Halli hallo hallöchen!!
Hach, ist es nicht ein wunderschöner Tag? Die Sonne scheint, als wäre es der erste Tag in ihrem Licht...traumhaft!
Und bitte...fragt nicht warum ich so spät bin. Ihr würdet es ja sowieso nicht glauben.
Als nächstes ein MEGA Dankeschön an Hasflalot für diese kurzfristige Korrigier-Aktion!!! *knuddel*
Und nun was "organisatorisches": Wollt ihr lieber eine Slashige Geschichte, im Bezug auf Alec? Oder hetero? Sagt mir die Meinung!! (PS: Im nächsten Teil meiner Amathan Reihe wird höchstwahrscheinlich sowieso Slash vorkommen. Jetzt geht es aber nur mal um diesen Teil der Reihe.). Ich muss nämlich schon jetzt vorausplanen. Thanks !! Und ich weiß, ich hab gesagt, ich würde keine Slash Story draus machen, aber meine Freundin hat mich so was von vollgequatscht, dass ich die Idee jetzt sogar ziemlich gut finde.
Und nun hier der nächste Teil. Ich hoffe euch gefällts.
UND BITTE GEBT MIR DOCH EIN REWIEW!!! Ich hab für die letzten 3 Kapitel insgesamt 2 Stück bekommen und das auch noch auf einer anderen Seite. Ich fühle mich, als wäre meine Story sowas von schlecht.....vielen Dank.
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
(A/N: Dieser kursiv geschriebene Teil ist ein Traum und deshalb im Präsens. Irgendjemand hat das mal gesagt, so sei das richtig. Und außerdem hört es sich besser an... *gg*)
Kapitel 5- Kluger Hund!
*~°~* Grau..... alles grau. Und Rot. Grau und Rot, nur diese zwei Farben. Meine Seele und mein ganzes Dasein bestehen daraus... Ich kann sie sehen, schmecken, hören und sogar fühlen.
Graue Schatten, huschende und körperlose Schemen... wie wabernder Nebel. Lautlos und ...lebendig. Das Grau ist überall....ich kann es schmecken im meinem Mund.....ein schwerer, muffiger Geschmack...wie der Tod.
Die Schemen kommen näher...ich kann sie spüren. Eine Woge aus Angst umgibt sie. Angst vor dem Tod, Angst vor dem Leid nach dem Erwachen aus der Bewußtlosigkeit, die so viel Linderung verschafft...meine Angst.
Sie flüstern......Gemurmelte Worte, deren Sinn ich nicht erfassen kann. Einlullend zischeln die Nebelgestalten und locken in eine stille graue Welt, in eine tödliche Ruhe. Die Versuchung ist groß......
Aber da ist auch noch das Rot.....Farbe des Lebens, der Liebe......und Farbe des Leids, des Hasses und der Schmerzen.
Ihre Augen sind rot...strafen die Versprechungen von der erlösenden grauen Ruhe Lügen.
Ich höre ein Rauschen, das Pulsieren meines Blutes und mit jedem Schlag treibt der rote Saft den Schmerz durch meinen Körper.
Mein Kopf...Wolken roten Gases wirbeln wie Nebelbänke durch meinen Geist, verwirren meine Gedanken, trüben meinen Verstand und peinigen meine Seele.
Die Verlockung der grauen Welt.........Ruhe, Stille...keine Schmerzen und Frieden für meine Gedanken...
Die Sehnsucht nach Erlösung verdeckt die Augen, die die Wahrheit sprechen und zieht mich hinab in die Schattenwelt...
Die Silhouette kommt näher...aus den Wogen bricht ein Arm hervor und greift nach mir. Er ist nur noch ein kleines Stück vor meinem Gesicht.....wenn er mich berührt, verfalle ich der Dunkelheit und ihrer Versuchung, das weiß ich...doch ich lasse es zu.
Es berührt meine Wange. Ich habe mir die Berührung anders vorgestellt, kühler. Kalt und hart.
