Teil 6
VIER JAHRE SPÄTER:
Hätte Severus Snape an einen Gott geglaubt, dann wäre er sicher gewesen, dass dieser ein sadistischer, ironischer Bastard war, der ein perverses Vergnügen darin zu finden schien, Severus' Existenz zu vermiesen. Sein ganzes Leben war bis jetzt nur eine Aneinanderreihung von ironisch, makaberen Abläufen gewesen und der Höhepunkt war, als er nun den verbotenen Pfad entlang lief um einen Greifen zu finden. Das Tier das selbst durch den Namen schon der Inbegriff des Hauses war, was ihm einige der schlimmsten Erinnerungen verpasst hatte. Damals, in einer Zeit, als der dunkle Lord nicht viel mehr gewesen war als ein ängstliches Flüstern zweier Erwachsenen in einem dunklen Schulkorridor oder eines Artikels, verbannt auf die hinteren Seiten einer Zeitung.
Es hatte eine Zeit gegeben, da war der dunkle Lord alles für ihn gewesen, nicht der gefühllose Tyrann, als der er von allen denen verschrieen wurde, die einen Jungen namens Severus Snape jemals verraten hatten. Dass sein Herr dabei Menschen umbrachte, hatte Severus immer wegrationalisiert. Opfer mussten nun mal gebracht werden für ein größeres Gut, hatte ihm der dunkle Lord erzählt und Severus hatte ihm geglaubt. Er hätte ihm sowieso alles geglaubt, hätte jeden Trank für denjenigen gebraut, der ihm Sicherheit und Geborgenheit gegeben hatte und hatte sogar die Tatsache verdrängt, dass seine Werke selbst Tod und Leid mit sich brachten. Er hätte alles getan für seinen Herrn, alles, selbst Mord.
Was für ein naiver Narr war er doch gewesen.
Letzte Nacht hatte er zufällig mitgehört, wie sich der dunkle Lord mit Malfoy unterhielt. Bloß wegen eines blöden Trankes, den er so schnell als möglich seinem Herrn abliefern wollte, hatte er mit anhören müssen was sein Unterbewusstsein schon lange befürchtet, doch sein Gehirn immer schon im Ansatz verdrängt hatte. Der dunkle Lord benutzte ihn. Er kümmerte sich genauso wenig um ihn, wie es all die anderen Menschen in seinem Leben je getan hatten. Der dunkle Lord hatte Malfoy gesagt, dass er ihn nur so lange bei sich behalten würde, wie er ihn kontrollieren konnte und Severus' Talent mit Zaubertränken sich als nützlich erweisen würde.
Es würde sich nie ändern. Severus hatte in einem naiven Glauben an ein besseres Leben schreckliche Dinge getan. Dinge die ihm zuvor als ein kleiner Preis vorkamen für das Paradies, das er gefunden hatte, aber nun undenkbar und schrecklich erschienen. Severus kam sich so schmutzig und elend vor, dass ihm nur noch ein Ausweg erschienen. Er musste diese Schuld am Tod von so vielen irgendwie loswerden.
Als er vom Schloss des dunklen Lords weggelaufen war, hatte er erst nicht gewusst, wohin er gehen sollte, doch dann hatte er sich erinnert, was ihnen in Hogwarts über Greife beigebracht worden war. Diese Kreaturen hatten unter anderem die Aufgabe gierige, schlecht Menschen zu bestrafen. Severus wusste sofort, als er daran dachte, dass dies seine einzige Chance war, sich von seiner Schuld reinzuwaschen und damit Voldemorts Halt über ihn zu brechen. Der Greif würde seine Verbrechen sühnen und seine Hände vom Blut anderer reinwaschen. Natürlich waren seine Übehrlebenschancen nicht sehr groß, aber was hatte er schon zu verlieren? Er hatte kein Bedürfnis für Selbstmord, aber auch hielt das Leben keinen großen Reiz mehr für ihn.
Zu seinem Glück, wusste Severus, wo er einen Greifen finden würde. Schon einmal hatte er sich im Wald verirrt, als er Zutaten für einen schwierigen Trank, der natürlich illegal war und James und seine Freunde das Leben für ein, zwei Tag schmerzlich erschweren sollte, gesucht hatte.
Damals hatte ihn Hagrid gefunden. Der große Idiot hatte ihn gerade noch aufhalten können, als er sich der Höhle genähert hatte.
Der Halbriese hätte ihnen beiden eine Menge Mühe und Zeit sparen können, dachte Severus bitter, während er dem plötzlich steil abfallenden Weg entlang schlitterte, lose Steine und Blätter in kleinen Lawinen vor seinen Füssen herstürzend.
Als sich der Trampelpfad wiederum ausebnete, fand er sich am Fuß einer von grünem Efeu überwachsenen Steinklippe wieder.
In der Mitte der Steinwand ragte ein großes, gezacktes Loch und in der kleine Lichtung davor waren die Gräser und alles Grün schon lange tot getrampelt worden, dafür lagen hier und da Skelettteile von kleineren und größeren Tieren herum.
Severus fühlte beim Anblick der Zeugnisse des Raubtieres keine Angst. Der große Knoten, der seine gesamte Brust auszufüllen schien, seit er seinen wahren Wert für Voldemort erkannt hatte, erdrückte jedes andere Gefühl in Scham und Reue.
