@ all: Danke für die Reviews, das sind so viele, die kann ich alle gar nicht beantworten! Ich liebe Euch alle! Oder so. Oh,je, ich hätte nicht soviel Sekt trinken sollen *hips*!!

Kapitel 5

Nachwehen

Elrond hörte den gellenden Schrei zwei Zimmer weiter und sprang aus seinem Sessel. Er hatte extra in seinem privaten Schriftenraum mit einem guten Glas Wein über einigen Folianten gesessen, still zufrieden mit seiner Kuppelei. Doch nun kamen ihm plötzlich ernsthaft Zweifel. War Glorfindel seinem Gast etwa zu nahe getreten?

Mit rauschender Robe eilte er in das Esszimmer und fand nur noch Tîriel darin vor, die atemlos auf ihrer Stuhlkante saß und das Chaos auf dem Tisch betrachtete. Von seinem Berater keine Spur.

"Wo ist er hin?"

"In seinen Räumen, denke ich", gab sein Gast mit etwas erstickt klingender Stimme zurück und Elrond begann sich nun ernsthafte Sorgen zu machen, da Tîriel anscheinend unter Schock stand. "Es gab einen kleinen - Unfall."

"Dann werde ich ihn aufsuchen. Ihr seid in Ordnung?"

"Ja." Tîriels Schultern zuckten kurz wie unter einem Schluchzer, doch Elrond zog es vor ihr zu glauben und machte sich auf den Weg zu Glorfindel, um zu sehen, was dieser wieder angestellt hatte. Denn es gab für Elrond keinen Zweifel darüber, dass sich sein langjähriger Freund querzustellen begann, um seine Pläne zu durchkreuzen.

Mit Schwung stieß Elrond die Tür zu Glorfindels Quartier auf und erstarrte ziemlich fassungslos. Der blonde Elb lag auf seinem Bett, seine verschmutzten Leggins hingen über einem Stuhl. Auf seinem nackten Schoß, seine wertvollsten Teile gerade eben bedeckend, stand die mit Wasser gefüllte Bronzeschüssel, die Glorfindel zum Waschen benutzte.

"Was, bei den Valar, machst Du da?"

Glorfindel stöhnte und verrückte die Schüssel etwas.

"Das war das Kühlste, was ich auf die Schnelle auftreiben konnte. Diese Hippe hat mich verstümmelt!"

"Na,na!" Beschwörend hob Elrond die Hände, stellt dann aber fest, dass er außerhalb von Glorfindels Sichtfeld stand. Also rückte er näher und machte ein bewusst strenges Gesicht. "Du übertreibst. Was ist denn wirklich geschehen?"

"Ich habe ihr gesagt, dass ich sie nicht heiraten will, sie hat daraufhin aus Versehen einen Brand verursacht und mit der Broccolisuppe gelöscht. Und ich saß im Weg. Das hat sie extra gemacht!"

"Hätte sie mit der Brandbekämpfung warten sollen, bis Du weggerückt bist?" Elrond schüttelte den Kopf. "Und überhaupt, wie entsetzlich unhöflich von Dir, sie so vor den Kopf zu stoßen. Sie ist eine nette junge Frau und sie hat gewiss nicht verdient, dass Du so unhöflich bist."

Glorfindel machte ein betretenes Gesicht.

"Na,ja", meinte er nach einer Weile kleinlaut. "Du hast schon Recht. Vielleicht reagiere ich so extrem, weil ich mit ihr absolut nichts anfangen kann." Er setzte sich etwas auf und das Wasser spritzte aus der Schüssel. "Hattest Du nicht versprochen, dass Du diese bescheuerte Heiratsidee vergisst, wenn wir nicht miteinander zurechtkommen?"

"Allerdings und gleichzeitig nein." Elrond gestattete sich ein süffisantes Grinsen. "Ich sagte, dass ich die Idee verwerfen werde, wenn es nicht passt. Doch dazu gehören ja immer zwei Personen."

"Elrond!" Glorfindel zuckte nach oben und die Schale rutschte zur Seite. Wasser schwappte auf das Bett und Glorfindel griff gerade noch rechtzeitig zu, um ein Unglück zu verhindern.

"Was ich sagen möchte -falls sie sich für Dich interessiert, dann erwarte ich von Dir als bestem Freund des Gastgebers weiterhin Aufmerksamkeit für Tîriel, bis sie sich den Gedanken aus dem Kopf geschlagen hat."

"Falls, Elrond, falls."

Mit Würde verließ der Herr von Bruchtal seinen angeschlagenen Freund und schloss die Tür hinter sich. War er eigentlich schadenfroh? Hin und wieder.

Im Inneren des Zimmers flog eine Schüssel gegen die Wand.