Sie ist warm und weich. Energisch fühle ich etwas meine Backe auf und abstreichen. Es ist feucht.
Langsam verschwimmt das eintönige Szenario vor mir...es wird heller..... und bunter...
Ich blinzle und hoffe, danach ist die weiche graue Welt wieder da....
Statt dessen erblicke ich helles Licht und einen Fetzen grün.
*~°~*
Eine warme, rauhe Zunge leckte mein Gesicht auf und ab und wanderte zu meinem Hals.
Stöhnend schlug ich die Augen auf. Das Licht der sinkenden Sonne stach wie heiße Nadeln in meine Augen. Ich blinzelte und selbst diese Bewegung war unglaublich schmerzhaft.
Mein Kopf fühlte sich an wie ein überhitzter Dampfkessel, ein großer Druck pochte hinter meinen Schläfen.
Vom Hals abwärts hatte ich das Gefühl in siedendes Wasser getaucht zu sein. Abermals stöhnte ich gequält auf.
Die sanfte Berührung des Hundes brach ab und auf einmal fühlte ich einen Schnauzenstoß, der genau auf meine Brust gerichtet war. Den Bruchteil einer Sekunde später schoss ein Blitz meine Nerven empor zum Gehirn und verwandelte sich dort in Pein.
Ich schrie. Meine Augen füllten sich mit Tränen, sosehr tat es weh und vor meinen Augen schimmerten weiße Punkte. Mit aller Kraft verdrängte ich die Ohnmacht, die wie eine Schlange in meinen Kopf kroch und mich wieder zu sich nehmen wollte.
"Elvis, aus.", hauchte ich kraftlos. Der Setter erschien schwanzwedelnd wieder in meinem Gesichtsfeld. Etwas baumelte in seinem Maul. Ich blinzelte abermals und kniff meine Augen ein wenig zusammen.
"Junge, was.....was hast...du da?", flüsterte ich dem Hund zu und mußte unwillkürlich husten. Ich spürte etwas Warmes aus meinem Mundwinkel laufen und schmeckte Metall.
'Blut', schoss es mir durch den Kopf, 'Ich habe wohl doch ziemlich viel abbekommen.'.
Elvis senke seinen Kopf und legte das Bündel vorsichtig vor mir zu Boden. Unendlich langsam und mit höchster Anstrengung gelang es mir, meinen rechten Arm zu bewegen und es zu fassen. Um nicht vor Qual zu schreien, presste ich meinen Kiefer so fest zusammen, daß ich meine Knochen knirschen hörte. Mit zitternden Fingern befühlte ich es und schob es näher an mein Gesicht. Es war ein großes, dunkelgrünes Blatt und es schien etwas zu enthalten.
Ungeschickt wickelte ich mit meiner blutigen Hand das Blatt ab und zum Vorschein kam....Brot!
'Brot! Wo Brot ist, müssen auch Menschen sein. Menschen, die mir helfen können. Bestimmt hat Elvis sie entdeckt und das Brot gestohlen, um es mir zu bringen....kluger Hund!!'
Ich krächzte mit hohler Stimme: "Elvis, hol Hilfe! Bitte.", bevor die Anstrengung zu viel für meinen Körper wurde und sich meine Schmerzen wie Lavaflüsse in meinem Körper ausbreiteten. Als sie meinen Kopf erreichten schien er zu explodieren und gleichzeitig kam die Besinnungslosigkeit.
Und die graue Welt.......
*~°~* Ich weiß nicht, wie lange ich schon hier herumlaufe, in der Welt hinter dem Bewusstsein. Doch diesmal erscheint mir diese Welt nicht vertrauensvoll und warm, sondern kalt und trügerisch. Ich suche nicht mehr die Schattengestalten, ich fliehe vor ihnen. Die, die meine Seele in die Abgründe des Todes ziehen wollen.
