Hallöchen! Herzlich willkommen zum 4. Kapitel!
Ich habe immer noch nicht genug Geld, um Sugisaki die Charaktere abkaufen zu
können, also muss ich sie mir weiterhin ausleihen udn zurückgeben...
Wer mir Spenden zukommen lassen möchte, bitte schön. Aber ich bekomm eigentlich
kein Geld dafür, dass ich euch hier nerve.
Chappy 4: Das
Licht
Satoshi Hiwatari öffnete die Augen.
Im Zimmer war es hell.
Er war noch nie hier gewesen, aber er vermutete, dass es Daisukes Zimmer war.
Er war allein.
Die Sonne schien zum halb geöffneten Fenster herein.
Draußen waren Vögel zu hören. Es schien ein warmer Sommertag zu sein.
Auch im Zimmer war es angenehm warm.
Satoshi wandte seine Augen vom Fenster ab und sah sich im Raum um. Er lag in
Daisukes Bett.
An der gegenüberliegenden Wand war ein Schreibtisch und diverse Schränke. Zu
seinen Füßen befand sich die Tür.
An den Wänden waren Zeichnungen angebracht. Sie zeigten Dark, Daisuke, die
Harada-Zwillinge und unter anderem auch ihn selbst.
An jeder einzelnen war rechts unten ein Name zu lesen. Niwa Daisuke. Satoshi
hatte nicht gewusst, dass Niwa zeichnen konnte.
Im Kunstunterricht hatte er ihn zwar wie immer beobachtet, aber nie auf die
Bilder geachtet. Aber sie waren gut gezeichnet.
Eine Weile überlegte Hiwatari, warum sie trotz ihres Detailreichtums zwar
schön, aber nicht real aussehen. Dann fiel ihm auf, dass sie im Manga-Stil
gezeichnet waren.
Hiwatari bemerkte, wie wenig er im Grunde über Niwa wusste. Er hatte ihn tagein
tagaus beobachtet, aber er hatte meist nur gehofft, Hinweise auf Dark zu
finden, den er zu fangen beabsichtigte.
Niwa selbst fand auch in seinen Aufzeichnungen kaum Erwähnung, denn er hatte
versprochen, Daisuke in Ruhe zu lassen. Und dieses Versprechen würde er halten.
Weniger weil es Dark gewesen war, dem er es hatte geben müssen, sondern
vielmehr, weil den Gedanken, Daisuke könnte wegen ihm etwas zustoßen, nicht
ertragen konnte.
Warum machte er sich Sorgen um Niwa? Er wusste es nicht.
Die Tür öffnete sich.
Hiwatari sah rötliche Haare und dachte schon, Daisuke würde hereinkommen. Aber
es war nur seine Mutter.
Sie sah, dass er wach war und maß ihn mit einem Blick, der schon nicht mehr als
freundlich gelten konnte.
Mit einem Scheppern stellte sie ein Tablett auf den Tisch neben dem Bett.
Dann drehte sie sich um und ging wieder.
Eigentlich brauchte er sich nicht über das unfreundliche Benehmen zu wundern.
Schließlich war es sein Lebensziel, Dark zu fangen. Und Daisukes Mutter würde
wohl kaum den Familienfeind mit offenen Armen empfangen.
Daisuke musste mit Engelszungen geredet haben, damit er Hiwatari überhaupt bei
sich einquartieren konnte.
Wo war Daisuke überhaupt?
Satoshi erinnerte sich an die dunkle Welt, die er ihm Traum gesehen hatte.
Daisuke war bei ihm gewesen. Er hatte mit ihm gesprochen und ihm die Hand auf die
Schulter gelegt.
Hiwatari war sich sicher, dass das wirklich geschehen war und nicht nur ein
Teil des Traumes gewesen war.
Der Geruch von Tee stieg ihm in die Nase.
Er verschob den Gedanken an Daisuke auf später und warf einen Blick auf das
Tablett. Unfreundlichkeit hin oder her, Daisukes Mutter hatte sich Mühe
gegeben, um ihn durchzufüttern.
Alles auf dem Tablett sah äußerst appetitlich aus und es war viel mehr, als er
essen würde können.
Aber er wusste, dass er sowieso viel zu wenig aß. Daisuke hingegen würde diese
Portion sicher verdrücken können.
