6. Die Masken fallen

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Saruman, der weisse Zauberer, unterhielt ein ausgedehntes Netzwerk an Spionen jeglichen Ursprungs und jeglicher Rasse. Vor langer Zeit hatte er es sich geschaffen, damals, als er noch um seine Macht zu kämpfen hatte, und immer wieder hatte es sich für ihn seither als äusserst wertvoll erwiesen, und war einsatzbereit gewesen, wann immer es ihm angebracht schien

Im Augenblick schien es ihm angebracht. Vier Tage waren verstrichen, vier lange, endlose Tage, in denen der von ihm ausgesandte Goldschmied nicht mit Thranduils Ring zurückgekehrt war. Er hätte längst hier sein müssen, falls alles seinen, Sarumans, Plänen gemäss verlaufen war! Dass diese unterwürfige Kreatur ihn nicht um den Ring betrügen wollte, dessen war er sich sicher. Zu gross war die Angst des kriecherischen Geschöpfs vor ihm! Zudem würden den Ring nur diejenigen zu schätzen wissen, die sein Geheimnis kannten, und dies traf neben seinem Träger wohl nur auf die wenigsten zu. Es würde einer unbeschreiblichen Dummheit gleichkommen, den Ring jemandem anders als ihm, dem weissen Zauberer, zu verkaufen, und er hatte dies den Goldschmied deutlich spüren lassen.

Seine augenblicklichen Spione waren die Screekers, ziemlich grosse, schwarze Raubvögel des Waldes, verhasst von allen Kreaturen, die ihren Lebensraum teilten, da sie Jagd auf alles machten, was sich bewegte, Nester plünderten, hilflose Jungtiere umbrachten in der Abwesenheit ihrer Eltern und immer in so grossen Scharen auftraten, dass selbst grössere Tiere ihnen zum Opfer fallen konnten.

Sie waren eigentlich nicht heimisch in Bruchtal, doch dies konnte den Waldelben, die zudem den Anblick allerlei seltsamer und hässlicher Kreaturen aus dem Düsterwald gewohnt waren, auf keinen Fall bekannt sein; ja, nicht einmal auffallen würde es ihnen, und er hatte sie gegen Thranduils Volk gesandt, sobald dieses das Herz von Bruchtal verlassen hatten, um seine neuen provisorischen Unterkünfte zu errichten, um all ihrer Bewegungen gewahr zu sein, doch bis jetzt war ihm noch nichts von Wert aus ihrem Lager berichtet worden. Am allerwenigsten etwas über einen eher unscheinbaren Ring...

Gegen Bruchtal selbst hingegen brauchte er nicht einmal Spione zu schicken. Elrond selbst erzählte ihm – in allen Details – was in seiner Stadt vorfiel. Der Elb arbeitete fleissig an seinem eigenen Untergang!

Bei diesem Gedanken lächelte Saruman, ein Lächeln, das gleich wieder erlosch, wenn er an den Ring dachte, der seine Gedanken zunehmend dominierte. Wie sehr verzehrte es ihn nach den Elbenringen! Wie sehr musste er sich beherrschen, um Elrond immer wieder davonkommen zu lassen, ohne ihm seinen Ring schon jetzt mit Gewalt zu entreissen!

Aber alles zu seiner Zeit. Er hatte zu lange schon gewartet, um sich in einem letzten Augenblick der Ungeduld, der kopflosen Gier, alles zu verderben! Jetzt musste er sich erst einmal darum kümmern, dass endlich Thranduils Ring in seinen Besitz gelang. Wenn ihm schon seine Spione nichts über das Objekt seiner Begierde erzählen konnten, Thranduils Sohn, der bei Elrond in Ungnade gefallene König des Düsterwalds, Augenzeuge des Mordes an seinen Vater, würde dazu sicherlich in der Lage sein! Er, Saruman, würde alles aus ihm herausquetschen, was der Elb bezüglich dieser Sache wusste, und doch würde sich ein zufälliger Beobachter, der ihn im Gespräch mit Legolas ertappte, nichts dabei denken! Schliesslich würde er dabei ganz der pflichtbewusste Zauberer sein, der – wie Gandalf vorher – versuchte, noch einmal an Legolas' Vernunft zu appellieren und die Waldelben zum Bleiben in Bruchtal zu überreden. Ja, Elrond würde ihm sogar dankbar dafür sein...