Doch nun habe ich einen Grund, nicht zu resignieren, einfach aufzugeben und mich fallen zu lassen, in einen Sturz, der wahrscheinlich niemals endet. Ich habe Hoffnung. Nicht einfach hier zu sterben, allein, mit meinem Schmerz und der Trauer um Tommy. Die Schmerzen sind noch immer unbarmherzig und grausam, doch das kleine Flämmchen in mir, die verzweifelte Hoffnung, nicht mehr einsam und verlassen sein zu müssen, lässt sie erträglich erscheinen.
Schon sehr lange irre ich jetzt umher. Das einzige, was mich davor bewahrt, meinen Verstand über Bord zu werfen und in die Gleichgültigkeit zu verfallen, damit ich von meinem Leiden erlöst werde, ist der Gedanke an Lily, meine geliebte Schwester.
Die Hoffnung ist schon seit einiger Zeit wieder erloschen, selbst sie hat den Kampf aufgegeben und ist lieber geflüchtet, hinunter unter die grauen Schleier.
Etwas ist hier....
Eine Woge aus Angst und süßer Verlockung brandet heran und bricht an meinem Verstand, schlägt über meinem Geist zusammen.
Ich drehe mich herum und sehe viele Dunkle näher kommen. Ihre Augen glühen bedrohlicher als zuvor, und ich kann sogar ein hässliches Grinsen auf einigen der Körperlosen, aber dennoch nicht weniger lebendigen Wolken ausmachen.
Langsam drehe ich mich um mich selbst. Ich bin umzingelt. Angst kriecht in mir empor und lähmt meine Glieder. Ich stehe starr da, während die Boten des Todes langsam näherkommen.
Der Kreis um mich schließt sich. Ich kann nicht entkommen, sie strecken schon ihre Arme nach meiner Seele aus.
Es wird dunkler um mich herum und das sanfte Grau wandelt sich in Schwarz. So dunkel und böse, wie es keine Farbe sein kann. Es scheint alles Licht zu verschlucken, regelrecht aufzusaugen. Ich kann nichts mehr erkennen, alles um mich herum ist völlig schwarz, als wäre ich erblindet. Ich fühle mich, als stände ich in einem Nichts, das sich in meinen Verstand tastet und ihn umgräbt, um alle Gefühle wie Hoffnung aufzustöbern und sie zu verschlingen....
Ich spüre die Schatten immer noch. Ihre Aura aus Kälte und Furcht ist näher denn ja. Etwas Warmes rollt meine Wange hinab.
'So endet es also...', ist das einzige was ich noch als klaren Gedanken erfassen kann.
Auf ihrem Weg in die Tiefe wir meine Träne immer langsamer, bis sie schließlich verharrt. Verwundert hebe ich eine Hand an mein Kinn. Eis. Sie ist zu Eis erstarrt. Erst jetzt bemerke ich, wie es immer kälter wird, eiskalt und noch kälter. Es wird so kalt, daß ich fühle, wie sich meine Haut mit dünnen Kristallen überzieht. So kalt wie der Tod. Ich friere, ich friere entsetzlich.
Ich schließe die Augen und breite meine Arme aus, bereit mich fallen zu lassen, in den Abgrund der Leblosen. Er hat sich hinter mir aufgetan. Ich kann es nicht sehen, doch ich spüre es ganz genau.
Etwas flüstert. Sind das die Stimmen der Toten, die mich zu sich rufen? Es klingt sanft, fast zärtlich. Unglaublich rein und....hell.
Etwas kitzelt mich am Kinn. Als ich langsam taste, berührt meine Hand etwas Feuchtes. Meine Träne...aber wie?
Ich merke, wie es wärmer wird, noch immer sind meine Arme ausgebreitet und meine Lider geschlossen. Verwundert schlage ich sie auf. Es wird immer wärmer und ich kann ein Licht ausmachen, das über mir schwebt, noch winzig klein aber so strahlend wie ein kleiner Stern.
Mit jedem Grad, das die Temperatur steigt, wird es größer und es leuchtet heller und heller. Auch die flüsternde Stimme wird lauter.
