@ Lady-of-Gondor und Seelenspiel:

Danke für die regelmäßigen Reviews! - Sie haben mich dahingehend bestärkt, dass es vielleicht doch nicht der Fehler war die Geschichte zu posten.

Dank auch an alle anderen fürs Lesen und die Zeit, die aufs Review-schreiben verwendet wurde.

Und last but not least, danke auch an meine Beta-Readerin, die mir stets hilfreich zu Seite stand, auch wenn ich nicht immer auf sie gehört habe.

Und jetzt viel Vergnügen mit dem letzten Kapitel...

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Elrohir betrat das dämmrige Zimmer mit gemischten Gefühlen.

Zum einen verspürte er ein vages Furchtgefühl bei dem Gedanken daran, was Glorfindel wohl mit ihm vorhaben mochte... doch andererseits war das Angebot des blonden Lords einfach unwiderstehlich...

Scheu sah er sich deshalb erst mit großen Augen in dem Raum um... bewunderte die filigrane Architektur, die ihm etwas Leichtes und Schwebendes zu geben schien... die kostbare Möblierung... und ein wahrhaftes Sammelsurium von kleinen verstreuten Gegenständen und Schmuckstücken. - Zweifellos Andenken an ungezählte Jahrhunderte, deren Widerhall er auch hinter den stets kühlen grauen Augen Glorfindels erkennen konnte...

Dann fiel sein Blick auf jenes unverzierte, abgenutzte Schwert, das in einer dunklen Nische achtlos an die Wand gelehnt stand. Und mit einem Schlag wurde er sich überdeutlich bewusst, was für ein gefährlicher Mann Glorfindel tatsächlich war... er, der Bezwinger des Balrog!

Einer jener Privilegierten, welche die Verborgene Stadt nicht nur mit eigenen Augen gesehen, sondern sogar dort gelebt hatten. - Mehr noch, ein Mann, der von sich behaupten konnte Berater König Turgons gewesen zu sein... Jahrhunderte, bevor sein - Elrohirs - eigener Vater auch nur geboren war.

Und - folgerte er daraus, weil er in jugendlicher Naivität dachte, er würde so fühlen an Glorfindels statt -  wie sehr musste er es nun verabscheuen hier zu leben, in diesem bedeutungslosen Dorf... einem Mann untertan, dessen Macht nicht annähernd an jene heranreichte, die er selbst einst besessen hatte...

"Unheimlich... nicht wahr?", wurde er abrupt in die Wirklichkeit zurückgeholt, als Glorfindel von hinten besitzergreifend die Arme um ihn legte, und seinen Kopf auf Elrohirs Schulter bettete um seinem Blick zu folgen.

Unheimlich - stimmte er ihm in Gedanken zu, nachdem er sich von dem leichten Schock erholt hatte, den die plötzliche Berührung verursacht hatte - tatsächlich. Vor allem, wenn man bedachte, wie mühelos der blonde Elbenlord ihn offensichtlich zu durchschauen vermochte...

"Stell dir vor...", fuhr Glorfindel dann leise wispernd fort. Die Stimme ein merkwürdiger Singsang, halb belustigt - obwohl zweifellos er selbst der einzige war, der den Grund dafür kannte - und halb erfüllt von jenem namenlosen Entsetzen, das ihn auch damals erfasst haben musste. "...da steht man... nichts ahnend... und sieht sich im nächstem Moment dem fleischgewordenen Albtraum gegenüber..."

Unterdessen hörten seine schlanken Finger nie auf, Elrohirs Brust zu liebkosen.

"Und dabei sprechen sie immer davon, wie mutig es war, sich diesem Dämon zu stellen..." Bei diesen Worten gewann seine Stimme wieder jenen Ausdruck von Verachtung, den er anderen gegenüber häufig an den Tag legte, "...diese unwissenden Narren!... Aber glaub mir... von allen Regungen hatte Mut sicher am wenigsten damit zu tun..."

Dann schwieg auch er für eine Weile. - Gefangen in den schrecklichen Bildern jenes verheerenden Tages, die sich ihm ungebeten aufdrängten... Und als er sich endlich davon befreite geschah dies mühevoll... wie ein Schwimmer, der sich aus den dunklen Tiefen eines bodenlosen Meeres an die Oberfläche kämpfte.

Mit einem spürbaren Zucken riss er sich von seinen Erinnerungen los und kratzte dabei Elrohir mit seinen langen Fingernägeln schmerzhaft über den Rücken um auch ihn aus seiner Betrachtung zu reißen.

