A/N Okay, dieses Geschreibsel hier ist das Resultat einer Challenge von
Angel 1291, die sie auf ihrer Severus Snape-Site gestartet hat. Das Thema
der Challenge ist der Zwischenfall der heulenden Hütte und wie üblich,
schaffe ich es nicht, mich kurz zu fassen. Ich werde deshalb die fic hier
in ein paar Kapiteln Hochladen, damit ich sie besser nochmals durchsehen
und eventuelle Fehler ausbügeln kann. Das fällt mir einfacher, wenn es
nicht gerade alle fünfzig Seiten auf einmal sind. Gegen Ende hat mich
nämlich jedes Mal, als ich es kontrollierte die Konzentration verlassen :-P
P.S. Keine Angst. Natürlich werde ich auch 'von Mördern...' weiterschreiben, aber ich muss mit Dinu erst noch einige Fragen klären, bevor ich das nächste Kapitel, das schon geschrieben ist, Hochladen kann. Wenn er Mittwoch Zeit hat zu kommen, sollte das spätestens ende Woche der Fall sein.
Licht auf gebrochenem Glas:
Kapitel 1
Severus Snape hasste die Schule. Und das fast so sehr, wie er die Menschen darin oder sein Elternhaus hasste.
Leider konnte er seinen Eltern nicht entfliehen, solange er noch nicht volljährig war. Auch den Mitschülern und den Lehrern konnte er nicht entkommen, genauso wenig wie der Schule, wenn er auch nur ein wenig lernen wollte. Und Lernen was etwas, was Severus mochte. Etwas worin er gut war. Die Bücher störte es nicht, dass er nicht in die allgemeinen Standards hineinpasste, dass er nicht gut aussah oder gut im Quidditch war.
Er würde dies alles durchstehen und am Ende würde er dem Ganzen hier dankbar den Rücken kehren und nie mehr daran zurückdenken. Am besten all seine Erinnerungen an seine Kindheit in einem Denkarium ablegen und das Gefäß mitsamt seinem Inhalt zerstören. Er würde einen neuen Anfang machen, nur noch für sich leben und dabei so wenig wie möglich mit andere Menschen zu tun haben.
Ja, genau. Nie wieder würde er sich mit Leuten wie Potter oder Black herumschlagen müssen.
Er rührte die grün dampfende Flüssigkeit im Kessel mit wohl ein wenig zu viel Kraft, als er an seine Erzfeinde dachte, und das Gebräu begann sofort wütend zu zischen.
Severus verdrängte die Gedanken an die Gryffindors und konzentrierte sich wieder auf den Trank, den er in einem verlassenen Lagerzimmer tief in den Kerkern am Brauen war.
Mit einem grimmigen Lächeln löschte er die Flammen unter dem Kessel und streute die zerbröselten Libellenflügel hinzu, während er zehnmal gegen den Uhrzeigersinn rührte und die Brühe eine blassviolette Farbe annahm.
Das würde den verdammten Herumtreibern ein für allemal den Mund stopfen.
Zufrieden mit dem Trank lehnte er sich auf seinen Knien zurück und strich sich abwesend eine Strähne seines Haars zurück, die in sein Gesicht gefallen war. Mit Missbilligung registrierte er, dass die Haare noch immer eine leichten dunkelgrünen Schimmer hatten. Verfluchte Gryffindors. Sie machten sich einen Spaß daraus, ihn immer wieder vor den anderen bloßzustellen, doch er war ein Slytherin und kein wimmernder Hufflepuff, selbst wenn sie ihn immer bei diesem verhassten Spitznamen riefen. Er würde zurückschlagen und zwar so, dass es schmerzte.
Severus kühlte die Flüssigkeit mit einem Zauber ab und füllte sie in eine Phiole, die er aus seiner Robe gezogen hatte.
Danach hob er das kleine Glasgefäß auf Augenhöhe und ließ die milchige, violette Flüssigkeit anerkennend im Glas rotieren.
"Auf Black, Potter und ihre vermaledeiten Freunde."
***
James Potter, Sirius Black, Peter Pettigrew und Remus Lupin schlenderten gewichtig in die Große Halle. Das hieß, eigentlich schlenderten nur James und Sirius, denen auch wie üblich einige Mädchen sofort ihre Aufmerksamkeit schenkten.
James grinste schief und warf Lily Evans ein gewinnendes Lächeln zu, die anderen Mädchen gezielt übersehend. Die Rothaarige verdrehte nur die Augen, nicht im mindesten von James' Popularität beeindruckt. Doch zumindest erschien sie nicht wütend, dachte er. Was konnten er und Sirius auch dafür? Sie waren gutaussehend, athletisch und so verdammt cool, dass sie einfach fast immer gut ankamen.
Dennoch legte James seit einiger Zeit nur noch wirklich Wert darauf, dass er bei Lily in gutem Licht stand. Er bemühte sich sogar darum, dass er keinen allzu großen Unsinn mehr anstellte.
Nun, mit einer Ausnahme.
Unbewusst schwenkte er seinen Blick rüber zum Slytherintisch. Snape saß an seinem Platz und feixte herablassend zu ihnen herüber, einen fiesen Glimmer in seinen Augen. Mit Freude stellte James fest, wie Edith Firback, die das Missvergnügen hatte, den Platz neben Snape zu besetzten, mit gespitzten Fingern nach einer einzelnen noch immer besonders grünen Haarsträhne griff und ihren Mitschülerinnen am Platz gegenüber etwas sagte. James konnte die Worte nicht verstehen, doch Schniefelus riss ihr die Haarsträhne mit einem Ruck seines Kopfes aus den Fingern und warf ihr einen bitterbösen Blick zu, seine Lippen geschürzt, während der halbe Tisch in lautes Gelächter fiel.
