Rechtliche Hinweise: Die bekannten Charaktere der Fernsehserie The Pretender gehören wie jeder weiß MTM und NBC. Meine Geschichte dient keinerlei kommerziellen Zwecken, sondern nur der Unterhaltung.

Kurzzusammenfassung: Miss Parker bekommt bei der Suche nach Jarod Unterstützung von Jo und Billy, zwei vom Center im Reagenzglas erschaffenen und mit Tiergenen „aufgemöbelten" Teenagern.

Bemerkung: Bitte werft mir nicht vor, dass ich die Idee für Jo und Billy von Dark Angel geklaut habe, auch wenn ich zugeben muss, dass das unglaubwürdig klingt, aber die Idee zu dieser Fanfic hatte ich schon vorher.

Personen: Jarod, Miss Parker, Sydney, Broots, Jo, Billy, (Lyle, Raines, Mr. Parker)

Zeit: Tja, Lyle ist da, Jarod hat Kontakt mit seinem Vater, aber Emily noch nicht getroffen; Thomas ist schon über ein Jahr tot;

MENSCHLICHKEIT    Teil 3 Blue Cove, Delaware, The Centre, 22.35 Uhr

Vor fünf Minuten hatte die halbe Freistunde für Jo und Billy begonnen, die sie – in Begleitung von vier Sweepern – draußen verbringen durften. Jo und Billy saßen auf einer Steinmauer etwas außerhalb des Centres. Billy hatte die Mauer in den Kniekehlen, Jo saß schräg neben ihm, hatte ihre Füße über seinen aufgestellt und lehnte an ihm. Die Sweeper standen etwa 30 Meter hinter ihnen.

Vorsichtig zog Jo ein Handy aus ihrer Jackentasche, schob sich einen Ohrenstöpsel selbst ins Ohr, während sie den anderen Billy gab und drückte ein paar Tasten. Dann legte sie das Telefon auf die Mauer, so dass niemand es sehen konnte und rückte noch ein Stückchen näher an Billy.

„Hallo", hörten sie Sekunden später.

„Hey", meinte Jo. „Geht's dir gut?"

„Ja", sagte der Mann am anderen Telefon. „Aber das war heute wirklich verdammt knapp!"

„Ich weiß", nickte Billy. „Tut uns auch leid, aber du hast es ja noch geschafft!"

„Genau",  bestätigte Jo. „Und jetzt sind sie wenigstens überzeugt, dass es uns möglich ist, dich zu finden."

„Gut", meinte Jarod. „Seid trotzdem vorsichtig. Im Centre hat alles Augen und Ohren. Ich will nicht, dass euch was passiert!"

„Keine Sorge", lächelte Billy. „Ich werde auf Jo aufpassen!"

„Du auf mich?", entrüstete sich Jo. „Ich denke, das wird höchstens umgekehrt der Fall sein."

„Seid einfach beide vorsichtig", riet ihnen Jarod. „Wie weit seid ihr?"

„Wir haben schon über 50%! Ich denke, dass wir morgen Nachmittag fertig sind", informierte ihn Jo.

„Okay", meinte Jarod. „Das heißt, wir könnten morgen Abend den zweiten Schritt machen."

„Stimmt", meinte Billy. „Wir sollten nicht unnötig Zeit verschwenden. Wann bist du ungefähr in Detroit?"

„Sagen wir um Acht", überlegte Jarod. „Bis dahin habt ihr sicherlich alle Daten!"

„Okay", nickte Billy. „Wir haben nicht mehr viel Zeit. Wie sehn uns morgen! Ciao!"

„Ciao", verabschiedete sich auch Jo.

„Tschüss, bis morgen", meinte Jarod und legte auf.

„Das gibt viel zu tun", überlegte Jo. „Wird ein stressiger Tag morgen."

Billy nickte. „Wir sollten uns aufteilen, dass wir das unter Kontrolle halten können."

Jo betrachtete die Sterne, die sich am Himmel zeigten. „Ich denke, ich sollte die Disks holen und du schaltest erst die Kameras ab und entdeckst dann Jarods Aufenthaltsort!"

