Kapitel 2: Entdeckungen

Nachdem Harry, Ron, Hermine, Luna, Ginny und Neville die Tür geöffnet hatten, waren sie in einen Raum gelangt, in dem ebenfalls ein bläuliches Leuchten herrschte, aber im Gegensatz zum gedämpften, stillen Licht des ersten Raums war es hier ein stählernes, grelles, flimmerndes Blau, das sie zunächst blendete. Nach und nach aber gewöhnten sich ihre Augen an das helle Licht, und sie sahen Regale, soweit das Auge reichte; es war, als hätte dieser Saal keine Wände, denn es war nicht abzusehen, wo die langen Reihen endeten, es schien, als setzten sie sich bis ins Unendliche fort.

Gegenüber dem Eingang befand sich ein großer rechteckiger Tisch. Auf dem Tisch stand ein Rahmen, der aussah wie ein Bilderrahmen, aber er schien leer zu sein, trotzdem leuchtete er innen hellblau, und als Harry eine Weile auf den Rahmen gestarrt hatte, bemerkte er, dass hin und wieder einige Pergamentrollen hindurchgeflogen kamen und auf dem Tisch landeten. Dort legten sie sich fein säuberlich nebeneinander. Sobald der Tisch vollständig mit den Rollen bedeckt war, verschwanden diese plötzlich wie von Geisterhand.

„Was passiert mit all den Pergamentrollen?" fragte Ginny.

„Schau mal!" sagte Hermine, „es sieht so aus, als fielen sie durch eine Klappe im Tisch!"

„Aber wohin kommen sie dann?" fragte Harry. „Sie können sich doch nicht in Luft auflösen."

Er ging auf den Tisch zu, aber als er die Hand nach einer der Rollen ausstreckte, stieß er an eine unsichtbare Barriere, und so oft er auch versuchte, sich dem Tisch zu nähern, es gelang ihm nicht, auch nur einen Schritt weiter zu kommen.

„Das hier ist durch einen Zauber geschützt", stellte Hermine fest, „und ich habe keine Ahnung, wie man den ausschaltet."

„Wir müssen Sirius finden. Reihe siebenundneunzig", sagte Harry schließlich, und sie machten sich auf die Suche. Die Regale waren nummeriert, und bald hatten sie Reihe siebenundneunzig erreicht, aber von Sirius Black gab es keine Spur.

Stattdessen bemerkten sie, dass das ganze Regal, vor dem sie standen, mit „Harry Potter" beschriftet war. Die einzelnen Regalböden waren nochmals in runde Fächer unterteilt, in denen zahllose Pergamentrollen steckten, und an den einzelnen Fächern waren weitere Aufschriften angebracht.

„Sieh mal, Harry", rief Luna. „Da steht alles über dich!"

Harry zog eine Rolle heraus.

„Was hat das zu bedeuten?" fragte er verwundert.

„Zeig her!" Ron griff nach dem Pergament und entrollte es.

Harry zog weitere Rollen aus den Fächern.

Währenddessen waren Hermine, Luna, Ginny und Neville dabei, die langen Regalreihen zu durchstöbern.

„Aha, die sind alphabetisch sortiert!" rief Luna. „Neville, sieh mal, hier unter „Longbottom" , das sind deine Rollen!" Mal sehen, Lovegood, hier ist es, oh, nur so wenig …"

„Ron!" rief Ginny. „Komm mal her, hier unter Weasley ist unsere ganze Familie!"

„Ist ja irre!

Jeder hatte sich mit mehreren Pergamentrollen eingedeckt, und nun saßen sie alle im Kreis auf dem Boden, in ihre Lektüre vertieft, als sie plötzlich eine vertraute Stimme vernahmen:

„He, Potter, so schnell wirst du uns nicht los!"

Draco Malfoy war mit Crabbe und Goyle, Pansy und Millicent in den Saal eingedrungen, und alle stellten sich nun um Harry und seine Freunde auf.

„Was habt ihr mit Professor Umbridge gemacht? Wenn ihr auch nur ein Haar gekrümmt wurde, wird euch das teuer zu stehen kommen!"