Als er ihn das nächste Mal ansprach hatte seine Stimme wieder den Anschein von Gleichmut... Heiterkeit beinah... Obwohl, auf den ersten Blick mochte es nicht auffallen, diese Heiterkeit gerade um eine Winzigkeit zu... schrill... war, um gänzlich echt zu sein.

"Aber komm jetzt...", schnurrte er mit einem feinen Lächeln, das seine Augen nie erreichte, während er Elrohir von der dunklen Nische fortzog. "Dies ist weder die Zeit, noch der Ort, um in düsteren Erinnerungen aus längst vergangen Zeiten zu schwelgen... komm!" lockte er ihn nochmals, diesmal nachdrücklicher, als er sich rückwärts von Elrohir entfernte und ihn mit einem spielerischen Lächeln in Richtung des seidenbezogenen Bettes winkte.

Elrohir, insgeheim froh, die düstere Stimmung hinter sich lassen zu können, folgte ihm auch dieses mal ergeben... darauf bedacht, nicht weitere Dämonen aus der Vergangenheit aufzuschrecken, von denen er annahm, dass sie in den schattigen Winkeln dieses Raumes gleich zu Dutzenden lauern mussten...

Um wie viel besser fühlte es sich da gleich an, von seinem Angebeteten erneut in die Arme genommen... von seinen leidenschaftlichen Küssen erneut in jenes Verlagen gehüllt zu werden, das wie eine Sturmflut über ihn hereinzubrechen drohte.

Forscher, als er es noch vor Minuten selbst für möglich gehalten hätte, wagte Elrohir es nun sogar Glorfindels Zärtlichkeiten zu erwidern. Neugierig ließ er seine Hände Glorfindels Körper erkunden... vergrub seine Finger nun seinerseits in der goldenen Flut duftenden Haares... linkisch, wie er selbst wusste, verglichen mit den raffinierten Liebkosungen, mit denen der blonde Elbenlord ihn so freimütig überschüttete.

Ungeduldig und mit bebenden Händen nestelte er an dem Knoten, der die Schärpe um Glorfindels Taille zusammenhielt, wohl wissend, dass dieser ihn für hoffnungslos ungeschickt halten musste, doch schließlich gab das Kleidungsstück den Kampf auf und fiel unbeachtet auf den kühlen Boden. Und als die lange Robe ihm mit leisem Rascheln kaum einen Augenblick später dorthin folgte verschlug es Elrohir den Atem ob der Schönheit, die darunter verborgen gewesen war.

Glorfindel indes sonnte sich in der Wirkung, die er auf den Jüngeren hatte. - Er konnte es immer wieder genießen... diesen Ausdruck von Ehrfurcht, von Anbetung in den Augen jener, denen er die Gunst erwies, sie in sein Bett zu nehmen.

So gönnte er es dem Jüngeren, ihn einen Moment sprachlos zu bewundern, bevor er Elrohir sanft, doch unmissverständlich auf die Knie drückte.

Dass er auch dies selten zuvor getan hatte - wenn überhaupt schon je, dachte Glorfindel mit einem Schmunzeln - konnte man leicht an dem erschrockenen Blick erkennen, mit dem der junge Elb ihn bedachte, doch unter Glorfindels ermutigendem Lächeln schmolz sein Widerstand rasch dahin, sodass er nach einem kurzen Moment des Zögerns gehorsam die Lippen öffnete.

Mit geschlossenen Augen, die Hände, zu Klauen geformt, in Elrohirs Haar gekrallt, schwelgte er in der Lust, die sein junger Geliebter ihm mit dem Mund bereitete... und dachte dabei zurück an eine Zeit, als ihm dieser Dienst von mächtigeren Männern erbracht worden war... Ja. Selbst Feanors Söhne waren vor seiner Schönheit nicht gefeit gewesen... und mehr als einer von ihnen hatte sich auf Knien vor ihm wiedergefunden.

Bei dieser süßen Erinnerung drohte die Lust ihn zu überfluten und er entzog sich Elrohir rasch. In der gleichen Bewegung zog er seinen jungen Geliebten energisch wieder hoch und versiegelte ihm den Mund mit einem weiteren Kuss. Denn er liebte es, sich selbst von den Lippen eines Anderen zu schmecken.

Währenddessen befreite er Elrohir mit geschickten Fingern von seinen übrigen Kleidern und drückte ihn dann, eine Hand stützend in seinem Rücken, auf die glatten, kühlen Seidenlaken seines Bettes.

