Hitze
"Nein!"
Ich taumelte zurück, beide Hände vor den Mund geschlagen. Felix stand wie erstarrt da und gab keinen Laut von sich.
Wir hatten Marco gefunden, ja. Aber nicht so, wie wir es uns erhofft hatten. Zumindest nahmen wir an, dass der blutverschmierte Leichnam vor uns auf dem Fußboden Marco war. Er konnte noch nicht lange tot sein, schließlich hatten wir ihn vor zwanzig Minuten noch gehört. Das Blut - sein eigenes Blut, in dem er lag - war noch nicht getrocknet und floss in einem zähen Strom weiter.
Ich fasste mich so weit, dass ich näher an Marco herantreten konnte. Jetzt sah ich auch, was los war: Marco war auf dem Stuhl gesessen und hatte ins Mikrophon gesprochen, als sich über ihm einer der Scheinwerfer gelöst haben musste. Er war herunter gekracht und direkt auf Marco gelandet. Das schwere Teil hatte ihm den Schädel zertrümmert; jetzt sah ich auch die grauen Spritzer auf dem Mischpult: Hirnmasse.
Mir wurde übel, aber gleichzeitig wurde ich auch wütend. So wütend, dass ich am liebsten gebrüllt hätte.
"Verdammt!" schrie Felix in diesem Moment und ich schrak zusammen. Hatte er also genau den gleichen Gedanken gehabt wie ich... Ich sah ihn an und taumelte erschrocken zurück. Sein Gesicht war vor Wut verzerrt. Er ballte die Fäuste und hieb schließlich auf das Mischpult. Es knirschte und knisterte, als die Elemente beschädigt und durcheinander geschüttelt wurden. Der Generator, der Marco den Strom geliefert hatte, war aber anscheinend nicht stark genug, um überhaupt einen Kurzschluss zustande zu bringen. Felix setzte einen Tritt hinterher, und das ganze Mischpult wackelte.
Ich zog mich leise zurück in der Absicht, Felix sich austoben zu lassen. Aber als ich in der Tür war, fuhr Felix plötzlich herum und sah mich aus wild funkelnden Augen an. Ich zuckte zusammen und wich weiter zurück.
"Geh jetzt bloß nicht weg", knurrte Felix mehr als dass er sprach. Er kam auf mich zu und ich wich unsicher noch weiter zurück. Mittlerweile stand ich auf dem Gang und sah mich um. Ich wich zurück zur nächsten offenen Tür, einem Warteraum oder so etwas. Felix folgte mir. Plötzlich machte er mir Angst. Seine Augen blitzten und schienen noch dunkler zu sein als normal.
Mein Gott, sah er attraktiv aus.
Durch meine Unsicherheit und Angst schoss plötzlich ein Strahl von Verlangen, so stark, dass es mir den Atem verschlug. Meine Kehle schnürte sich zusammen und ich schnappte nach Luft. Ein Kribbeln breitete sich in meinem Unterleib aus und ließ meine Knie zittern. Vor meinen Augen verschwamm alles für einen kurzen Moment und ich versuchte, den Blick von Felix abzuwenden. Es ging nicht; meine Augen saugten sich an seinen fest. Sein Blick bohrte sich herausfordernd in meinen und ich hob das Kinn und erwiderte ihn, sobald ich wieder dazu in der Lage war.
Für einen Moment herrschte eine Spannung zwischen uns, die man beinahe mit dem Messer schneiden konnte. Ich hatte das Gefühl, als ob sich alle Haare auf meinen Armen aufstellten und ich eine Gänsehaut bekam. Aber ich war nicht bereit, das stumme Duell zu verlieren.
Dann geschah alles rasend schnell und wie in einem Rausch. Felix packte mich am Nacken, riss mich zu sich heran und küsste mich heftig. Ich hatte keine Chance, zu protestieren oder mich zu wehren - nicht, dass ich dazu überhaupt in der Lage gewesen wäre; der vernünftige Teil meines Verstandes zog sich zurück und überließ mich meinen Emotionen. Ich nahm alles wie verzerrt wahr - die brutale Heftigkeit, mit der Felix seine Zunge in meinen Mund stieß und sein Aroma von Rauch dort hinterließ, seine Hand in meinem Nacken, die so fest zupackte, dass es beinahe weh tat, seine leicht kratzige Haut, die an meiner rieb, während der Kuss an Intensität zunahm. Ich war mir vage bewusst, dass ich den Kuss mit der gleichen Leidenschaft erwiderte, dass ich einen Arm um seinen Hals schlang und meine Finger in seinem Haar vergrub, dass ich tief in der Kehle stöhnte wie ein verwundetes Tier.