„Keine Ahnung, sie wollte unbedingt im  Verbotenen Wald nach einer Geheimwaffe suchen. Die Frau ist echt völlig durchgeknallt, wenn du mich fragst", sagte Ron.

„Pass auf, was du sagst, sie ist immerhin Großinquisitor, und ich hoffe, ihr werdet alle von der Schule verwiesen!" sagte Malfoy, und dann wandte er sich den Papieren zu, die überall um die Gruppe verstreut waren.

„Zeig her!" sagte er, und nahm eine der Rollen in die Hand.

„'Harry Potter ist Direktor in Hogwarts. Vol… da steht tatsächlich sein Name! Ihr wisst schon wer ist besiegt", las er. „Aber die dunkle Seite gibt nicht auf. In den Verliesen von Hogwarts lauert eine neue Gefahr…'Was soll das?"

 „Keine Ahnung, aber gib das her", antwortete Hermine und riss ihm die Rolle aus der Hand.

Draco wandte sich nun dem Regal zu und las die Aufschriften an den Fächern.

„He, hört euch das an", wandte er sich an Crabbe und Goyle und las mit lauter Stimme und künstlicher Betonung vor: „'Hermine Granger ist Harry Potters beste Freundin. Plötzlich aber verändert sich die Beziehung. Kann es sein, dass die beiden mehr füreinander empfinden?' Ha, der berühmte Harry Potter und Schlammblut Granger!"

Er versuchte, die Rolle aus dem Fach zu ziehen, aber es gelang ihm nicht. Inzwischen war Harry wütend aufgesprungen.

„He, die gehören mir, lass gefälligst die Finger davon!" Und er drängte Malfoy an die Seite, um seine Rolle herauszuziehen. Zu seiner Überraschung aber bewegte sie sich keinen Zentimeter.

„Lass mich mal", sagte Hermine, und gemeinsam mit Harry zog sie die Rolle heraus.

Sie sahen sich an. Dann entrollten sie das Pergament und begannen zu lesen. Harry räusperte sich. „Bist du fertig, Hermine?" „Ja." Einen Moment herrschte Stille. „Harry", sagte Hermine dann. „Was hat das zu bedeuten? Sagen diese Rollen die Zukunft voraus?"

„Nein, das kann nicht sein", erwiderte Harry, „hier, schau, diese hier handelt von meiner Kindheit mit meinen Eltern… Ich verstehe das nicht…"

„Jetzt lass doch diese Rolle stecken", sagte Ron viele Regalreihen weiter ungeduldig zu Ginny, die sich vergebens mühte, ein Pergament aus dem Fach mit der Aufschrift: „Ginny und Harry, eine Romanze." zu ziehen. Gleichzeitig aber machte er sich gerade selbst erfolglos an einem Fach zu schaffen, das folgende Beschriftung trug: Ginny liebt Harry, Harry liebt Hermine, Hermine liebt Ron, und Ron liebt…."

„Hier sind die Malfoys! Wir haben mindestens so viel wie Potter!" rief Draco triumphierend. „Was ist das denn? DM/HG, gleich mehrere davon. Was, ich und das Schlammblut?"

Keine der Rollen bewegte sich. „Granger!" rief er durch den Saal. „Komm doch mal her!"

„Ach, Malfoy, du brauchst mich?" spottete Hermine, „hast du's jetzt auch kapiert? An manche Rollen kommt man nur zu zweit. HG/DM. Ja, die habe ich auch in meinem Regal. Sag bloß, das interessiert dich!"

„Also, fasst du jetzt mit an oder nicht?"

„OK, eins, zwei, drei." Sie zogen das Pergament heraus.

„Gib her!" sage Draco. „Nein, ich zuerst!" erwiderte Hermine. Sie zogen beide an der Rolle, bis sie resigniert aufgaben, und das Papier gemeinsam entrollten. Schweigend lasen sie.

