Kapitel Acht
Die Sonne stand schon hoch als Soreya am nächsten Tag erwachte und langsam die Augen öffnete. Haldir lag noch immer neben ihr und hielt sie in seinen Armen. „Geht es dir besser?" fragte er sie und küsste sie auf die Stirn. „Ja, alles wieder in Ordnung" antwortete sie und kuschelte sich an ihn ran. Schweigend lagen sie einige Minuten eng aneinander geschmiegt bis es an der Tür klopfte. Haldir wollte schon aufstehen und öffnen, aber Soreya hielt ihn zurück und schüttelte den Kopf. Etwas verwirrt sah er sie an, als es abermals an der Türe klopfte. Kurz darauf hörte man Schritte, die sich von der Tür entfernten.
„Warum durfte ich nicht aufmachen?" fragte er sie etwas perplex. „Ich will nicht das du gehst und außerdem hast du mir zugesichert, solange es mir nicht besser geht, bei mir zu bleiben" gab sie zurück. Haldir musste grinsen und gab ihr einen Kuss. „Wie kommt es nur, dass du dir solche Sachen merken kannst, aber gewissen Verbote nicht?" fragte er noch immer grinsend nach. „Ich weiß nicht" versuchte sie sich herauszureden und musste lachen. „Ich liebe dich" sage Haldir plötzlich ganz ernst. „Und ich liebe dich" erwiderte Soreya und sie küssten sich.
Später stand Haldir doch auf, um sich zu erkundigen, ob was vorgefallen wäre. In der Zwischenzeit zog sich auch Soreya an, um nach unten zu gehen. Langsam schlich sie durchs Haus und ging nach draußen, um nach den Gefährten zu suchen. Kurze Zeit später traf sie dann auch die zwei Hobbits, die gestern bei ihr waren. „Hallo ihr zwei" begrüßte sie die zwei. „Wisst ihr vielleicht wo ich Boromir finden kann?" „Der ist soweit ich weiß zum Fluss gegangen, um etwas nachzudenken" antwortete Pippin und grinste. Sie bedankte sich und machte sich auf den Weg. Am Fluss angekommen entdeckte sie ihn sofort und rief ihm zu. „Hallo. Wie ich sehe, geht es dir schon besser" sagte Boromir und zeigte auf den Platz neben sich. Soreya ließ sich auf dem umgefallenen Baumstupf nieder und sah auf den Fluss hinaus. „Ich wollte mich bei dir bedanken" sagte sie kurze Zeit später. „Keine Ursache" antwortete er knapp. Nach einiger Zeit des Schweigens stand sie auf und wollte sich gerade verabschieden, als ihre Beine nachgaben. Boromir sprang auf und konnte sie gerade noch festhalten, bevor sie hingefallen wäre. „Soll ich dich zurück bringen?" bot er ihr an und Soreya bejahte. Vorsichtig hob er sie hoch und trug sie Richtung Haupthaus. Soreya legte ihren Kopf auf seine Schultern und schloss die Augen. Sie stellte sich vor, wie es wohl wäre ihn zu küssen, verwarf aber den Gedanken gleich wieder. Sie war mit Haldir zusammen und sie liebte ihn, aber dieser Mensch übte eine wahnsinnige Anziehungskraft auf sie aus, der sie nicht wieder stehen konnte.
Am Haus angekommen zeigte sie ihm, wo es zu ihrem Zimmer ging und er brachte sie ohne Widerworte hin. Die Tür stand schon offen und so trug er sie kurzerhand hinein und setzte sie auf das Bett. Boromir wollte schon gehen, als sie ihn zurückhielt. Ein Windzug blies durch ihr Zimmer, der die Vorhänge kurz aufbäumen ließ und die Tür mit einem lauten Knall schloss. Erschrocken zuckten beide zusammen und mussten auch gleich darüber lachen. Er setzte sich neben sie aufs Bett und sah sie lange an. „Du bist wunderschön, sogar noch schöner als Galadriel" sagte er und strich ihr eine Strähne aus dem Gesicht. Seine Berührung war so zart gewesen, dass sie leicht erschauderte. Langsam beugte er sich nach vorne und küsste sie direkt auf den Mund.
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