"Professor, Sie dürfen sie nicht gehen lassen! Es ist alles nur Professor Snape's Schuld." "Wenn sie geht, ist das ihre eigene Entscheidung. Ich habe dazu nichts gesagt und ich kann daran nichts ändern." "Oh doch, das können Sie! Es ist einfach nicht fair. Professor Snape verprügelt sie und erpresst sie und Sie geben ihr die ganze Schuld! Und dann noch diese verletzenden Worte von vorhin. Wenn ich sie wäre, könnte ich Ihnen das nie verzeihen, niemals. Aber das macht sie alles total fertig! Bitte halten Sie sie auf - irgendwie. Nur tun Sie etwas! Was soll denn sonst aus Gryffindor werden, aus Hogwarts?" "Stimmt das mit Professor Snape?! Dann muss ich erst einmal mit ihm über seine zweite Chance in Hogwarts und auch bei mir reden." "Ja, das stimmt. Ich werde versuchen, Professor McGonagall zu finden. Vielleicht kann ich ja mit ihr reden. Schließlich weiß ich, wie man sich fühlt, wenn man auf diese Art behandelt wird. Aber ich kann natürlich nichts versprechen." "Auf welche Art behandelt? Und von wem?" "Ach, na ja, von Professor Snape. Er tut so, als wäre sie auf irgendeine Art weniger wert als er. Sei es, weil sie aus Gryffindor ist oder weil sie eine Frau ist oder weil sie nicht "reinblütig" ist, wie er es nennt. Das ist das gleiche, was er mit mir macht. Nur ich hätte mir das heute nicht bieten lassen, dass er mich als "Schlammblut" bezeichnet! Aber genug geredet, ich muss jetzt los und mit Professor McGonagall reden."

Damit drehte sie sich um und lief in die gleiche Richtung, in die bereits Minerva gelaufen war. Als sie am Büro ankam, klopfte sie erst einmal vorsichtig an. - Keine Antwort. Sie versuchte es ein zweites Mal, diesmal etwas lauter. - Wieder nichts! Hermine wollte erst noch einmal klopfen, doch dann fing sie an, zu schreien: "Bitte machen Sie auf, ich weiß doch, dass Sie da sind. Sie dürfen nicht gehen; was soll denn aus Hogwarts werden? Und außerdem können uns solche Leute doch egal sein." Da öffnete sich die Tür langsam und Hermine konnte eintreten. "Wie meinst du das - "solche Leute können uns doch egal sein"? Was für Leute?" "Naja, Leute, die andere nicht akzeptieren wegen Dingen, für die niemand etwas kann, die anderen körperliche Gewalt zufügen, weil sie wissen, dass sie mit deren Intelligenz nicht mithalten können, die.die.na, Slytherins halt." "Du willst also damit sagen, dass ich mich von ihm nicht einschüchtern lassen soll, richtig?" "Richtig! Und was er erzählt - über Sie und Harry - Kann Ihnen doch vollkommen egal sein. Ich meine, jeder weiß, dass es Schrott ist und nichts Wahres an der Sache dran ist."

"Vielen Dank, Hermine, ich weiß gar nicht, wie ich das wieder -." "Ich schon. Sagen Sie, wieso "können" Sie nichts mit Harry anfangen?" "Also erstens ist er, wie du sicherlich weißt, ein Schüler und ich könnte meinen Job verlieren. Zweitens, selbst, wenn erstens nicht existieren würde, wäre ich viel zu alt für ihn. Außerdem habe ich James versprochen, auf Harry aufzupassen und trotz seiner doch außergewöhnlich merkwürdigen Verwandten dazu beizutragen, dass er ein einigermaßen normales Leben führt." "Das war jetzt drittens, oder?" "Ja." In dem Moment kam Professor Dumbledore an. "Kann ich Sie einen Moment sprechen, Professor - allein?" "Gut, ich geh dann mal. Müsste sowieso schon weg sein." Und schon war Hermine verschwunden.