Dann vernahm er auch schon eine Bewegung in den Schatten hinter dem Höhleneingang und blieb stocksteif stehen.
***
Hagrid war glücklich. Endlich würde er wieder seinen alten Freund Silberscheck besuchen können. Im Gegensatz zu den Hippogreifen, bewegte sich Scheck kaum von seiner Höhle weg, außer er ging jagen. Er war zwar, wie seine pferdeähnlichen Verwandten nicht gerade eines der sanftesten Wesen des Verbotenen Waldes, aber er war in vieler Hinsicht den Zentauren ähnlicher, als den Hippogreifen. Junge Greife waren oft wild und ungestüm, und griffen alles an, was sich bewegte, aber im Alter zogen sie sich dann lieber zurück und widmeten sich ihren Gedanken und den Geheimnissen der Welt, während sie ihre Schätze bewachten. Jedes Kind wusste natürlich, dass man lieber nicht den Schatz eines Greifen stehlen sollte, genauso wenig wie den Schatz eines Drachen.
Als er den alten Trampelpfad hinunterstolperte, hörte er vor sich plötzlich das schrille Schreien eines wütenden Greifen und das laute Rufen eines Menschen.
Hagrid stutzte, beschleunigte aber dann sofort sein Tempo. Welcher Idiot hatte es denn gewagt, sich dem Greifen zu nähern? Hagrid bewegte sich so schnell es die Rinderhälfte, die er dem Wesen als Geschenk mitgebracht hatte, und die er sich über die Schulter geworfen hatte, erlaubte. Er würde das Fleisch noch brauchen, um das Wesen zu beruhigen im Versuch das Leben des Unglücklichen zu retten, der es gewagt hatte, das Gold des Greifen stehlen zu wollen.
Doch als er unten bei der Klippe ankam, stutzte er erneut, ob der Szene, die er da beobachtete.
Silberscheck stand angespannt vor seiner Höhle, der cremeweiße Löwenschweif unruhig zuckend, die hundeähnlichen Ohren nah an den fedrigen Adlerschädel gepresst und die Schwingen leicht gespreizt.
Die ganze Haltung des cremeweißen, scharlachrot gefleckten Tieres war defensiv drohend, als es den Mann nicht aus den Augen ließ, der mit tränenüberströmtem Gesicht und wild fuchtelnd einige Meter vor ihm stand und es anschrie.
„Warum machst du nichts, du verdammtes Vieh?" schrie der Mann. „Ist es nicht deine Aufgabe die Schuldigen zu bestrafen?"
Hagrid trat langsam näher und als der Mann sich seiner bewusst wurde, schnellte er herum und sah ihn erst überrascht an, bevor sein Blick fast vorwurfsvoll wurde. „Warum greift er nicht an? Greife bestrafen die Schuldigen, das haben Sie mir doch erzählt!"
Hagrid runzelte die Stirn und sah den Mann, nein, den Jungen, denn er war sicher kaum in den Zwanzigern, eindringlich an.
Er kannte diesen jungen Mann, da war er sich sicher, auch wenn es in seinem aufgelösten Zustand nicht einfach zu sagen war. Das strähnige Haar und diese schwarzen Augen...
Konnte das?
„Severus Snape?" fragte Hagrid ungläubig. James und Sirius hatten Severus Snape damals einen Streich nach dem anderen gespielt, was der Slytherin auch immer doppelt zurückgezahlt hatte. Hagrid hatte den Jungen nach dem Abschluss nicht mehr wiedergesehen, genauso wie der Rest der Lehrerschaft oder ehemaliger Schüler. Sirius hatte mal geäussert, dass der Slytherin sicher zu du-weißt-schon-wem übergelaufen war, aber Beweise hatten sie nie erhalten.
Hagrid war sich fast sicher, dass dies Severus Snape war, aber was machte er hier und in diesem Zustand?
Der schwarzhaarige junge Mann drehte sich wieder Silberscheck zu. „Warum bestrafst du mich nicht?" Er hob einen Stein vom Boden und warf ihn heftig auf das Wesen. „Greif endlich an, verdammt noch mal!"
Dieser offene Angriff jedoch weckte das heftige Temperament des Greifes und er brüllte wütend, während er seine defensive Haltung aufgab und sich niederkauerte um den Zauberer anzuspringen.
„NEIN! Scheck, nicht." Bevor er darüber nachdachte, sprang Hagrid zwischen das Wesen und Snape. „Er meint es nicht so, Scheck. Schau, ich habe dir etwas mitgebracht."
Der Greif zögerte und beäugte erst Hagrid und dann den Zauberer, den er gerade noch so hinter der imposanten Gestalt des Wildhüters sehen konnte.
Hagrid warf dem Greifen das Fleisch zu. „Hier, mein Freund. Beruhige dich. Ich werde mich um ihn kümmern."
Der Greif schnaubte wütend und warf noch einen letzten missbilligenden Blick auf Snape, bevor er einige Schritte auf Hagrid zu machte, das Fleisch schnappte, es zu dem Höhleneingang schleppte und damit in den Schatten verschwand.