Felix ließ für einen Augenblick atemlos von mir ab, aber nur um den Kopf anders zu legen und seine Lippen erneut auf meine zu pressen. Er schlang den anderen Arm um mich und zog mich näher zu sich heran. Ich schlang auch den anderen Arm um seinen Hals und rückte nah an ihn heran. Durch den Stoff meines Tops fühlte ich seinen Körper nur allzu deutlich, als ich meine Brüste an ihn presste, und meine Brustwarzen stellten sich sofort auf und wurden hart. Aber dieses Mal stieß Felix mich nicht weg, im Gegenteil: Ich konnte seine Antwort deutlich spüren; steinhart an meinem Bein. Er atmete schneller; ob das allerdings von den heftigen Küssen herrührte oder von seiner offenkundigen Erregung wusste ich nicht. Es war mir auch egal.
Felix drängte mich rückwärts in Richtung des Warteraums, vor dessen Tür wir uns befanden, und ich machte blindlings ein paar Schritte. Felix' eine Hand war mittlerweile auf meiner Schulter und schob einen meiner Träger herunter, während sein Mund sich langsam von meinen Lippen entfernte und auf meinen Hals überging. Ich zuckte leicht zusammen und zog scharf die Luft ein, als ich spürte, wie er sich an der empfindlichen Stelle festsaugte, wo mein Hals in meine Schulter überging. Ich legte eine Hand auf seinen Hinterkopf und drückte ihn an mich. Die andere Hand machte sich selbstständig und glitt unter Felix' Hemd. Mich durchfuhr ein weiterer Schauer, als ich unter meinen Fingern die kaum behaarte Haut seiner muskulösen Brust spürte, und ich fuhr unter seinem Hemd mit der Hand hoch zu seiner Schulter und wieder zurück.
Felix seufzte auf und erschauerte, als ich über seine Brust strich. Er hob den Kopf von meinem Hals und suchte wieder meinen Mund. Meine Lippen waren mittlerweile aufgesprungen, und als er mich erneut küsste, schmeckte ich Blut. Ob es von ihm oder von mir stammte, konnte ich nicht sagen. Aber wen kümmerte das auch?
Dann erschauerte ich von Kopf bis Fuß, denn Felix hatte eine Hand unter mein Top geschoben und umfasste eine meiner Brüste. Seine Hand war rauh und aufgesprungen und er war alles andere als zärtlich, aber nichtsdestotrotz glaubte ich vor Lust zu zerspringen. Ich atmete mittlerweile schnell und war schweißbedeckt, aber aufzuhören war das Letzte, was ich jetzt wollte. Ich packte sein Hemd mit beiden Händen und riss es auseinander. Die Knöpfe flogen nach allen Richtungen davon und ich streifte ihm die Fetzen über die Schultern nach hinten weg. Felix streifte mir das Top ab. Nun beide mit entblößten Oberkörpern, hatten wir beide eine Menge zu berühren und zu entdecken. Felix drängte mich wieder ein Stück nach hinten, die Hand um meine linke Brust gelegt. Ich wich zurück und stolperte gegen etwas. Da ich keine Möglichkeit hatte mich umzudrehen, vertraute ich darauf, dass Felix etwas Bestimmtes im Sinn gehabt hatte und gab nach. Ich fiel nach hinten und landete auf einer Ledercouch - jetzt erinnerte ich mich dunkel, sie vorher gesehen zu haben. Einen Moment später landete Felix auf mir. Unsere Lippen waren nur für einen winzigen Moment getrennt gewesen, denn Felix beugte sich sofort wieder über mich und presste seine geschwollenen Lippen auf meine. Sein Rauchgeschmack war mit dem Aroma von Blut und Eisen vermischt, aber ich gierte danach wie ein Verdurstender nach Wasser. Ich bekam nur halb mit, wie Felix' andere Hand an meinem Bein hinauf glitt und unter meinem Wickelrock verschwand. Erst als ich seine Finger innen an meinem Oberschenkel spürte, nur wenige Zentimeter von meiner privatesten Stelle entfernt, erinnerte ich mich, dass ich noch längst nicht fertig mit ihm war. Ich drehte den Kopf etwas zur Seite und überließ Felix meinen Hals, so dass ich etwas Luft schnappen konnte. Felix' Mund an meinem Hals lenkte