@ heitzi: Du vermutest sehr zielgenau! *g* Bin ja eine klassische
Sublimierungs-Schreiberin!
@lady-of-gondor: Tjaja, den "Dreck" hat er wirklich. . *g*
@grinsekatze: *verbeug* Danke!!
@feanen: Ich weiss! *lach*
Kapitel 13
Von Frauen und Männern
Weiber! Wenn sie einen nicht in den Wahnsinn trieben, riskierten sie ohne Hintergedanken das Leben andere.
Glorfindel hatte sich den Weg entlang gekämpft, immer auf der Hut vor Felsstürzen und dem elenden Schlamm, der irgendwie in all seine Körperritzen zu gelangen schien, weil er von den Hängen auf ihn herabregnete.
Als er unweit von sich endlich Tîriels Gestalt im Schleier des Regens ausmachen konnte, seufzte er erleichtert, doch im nächsten Moment stockte sein Atem, als er sah, wie sie von einer wahren Flut von Schlamm und Steinen mitgerissen wurde und urplötzlich wie vom Erdboden verschwunden war.
Vorsichtig setzte er ihr nach, froh darüber, dass der Sturzbach des Drecks ein wenig nachgelassen hatte. Als er an der Stell war, an der sie urplötzlich verschwunden war, erkannte er, dass sie in eine kleine Felsspalte gerutscht sein musste. Diese war nicht tief oder führte gar hinab in die Unterwelt des Gebirges - aber sie war komplett mit Schlamm gefüllt. Tîriel war nirgends zu sehen.
Verärgert und auch ein klein wenig ängstlich löste er das Seil von seinem Gürtel, knüpfte es rasch um einen Felsen und um seine Hüfte, dann hockte er sich an den Rand der Spalte und ließ sich fallen.
Mit einem schmatzenden Geräusch kam er unten an, nur zwei Meter unter der Erdoberfläche, und sofort stak er bis zur Hüfte im Schlamm. Seine Lieblingstunika war damit unwiederbringlich ruiniert und sie würde es noch mehr sein, wenn er Tîriel gefunden hatte.
Von oben klatschten immer noch Regen und Geröll in die Suhle, während Glorfindel systematisch die Felsspalte abging, um Tîriel zu suchen. Irgendwann stieß sein Fuß gegen einen weichen Körper und er bückte sich. Wenig später hatte er ein über und über braunes Wesen im Arm, das zu allem Überfluss auch noch bewusstlos schien.
Mit hastigen Bewegungen legte er ihren Mund und ihre Nase frei und entschied sich, bevor er ihr Atem einblies, zu einer kräftigen Ohrfeige, die auch prompt wirkte. Tîriel erwachte, riss die Augen auf und spuckt mehr als eine Mundvoll Schlamm direkt auf Glorfindels sowieso schon ruinierte Tunika.
Ihr Blick wurde klar. Sie erkannte ihn. Ihre Augen verengten sich.
"Loslassen!"
Er gehorcht und sie fiel rückwärts wieder in den Schlamm.
"Zufrieden?" Glorfindels Tonfall war trotz all der unangenehmen Begleitumstände ein wenig amüsiert, doch unter seiner Belustigung lag eisige Schärfe. Schweigend reicht er Tîriel die Hand, zog sie hoch, löste das Seil von seiner Hüfte und drückte es ihr in die Hand.
Keine Minute später hatten sie trotz starker Rutschgefahr die Oberfläche erreicht und bevor Tîriel zu irgendeiner neuen Wahnsinnsaktion schreiten konnte, drängte er sie unter eine kleine Felsnase, wo sie ein wenig geschützter standen.
***
Tîriel lehnte sich schwer atmend gegen die Felswand und spuckt noch ein, zwei kleine Steine aus. Vor ihr ragte die schlammige, nasse und sichtlich wütende Gestalt von Glorfindel auf. Er war dreckig bis unter die Achselhöhle, sein schönes Haar verklebt, sein Gesicht wurde von einigen Schmutzspritzern verunstaltet, die jedoch seiner unleugbaren Attraktivität keinen Abbruch taten.
