Soo, da bin ich wieder!
Die Leutchen hier gehören immer noch Yukiru Sugisaki und ich verdiene auch
nichts mit meinem Geschreibsel
Wir erinnern uns: Hiwatari fiel vom Balkon und schlug auf das Dach auf.
Logisch, dass er ne Weile bewusstlos bleibt und nicht gleich wieder aufspringt.
Gucken wir mal, wie es ihm so geht...
Chappy 3:
Eine Welt
Es war dunkel. Nichts schien durch diese Dunkelheit dringen zu können.
Er lag auf einer Wiese. Es musste geregnet haben, denn das Gras war noch nass.
Er konnte sich kaum bewegen. Aber er war nicht gefangen und hatte auch keine
Schmerzen.
Er war einfach nur unfähig zu jeder Bewegung.
Was war geschehen und, noch wichtiger, wer war er selbst?
Er wusste es nicht mehr. Einst hatte er es gewusst, doch die Erinnerung war verblasst.
Er wusste nicht einmal, wie lange er schon hier war. Waren es Tage, Wochen,
Jahre oder nur Sekunden?
Aber in dieser Dunkelheit war die Zeit sowieso ohne Bedeutung. Es war nie spät
oder zeitig, Zeit war einfach.
Er wusste nicht, ob er je etwas anderes als diese Dunkelheit gesehen hatte.
Aber er glaubte, einmal etwas anderes gekannt zu haben.
Wärme und Licht.
Er wollte es glauben, denn er hasste die einsame, kalte Dunkelheit.
Wenn es etwas anderes gab, dann musste er es suchen.
Er versuchte, sich zu bewegen. Langsam, Stück für Stück richtete er sich auf.
Er wusste nicht, ob seine Beine ihn tragen würden, aber er musste es versuchen.
Langsam stand er auf.
Tatsächlich konnte er aufrecht gehen. Er konnte nichts sehen, aber er musste
seinem Gefühl vertrauen.
Vielleicht würde er in eine Spalte fallen. Dann wäre alles aus. Dann würde er
das, was nicht dunkel war, nie finden.
Er wusste nicht, ob es Spalten gab, und ob es dort dunkel sein würde, aber er
spürte es.
Er hob den Fuß und machte einen vorsichtigen Schritt. Sowohl der Boden als auch
sein Bein schienen sein Gewicht tragen zu können.
Schnell zog er den anderen Fuß nach.
Ein Schritt.
Wie viele würde er gehen müssen?
Würde er jemals finden, was er sich so wünschte?
Wärme, Licht?
Gab es überhaupt etwas, dass nicht dunkel war?
Er würde es versuchen müssen. Er durfte nicht länger warten.
Warum eigentlich nicht? Gab es in dieser zeitlosen Welt etwas, das ihn drängte?
Etwas, das ihn drängte, zurückzukehren?
Zurück? Wo war das? Wo kam er her?
Er musste weitergehen, wenn er es erfahren wollte.
Dem ersten Schritt folgten weitere. Kleine, wankende Schritte, aber er bewegte
sich.
Denn das war wichtig. Er wusste nicht, warum, aber er war sich sicher, dass es
so war.
Niemals stehen bleiben.
Immer weiter gehen.
Das Gras unter seinen nackten Füßen wurde spärlicher. Kalter Nackter Fels trat
an seine Stelle. Kleine Steine lagen auf dem Weg.
Einmal stolperte er und fiel. Er schlug sich das Knie an, aber er richtete sich
auf und ging weiter.
Immer weiter.
Nie stehen bleiben.
In der erst vollkommenen Stille waren jetzt Geräusche zu hören. Ein Rauschen.
Ein Fluss, ein Bach?
Nein, tief in seinem inneren wusste er, dass es das Meer war. Ein Schwarzes
Meer, das nie Licht zu sehen bekam.
Ein Meer ohne Leben. Absolut tot und tödlich.
Nach einer Weile wurde der Boden wieder weicher. Er schien auf Sand zu gehen.
Er war also am Strand.
Das Meeresrauschen war lauter geworden.
Seine Füße durften das Wasser nie berühren. Das erschien ihm wie ein heiliger
Grundsatz.
Er ließ sich nieder. Sein Weg, der einzige Weg war durch das Wasser versperrt.
War sein Weg hier zu Ende?
