Flucht aus dem Dschungel
Kapitel 4
Während Danny und Macy sich besprachen glitt nicht weit entfernt ein amerikanisches Aufklärungsflugzeug über den Urwald. Es war dazu bestimmt auf der kleinen Landebahn hinter dem Basiscamp zu landen und die Befreiten dort abzuholen. Man flog sehr tief, damit man nicht in das rudimentäre japanische Radar geriet, dass nach den Angriffen auf militärische Ziele in Tokio in Betrieb genommen worden war. Es galt außerdem vorsichtig zu sein, da sich das Camp in unmittelbarer Nähe zu einer japanischen Garnison befand, auf der ebenfalls Flugzeuge stationiert waren.
Die Piloten behielten jeden Quadratzentimeter des Himmels im Augen, denn ihre B25- Bomber waren nicht bewaffnet. Man hatte alles nicht lebensnotwendige an Ballast entfernt, darunter auch die Bordwaffen der fliegenden Festung. Das war geschehen, damit der Bomber mit seiner Ladung überhaupt wieder in die Luft kommen konnte. Außerdem reichte dann der Treibstoff länger.
Alle drei Besatzungsmitglieder sahen den schwarzen Punkt gleichzeitig. Fluchend versuchten sie noch tiefer zu gehen und sich im Urwald zu verbergen, aber die Zero hatte sie bereits ausgemacht. Sie kam direkt auf sie zu und feuerte unermüdlich. Verzweifelt versuchten die Piloten den Geschossen auszuweichen, aber als dann die zweite Zero in ihrem Rücken erschien, war es um sie geschehen...
***
Danny schreckte hoch, als es einen lauten Knall gab. Metall kreischte und Äste brachen. Keuchend kam er auf die Beine und rannte in die Richtung, aus welcher der Lärm kam. Diesen Lärm kannte er nur zu gut. Das Bersten von Metall, eine Explosion und der Aufprall auf die Baumwipfel des Urwaldes.
Er rannte weiter und beachtete die Stimmen hinter sich nicht. Etwa einen Kilometer nördlich stand er plötzlich in einer Rauchwolke. Trümmerteile lagen überall verstreut. Danny wagte sich weiter in den Rauch vor. Er konnte nicht wissen, ob es noch Überlebende gab, aber er selbst hatte einen ähnlichen Absturz überlebt.
Als er die Hauptabsturzstelle erreichte blieb er stehen. Resigniert schloß er die Augen. Das Flugzeug, eine amerikanische B25 war total zerschmettert und in Flammen aufgegangen. Keiner der Insassen hatte die Maschine verlassen.
Danny konnte die verkohlten Leichen von drei Personen in den Überresten des Cockpits erkennen. Hinter ihm tauchten jetzt auch die anderen auf. Macy sah mit geweiteten Augen auf das Wrack. Dann fluchte er lautstark.
"Das war unser Taxi."
Danny nickte. Wieder hatten drei Piloten ihr Leben im Dienst für ihr Land gelassen. Danny sah zu den Bäumen hoch. Zweige glimmten noch, aber ansonsten war vom schützenden Dach des Urwaldes nichts mehr zu sehen. Er hörte die Motoren als erstes.
"Runter!"
Schrie er und warf sich auf Macy. Kaum waren sie einigermaßen im Unterholz verschwunden rasten auch schon zwei Zeros über die Absturzstelle. Jetzt kannten sie auch den Grund für den Absturz. Vorsichtig spähte Danny umher.
"Wir müssen sofort zum Camp zurück. Sie werden zurückkommen und nach Überlebenden suchen. Dabei sollten sie nicht über uns stolpern."
Macy nickte. Dann gab er den Befehl zum Rückzug. Im Camp warteten die übrigen Befreiten, angeführt von Harper und Fahey. Beide gingen sofort auf Danny los.
"Na, haben sie ihre japanischen Freunde nicht erreicht?"
Danny wandte sich angewidert ab. Das Wrack und die Leichen hatten ihn doch mehr mitgenommen, als er angenommen hatte. Er war nur froh, dass seine Maschine nicht explodiert war, denn dann wäre er ebenso verbrannt.
Macy gebot Ruhe.
"Wir müssen das Camp abbrechen und die Position wechseln. Die Japaner haben unser Taxi runtergeholt. Die Piloten sind tot."
Er wurde mit Fragen überhäuft und versuchte alle zu beantworten. Danny hatte plötzlich eine Idee.