mich trotzdem immer wieder ab, aber schließlich schaffte ich es, meine Hände, die ich bis eben um seinen Rücken gekrampft hatte, in südlichere Regionen zu lenken und seine Gürtelschnalle zu öffnen. Selbst durch den dicken Stoff seiner Jeans hindurch konnte ich seine Erregung spüren, und als ich versuchsweise meine Hand auf das besagte Objekt legte, lief ein Schauer durch Felix, der ihn heftig erzittern ließ. Ich legte ihm eine beruhigende Hand auf die schweißnasse Schulter und nestelte mit der anderen Hand an seinem Gürtel herum. So beschäftigt war ich, dass ich erst an einem Luftzug bemerkte, dass Felix es mittlerweile geschafft hatte, meinen Wickelrock zu lösen. Ich lag im Freien, und das Pochen in meinem Unterleib war nun so heftig geworden, dass ich glaubte, es wirklich nicht länger aushalten zu können. Ungeduldig zerrte ich an Felix' Jeans, die nur widerwillig nachgab. Aber endlich war auch das geschafft.
Ein neuer Schauer überlief mich, dann noch einer und noch einer, als Felix seine Gewicht verlagerte und die Hände rechts und links von mir aufstützte. Ich berührte ihn mit dem Bein an der Hüfte wie um ihn aufzufordern, endlich zu mir zu kommen. Während der ganzen Zeit hatte niemand von uns ein Wort gesagt, und das wollte ich auch jetzt nicht ändern. Statt dessen legte ich den Kopf ein wenig in den Nacken, schloss die Augen und wölbte meine Hüften, um ihm entgegenzukommen.
Der erste Stoß ging mir durch Mark und Bein, setzte mein Innerstes in Brand und schnürte mir die Luft ab. Aber Felix fand schnell seinen Rhythmus, und ich schlang ihm die Beine um die Hüften und die Arme um den Hals, unzusammenhängende Worte murmelnd. Als ich einmal die Augen aufschlug und in seine sah, war der wilde Ausdruck von vorhin wieder da, und er steigerte sein Tempo. Meine Lust stieg ins Unermessliche, und ich wollte am liebsten schreien. Statt dessen grub ich ihm die Zähne in die Schulter.
Felix zuckte heftig zusammen, und als ich losließ, umfasste er mein Kinn mit einer Hand, drückte meinen Kopf zurück und küsste mich wieder, heftig und brutal. Ich war bereits hilflos, konnte mich nur ein weiteres Mal seinen Forderungen beugen. Seine Zunge schlang sich um meine, sein Atem ging schwer und schnell, und immer noch bewegte er sich in mir. Ich spürte, wie ich begann, die Kontrolle zu verlieren - es würde nicht mehr lange dauern. Ich vergrub meine Finger in seinem Nacken, griff in seine Locken und wollte gerade wieder loslassen, als er erneut kraftvoll zustieß. Dieses Mal konnte ich mich nicht zurückhalten. Ich schrie auf, als mich die Ekstase wie eine Welle überrollte, und zog Felix die Fingernägel mit aller Kraft über den Rücken. Er zuckte und erschauerte über mir, aber daran war wohl weniger der Schmerz schuld. Wenige Augenblick später zog er sich aus mir zurück und brach schweißgebadet und völlig erschöpft über mir zusammen.
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Für eine Weile, die sich zu einer Ewigkeit ausdehnte, sagte keiner von uns ein Wort. Wir waren beide bis zum Letzten erschöpft und hatten wohl noch nicht richtig realisiert, was gerade zwischen uns vorgefallen war. Felix' Kopf ruhte zwischen meinen Brüsten, aber die Berührung hatte jetzt etwas Beruhigendes, Tröstliches. Ich selbst fühlte eine angenehme Schwere in meinen Gliedern und eine Leichtigkeit in meinem Kopf. So als ob ich etwas getrunken hätte und in diesem seltsamen Stadium zwischen Angetrunkensein und Betrunkenheit wäre. Eine meiner Hände lag sanft auf Felix' Kopf und spielte mit seinem Haar. Meine abkühlende Haut schien zu dampfen und auf meinen Armen begann sich eine Gänsehaut zu bilden, die nach ein paar Minuten wieder verschwand. Ich legte meine andere Hand auf Felix' Rücken.