„Eigentlich wollte ich die Daten holen. Das ist ja doch ziemlich gefährlich und ich dachte..."

„Nichts da", wurde Billy von seiner Freundin unterbrochen. „Ich hab das Programm gestern an den Zentralrechner geschafft, also werde ich die Disks auch holen. Außerdem bist du am Computer sowieso besser als ich."

„Das würde ich bezweifeln! Aber wenn du unbedingt meinst..."

„Ja ich meine. Lass und morgen weiter darüber reden!"

Billy nickte und zog Jo näher an sich. „Was war denn jetzt heute Mittag los, du weißt schon, die Sache in der Cafeteria."

„Das war nichts!"

„Komm schon! Du kannst mit mir reden!"

„Ich weiß!" Jo wartete einen Augenblick, bevor sie fortfuhr. „Es war einfach diese Sache, dass Miss Parker uns gefragt hat, wer wir sind. Sie wusste nicht einmal, dass wir keine Pretender sind. Ihr Vater hat sie völlig im unklaren gelassen. Ich wette, sie weiß nicht einmal 20% von dem, was in Centre vor sich geht."

„Und", fragte Billy sanft.

„Hast du dich nicht manchmal gefragt, wie es wäre, einen Vater zu haben?"

Billy seufzte. „Doch! Oft! Aber da wir keine Ahnung haben, wer unsere Mütter sind, bin ich der Ansicht, dass es besser ist, genau zu wissen, dass wir keine Väter haben, als ewig herumzurätseln, wer es sein könnte und ob sie überhaupt noch am Leben sind. Außerdem müssten wir sie suchen. Wozu ich wirklich keine Lust habe!"

„Aber doch nur, weil du weißt, dass du keinen Vater hast. Was ist mit unseren Müttern?"

„Du weißt wie ich darüber denke! Und sie sind auch nicht wirklich unsere Mütter! Wir haben keinerlei ihrer DNA in uns..."

„...und sie haben uns auch nur zur Welt gebracht, weil sie dafür jede Menge Kohle bekommen haben", nickte Jo. „Ich weiß! Ich wünschte mir nur manchmal, dass es anders wäre."

„Ich weiß!" Billy küsste Jo. „Denk nicht mehr darüber nach!"

In dem Moment rief einer der Sweeper zu ihnen herüber, dass es 23 Uhr sei.

„Wir kommen", rief Billy ihnen zu und wandte sich noch kurz an Jo. „Ich liebe dich!"

„Ich dich auch", erwiderte Jo leise.

Blue Cove, Delaware, The Centre, 21. Juli, 14.30 Uhr

Miss Parker betrat ihr Büro und war überrascht, weder Jo noch Billy, sondern nur Sydney darin vorzufinden. „Wo sind die Beiden?" fragte sie diesen.

„Unterwegs! Die haben wohl gerade ihr Freistunde und sehen sich etwas im Centre um!"

Miss Parker nickte. „Haben sie eine Spur von Jarod?"

„Ihr Programm läuft! Sie rechnen ungefähr in einer Stunde mit Ergebnissen!"

Miss Parker nickte. „Wo steckt Broots?"

Sydney zuckte mit den Schultern. „Ich glaube, er wollte die beiden begleiten und ihnen das wichtigste zeigen."

In dem Moment ging die Tür auf und Broots betrat das Büro. Er sah ein wenig genervt aus und ließ sich gestresst auf einen Stuhl fallen.

„Wo sind die beiden?" fragte Miss Parker nun auch ihn.

Broots zuckte mit den Schultern. „Ich hab sie irgendwo aus den Augen verloren. Und weil es nicht mein Job ist, diesen beiden  hinterher zu rennen, bin ich eben wieder hierher gekommen."

Miss Parker wollte etwas sagen, wurde jedoch von einer Sirene unterbrochen, die plötzlich laut zu hören war. Sydney und Broots sprangen von ihren Stühlen auf, während Miss Parker die Stirn runzelte.