"So wie es aussieht, hat Schniefelus durch unseren kleinen Scherz an Popularität gewonnen", raunte ihm Black von der Seite her zu. "Er sollte sich eigentlich bei uns bedanken, meinst du nicht?"
James grinste seinen Freund an. "Der ist zu arrogant, um sich dazu herunter zu lassen, das solltest du doch wissen."
Remus seufzte hinter ihnen. "Ich fürchte schon, dass er sich bei euch 'bedanken' wird. Das tut er immer. Warum könnt ihr mit diesen Spielen nicht endlich einmal aufhören?"
James und Sirius warfen beide einen gespielt entrüsteten Blick zu ihrem Freund. "Aber Moony. Das ist Schniefelus von dem wir sprechen. Aufhören ihn zu ärgern wäre wie aufhören zu atmen. Das gehört einfach dazu."
James gab seinem Freund mit einem bedeutungsvollen Nicken recht. Ihr letzter Scherz war auch zu gut gelungen. Mit dem Tarnumhang war es ein leichtes gewesen, hinter einem Slytherin in ihren Gemeinschaftsraum zu schleichen, zu warten bis alle schliefen und dann dem schlafenden Snape die Haare grün zu zaubern.
Das allgemeine Lachen, als dieser fettige Idiot zum Frühstück erschien, war unbezahlbar gewesen.
Das war inzwischen eine Woche her und erst vor zwei Tagen hatte der Zauber angefangen an Wirkung zu verlieren. Zu Sirius' und James' Freude, hatten es die Lehrer nicht für unbedingt nötig befunden Snapes Haare mit dem sehr komplizierten Zauber, den es brauchen würde, zurückzuverwandeln, da es sich in ein paar Tagen von selber verflüchtigen würde. Und da man keine Beweise gehabt hatte wer der Schuldige war, hatten sie noch nicht einmal eine Ermahnung erhalten, wenn auch Dumbledore ihnen damals beim Frühstück einen vorwurfsvollen Blick zugeworfen hatte.
Noch immer grinsend setzten sie sich an ihre Plätze, die Gedanken an Snape verdrängend um ihr Gespräch auf das letzte Quidditchspiel zu lenken, bei dem Gryffindor die Ravenclaw-Mannschaft in Rekordzeit platt gemacht hatte.
Auch als ein Schwarm Eulen wie eine dunkle Wolke durch die oberen Fenster schwirrte um die Morgenpost zu bringen, waren die Herumtreiber noch immer beim selben Thema. James sah nur kurz desinteressiert zu den Eulen hoch. Seine Eltern hatten ihm erst gestern geschrieben und würden dies frühestens in einer Woche wieder tun. Remus bekam fast nie Post von seiner Familie und Sirius schon gar nicht. Darum war er auch etwas überrascht, als eine Schleiereule vor ihm auf dem Tisch landete und beinahe seinen Kakao umschmiss.
Der Vogel beäugte den im Weg stehenden Becher fast vorwurfsvoll, plusterte sich auf und lenkte seine Aufmerksamkeit dann auf James. Das Tier streckte sein Bein aus, an dem ein Brief mit einem Siegel angebracht war.
Der Gryffindor befreite die Eule neugierig von dem Brief. Der Vogel schuhute kurz und erhob sich sofort wieder in die Luft, während James das rote Siegel studierte.
Sirius, der neben ihm saß, lehnte sich zu ihm hinüber. "Von wem ist das denn, Krone?"
James drehte den Brief einmal um die eigene Achse, nur um zu sehen, dass weder ein Absender noch ein Empfänger draufgeschrieben war. Mit einem Stirnrunzeln hob er ihn näher an sein Gesicht und studierte die Linien auf dem Siegelwachs.
"Es könnte das Ministeriumssiegel sein, aber es wurde so fahrig angebracht, dass ich es nicht erkennen kann."
"Zeig mal her!" Sirius klaubte den Brief aus James' Griff und untersuchte den Umschlag und den Verschluss auch kurz. "Keine Ahnung." Er streckte den Brief Remus unter die Nase, der das Siegel ebenfalls betrachtete und dann den Kopf schüttelte. "Bist du sicher, dass er für dich ist?"
"Die Eule scheint so gedacht zu haben. Gibt nur einen Weg es herauszufinden", schlug James vor, riss den Brief wieder aus Sirius' Händen und brach das Siegel. Er öffnete den Umschlag und zog einen Brief heraus, auf dem, mit einer spinnenartigen Schrift, die James nur zu gut kannte, stand:
Es waren mal vier Gryffindor, die kamen sich so super vor, waren jedoch eher beschränkt, deshalb habe ich sie beschenkt. Habt viel Spaß mit meinem Präsent, Auf das ihr meine Überlegenheit erkennt.
"Schniefelus!" fluchte James.
Sirius, der über seine Schulter mitgelesen hatte, änderte seine Gesichtsfarbe erst in ein wütendes rot und dann in ein angstvolles blass. "Was hat diese Schlange vor?"