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Saruman hatte seine Spione angewiesen, nach einer Gelegenheit Ausschau zu halten, die es ihm ermöglichen würde, den jetztigen Waldelbenkönig alleine zu treffen. Er brauchte nicht lange zu warten, da kehrten sie zu ihm zurück und meldeten ihm, dass diese gekommen war. Ihren Angaben gemäss schienen die meisten Waldelben im Augenblick zu ruhen, doch eine Handvoll von ihnen war gegen Norden aufgebrochen, höchstwahrscheinlich, um jene Lichtung aufzusuchen, auf der ihre Toten ruhten. Wie zuvorkommend von ihnen! Die Lichtung, auf der die Elben begraben lagen, befand sich abseits des Aufenthaltsorts sowohl der Waldelben wie auch dem der Bruchtalelben; und nahe der Grenze Bruchtals selbst, einer Grenze, die nur leicht bewacht war. Falls Legolas tatsächlich unter jenen Elben auf dem Weg zu besagter Lichtung war, dann würde es keine bessere Gelegenheit, und keinen besseren Zeitpunkt geben als diesen ihn zu sprechen... denn in der Nähe dieses Ortes, zwar ausserhalb elbischen Gebiets, doch näher, als sie seit Jahrzehnten gewesen waren, warteten seine dunklen Verbündeten aus dem Norden auf seine Befehle, bereit, über Bruchtal herzufallen in jener Sekunde, in der er ihnen den Wink dazu gab.

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Legolas war dort, wie er sich dies gewünscht hatte, und er schien sich gerade von der Handvoll Elben zu verabschieden, die ihn begleitet hatten, denn diese zogen sich von ihm zurück und verschwanden einer nach dem andern in die Richtung Bruchtals; obwohl einige von ihnen zögerten, dies zu tun, was man an der Art erkennen konnte, wie sie ab und zu innehielten in ihrem Schritt und zurückschauten, ob Legolas ihnen wohl folgen würde. Nun, weshalb sie dies taten, auf Legolas Befehl hin, oder weil sie seine Trauer und seinen Wunsch, alleine zu sein, besonders nach seinem erneuten Zusammenstoss mit Elrond, respektierten, konnte ihm herzlich gleichgültig sein, wichtig war allein, dass nur wenige Ohren die Worte hören würden, die er an Thranduils Sohn zu richten hatte.

Wenige Ohren, die nicht ihm gehörten, jedenfalls: Auf den ersten Blick konnte er einen ganzen Schwarm von Screekers entdecken, die auf den Bäumen um die nächtliche Lichtung herum sassen und träge zu ihm herunterblinzelten. Sie waren auf ihrem Posten, auch wenn sich ein Grossteil von ihnen um einen blutigen Kadaver stritt, der wohl einmal ein Kaninchen gewesen war.

Legolas hatte seine Annäherung sehr wohl gehört, denn der Elb hatte sich versteift, wie es die Tiere des Waldes tun, wenn sie Gefahr wittern, und intensiv lauschen. Dann drehte er sich um, und sein Gesicht war eine Maske der Ausdruckslosigkeit, für die ihn Saruman nur bewundern konnte, denn er spürte deutlich die Unsicherheit, die Legolas ausstrahlte. Ja, die meisten Elben fürchteten ihn, und dieser hier war keine Ausnahme.

„Wäre es nicht besser, etwas auszuruhen, Legolas, König der Waldelben?" fragte Saruman ernst. „Eurer Wachen hier bringt euren Toten nichts, und euch raubt es die dringend notwendige Erholung."

Der Elb erwiderte nichts, sah ihn nur an. Was gab es darauf auch zu antworten?

