine Ablenkung, sehr gelegen.
Und als ob Eru ihm zugehört hätte, klopfte es an der Tür. Schnell klappte er das Buch zu. "Ja, herein!" rief er seinem Gast zu.
Als die Tür aufging, huschte Arwen schnell hindurch und schloss die Tür augenblicklich wieder hinter sich.
"Was äh...?"
"Shhht!" zischte sie schnell und legte ihr Ohr an die Tür.
Legolas musterte sie verwundert. Wie sie da stand, still lauschte, und erleichtert seufzte als draußen Schritte vorbei liefen.
"Was tust du da?" fragte er schließlich
"Flüchten. Vor dem Buchhalter." Sie stieß sich von der Tür ab und kam auf ihn zu.
"Verstehe." nickte Legolas und legte sein Buch abwesend aufs Fensterbrett
"Stör ich dich?"
"Kein bisschen. Ich bin froh das du da bist. Ich muss mit dir reden."
Lächelnd verdrehte sie die Augen. "Ja ich weiß, ich sollte mich nicht vor den Berichten drücken, aber damals hat..."
"Das meinte ich nicht." Etwas in seiner Stimme ließ sie aufhorchen und blies ihr Lächeln davon. Etwas stimmte nicht.
Ohne ein Wort drehte Legolas sich um, ging zur kleinen Kommode neben seinem Bett, holte ein Stück Papier hervor. Als er es Arwen reichte erkannte sie einen Brief, mit dem Siegel der Wälder Ithilien's. Arwen holte ihn aus dem Umschlag hervor, und ein Nicken von Legolas, bedeutete ihr sie solle ihn lesen.
'Mein König Legolas
Ich schreibe Euch hier, mitten aus einer Schlacht hinaus. Ich weiß, ihr seid sicher sehr beschäftigt in der weißen Stadt, doch ich möchte euch nun um eure Hilfe erbitten. Ithilien's Wäldern geht es schlecht. Horden umherstreifender Uruk-hai's und Orks plündern die südliche Grenze unserer Lande. Wir wehren uns mit allen Mitteln, doch der Feind ist zahlreicher als erwartet und von eisernem Willen. Unser Problem ist nicht unsere Waffenstärke. Jedoch Zweifeln unsere jungen Truppen an ihrer Stärke und nur der Glaube, das ihr kommt motiviert sie. Wir baten um Verstärkung aus den nördlichen Truppen, doch euer Volk kämpft an beiden Reihen. Sie werden die Feinde bald bezwungen haben, doch aufgrund dessen das unsere südlichen Linien unerfahrener sind, ersuche ich euch hiermit um unsere Hilfe. Ich bitte meine Störung zu entschuldigen und hoffe auf euer Kommen.
Ilen, Heermeister der Wälder Ihtihlien's '
Langsam, sah sie auf, schlang die Arme um seinen Rücken und legte den Kopf gegen seine Schulter. Und als er ein paar Stunden darauf, die weiße Stadt mit dem Heermeister Gondor's und einer kleinen Zahl Männer verließ, konnte Arwen ihn obwohl ihre elbische Seekraft nachließ, noch bis zu den Grenzen ihres Landes hin verfolgen...
"Nai tiruvantel ar varyuvantel i Valar tielyanna nu vilya..." flüsterte sie als er hinter dem Horizont verschwand.
*~*~*~*
Donnernd schlugen sich die Hufe des weißen Hengstes in den regenassen, schlammigen Boden. Die Luft war kalt, und weiße Atemwolken bildeten sich vor den Nüstern des Tieres und dem Mund seines Reiters. Ein Nebel kroch durch die Baumreihen und legte sich über das flache Land direkt vor ihnen. Lange waren sie alle schon geritten, die Körper der Pferde im Schutz des Dickichts dampften vor Hitze.
Die schwarzen Wolken am Himmel und der eisige Südwind trugen den Geruch von Orks, Blut, Öl, Feuer und Pulver heran.
Arod hielt, und mit seinen scharfen blauen Augen spähte Legolas auf die Ebene hinaus. Er sah sie. Schon seit Stunden erkannte er deutlich die herannahende schwarze Masse von Feinden. Er hatte gar nicht erst versucht sie zu zählen. Wie viele konnten es ein? 2.000? 3.000?
Seit Sauron und Saruman zerschlagen worden waren, herrschte Frieden...doch eigentlich nicht wirklich. Ein Teil ihrer Heere hatte überlebt, zog führerlos und plündernd durch die Lande. In Gondor und Ithilien spürte man es am deutlichsten. Hinter ihm, in den Wäldern, verstecken sich gerade mal 1.000 Elben. Nicht viel...aber es hatte schon mal schlechter ausgesehen. Ja, das hatte es...
Ein Zischen in der Luft riß Legolas aus seinen Gedanken. Ein einzelner brennender Pfeil, flog von dem nur noch 800 Meter entferntem Trupp, direkt auf ihn zu. Die Elben hinter ihm, sahen sie wahrscheinlich nicht... Mit pfeifender Geschwindigkeit flog das Geschoß ihm entgegen. Man hatte auf den Punkt direkt zwischen seinen Augen gezielt. Weder Reiter noch Pferd rührten sich. Den Blick fest auf den Feind gerichtet, lehnte Legolas seinen Kopf nach rechts und der Pfeil flog ein paar Millimeterbreit an ihm vorbei. Er konnte die unangenehme Hitze des Feuers noch an den Schläfen spüren.
Die Orks gröhlten. Einige vor Kampfeslust, die Anderen vor Enttäuschung das ihr Ziel verfehlt wurde. Wild schrieen sie durcheinander, und das Geräusch ihrer aneinanderschlagenden Schwerter, Äxte und Bögen drang bis zu den Elben vor.
Kurz schloss, Legolas, Prinz des Düsterwaldes und König der Wälder Ithilien's die Augen. Spannte seine Muskeln an, atmete die nach einem Unwetter riechende Luft tief in seine Lungen ein und aus. Und wieder, weiße Atemwolken vor nebeligem, nassem Hintergrund.
Als er die Augen wieder öffnete, hatten die Orks ihre Schritte beschleunigt. Stürmten nun auf ihn zu. Legolas zog das alte Schwert seines Vaters, welches nun in seinem Besitz war, aus der Scheide. Der Name des Schwertes war Tardamin, einen Moment kamen dem Elben Erinnerungen an sein früheres Training in den Sinn. Damals im Düsterwald, als er noch sehr jung, und dieses Schwert fiel zu schwer für ihn gewesen war. Wie entfernt jetzt alles schien....
"Rochon enni!" rief er laut aus. Und kurz darauf traten seine Truppen aus ihrem Versteck heraus.
500 Meter waren die Orks nah.
Er konnte den Zweifel der jungen Elben deutlich spüren. Doch zugleich auch ihre Hoffnung, ihren Mut und ihre Zuversicht, angesichts einer Zeit, in der Elben langsam anfingen der Vergangenheit Mittelerdes anzugehören.
Die Pferde scharrten mit den Hufen.
"Dail ú -chyn ú -danno i failad a thi!" Schwerter wurden gezogen, Pfeile auf die Sehnen gelegt.
Legolas hob Tardamin hoch in den Himmel.
"Herio!!" Arod bäumte sich zu seiner vollen Größe auf und wieherte laut. Mit einem Satz stürmten er und sein Reiter nach vorne. Und hinter ihnen 1.000 Elben aus Ithilien.