Endlich ist es vor mir angekommen und ich halte ehrfurchtsvoll meinen Atem an. Ich kann die Umrisse eines menschlichen Körpers erkennen, doch das Licht, so rein und weiß, blendet meine Augen.
Ist das ein Engel, gekommen um mich zu retten und aus der Dunkelheit zu führen?
Aus dem Sternenstrahlen löst sich eine schlanke, feingliedrige Hand und streckt sich mir entgegen und mit einer Stimme, so sanft und gütig, wie sie nur einem Göttlichen gehören kann sagt der Cherub:
"Lasto beth nîn. Tolo dan nan galad." {1}
Ich verstehe nicht was seine Worte bedeuten, doch ich weiß, daß er mir Mut zuspricht, mich auffordert, ihm zu folgen und mich nicht zu fürchten. Vertrauensvoll lege ich meine Hand in seine und er drückt sie leicht und erstrahlt noch heller als zuvor, als er den Blick zum Himmel richtet.
"Tolo dan nan galad.", wiederholt er noch einmal mit melodiöser Stimme.
Und er leuchtet, glüht geradezu, so hell, daß ich meine Augen schließen muss, damit ich nicht erblinde, beim Anblick solcher Reinheit.
*~°~*
Das Leuchten, welches ich sogar hinter Geschlossenen Lidern noch wahrnehmen konnte, erlosch. Aber immer noch wurde meine Hand umschlossen von einer Anderen, kühl und zärtlich. Ich spürte eine Berührung, leicht wie ein Windhauch, auf meiner Stirn. Ich blinzelte und öffnete langsam meine Augen. Verschwommen nahm ich das orangene Flackern eines Feuers wahr.
Etwas versperrte mir die Sicht auf die Flammen. Angestrengt fokussierte ich die Gestalt und erkannte undeutlich und verzerrt eine Frau mit langen, blonden Haaren, die sich über mich beugte....Sie war wunderschön.
'Ich.....ich bin.....gerettet! Danke.'
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
{1} Sindarin= Höre meine Stimme. Komm zurück ins Licht.
Hach, ist es nicht ein wunderschöner Tag? Die Sonne scheint, als wäre es der erste Tag in ihrem Licht...traumhaft!
Und bitte...fragt nicht warum ich so spät bin. Ihr würdet es ja sowieso nicht glauben.
Als nächstes ein MEGA Dankeschön an Hasflalot für diese kurzfristige Korrigier-Aktion!!! *knuddel*
Und nun was "organisatorisches": Wollt ihr lieber eine Slashige Geschichte, im Bezug auf Alec? Oder hetero? Sagt mir die Meinung!! (PS: Im nächsten Teil meiner Amathan Reihe wird höchstwahrscheinlich sowieso Slash vorkommen. Jetzt geht es aber nur mal um diesen Teil der Reihe.). Ich muss nämlich schon jetzt vorausplanen. Thanks !! Und ich weiß, ich hab gesagt, ich würde keine Slash Story draus machen, aber meine Freundin hat mich so was von vollgequatscht, dass ich die Idee jetzt sogar ziemlich gut finde.
Und nun hier der nächste Teil. Ich hoffe euch gefällts.
UND BITTE GEBT MIR DOCH EIN REWIEW!!! Ich hab für die letzten 3 Kapitel insgesamt 2 Stück bekommen und das auch noch auf einer anderen Seite. Ich fühle mich, als wäre meine Story sowas von schlecht.....vielen Dank.
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(A/N: Dieser kursiv geschriebene Teil ist ein Traum und deshalb im Präsens. Irgendjemand hat das mal gesagt, so sei das richtig. Und außerdem hört es sich besser an... *gg*)
Kapitel 5- Kluger Hund!
*~°~* Grau..... alles grau. Und Rot. Grau und Rot, nur diese zwei Farben. Meine Seele und mein ganzes Dasein bestehen daraus... Ich kann sie sehen, schmecken, hören und sogar fühlen.