„Wir hatten hier noch nie Feuer-Alarm!" stellte sie zweifelnd fest.

„Aber jetzt haben wir einen", meinte Sydney und schob Miss Parker auf den Gang, wo sämtliche Mitarbeiter des Centres aufgeregt nach draußen liefen. Mit einen letzten Seufzen schloss sich Miss Parker der Menge zusammen mit Broots und Sydney an.

Blue Cove, Delaware, The Centre, zur gleichen Zeit, anderer Ort

Sekunden bevor der Feuer-Alarm losgegangen war, war Billy aus einem leerstehenden Büro geschlüpft, hatte mit einem kräftigen Stoß die Tür zu einer Abstellkammer aufgebrochen und war darin verschwunden.

Währenddessen war Jo durch ein Gitter auf einer der Toiletten in die Abluftschächte gekommen. Sie bewegte sich schnell und geräuschlos vorwärts, orientierte sich an Abzweigungen nur kurz an einem Plan in ihrer Hosentasche und war Sekunden später wieder unterwegs.

Billy wartete drei Minuten in der Kammer, steckte schließlich den Kopf heraus und schlich, nachdem er sich überzeugt hatte, dass der Gang leer war, lautlos vorwärts. Als er um eine Ecke biegen wollte, prallte er im letzten Moment zurück. Ungefähr fünf Meter von ihm entfernt standen Mr. Raines, Mr. Parker und Lyle.

„Ich würde zu gerne wissen, wo hier ein Feuer ausgebrochen ist", rätselte Lyle gerade.

„Ich denke nicht, dass wir in Gefahr sind. Es ist ja nicht einmal Rauch zu sehen", überlegte Mr. Parker. Billy sah nervös auf seine Armbanduhr. Er hatte nicht mehr viel Zeit.

„Wir sollte trotzdem lieber rausgehen! Ich jedenfalls werde nicht hier bleiben", meinte Lyle und ging den Gang entlang Richtung Ausgang. Mr. Raines und Mr. Parker folgten ihm.

Billy atmete auf und schlüpfte durch die Tür, vor der die drei gerade noch gestanden hatten. Es war die Videozentrale und im Moment stand sie aufgrund des Feuers komplett leer. Über zwei Dutzend Kameras zeigten beinahe jeden Winkel des Centres und zeichneten alles auf Bändern.

Billy setzte sich an den Zentralrechner und machte sich daran, die Kamera des Centre-Archives mit einer Schleife zu belegen, so dass das selbe leere Bild noch zehn Minuten lang weiteraufgezeichnet werden würde, selbst wenn jemand den Raum betreten würde. Nach einem weiteren Blick auf seine Uhr, beeilte sich Billy noch einmal mehr. Lyle, Raines und Parker hatten ihm unnötig Zeit gekostet, die nicht eingeplant gewesen war. Als er schließlich fertig war – gerade rechtzeitig, wie er feststellte -, schlich er wieder lautlos aus dem Raum und bewegte sich vorsichtig in Richtung Miss Parkers Büro.

Drei Sekunden, nachdem Billy die Schleife fertig programmiert hatte, trat Jo gegen das Gitter des Abluftschachtes, das in diesem Raum an der Decke angebracht war, und sprang leichtfüßig in das Archiv des Centres. Die Aktenschränke, die den Raum füllten, standen nur zum Schein herum, so viel wusste Jo. Alle Daten, die jemals existiert hatten, befanden sich in dem Zentralcomputer, der in der Mitte des Zimmers stand. Für den Zugriff darauf brauchte man vier verschiedene Passwörter. Diese Hindernisse hatte Jo bereits einmal überwunden. Vor zwei Tagen, kurz nachdem sie angekommen waren, war Jo hier hergekommen und hatte ein Programm installiert, das sämtliche Dateien des Computer auf zwei mitgebrachte Disks kopierte.