Mit jedem Meter, erhöhte sich ihre Geschwindigkeit.
Ein Donner flog über das Land...und hielt alles in einer Zeitlupe fest. Die Hufe der Pferde die über das Gras flogen, ihre wehenden Mähnen und die Reiter auf ihren Rücken. Entschlossen und verzweifelt zugleich.
Alle Geräusche wurden geschluckt....
...
Das Rufen der Männer, das Gröhlen der Orks als die ersten Elben durch Pfeile fielen... Das wilde Schnauben der Tiere...
Und es blieb nur ein Herzschlag, als beide Mächte aufeinander trafen...
Nur das Leben...
Und der Tod.
*~*~*~*
Mit einem Blinzeln war alles dahin. Statt Illusion und Vorstellung, trat wieder die Wirklichkeit, zuerst nur ein kleiner Aspekt der Träume, wieder ans Tageslicht und verdrängte Eingebildetes.
Keine schwebende Leichtigkeit umfing einen mehr. Und Arwen spürte wieder die Weiche ihres Bettes, das helle Licht eines Morgens und die frische Luft eines neuen Tages.
Rasch setzte sie sich auf, stieg aus dem Bett und warf sich einen leichten Morgenmantel über die Schultern.
Vierzehn Tage war Legolas nun schon fort. Ithilien, sein Volk und Reich zu verteidigen. Oft hatte sie Nachrichten von den Kämpfen erhalten. Die Schlachten waren groß. Es hatte wohl viele Siege und Verluste gegeben. Viele waren gefallen, und ein Teil der südlichen Wälder wurde unter den Orks niedergebrannt.
Doch wie man berichtete war nun alles ausgestanden und der größte Ansturm abgewandt.
Es hieß nun, jeden Tag könnten die kleinen Truppen die Arwen mit Legolas und ihrem Heermeister geschickt hatte, Minas Tirith wieder heil erreichen.
Es schien Arwen irgendwie merkwürdig und auch fremd. Noch nicht glaubhaft...aber sie war glücklich...
Sie freut sich auf die Rückkehr auf ihr Wiedersehen....
Der Verlust wog schwer, und nichts würde es geben, nicht mal eine Unsterbliche Zeit die ihn wieder aufwiegen konnte.
Doch seid kurzem schien der Regen abzuschwächen...Langsam...sehr langsam....
...Ja...
Nachdem Arwen ein kleines Frühstück schnell zu sich genommen hatte, war erneut ein Besuch des Buchhalters an der Tagesordnung. Ja, sie hatte es sogar geschafft die Rohstoffbestands-Berichte unbeschadet zu überstehen...
"Unsere Waffenmanufakturen leisten gute Arbeit. In letzter Zeit hat sich ihre Arbeit rentiert." Mit nachdenklichem Blick studierte Arwen die vielen Zahlen des Berichtes während ihr der schlaksige Buchhalter, zufrieden über die Schulter schaute.
"Unsere Ernten sind in diesem Jahr ebenfalls besser ausgefallen, als das Jahr zuvor. Und unsere Handelsbeziehungen zum Norden und Osten könnten nicht besser sein." ergänzte er stolz.
"Das ist wunderbar." Arwen lächelte ihm zu und schob den Block Papier, in eine der Schubladen, eines großen Eichenholzschrankes.
"Es freut mich zu sehen das es Mylady nun endlich besser geht. Offenbar haben euch ein paar Wochen Pause gut getan." Er nahm seine Brille von den Augen, und putzte sie kurz mit einem kleinen Tuch.
"Danke, das haben sie wirklich. Aber es war nicht nur das..."
"Jedenfalls..." er setzte seine Brille wieder auf. "...freut es mich. Mit den Berichten wären wir, für heute, am Ende. Einen wunderschönen Tag, Mylady." Ehrlich verbeugte er sich.
"Das wünsche ich euch auch." Arwen erhob sich von ihrem Stuhl und verließ das Beraterzimmer.
Zurück in ihrem Gemach, goß sie sich einen warmen Tee, den ihre Zofe bereitgestellt hatte in eine kleine Tasse und schlenderte zum großen Fenster, das wie immer weit offen stand. Gerade als sie die Tasse zu ihren Lippen hob, ertönte von der ersten Wachmauer der Stadt das Horn.
Zwei kurze Stöße, und der Ruf. "Die Truppen kehren zurück!! Öffnet das Tor!!" Ohne ihm weiter Beachtung schenken, stellte Arwen den Tee auf dem Fensterbrett ab, wobei sie etwas verschüttete, und lief hinaus auf ihren Balkon.
In der Ferne erkannte sie die Männer die so schnell sie konnten ihrer Heimat entgegenritten. Es fehlte kaum jemand. Fast alle waren zurückgekehrt. Vorne, der Truppe ein Stück voraus, erkannte sie das vertraute Gesicht ihres Heermeisters. Der junge Mann, sprang kurz vor den Stadtmauern von seinem Pferd und fiel seiner Frau in die Arme. Ein kleiner Junge kam ebenfalls dazu. Er hob ihn hoch und die kleinen Ärmchen schlangen sich um seinen Hals.
Ihre Augen suchten die Reihen der Männer ab. Und schließlich konnte Arwen inmitten der Anderen Arod entdecken. Sein weißes Fell und seine erhabene Haltung stachen ihn von den anderen Pferden ab. Doch im nächsten Moment erkannte sie das der Hengst reiterlos war.
Noch einmal gingen ihre Augen alle Männer der Truppe durch. Vom Heermeister zurück zu Arod, der inzwischen vor den Stadtmauern friedlich zu grasen begann.
Und gerade als sich Befürchtungen und Zweifel in ihr bildet, landete jemand mit einem Ruck direkt neben ihr auf dem Balkon. Erschrocken fuhr Arwen zusammen und wich ein Stück zurück.
"Du hast gedacht ich sei nicht dabei, hab ich Recht?" meinte eine vorwitzige Stimme laut.
Und da war er wieder. Noch mit einem elbischen ledernen Brustharnisch, Schwert, Mantel, Pfeil und Bogen ausgerüstet. Verschmitzt grinste er sie mit leuchtenden Augen an. Es war teilweise ein unglaublicher Anblick. Er war hier. War der Alte. Hatte nicht einen Kratzer abgekriegt.
Sie lief auf ihn zu. Direkt in seine Arme. Hielt ihn fest und drückte ihn an sich. Atmete wieder seinen vertrauten Geruch. So wie damals... Als er in einer verregneten Nacht, Minas Tirith erreicht hatte und beide sich begegnet waren.
Aber heute war es anders.
Heute lachten sie...
*~*~*~*
Wieder zogen ein paar Tage ins Land. Tage die besser waren. Tage ohne Hohn, Spott, Mitleid, Sorge Ärger und Tränen. Tage an denen man sein wollte...einfach sein. Tage voller Sicherheit, Tage voller Hoffnung...Tage voller Trost.
Drei Wochen nach seiner Rückkehr aus Ithilien, saß Legolas an der Tafel des großen Speisesaals. Das Abendessen war vor gut zwei Stunden aufgetragen worden. Wiedereinmal viel zuviel für nur zwei Personen. Bequem lehnte er sich in seinen Stuhl und trank den letzten Schluck Wein. Arwen dankte ihren Bediensteten und dem Koch, die sofort dabei waren alles abzutragen wenn man sein Besteck seitlich auf den Teller legte.