"Captain, die Zeros kommen nicht von weit her. Sie sind Kurzstreckenmaschinen... wie weit ist der japanische Stützpunkt entfernt?"
Macy sah Danny verwirrt an, aber bevor Harper und Fahey erneut auf Danny losgehen konnten unterbrach er sie.
"Der japanische Stützpunkt ist nur zwei Meilen entfernt. Es gibt dort haufenweise Zeros."
Danny nickte und kickte einen kleinen Ast beiseite.
"Da gibt es doch sicherlich auch Bomber oder Transportmaschinen?"
Macy nickte.
"Unter anderem. Was hast Du vor, Danny?"
Danny grinste diabolisch.
"Wir werden uns ein anderes Taxi entern..."
"Sie wollen uns doch nur in die Falle locken..."
Danny beachtete Harper nicht weiter.
"Wenn wir Glück haben gehen Sie zunächst davon aus, dass wir bereits an Bord waren. Bis sie herausgefunden haben, dass dies nicht der Fall war, können wir den Stützpunkt längst erreicht haben. Wir machen eine Maschine klar und hauen damit ab.... "
Macy schüttelte den Kopf.
"Ist ja eine nette Idee, aber wie willst Du die umsetzen?"
Danny lächelte.
"Ganz einfach. Japaner fliegen nachts nicht, weil es nachts im Dschungel nichts zu sehen gibt."
Harper mußte widerwillig nicken.
"Da hat er recht!"
"Wir werden uns nachts zu einer der Maschinen schleichen. Sie sind in der Regel vollgetankt und sogar bewaffnet, damit einem plötzlichen Angriff sofort entgegengetreten werden kann."
Harper nickte zustimmen. Seit einigen Wochen hatte sich die Bereitschaft der Japaner verdoppelt. Es gab Gerüchte, dass die Amerikaner Tokio angegriffen hatten, aber das war Harper zu unwahrscheinlich. Fahey schaltete sich ein.
"Und wer soll die Maschine fliegen?"
Danny wollte sich gerade als Pilot zu erkennen geben, als Macy auf Edwards deutete.
"Corporal Edwards ist Pilot. Er wird die Maschine fliegen."
Danny musterte Edwards.
"Sie waren bei der Navy?"
Edwards nickte.
"Army Air Corps, Sir. Bin dann aber zu den Special Forces gewechselt."
Zufrieden lächelte Danny in sich hinein.
***
Rafe war nervös. Er hatte in ungutes Gefühl im Magen. Bereits seit dem Start fragte er sich, was er da überhaupt machte. Sein letzter Aufenthalt in China war ihm noch gut in Erinnerung. Er hatte ihn eigentlich nicht wiederholen wollen. Aber General Doolittle hatte ihn mit dieser Mission betraut und so hatte Rafe sich von Evelyn verabschiedet, die hochschwanger zurückblieb.
Evelyn war traurig, aber sie akzeptierte Rafes Entscheidung. Rafe hatte ihr versprochen vorsichtig zu sein. Das Versprechen, heil wiederzukommen hatte er nicht gegeben. Dannys Tod hatte ihn belehrt, dass ein solches Versprechen manchmal nicht zu halten war.
Nun flogen sie auf die chinesische Küste zu, genau wie vor ein paar Wochen. Nur dieses Mal hatten sie genug Treibstoff. Ihr Auftrag war es eine Maschine mit befreiten Kriegsgefangenen zu eskortieren, die irgendwo im Urwald wartete. Die schwere Beladung würde der Maschine das Manövrieren im Falle eines Angriffs durch die Japaner erschweren. Daher hatte man Kampfjets zu ihrer Unterstützung geschickt.
Sie hatten den Treffpunkt beinahe erreicht. Aber die Landebahn war leer. Verwirrt zog Rafe eine Kurve. Goose und Red folgten ihm. Doch es war nirgends eine B25 auszumachen. Erst als Goose Rafe darauf aufmerksam machte sah er die Rauchwolke, die aus einiger Entfernung aufstieg.
Rafe schloß sekundenlang die Augen. Die Japaner hatten die Maschine heruntergeholt. Red sagte etwas, doch Rafe sah wieder vor sich, wie Dannys Maschine in dem Reisfeld zerschellte. Er riß sich zusammen.
"Rafe, auf vier Uhr!"
Rafe warf seine Maschine in eine Kurve und erkannte, was Goose gemeint hatte. In einiger Entfernung glitt eine japanische Transportmaschine über die Baumwipfel dahin. Sie war vermutlich von dem Stützpunkt gestartet.