Erst als er ganz weg war und das Geräusch vom Raufen von Federn und Brechen von Knochen anzeigte, dass der Greif fraß, drehte sich Hagrid zu Snape zurück.
Der Junge sah ihn mit großen, hoffnungslosen Augen an und seine zu Fäusten geballten Hände zitterten unmerklich.
„Warum haben Sie ihn gestoppt? Ich habe es verdient. Ich will den Schmutz loshaben."
„Was hast du verdient?"
„Er hätte mich bestrafen sollen", antwortete Snape, als hätte er Hagrids Frage gar nicht gehört.
Hagrid seufzte und ging zu dem Jungen. Als sein Schatten über den kleineren Mann fiel, sah dieser zu ihm auf, als würde er ihn zum ersten Mal in seinem Leben sehen.
„Wofür sollte er dich bestrafen?"
„Für den Tod, für die Schmerzen, für meine Dummheit." Und dann schob der Junge seinen linken Ärmel hoch und zeigte Hagrid seinen Unterarm.
Hagrid zog heftig den Atem ein. Also war es wahr gewesen. Severus Snape war ein Todesser. Ein Todesser der völlig verzweifelt und tränenüberströmt versuchte einen Greif zu einem Angriff zu locken.
„Greife wie Silberscheck attackieren nur jemanden, der ihren Schatz stehlen will. Sie reagieren nicht auf Mord, nur auf Gier."
Der Junge ließ auf diese Information hin nur die Schultern und den Kopf hängen. Diese Sache war zu heikel für Hagrid um damit richtig umzugehen.
„Ich will nicht mehr zurück", flüsterte der Junge nun zu sich selber.
„Komm, Severus. Lass uns zum Direktor gehen. Er wird wissen, was zu tun ist."
***
Albus Dumbledore sah nachdenklich auf den jungen Mann, der nervös aber dennoch entschlossen dreinblickend, mit erhobenen Zauberstab vor ihm stand.
Es war nun drei Tage her, seit Hagrid den jungen Slytherin total aufgelöst im Verbotenen Wald aufgelesen hatte.
Albus hatte den Jungen schließlich dazu gebracht einen Sinn im Weiterleben zu finden, doch nun blieb noch die Aufgabe, ihn auf seine zukünftige Arbeit vorzubereiten. Albus hatte ihm gesagt, dass er ihm Okklumentik lehren würde, um sich vor Voldemort zu schützen, doch der Schuldirektor hatte noch einen Hintergedanken dabei. Indem er den ungeschützten Geist Severus' schulen würde, würde er Einsicht in seine Erinnerungen und Gedanken erhalten und dies würde ihm den Beweis liefern, dass Severus kein doppeltes Spiel mit ihm trieb. Obwohl er nicht dachte, dass Severus' Hilf- und Ratlosigkeit, als Hagrid ihn zu ihm gebracht hatte, gespielt war.
Albus zog seinen eigenen Zauberstab und richtete ihn auf Snape.
„Denke immer daran, Severus. Versuche deinen Geist leer zu kriegen. Also los geht's: LEGILIMENS!"
Bilder von einem weinenden verdreckten Kind, dass sich, in der Ecke eines kerkerartigen Raumes vor einer großen, drohenden Gestalt zusammenkauerte, fielen auf Albus ein.
„Du konzentrierst dich nicht genug, Severus", ermahnte er. „Lass dich nicht von dem Angriff ablenken. Konzentriere dich darauf, deine Gedanken zu lehren."
Severus war unter dem Angriff auf die Knie gegangen und in seinen Augen stand der Schmerz, der mit dieser Erinnerung verbunden war. Albus hatte schon einige unschöne Szenen gesehen in den zwei Tagen, in denen er den jungen Slytherin unterrichtete, die meisten davon hatte er gekannt oder vermutet. Er wusste schon zu viel von der schwierigen Kindheit des jungen Mannes, doch er konnte im Moment keine Schwäche und Mitgefühl zeigen, zumindest bis er sich der Loyalität Severus' komplett sicher war.
„Lass es uns noch einmal versuchen, mein Junge", sagte er aufmunternd.
Severus nickte entschlossen, kam auf die Füße und bereitete sich wieder mit erhobenem Zauberstab auf den nächsten Angriff vor.
„Legilimens!"
„Protegto!" schrie Severus und Albus bemerkte zum ersten Mal, wie er auf eine blanke Mauer stieß, die ihm den Eintritt in die Gedanken des Jungen verwehrte. Es war ein Anfang, doch sobald Albus seinen Angriff verstärkte, zerfiel die Mauer und Albus fand sich in Severus' Erinnerung, als er zusammen mit Sirius, James, Peter und ihm selber vor der Peitschenden Weide stand und mit tränenüberströmten Augen und geschockten Augen zuhörte, als Albus ihn beschuldigte, Remus in Gefahr gebracht zu haben.
Wie vom Feuer verbrannt, zog sich Albus zurück.
„Was war das?" fragte er den wieder auf die Knie gefallenen Jungen mit etwas mehr Schärfe als beabsichtigt.
Severus sah bloß terrorerfüllt und schwer atmend zu ihm hoch, als würde er sofort schlimme Bestrafung erwarten. Tausend Gefühle spiegelten sich in seinen Augen wieder und Albus glaubte zu sehen, wie sich seine Augen mit Wasser füllten und der Junge einige Male blinzelte.