Jo löste die Sperre in dem Computer auf, was mühelos klappte, da die Passwörter – wie sie gehofft hatte – noch nicht wieder geändert worden waren. Sie startete ihr Programm, das sie gut versteckt hatte und stellte fest, dass das Kopieren der Dateien vor fünf Minuten beendet worden. Sie öffnete die beiden Laufwerke des Rechners, holte die beiden Disks heraus und verstaute sie gut in ihrer schwarzen Lederjacke, die sie trug. Dann machte sie sich daran, das Programm, das sie erst auf dem Rechner gebracht hatte, zu löschen und sämtliche Hinweise auf dessen Existenz zu beseitigen.

Nach einem Blick auf ihre Armband stellte sie fest, dass die zehn Minuten, die sie Zeit hatte, fast vorbei waren. Schnell beendete sie ihre Arbeit am Computer und ging zum Abluftschacht. Mit einem Satz sprang sie die vier Meter, die die Decke über dem Boden des Raumes war, in die Höhe, klammerte sich an beiden Seiten des Loches fest und zog sich nach oben. Schnell befestigte sie das Gitter wieder und trat durch den Schacht den Rückzug an.

Detroit, Michigan, Cafe in der Innenstadt, 20.00 Uhr

Miss Parker, Sydney, Broots, Jo und Billy betraten das kleine gemütliche Cafe, das den Namen „Latte" trug und sahen sich um. Billy hatte „herausgefunden", dass ihn diesem Restaurant ein neuer Kellner beschäftigt wurde, namens Jarod Kline. Nach ihrem Programm waren Jo und Billy überzeugt, dass es sich hierbei um den gesuchten Jarod handelte und so hatte Mr. Parker die fünf nach Detroit geschickt.

Miss Parker ging, nachdem sie sich überzeugt hatte, dass Jarod sich nicht im Raum befand, auf die Kellnerin hinter der Theke zu.

„Entschuldigen Sie", sprach Miss Parker diese an. „Könnte ich bitte die Besitzerin des Cafe hier sprechen!"

„Sie steht vor ihnen, Melinda Parks", meinte die blonde Frau, während sie Kaffee aus der Maschine laufen ließ. „Was kann ich für sie tun?"

„Wir suchen einen Mann namens Jarod!" Sie reichte der Frau ein Foto. „Kennen Sie den?"

Die Frau warf einen kurzen Blick auf das Bild und nickte. „Klar kenn ich den! Jarod Kline! Ich hab ihn heute morgen eingestellt!"

„Wissen Sie wo er jetzt ist", fragte Miss Parker aufgeregt.

Melinda schüttelte den Kopf. „Er hatte heute um Drei Uhr aus. Seitdem hab ich ihn nicht mehr gesehen!"

„Haben Sie seine Adresse?"

Melinda schüttelte den Kopf. „Jarod sagte, er wäre gestern erst hier angekommen und würde vorerst im Hotel wohnen!"

„Wissen Sie in welchen?" Miss Parker`s Ungeduld nahm langsam zu.

Melinda schüttelte den Kopf. „Nein, tut mir leid!"

Miss Parker kaute unentschlossen auf ihrer Unterlippe herum.

Jo trat vor. „Haben Sie nicht den kleinsten Hinweis, wo er sein könnte? Es ist sehr wichtig, sehen Sie, Jarod hat mich nach dem Tod meiner Eltern adoptiert und ich brauche jetzt seine Erlaubnis meiner Freund hier", sie nahm Billy an der Hand. „zu heiraten."

Miss Parker sah Jo erstaunt an.

„Ihr wollt heiraten?" fragte Melinda überrascht. „Das finde ich toll! Warten Sie, wenn ich so darüber nachdenke, hat Jarod glaub ich erwähnt, dass er von hier aus nur fünf Minuten zu Fuß zu seinem Hotel hat. Und wenn ich mich richtig erinnere, ist das einzige Hotel, das in Frage kommen könnte, das Grand Hotel!"

Jo lächelte. „Vielen, vielen Dank!"

„Kein Problem", meinte Melinda. „Und Herzlichen Glückwunsch euch beiden!"

