Kapitel Fünf
Gespannt wartete sie auf Haldirs Rückkehr, um diesen über die komischen Wanderer auszufragen. Als er endlich zurückkam, konnte sie es kaum erwarten, mehr zu erfahren. „Wer war das? Was wollen die hier? Wieso sind Hobbits und ein Zwerg dabei?" plapperte sie los und Haldir musste sie erst einmal zum Schweigen bringen. „Langsam. Eins nach dem anderen. Wie kann man nur so wissbegierig sein" sagte er und setzte sie sanft auf die kleine Marmorsteinbank, von der sie aufgesprungen war. „Ja, dann erzähl endlich" forderte sie ihn auf und sah ihn erwartungsvoll an. „Na, soweit ich das weiß sind sie unterwegs nach Mordor" begann er. „Was wollen die denn in Mordor?" unterbrach sie ihn sofort wieder. „Orcs klopfen" meinte er frech. Soreya sah ihn etwas verwundert an. „Das ist nicht dein Ernst." „Doch" erwidert er grinsend. „Jetzt hör auf mit dem Scheiß" fuhr sie ihn lachend an. „Ich weiß nicht was sie in Mordor wollen" meinte Haldir und wartete auf ihre Reaktion. „Oh. Weißt du nicht?" „Nein, weiß ich nicht." „Schade" sagte sie etwas enttäuscht. „Aber so wichtig ist das ja nicht. Und tue mir einen Gefallen und halte dich, solange sie hier sind, von ihnen fern" bat er sie. „Wenn´s sein muss" willigte sie ein und zog ein langes Gesicht. „Gut. Ich muss dann mal wieder weiter… hab noch einiges zu tun. Man sieht sich dann beim Abendessen" sagte Haldir und gab ihr einen Kuss zum Abschied. Soreya saß noch lange auf der Bank und überlegte krampfhaft, was diese Leute in Mordor wollten.
Später, als sich die Sonne langsam neigte und der Tag dem Ende entgegen ging, suchte sie die neuen Gäste. Nach kurzer Zeit hatte Soreya sie gefunden und beobachtete diese von der Ferne aus. Der menschliche Krieger entfernte sich von der Gruppe und lief ziellos umher. Soreya machte sich auf und verfolgte diesen, um vielleicht etwas mehr heraus zu finden. Langsam näherte sie sich diesem, der sich mittlerweile hingesetzt hatte. „Hallo" sagte sie und gesellte sich zu ihn. „Hallo" erwiderte er und drehte sich zu ihr hin. „Wir kennen uns noch nicht. Mein Name ist Boromir und ich komme aus Gondor. Wer bist du?" „Mein Name ist Soreya Nimloth" antwortete sie und lächelte. „Was hat euch denn nach Lorien verschlagen?" „Gute Frage" sagte er. „Wir wollen eigentlich nach Mordor und jetzt haben wir hier eine kleine Rast eingelegt." „Und was wollt ihr in Mordor? Da laufen doch nur dreckige Orcs rum." „Na ja" begann er und unterbrach sich selbst, als ein Knacken zu hören war. Beide sahen in die Richtung, aus der das Geräusch kam. Es war der andere Mensch, dieser Waldläufer, der sich ihnen näherte. `Wieso muss der jetzt auftauchen. Boromir hätte mir bestimmt gleich gesagt, warum sie nach Mordor wollen` dachte sich Soreya und versuchte zu lächeln. „Hallo. Ich störe hoffentlich nicht" begrüßte er beide. „Nein, du störst nicht" erwiderte Boromir. „Na, dann werde ich mal gehen. Haldir sucht mich bestimmt schon" sagte Soreya und war verschwunden, ehe Boromir noch was sagen konnte.
Im Haus angekommen wartete Haldir schon auf sie. „Wo warst du denn? Ich hab dich im ganzen Haus gesucht" fragte er und sah sie streng an. „Tut mir leid, aber ich hab mir noch etwas die Füße vertreten…" „Und bei unseren Gästen vorbei gesehen" beendete er ihren Satz. „Ja" gab sie kleinlaut zu und warte auf die nächste Standpauke. „Hatte ich dir nicht gesagt, dass du sie nicht stören solltest?"