"Es tut mir leid, Direktor. Ich habe versucht, diese eine Erinnerung zu verdrängen. Bitte denken Sie nicht, dass dieser Zwischenfall noch immer eine Rolle spielt. Ich werde Sie nicht verraten, ich will wirklich weg vom dunklen Lord, bitte glauben Sie mir." Verzweiflung war Severus ins Gesicht geschrieben.
Dass dem Jungen diese eine Erinnerung und die Tatsache, dass er sie gesehen hatte zu schaffen machte, war klar. Aber was war das für eine Erinnerung? Albus war ein guter Okklumatist und er würde erkennen, wenn sie nicht echt wäre, aber die Szene kam ihm gänzlich unbekannt vor, obwohl er darin vorgekommen war. Irgend etwas stimmte hier nicht.
Er legte seinen Zauberstab auf sein Pult und trat zu dem jüngeren Zauberer, ihm die Hand entgegnhaltend. „Komm, Severus."
Zögernd ergriff der Slytherin seine Hand und ließ sich auf die Füße helfen und zu einem Stuhl führen, wo er sich unter Albus' sanften Druck auf die Schultern hinsetzte.
Albus rief sich magisch einen anderen Stuhl hinzu und setzte sich Severus gegenüber hin, den Jungen, der seinem Blick auswich indem er den Kopf gesenkt hatte und seine Haare ins Gesicht fallen ließ, ernst ansehend.
„Was war das für eine Erinnerung, Junge?"
Severus zuckte erst nur mit den Schultern und zögerte lange, bis er schließlich murmelte: „Es war von der Nacht, als ich Lupins Geheimnis entdeckt habe."
Albus sagte eine Weile nichts. Er hatte nicht das Gefühl, dass Severus log, doch in dieser Nacht war er nicht draußen bei der Peitschenden Weide gewesen. Was ging hier vor?
„Severus", sagte er. „Was ist damals genau passiert?"
Bei seiner Frage sah ihn der Slytherin endlich an, auch wenn er sehr verwirrt war. „Aber das wissen Sie doch. Sie waren dabei."
Albus lächelte ihn an. „Erzähl es mir doch einfach noch einmal."
Wieder senkte Severus den Kopf, schluckte schwer aber sagte nichts. Seine Hände ballten sich zu Fäusten, so stark dass die Knöchel weiß hervortraten.
„Kannst du nicht darüber reden?" Albus gab sich alle Mühe, freundlich und nicht drängend zu klingen, doch irgend etwas stimmte mit Severus' Erinnerung nicht, und er musste herausfinden, was es war.
Der Junge sah ihn noch immer nicht an und murmelte nur ein kaum hörbares: „Es tut mir leid."
Was auch immer mit dieser Erinnerung zu tun hatte, es musste für ihn sehr schmerzlich sein.
Albus drängte ihn nicht weiter. Er stand stattdessen auf und ging zu einem seiner Regale, wo er sein Denkarium holte, und es anschließend neben seinem Zauberstab auf das Pult stellte.
„Du weißt, was das ist, Severus?" fragte er.
Der Slytherin sah zu dem Denkarium hoch und nickte verhalten. „Ja, wir haben den Gebrauch von Denkarien bei Professor Binns gelernt."
„Severus, ich habe das Gefühl, dass etwas mit dieser Erinnerung, von der ich einen Ausschnitt gesehen habe, nicht stimmt. Ich möchte sie mir gerne ansehen."
Severus Ausdruck wechselte zu Erstaunen und Misstrauen, als er dies hörte.
„Würdest du bereit sein, mich das ganze im Denkarium ansehen zu lassen? So musst du es nicht erzählen und es gehen auch weniger, eventuell wichtige Details verloren."
Severus beäugte das Denkarium skeptisch, während er das Für und Wider der Bitte abzuwägen schien. Wohl schien ihm bei dem Gedanken nicht zu sein, doch dann trat ein entschlossener Ausdruck in seine Augen.
„In Ordnung, Direktor. Ich habe Ihnen versprochen, dass ich ohne Einschränkung mit Ihnen kooperieren werde."
Mit entschiedenem Schwung hob er sich aus seinem Stuhl und trat zu dem Denkarium.
Albus beobachtete, wie er seinen Zauberstab an seine Schläfe hielt und zweimal eine Erinnerung wie einen silbernen Faden von seinem Kopf in das Denkarium zog.
Danach trat er platzmachend zur Seite und ließ Albus durch.
„Es wäre gut, wenn du hier warten könntest. Ich habe das Gefühl, dass wir uns danach unterhalten müssen."
Severus nickte und Albus trat zu dem Denkarium und ließ sich in die Erinnerung hineinziehen.
Er landete auf der Wiese neben der Peitschenden Weide. Ein sechzehnjähriger Sirius Black stand etwas abseits und unterhielt sich mit einem schwer atmenden James, während Severus Snape keuchend und zitternd auf allen vieren am Boden hockte.
Soweit konnte Albus alles nachvollziehen. Peter hatte ihm ja erzählt, dass Severus nur knapp dem Werwolf entgangen war. Das würde wohl jedem einen Schock versetzen.