°°°°°°

Hermine ging langsam und nachdenklich zu Harrys Regal zurück. Draco Malfoy, der „blonde Slytherin", von dem sie angeblich träumte, der sie in der Bibliothek zu küssen versucht haben sollte, dessen Augen auf einmal nicht mehr verächtlich, sondern sehnsuchtsvoll auf sie gerichtet sein sollten… Was war das für ein Unsinn! Was hatte das alles zu bedeuten? Auf der anderen Seite hatten sie und Harry doch gerade noch gelesen, dass sie  glücklich verheiratet sein und als Auroren für das Ministerium arbeiten würden.

Sie setzte sich zu Harry und Ron auf den Boden. Beide waren in ihre Lektüre vertieft.

„Hallo, darf ich mal kurz stören?" Die beiden Jungen blickten auf.

„Sagt mal, was haltet ihr von all dem?"

„Keine Ahnung", sagte Harry, „man sollte meinen, da wird über unser Leben Buch geführt, und viele Sachen stimmen auch, aber dann wieder wird es völlig unsinnig und unverständlich…"

„Und widersprüchlich", setzte Ron hinzu, „ich meine, es kann doch nicht jeder in jeden verliebt sein, ich meine, Hermine, entweder du liebst mich oder Harry, aber doch nicht uns beide auf einmal!" Er wurde rot.

„Oder Draco Malfoy!" rief Luna, die plötzlich wieder da war.

Nun lief Hermine rot an. „Das ist doch totaler Quatsch! Woher weißt du das überhaupt?"

„Na, Draco hat's mir gerade erzählt, er schien ganz begeistert…"

Neville und Ginny kamen dazu. „Wovon begeistert?" fragte Ginny.

„Ach, vergiss es!" fauchte Hermine.

„Übrigens", sagte Neville, „falls es euch interessiert", er hielt seinen Freunden ein Pergament hin, „hier steht, ich werde Lehrer für Zaubertränke!"

Alle starrten ihn überrascht an.

„Da seht ihr's", sagte Ron, „ist alles völliger Unsinn, was die hier schreiben."

Neville schaute betreten: „Na ja, es könnte doch sein…"

„Genau", sagte Luna, „warum denn nicht? Es ist alles möglich im Leben. Ich finde diese Sachen hier cool. Mein Vater würde einige davon sofort drucken, das würde eine Superauflage bringen!"

Die anderen schauten skeptisch, niemand antwortete, und bald waren alle wieder schweigend in ihre Texte vertieft.

Und dann war hinter ihnen eine gedehnte Stimme zu vernehmen:

„Sehr schön, Potter. Jetzt drehen Sie sich um, ganz langsam, und geben Sie mir, was Sie in der Hand halten!"

Schwarze Umrisse tauchten plötzlich überall um sie herum auf und verstellten ihnen den Weg nach rechts und nach links; Augen blitzten durch die Schlitze der Kapuzen, ein Dutzend Zauberstäbe mit leuchtenden Spitzen waren direkt auf ihre Herzen gerichtet; Ginny gab einen Schreckenslaut von sich.

„Gib sie mir, Potter", wiederholte Lucius Malfoy und hielt ihm seine ausgestreckte Handfläche entgegen.

Harry fühlte, wie seine Eingeweide nachgaben, und ihm wurde übel. Sie saßen in der Falle, und es stand zwei zu eins gegen sie.

„Los, gib sie mir", sagte Malfoy wieder.

„Wo ist Sirius?" fragte Harry.

Mehrere Todesser lachten; eine raue Frauenstimme aus der Mitte der schemenhaften Figuren links von Harry sagte triumphierend: „Der Dunkle Lord hat Recht behalten, wie immer!"

„Wie immer", wiederholte Malfoy leise. „Jetzt gib mir die Prophezeiung, Potter."

"Welche?" fragte Harry. Er stand zwischen den hohen Regalen und hielt ungefähr ein  halbes Dutzend Pergamentrollen in den Armen, weitere waren auf dem Boden verstreut.

„Wieso, welche?" fragte Lucius Malfoy irritiert. „Die Prophezeiung natürlich. Los, her damit, wird's bald?"

„Hier", sagte Harry, „suchen Sie sich eine aus."