Der Brief mitsamt dem Umschlag begann in diesem Moment seltsam unter James' Fingern zu kribbeln. Das weiße Material wurde immer heißer, bis es fast schon seine Haut, dort wo sie das Pergament berührte, zu verbrennen drohte. Mit einem überraschten Keuchen ließ der Gryffindor den Brief los, worauf dieser, während er langsam in der Luft abwärts trudelte, in einer kleinen Stichflamme explodierte.
Wütend drehte James sich zurück und starrte auf einen wissend, überlegen dreinschauenden und böse lächelnden Snape.
"Was hat dieser fettige..." James' Fluchen wurde abrupt unterbrochen, als das Kribbeln in seinen Fingern zu einem heftigen Juckreiz wurde, der sich schnell ausbreitete und er sah mit Entsetzen, wie sich die Haut, dort wo sie mit dem Pergament in Berührung gekommen war, rot verfärbte und sich hässliche, violette Blasen bildeten.
"Was hat dieser Dreckskerl getan?" rief Sirius nun aus, während sich auf seinen Fingern auch Blasen zu bilden begannen.
Die Veränderung der Haut blieb nicht bei den Händen und langsam, als würde Honig darüber fließen, breitete sich die rote Farbe und die Blasen aus und wanderten über Handgelenke und unter der Robe die Arme hinauf, begleitet von einem immer schlimmer werdenden Juckreiz.
Einige ihrer Tischnachbarn japsten entsetzt auf und James, der den Juckreiz, der inzwischen schon seine Schulter erreicht hatte und den Rücken hinunter wanderte, kaum noch aushalten konnte, kratzte verzweifelt an seinen Händen.
Dem Juckreiz half dies nichts, aber dafür platzten einige der Blasen und eine stinkende, violette Flüssigkeit spritzte heraus und traf Tisch, Essen und die Schüler gegenüber.
Diese schrieen auf und schoben ihre Stühle scheppernd zurück, als sie mit ekelverzogenem Gesicht aufsprangen.
***
"Das lassen wir nicht auf uns sitzen", schwor Sirius, während er versuchte, sich durch seine dick bandagierten Hände an der ebenfalls verbundenen Brust zu kratzen.
"Darauf kannst du Gift nehmen. Das gibt Rache", antwortete James, während er versuchte, seinen Rücken an der Matratze unter ihm zu reiben, um etwas gegen den höllischen Juckreiz zu unternehmen. Aber der Erfolg blieb aus. Zu dick waren seine Bandagen. Pomfrey hatte Ihre ganzen Körper eingebunden, sodass sie die Blasen nicht aufkratzen konnten und auf diese Weise ihren Zustand verschlimmerten. Dafür sahen sie beide nun aus wie Mumien. Nur Augen und Mund waren noch zu sehen, da ihr ganzer Körper von Blasen übersäht war. Dumbledore und Pomfrey hatten schnell herausgefunden, welcher Zaubertrank dies angerichtet hatte und die Krankenschwester hatte ihnen garantiert, dass die Wirkung nur einige wenige Stunden anhalten würde, leider würde bis dahin kaum eine Medizin gegen das Jucken helfen. Dieser Zaubertrank habe einige dunkle Elemente, hatte sie gesagt und wäre früher zur Folter eingesetzt worden. Das glaubten James und Sirius sofort. Jede Minute kam Ihnen wie eine Ewigkeit nichtauszuhaltender Qualen vor.
Sie hatten Dumbledore gesagt, dass Snape verantwortlich sein musste und der Direktor hatte versprochen mit dem Slytherin zu reden.
'Bah', dachte James. 'Was sollte das bringen?' Sie konnten es nicht beweisen und Snape würde sich nur wieder rausreden.
"Wir zahlen ihm das heim."
"Aber garantiert."
Eine Weile waren beide still, nur das raschelnde Geräusch der Bettlaken und das Knarren der Bettfederungen war zu hören, als sie verzweifelt versuchten eine einigermaßen aushaltbare Position zu finden, was der Juckreiz jedoch unmöglich machte.
"Ich dreh gleich durch", rief Sirius schließlich mit einer leicht quietschenden Stimme und begann an den Bandagen seiner Hände zu zerren um sich besser kratzen zu können.
"Vergiss es, Tatze. Ich hab's auch schon versucht. Pomfrey hat die Verbände verhext. Die kriegen wir nicht runter."
"ARGH!" schrie Sirius aus. "Diese alte, besserwisserische Hexe. Ich halte das nicht aus!"
"Versuch es zu ignorieren", riet James, wenn auch etwas halbherzig. Vielleicht klappte es ja bei seinem Freund. Er selber hatte auf jeden Fall eine schwere Zeit damit, nicht verzweifelt im Krankenzimmer herumzuhüpfen, versuchend sich die Verbände vom Körper zu reißen, um sich blutig kratzen zu können.
Das Öffnen der Tür ließ beide jedoch erwartungsvoll aufsehen.
Pomfrey war in ihrem Büro beim Tränkebeschriften und Dumbledore wollte mit Snape reden, also konnte es, wenn es kein weiterer Patient war der in den Krankenflügel kam, nur Remus sein, der zuvor von der Medi-Hexe aus dem Zimmer gejagt worden war. Auch wenn Moony derjenige der Herumtreiber war, der am meisten Respekt vor Regeln hatte, würde er sich bestimmt ihnen zuliebe Pomfreys Befehl widersetzen, sie ein paar Stunden ruhen zu lassen.
Jedoch war es nicht der Werwolf, der nun zögernd den Kopf in das Zimmer streckte, sondern Peter Pettigrew.
"Hi, Leute. Ich wollte mal nach euch sehen."
