Kapitel Neunzehn

Das Schwert traf einen großen Widerstand und durch die Wucht des Aufpralls, wurde sie von der Mauer geschleudert. Etwas benommen blieb sie liegen und als sie die Augen öffnete, sah sie eine der Kreaturen fallen. Es kam direkt auf sie zu, doch sie war unfähig sich zu bewegen. Der Uruk-Hai schlug mit voller Wucht auf ihr auf und blieb regungslos liegen. Sie hörte förmlich ihre Rippen brechen und ein wahnsinniger Schmerz fuhr durch ihren Körper. Soreya kämpfte gegen die Ohnmacht an und versuchte das ekelhafte Wesen von sich zu drücken, damit sie aufstehen konnte.

Mit Schrecken beobachtete Haldir und Aragorn das Geschehen und liefen nach einer Schocksekunde zu ihr hin. Mit vereinten Kräften konnten sie das Monster von ihr wuchten und versuchten ihr hoch zu helfen. Soreya zuckte zusammen, als Haldir ihr unter die Arme griff und schrie vor Schmerzen auf. Vorsichtig hob er sie ganz hoch und geschwind liefen alle in die Burg hinein. Hinter ihnen wurde das Tor geschlossen und verriegelt.

Doch es war noch nicht überstanden. Die Uruk-Hai´s versuchten mit Gewalt in die Burg zu gelangen und zertrümmerten das Tor. Aragorn redete auf den König ein und Haldir legte Soreya auf einen Tisch. Vorsichtig suchte er nach offenen Wunden und zu seinem Bedauern fand er auch eine. Das Schwert des herunterfallenden Uruk-Hai´s hatte ihren Oberschenkel erwischt und eine tiefe Wunde hinterlassen. In der Zwischenzeit versuchten Legolas und Gimli die Tür von innen zu sichern und stellten alles was sie finden konnten davor. Aragorn ging schnellen Schrittes auf Haldir zu und redete mit ihm. „Bring sie nach hinten in die Höhle und wartet da auf mich. Ich werde mich mit den anderen den Uruk-Hai´s stellen" sagte Aragorn und ging wieder.

Haldir hob sie vorsichtig hoch und brachte sie nach hinten. Eowyn kam ihnen schon entgegen und half ihm Soreya zu verbinden.

Circa eine halbe Stunde später war Soreya so gut es ging verarztet worden und Aragorn kam in die Höhle.

„Es ist alles überstanden. Ihr könnt rauskommen und helfen, die Verwundeten zu verpflegen." Kurz nach dem Aragorn gegangen war, kam Legolas nach hinten und half Haldir, Soreya raus zu tragen. Nur langsam kamen sie voran und als sie endlich am Tor der Burg angekommen waren, sah man das Ausmaß der Schlacht. Überall lagen Tote und Verletzte herum, die bei Seite geschafft wurden, um diese entweder zu identifizieren oder zu verbinden.

„Könnt ihr mich bitte runterlassen" meinte Soreya und so wurde sie auf ihr gesundes Bein gestellt. Langsam sah sie sich um und konnte nicht glauben, was diese Monster angestellt hatten. Plötzlich wurde in der Mitte Platz gemacht und die Verletzten wurden auf dem großen Vorplatz aufgebahrt. Unter ihnen befand sich auch Eomer und als Eowyn ihn erblickte rannte sie sofort zu ihm hin. „Geht es noch oder soll ich dich wieder hochheben?" fragte Haldir Soreya, aber diese reagierte nicht. Ihr Blick war starr auf den Rohanreiter gerichtet, um den sich mittlerweile Eowyn kümmerte. „Soreya?" sprach Haldir sie ein weiteres Mal an. „Ihr Gesicht kam mir von Anfang an bekannt vor" flüsterte sie und starrte weiterhin auf den Platz. „Wovon redet sie?" fragte Legolas und folgte ihren Blick. „Ach, das ist Eomer, der Neffe von König Theoden von Rohan" sagte Legolas und nun drehte sich auch Haldir um und sah ihn. Sein Blick verfinsterte sich und ruckartig drehte er sich zu Soreya um. Legolas verstand nicht, was gerade vorging und warum Haldir so einen Hass auf den Königsneffen hatte. Er wollte schon nachfragen, als Soreya zusammen brach. Reflexartig griff er zu, damit sie nicht hinfiel, aber zu spät realisierte er, dass einige ihre Rippen gebrochen waren. Doch da war es schon zu spät gewesen und Soreya schrie auf. Langsam ließ er sie auf der obersten Stufe nieder und kniete sich neben sie hin. Haldir wurde durch ihren Aufschrei in die Realität zurückgeholt und setzte sich neben ihr auf die Treppe. „Tut mir leid, ich hab nicht mehr darangedacht" entschuldigte sich Legolas. „Schon in Ordnung. Ich hatte es auch schon fast vergessen" erwiderte sie und versuchte zu lächeln. „Wir werden heute noch Richtung Lorien aufbrechen" meinte Haldir ins Soreyas Richtung etwas lauter, so dass es auch Legolas hören konnte.