"Die Hobbits und Gimli hätten sicher ihre wahre Freude an diesem Essen gehabt." bemerkte sie als beide wieder allein im Raum waren. Legolas lachte kurz auf. "Allerdings...das hätten sie."
Noch einmal öffnete sich die Tür des Speisesaals. "Darf ich den Herrschaften noch Wein nachschenken?" Arwen blickte zu Legolas, der dem Bediensteten mit einer kleinen Geste verneinte. "Danke, das war alles. Macht nun Schluß." "Vielen Dank Mylady." schnell huschte der junge Mann aus der Tür.
Eine kleine, aber angenehm stille Pause trat in den Raum. Das Knistern der Holzscheite im Ofen, war ein wunderbar vertrautes Geräusch für solche Abende geworden, und beide sahen es schon fast als selbstverständlich an. Vom Schein des Feuers weg musterte sie ihn eine kleine Weil, kam dann aber ohne Umschweife auf den Punkt und durchbrach damit die Stille.
"Was willst du mir sagen?"
Legolas schaute überrascht auf. "Was?"
"Was willst du mir sagen?" wiederholte sie.
Mit einem kleinen Ruck erhob er sich von seinem Platz, und ging ein paar Schritte auf sie zu, dabei immer noch das leere Weinglas in der Hand.
"Was meinst du?" "Du willst mir irgend etwas sagen. Den ganzen Tag schon. Aber bis jetzt bliebst du still. Ganz gleich was, sag es mir!"
Erneut trat Stille zwischen sie doch dieses Mal war sie alles andere als angenehm. Nachdenklich schaute er zu Boden, bevor er schließlich vor ihr stehen blieb den Blick hob und Worte faßte. Still und sanft.
"Ich werde bald gehen müssen..."
Es war eine Nachricht die überraschend kam. Viel zu abrupt für Arwen.
Aber wenn sie genau darüber nachdachte war es etwas, das sie tief in sich schon geahnt hatte.... Trotzdem stand sie von ihrem Platz auf. Ihre Stimme klang fast schon ungläubig.
"Du willst schon gehen? Warum?"
"Erinnerst du dich daran was ich dir sagte, an unserem ersten gemeinsamen Abend den wir hier saßen?"
Still sah sie ihm in die Augen erwiderte aber nichts.
"Ich sagte zu dir: 'Laufe nicht davon!'....Du hast nun aufgehört davon zu laufen, Arwen." Er schluckte kurz, fuhr dann aber fort. "Ich sehe es. Tag um Tag. Du wächst...und du lachst. Du brauchst mich nun nicht mehr.2
Schnell nahm sie sein Gesicht in ihre Hände und schüttelte den Kopf.
"Das stimmt nicht, Legolas." Langsam und vorsichtig zog sie ihn zu sich hinunter und küßte ihn. Schloß die Augen. Tauchte ein. Sanft und federleicht... Als der Kuss endete und beide die Augen wieder aufschlugen wusste auch sie es.
"Doch das tut es..." flüsterte er.
Beide schlossen sich in die Arme. Hätten alles getan um zu bleiben. Hier wo sie waren. Wo sie etwas füreinander sein konnten was kein anderer hätte sein können. Aber genauso sicher war ihre Gewißheit...
"Ich möchte nicht das du gehst."
"Ich auch nicht..." antworte Legolas. Und Arwen merkte, das nichts was er jemals gesagt hatte, ehrlicher gewesen war als diese drei Worte.
*~*~*~*
Am übernächsten Morgen standen Legolas und Arwen vor den Toren der weißen Stadt. Als er an diesem Morgen aus seinem Gemach getreten war, hatte er genauso ausgesehen wie bei seiner Ankunft. Ein elbisches wunderschönes Gewand. Ein Bogen mit Köcher auf dem Rücken. Der dunkelblaue Mantel verhüllte seine Gestalt.
Ein frischer Wind wehte über den Pelennor und Arod, der weiße Hengst, einst ein Geschenk von Èomer, scharrte aufgeregt mit dem Huf. Legolas hob den Kopf und schaute auf die kleinen Wolken, die um die Sonnenstrahlen herumtanzten.
"Wenn wir Pech haben..." fing er an.
"...regnet es heute." beendete Arwen den Satz. Legolas blickte ihr wieder in die Augen. Warm...gütig.
"Ja...genau."
Nun musste sie schwer schlucken, und Legolas schlang vorsichtig die Arme um sie. Fest klammerte sie sich an ihn.
In diesem Moment fielen die ersten Tropfen. Zuerst nur einige wenige, aber dann, gleichzeitig mit dem Sonnenschein setzte der Regen ein. Sonnenregen... Die Erlösung des Himmels. Lebensspenden und erfrischend...
Legolas und Arwen lachten gleichzeitig auf, und vorsichtig wischte er ein Träne von ihrer Wange.
"Ich danke dir..." flüsterte sie leise.
"Glaube mir ich werde immer bei dir sein, um dich vor dem Regen zu schützen.... Immer..."
Seine Worte hallten noch lange in ihren Ohren, als Legolas die weiße Stadt verließ. Im Regen ritt er davon und Arwen konnte ihm nachsehen. Und alles endete wie es begann. Regen...
....
Man konnte es abstreiten...doch ein Leben ohne ihn, gab es nicht...
*~*~*~*
ES FOLGT NOCH EIN EPILOG!!!! Nicht alle abhauen!!! *gg* Ganz am Ende sind wir noch nicht!!! Also wartet bitte noch etwas!!! Dieses Kapitel war mit Abstand das schwerste der Geschichte. Ich entschuldige mich noch einmal für die lange Wartezeit!!!
Bitte Reviews!!!
Verlin
Elbisch: Nai tiruvantel ar varyuvantel i Valar tielyanna nu vilya : Mögen die Valar dich auf deinem weg unter dem Firmament schützen
Rochon enni : Reiter zu mir
Dail ú -chyn ú -danno i failad a thi: Zeigt kein Erbarmen
Herio : Angriff
KAPITEL 4
*~*~*
I could stay awake just to hear you breathing
Watch you smile while you are sleeping
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*~*~*
Wieder Umfing ihn warme Dunkelheit...Alles war stumm. Wunderbar still. Doch anders als Schlaf. Nah, fühlte er ihren Atem...den Herzschlag. Schmerz und Leid wurden hinweggespült. Und es blieb nur Trost...Frieden... Er hätte ewig verweilen können...
"Königin Arwen!!"
"Mylady, wo seid ihr?!" die kräftige Stimme des Heermeisters drang nach oben. Geradezu brutal riß sie einen in die Wirklichkeit zurück. Viele Schritte, die die Treppe hinauf kamen, waren zu hören. Aufgeregtes Rufen der Suchenden. Ein Fackelschein, und Schatten.
"Mylady, seid ihr wohlauf?!"
Fast zu abrupt löste er sich von ihren Lippen. Und als Arwen ihre Augen aufschlug, erkannte sie Legolas' besorgten, fast verletzten Blick, der auf der offenen Tür ihres Gemaches ruhte. Offenbar suchte man nach ihr. Wieder die Stimme des Heermeisters.
"Königin Arwen!!" sie hatten sie fast gefunden.