"Das sehen wir uns mal an!"
tbc
Kapitel 4
Während Danny und Macy sich besprachen glitt nicht weit entfernt ein amerikanisches Aufklärungsflugzeug über den Urwald. Es war dazu bestimmt auf der kleinen Landebahn hinter dem Basiscamp zu landen und die Befreiten dort abzuholen. Man flog sehr tief, damit man nicht in das rudimentäre japanische Radar geriet, dass nach den Angriffen auf militärische Ziele in Tokio in Betrieb genommen worden war. Es galt außerdem vorsichtig zu sein, da sich das Camp in unmittelbarer Nähe zu einer japanischen Garnison befand, auf der ebenfalls Flugzeuge stationiert waren.
Die Piloten behielten jeden Quadratzentimeter des Himmels im Augen, denn ihre B25- Bomber waren nicht bewaffnet. Man hatte alles nicht lebensnotwendige an Ballast entfernt, darunter auch die Bordwaffen der fliegenden Festung. Das war geschehen, damit der Bomber mit seiner Ladung überhaupt wieder in die Luft kommen konnte. Außerdem reichte dann der Treibstoff länger.
Alle drei Besatzungsmitglieder sahen den schwarzen Punkt gleichzeitig. Fluchend versuchten sie noch tiefer zu gehen und sich im Urwald zu verbergen, aber die Zero hatte sie bereits ausgemacht. Sie kam direkt auf sie zu und feuerte unermüdlich. Verzweifelt versuchten die Piloten den Geschossen auszuweichen, aber als dann die zweite Zero in ihrem Rücken erschien, war es um sie geschehen...
***
Danny schreckte hoch, als es einen lauten Knall gab. Metall kreischte und Äste brachen. Keuchend kam er auf die Beine und rannte in die Richtung, aus welcher der Lärm kam. Diesen Lärm kannte er nur zu gut. Das Bersten von Metall, eine Explosion und der Aufprall auf die Baumwipfel des Urwaldes.
Er rannte weiter und beachtete die Stimmen hinter sich nicht. Etwa einen Kilometer nördlich stand er plötzlich in einer Rauchwolke. Trümmerteile lagen überall verstreut. Danny wagte sich weiter in den Rauch vor. Er konnte nicht wissen, ob es noch Überlebende gab, aber er selbst hatte einen ähnlichen Absturz überlebt.
Als er die Hauptabsturzstelle erreichte blieb er stehen. Resigniert schloß er die Augen. Das Flugzeug, eine amerikanische B25 war total zerschmettert und in Flammen aufgegangen. Keiner der Insassen hatte die Maschine verlassen.
Danny konnte die verkohlten Leichen von drei Personen in den Überresten des Cockpits erkennen. Hinter ihm tauchten jetzt auch die anderen auf. Macy sah mit geweiteten Augen auf das Wrack. Dann fluchte er lautstark.
"Das war unser Taxi."
Danny nickte. Wieder hatten drei Piloten ihr Leben im Dienst für ihr Land gelassen. Danny sah zu den Bäumen hoch. Zweige glimmten noch, aber ansonsten war vom schützenden Dach des Urwaldes nichts mehr zu sehen. Er hörte die Motoren als erstes.
"Runter!"
Schrie er und warf sich auf Macy. Kaum waren sie einigermaßen im Unterholz verschwunden rasten auch schon zwei Zeros über die Absturzstelle. Jetzt kannten sie auch den Grund für den Absturz. Vorsichtig spähte Danny umher.
"Wir müssen sofort zum Camp zurück. Sie werden zurückkommen und nach Überlebenden suchen. Dabei sollten sie nicht über uns stolpern."
Macy nickte. Dann gab er den Befehl zum Rückzug. Im Camp warteten die übrigen Befreiten, angeführt von Harper und Fahey. Beide gingen sofort auf Danny los.
"Na, haben sie ihre japanischen Freunde nicht erreicht?"
Danny wandte sich angewidert ab. Das Wrack und die Leichen hatten ihn doch mehr mitgenommen, als er angenommen hatte. Er war nur froh, dass seine Maschine nicht explodiert war, denn dann wäre er ebenso verbrannt.
Macy gebot Ruhe.
"Wir müssen das Camp abbrechen und die Position wechseln. Die Japaner haben unser Taxi runtergeholt. Die Piloten sind tot."
Er wurde mit Fragen überhäuft und versuchte alle zu beantworten. Danny hatte plötzlich eine Idee.
"Captain, die Zeros kommen nicht von weit her. Sie sind Kurzstreckenmaschinen... wie weit ist der japanische Stützpunkt entfernt?"
