Kapitel Neun
Als er den Kuss beenden wollte, nahm Soreya sein Gesicht in ihre Hände und erwiderte seinen Kuss. Seine Hände umfassten ihre Taille und zogen sie auf seinen Schoß und noch näher zu ihm hin. Die Küsse wurden leidenschaftlicher und Soreya begann langsam Boromir auszuziehen. Seinen Pelzumhang und den darunter tragenden Ledermantel warf sie achtlos vor die Tür. Als nächstes wurde sein Hemd aufgeknöpft, welches sie zu seinen anderen Kleidungsstücken warf. Auch Boromir hatte begonnen sie auszuziehen und warf ihr Hemd in eine andere Ecke. Wenige Minuten und viele leidenschaftliche Küsse später lagen beide nackt auf dem Bett.
Seine Hände glitten langsam über ihren bebenden Körper, jeden Zentimeter ihrer Haut wollte er spüren. Mühsam riss er sich von ihren wollüstigen Lippen los und begann ihren Hals zu küssen, um langsam weiter nach unten zu wandern. Sein Weg führte ihn über ihr Schlüsselbein, zu ihren heißen Busen, weiter nach unten. Am Bauch angekommen widmete er sich ihrem Bauchnabel und ließ seine Zunge langsam hineingleiten, um sie kurz darauf wieder herauszuziehen. Soreyas Hände griffen nach ihm, sie vergrub ihre Finger in seinem langen Haar und zog ihn langsam nach oben. Heiße Küsse bedeckten sein Gesicht und ihre Beine schlang sie um seine Hüften. Er konnte sich nun kaum mehr zurückhalten. „Willst du es wirklich" flüsterte er ihr schwer atmend ins Ohr. Sie wusste wie die Antwort ausfallen würde, sie wollte ihn, jetzt, sofort, egal was danach kommen würde. Für sie zählte nur dieser eine Augenblick und anstatt zu antworten küsste sie ihn leidenschaftlich auf den Mund. Er verstand sofort was sie wollte. Als sich ihre Hüften ihm entgegenreckten, drang er langsam in sie ein.
Kurze Zeit später erreichten beide den Höhepunkt und vielen erschöpft aufs Bett zurück.
Boromir legte seinen Arm um Soreya und zog sieh ganz nah zu sich hin. „Solltest du nicht langsam zu den anderen zurück gehen?" fragte sie ihn nach einem langen Kuss. „Du hast Recht. Ich muss wieder zu den anderen. Wir brechen morgen Früh auf" antwortete er. Widerwillig stand er auf und zog sich an. Zum Abschied gab er ihr noch einen Kuss und verließ ohne ein Wort zu sagen das Zimmer. Kaum war die Türe geschlossen flüsterte sie „Werde ich dich wieder sehen?" Insgeheim wusste sie, dass sie ihn nie wieder sehen würde und ihr nur noch die Erinnerungen bleiben würden.
Boromir blieb, nachdem er die Tür geschlossen hatte, noch kurz stehen und nahm nur sehr leise ihre Frage wahr. „Ich hoffe ja" antwortete er mehr sich, als ihr auf diese Frage. Danach drehte er sich um und ging hinaus, die anderen zu suchen.
Soreya blieb noch ein paar Minuten liegen bis sie sich aufraffen konnte und ins Bad hinüber ging. Sorgfältig wusch sie sich und zog neue Kleidung an. Dann trat sie auf den Balkon, von dem aus sie eine schöne Aussicht hatte und sah ihn gerade vom Haus weggehen. Sie lehnte sich gegen die Brüstung und wollte schon nach ihm rufen, aber eine innere Stimme sage ihr, sie solle lieber schweigen.
Boromir drehte sich ein letztes Mal um und erblickte sie auf dem Balkon. Er winkte ihr zu und sie erwiderte seinen letzten Gruß, bevor er endgültig im Wald verschwunden war.
Die nächsten Tage ging sie Haldir aus dem Weg, soweit dies möglich war. Nachts verschloss sie ihre Tür und auf sein Klopfen reagierte sie nicht. Zwei Tage später fing sie Orophin vor ihrer Tür ab und drängte sie zurück in ihr Zimmer. Dort setzte er sie auf einen Stuhl und sah sie lange an bevor er was sagte. „Ich habe alles mitbekommen war zwischen dir und diesem Menschen gelaufen ist. Wie konntest du das Haldir nur antun. Er liebt dich über alles und du betrügst ihn. Und jetzt traust du dich nicht mal es ihm zu beichten. Du solltest dich schämen." „Was soll sie mir beichten, Orophin?" fragte Haldir, der gerade das Zimmer betreten hatte. Orophin und Soreya fuhren erschrocken zusammen und blickten in seine Richtung. Orophin drehte sich um und ging ohne ein weiteres Wort zu sagen aus dem Zimmer. Leise schloss er die Tür hinter sich und hoffte insgeheim, dass sie ihm alle sagen würde, sonst würde er es tun.
Nachdem die Türe geschlossen war, nahm Haldir sich einen Stuhl und setzte sich zu ihr hin. „Was hat Orophin vorhin gemeint? Willst du mir es sagen?" fragte er und beobachtete sie. Soreya war hin und her gerissen. Sollte sie ihr Gewissen erleichtern oder sollte sie ihn anlügen. Sie wusste nicht was sie machen sollte. Langsam lief ihr eine Träne über ihr Gesicht, die Haldir sofort wegwischte. „Deswegen musst du dich nicht gleich weinen oder ist es so schlimm was du mir sagen willst?" fragte er tröstend nach. „Es… Ich … Es tut mir so schrecklich leid. Ich hab nicht über die Konsequenzen nachgedacht und was ich dir damit antue, aber er war so… und ich konnte einfach nicht … und…" platzte es aus ihr heraus, doch Haldir verstand kein Wort von dem, was sie ihm damit sagen wollte. „Ganz ruhig und eins nach dem anderen" meinte er und nahm sie in den Arm. Panisch klammerte sie sich an ihm fest und so zog er sie ganz zu sich hinüber. Beruhigen stich er ihr über den Rücken und langsam hatte sie sich auch wieder gefangen. Fragend sah er sie an und Soreya versuchte zum zweiten Mal ihm alles zu erzählen. Sie sagte ihm, dass sie zum Fluss gegangen sei, um sich bei Boromir zu bedanken, dass er sie gerettet hatte und dass ihr dann schwindlig wurde und er sie in ihr Zimmer gebracht hatte. Weiter sagte sie ihm auch, was danach vorgefallen war und wie Leid es ihr tut, das sie nicht an die Konsequenzen gedacht hatte. Sein Gesicht verfinsterte sich und er stand ruckartig auf. Soreya konnte sich nicht mehr halten und fiel auf den Boden. „Wie konntest du nur" schrie er sie an und lief aus dem Zimmer. Sie wollte noch was sagen und rannte hinter ihm her, aber nach der nächsten Flurgabelung brach sie zusammen und weinte bittere Tränen. Orophin kam kurz darauf um die Ecke gebogen, hob sie hoch und brachte sie wieder in ihr Zimmer. Langsam setzte er sie auf das Bett und versuchte sie zu trösten. „Ich werde mit ihm reden" meinte er und nahm sie in den Arm. „Danke" schluchzte sie. „Ich… Es tut mir so wahnsinnig leid, aber" „Ganz ruhig. Es wird alles wieder gut" unterbrach Orophin sie und versuchte sie zu beruhigen. Lange haben sie so dagesessen, der Tag neigte sich langsam und die Nacht breitete ihre Schwingen aus.
*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~