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Lucius Malfoy entrollte die Pergamente eins nach dem anderen, überflog sie, und warf sie dann im hohen Bogen hinter sich; immer schneller und ungeduldiger wurden seine Bewegungen.

„Wo hast du die Prophezeiung versteckt? Raus mit der Sprache jetzt!" Er packte Harry am Arm und schleifte ihn am Regal entlang. „Harry Potter und der Dunkle Lord" las er. „Hier ist es. Los, hol es raus!" Harry gehorchte. Er hatte keinerlei Lust, den Inhalt dieses Schriftstücks zu kennen, und die Rolle, die ihm am wichtigsten war, hatte er sicher unter seinem Umhang versteckt.

„Die anderen auch!" herrschte Lucius ihn an. Harry zog alle Rollen heraus, die von ihm und Lord Voldemort handelten und gab sie Malfoy, der seine Todesser zu sich winkte und ihnen die Rollen zum Lesen gab. „Wir brauchen diese verdammte Prophezeiung, bevor man uns hier entdeckt!"

„Was ist?" fragte er nach einer Weile. „Nichts gefunden? Das ist unmöglich, sie muss hier irgendwo sein. Schaut überall nach, auch unter R wie Riddle oder D wie Dunkler Lord oder V wie… ihr wisst schon. Los, worauf wartet ihr noch?"

Die Todesser schwärmten aus.

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„Hast du was gefunden?" fragte Avery. „Ja", sagte McNair, „was ganz komisches: ‚Seidenschnabels Rache.'" „Ich habe nichts", klagte Avery. „Ich auch nicht", schallte  es unter mehreren anderen Kapuzen hervor. „Seht mal unter „Todesser" nach", schlug Rookwood vor.

„Das ist ungerecht. Lucius hat so viel, und ich fast gar nichts!" klagte Bellatrix. „Moment, ich schau mal unter B wie Black nach." Sie eilte davon. Bald darauf vernahmen sie einen heiseren Schrei. „Hier!" schrie Bellatrix. „Aber ich komme nicht ran: ‚Bellatrix Blacks einzige große Liebe. Der Mann, der ihr Leben verändern sollte.' Nein, nicht du, Rodolphus!"

Inzwischen hatte Lucius das Malfoy-Regal entdeckt, - und seinen Sohn. „Draco, was hast du hier zu suchen, das ist nichts für dich."

„Vater! Wir haben Potter und seine Bande verfolgt. Was ist hier eigentlich los?"

„Nichts, was du wissen solltest. Geheime Todesser-Mission. Wirklich, du hast hier nichts verloren. – Narcissa, wo kommst du denn her?"

„Ich habe erfahren, dass Draco hier ist. Lucius, das ist unverantwortlich, er ist zu jung, um an so etwas teilzunehmen, wie konntest du ihn da mit hineinziehen?"

„Moment, Narcissa, das ist nicht meine Schuld, Draco ist auf eigene Initiative gekommen."

„Draco, komm sofort her", sagte Narcissa energisch, „wir fliegen nach Hause."

Aber Draco war verschwunden.

Narcissa wandte sich den Regalfächern zu und las die Aufschriften.

„Hier steht, dass du mich betrügst", sagte sie anklagend zu Lucius.

„Zeig her!" Sie zogen gemeinsam einige Rollen hervor und begannen zu lesen.

„Hier steht, Draco ist nicht mein Sohn", sagte er und schaute sie vorwurfsvoll an.

Sie erwiderte: „Hier, sie schreiben, du hast noch mehr Kinder mit anderen Frauen!"

„Lächerlich! Und was ist das hier? NM/JP?"

„Das war vor unserer Zeit."

„Was? Das hast du mir nie gesagt!"

„Ist doch unwichtig. James Potter ist tot, soviel ich weiß."

„Vielleicht ja nicht, nach diesen Enthüllungen hier ist nichts unmöglich. Lass mal sehen. M N O P, Potter, hier, da haben wir's ja. Was habe ich gesagt? Hier steht es: ‚James Potter lebt!'"

„Also wirklich! Das glaubst du doch selber nicht. Schau lieber hier, sie schreiben, du misshandelst mich!"