Sirius seufzte. "Es ist nur Wurmschwanz", sagte er fast etwas enttäuscht.
James wandte sich auch von Peter wieder Sirius zu, aus den Augenwinkeln bemerkend, wie der vierte der Herumtreiber zögernd in das Zimmer und zu ihnen kam. "Aber wie wollen wir uns rächen?" fragte er Sirius, wieder auf ihr altes Problem zurückkommend.
"Wir könnten ihm beim Quiddich einen Klatscher auf den Hals hetzen", schlug Sirius vor.
"Nein! Ich verderbe nicht einen Quidditchmatch für den fettigen Mistkerl. Sonst kriegen wir noch einen Vorfeit, wenn wir erwischt werden."
Sirius nickte und für einen Moment war es ruhig, als beide nachdachten.
"Wir könnten bei der nächsten Zaubertränkestunde seinen Trank verderben, indem wir etwas reinschütten", piepte Wurmschwanz enthusiastisch.
"Wir könnten seine Kleider verhexen, damit sie sich während des Frühstücks in Nichts auflösen", schlug James vor.
Was er von Sirius' Gesicht sehen konnte, verzog sich entsetzt.
"Bewahre uns von dieser Sicht. Ein nackter Snape ist das letzte was diese Welt sehen will. Stell dir den Andrang in den Toiletten vor, wenn sich alle Schüler synchron übergeben müssen."
"Wenn einer von uns ihn ablenkt, kann ein anderer etwas in seinen Trank tun", versteifte sich Peter.
"Ich habe eine Idee", rief Sirius plötzlich aus.
"Na dann raus damit", grinste James, während er versuchte seine Schulter zu kratzen. Er fluchte innerlich doch zu seiner Erleichterung glaubte er zu bemerken, dass der Juckreiz langsam nachließ. Pomfrey hatte dies ja vorhergesagt, aber die Stunden, die sie fast die Wände hochgehen ließen, würden weder er noch Sirius Snape so schnell verzeihen.
"Wir verpassen Schniefelus eine Lektion, die er für den Rest seines Lebens nicht mehr vergisst. Er kriegt den Schrecken des Jahrhunderts ab und danach wird er sich zweimal überlegen, ob er uns jemals wieder auf die Pelle rücken will."
Dies regte allerdings James Interesse. Er lehnte sich etwas vor, die Ellbogen auf seinen Knien aufgestützt. "Erzähl."
Sirius schwang die Beine aus dem Bett, sich an dessen Kante setzend und beugte sich verschwörerisch vor. "Weißt du noch, wie er uns nach dem letzten Vollmond erzählt hat, er hätte gesehen wie Pomfrey mit Remus zu der Peitschenden Weide ging?"
James verzog das Gesicht. Natürlich erinnerte er sich. Wie ein Hund der einen Knochen verfolgte, jagte Snape jeder Möglichkeit nach, um die Herumtreiber von der Schule verschwinden zu lassen. Dass er beobachtet hatte wie Remus zu der Peitschenden Weide ging hatte die Herumtreiber beunruhigt, aber solange Snape nichts von dem geheimen Gang wusste, würde er kaum etwas herausfinden. Selbst wenn er jemals Remus' Geheimnis erriet, konnte er es nicht beweisen. Sie würden in Zukunft einfach extra vorsichtig sein.
"Snape schleicht uns doch immer hinterher, weil er vermutet dass wir irgend ein großes Geheimnis haben, für das wir von der Schule verwiesen werden können", fuhr Sirius fort.
"Womit er auch recht hat. Wegen dem Geheimnis, auf jeden Fall."
James konnte eine Reihe weißer Zähne sehen, als ihn Sirius unter seinem Verband hervor angrinste. "Genau. Was hältst du davon, wenn wir ihn dieses Geheimnis entdecken lassen. Am besten von Angesicht zu Angesicht."
James runzelte die Stirn. "Das ist wohl nicht dein Ernst? Wenn er erfährt was mit Moony los ist, dann wird Remus garantiert von der Schule verwiesen. Außerdem kann das blutig enden." Er machte eine sekundenlange Pause, als er Sirius' Vorschlag überdachte. "Obwohl; sein Gesicht wäre Gold wert, wenn er sich Auge in Auge mit einem Werwolf wiederfindet."
"Genau", nickte Sirius. "Dann würde er ein für allemal aufhören uns nachzuspionieren. Außerdem ist Remus ja eingesperrt. Schniefelus wird schon früh genug einen Rückzieher machen, wenn er die Situation erkennt."
Obwohl James' Gehirn ihm sagte, dass es zu riskant war, erschien die Möglichkeit Snape einen Streich von dieser Größenordnung zu spielen doch sehr verführerisch. Es wäre die ultimative Rache. "Das lässt aber noch immer das Risiko für Remus, dass er von der Schule geworfen wird, wenn Snape sein Geheimnis rumerzählt", warf er ein.
"Davon wird er spätestens absehen, wenn wir ihm drohen, ihm Moony in der nächsten Vollmondnacht auf den Hals zu hetzen."
Mehr und mehr fing die Idee an, James zu gefallen. Snape hatte einen Denkzettel verdient und die Vorstellung ihn in einen ängstlich wimmernden Jammerlappen, der er insgeheim ja auch war, zu verwandeln, tat seiner Seele gut und machte das immer noch vorhandene Jucken gleich erträglicher. "Snape wird die Lektion seines Lebens erhalten", grinste er schlussendlich. Aber wir sagen lieber Moony nichts. Er würde das nicht billigen, okay Tatze?"