Die Berührung schien ihn in die Realität zurückzuholen. Er gab einen gedämpften Laut von sich und hob langsam den Kopf. Die Muskeln in seinem Rücken spannten sich unter meinen Fingern, als er seine Position veränderte. Ich wartete ruhig darauf, dass er den Kopf so weit hob, dass er mir ins Gesicht sehen konnte.
Endlich traf sein dunkler Blick auf meinen. Wir sahen uns an und sagten immer noch nichts. Das Schweigen dehnte sich immer weiter aus und mir wurde ein wenig unbehaglich zumute. Ich hatte langes Schweigen schon immer gehasst. Mir schoss das verrückte Wort aus Mary Poppins durch den Kopf, das man immer dann sagen konnte, wenn man nicht wusste, was man sonst sagen sollte. Aber ob Felix es in den falschen Hals kriegen würde, wenn ich plötzlich "Superkalifragelistigexpialigetisch" sagte, einfach so, aus heiterem Himmel? Außerdem war mir das dann doch zu flapsig für diesen Moment.
Gerade als ich glaubte, es nicht mehr länger aushalten zu können, richtete Felix sich noch höher auf, bis er neben mir saß. Immer noch ohne ein Wort nahm er meine Hand, die vorher auf seinem Rücken geruht hatte, hob sie an seine wunden Lippen und küsste sie mit einer seltsamen Feierlichkeit, die ich nicht ganz verstand. In seinen Augen lag ein stummes Flehen, das mir noch schleierhafter war. Ich verstand es schließlich als die Bitte, nicht zu sprechen, also nickte ich unmerklich. Felix lächelte, beugte sich zu mir herüber und lehnte seine Stirn für einen Moment an meine. Dann drückte er mir einen letzten Kuss auf die Lippen - dieses Mal sehr weich und zärtlich -, nahm seine Sachen und stand auf.
Ich blieb für einen Moment noch wie betäubt liegen. Es kam mir vor, als hätte ich die Nacht mit Mr. Hyde verbracht und wäre neben Dr. Jekyll aufgewacht. Ich wandte den Kopf und sah Felix hinterher, der gerade durch die Tür trat. Er ging hoch aufgerichtet und mit einer lässigen Eleganz, die mir jetzt, wo ich jeden Muskel sehen konnte, besonders auffiel. Mein Blick wanderte höher und ich schnappte nach Luft. Ich hatte ihn ganz schön zugerichtet! Vier lange Striemen zogen sich über seinen Rücken, einer davon blutete sogar etwas. Ich hob langsam die Hand und betrachtete meine Fingernägel. Ja, sie waren ziemlich lang, und ja, es klebte etwas Blut unter einem. Ich musste ganz schon viel Kraft aufgewandt haben. Dann versuchte ich, seine linke Schulter zu inspizieren, aber dafür war er schon zu weit weg. Wahrscheinlich hatte er dort eine prächtige Bisswunde.
Ich gab mir nun selbst einen Ruck und stand ebenfalls auf. An der Wand hinter mir hing ein Spiegel. Er war zwar zerbrochen, aber ich konnte immer noch mein Gesicht darin erkennen, wenn ich nah heran ging. Als ich mich endlich deutlich sehen konnte, bekam ich einen Schreck. Ich sah nicht viel besser aus als Felix. Mein Haar war völlig zerzaust. Meine Lippen waren geschwollen und blutig. Meine Schminke war verlaufen, zumindest das bisschen Mascara, was ich am Morgen aufgelegt hatte. Und zwischen meinem Hals und meiner Schulter prangte ein leuchtendroter Knutschfleck. Ich hatte außerdem ein paar feine Kratzer auf der Brust, deren Herkunft ich nicht mehr genau bestimmen konnte, und die Haut an meinen Oberarmen war rot und fleckig. Ich erinnerte mich dunkel, dass Felix mich dort irgendwann sehr hart gepackt hatte.