Er verweilte einen Augenblick, und Arwen schien es wie eine Ewigkeit, das sie den Schmerz in seinen Augen mustern konnte. Plötzlich und ohne ein Wort, schob Legolas einen Arm unter ihre Beine, den Anderen hinter ihren Rücken, hob sie hoch und trug sie nach draußen. Gleich hinter der Tür erkannte sie die besorgten Blicke ihrer Zofe, drei Bediensteter, des Heermeisters und einiger Soldaten.
"Mylady, ihr seid verletzt!"
Legolas ließ sie langsam auf dem Boden nieder und sofort wurde sie von allen bedrängt. Sie umringten sie bestürzten sie mit Fragen, waren entsetzt über ihre Verletzung. Der kleinen Zofe standen Tränen in den Augen und sie zitterte noch von dem Schock. Der Heermeister war außer sich, und alle Bediensteten sorgten sich zu Tode.
Arwen kümmerte es nicht. Er ging...
Zwischen den Köpfen aller Anwesenden erkannte sie, vom Boden aus, wie Legolas den Weg zur Treppe einschlug. Stark. Aufrecht in der Haltung. Doch irgendwie stumm...wie ein Gebilde aus Asche, das vom Wind hinweggeweht wird. Er sah sie nicht einmal an, kümmerte sich nicht um den Tumult. Auch nicht um seine Wunden.
"Legolas..."
Erst in diesem Moment fiel Arwen wieder auf das sie noch immer Tränen in den Augen hatte. Schnell wischte sie sie davon und sammelte etwas Kraft in ihrer Stimme. Einen Augenblick schien es ihr als würde er innehalten, doch dann, ohne Wort und Blick, verließ er den Flur.
"Mylady, kommt wir bringen euch fort von hier."
Der Heermeister und ein paar Bedienstete packten sie bei den Armen und zerrten sie auf die Füße.
Sie Verstand nicht...hatte nicht einmal gehört...
Wieso weg von hier...?
Und als ihre Bediensteten ihr halfen, den Weg weg von ihrem Gemach zu finden, beobachteten sie wie ihre Königin den Blick nicht von der Treppe wand, über die König Legolas verschwunden war...
*~*~*~*
Sanft zogen Wolken über den Himmel Gondor's. Weiß vor Blau. Warm schien die Herbstsonne auf die Stadt hernieder.
Ruhig musterten ihre Augen einen jungen Turmfalken, wie er über den Feldern vor der Stadt schwebte und auf eine Maus wartete. Wie so oft in letzter Zeit saß Arwen am geöffneten Fenster ihres Gemaches und blickte nach draußen. In diese Welt die einst so makellos erschien, dann ihren Zauber verloren hatte und ihn nun wiederfand.
Zwei Tage nach dem Angriff durch die Orks, war das normale Leben in Minas Tirith wieder eingekehrt. Zerstörtes wurde wieder aufgebaut. Hoffnung und Freude neu geschöpft.
Eine kühle Brise strich durch das Fenster und füllte die erholsame Stille in ihrem Kopf, wieder mit neuen Gedanken. Seit dem Abend des Angriffes ging Legolas ihr aus dem Weg.
Wenn sie jemanden hoch schickte um ihn zu wecken, bekam sie die Nachricht er sei bereits schon vor Stunden fort. Zu den Mahlzeiten erschien er nicht mehr, sprang nicht mehr auf ihren Balkon. Lud sie nicht mehr zu Ritten oder Spaziergängen ein, fragte nicht wie es ihr ging.
Ein paar Mal hatte sie Abends versucht, auf eigene Faust und ohne Vorankündigung, mit ihm zu reden. Doch immer war er nicht zu sprechen oder gerade unterwegs gewesen.
Es schien ihr fast so als vermeide er nicht nur jedes Wort, sondern auch jeden kleinen Blick zwischen ihnen. Und wenn sie sich mal aus Versehen auf einem Gang des Palastes trafen beschränkte er die Unterhaltung auf ein 'Guten Morgen' und setzte augenblicklich seinen Weg fort.
Manchmal sah sie ihn. Wie er auf den Feldern von Pelennor, den Wäldern nahe der Stadt oder den hohen Mauern Minas Tirith's spazieren ging. Er bot ein einsames Bild. Ewig allein... Wie in grelles Licht in der Dunkelheit, dem doch niemand Beachtung schenkte...
So wie jetzt... Plötzlich schien er einfach mitten in ihr Blickfeld zu laufen. Auf der zweiten Wachmauer der Stadt schritt er leicht dahin. Der Wind strich sanft an ihm vorbei, und gedankenverloren schien er die am Himmel tanzenden Vögel zu beobachten.
Schnell erhob sie sich aus ihrem Stuhl. Da war er. Direkt vor ihr. Er ahnte nichts von ihren Gedanken. Nichts von ihren Blicken. Nicht das sie ihn beobachtete. Es war die perfekte Gelegenheit.
Abrupt stieß sie sich vom Fensterbrett ab, wobei der Stuhl, knarrend, ein Stück über den feinen Marmor rutschte. Sie griff sich ihren warmen Mantel streifte ihn nachlässig über und eilte nach draußen. Sie lief fast durch die Gänge des Palastes.
Da war die Tür. Nur noch durch die Stadt.
"Ah, Königin Arwen!"
Erschrocken zuckte sie zusammen. Die Stimme, ihres Buchhaltes klang in diesem Moment fast störend schrill in ihren Ohren.
"Mylady, gut das ich sie antreffe. Wir müssen unbedingt die Berichte über die Rohstoffbestände überprüfen."
Auch das noch! Arwen drehte sich mit einem gekünsteltem Lächeln zu ihm um. Sie sah, wie der schlaksige Mann auf sie zugerannt kam und sich dabei ein paar Blätter des riesigen Stapels, in seinen Armen, auf dem Boden verteilten.
Außer Atem hielt er vor ihr.
"Ich bin in diesem Moment wirklich sehr ungehalten." Versuchte sie mit freundlicher Stimme klar zu machen.
"Aber Mylady. Wir müssen diese Berichte unbedingt nachholen. In den letzten Tagen wollte ich sie schonen. Der Schock über den Angriff saß sicher tief. Aber, jetzt wo sie wieder wohlauf sind, hielt ich es für an der Zeit..."
"Ich muss sie enttäuschen, Zeit habe ich im Moment keine. Und Muße, ehrlich gesagt, noch weniger. Ich werde ihnen ein Andermal zuhören. Entschuldigen sie mich."
Der Buchhalter hob den Zeigefinger , doch nur ein betrübtes Seufzen verließ seinen Mund als sich die Tür hinter Arwen schloss.
Die frische Luft, draußen auf den Straßen beschleunigte Arwens Schritte nur noch. Sie nahm ein paar Abkürzungen durch die Gassen, um schneller zu ihrem Ziel zu kommen.
Diesmal ignorierte sie das immer gegenwärtige 'Guten Tag, Mylady' oder das 'Einen wunderschönen Tag, Königin Arwen!'. Diesmal würde er sie anhören. Er würde ihre Fragen beantworten. Würde mit ihr reden müssen.
Mit einem plötzlich aufkommenden leichten Ärger, erreichte sie die Stelle an der sich Legolas aufgehalten hatte, als sie ihn vom Fenster ihres Gemaches beobachtet hatte.
Vorsichtig näherte sie sich. Wenn er sie bemerkte würde er ihr sicher wieder sofort ausweichen. Mit dem Rücken zu ihr schlenderte er weiterhin über die Mauer. Lautlos trat sie aus dem Schatten eines Hauses hervor und sah zu ihm auf. Offenbar war er so tief in Gedanken, dass er sie tatsächlich noch nicht wahrgenommen hatte.