Der Zauberer seufzte. Die Anstrengung, einem für ihn ziemlich gewöhnlichen Elben schöne Worte zu machen, anstatt ihn direkt auf sein Anliegen anzusprechen, schien ihm fast zuviel, und zudem war die Gier nach Thranduils Ring in ihm zu stark, als dass er es überhaupt vermocht hätte, lange um sein Anliegen herumzureden. Eine wirklich vernünftige Erklärung für sein Hiersein – ausser dem Vortäuschen derselben Besorgnis, die Gandalf schon früher dazu gebracht hatte, das Gespräch mit Legolas zu suchen – hatte er sowieso nicht zu bieten! Wie konnte er den Elben vor ihm nur auf seines Vaters Ring ansprechen, ohne dass dessen Misstrauen erwachte?

Er bemerkte, dass Legolas ihn abwartend musterte, und er hob den Kopf, um dasselbe zu tun, als er erstarrte.

„Der Ring...." hauchte er. „Thranduils Ring..."

Verwirrt fasste Legolas nach dem kleinen Erbstück seines Vaters, das er an einer silbernen Kette um den Hals trug.  „Elwynes Ring!" korrigierte er in Gedanken den Zauberer vor ihm „...den ich meinem Bruder übergeben werde in dem Augenblick, in dem er das Bewusstsein wiedererlangt... wie ich es Vater versprochen habe!"

„Ja..." setzte er dann an, laut, doch Sarumans weiteres Verhalten liess ihn mitten in Satz innehalten.

Der Zauberer achtete nicht auf seine Worte, sondern fasste nach dem kleinen Schmuckstück um des Elben Hals.

Jetzt stiess Legolas ihn zurück.

Saruman atmete plötzlich schwer, und der Elb, verstört, beinahe schlafwandelnd vor Erschöpfung, fühlte plötzlich, dass etwas entsetzlich falsch war mit dem Zauberer vor ihm, aber er verstand nicht, noch immer nicht.

Saruman starrte auf die Brust des Prinzen, und ein beinahe ekstasisches Lächeln verzerrte seine Züge. "Er ist hier!" hauchte der Zauberer. "Es ist hier ! Verloren dachte ich ihn...in den brennenden Wäldern des Düsterwalds...Ha!"

Legolas  musterte ihn noch immer schweigend, fragend, beunruhigt. Saruman musste den Verstand verloren haben! Noch immer starrte er auf die Brust des Elben, und instinktiv liess Legolas seinen Blick dem des Zauberers folgen. Noch immer fixierten die dunklen Augen vor ihm seines Vaters Ring...

Instinktiv fasste der Elb danach und umschloss ihn fest, schützend, mit seiner Faust.

"Ja." sagte Saruman leise, begehrlich, und streckte verlangend seine Hand aus. "Einer der drei Ringe der Elbenkönige. Ich dachte ihn verloren..."

Mit sichtbarer Anstrengung riss er sich zusammen und fuhr in ruhigerem Ton fort: „Dein Vater hat dir also seinen Elbenring gegeben. Hat er dir nie über seine Wunder erzählt?"

Legolas zuckte bei seinen Worten zusammen. Die Erinnerung an seinen Vater, wie er sterbend in seinen Armen gelegen hatte und ihm den Ring übergab, war noch immer überwältigend, schmerzhaft, zerstörend. Thranduil hatte da nicht mehr viel Kraft zum Reden gehabt...

„Nein." sagte er, und es klang unfreundlich. Saruman war sensibel genug, das Thema augenblicklich fallen zu lassen.

 „Er ist ein Erbstück aus einer alten Zeit, in der ein dunkler Herrscher namens Sauron nach der Macht über ganz Mittelerde strebte." sagte er. „Seine Pläne sind vereitelt worden damals, durch Menschen und Elben und die Allianzen zwischen ihnen, doch fürchte ich, dass er jetzt erneut an Kräften gewinnt und dieselben dunklen Ziele verfolgt wie zu jener dunklen Zeit, und dabei sollen ihn die Elbenringe, derer er kundig geworden ist, unterstützen... Er sucht sie überall, gierig, unablässig, und ich fürchte, du hast bereits gesehen, was er willig ist zu tun, um sie zu bekommen...was er mit deinem Volk gemacht hat... Gib mir den Ring, Elb, und ich werde ihn sicher verwahren, damit die bösen Kräfte, die ihn suchen, seine Macht nicht benützen können. Ich, Saruman der Weisse, werde ihn benützen, um Mittelerde und all seine Bewohner vor allem Unheil zu bewahren."