Sirius lachte, sprang von dem Bett und schlug seine bandagierte Hand mit der seines Freundes zusammen. "Geht in Ordnung."
"Ich werde auch nichts sagen", erwiderte Peter zögernd von der Seite aus.
*********
T.B.C.
P.S. Keine Angst. Natürlich werde ich auch 'von Mördern...' weiterschreiben, aber ich muss mit Dinu erst noch einige Fragen klären, bevor ich das nächste Kapitel, das schon geschrieben ist, Hochladen kann. Wenn er Mittwoch Zeit hat zu kommen, sollte das spätestens ende Woche der Fall sein.
Licht auf gebrochenem Glas:
Kapitel 1
Severus Snape hasste die Schule. Und das fast so sehr, wie er die Menschen darin oder sein Elternhaus hasste.
Leider konnte er seinen Eltern nicht entfliehen, solange er noch nicht volljährig war. Auch den Mitschülern und den Lehrern konnte er nicht entkommen, genauso wenig wie der Schule, wenn er auch nur ein wenig lernen wollte. Und Lernen was etwas, was Severus mochte. Etwas worin er gut war. Die Bücher störte es nicht, dass er nicht in die allgemeinen Standards hineinpasste, dass er nicht gut aussah oder gut im Quidditch war.
Er würde dies alles durchstehen und am Ende würde er dem Ganzen hier dankbar den Rücken kehren und nie mehr daran zurückdenken. Am besten all seine Erinnerungen an seine Kindheit in einem Denkarium ablegen und das Gefäß mitsamt seinem Inhalt zerstören. Er würde einen neuen Anfang machen, nur noch für sich leben und dabei so wenig wie möglich mit andere Menschen zu tun haben.
Ja, genau. Nie wieder würde er sich mit Leuten wie Potter oder Black herumschlagen müssen.
Er rührte die grün dampfende Flüssigkeit im Kessel mit wohl ein wenig zu viel Kraft, als er an seine Erzfeinde dachte, und das Gebräu begann sofort wütend zu zischen.
Severus verdrängte die Gedanken an die Gryffindors und konzentrierte sich wieder auf den Trank, den er in einem verlassenen Lagerzimmer tief in den Kerkern am Brauen war.
Mit einem grimmigen Lächeln löschte er die Flammen unter dem Kessel und streute die zerbröselten Libellenflügel hinzu, während er zehnmal gegen den Uhrzeigersinn rührte und die Brühe eine blassviolette Farbe annahm.
Das würde den verdammten Herumtreibern ein für allemal den Mund stopfen.
Zufrieden mit dem Trank lehnte er sich auf seinen Knien zurück und strich sich abwesend eine Strähne seines Haars zurück, die in sein Gesicht gefallen war. Mit Missbilligung registrierte er, dass die Haare noch immer eine leichten dunkelgrünen Schimmer hatten. Verfluchte Gryffindors. Sie machten sich einen Spaß daraus, ihn immer wieder vor den anderen bloßzustellen, doch er war ein Slytherin und kein wimmernder Hufflepuff, selbst wenn sie ihn immer bei diesem verhassten Spitznamen riefen. Er würde zurückschlagen und zwar so, dass es schmerzte.
Severus kühlte die Flüssigkeit mit einem Zauber ab und füllte sie in eine Phiole, die er aus seiner Robe gezogen hatte.
Danach hob er das kleine Glasgefäß auf Augenhöhe und ließ die milchige, violette Flüssigkeit anerkennend im Glas rotieren.
"Auf Black, Potter und ihre vermaledeiten Freunde."
***
James Potter, Sirius Black, Peter Pettigrew und Remus Lupin schlenderten gewichtig in die Große Halle. Das hieß, eigentlich schlenderten nur James und Sirius, denen auch wie üblich einige Mädchen sofort ihre Aufmerksamkeit schenkten.
James grinste schief und warf Lily Evans ein gewinnendes Lächeln zu, die anderen Mädchen gezielt übersehend. Die Rothaarige verdrehte nur die Augen, nicht im mindesten von James' Popularität beeindruckt. Doch zumindest erschien sie nicht wütend, dachte er. Was konnten er und Sirius auch dafür? Sie waren gutaussehend, athletisch und so verdammt cool, dass sie einfach fast immer gut ankamen.
Dennoch legte James seit einiger Zeit nur noch wirklich Wert darauf, dass er bei Lily in gutem Licht stand. Er bemühte sich sogar darum, dass er keinen allzu großen Unsinn mehr anstellte.
Nun, mit einer Ausnahme.
Unbewusst schwenkte er seinen Blick rüber zum Slytherintisch. Snape saß an seinem Platz und feixte herablassend zu ihnen herüber, einen fiesen Glimmer in seinen Augen. Mit Freude stellte James fest, wie Edith Firback, die das Missvergnügen hatte, den Platz neben Snape zu besetzten, mit gespitzten Fingern nach einer einzelnen noch immer besonders grünen Haarsträhne griff und ihren Mitschülerinnen am Platz gegenüber etwas sagte. James konnte die Worte nicht verstehen, doch Schniefelus riss ihr die Haarsträhne mit einem Ruck seines Kopfes aus den Fingern und warf ihr einen bitterbösen Blick zu, seine Lippen geschürzt, während der halbe Tisch in lautes Gelächter fiel.