Graue Schatten, huschende und körperlose Schemen... wie wabernder Nebel. Lautlos und ...lebendig. Das Grau ist überall....ich kann es schmecken im meinem Mund.....ein schwerer, muffiger Geschmack...wie der Tod.
Die Schemen kommen näher...ich kann sie spüren. Eine Woge aus Angst umgibt sie. Angst vor dem Tod, Angst vor dem Leid nach dem Erwachen aus der Bewußtlosigkeit, die so viel Linderung verschafft...meine Angst.
Sie flüstern......Gemurmelte Worte, deren Sinn ich nicht erfassen kann. Einlullend zischeln die Nebelgestalten und locken in eine stille graue Welt, in eine tödliche Ruhe. Die Versuchung ist groß......
Aber da ist auch noch das Rot.....Farbe des Lebens, der Liebe......und Farbe des Leids, des Hasses und der Schmerzen.
Ihre Augen sind rot...strafen die Versprechungen von der erlösenden grauen Ruhe Lügen.
Ich höre ein Rauschen, das Pulsieren meines Blutes und mit jedem Schlag treibt der rote Saft den Schmerz durch meinen Körper.
Mein Kopf...Wolken roten Gases wirbeln wie Nebelbänke durch meinen Geist, verwirren meine Gedanken, trüben meinen Verstand und peinigen meine Seele.
Die Verlockung der grauen Welt.........Ruhe, Stille...keine Schmerzen und Frieden für meine Gedanken...
Die Sehnsucht nach Erlösung verdeckt die Augen, die die Wahrheit sprechen und zieht mich hinab in die Schattenwelt...
Die Silhouette kommt näher...aus den Wogen bricht ein Arm hervor und greift nach mir. Er ist nur noch ein kleines Stück vor meinem Gesicht.....wenn er mich berührt, verfalle ich der Dunkelheit und ihrer Versuchung, das weiß ich...doch ich lasse es zu.
Es berührt meine Wange. Ich habe mir die Berührung anders vorgestellt, kühler. Kalt und hart.
Sie ist warm und weich. Energisch fühle ich etwas meine Backe auf und abstreichen. Es ist feucht.
Langsam verschwimmt das eintönige Szenario vor mir...es wird heller..... und bunter...
Ich blinzle und hoffe, danach ist die weiche graue Welt wieder da....
Statt dessen erblicke ich helles Licht und einen Fetzen grün.
*~°~*
Eine warme, rauhe Zunge leckte mein Gesicht auf und ab und wanderte zu meinem Hals.
Stöhnend schlug ich die Augen auf. Das Licht der sinkenden Sonne stach wie heiße Nadeln in meine Augen. Ich blinzelte und selbst diese Bewegung war unglaublich schmerzhaft.
Mein Kopf fühlte sich an wie ein überhitzter Dampfkessel, ein großer Druck pochte hinter meinen Schläfen.
Vom Hals abwärts hatte ich das Gefühl in siedendes Wasser getaucht zu sein. Abermals stöhnte ich gequält auf.
Die sanfte Berührung des Hundes brach ab und auf einmal fühlte ich einen Schnauzenstoß, der genau auf meine Brust gerichtet war. Den Bruchteil einer Sekunde später schoss ein Blitz meine Nerven empor zum Gehirn und verwandelte sich dort in Pein.
Ich schrie. Meine Augen füllten sich mit Tränen, sosehr tat es weh und vor meinen Augen schimmerten weiße Punkte. Mit aller Kraft verdrängte ich die Ohnmacht, die wie eine Schlange in meinen Kopf kroch und mich wieder zu sich nehmen wollte.
"Elvis, aus.", hauchte ich kraftlos. Der Setter erschien schwanzwedelnd wieder in meinem Gesichtsfeld. Etwas baumelte in seinem Maul. Ich blinzelte abermals und kniff meine Augen ein wenig zusammen.
"Junge, was.....was hast...du da?", flüsterte ich dem Hund zu und mußte unwillkürlich husten. Ich spürte etwas Warmes aus meinem Mundwinkel laufen und schmeckte Metall.