Erneut streckte er die Hand aus.

Zögernd machte Legolas die Kette um seinem Hals frei. Konnte Saruman recht haben? War dieser entsetzliche Ueberfall der Orks, den sie durchlitten hatten, tatsächlich auf jene Kräfte zurückzuführen, auf die der Zauberer anspielte? Natürlich hatte auch Legolas die Geschichten gehört, die ähnliche Worte enthalten hatten wie die, die jetzt Saruman verwendet hatte... Doch wenn dies so war, dann  hatte der Ring sicherlich seinem Elbenträger nichts als Tod und Verderben gebracht! Vielleicht konnte Saruman, der mächtige Zauberer, den Ring weiser einsetzen und die dunklen Mächte besser zurückschlagen als es ihnen, den Waldelben, möglich gewesen war...

Saruman selbst nahm den Ring aus seiner Hand. Ein heftiges Lachen schüttelte seinen mageren Körper dabei. "Einer der drei." murmelte er, und es klang verrückt. "Einer der drei." Für einen Augenblick schien er seinen Gegenüber völlig vergessen zu haben.

Dann schien er sich erneut zu beruhigen und wandte sich mit einem Lächeln an Legolas. "Ich danke dir, Prinz Legolas." sagte er feierlich. "In all das Dunkel hast du mit dem Ring deines Vaters doch noch einen Hoffnungsschimmer gebracht. Man wird es dir danken." Seine Stimme hatte einen seltsamen Ton angenommen. Wieder trat er etwas näher an Legolas heran.

Vielleicht wäre der Elb wachsamer gewesen, vielleicht hätte er  Sarumans Häme verspürt, wäre er nicht so erschöpft, so betäubt von der noch immer in ihm wütenden Trauer gewesen...

Auf einmal drehte der Zauberer sich um. "Was ist das denn?" fragte er mit entsetzter Stimme, und Legolas wandte sich ruckartig um und griff gleichzeitig nach seinem Dolch.

Darauf hatte Saruman gewartet. Mit einem Triumphlaut stiess er seinerseits dem Prinzen, der ihm jetzt den Rücken zuwandte, einen Dolch, den er bisher im weiten Aermel seines Gewandes verborgen gehalten hatte, in den Rücken.

Legolas schrie schmerzerfüllt auf und knickte in den Knien ein, was ihn vor einem zweiten Dolchstoss Sarumans bewahrte und ihm eine Gnadenfrist gewährte,  in der er sich seiner Situation noch bewusst werden konnte. Seine Rechte, bereits zittrig und kraftlos, bekam seinen Dolch fester zu fassen. Mit einem Keuchen stiess er diesen gegen Saruman vor, zerschnitt dessen Kleid auf Hüfthöhe und fügte ihm eine Schnittwunde zu, doch bevor er noch einmal zustechen konnte, war Saruman einen Schritt zurückgetreten.

Er lächelte wieder. "Unterschätze nie einen Elben." sagte er. "Diese verdammten Kreaturen sind einfach nicht umzubringen!" Seine Stimme wurde eiskalt. "Du hast mich verwundet, Elb. Dafür wirst du büssen!"

Legolas kniete noch immer am Boden, den Dolch vor sich gestreckt, und versuchte, nicht vor Schmerzen das Bewusstsein zu verlieren. "Warum, Saruman ?¨ fragte er. "Was..."

"Narr von einem Elben." sagte der Zauberer. "Du hast noch immer nichts begriffen. Die Macht der Ringe ist an deine Rasse vollkommen verschwendet. Nicht zu herrschen, nicht zu erobern habt ihr sie verwendet, und  verborgen gehalten gar die Namen ihrer Träger... Wie gedankenlos habt ihr mit ihnen gelebt, diesen Instrumenten der Macht, und nie ihre wahre Kraft verstanden...Ich, Saruman, werde sie weiser benutzen – und Herrscher über Mittelerde werden. Wirklich, Elb, ich bin dir dankbar, dass Du mir den Ring gebracht hast. Ich hielt ihn für verloren."