„Danke", rief Jo zurück und verließ mit ihren Begleitern das Cafe.

„Keine schlechte Idee", bemerkte Miss Parker, als sie auf der Straße standen.

„Danke", meinte Jo.

„Beeilen wir uns", schlug Miss Parker vor. „Bevor uns der Wunderknabe wieder entwischt!"

Detroit, Michigan, Grand Hotel, 20.05 Uhr

Die kleine Gruppe erreichte das Grand Hotel wirklich innerhalb von fünf Minuten. Miss Parker fragte an der Rezeption nach dem Zimmer von Jarod Kline und erfuhr, dass er Zimmer Nummer 258 hatte. Sie wollten sich gerade auf den Weg dahin machen, als Jarod durch die Eingangstür des Hotels kam. Sydney und Jo hatten ihn sofort gesehen.

Doch auch Jarod hatte die kleine Gruppe schon beim Betreten der Halle bemerkt, so dass er schleunigst umdrehte und durch den Ausgang wieder verschwand. Doch Miss Parker, Billy und Jo waren nur wenige Meter hinter ihm und auch Sydney und Broots folgten ihnen.

Jarod rannte die Straße hinunter, bog um eine Ecke und blieb schockiert stehen. Er war in eine Sackgasse gelaufen, er befand sich in einem Hinterhof, der nur schwach beleuchtet war. Es gab keinen Ausweg, nur eine vier Meter hohe Mauer und zwei Hochhäuser, die den Hof begrenzten.

„Du sitzt in der Falle", meinte Miss Parker trocken. Jarod drehte sich um. Er stand an einer der Häuserwänden. Billy, Jo, Sydney, Broots und Miss Parker standen ihm gegenüber und versperrten ihm den einzigen Fluchtweg.

„Miss Parker! Schön Sie zu sehen", begrüßte Jarod sie.

„Die Freude wird ihnen schon noch vergehen, Superhirn!" Miss Parker zielte mit ihrer Waffe auf Jarod.

„Sie wollen mich erschießen?" fragte Jarod lächelnd. „Das glaube ich ihnen nicht!"

Miss Parker starrte ihn an und ließ dann die Waffe sinken. Wem wollte sie eigentlich etwas vormachen? Sie beide wussten, dass sie nicht schießen würde. „Bleiben Sie, wo Sie sind, Jarod!" Sie zog ihr Handy aus der Tasche und wollte eine Nummer wählen, als plötzlich ein Schuss die Nacht durchdrang.

Miss Parker blickte sich hektisch um und sah erst Jarod blutend am Boden liegen und dann hinter ihr Lyle, mit seiner Waffe auf Jarod gerichtet. Um Lyle herum standen ungefähr zehn Sweeper, Raines und Mr. Parker.

Sydney war auf Jarod zugestürzt und seine Jacke ausgezogen, die er jetzt auf die Schussverletzung an Jarods Bein presste. Miss Parker ging instinktiv ein paar Schritte auf Jarod zu, wurde jedoch plötzlich von einem „Engelchen!" abgehalten.

Sie drehte sich um und sah ihren Vater an. „Daddy! Du hast Jarod! Damit kann ich aus dem Centre aussteigen, richtig?"

Mr. Parker sah auf den Boden. „Ich fürchte, so einfach ist das nicht, Engelchen!"

„WAS?" Miss Parker starrte ihren Vater wütend an. „Du hast es versprochen!"

Mr. Parker zuckte mit den Schultern. „Die Dinge haben sich geändert. Es tut mir leid", fügte er hinzu, wobei es gar nicht danach klang.

Miss Parker sah zu Jarod und wieder zu ihrem Vater zurück. Sie stand genau in der Mitte zwischen den beiden. Und plötzlich begriff sie, dass ihr Vater sie immer angelogen hatte, dass er nie vorgehabt hatte, sie gehen zu lassen. Und sie merkte, dass sie jetzt vor der Wahl stand. Sie musste wählen, würde sie Jarod helfen, oder zu ihrem Vater gehen, würde sie die Freiheit wählen, oder das Centre.