'Blut', schoss es mir durch den Kopf, 'Ich habe wohl doch ziemlich viel abbekommen.'.
Elvis senke seinen Kopf und legte das Bündel vorsichtig vor mir zu Boden. Unendlich langsam und mit höchster Anstrengung gelang es mir, meinen rechten Arm zu bewegen und es zu fassen. Um nicht vor Qual zu schreien, presste ich meinen Kiefer so fest zusammen, daß ich meine Knochen knirschen hörte. Mit zitternden Fingern befühlte ich es und schob es näher an mein Gesicht. Es war ein großes, dunkelgrünes Blatt und es schien etwas zu enthalten.
Ungeschickt wickelte ich mit meiner blutigen Hand das Blatt ab und zum Vorschein kam....Brot!
'Brot! Wo Brot ist, müssen auch Menschen sein. Menschen, die mir helfen können. Bestimmt hat Elvis sie entdeckt und das Brot gestohlen, um es mir zu bringen....kluger Hund!!'
Ich krächzte mit hohler Stimme: "Elvis, hol Hilfe! Bitte.", bevor die Anstrengung zu viel für meinen Körper wurde und sich meine Schmerzen wie Lavaflüsse in meinem Körper ausbreiteten. Als sie meinen Kopf erreichten schien er zu explodieren und gleichzeitig kam die Besinnungslosigkeit.
Und die graue Welt.......
*~°~* Ich weiß nicht, wie lange ich schon hier herumlaufe, in der Welt hinter dem Bewusstsein. Doch diesmal erscheint mir diese Welt nicht vertrauensvoll und warm, sondern kalt und trügerisch. Ich suche nicht mehr die Schattengestalten, ich fliehe vor ihnen. Die, die meine Seele in die Abgründe des Todes ziehen wollen.
Doch nun habe ich einen Grund, nicht zu resignieren, einfach aufzugeben und mich fallen zu lassen, in einen Sturz, der wahrscheinlich niemals endet. Ich habe Hoffnung. Nicht einfach hier zu sterben, allein, mit meinem Schmerz und der Trauer um Tommy. Die Schmerzen sind noch immer unbarmherzig und grausam, doch das kleine Flämmchen in mir, die verzweifelte Hoffnung, nicht mehr einsam und verlassen sein zu müssen, lässt sie erträglich erscheinen.
Schon sehr lange irre ich jetzt umher. Das einzige, was mich davor bewahrt, meinen Verstand über Bord zu werfen und in die Gleichgültigkeit zu verfallen, damit ich von meinem Leiden erlöst werde, ist der Gedanke an Lily, meine geliebte Schwester.
Die Hoffnung ist schon seit einiger Zeit wieder erloschen, selbst sie hat den Kampf aufgegeben und ist lieber geflüchtet, hinunter unter die grauen Schleier.
Etwas ist hier....
Eine Woge aus Angst und süßer Verlockung brandet heran und bricht an meinem Verstand, schlägt über meinem Geist zusammen.
Ich drehe mich herum und sehe viele Dunkle näher kommen. Ihre Augen glühen bedrohlicher als zuvor, und ich kann sogar ein hässliches Grinsen auf einigen der Körperlosen, aber dennoch nicht weniger lebendigen Wolken ausmachen.
Langsam drehe ich mich um mich selbst. Ich bin umzingelt. Angst kriecht in mir empor und lähmt meine Glieder. Ich stehe starr da, während die Boten des Todes langsam näherkommen.
Der Kreis um mich schließt sich. Ich kann nicht entkommen, sie strecken schon ihre Arme nach meiner Seele aus.
Es wird dunkler um mich herum und das sanfte Grau wandelt sich in Schwarz. So dunkel und böse, wie es keine Farbe sein kann. Es scheint alles Licht zu verschlucken, regelrecht aufzusaugen. Ich kann nichts mehr erkennen, alles um mich herum ist völlig schwarz, als wäre ich erblindet. Ich fühle mich, als stände ich in einem Nichts, das sich in meinen Verstand tastet und ihn umgräbt, um alle Gefühle wie Hoffnung aufzustöbern und sie zu verschlingen....