Sie versuchte es mit einem Lächeln.
"Danke."
Glorfindel stutzte gespielt, so als habe er sich verhört. Und dann brach ein Donnerwetter über sie hinein, das nichts mit dem, was vom Himmel kam, zu tun hatte.
"Ich - glaube - es - nicht! Und das will eine erwachsene Frau sein? So eine unglaubliche Dummheit ist mir noch nie untergekommen! In einem Gewitter in die Berge. Das hatte ich ja von Arwen erwartet, aber nicht von Euch, Tîriel. Und wer darf es wieder ausbaden? Ich! Ich bade schon die ganze Zeit Eure kindischen Spielchen und Ideen aus und ich habe es, verdammt noch mal, satt! Ihr wärt gestorben, hätte ich Euch nicht rausgezogen und das wisst Ihr auch!"
Tîriels Temperament kochte hoch und sie brüllte zurück, etwas heiser noch:
"Ist ja gut! Ich weiß, dass es ein Fehler war, aber ich war nun mal in Sorge. Aber so was könnt Ihr ja nicht verstehen. Der hochgeschätzt Herr Glorfindel, der sich immer nur von seinem Kopf leiten lässt und nicht von seinen Gefühlen! Ich mag eine falsche Entscheidung getroffen haben, aber das gibt Euch nicht das Recht, über mich zu richten, als seid Ihr allwissend!"
Im nächsten Moment fühlte sich Tîriel hart gegen die Wand gedrückt und was sie im ersten Moment für einen Angriff hielt, entpupte sich sehr schnell als etwas ganz anderes. Glorfindels Mund fand in aller Wut, die in ihm vorzugehen schien, den ihren und zwängte ihr einen harten, aber leidenschaftlichen Kuss auf, dem Tîriel vor Überraschung und unerwartetem Wonnegefühl wenig entgegenzusetzen hatte. Ihre Knie begannen zu zittern und ihre Hand fanden seine Schultern, um sich festzuhalten.
Eine kleine Weile geschah rein gar nichts, da war nur ein Kuss und das Rauschen des Regens um sie herum, bis sich Glorfindel dann schnell atmend von ihr löste und sie mit seinen bezwingenden blauen Augen ansah. Sein Gesicht war noch immer sehr nah an ihrem.
"Meine Gefühle gehen Euch rein gar nichts an. Aber lasst Euch gesagt sein, dass es nicht mein Kopf war, der mich zu der Tollkühnheit brachte, Euch zu folgen. Und jetzt haltet den Mund. Wir gehen zurück zu den anderen."
Tîriel Kopf war leer. Selbst wenn sie es gewollt hätte, sie hätte keinen Ton sagen können. Benommen und schwankend folgte sie Glorfindel, immer noch fassungslos. Er hatte sie geküsst. Warum wurde nur alles immer komplizierter?
***
Wenn sie doch nicht so verdammt gut nach Schlamm und Früchten geschmeckt hätte! Glorfindel starrte vor sich hin und versetzte einem Stein einen Tritt. Dann blickt er sich stirnrunzelnd zu Tîriel um, die etwas zurückblieb. Der Regen, der inzwischen ohne das Grollen des Donners fiel, hatte den Großteil des Schlamms von ihr abgewaschen und offenbarte, dass ihr Gesicht sehr blass war. An ihrer Schläfe zeigte sich etwas Blut.
Glorfindel blieb abrupt stehen und wartete, bis sie aufgeschlossen hatte. Ihr Blick war ein wenig verwirrt, als er die Hand hob und ihr nasses Haar etwas zur Seite strich, um einen Blick auf die Risswunde zu werfen, die sie sich bei ihrem Sturz zugezogen haben musste.
Sie bewegte den Kopf, trotzig, und seine Finger glitten ab.
"Tut das nie wieder!", sagte sie leise und er wusste genau, was sie meinte.
Er verzog das Gesicht.
"Ich mache auch Fehler, Tîriel. Ich entschuldige mich."
"Gut."