Doch dann geschah das unglaubliche. Er sah sich selber aus den Schatten zu den Teenagern treten und fragen, was passiert war. Dumbledore war vielleicht schon alt, aber er war sich sicher, dass er sich erinnern würde, wenn er damals dort gewesen wäre. Also, musste das hier logischerweise jemand anderes sein, der sich für ihn ausgab. Aber wozu?
Er beobachtete, wie Black dem anderen Albus Dumbledore erklärte, dass Severus in den Gang gestiegen und er ihn gerettet hatte, wobei der junge Black und James jedoch verdächtig nervös aussahen.
Der andere Dumbledore jedoch schien das nicht zu bemerken und nahm Severus in die Zange.
Und dann behauptete Severus, dass Sirius ihn in die Höhle gelockt hatte.
Das konnte nicht sein, dachte Albus. So etwas Unüberlegtes würde nicht einmal Sirius Black tun. Die Gefahr dabei wäre viel zu groß. Die Herumtreiber würden in ihren Scherzen nie so weit gehen. Er besah sich die Zwei genauer und beide schienen seltsam nervös und sahen auffällig schuldig drein, als Severus dies behauptete. Merlin, was hatten sich die Beiden denn nur dabei gedacht?
Albus glaubte nicht, dass Sirius seinen Jugendfeind wirklich hatte umbringen wollen, doch der Gryffindor hatte oft gehandelt, ohne darüber nachzudenken. Egal, wie sehr ihn die Sache betrübte, machte Severus' Geschichte mehr Sinn, als die der Gryffindorfreunde, die sich immer ein Alibi verschafft hätten.
Und er hatte immer befürchtet, dass es Severus wäre, der es einmal zu weit treiben würde mit seinen Scherzen.
Dann kam auf einmal auch Pettigrew hinzu und bestätigte die Version James' und Sirius'. Wobei wohl kaum zu erwarten war, dass Peter jemals nicht den Rücken seiner Freunde decken würde.
Der andere Dumbledore schien dies alles jedoch völlig zu übersehen und er begann ernsthaft auf Severus einzuschelten und egal wie sehr sich der Slytherin versuchte zu verteidigen und wie panisch sein Blick wurde, desto mehr schien er seine zerstörenden Attacken auf den Teenager niederprasseln zu lassen.
Der Blick puren Verrates in Severus' Augen stach wie ein Messer in Albus' Herz. Die Worte des falschen Schuldirektors wurden immer brutaler und jedes von ihnen traf Severus, das konnte Albus klar in seinem Gesicht geschrieben sehen. Warum tat diese Person das? Wer hatte ein Interesse, den Slytherin so komplett und systematisch zu zerstören?
Die Worte, die der falsche Dumbledore dem Jungen gesagt hatte, hätten jeden verletzt, doch in die Seele eines Severus Snape mussten sie eine tödliche Wunde gerissen haben. Es war einfach zuviel.
Als der falsche Dumbledore Severus sogar androhte, ihn von der Schule zu verweisen, wurde der Direktor langsam wütend. Wie konnten die so etwas wagen, und das direkt unter seiner Nase? Warum hatte er nur damals nicht selber mit Severus geredet? Und wieso hatte ihm Peter am nächsten Tag eine falsche Geschichte erzählt? Vorausgesetzt, natürlich, dass dies auch kein falscher Peter gewesen war. Albus erinnerte sich nicht mehr genau an den Wortlaut, den der junge Pettigrew ihm gegenüber gebraucht hatte, aber er glaubte sich zu entsinnen, dass die Geschichte, die er ihm erzählt hatte, nicht dieselbe war, die er bei der Weide von sich gegeben hatte.
So wie das hier alles aussah, schien dies allerdings wahrscheinlich, dass auch er mit einem falschen Pettigrew hereingelegt worden war. Irgend jemand hatte es auf Severus abgesehen gehabt, hatte versucht ihn psychisch zu vernichten. Aber wer, und warum? Wer könnte ein Interesse daran haben? Sein Vater? Albus dachte nicht, dass der alte Snape sich überhaupt so sehr um Severus kümmerte, um sich die Mühe zu machen, ihn auf diese Weise zerstören zu wollen.
Als Severus in der Erinnerung schließlich mit tränennassem Gesicht zur Schule zurückeilte, folgte Albus ihm. Er beobachtete, wie der Junge auf Peeves traf und diesen verjagte. Dass Severus dabei dunkle Magie anwendete, war eventuell mit ein Grund gewesen, warum er diese eine Erinnerung so verborgen halten wollte, doch zum jetzigen Zeitpunkt konnte Albus den Jungen nicht dafür verurteilen.
Als er aber danach noch miterleben musste, wie der Slytherin von Minerva bestraft wurde, ohne eine Chance sich zu verteidigen, konnte Albus nicht mehr verstehen, wie er je hatte versäumen können, selber mit Severus zu reden. Er erinnerte sich noch gut daran, dass dieser am nächsten Tag einen Heuler bekommen hatte und so langsam fragte sich Albus, wie Severus diese Sache intakt hatte verarbeiten können. Selbst seinem schlimmsten Feind würde er keine solche Behandlung wünschen. Damit konnte kein normaler Mensch umgehen, ganz zu schweigen von einem sechzehnjährigen, von Natur schon emotional verunsicherten Jungen.