War er wirklich in der Dunkelheit gefangen?
Er hörte in sich hinein. Aber sein Gefühl sagte ihm eindeutig, dass das, was er
suchte hinter dem Meer sein würde.
Doch das Meer war tot und todbringend.
Die Berührung würde ihn töten. Das wusste er ebenso sicher, wie er den Weg
kannte.
Er schloss die Augen und legte den Kopf auf die Knie.
Warum wachst du nicht auf?
...
Wer war das?
Das Meer? Konnten die Wellen sprechen?
Die Stimme. Sie klang so vertraut.
Aber er hatte nie jemanden gekannt. Es hatte immer nur die Dunkelheit und ihn
gegeben.
Was hatte die Stimme gesagt?
Warum wachst du nicht auf? Er war doch wach.
Schon immer. Er hatte nie geschlafen. Er hatte immer in der Dunkelheit gelegen.
Vielleicht hatte er sich die Stimme auch nur eingebildet.
Wo bist du nur?
'Hier, ich bin hier', wollte er rufen.
Aber er konnte nicht sprechen. Hatte er es jemals gekonnt? Er hatte nie
jemanden gehabt, mit dem er hätte sprechen können. Er wusste es nicht.
Satoshi...
Satoshi? Wer war das? Warum klang dieser Name so vertraut?
War er das gewesen? Wann? Was war geschehen?
Daisuke.
Dieser Name.
Er war im plötzlich in den Sinn gekommen. Woher kannte er ihn?
Vor seinem geistigen Auge erschien ein Gesicht.
Nein, noch kein Gesicht, nur Bruchstücke.
Rote Haare, rotbraune Augen, ein Lächeln. Immer freundlich. Wer war das? War
das Daisuke?
Wer er selbst? Satoshi? Satoshi
Hiwatari?
Schon wieder ein Gedanke aus dem Nichts. Er erinnerte sich.
Also musste es noch etwas anderes geben, als Dunkelheit und als sein Leben
hier.
Es war noch keine Erinnerung an ein Leben, aber es waren Namen, Gesichter und
es war vor allem das Licht, dass er noch immer suchte.
Oder hatte er es mit seinen Erinnerungen gefunden?
Wo war es? Er wollte das Licht spüren, Wärme auf seiner kalten Haut.
Er richtete sich auf. Über dem Meer hatte sich die Dunkelheit gelichtet.
Geblendet sah er weg.
Seine Augen waren die Dunkelheit gewohnt. Nur seine Gedanken sehnten sich nach
dem Licht.
Er wollte um jeden Preis dieses Licht erreichen. Doch das Meer war wie eine
Barriere.
Waren seine Gedanken, seine Gefühle und Wünsche unsterblich? Sie mussten es
sein, denn er konnte sich an Dinge erinnern, die er in diesem Körper nie getan
hatte und er nie tun würde können.
Er erhob sich wieder und ging auf das Licht zu. Das Meer, die Wellen kamen
näher.
Ein Teil von ihm schrie, er solle umkehren, bevor es zu spät sei, doch er
wusste jetzt, was er tun musste.
Seine Füße wurden von den Wellen umspült.
In seinem ganzen Körper breiteten sich Schmerzen aus.
Plötzlich konnte er Laute von sich geben.
Er schrie vor Schmerzen.
Hiwatari, was hast du?
Wieder diese Stimme, besorgt, alarmiert. Daisuke. Es war Daisukes Stimme, wurde
ihm klar.
Plötzlich spürte er Wärme an seinen Schultern. Etwas, von dem er geglaubt
hatte, es nie gekannt zu haben.
Berührungen.
Die Wärme gab ihm neue Kraft. Er ging weiter.
Die Schmerzen wurden schlimmer, als seine Knie, seine Hüfte und schließlich
seine Schultern im kalten Wasser verschwanden.
Aber er schrie nicht mehr, denn er hatte die Wärme und das Licht gefunden.
Er nahm einen letzten Atemzug von der kalten, feuchten Luft dieser Welt, bevor
er hinabtauchte in das Licht.
Das wars mal wieder. Hiwatari hat also einen Weg aus seiner Traumwelt gefunden.
Und Daisuke scheint ihm geholfen zu haben...
Naja, lass euch überraschen, wie es weiter geht.
Bis denne! Und denkt an die Reviews!