Er selbst verharrte über ihm... Elrohirs Handgelenke mit der Kraft eines erfahrenen Kriegers auf der Höhe seines Kopfes gefangen haltend.

So wie er nun aus schmalen Augen auf sein wehrloses Opfer hinabstarrte, hatte er etwas Raubtierhaftes an sich, etwas Ungezügeltes, das Elrohir in dem sonst so beherrschten, distanzierten Lord nie vermutet hätte. Ein Eindruck, der von den zerrauften Strähnen seines goldenen Haares verstärkt wurde, die zu beiden Seiten seines schmalen Gesichtes herabhingen und Elrohirs nackte Brust reizten.

Einem Raubtier glich er auch, als er unvermittelt begann, mit der Zungenspitze über Elrohirs Haut zu lecken. Er begann dabei an jener empfindlichen Stelle des Halses, direkt unter dem Ohr, und entlockte seinem Opfer damit ein hilfloses Stöhnen... das in den nächsten Minuten nicht allein bleiben sollte, als er sich langsam und genüsslich seinen Weg nach unten bahnte.

Dass er dabei seinen Griff um Elrohirs Handgelenke aufgeben musste war nicht weiter von Bedeutung, denn sein junger Geliebter hatte seine Hände so fest in die Laken verkrallt, dass die Knöchel weiß hervortraten, und schien so angespannt, dass er sich keinen Millimeter hätte rühren können.

Schließlich ließ Glorfindel sich dazu herab, und nahm Elrohirs pulsierenden Schaft nun seinerseits in den Mund. - Als der junge Elb jedoch versuchte Einfluss darauf zu nehmen verweigerte er sich ihm wieder.

Dies war sein Haus! Und Glorfindel würde bestimmen, wann sein Opfer die Erfüllung erlangte...

Leicht verärgert über Elrohirs Forschheit, kehrte er also, ohne auf dessen schwachen Proteste zu achten, auf dem selben Weg zurück nach oben, wo er Elrohir damit überrumpelte, dass er ihn in einer ungestümen Bewegung auf den Bauch rollte.

Dem Impuls des Jungen, sich sofort wieder zurückzudrehen begegnete er, indem er ihn in die Schulter biss... kräftig genug, dass sich die Abdrücke seiner Zähne deutlich auf der blassen Haut abzeichneten. Dann legte er sich über ihn, und zwang ihn so allein mit seinem Gewicht schon, still zu liegen.

"Shhh..." flüsterte er beruhigend und spürte, wie Elrohir sich dennoch schwach unter ihm wand. Damit erreichte sein dunkelhaariges Opfer jedoch nur, sich in eine Stellung zu manövrieren, die Glorfindel sein Vorhaben noch zusätzlich erleichtern würde. "Ganz ruhig, mein Liebling... vertrau mir..."

Bei diesen Worten presste er sachte zwei Finger an Elrohirs Lippen, die der junge Elb nach einer Sekunde in seinen Mund eindringen ließ, während er sich, von Glorfindels Worten beschwichtigt, tatsächlich entspannte.

"Ich weiß, was du brauchst, mein Liebling...", fuhr er dann einschmeichelnd fort, während er sich erst behutsam an ihm rieb und ihn dann vorsichtig mit jenen beiden Fingern vorbereitete, die noch feucht waren von der Liebkosung in Elrohirs Mund.

Lange konnte Glorfindel jedoch der Versuchung nicht mehr widerstehen, sich in jener engen Hitze zu begraben, die Elrohirs offensichtliche Jungfräulichkeit ihm versprach.

Dennoch, obwohl es ihn den letzten Rest seiner Selbstbeherrschung kostete, drang er langsam und zärtlich in ihn ein und gab ihm Zeit, sich an das Gefühl zu gewöhnen, ganz ausgefüllt zu sein, während er ihm weiter beruhigende, zärtliche Sinnlosigkeiten ins Ohr flüsterte.

Dann endlich, als er die Reglosigkeit nicht länger ertragen konnte, wisperte er leidenschaftlich: "Ich werde dich jetzt nehmen, mein Liebling. - Ist es das, was du möchtest?"

Und dieses mal war offensichtlich, dass er eine Antwort verlangte.

Berauscht von einem Gefühl, das er bisher nicht gekannt hatte, und zugleich hoffnungsvoll, das Glorfindel dieses glühende Verlangen in ihm löschen konnte, nickte Elrohir, nur um den Bruchteil einer Sekunde später Glorfindels Krallen in seinem Nacken zu spüren, als der Lord ihn heiser und mit zuvor nicht dagewesener Intensität drängte: "Dann sag es! Sag es! - Ich will es hören!"