Er wusste noch, wie McGonagall, am nächsten Tag zu ihm gekommen war und ihm erzählt hatte, wie sie den Jungen in den Gängen angetroffen und ihn bestraft hatte. Damals fand es Albus nicht notwendig, noch weiter darüber mit Snape zu reden, dass ihm diese kleine zusätzliche Ermahnung nicht schaden würde.
Was für ein Narr war er gewesen.
Die Szene änderte sich und Albus fand sich in einem Wald wieder. Severus war wieder da, zusammen mit Lucius Malfoy und einer vermummten Gestalt, die sich auch sofort als Voldemort enttarnte.
Mit Entsetzten beobachtete Albus, wie der dunkle Lord den Schmerz und die Schwäche des jungen Severus ausnutzte, mit ihm spielte und ihm die so stark gebrauchte Zuneigung gab, deren Falschheit Severus in seinem Zustand unmöglich erkennen konnte.
Langsam begann alles einen Sinn zu machen. Irgendwer musste James und Sirius bei der Planung ihres ‚Scherzes' belauscht haben, jemand, der dann Lucius informiert hatte. Danach hatte jemand sich erst als Direktor und später als Peter ausgegeben und in einem ausgeklügelten Plot hatte man Severus genau in Voldemorts Arme getrieben.
Albus war an diesem Abend nie bei der Peitschenden Weide gewesen und nie, nie im Leben hätte er den sichtlich unter Schock stehenden Jungen so behandelt, wenn er es gewesen wäre. Severus hatte fast gefleht ihm zu glauben, dass Sirius ihn hatte umbringen wollen, dass er in eine Falle gelockt worden war und sein Doppelgänger hatte ihn nur abgeschmettert. Den Ausdruck des Verratenseins und der Niedergeschlagenheit in Snapes Gesicht wäre etwas, was Albus Dumbledore nicht so schnell vergessen würde.
Ihm wurde übel bei dem Gedanken, dass jemand einen Teenager psychisch so vergewaltigen konnte und alles was es gebraucht hätte dies zu verhindern, wäre ein Wort seinerseits gewesen. Nur ein wenig Nachdruck und die Mühe, selber mit dem Slytherin zu reden und er hätte Severus' Fall zur dunklen Seite verhindern können.
Der Direktor rieb sich bestürzt den Nasenrücken, wobei sich die Brille leicht verschob. Er hatte wirklich geglaubt alle schlimmen Momente und Details im Leben des Jungen zu kennen. Doch er hatte sich geirrt.
Diese Erinnerung hatte er nicht gekannt. Diese eine Erinnerung, die so wichtig war.
Severus hatte sich ihm gegenüber nie über diese ungerechte Behandlung beschwert. Wie zu oft fraß er alles in sich hinein und versteckte das was ihn schmerzte hinter seinem Stolz. Albus hatte nie erkannt, mit welcher Verzweiflung Severus echte Zuneigung gebraucht hatte. Entgegen dem, was er angenommen hatte, waren es weder Regeln noch eine strenge Hand, der Severus bedürft hätte. Etwas, was Voldemort nicht entgangen war und der dunkle Zauberer hatte es auch sofort ausgenutzt. Doch nun machte es für Albus vollkommen Sinn, warum der Junge sich, nach dieser Nacht, auf einmal noch abweisender ihm gegenüber verhalten und sich mehr und mehr abgekapselt hatte.
Die Szene löste sich wieder auf und Albus Dumbledore stand abermals in seinem Büro.
Severus saß wieder auf seinem Stuhl den Blick auf seinen Händen, das Gesicht hinter einem Vorhang schwarzer Haare verborgen.
Albus fühlte einen Ansturm von Bedauern mit dem jungen Slytherin. Er hätte mehr Einfluss darauf haben können, dass das Leben Severus' anders abgelaufen wäre, als er gedacht hatte. Er hatte dies versäumt und die Schäden, die der Junge dabei erhalten hatte zu reparieren würde wahrscheinlich unmöglich sein. Dennoch schuldete er es ihm, dass er es zumindest versuchte.
Er ging zu dem Stuhl hin. Am liebsten hätte er den Jungen in diesem Moment in den Arm genommen und ihm versichert, dass er ihn nie so behandeln würde wie der Mann in der Erinnerung. Dass alles nur eine große Lüge gewesen war und dass er jederzeit für ihn da sein würde. Doch Albus wusste, dass dies nicht mehr möglich war. Dieser junge Todesser, der nun hier vor ihm saß, war nicht mehr der Teenager, der so dringend Zuspruch und Trost gebraucht hätte.
„Severus. Du kannst die Erinnerung wieder holen," sagte er leise, und brachte kaum die Worte an dem Klumpen vorbei, der sich in seinem Hals gebildet hatte.
Severus nickte wortlos, erhob sich ging zu dem Denkarium um die Erinnerungen wieder in seinem Kopf zu platzieren.
„Setz dich bitte wieder hin. Wir müssen reden."