Ich spüre die Schatten immer noch. Ihre Aura aus Kälte und Furcht ist näher denn ja. Etwas Warmes rollt meine Wange hinab.
'So endet es also...', ist das einzige was ich noch als klaren Gedanken erfassen kann.
Auf ihrem Weg in die Tiefe wir meine Träne immer langsamer, bis sie schließlich verharrt. Verwundert hebe ich eine Hand an mein Kinn. Eis. Sie ist zu Eis erstarrt. Erst jetzt bemerke ich, wie es immer kälter wird, eiskalt und noch kälter. Es wird so kalt, daß ich fühle, wie sich meine Haut mit dünnen Kristallen überzieht. So kalt wie der Tod. Ich friere, ich friere entsetzlich.
Ich schließe die Augen und breite meine Arme aus, bereit mich fallen zu lassen, in den Abgrund der Leblosen. Er hat sich hinter mir aufgetan. Ich kann es nicht sehen, doch ich spüre es ganz genau.
Etwas flüstert. Sind das die Stimmen der Toten, die mich zu sich rufen? Es klingt sanft, fast zärtlich. Unglaublich rein und....hell.
Etwas kitzelt mich am Kinn. Als ich langsam taste, berührt meine Hand etwas Feuchtes. Meine Träne...aber wie?
Ich merke, wie es wärmer wird, noch immer sind meine Arme ausgebreitet und meine Lider geschlossen. Verwundert schlage ich sie auf. Es wird immer wärmer und ich kann ein Licht ausmachen, das über mir schwebt, noch winzig klein aber so strahlend wie ein kleiner Stern.
Mit jedem Grad, das die Temperatur steigt, wird es größer und es leuchtet heller und heller. Auch die flüsternde Stimme wird lauter.
Endlich ist es vor mir angekommen und ich halte ehrfurchtsvoll meinen Atem an. Ich kann die Umrisse eines menschlichen Körpers erkennen, doch das Licht, so rein und weiß, blendet meine Augen.
Ist das ein Engel, gekommen um mich zu retten und aus der Dunkelheit zu führen?
Aus dem Sternenstrahlen löst sich eine schlanke, feingliedrige Hand und streckt sich mir entgegen und mit einer Stimme, so sanft und gütig, wie sie nur einem Göttlichen gehören kann sagt der Cherub:
"Lasto beth nîn. Tolo dan nan galad." {1}
Ich verstehe nicht was seine Worte bedeuten, doch ich weiß, daß er mir Mut zuspricht, mich auffordert, ihm zu folgen und mich nicht zu fürchten. Vertrauensvoll lege ich meine Hand in seine und er drückt sie leicht und erstrahlt noch heller als zuvor, als er den Blick zum Himmel richtet.
"Tolo dan nan galad.", wiederholt er noch einmal mit melodiöser Stimme.
Und er leuchtet, glüht geradezu, so hell, daß ich meine Augen schließen muss, damit ich nicht erblinde, beim Anblick solcher Reinheit.
*~°~*
Das Leuchten, welches ich sogar hinter Geschlossenen Lidern noch wahrnehmen konnte, erlosch. Aber immer noch wurde meine Hand umschlossen von einer Anderen, kühl und zärtlich. Ich spürte eine Berührung, leicht wie ein Windhauch, auf meiner Stirn. Ich blinzelte und öffnete langsam meine Augen. Verschwommen nahm ich das orangene Flackern eines Feuers wahr.
Etwas versperrte mir die Sicht auf die Flammen. Angestrengt fokussierte ich die Gestalt und erkannte undeutlich und verzerrt eine Frau mit langen, blonden Haaren, die sich über mich beugte....Sie war wunderschön.
'Ich.....ich bin.....gerettet! Danke.'
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
{1} Sindarin= Höre meine Stimme. Komm zurück ins Licht.