Macy sah Danny verwirrt an, aber bevor Harper und Fahey erneut auf Danny losgehen konnten unterbrach er sie.
"Der japanische Stützpunkt ist nur zwei Meilen entfernt. Es gibt dort haufenweise Zeros."
Danny nickte und kickte einen kleinen Ast beiseite.
"Da gibt es doch sicherlich auch Bomber oder Transportmaschinen?"
Macy nickte.
"Unter anderem. Was hast Du vor, Danny?"
Danny grinste diabolisch.
"Wir werden uns ein anderes Taxi entern..."
"Sie wollen uns doch nur in die Falle locken..."
Danny beachtete Harper nicht weiter.
"Wenn wir Glück haben gehen Sie zunächst davon aus, dass wir bereits an Bord waren. Bis sie herausgefunden haben, dass dies nicht der Fall war, können wir den Stützpunkt längst erreicht haben. Wir machen eine Maschine klar und hauen damit ab.... "
Macy schüttelte den Kopf.
"Ist ja eine nette Idee, aber wie willst Du die umsetzen?"
Danny lächelte.
"Ganz einfach. Japaner fliegen nachts nicht, weil es nachts im Dschungel nichts zu sehen gibt."
Harper mußte widerwillig nicken.
"Da hat er recht!"
"Wir werden uns nachts zu einer der Maschinen schleichen. Sie sind in der Regel vollgetankt und sogar bewaffnet, damit einem plötzlichen Angriff sofort entgegengetreten werden kann."
Harper nickte zustimmen. Seit einigen Wochen hatte sich die Bereitschaft der Japaner verdoppelt. Es gab Gerüchte, dass die Amerikaner Tokio angegriffen hatten, aber das war Harper zu unwahrscheinlich. Fahey schaltete sich ein.
"Und wer soll die Maschine fliegen?"
Danny wollte sich gerade als Pilot zu erkennen geben, als Macy auf Edwards deutete.
"Corporal Edwards ist Pilot. Er wird die Maschine fliegen."
Danny musterte Edwards.
"Sie waren bei der Navy?"
Edwards nickte.
"Army Air Corps, Sir. Bin dann aber zu den Special Forces gewechselt."
Zufrieden lächelte Danny in sich hinein.
***
Rafe war nervös. Er hatte in ungutes Gefühl im Magen. Bereits seit dem Start fragte er sich, was er da überhaupt machte. Sein letzter Aufenthalt in China war ihm noch gut in Erinnerung. Er hatte ihn eigentlich nicht wiederholen wollen. Aber General Doolittle hatte ihn mit dieser Mission betraut und so hatte Rafe sich von Evelyn verabschiedet, die hochschwanger zurückblieb.
Evelyn war traurig, aber sie akzeptierte Rafes Entscheidung. Rafe hatte ihr versprochen vorsichtig zu sein. Das Versprechen, heil wiederzukommen hatte er nicht gegeben. Dannys Tod hatte ihn belehrt, dass ein solches Versprechen manchmal nicht zu halten war.
Nun flogen sie auf die chinesische Küste zu, genau wie vor ein paar Wochen. Nur dieses Mal hatten sie genug Treibstoff. Ihr Auftrag war es eine Maschine mit befreiten Kriegsgefangenen zu eskortieren, die irgendwo im Urwald wartete. Die schwere Beladung würde der Maschine das Manövrieren im Falle eines Angriffs durch die Japaner erschweren. Daher hatte man Kampfjets zu ihrer Unterstützung geschickt.
Sie hatten den Treffpunkt beinahe erreicht. Aber die Landebahn war leer. Verwirrt zog Rafe eine Kurve. Goose und Red folgten ihm. Doch es war nirgends eine B25 auszumachen. Erst als Goose Rafe darauf aufmerksam machte sah er die Rauchwolke, die aus einiger Entfernung aufstieg.
Rafe schloß sekundenlang die Augen. Die Japaner hatten die Maschine heruntergeholt. Red sagte etwas, doch Rafe sah wieder vor sich, wie Dannys Maschine in dem Reisfeld zerschellte. Er riß sich zusammen.
"Rafe, auf vier Uhr!"
Rafe warf seine Maschine in eine Kurve und erkannte, was Goose gemeint hatte. In einiger Entfernung glitt eine japanische Transportmaschine über die Baumwipfel dahin. Sie war vermutlich von dem Stützpunkt gestartet.
"Das sehen wir uns mal an!"
tbc