„Tut mir leid, aber ich" begann sie „Ich weiß, du bist neugierig wie eine kleine Maus" sagte Haldir lächelnd und nahm sie in den Arm. „Hast du schon was gegessen? Ich bis jetzt noch nicht und langsam bekomm ich Hunger" meinte er nach einer geraumen Zeit und sah sie wartend an. „Ne, bin noch nicht dazugekommen" erwiderte sie lächelnd. „Na, dann wird´s aber Zeit" sagte Haldir und beide machten sich auf zum Speisesaal.
Nach dem Essen, das doch sehr groß ausgefallen war, machten beide noch einen kleinen Spaziergang. „Ich liebe es bei Nacht in Lorien spazieren zu gehen" meinte Haldir und nahm ihre Hand. „Ja, es ist fast so schön wie bei Tag" erwiderte Soreya. Haldir hatte eine kleine Decke mitgenommen, die er auf dem Boden ausbreitete, damit sie sich setzten konnten. Soreya lehnte sich gegen ihn und er nahm sie in den Arm. „Meinetwegen könnte jetzt die Zeit stehen bleiben." „Das wäre eine gute Idee" erwiderte sie lächelnd.
Beide bemerkten nicht, dass sie beobachtet wurden.
Langsam wurde es kühler und Haldir drängte zum Reingehen. Drinnen angekommen machte Soreya anstallten in ihr Zimmer zu gehen, aber Haldir hob sie kurzerhand hoch und trug sie in sein Zimmer. „Was soll das jetzt werden" beschwerte sie sich bei ihm, als sie im Zimmer angekommen waren. „Na, du denkt doch nicht allen ernstes daran, das ich heute Nacht alleine schlafen werde" meinte er grinsend und setzte sie auf dem Bett ab. „Ach und ich werde wohl gar nicht mehr gefragt" motze sie und wollte schon wieder gehen. „Halt. Hier geblieben" rief er und legte sie dieses Mal ganz aufs Bett. Geschwind zog er ihre und dann seine Stiefel aus und legte sich neben sie. „Ich hab das gerade ernst gemeint" sagte Haldir und bevor sie widersprechen konnte küsste er sie zärtlich auf den Mund. Die Küsse wurden leidenschaftlicher und Haldir begann langsam Soreya auszuziehen. Kurze Zeit später lagen beide eng aneinander gekuschelt und nur noch mit einem Leinentuch bedeckt im Bett. „Hab ich dir heute schon gesagt, dass ich dich liebe" meinte Haldir und gab ihr einen Kuss. „Nein, heute hast du mich die meiste Zeit nur geschimpft." „Das stimmt doch gar nicht" entgegnet er ihr. „Und ob das stimmt." „Na warte" meinte er nur und begann sie zu kitzeln. „Das ist nicht fair" rief sie und versuchte seine Angriffe abzuwehren, was ihr leider des Öfteren misslang. Wenige Minuten später gab sie sich geschlagen und kuschelte sich wieder in seine Arme.
Haldir begann ihren Hals zärtlich zu küssen, um langsam etwas weiter zu wandern und ihren Oberkörper mit Liebkosungen zu bedecken. Immer fordernder wurden dabei seine sinnlichen Berührungen und Soreya durchströmte ein wunderbar warmes Gefühl. Ihre Hände suchten nach ihm und als sie seine Haare zu fassen bekam, vergrub sie ihre Finger darinnen und zog ihn langsam nach oben. Lange sahen sie sich in die Augen, bis sich ihre Lippen zu einem langen Kuss vereinten. „Ich liebe dich" flüsterte er ihr ins Ohr. „Ich liebe dich auch" erwiderte sie und begann seinen Hals zu küssen. Haldir drehte sich langsam auf den Rücken und zog Soreya auf sich. Fragend, aber auch etwas neugierig sah sie ihn an und verstand.
*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~