"So wie es aussieht, hat Schniefelus durch unseren kleinen Scherz an Popularität gewonnen", raunte ihm Black von der Seite her zu. "Er sollte sich eigentlich bei uns bedanken, meinst du nicht?"
James grinste seinen Freund an. "Der ist zu arrogant, um sich dazu herunter zu lassen, das solltest du doch wissen."
Remus seufzte hinter ihnen. "Ich fürchte schon, dass er sich bei euch 'bedanken' wird. Das tut er immer. Warum könnt ihr mit diesen Spielen nicht endlich einmal aufhören?"
James und Sirius warfen beide einen gespielt entrüsteten Blick zu ihrem Freund. "Aber Moony. Das ist Schniefelus von dem wir sprechen. Aufhören ihn zu ärgern wäre wie aufhören zu atmen. Das gehört einfach dazu."
James gab seinem Freund mit einem bedeutungsvollen Nicken recht. Ihr letzter Scherz war auch zu gut gelungen. Mit dem Tarnumhang war es ein leichtes gewesen, hinter einem Slytherin in ihren Gemeinschaftsraum zu schleichen, zu warten bis alle schliefen und dann dem schlafenden Snape die Haare grün zu zaubern.
Das allgemeine Lachen, als dieser fettige Idiot zum Frühstück erschien, war unbezahlbar gewesen.
Das war inzwischen eine Woche her und erst vor zwei Tagen hatte der Zauber angefangen an Wirkung zu verlieren. Zu Sirius' und James' Freude, hatten es die Lehrer nicht für unbedingt nötig befunden Snapes Haare mit dem sehr komplizierten Zauber, den es brauchen würde, zurückzuverwandeln, da es sich in ein paar Tagen von selber verflüchtigen würde. Und da man keine Beweise gehabt hatte wer der Schuldige war, hatten sie noch nicht einmal eine Ermahnung erhalten, wenn auch Dumbledore ihnen damals beim Frühstück einen vorwurfsvollen Blick zugeworfen hatte.
Noch immer grinsend setzten sie sich an ihre Plätze, die Gedanken an Snape verdrängend um ihr Gespräch auf das letzte Quidditchspiel zu lenken, bei dem Gryffindor die Ravenclaw-Mannschaft in Rekordzeit platt gemacht hatte.
Auch als ein Schwarm Eulen wie eine dunkle Wolke durch die oberen Fenster schwirrte um die Morgenpost zu bringen, waren die Herumtreiber noch immer beim selben Thema. James sah nur kurz desinteressiert zu den Eulen hoch. Seine Eltern hatten ihm erst gestern geschrieben und würden dies frühestens in einer Woche wieder tun. Remus bekam fast nie Post von seiner Familie und Sirius schon gar nicht. Darum war er auch etwas überrascht, als eine Schleiereule vor ihm auf dem Tisch landete und beinahe seinen Kakao umschmiss.
Der Vogel beäugte den im Weg stehenden Becher fast vorwurfsvoll, plusterte sich auf und lenkte seine Aufmerksamkeit dann auf James. Das Tier streckte sein Bein aus, an dem ein Brief mit einem Siegel angebracht war.
Der Gryffindor befreite die Eule neugierig von dem Brief. Der Vogel schuhute kurz und erhob sich sofort wieder in die Luft, während James das rote Siegel studierte.
Sirius, der neben ihm saß, lehnte sich zu ihm hinüber. "Von wem ist das denn, Krone?"
James drehte den Brief einmal um die eigene Achse, nur um zu sehen, dass weder ein Absender noch ein Empfänger draufgeschrieben war. Mit einem Stirnrunzeln hob er ihn näher an sein Gesicht und studierte die Linien auf dem Siegelwachs.
"Es könnte das Ministeriumssiegel sein, aber es wurde so fahrig angebracht, dass ich es nicht erkennen kann."
"Zeig mal her!" Sirius klaubte den Brief aus James' Griff und untersuchte den Umschlag und den Verschluss auch kurz. "Keine Ahnung." Er streckte den Brief Remus unter die Nase, der das Siegel ebenfalls betrachtete und dann den Kopf schüttelte. "Bist du sicher, dass er für dich ist?"
"Die Eule scheint so gedacht zu haben. Gibt nur einen Weg es herauszufinden", schlug James vor, riss den Brief wieder aus Sirius' Händen und brach das Siegel. Er öffnete den Umschlag und zog einen Brief heraus, auf dem, mit einer spinnenartigen Schrift, die James nur zu gut kannte, stand:
Es waren mal vier Gryffindor, die kamen sich so super vor, waren jedoch eher beschränkt, deshalb habe ich sie beschenkt. Habt viel Spaß mit meinem Präsent, Auf das ihr meine Überlegenheit erkennt.
"Schniefelus!" fluchte James.
Sirius, der über seine Schulter mitgelesen hatte, änderte seine Gesichtsfarbe erst in ein wütendes rot und dann in ein angstvolles blass. "Was hat diese Schlange vor?"
Der Brief mitsamt dem Umschlag begann in diesem Moment seltsam unter James' Fingern zu kribbeln. Das weiße Material wurde immer heißer, bis es fast schon seine Haut, dort wo sie das Pergament berührte, zu verbrennen drohte. Mit einem überraschten Keuchen ließ der Gryffindor den Brief los, worauf dieser, während er langsam in der Luft abwärts trudelte, in einer kleinen Stichflamme explodierte.
Wütend drehte James sich zurück und starrte auf einen wissend, überlegen dreinschauenden und böse lächelnden Snape.