Hiwataris Magen begann zu knurren. Er hob das Tablett auf die Bettdecke und
widmete sich für eine Weile ganz der Aufgabe, den Magen wieder ruhig zu
stellen.
Als er fertig war, hatte er das Gefühl, keinen Bissen mehr herunter zu
bekommen.
Das Tablett war merklich leerer geworden und er hatte mehr gegessen als er sich
zugetraut hätte.
Er stellte das Tablett zurück und versuchte aufzustehen. Er konnte sich zwar
ganz aufsetzen, doch bereits diese kleine Bewegung bereitete ihm
Rückenschmerzen. Er stellte die Beine auf den Boden und wollte sich hinstellen,
aber so weil kam er nicht. Sofort begann das Zimmer um ihn herum dunkler zu
werden und der Rücken schmerzte unerträglich. Wenn er weitermachte, würde er
möglicherweise umkippen und Daisuke würde ihn hilflos auf dem Boden liegend
vorfinden. Nein, das wollte er sich und ihm nicht antun. Er legte sich auf das
Bett zurück und schloss die Augen. Nach einer Weile ließen seine Kopfschmerzen
wieder nach. Erneut öffnete sich die Tür. Hiwatari ließ die Augen geschlossen.
Es würde sowieso nur Daisukes Mutter sein, die das Tablett abholen wollte.
Aber statt der schnellen Schritte von vorher waren nun leichte, langsame, fast
zögernde zu hören.
Satoshi wollte die Augen öffnen, als sich eine Hand auf seine Stirn legte.
"Hiwatari?" Wieder die besorgte, sanfte Stimme von Daisuke. Ebenso
wie er sie von seinem Traum her in Erinnerung hatte.
Warum klang die Stimme besorgt? Warum sollte sich Daisuke Sorgen um ihn machen?
Ohne ihn würde es Dark viel leichter haben und Daisuke hätte niemanden mehr,
der ihm ständig nachspionierte.
Hätte er sich umgekehrt Sogen um Daisuke gemacht? Oder um Dark? Noch vor ein
paar Tagen hätte er diese Frage mit einem klaren Nein beantworten können, aber
jetzt war er nur noch verwirrt.
Er hatte sich nie Gedanken um sich selbst gemacht. Er hatte immer nur
Informationen über Dark gesammelt und sich nie erlaubt, Gefühle für
irgendjemanden, nicht einmal für sich Selbst zu entwickeln.
Doch der Sturz schien ihn seiner Selbstkontrolle beraubt zu haben. Plötzlich
machte er sich Sorgen und sehnte sich nach Wärme, nach andern Menschen.
Ihm fiel ein, dass Daisuke ihn angesprochen hatte.
Langsam öffnete er die Augen.
Als Niwa das bemerkte, zog er hastig seine Hand von Hiwataris Stirn zurück.
Auf seine Wangen hatte sich ein leichter Rotton gelegt, bemerkte Satoshi. Er
sah verlegen aus, aber seine Augen strahlten vor Freude.
Hiwatari konnte nicht anders, er musste lächeln.
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Daisuke erschien dieses Lächeln als das Schönste, was er je gesehen hatte.
Endlich, nach zwei langen Tagen Bewusstlosigkeit war er wieder zu sich
gekommen.
Die Körperlichen Verletzungen waren nicht sehr schlimm gewesen. Der Rücken
hatte eine schmerzhafte, aber ungefährliche Schürfwunde abbekommen und auch
sonst waren es mehr oder weniger nur Kratzer.
Aber Hiwatari war nicht aus der Bewusstlosigkeit aufgewacht.
Dark hatte ihm erzählt, dass sich das Gehirn eines Menschen, wenn er aus großer
Höhe abstürzt, automatisch abschaltet, um den Menschen vor den Schmerzen des
Aufpralls zu bewahren.
Warum Hiwatari kaum das Dach berührt hatte, war ihm, Daisuke, ein Rätsel
geblieben.
Doch am Tag nach dem Absturz hatte ihm Saehara Fotos gezeigt. Darauf war der
Absturz zu sehen.
Hiwatari hatte auf dem vorletzten Bild das Dach fast erreicht. Auch Dark war
darauf zu sehen gewesen.