Und mit grimmiger Entschlossenheit traf Miss Parker ihre Entscheidung, als sie auf Jarod zuging und wortlos ihre Jacke ebenfalls auf Jarods Wunde presste.

„Engelchen", meinte Mr. Parker erschrocken.

„Dein Engelchen ist abgeflogen", zischte Miss Parker ihm zu.

Raines, der bis dahin im Hintergrund gestanden hatte, gab den Sweepern ein Zeichen, die daraufhin ihre Waffen entsicherten und auf Jarod, Sydney und Miss Parker richteten.

„Also, jetzt reicht's aber", hörte man plötzlich ein Stimme hinter den Raines und Lyle. Mit einem Satz machten Jo und Billy einen Salto und landeten genau zwischen den Sweepern und Jarod.

„Was soll das?" fragte Lyle verwirrt.

„Wisst ihr, was wir in unserer Ausbildung ganz zu Anfang gelernt haben? Nein?" Jo saj ihre Gegenüber vom Centre an. „Erkenne deinen Feind!" Mit diesen Worten sprangen sie und Billy vor und traten jedem der Sweeper seine Waffe aus der Hand, warfen sie in einen Müllcontainer, der auf dem Hof herumstand und setzten sie mit einem gezielten Schlag bewusstlos.

Dann ging Billy auf Mr. Parker, Raines und Lyle zu. Er trat Lyles Waffe blitzschnell aus der Hand und sah die Drei scharf an. „Wenn ich an eurer Stelle wäre, würde ich schnellstens hier verschwinden!"

Raines, Lyle und Mr. Parker sahen sich an, und gingen langsam auf die Straße, bogen um die Ecke und waren verschwunden.

Jo war derweil auf Jarod zugerannt. „Wir sollten von hier verschwinden, bevor die ein Team von Sweepern rufen und wieder kommen!"

„Es war nicht unser Plan", keuchte Jarod. „Die einfach so davon laufen zu lassen!" Er meinte Lyle, Raines und Mr. Parker.

„Plan?" fragte Miss Parker stirnrunzelnd.

Jo ignorierte sie und redete auf Jarod ein. „Es war auch nicht unser Plan, dass du angeschossen wirst! Manchmal muss man eben improvisieren!"

Billy kam zurück zu der Gruppe und hatte auch Broots mitgebracht, der bis dahin unschlüssig herumgestanden hatte.

„Wir müssen hier weg", bemerkte er. „Und wir sollten Jarod ins Krankenhaus bringen!"

„Da haben sie ihn doch gleich", vermutete Sydney.

Billy schüttelte den Kopf. „Wir haben keine Wahl!"

Broots sah Sydney und Miss Parker an. „Ihnen ist doch hoffentlich klar, dass wir jetzt auf der Abschussliste des Centres stehen!"

Miss Parker verstand sofort. „Debbie!" Broots nickte.

„Ihre Tochter, richtig", wollte Jo bestätigt wissen. Wieder nickte Broots.

„Also gut", meinte Jo. „Hier ist der neue Plan! Billy und Sydney bringen Jarod ins nächste Krankenhaus, lassen ihm die Kugel herausoperieren und machen sich danach auf dem schnellstmöglichen Weg in unser Versteck! Broots, Miss Parker und ich holen Debbie und kommen ebenfalls ins Versteck!" Sie sah die anderen an. „Hat jemand noch etwas oder jemanden, den er verstecken muss?"

Alle schüttelten die Köpfe. „Gut, alle mit dem Plan einverstanden?"

Diesmal nickten alle. „Dann mal los!"

Billy und Sydney halfen Jarod auf, während Jo, Miss Parker und Broots bereits losliefen, um so schnell wie möglich nach Blue Cove zu kommen. Sie alle wussten, dass sie nun, da sie nicht mehr auf der Seite des Centres standen, in Gefahr waren.

Fortsetzung folgt...

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