Sie senkte den Blick und wirkte gar nicht wie das störrische Wesen, das er unter der anfänglichen Maskerade erkannt hatte. Glorfindel schob den Gedanken beiseite, sie mit seinem Verhalten verletzt zu haben. Es war nur ein Kuss gewesen.
Kapitel 13
Von Frauen und Männern
Weiber! Wenn sie einen nicht in den Wahnsinn trieben, riskierten sie ohne Hintergedanken das Leben andere.
Glorfindel hatte sich den Weg entlang gekämpft, immer auf der Hut vor Felsstürzen und dem elenden Schlamm, der irgendwie in all seine Körperritzen zu gelangen schien, weil er von den Hängen auf ihn herabregnete.
Als er unweit von sich endlich Tîriels Gestalt im Schleier des Regens ausmachen konnte, seufzte er erleichtert, doch im nächsten Moment stockte sein Atem, als er sah, wie sie von einer wahren Flut von Schlamm und Steinen mitgerissen wurde und urplötzlich wie vom Erdboden verschwunden war.
Vorsichtig setzte er ihr nach, froh darüber, dass der Sturzbach des Drecks ein wenig nachgelassen hatte. Als er an der Stell war, an der sie urplötzlich verschwunden war, erkannte er, dass sie in eine kleine Felsspalte gerutscht sein musste. Diese war nicht tief oder führte gar hinab in die Unterwelt des Gebirges - aber sie war komplett mit Schlamm gefüllt. Tîriel war nirgends zu sehen.
Verärgert und auch ein klein wenig ängstlich löste er das Seil von seinem Gürtel, knüpfte es rasch um einen Felsen und um seine Hüfte, dann hockte er sich an den Rand der Spalte und ließ sich fallen.
Mit einem schmatzenden Geräusch kam er unten an, nur zwei Meter unter der Erdoberfläche, und sofort stak er bis zur Hüfte im Schlamm. Seine Lieblingstunika war damit unwiederbringlich ruiniert und sie würde es noch mehr sein, wenn er Tîriel gefunden hatte.
Von oben klatschten immer noch Regen und Geröll in die Suhle, während Glorfindel systematisch die Felsspalte abging, um Tîriel zu suchen. Irgendwann stieß sein Fuß gegen einen weichen Körper und er bückte sich. Wenig später hatte er ein über und über braunes Wesen im Arm, das zu allem Überfluss auch noch bewusstlos schien.
Mit hastigen Bewegungen legte er ihren Mund und ihre Nase frei und entschied sich, bevor er ihr Atem einblies, zu einer kräftigen Ohrfeige, die auch prompt wirkte. Tîriel erwachte, riss die Augen auf und spuckt mehr als eine Mundvoll Schlamm direkt auf Glorfindels sowieso schon ruinierte Tunika.
Ihr Blick wurde klar. Sie erkannte ihn. Ihre Augen verengten sich.
"Loslassen!"
Er gehorcht und sie fiel rückwärts wieder in den Schlamm.
"Zufrieden?" Glorfindels Tonfall war trotz all der unangenehmen Begleitumstände ein wenig amüsiert, doch unter seiner Belustigung lag eisige Schärfe. Schweigend reicht er Tîriel die Hand, zog sie hoch, löste das Seil von seiner Hüfte und drückte es ihr in die Hand.
Keine Minute später hatten sie trotz starker Rutschgefahr die Oberfläche erreicht und bevor Tîriel zu irgendeiner neuen Wahnsinnsaktion schreiten konnte, drängte er sie unter eine kleine Felsnase, wo sie ein wenig geschützter standen.
***
Tîriel lehnte sich schwer atmend gegen die Felswand und spuckt noch ein, zwei kleine Steine aus. Vor ihr ragte die schlammige, nasse und sichtlich wütende Gestalt von Glorfindel auf. Er war dreckig bis unter die Achselhöhle, sein schönes Haar verklebt, sein Gesicht wurde von einigen Schmutzspritzern verunstaltet, die jedoch seiner unleugbaren Attraktivität keinen Abbruch taten.
Sie versuchte es mit einem Lächeln.
"Danke."
Glorfindel stutzte gespielt, so als habe er sich verhört. Und dann brach ein Donnerwetter über sie hinein, das nichts mit dem, was vom Himmel kam, zu tun hatte.