„Tue ich das, Cissilein?"

„Mach dich nicht über mich lustig. Sieh dir lieber mal diese ganze Reihe an: Von Lucius M und Aurora S bis Lucius M und Zerlina B sind es ungefähr fünfzig Einträge. Kannst du mir das vielleicht erklären?"

Lucius hatte sich auch schon gefragt, was es mit all diesen Frauennamen, die da mit ihm in Verbindung gebracht wurden, auf sich haben mochte, aber es war ihm unmöglich gewesen, die Rollen aus dem Regal zu ziehen. Auch Narcissa mühte sich nun vergeblich.

„Es hat keinen Sinn, nur die Betroffenen selbst kommen an die Information", sagte er schließlich.

„So, so, und wer sind diese Betroffenen, wenn ich fragen darf?" Narcissas Augenbrauen hoben sich, ebenso wie ihre Stimme.

„Narcissa, ich schwöre dir, ich habe keine Ahnung!"

Narcissa funkelte ihn wütend an und drehte sich dann um, um sich auf die Suche nach Draco zu machen.

°°°°°°

Vor dem Regal mit der Aufschrift „Black" rief Bellatrix nach dem Dunklen Lord:

„Meister, komm zu deiner treuen Dienerin! Oh du, dessen Name nicht genannt werden darf, zeige dich mir!"

Lord Voldemort erschien, die roten Augen funkelten in seinem schlangengleichen Gesicht und hoben sich gespenstisch von der weißen Haut ab.

„Was willst du, meine Getreue? Habt ihr die Prophezeiung gefunden?"

„Nein, noch nicht, mein Lord, aber deine Diener sind schon auf der Suche!"

Sie schaute verzückt zu ihm auf:

„Wie glücklich bin ich, dir wieder dienen zu können, und ich erinnere mich an unsere erste schicksalhafte Begegnung, als wäre es gestern gewesen, all die Jahre in Askaban hat mich das am Leben erhalten!"

Sie wies auf die Rolle im Fach mit der Aufschrift: „Bellatrix Blacks einzige große Liebe."

Lord Voldemorts lange skelettartige Finger griffen nach der Rolle, Bellatrix legte ihre kräftigen Hände dazu, und gemeinsam zogen sie das Pergament heraus und lasen.

Bellatrix verfiel in Ekstase:

„Damals warst du ein so stattlicher Mann, so stark, so mächtig, du lehrtest mich die Dunklen Künste, du warst mein Meister und mein Geliebter…."

„Genug der Sentimentalitäten", unterbrach Voldemort sie mit schneidender Stimme, „Wo ist die Prophezeiung?"

Die Todesser scharten sich um ihren Meister.

„Oh mein Lord", sagte Lucius, „es ist uns unmöglich, an einige Dokumente heranzukommen. Potter hat uns schon alles gegeben, was mit seinem Namen in Verbindung steht, aber wir haben die Prophezeiung nicht gefunden, oder, besser gesagt…."

Er brach ab, und Rookwood fuhr fort: „Es scheint eine Vielzahl von Prophezeiungen zu geben, und nichts hilft uns, die Richtige von den Falschen zu unterscheiden. Wenn Euer Lordschaft vielleicht selber nachschauen könnte, unter V, unter D wie Dunkler Lord, aber auch unter R wie Riddle…"

„Sprich diesen Namen nie mehr vor mir aus! Crucio!" schrie Lord Voldemort. Rookwood krümmte sich vor Schmerz.

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„Ich spüre es!" rief Harry und hielt sich die Stirn. „Er ist hier!"

„Aber wie…", setzte Ron an.

„Frag mich nicht, ich weiß, er ist hier, ich spüre seine Gegenwart, und zunächst war er zufrieden, aber nun ist er wütend und ratlos…"

„Wir müssen fliehen", sagte Hermine, „Wir haben Sirius nicht gefunden, es wimmelt von Todessern und jetzt ist Voldemort auch noch gekommen, wir schaffen das nicht allein…"

In diesem Moment sprang die Tür auf, und Sirius, Lupin, Moody, Tonks und Kingsley stürmten herein.