Kopfschüttelnd wandte ich mich vom Spiegel ab und sah mich um. Am anderen Ende des Raumes war eine weitere Tür, und als ich hindurch sah, stellte ich fest, dass es die Toiletten waren. Anscheinend war der Strom schon länger weg gewesen, denn gleich neben der Tür stand eine Wassertonne und daneben ein Eimer. Ich kniete mich neben den Eimer und wusch mir notdürftig das Gesicht und die Hände. Das ging ich zurück und suchte meine Unterwäsche zusammen. Auch in den Rock wickelte ich mich wieder, nur das Top ließ ich liegen. Felix hatte es sowieso zerrissen, genauso wie ich sein Hemd demoliert hatte.
Ich verließ das Wartezimmer und ging die Treppen hinunter zum Auto. Felix war nicht zu sehen. Ich holte mir ein frisches Top, zog es an und wandte mich dann um, um wieder ins Haus zu gehen, aber in diesem Moment trat Felix heraus. Er trug seine alte Jeans und hatte die Fetzen seines Hemdes über den Arm gelegt. Als er mich sah, blieb er stehen.
"Geht's dir gut?" fragte er nach einer Pause.
Ich nickte vorsichtig. "Und dir?" fragte ich und kam mir dabei ausgesprochen dämlich vor.
Felix zog eine Grimasse. "Mein Rücken tut weh", sagte er. "Und meine Schulter auch." Er drehte sich etwas und ließ mich seine Schulter sehen. Ich riss die Augen auf. Da hatte ich wirklich ganze Arbeit geleistet! Mein Gebissabdruck war deutlich zu erkennen, und alles um den Abdruck herum war bereits blau angelaufen.
"Sorry", sagte ich etwas kleinlaut.
Felix lächelte plötzlich. "Schon gut", sagte er. "Genau genommen bin ich ja schuld daran. Dieses Mal hab ich angefangen fürchte ich."
Ich machte einen zögernden Schritt auf ihn zu, unsicher was ich tun oder sagen sollte.
"Nimmst du es mir übel?" fragte Felix nach einer weiteren kleinen Pause. "Ich weiß, ich war nicht sonderlich, hm... einfühlsam."
"Mein Gott, Felix", sagte ich irgendwo zwischen Lachen und Schluchzen. "Wie könnte ich dir das übel nehmen? Es war... es war einfach... wow!"
"Ja, das war es wohl", sagte Felix leise. "Und jetzt?"
"Und jetzt?" echote ich.
"Wie soll es weitergehen?" fragte Felix, wobei er bewusst offenließ, ob er unsere Reise oder unser persönliches Verhältnis zueinander meinte.
Ich wusste es nicht, aber statt einer Antwort trat ich entschlossen auf ihn zu und nahm ihn in die Arme. Ich lehnte meinen Kopf an seine Brust und schloss die Augen. Es fühlte sich gut an. Sicher. Felix schien überrascht, aber es war ihm anscheinend nicht unangenehm, denn er legte seinerseits vorsichtig die Arme um mich und hielt mich fest. Sein Kinn ruhte auf meinem Scheitel.
"Wir stehen das gemeinsam durch", sagte er leise. "Wir werden unseren Weg finden, das verspreche ich dir."
Als Antwort wandte ich den Kopf zur Seite und küsste sanft die Bisswunde an seiner Schulter. Felix nahm mich unwillkürlich fester in die Arme und ich küsste die Stelle noch einmal. Dann lehnte ich mich wieder an ihn, schloss die Augen und ließ Marburg und all seine Leichen aus meinem Gedächtnis verschwinden. Es gab nur noch uns beide.
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A/N: Vielleicht schreibe ich noch weiter, aber das hier ist das Kernstück der Story - wie gesagt, der Traum (und ein paar Diana-Gabaldon- Romane zu viel...). Um das, was bisher passiert ist, ging es mir. Und jetzt beiße ich mir vor Unsicherheit auf die Finger, weil ich so neugierig bin, wie die Story ankommt... ist eigentlich wirklich nicht mein Stil! Also seid ehrlich, ja? Hauptsache, ich kriege Reviews... *bibber*