"Ich - glaube - es - nicht! Und das will eine erwachsene Frau sein? So eine unglaubliche Dummheit ist mir noch nie untergekommen! In einem Gewitter in die Berge. Das hatte ich ja von Arwen erwartet, aber nicht von Euch, Tîriel. Und wer darf es wieder ausbaden? Ich! Ich bade schon die ganze Zeit Eure kindischen Spielchen und Ideen aus und ich habe es, verdammt noch mal, satt! Ihr wärt gestorben, hätte ich Euch nicht rausgezogen und das wisst Ihr auch!"
Tîriels Temperament kochte hoch und sie brüllte zurück, etwas heiser noch:
"Ist ja gut! Ich weiß, dass es ein Fehler war, aber ich war nun mal in Sorge. Aber so was könnt Ihr ja nicht verstehen. Der hochgeschätzt Herr Glorfindel, der sich immer nur von seinem Kopf leiten lässt und nicht von seinen Gefühlen! Ich mag eine falsche Entscheidung getroffen haben, aber das gibt Euch nicht das Recht, über mich zu richten, als seid Ihr allwissend!"
Im nächsten Moment fühlte sich Tîriel hart gegen die Wand gedrückt und was sie im ersten Moment für einen Angriff hielt, entpupte sich sehr schnell als etwas ganz anderes. Glorfindels Mund fand in aller Wut, die in ihm vorzugehen schien, den ihren und zwängte ihr einen harten, aber leidenschaftlichen Kuss auf, dem Tîriel vor Überraschung und unerwartetem Wonnegefühl wenig entgegenzusetzen hatte. Ihre Knie begannen zu zittern und ihre Hand fanden seine Schultern, um sich festzuhalten.
Eine kleine Weile geschah rein gar nichts, da war nur ein Kuss und das Rauschen des Regens um sie herum, bis sich Glorfindel dann schnell atmend von ihr löste und sie mit seinen bezwingenden blauen Augen ansah. Sein Gesicht war noch immer sehr nah an ihrem.
"Meine Gefühle gehen Euch rein gar nichts an. Aber lasst Euch gesagt sein, dass es nicht mein Kopf war, der mich zu der Tollkühnheit brachte, Euch zu folgen. Und jetzt haltet den Mund. Wir gehen zurück zu den anderen."
Tîriel Kopf war leer. Selbst wenn sie es gewollt hätte, sie hätte keinen Ton sagen können. Benommen und schwankend folgte sie Glorfindel, immer noch fassungslos. Er hatte sie geküsst. Warum wurde nur alles immer komplizierter?
***
Wenn sie doch nicht so verdammt gut nach Schlamm und Früchten geschmeckt hätte! Glorfindel starrte vor sich hin und versetzte einem Stein einen Tritt. Dann blickt er sich stirnrunzelnd zu Tîriel um, die etwas zurückblieb. Der Regen, der inzwischen ohne das Grollen des Donners fiel, hatte den Großteil des Schlamms von ihr abgewaschen und offenbarte, dass ihr Gesicht sehr blass war. An ihrer Schläfe zeigte sich etwas Blut.
Glorfindel blieb abrupt stehen und wartete, bis sie aufgeschlossen hatte. Ihr Blick war ein wenig verwirrt, als er die Hand hob und ihr nasses Haar etwas zur Seite strich, um einen Blick auf die Risswunde zu werfen, die sie sich bei ihrem Sturz zugezogen haben musste.
Sie bewegte den Kopf, trotzig, und seine Finger glitten ab.
"Tut das nie wieder!", sagte sie leise und er wusste genau, was sie meinte.
Er verzog das Gesicht.
"Ich mache auch Fehler, Tîriel. Ich entschuldige mich."
"Gut."
Sie senkte den Blick und wirkte gar nicht wie das störrische Wesen, das er unter der anfänglichen Maskerade erkannt hatte. Glorfindel schob den Gedanken beiseite, sie mit seinem Verhalten verletzt zu haben. Es war nur ein Kuss gewesen.