Der Schrei war sehr laut gewesen und viele Leute blickten zur Treppe hin. Aragorn riss sich von König Theoden los und ging, um nach den Elben zu sehen. Auch Eowyn und Eomer blickten nach oben und er erkannte sofort wer da oben war. Ein hämisches Grinsen war kurz auf seinem Gesicht zu sehen.

Soreya saß zusammengekauert auf der obersten Stufe und die ersten Tränen liefen über ihr Gesicht. Vorsichtig nahm Haldir sie in den Arm, um sie zu trösten. „Er hat seine Strafe schon bekommen. Es wird alles wieder gut. Versprochen" redete er sanft auf sie ein und strich über ihr Haar.

Legolas war aufgestanden und als Aragorn ihn erreichte sprach er ihn an. „Was machen wir mit ihr. Mindestens 4 Rippen sind gebrochen und dann hat sie noch diese große Wunde am Bein. Haldir will aber umbedingt noch heute zurückreiten. Keinen weiteren Tag will er hier verbringen." Verwundert sah Aragorn zu den beiden hinüber und dann zurück auf den Platz. Er bemerkte, das Eomer gespannt nach oben sah, während ihn seine Schwester versorgte. „Du hättest Haldirs Blick sehen müssen, als er Eomer entdeckte. Ich möchte zu gern wissen, was da passiert ist, dass er so einen Hass auf den Mann hat" redete er weiter.

Mittlerweile hatte sich auch Soreya wieder gefangen und wollte aufstehen. „Bleib lieber noch etwas sitzen" meinte Haldir und hielt sie fest. „Ich will hier raus" flüsterte sie und er half ihr mit Widerwillen hoch. Aragorn trat an Haldir heran und sprach ihn direkt an. „Willst du mir irgendwas sagen?" Als nach einer kleinen Pause keine Antwort kam legte Aragorn seine Hand auf Haldirs Arm. „Wir sollten kurz nach drinnen gehen und reden" meinte Aragorn und ging voraus. Legolas hob Soreya hoch und folgte Haldir nach drinnen.

Vorsichtig setzte er sie auf einer Holzbank ab und beobachtete die Zwei aus einigen Metern Abstand.

„Was ist hier los?" fragte Aragorn ihn noch mal. „Nichts" antwortete Haldir und sah zu Soreya hinüber. „Das glaub ich dir nicht. Wir kennen uns schon so lange, du weißt, dass du mir alles sagen kannst. Warum willst du nicht länger hier bleiben?" hakte er nach. Er bekam keine Antwort auf seine Frage. „Soreya ist schwer verletzt. Sie braucht jetzt viel Ruhe und da willst du mit ihr mal so nach Lorien reiten" sprach er weiter. „Was ist nur los mit dir? So kenn ich dich gar nicht."

Seufzend setzte sich Haldir auf eine der Holzbänke und begann zu erzählen. Von dem Uruk-Hai Überfall und den Rohanreitern; das er verletzt wurde und Soreya zusammen mit IHM Hilfe holen wollte; das er sie angegraben hatte und sich nicht gerade wie ein Ehrenmann verhalten hatte. Als er fertig war, ließ er den Kopf hängen und fuhr sich mit den fingern durchs Haar.

Aragorn hatte sich zu ihm gesetzt und war sprachlos. „Trotzdem" begann er nach einer Weile. „sie braucht noch etwas Ruhe und" Aragorn wusste nicht mehr weiter.

Legolas hatte alles mit angehört und blickte ungläubig nach draußen. Als er Soreya wieder ansah konnte der die Pein in ihren Augen sehen und die ersten Tränen kullerten über ihr Gesicht. Schnell versteckte sie ihr Gesicht hinter ihren Händen und versuchte ein Schluchzen zu unterdrücken, was ihr nicht ganz gelang.

Alle sahen auf, als Gimli in die große Halle stürmte, gefolgt von Gandalf. „Hey. Was ist hier den los?" fragte er, als er die traurigen Gesichter erblickte. „Nichts" antwortete Aragorn knapp und Gimli ging wieder nach draußen, seine Axt zu schleifen. Als er weg war, wandte sich Aragorn an Gandalf und erzählte ihm, dass es zu Spannungen zwischen Haldir und Eomer kommen könnte, da in der Vergangenheit nicht so schöne Sachen vorgefallen waren. Dieser nickte kurz und warf einen Blick nach draußen, während sich Aragorn wieder zu Haldir setzte.

Nachdem Gandalf Eomer eine Zeit lang beobachtet hatte, ging zu Aragorn und Haldir hin und blickte von dort zu Legolas und Soreya hinüber. „Freunde, ist euch eigentlich schon die Ähnlichkeit von Legolas und Soreya aufgefallen?" fragte er die Zwei. „Was meinst du?" erwiderte Haldir und sah auch zu den beiden hinüber.

Legolas hatte sich in der Zwischenzeit vor Soreya gekniet und versuchte sie zu trösten. Sanft strich er über ihr Haar und redete ruhig auf sie ein.

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Danke, danke, danke für die Reviews. Ich hoffe, dass dieses Kapitel spannend genug war für Euch.*smile* Es geht auch bald weiter, also dran bleiben. LG Die Autorin P.S.: Für Verbesserungsvorschläge bin ich immer offen (nur das mit der Umsetzung klappt nicht immer) ;o)