Und schließlich brachte er mit erstickter Stimme mühsam hervor, "Ja! - Ja, ich möchte es! - Bitte!"

Erst dann ließ Glorfindel seiner Lust freien Lauf, als er erst vorsichtig, doch als er sah, dass Elrohir das gleiche Bedürfnis verspürte wie er, immer heftiger in seinen Geliebten stieß.

Und dann standen sie beide in hell lodernden Flammen, als Glorfindel sich mit einem leisen Aufschrei in Elrohir ergoss, der im selben Augenblick zum Höhepunkt kam.

Ermattet und kraftlos sanken sie auf das zerrüttete Lager, ihr stoßweiser Atem für eine Weile das einzige Geräusch in dem mondhellen Raum.

Doch fanden beide ihre Kraft schnell wieder, und sie sollten sich noch mehrere Male lieben in dieser Nacht.

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Als Elrohir am nächsten Morgen erwachte, noch immer in den Armen Glorfindels, stand die Sonne schon hoch über dem Tal und sandte ihre klaren Strahlen selbst durch das schier undurchdringliche Gewirr der Kletterrosen vor Glorfindels Zimmer.

Die Vögel sangen in den Ästen und von weit unten hörte man die Geräusche der erwachenden Stadt.

Und er lag hier, und im Nachhinein kam ihm alles vor wie ein Traum, doch es war kein Traum gewesen...

Ein Weilchen durfte er sich das Vergnügen gönnen, Glorfindel beim Schlafen zu beobachten. - Seltsam, seine Augen wirkten weniger kühl wenn er schlief, und weniger gehetzt... als könne er dort eine Ruhe finden, die ihm im Wachen verwehrt bleiben sollte.

Doch schon nach kurzer Zeit erwachte der Elbenlord ebenfalls. - Und stand auf, ohne Elrohir auch nur eines Blickes zu würdigen.

Dieser beobachtete ihn, auf dem Bett kauernd, das Laken bis zum Kinn hochgezogen, wie er beiläufig die Robe vom Boden auflas, die letzte Nacht so unbeachtet dort gelandet war, und sie sich nachlässig überstreifte. Dann goss er aus einem Krug Wasser in eine nahegelegene Waschschüssel und schöpfte sich eine Hand voll davon ins Gesicht.

Erst dann wandte er sich zu Elrohir um, und bedachte ihn mit einem abschätzigen Blick, bevor er ihn mit ausdrucksloser Stimme aufforderte: "Du solltest jetzt besser gehen."

Verletzt von dem kühlen Ton brach es aus Elrohir heraus: "Aber... ich liebe Euch!", denn das war es, was er schon seit Jahren für den unnahbaren Berater seines Vaters empfand. - Glorfindel vernichtete all seine Hoffnungen jedoch im nächsten Moment, als er auf diese Offenbarung nicht anders reagierte als mit einem verächtlichen Lachen und den abfälligen Worten: "Liebe?! - Das, was letzte Nacht geschehen ist... das hatte nichts mit Liebe zu tun.! - Und du solltest dir auch nicht einbilden, dass deshalb jetzt irgend ein... obskures... Band... zwischen und besteht. - Denn dergleichen gehört ins Reich der... Mythen und... Legenden. Und ansonsten solltest du, wie ich schon sagte, jetzt besser gehen."

Jedes seiner Worte traf Elrohir wie ein glühender Nagel, der ihm ins Herz gerammt wurde - mit doppelter Wucht ob des gehässigen Tones in dem Glorfindel - sein geliebter Glorfindel - sie geäußert hatte. Und mit grausamer Endgültigkeit stürzte das Kartenhaus ein, das er sich all die Jahre über in seinen Träumen aufgebaut - und dem er sich letzte Nacht so nah geglaubt - hatte.

Ihm graute davor, in seines Vaters Hallen zurückzukehren. - Halbnackt, oder mit der zerrissenen Tunika, es war egal. - Man würde so und so sehen, wie er die Nacht verbracht hatte. - Nur nicht, mit wem...

Doch als er in Glorfindels kalte graue Augen sah, wusste er, dass dies ihrer beider Geheimnis bleiben würde... und akzeptierte es stumm. - Mit dieser Schande musste er alleine leben.

Schließlich hatte der Lord ihn gewarnt...

~End~