"Was hat dieser fettige..." James' Fluchen wurde abrupt unterbrochen, als das Kribbeln in seinen Fingern zu einem heftigen Juckreiz wurde, der sich schnell ausbreitete und er sah mit Entsetzen, wie sich die Haut, dort wo sie mit dem Pergament in Berührung gekommen war, rot verfärbte und sich hässliche, violette Blasen bildeten.
"Was hat dieser Dreckskerl getan?" rief Sirius nun aus, während sich auf seinen Fingern auch Blasen zu bilden begannen.
Die Veränderung der Haut blieb nicht bei den Händen und langsam, als würde Honig darüber fließen, breitete sich die rote Farbe und die Blasen aus und wanderten über Handgelenke und unter der Robe die Arme hinauf, begleitet von einem immer schlimmer werdenden Juckreiz.
Einige ihrer Tischnachbarn japsten entsetzt auf und James, der den Juckreiz, der inzwischen schon seine Schulter erreicht hatte und den Rücken hinunter wanderte, kaum noch aushalten konnte, kratzte verzweifelt an seinen Händen.
Dem Juckreiz half dies nichts, aber dafür platzten einige der Blasen und eine stinkende, violette Flüssigkeit spritzte heraus und traf Tisch, Essen und die Schüler gegenüber.
Diese schrieen auf und schoben ihre Stühle scheppernd zurück, als sie mit ekelverzogenem Gesicht aufsprangen.
***
"Das lassen wir nicht auf uns sitzen", schwor Sirius, während er versuchte, sich durch seine dick bandagierten Hände an der ebenfalls verbundenen Brust zu kratzen.
"Darauf kannst du Gift nehmen. Das gibt Rache", antwortete James, während er versuchte, seinen Rücken an der Matratze unter ihm zu reiben, um etwas gegen den höllischen Juckreiz zu unternehmen. Aber der Erfolg blieb aus. Zu dick waren seine Bandagen. Pomfrey hatte Ihre ganzen Körper eingebunden, sodass sie die Blasen nicht aufkratzen konnten und auf diese Weise ihren Zustand verschlimmerten. Dafür sahen sie beide nun aus wie Mumien. Nur Augen und Mund waren noch zu sehen, da ihr ganzer Körper von Blasen übersäht war. Dumbledore und Pomfrey hatten schnell herausgefunden, welcher Zaubertrank dies angerichtet hatte und die Krankenschwester hatte ihnen garantiert, dass die Wirkung nur einige wenige Stunden anhalten würde, leider würde bis dahin kaum eine Medizin gegen das Jucken helfen. Dieser Zaubertrank habe einige dunkle Elemente, hatte sie gesagt und wäre früher zur Folter eingesetzt worden. Das glaubten James und Sirius sofort. Jede Minute kam Ihnen wie eine Ewigkeit nichtauszuhaltender Qualen vor.
Sie hatten Dumbledore gesagt, dass Snape verantwortlich sein musste und der Direktor hatte versprochen mit dem Slytherin zu reden.
'Bah', dachte James. 'Was sollte das bringen?' Sie konnten es nicht beweisen und Snape würde sich nur wieder rausreden.
"Wir zahlen ihm das heim."
"Aber garantiert."
Eine Weile waren beide still, nur das raschelnde Geräusch der Bettlaken und das Knarren der Bettfederungen war zu hören, als sie verzweifelt versuchten eine einigermaßen aushaltbare Position zu finden, was der Juckreiz jedoch unmöglich machte.
"Ich dreh gleich durch", rief Sirius schließlich mit einer leicht quietschenden Stimme und begann an den Bandagen seiner Hände zu zerren um sich besser kratzen zu können.
"Vergiss es, Tatze. Ich hab's auch schon versucht. Pomfrey hat die Verbände verhext. Die kriegen wir nicht runter."
"ARGH!" schrie Sirius aus. "Diese alte, besserwisserische Hexe. Ich halte das nicht aus!"
"Versuch es zu ignorieren", riet James, wenn auch etwas halbherzig. Vielleicht klappte es ja bei seinem Freund. Er selber hatte auf jeden Fall eine schwere Zeit damit, nicht verzweifelt im Krankenzimmer herumzuhüpfen, versuchend sich die Verbände vom Körper zu reißen, um sich blutig kratzen zu können.
Das Öffnen der Tür ließ beide jedoch erwartungsvoll aufsehen.
Pomfrey war in ihrem Büro beim Tränkebeschriften und Dumbledore wollte mit Snape reden, also konnte es, wenn es kein weiterer Patient war der in den Krankenflügel kam, nur Remus sein, der zuvor von der Medi-Hexe aus dem Zimmer gejagt worden war. Auch wenn Moony derjenige der Herumtreiber war, der am meisten Respekt vor Regeln hatte, würde er sich bestimmt ihnen zuliebe Pomfreys Befehl widersetzen, sie ein paar Stunden ruhen zu lassen.
Jedoch war es nicht der Werwolf, der nun zögernd den Kopf in das Zimmer streckte, sondern Peter Pettigrew.
"Hi, Leute. Ich wollte mal nach euch sehen."
Sirius seufzte. "Es ist nur Wurmschwanz", sagte er fast etwas enttäuscht.
James wandte sich auch von Peter wieder Sirius zu, aus den Augenwinkeln bemerkend, wie der vierte der Herumtreiber zögernd in das Zimmer und zu ihnen kam. "Aber wie wollen wir uns rächen?" fragte er Sirius, wieder auf ihr altes Problem zurückkommend.