"Legolas." Sprach sie ihn schließlich an. Sie wollte streng klingen, was aber nicht recht funktionierte. Im nächsten Moment, gerade als sie seinen Namen ausgesprochen hatte, merkte sie wie er zusammenzuckte. Sie glaubte Ärger in ihm aufsteigen zu spüren, was für ihre Laune auch nicht gerade gut war.
Er zögerte einen Augenblick, sprang dann aber wortlos von der Mauer hinunter und versuchte erneut ihr zu entkommen. Arwen lief ihm nach, er drehte sich nicht um.
"Soll das jetzt ewig so weiter gehen? Schweigen wir uns nur noch an? Ignorierst du mich völlig?!"
Abrupt blieb er stehen und hätte sie nicht Acht gegeben wäre sie sicher gegen seinen Rücken gelaufen. Eine lange Pause trat zwischen sie, in der Arwen zweifelte, ob sie ihn wirklich hätte ansprechen sollen.
"Na schön..." seine kräftige und zugleich helle Stimme ertönte und ihr kam es vor als ob sie sie schon ewig nicht mehr vernommen hatte.
Er drehte sich um und blickte ihr direkt in die Augen. Sein Blick wirkte ernst, doch dahinter vernahm sie etwas das sie, solange sie sich kannten, bei ihm, noch die gesehen hatte: Unsicherheit...
"Was willst du das ich tue?" fragte er völlig emotionslos.
"Ich will das du mit mir redest."
"Und worüber?"
"Du weißt worüber..."
Sie merkte, schien sogar fast zu hören, wie er schluckte. Die Unsicherheit, zuerst nur ein einzelner kleiner Punkt, in seinem Blick schien sich auszuweiten wie ein Lauffeuer. Sonst rührte sich nichts. Sie war erstaunt wie gut er in seiner Form bleiben konnte.
"Geht es dir gut?" fragte er schließlich.
Arwen blinzelte leicht durcheinander. Ein Blick den er sofort zu deuten wusste. Das war nicht das, was sie gemeint hatte.
"Ich weiß." reagierte er schnell. "Trotzdem. Geht's dir gut?."
"Ja..." sie nickte und richtete danach den Blick, an die Stelle über seiner Hüfte, wo auch er verletzt worden war. Durch sein weißes, einfaches Hemd konnte sie den Verband hindurchschimmern sehen.
"Und dir...?"
"Du weißt, meine Wunden heilen schnell." antwortete er leise.
In diesem Moment erst wurde ihm klar, wie hilflos doch jeder von ihnen schien. Wie sollte man, diese Unterhaltung, auf den Punkt lenken den man eigentlich hätte besprechen sollen? Er war mit dieser Aufgabe überfordert und sie sicher ebenso. Seine Zweifel übertrugen sich auf sie. Sie, die so stark und entschlossen hier aufgetaucht war blickte nun zu Boden. Ihre Genesung schritt Tag für Tag weiter voran...
"Es tut mir leid." Hörte er sie schließlich sagen.
Mit einem Blinzeln schreckte er aus seinen Gedanken hoch und bemerkte erst jetzt das ihr Blick wieder auf ihm ruhte.
"Was?"
"Es tut mir leid." antworte sie etwas lauter. "Du weißt schon, was...."
Legolas musterte sie einen Moment still. "Du lügst."
Arwen sah ihn zweifelnd an. Er stand einfach so da, durchbohrte sie mit seinen Blicken. Seine Stimme hatte bei den letzten beiden Worten, wütend und fast aufmüpfig geklungen.
"Nein." antwortete sie unsicher.
Schnell trat er ein paar Schritte auf sie zu und stand ihr schließlich so dicht gegenüber, das sie hören konnte wie er atmete, nichts weiter als seinen Geruch wahrnahm und direkt durch seine Augen hindurch auf seine Seele blicken konnte.
"Ich glaube dir nicht." wiederholter er noch einmal in dem selben Tonfall.
Arwen wich ein Stück vor ihm zurück. "Das ist absurd, Legolas."
Sie wollte verschwinden. Weg von hier. Wie töricht und naiv war sie gewesen mit ihm reden zu wollen? Etwas an ihm war anders. Und so, wie er jetzt war, war das Ganze reine Zeitverschwendung. Sie verstand ihn nicht.
Er packte sie am Arm und zog sie zurück, zwang sie zu bleiben. Eine warme Hand legte sich an ihre Wange und als sie den Kopf wieder zu ihm wand, lehnte er sich nach vorne und küßte sie erneut. Zuerst verspannte sich ihr Körper, doch als er sie weiter festhielt spürte er wie ihr Mund weicher wurde.
Sofort schien alles wie weggespült. Alle Trauer, alle Sorge. Und es blieb nur das. Dieses wundervolle Gefühl von Frieden. Völlig neu und alt zugleich. Ruhe....Sicherheit. So wie damals... Eine kleine Angst beschlich sie, sie beide könnten gesehen werden. Doch die Mauer beschützte sie gut.
Langsam begann sie mehr von ihm zu kosten. Ihre Hände fanden den Weg auf seine Schultern.
Schließlich löste er sich von ihr und noch bevor sie ihre Augen öffnete hörte sie ihn flüstern.
"Tut es dir wirklich leid? Das ich hergekommen bin? Der Abend vor zwei Tagen? "Tut dir dieser wundervolle Trost wirklich leid?" er hauchte ihr einen weiteren kleinen Kuß aus die Stirn.
" Mir nicht. Sieh mir in die Augen und sag es mir! Tut es dir leid?"
Arwen hob ihren Blick. Er konnte es leugnen, konnte es abstreiten. Doch sie wusste, an dem Tag, als er mit seinem Auftrag nach Minas Tirith gekommen war, hatte er fast ebenso schwer gelitten wie sie selbst. Sein Schmerz war so deutlich zu spüren gewesen...
Und mit jedem Tag, den er hier verweilte, mit jedem Tag da sie Linderung von ihrem Leiden erfahren hatte, spürte sie das auch sein Schmerz sich linderte. Er half ihr. Sie half ihm. Als würden beide im Regen stehen. Als hätten sie beide diesen riesigen Berg vor sich, nur mit dem wissen das sie gemeinsam überleben konnten.
Sie suchte in sich selbst, und fand Antworten. Der Kuss, ganz gleich ob vor zwei Tagen oder zwei Minuten, hatte nicht körperliches an sich. Eine tiefe Bindung schweißte sie zusammen. Etwas das bereits über Freundschaft hinaus ging. Jedoch nicht soweit das sie es als Liebe beschreiben konnte. Zumindest nicht als eine solche Liebe die sie mit ihrem Mann geteilt hatte. Es war irgend etwas dazwischen für das es keinen Namen gab... Und in seinen Augen, erkannte sie, das auch er nicht mehr in ihnen sah als das.
Das einzige was dieser Kuss brachte war Trost. Trost...Frieden. So rein, so pur...so erlösend. Nichts hatte sie beide dazu bringen können zu vergessen, oder zumindest zu verdrängen, bis auf das.
Es steckte soviel von Aragorn in ihm, so sehr ähnelten sich beide. Es war etwas das sie unbedingt festhalten wollte.