Aber er hatte
seltsam ausgesehen. Saehara hatte nichts bemerkt, aber Daisuke war aufgefallen,
dass Dark wie eine Mischung aus Daisuke und Dark aussah.
Auf dem letzten Bild war nichts zu sehen, es war total überbelichtet.
Saehara hatte ihm, mit Bestätigung der Harada-Zwillinge erzählt, dass plötzlich
Darks Umgebung strahlend hell geworden sei.
Daisuke hatte aber vor allem das vorletzte Bild interessiert.
Er selbst hatte zu diesem Zeitpunkt, wie auch Dark, die Augen geschlossen
gehabt.
Er wusste nur noch, dass er in Gedanken laut geschrieen hatte.
Er nahm das Foto mit nach Hause. Emiko, seine Mutter, konnte sich Darks
Aussehen auch nicht erklären, aber sie hatte eine Vermutung.
Mit einer Videokamera hatten sie eine Verwandlung in Dark und zurück
aufgenommen. Und die Vermutung hatte sich bestätigt.
Auf dem Bild war eine Phase der Verwandlung von Dark in Daisuke zu sehen.
Er musste sich also kurzzeitig verwandelt haben. Seltsamerweise konnten sich
aber weder er noch Dark daran erinnern.
Emiko hatte nur gemeint, dass ihre Gedanken in dem Moment vielleicht so ähnlich
gewesen waren, dass es kein Unterschied war, wer von den Beiden den Körper
steuerte.
Also hatte er das seltsame Bild geklärt. Aber das Licht blieb ihm ein Rätsel.
Auch sein Großvater hatte ihm da nicht weiterhelfen können.
Aber solche Gedanken waren jetzt zweitrangig. Hiwatari war wieder zu sich
gekommen!
Daisuke wollte ihm so viel sagen, ihm so viele Fragen stellen, aber als er in
dieses lächelnde Gesicht sah, brachte er kein Wort heraus.
Warum eigentlich war er von diesem Lächeln so gebannt?
Hiwatari war doch nur ein Klassenkamerad, noch nicht einmal ein Freund, und
Darks Gegner, oder etwa nicht?
Urplötzlich wurde er aus seinen Gedanken gerissen.
Hiwatari hatte etwas gesagt.
Er war so in Gedanken gewesen, dass er es gar nicht mitbekommen hatte.
Nur langsam puzzelte sein Gehirn aus dem Gehörtem einen Satz: "Wo warst
du?"
"In der Schule, es ist doch erst drei Uhr."
"Aber du warst doch eben noch hier... du hast mit mir gesprochen..."
"Du hast letzte Nacht sehr unruhig geschlafen, da habe ich mit dir
gesprochen. Du hast immer wieder Sätze wie 'Wo bin ich?' und 'Ich will nicht
hier bleiben' gesagt. Wo in aller Welt warst du? Oder wolltest du von hier
weg?"
Hiwatari schüttelte leicht den Kopf. Dann erzählte er Daisuke von seinem Traum.
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Er wusste selbst nicht, woher er den Mut nahm, Daisuke alles zu erzählen.
Immerhin waren Träume ein Teil von ihm selbst und seiner Persönlichkeit.
Wieso war er also bereit, einen Teil von sich selbst Daisuke zu zeigen?
Normalerweise hütete er seine wahren Gefühle, wenn er denn welche hatte, wie
seinen Augapfel.
Aber bei Daisuke war es anders. Für ihn bedeutete der Rotschopf Wärme.
Er erinnerte sich gern wieder an die sanfte Berührung seiner Schulter.
Als er jetzt mit Daisuke sprach fühlte er sich geborgen. Noch nie hatte er
dieses Gefühl gegenüber jemandem gehabt.
Kurz kam ihm der Gedanke, Dark könnte das Wissen, das er so erlangte, gegen ihn
nutzen, aber er verwarf den Gedanken ebenso schnell wieder.
Zu sicher fühlte er sich, wenn er in diese Augen sah.
Vertrauen...
Er hatte sein Licht gefunden.
Konnte er nun glücklich werden?
Hiwatari ist also wieder wach und zum ersten Mal scheint er jemandem zu
vertrauen... Warum ausgerechnet Daisuke?
Und warum macht sich Daisuke offensichtlich Sorgen um ihn?
Dies und noch vieles mehr in einem der nächsten Kapitel!
Bis denne, und reviewt mir mal!