Der Slytherin gehorchte und ging wieder zu seinen Stuhl. Nicht ein einziges Mal sah er Albus an und als er abermals saß, senkte er sofort wieder den Blick und fingerte nervös an seinem Zauberstab herum, als hätte er plötzlich vergessen, wozu das Holz überhaupt gut war.
Albus zögerte. Vielleicht wäre es besser, wenn er zu dem Vorfall schwieg? Es war eine Sache, wenn Severus dachte, dass Albus ihm in den Rücken gefallen war und er dadurch zu Voldemort gegangen war. Es war dann aber immerhin noch sein eigener Entschluss gewesen.
Wenn er nun aber erfuhr, dass er von Anfang an manipuliert wurde und nie wirklich aus eigenem Entschluss gehandelt hatte, dann würde ihm das wahrscheinlich noch schlimmer treffen. Er hatte sein Leben nicht weggeworfen, weil er sich Voldemort angeschlossen hatte, sondern weil man ihn benutzt und dahin gesteuert hatte.
„Severus", sagte er leise und die nervösen Bewegungen der Hände hörten auf und Albus sah das Zucken von Severus' Adamsapfel, als dieser krampfhaft schluckte.
„Es tut mir leid, Direktor", murmelte der Slytherin leise, noch immer nicht aufsehen.
Albus ging vor dem jungen Mann in die Hocke, so dass seine Augen nun tiefer waren als Severus' und er ihm ins Gesicht sehen konnte.
„Was tut dir leid?"
„Dass ich zu schwach gewesen war, mich dem dunklen Lord zu widersetzen. Dass ich bis vor kurzem noch nicht einmal entdeckt habe, wie er mich nur benutzt."
Albus seufzte und wollte eine Hand beruhigend auf Severus' Knie legen, doch der Junge versteifte sich unmerklich, als er seine Absicht erkannte.
Mit einem schmerzlichen Gefühl ließ Albus die Hand wieder sinken. Der Junge würde so schnell kaum mehr jemanden an sich heranlassen.
Severus Snape hatte eine undurchdringliche Mauer von Misstrauen und Vorsicht um sich errichtet.
Er musste es dem Jungen sagen. Severus musste wissen, dass er ihm vertrauen konnte. Sonst würde er diese Mauer nie durchdringen können.
„Wenn sich jemand hier entschuldigen muss, dann bin ich das."
Dies schien Severus' Interesse zu wecken und er sah Albus mit einer Mischung von Spott und Hoffnung an. „Wofür? Dafür, dass Sie mich dazu getrieben haben, mich wie ein weinender Feigling zu benehmen, der nur für eine einzige verfluchte Geste der Zuneigung seine Seele verkauft? Dass Sie nie erwartet hätten, dass ich so überreagiere? Seien Sie versichert, Direktor. Ich schäme mich schon genug darüber. Es war nicht Ihre Schuld, dass ich so naiv war."
Albus fühlte Wut, ob Severus' höhnischen Bemerkungen. Verwehrte sich dieser Slytherin denn jede Menschlichkeit? Sah er denn alles als einen persönlichen Angriff, selbst seine eigenen Gefühle.
„Davon rede ich nicht, Severus", sagte er streng. „Nachdem, was dir widerfahren ist, war es natürlich, dass du verletzlich warst. Voldemort hat es auch von Anfang an darauf abgesehen. Er hat dich manipuliert, noch bevor du zu ihm gegangen bist, Junge."
Severus' Augen verengten sich verwirrt. „Wie?"
„Indem er jemanden geschickt hat, der sich als mich ausgab und der dich so sehr in die Defensive drängen sollte, dass er einfaches Spiel mit dir hatte. Das einzige, was dabei ein unglücklicher Zufall war, war die Tatsache, dass du auf Professor McGonagall getroffen bist und auch das spielte Voldemort in die Arme. Du hattest nie eine Chance. Auf jeden Fall nicht, wenn ich so mitspielte, wie er es wollte, was ich zu meinem größten Leidwesen auch getan hatte."
Severus' Augen hatten sich geweitet und er verstand ganz offensichtlich überhaupt nicht, wovon Albus sprach.
„Ich war an diesem Abend nie bei der Weide, Severus. Vielleicht brauchte Voldemort Vielsafttrank oder sonst einen Zauber. Erst wurdest du mit einem falschen Albus Dumbledore getäuscht, und dann ich mit einem falschen Peter Pettigrew, der mich dahin manipulierte, dass ich die Sache nicht weiter beachtete."
Albus ließ seine Worte einsinken und Severus' Erstaunen wich langsam Verständnis, bevor er wieder den Blick senkte.
„Es tut mir leid, Severus. Ich hätte etwas merken müssen. Zumindest als Peter sich nicht wie üblich verhalten hatte. Ich dachte, dass er dir helfen wollte. Leider ist es oft wirklich so, dass man Dinge sieht, bloß weil man sie gerne sehen würde. Es tut mir leid, was dir angetan wurde, dass du zweimal zum Opfer gemacht wurdest."
Albus wartete eine Weile. Er wusste, dass Severus, wenn er richtig provoziert wurde ein ungeheures Temperament zur Schau stellen konnte, und das was er ihm soeben gesagt hatte, war wohl wahrlich Grund genug.