In diesem Moment erkannte sie Schmerz in seinem Blick, Furcht, tief vergraben unter seiner Selbstsicherheit. Wieviel verdankte sie ihm... erneut spürte sie Tränen in sich aufsteigen.
"Tut es dir wirklich leid?" fragte er noch einmal. Seine Stimme hatte sich verändert, und klang nun wieder sanft und melodisch.
Vorsichtig und liebevoll nahm sie sein Gesicht in beide Hände, hauchte zwei Küsse auf seine geschlossenen Augenlieder, und legte ihre Stirn gegen seine, bevor sie flüsternd antwortete.
"Nein..." war diese Antwort "Nein..."
*~*~*~*
Langsam glitten Legolas' Augen über das weiße Papier. Zeile für Zeile, Wort für Wort, Buchstabe für Buchstabe wurde von seinem Gehirn aufgenommen. Das 900 Seiten starke Buch "Gedichte der weißen Stadt" stammte aus der Bibliothek Minas Tirith's. Und war ihm nur zufällig vor die Füße gefallen. Der Autor, Legolas vergaß ständig seinen Namen, war zweifellos ein Genie wenn ihn die Muse küßte. Doch im Moment war dem Elben wenig nach lyrischen Ergüssen. Nicht jetzt.
Die gestrige Aussprache hatte gut getan, und Legolas war froh, das sie seine Anwesenheit nicht bereute. Jetzt käme ihm eine Ablenkung, sehr gelegen.
Und als ob Eru ihm zugehört hätte, klopfte es an der Tür. Schnell klappte er das Buch zu. "Ja, herein!" rief er seinem Gast zu.
Als die Tür aufging, huschte Arwen schnell hindurch und schloss die Tür augenblicklich wieder hinter sich.
"Was äh...?"
"Shhht!" zischte sie schnell und legte ihr Ohr an die Tür.
Legolas musterte sie verwundert. Wie sie da stand, still lauschte, und erleichtert seufzte als draußen Schritte vorbei liefen.
"Was tust du da?" fragte er schließlich
"Flüchten. Vor dem Buchhalter." Sie stieß sich von der Tür ab und kam auf ihn zu.
"Verstehe." nickte Legolas und legte sein Buch abwesend aufs Fensterbrett
"Stör ich dich?"
"Kein bisschen. Ich bin froh das du da bist. Ich muss mit dir reden."
Lächelnd verdrehte sie die Augen. "Ja ich weiß, ich sollte mich nicht vor den Berichten drücken, aber damals hat..."
"Das meinte ich nicht." Etwas in seiner Stimme ließ sie aufhorchen und blies ihr Lächeln davon. Etwas stimmte nicht.
Ohne ein Wort drehte Legolas sich um, ging zur kleinen Kommode neben seinem Bett, holte ein Stück Papier hervor. Als er es Arwen reichte erkannte sie einen Brief, mit dem Siegel der Wälder Ithilien's. Arwen holte ihn aus dem Umschlag hervor, und ein Nicken von Legolas, bedeutete ihr sie solle ihn lesen.
'Mein König Legolas
Ich schreibe Euch hier, mitten aus einer Schlacht hinaus. Ich weiß, ihr seid sicher sehr beschäftigt in der weißen Stadt, doch ich möchte euch nun um eure Hilfe erbitten. Ithilien's Wäldern geht es schlecht. Horden umherstreifender Uruk-hai's und Orks plündern die südliche Grenze unserer Lande. Wir wehren uns mit allen Mitteln, doch der Feind ist zahlreicher als erwartet und von eisernem Willen. Unser Problem ist nicht unsere Waffenstärke. Jedoch Zweifeln unsere jungen Truppen an ihrer Stärke und nur der Glaube, das ihr kommt motiviert sie. Wir baten um Verstärkung aus den nördlichen Truppen, doch euer Volk kämpft an beiden Reihen. Sie werden die Feinde bald bezwungen haben, doch aufgrund dessen das unsere südlichen Linien unerfahrener sind, ersuche ich euch hiermit um unsere Hilfe. Ich bitte meine Störung zu entschuldigen und hoffe auf euer Kommen.
Ilen, Heermeister der Wälder Ihtihlien's '
Langsam, sah sie auf, schlang die Arme um seinen Rücken und legte den Kopf gegen seine Schulter. Und als er ein paar Stunden darauf, die weiße Stadt mit dem Heermeister Gondor's und einer kleinen Zahl Männer verließ, konnte Arwen ihn obwohl ihre elbische Seekraft nachließ, noch bis zu den Grenzen ihres Landes hin verfolgen...
"Nai tiruvantel ar varyuvantel i Valar tielyanna nu vilya..." flüsterte sie als er hinter dem Horizont verschwand.
*~*~*~*
Donnernd schlugen sich die Hufe des weißen Hengstes in den regenassen, schlammigen Boden. Die Luft war kalt, und weiße Atemwolken bildeten sich vor den Nüstern des Tieres und dem Mund seines Reiters. Ein Nebel kroch durch die Baumreihen und legte sich über das flache Land direkt vor ihnen. Lange waren sie alle schon geritten, die Körper der Pferde im Schutz des Dickichts dampften vor Hitze.
Die schwarzen Wolken am Himmel und der eisige Südwind trugen den Geruch von Orks, Blut, Öl, Feuer und Pulver heran.
Arod hielt, und mit seinen scharfen blauen Augen spähte Legolas auf die Ebene hinaus. Er sah sie. Schon seit Stunden erkannte er deutlich die herannahende schwarze Masse von Feinden. Er hatte gar nicht erst versucht sie zu zählen. Wie viele konnten es ein? 2.000? 3.000?
Seit Sauron und Saruman zerschlagen worden waren, herrschte Frieden...doch eigentlich nicht wirklich. Ein Teil ihrer Heere hatte überlebt, zog führerlos und plündernd durch die Lande. In Gondor und Ithilien spürte man es am deutlichsten. Hinter ihm, in den Wäldern, verstecken sich gerade mal 1.000 Elben. Nicht viel...aber es hatte schon mal schlechter ausgesehen. Ja, das hatte es...
Ein Zischen in der Luft riß Legolas aus seinen Gedanken. Ein einzelner brennender Pfeil, flog von dem nur noch 800 Meter entferntem Trupp, direkt auf ihn zu. Die Elben hinter ihm, sahen sie wahrscheinlich nicht... Mit pfeifender Geschwindigkeit flog das Geschoß ihm entgegen. Man hatte auf den Punkt direkt zwischen seinen Augen gezielt. Weder Reiter noch Pferd rührten sich. Den Blick fest auf den Feind gerichtet, lehnte Legolas seinen Kopf nach rechts und der Pfeil flog ein paar Millimeterbreit an ihm vorbei. Er konnte die unangenehme Hitze des Feuers noch an den Schläfen spüren.
Die Orks gröhlten. Einige vor Kampfeslust, die Anderen vor Enttäuschung das ihr Ziel verfehlt wurde. Wild schrieen sie durcheinander, und das Geräusch ihrer aneinanderschlagenden Schwerter, Äxte und Bögen drang bis zu den Elben vor.
Kurz schloss, Legolas, Prinz des Düsterwaldes und König der Wälder Ithilien's die Augen. Spannte seine Muskeln an, atmete die nach einem Unwetter riechende Luft tief in seine Lungen ein und aus. Und wieder, weiße Atemwolken vor nebeligem, nassem Hintergrund.