"Wir könnten ihm beim Quiddich einen Klatscher auf den Hals hetzen", schlug Sirius vor.
"Nein! Ich verderbe nicht einen Quidditchmatch für den fettigen Mistkerl. Sonst kriegen wir noch einen Vorfeit, wenn wir erwischt werden."
Sirius nickte und für einen Moment war es ruhig, als beide nachdachten.
"Wir könnten bei der nächsten Zaubertränkestunde seinen Trank verderben, indem wir etwas reinschütten", piepte Wurmschwanz enthusiastisch.
"Wir könnten seine Kleider verhexen, damit sie sich während des Frühstücks in Nichts auflösen", schlug James vor.
Was er von Sirius' Gesicht sehen konnte, verzog sich entsetzt.
"Bewahre uns von dieser Sicht. Ein nackter Snape ist das letzte was diese Welt sehen will. Stell dir den Andrang in den Toiletten vor, wenn sich alle Schüler synchron übergeben müssen."
"Wenn einer von uns ihn ablenkt, kann ein anderer etwas in seinen Trank tun", versteifte sich Peter.
"Ich habe eine Idee", rief Sirius plötzlich aus.
"Na dann raus damit", grinste James, während er versuchte seine Schulter zu kratzen. Er fluchte innerlich doch zu seiner Erleichterung glaubte er zu bemerken, dass der Juckreiz langsam nachließ. Pomfrey hatte dies ja vorhergesagt, aber die Stunden, die sie fast die Wände hochgehen ließen, würden weder er noch Sirius Snape so schnell verzeihen.
"Wir verpassen Schniefelus eine Lektion, die er für den Rest seines Lebens nicht mehr vergisst. Er kriegt den Schrecken des Jahrhunderts ab und danach wird er sich zweimal überlegen, ob er uns jemals wieder auf die Pelle rücken will."
Dies regte allerdings James Interesse. Er lehnte sich etwas vor, die Ellbogen auf seinen Knien aufgestützt. "Erzähl."
Sirius schwang die Beine aus dem Bett, sich an dessen Kante setzend und beugte sich verschwörerisch vor. "Weißt du noch, wie er uns nach dem letzten Vollmond erzählt hat, er hätte gesehen wie Pomfrey mit Remus zu der Peitschenden Weide ging?"
James verzog das Gesicht. Natürlich erinnerte er sich. Wie ein Hund der einen Knochen verfolgte, jagte Snape jeder Möglichkeit nach, um die Herumtreiber von der Schule verschwinden zu lassen. Dass er beobachtet hatte wie Remus zu der Peitschenden Weide ging hatte die Herumtreiber beunruhigt, aber solange Snape nichts von dem geheimen Gang wusste, würde er kaum etwas herausfinden. Selbst wenn er jemals Remus' Geheimnis erriet, konnte er es nicht beweisen. Sie würden in Zukunft einfach extra vorsichtig sein.
"Snape schleicht uns doch immer hinterher, weil er vermutet dass wir irgend ein großes Geheimnis haben, für das wir von der Schule verwiesen werden können", fuhr Sirius fort.
"Womit er auch recht hat. Wegen dem Geheimnis, auf jeden Fall."
James konnte eine Reihe weißer Zähne sehen, als ihn Sirius unter seinem Verband hervor angrinste. "Genau. Was hältst du davon, wenn wir ihn dieses Geheimnis entdecken lassen. Am besten von Angesicht zu Angesicht."
James runzelte die Stirn. "Das ist wohl nicht dein Ernst? Wenn er erfährt was mit Moony los ist, dann wird Remus garantiert von der Schule verwiesen. Außerdem kann das blutig enden." Er machte eine sekundenlange Pause, als er Sirius' Vorschlag überdachte. "Obwohl; sein Gesicht wäre Gold wert, wenn er sich Auge in Auge mit einem Werwolf wiederfindet."
"Genau", nickte Sirius. "Dann würde er ein für allemal aufhören uns nachzuspionieren. Außerdem ist Remus ja eingesperrt. Schniefelus wird schon früh genug einen Rückzieher machen, wenn er die Situation erkennt."
Obwohl James' Gehirn ihm sagte, dass es zu riskant war, erschien die Möglichkeit Snape einen Streich von dieser Größenordnung zu spielen doch sehr verführerisch. Es wäre die ultimative Rache. "Das lässt aber noch immer das Risiko für Remus, dass er von der Schule geworfen wird, wenn Snape sein Geheimnis rumerzählt", warf er ein.
"Davon wird er spätestens absehen, wenn wir ihm drohen, ihm Moony in der nächsten Vollmondnacht auf den Hals zu hetzen."
Mehr und mehr fing die Idee an, James zu gefallen. Snape hatte einen Denkzettel verdient und die Vorstellung ihn in einen ängstlich wimmernden Jammerlappen, der er insgeheim ja auch war, zu verwandeln, tat seiner Seele gut und machte das immer noch vorhandene Jucken gleich erträglicher. "Snape wird die Lektion seines Lebens erhalten", grinste er schlussendlich. Aber wir sagen lieber Moony nichts. Er würde das nicht billigen, okay Tatze?"
Sirius lachte, sprang von dem Bett und schlug seine bandagierte Hand mit der seines Freundes zusammen. "Geht in Ordnung."
"Ich werde auch nichts sagen", erwiderte Peter zögernd von der Seite aus.
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T.B.C.