Severus holte jedoch nur einmal tief Luft und sah wieder zu Albus hoch. Der Direktor erschrak ein wenig ob der Ausdruckslosigkeit in den Augen des Jungen. Da war nicht mehr die mindeste Spur einer Emotion in seinem Gesicht. Es war, als wäre mit dieser Information jedes Fenster zu Severus' Seele zugefallen. Diese Reaktion hatte Albus nicht erwartet und er wusste sofort, dass er einen Fehler gemacht hatte, dem Jungen die Wahrheit zu sagen.
„Es spielt keine Rolle mehr, Direktor. Es ist die Vergangenheit. Aber es bestärkt mich nur noch darin, dass ich den dunklen Lord fallen sehen will."
‚Bitte schotte dich jetzt nicht komplett ab', dachte Albus betrübt. ‚Verdamme nicht alles Vertrauen.'
Severus jedoch presste nur noch entschlossener die Lippen zusammen und stand auf. „Können wir weitermachen, Direktor? Ich weiß nicht, wann ich wieder gerufen werde und dann muss ich vorbereitet sein."
Albus kam auch wieder auf die Beine und schüttelte müde den Kopf. „Wir machen Schluss für heute. Komme morgen um die selbe Zeit wieder hierher, dann machen wir weiter."
Severus nickte brüsk, und trat mit festem Schritt zu Albus' Kamin, jedes Gefühl vorsichtig von seinem Gesicht verbannt.
„Severus", rief Albus noch einmal, als Snape eine Handvoll Flohpulver in die Hand nahm, um in sein kleines Zimmer in London zurückzukehren.
Der Slytherin drehte sich noch einmal um und sah ihn ernst an.
„Wenn du je mit jemandem reden willst..."
„Es ist schon in Ordnung", unterbrach ihn Severus. „Die Entscheidung, nach diesem Zwischenfall Voldemort beizutreten, war nicht Ihr Fehler. Sie kam von einem hormonell übersteuerten Teenager, der den dummen Wunsch hatte, irgendwo dazuzugehören. Gemocht zu werden. Seien Sie beruhigt, Direktor. Ich bin aus dieser Phase herausgewachsen."
Mit diesen emotionslos gesprochenen Worten, drehte sich Severus wieder um, warf das Flohpulver in das Feuer, sagte seine Adresse und verschwand in den lodernden, grünen Flammen.
Albus fühlte einen erneuten Stich in seinem Herzen. „Niemand sollte dies je auswachsen, Severus. Niemand", flüsterte er traurig.
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The end
Ich gehe hier einmal davon aus, dass James ursprünglich vom Plan gewusst hat, da ich mir nicht vorstellen kann, dass Sirius so etwas von seinem besten Freund geheimgehalten hätte. Soweit ich es erkennen konnte, wurde nie gesagt, ob James auch keine Ahnung gehabt hatte, oder einfach nicht mit dem Plan einverstanden war und es Sirius trotzdem durchgezogen hat. Es wurden Andeutungen gemacht und man weiß, dass Lupin nichts wusste, aber wie gesagt, sehe ich Sirius nicht als jemand, der einen Plan, Snape hereinzulegen, ohne James ausheckt. Außer natürlich, es war gar nie geplant und nur einen Moment-bezogene Idee Sirius'. Aber egal. Wir werden es wohl nie erfahren. Leider.
Aber das hat auch was gutes. Was wir nicht wissen, können wir in fics so auslegen, wie wir wollen, richtig?
Ich habe vereinzelt gehört, dass Leser sagten, dies könnte eine Vorgeschichte zu ‚Von Mördern und Verrätern' sein, aber sie war nicht dazu gedacht. Trotzdem widerspricht sie dem nicht und wer will, kann es ruhig so ansehen J
An die wunderbaren reviewer:
Padfoot's mate: Ich denke auch, dass Voldemort sehr clever sein muss und genau weiss, wie er Leute manipuliert. Erstens war er ja ein Slytherin und zweitens war Tom Riddle im Band zwei auch sehr charismatisch.
Ne-chan: Leider gibt es in dieser fic kein richtiges Happy end, aber es würde auch nicht passen. Immerhin ist Snape ja als Erwachsener so verbittert, wie wir ihn kennen. Aber ich schick ihn mal bei Dir vorbei für einen großen Knuddel, okay ? ^_^
Ithil: Danke für all die reviews. Ich hoffe es war nicht allzu schlimm, dass Du den Bus verpasst hast. Tut mir echt leid, aber ich fühle mich sehr geehrt, dass Dich die fic so fest gefesselt hat :-D
Persephone Lupin: Snape hat es herausgefunden und der Arme kriegt noch nicht einmal eine Genugtuung. Dass es kein ‚happily ever after' geben kann, war ja von Anfang klar, aber er sollte doch die Wahrheit erfahren. Und auch Dumbledore. (Aber ich frage mich natürlich immer noch nach dem wahren Grund, warum Dumbledore Snape so vertraut.)
Pe: Schön, Dich auch hier zu sehen, meine liebe Pe. Ich freue mich ganz besonders, dass Du auch hier bist. *Hugz*
Auch noch einmal einen lieben Dank an Shelley, die beste Betaleserin, die man haben kann.