Als er die Augen wieder öffnete, hatten die Orks ihre Schritte beschleunigt. Stürmten nun auf ihn zu. Legolas zog das alte Schwert seines Vaters, welches nun in seinem Besitz war, aus der Scheide. Der Name des Schwertes war Tardamin, einen Moment kamen dem Elben Erinnerungen an sein früheres Training in den Sinn. Damals im Düsterwald, als er noch sehr jung, und dieses Schwert fiel zu schwer für ihn gewesen war. Wie entfernt jetzt alles schien....
"Rochon enni!" rief er laut aus. Und kurz darauf traten seine Truppen aus ihrem Versteck heraus.
500 Meter waren die Orks nah.
Er konnte den Zweifel der jungen Elben deutlich spüren. Doch zugleich auch ihre Hoffnung, ihren Mut und ihre Zuversicht, angesichts einer Zeit, in der Elben langsam anfingen der Vergangenheit Mittelerdes anzugehören.
Die Pferde scharrten mit den Hufen.
"Dail ú -chyn ú -danno i failad a thi!" Schwerter wurden gezogen, Pfeile auf die Sehnen gelegt.
Legolas hob Tardamin hoch in den Himmel.
"Herio!!" Arod bäumte sich zu seiner vollen Größe auf und wieherte laut. Mit einem Satz stürmten er und sein Reiter nach vorne. Und hinter ihnen 1.000 Elben aus Ithilien.
Mit jedem Meter, erhöhte sich ihre Geschwindigkeit.
Ein Donner flog über das Land...und hielt alles in einer Zeitlupe fest. Die Hufe der Pferde die über das Gras flogen, ihre wehenden Mähnen und die Reiter auf ihren Rücken. Entschlossen und verzweifelt zugleich.
Alle Geräusche wurden geschluckt....
...
Das Rufen der Männer, das Gröhlen der Orks als die ersten Elben durch Pfeile fielen... Das wilde Schnauben der Tiere...
Und es blieb nur ein Herzschlag, als beide Mächte aufeinander trafen...
Nur das Leben...
Und der Tod.
*~*~*~*
Mit einem Blinzeln war alles dahin. Statt Illusion und Vorstellung, trat wieder die Wirklichkeit, zuerst nur ein kleiner Aspekt der Träume, wieder ans Tageslicht und verdrängte Eingebildetes.
Keine schwebende Leichtigkeit umfing einen mehr. Und Arwen spürte wieder die Weiche ihres Bettes, das helle Licht eines Morgens und die frische Luft eines neuen Tages.
Rasch setzte sie sich auf, stieg aus dem Bett und warf sich einen leichten Morgenmantel über die Schultern.
Vierzehn Tage war Legolas nun schon fort. Ithilien, sein Volk und Reich zu verteidigen. Oft hatte sie Nachrichten von den Kämpfen erhalten. Die Schlachten waren groß. Es hatte wohl viele Siege und Verluste gegeben. Viele waren gefallen, und ein Teil der südlichen Wälder wurde unter den Orks niedergebrannt.
Doch wie man berichtete war nun alles ausgestanden und der größte Ansturm abgewandt.
Es hieß nun, jeden Tag könnten die kleinen Truppen die Arwen mit Legolas und ihrem Heermeister geschickt hatte, Minas Tirith wieder heil erreichen.
Es schien Arwen irgendwie merkwürdig und auch fremd. Noch nicht glaubhaft...aber sie war glücklich...
Sie freut sich auf die Rückkehr auf ihr Wiedersehen....
Der Verlust wog schwer, und nichts würde es geben, nicht mal eine Unsterbliche Zeit die ihn wieder aufwiegen konnte.
Doch seid kurzem schien der Regen abzuschwächen...Langsam...sehr langsam....
...Ja...
Nachdem Arwen ein kleines Frühstück schnell zu sich genommen hatte, war erneut ein Besuch des Buchhalters an der Tagesordnung. Ja, sie hatte es sogar geschafft die Rohstoffbestands-Berichte unbeschadet zu überstehen...
"Unsere Waffenmanufakturen leisten gute Arbeit. In letzter Zeit hat sich ihre Arbeit rentiert." Mit nachdenklichem Blick studierte Arwen die vielen Zahlen des Berichtes während ihr der schlaksige Buchhalter, zufrieden über die Schulter schaute.
"Unsere Ernten sind in diesem Jahr ebenfalls besser ausgefallen, als das Jahr zuvor. Und unsere Handelsbeziehungen zum Norden und Osten könnten nicht besser sein." ergänzte er stolz.
"Das ist wunderbar." Arwen lächelte ihm zu und schob den Block Papier, in eine der Schubladen, eines großen Eichenholzschrankes.
"Es freut mich zu sehen das es Mylady nun endlich besser geht. Offenbar haben euch ein paar Wochen Pause gut getan." Er nahm seine Brille von den Augen, und putzte sie kurz mit einem kleinen Tuch.
"Danke, das haben sie wirklich. Aber es war nicht nur das..."
"Jedenfalls..." er setzte seine Brille wieder auf. "...freut es mich. Mit den Berichten wären wir, für heute, am Ende. Einen wunderschönen Tag, Mylady." Ehrlich verbeugte er sich.
"Das wünsche ich euch auch." Arwen erhob sich von ihrem Stuhl und verließ das Beraterzimmer.
Zurück in ihrem Gemach, goß sie sich einen warmen Tee, den ihre Zofe bereitgestellt hatte in eine kleine Tasse und schlenderte zum großen Fenster, das wie immer weit offen stand. Gerade als sie die Tasse zu ihren Lippen hob, ertönte von der ersten Wachmauer der Stadt das Horn.
Zwei kurze Stöße, und der Ruf. "Die Truppen kehren zurück!! Öffnet das Tor!!" Ohne ihm weiter Beachtung schenken, stellte Arwen den Tee auf dem Fensterbrett ab, wobei sie etwas verschüttete, und lief hinaus auf ihren Balkon.
In der Ferne erkannte sie die Männer die so schnell sie konnten ihrer Heimat entgegenritten. Es fehlte kaum jemand. Fast alle waren zurückgekehrt. Vorne, der Truppe ein Stück voraus, erkannte sie das vertraute Gesicht ihres Heermeisters. Der junge Mann, sprang kurz vor den Stadtmauern von seinem Pferd und fiel seiner Frau in die Arme. Ein kleiner Junge kam ebenfalls dazu. Er hob ihn hoch und die kleinen Ärmchen schlangen sich um seinen Hals.
Ihre Augen suchten die Reihen der Männer ab. Und schließlich konnte Arwen inmitten der Anderen Arod entdecken. Sein weißes Fell und seine erhabene Haltung stachen ihn von den anderen Pferden ab. Doch im nächsten Moment erkannte sie das der Hengst reiterlos war.
Noch einmal gingen ihre Augen alle Männer der Truppe durch. Vom Heermeister zurück zu Arod, der inzwischen vor den Stadtmauern friedlich zu grasen begann.
Und gerade als sich Befürchtungen und Zweifel in ihr bildet, landete jemand mit einem Ruck direkt neben ihr auf dem Balkon. Erschrocken fuhr Arwen zusammen und wich ein Stück zurück.
"Du hast gedacht ich sei nicht dabei, hab ich Recht?" meinte eine vorwitzige Stimme laut.
Und da war er wieder. Noch mit einem elbischen ledernen Brustharnisch, Schwert, Mantel, Pfeil und Bogen ausgerüstet. Verschmitzt grinste er sie mit leuchtenden Augen an. Es war teilweise ein unglaublicher Anblick. Er war hier. War der Alte. Hatte nicht einen Kratzer abgekriegt.
Sie lief auf ihn zu. Direkt in seine Arme. Hielt ihn fest und drückte ihn an sich. Atmete wieder seinen vertrauten Geruch. So wie damals... Als er in einer verregneten Nacht, Minas Tirith erreicht hatte und beide sich begegnet waren.
Aber heute war es anders.
Heute lachten sie...
*~*~*~*
Wieder zogen ein paar Tage ins Land. Tage die besser waren. Tage ohne Hohn, Spott, Mitleid, Sorge Ärger und Tränen. Tage an denen man sein wollte...einfach sein. Tage voller Sicherheit, Tage voller Hoffnung...Tage voller Trost.
Drei Wochen nach seiner Rückkehr aus Ithilien, saß Legolas an der Tafel des großen Speisesaals. Das Abendessen war vor gut zwei Stunden aufgetragen worden. Wiedereinmal viel zuviel für nur zwei Personen. Bequem lehnte er sich in seinen Stuhl und trank den letzten Schluck Wein. Arwen dankte ihren Bediensteten und dem Koch, die sofort dabei waren alles abzutragen wenn man sein Besteck seitlich auf den Teller legte.
"Die Hobbits und Gimli hätten sicher ihre wahre Freude an diesem Essen gehabt." bemerkte sie als beide wieder allein im Raum waren. Legolas lachte kurz auf. "Allerdings...das hätten sie."
Noch einmal öffnete sich die Tür des Speisesaals. "Darf ich den Herrschaften noch Wein nachschenken?" Arwen blickte zu Legolas, der dem Bediensteten mit einer kleinen Geste verneinte. "Danke, das war alles. Macht nun Schluß." "Vielen Dank Mylady." schnell huschte der junge Mann aus der Tür.
Eine kleine, aber angenehm stille Pause trat in den Raum. Das Knistern der Holzscheite im Ofen, war ein wunderbar vertrautes Geräusch für solche Abende geworden, und beide sahen es schon fast als selbstverständlich an. Vom Schein des Feuers weg musterte sie ihn eine kleine Weil, kam dann aber ohne Umschweife auf den Punkt und durchbrach damit die Stille.
"Was willst du mir sagen?"
Legolas schaute überrascht auf. "Was?"
"Was willst du mir sagen?" wiederholte sie.
Mit einem kleinen Ruck erhob er sich von seinem Platz, und ging ein paar Schritte auf sie zu, dabei immer noch das leere Weinglas in der Hand.
"Was meinst du?" "Du willst mir irgend etwas sagen. Den ganzen Tag schon. Aber bis jetzt bliebst du still. Ganz gleich was, sag es mir!"
Erneut trat Stille zwischen sie doch dieses Mal war sie alles andere als angenehm. Nachdenklich schaute er zu Boden, bevor er schließlich vor ihr stehen blieb den Blick hob und Worte faßte. Still und sanft.
"Ich werde bald gehen müssen..."
Es war eine Nachricht die überraschend kam. Viel zu abrupt für Arwen.
Aber wenn sie genau darüber nachdachte war es etwas, das sie tief in sich schon geahnt hatte.... Trotzdem stand sie von ihrem Platz auf. Ihre Stimme klang fast schon ungläubig.
"Du willst schon gehen? Warum?"
"Erinnerst du dich daran was ich dir sagte, an unserem ersten gemeinsamen Abend den wir hier saßen?"
Still sah sie ihm in die Augen erwiderte aber nichts.
"Ich sagte zu dir: 'Laufe nicht davon!'....Du hast nun aufgehört davon zu laufen, Arwen." Er schluckte kurz, fuhr dann aber fort. "Ich sehe es. Tag um Tag. Du wächst...und du lachst. Du brauchst mich nun nicht mehr.2
Schnell nahm sie sein Gesicht in ihre Hände und schüttelte den Kopf.
"Das stimmt nicht, Legolas." Langsam und vorsichtig zog sie ihn zu sich hinunter und küßte ihn. Schloß die Augen. Tauchte ein. Sanft und federleicht... Als der Kuss endete und beide die Augen wieder aufschlugen wusste auch sie es.
"Doch das tut es..." flüsterte er.
Beide schlossen sich in die Arme. Hätten alles getan um zu bleiben. Hier wo sie waren. Wo sie etwas füreinander sein konnten was kein anderer hätte sein können. Aber genauso sicher war ihre Gewißheit...
"Ich möchte nicht das du gehst."
"Ich auch nicht..." antworte Legolas. Und Arwen merkte, das nichts was er jemals gesagt hatte, ehrlicher gewesen war als diese drei Worte.
*~*~*~*
Am übernächsten Morgen standen Legolas und Arwen vor den Toren der weißen Stadt. Als er an diesem Morgen aus seinem Gemach getreten war, hatte er genauso ausgesehen wie bei seiner Ankunft. Ein elbisches wunderschönes Gewand. Ein Bogen mit Köcher auf dem Rücken. Der dunkelblaue Mantel verhüllte seine Gestalt.
Ein frischer Wind wehte über den Pelennor und Arod, der weiße Hengst, einst ein Geschenk von Èomer, scharrte aufgeregt mit dem Huf. Legolas hob den Kopf und schaute auf die kleinen Wolken, die um die Sonnenstrahlen herumtanzten.
"Wenn wir Pech haben..." fing er an.
"...regnet es heute." beendete Arwen den Satz. Legolas blickte ihr wieder in die Augen. Warm...gütig.
"Ja...genau."
Nun musste sie schwer schlucken, und Legolas schlang vorsichtig die Arme um sie. Fest klammerte sie sich an ihn.
In diesem Moment fielen die ersten Tropfen. Zuerst nur einige wenige, aber dann, gleichzeitig mit dem Sonnenschein setzte der Regen ein. Sonnenregen... Die Erlösung des Himmels. Lebensspenden und erfrischend...
Legolas und Arwen lachten gleichzeitig auf, und vorsichtig wischte er ein Träne von ihrer Wange.
"Ich danke dir..." flüsterte sie leise.
"Glaube mir ich werde immer bei dir sein, um dich vor dem Regen zu schützen.... Immer..."
Seine Worte hallten noch lange in ihren Ohren, als Legolas die weiße Stadt verließ. Im Regen ritt er davon und Arwen konnte ihm nachsehen. Und alles endete wie es begann. Regen...
....
Man konnte es abstreiten...doch ein Leben ohne ihn, gab es nicht...
*~*~*~*
ES FOLGT NOCH EIN EPILOG!!!! Nicht alle abhauen!!! *gg* Ganz am Ende sind wir noch nicht!!! Also wartet bitte noch etwas!!! Dieses Kapitel war mit Abstand das schwerste der Geschichte. Ich entschuldige mich noch einmal für die lange Wartezeit!!!
Bitte Reviews!!!
Verlin
Elbisch: Nai tiruvantel ar varyuvantel i Valar tielyanna nu vilya : Mögen die Valar dich auf deinem weg unter dem Firmament schützen
Rochon enni : Reiter zu mir
Dail ú -chyn ú -danno i failad a thi: Zeigt kein Erbarmen
Herio : Angriff