Er hob seinen Dolch. "Nur darf es niemand wissen, dass ich diesen Ring besitze." fuhr er dann fort.

"Und aus diesem Grund wirst Du jetzt sterben, Elb."

Legolas starrte ihn aus schmerzumwölkten Augen an. Sein eigener Dolch fiel aus seiner kraftlosen Hand. Saruman kniete sich neben ihn und fasste nach Legolas Haar. "Ja, du musst sterben." wiederholte er. "Obwohl dein Tod einer Verschwendung gleichkommt, denn ich bin nicht unempfänglich für Schönheit..." Sein Dolch stiess schlangengleich zu und drang tief in Legolas Unterarm vor, mit dem der Elb seine Kehle geschützt hatte. Fluchend riss Saruman seinen Dolch zurück, und Prinz Legolas aus dem Düsterwald hätte in der nächsten Sekunde den Todesstoss erhalten, hätte nicht der entsetzte Schrei einer hellen Stimme die Nacht durchdrungen.

„NEIN!"

Fortsetzung folgt...

Anmerkung der Autorin: Ich weiss, ich weiss, ein ganz kurzes Kapitel, aber ich konnte der Versuchung echt nicht widerstehen, einen kleinen „cliffhanger" stehenzulassen (fieses Grinsen!). Ich hoffe es gefällt euch! Kommentare wie immer seeeeeeehr erwünscht, das brauch ich wohl nicht zu schreiben, oder? Zwecks Orientierung: Das nächste update dürfte so ungefähr Mittwoch anstehen... hab noch ne lange Zugfahrt mit nur meinem Laptop als Unterhaltung vor mir!

Für Leahna: Naja, ich würde auch weiterschreiben, wenn ich kein einziges review kriegen würde. LoTR-Geschichten kreieren macht mir zuviel Spass, als dass ich damit aufhören könnte! Aber ein bisschen review-Bettelei muss ich halt trotzdem abhalten, weil das review-kriegen halt auch seeehr viel Spass macht. Also danke nochmals für Deine tatkräftige Unterstützung in dieser Hinsicht*

Für Evellon: Na, schnell genug? Ich hoffe, es gibt für Dich weiterhin genug „klebendes" Material zum Lesen!

Für Shelley: Woah, so ne gründliche Analyse von meiner Geschichte hätte ich ja nie erwartet! Ich hab Dir auch das „Gemoser", wie Du das nennst, nicht übelgenommen, denn deine ausführlichen Erläuterungen zeigen ja wohl, dass Du mich als Autorin noch nicht ganz aufgegeben hast! :-) Du darfst auch gerne weitermosern im nächsten Kapitel, da ich, wie ich fürchte, auch da, sagen wir mal, grosszügig mit den tolkienschen Vorlagen umgehe...zum Teil bewusst, zum Teil unbewusst. (Hebt meinen review-Spiegel, juhuu! 50 war mein Rekord für die englische Variante*)

Das mit den Elfen/Elben habe ich mir zu Herzen genommen, obwohl mir halt manchmal einer durch die Lappen geht, Macht der Gewohnheit, fürchte ich, ich seh das einfach nicht! Leider habe ich auch keinen beta-reader unter meinen Freunden (Die haben sich schon schlapp gelacht, als sie ein LoTR-Poster in meinem Zimmer entdeckten, ich fürchte, sie würden vor Lachen ersticken, wenn sie mein Zug/Laptop-Hobby entdecken würden! ICH würde sie dann jedenfalls nicht wiederbeleben!)

Aber egal, zu den Kommentaren selbst: Naja, ich hab mir die Story in einem Alternate Universe Setting vorgestellt, wie ich in meiner Einleitung geschrieben habe, und da musst du mir Kredit geben für einige Punkte, die dir aufgefallen sind, zum Beispiel bei der Tatsache, dass Boromir schon vor dem einen Ring in Elronds Rat vorzufinden ist. In meiner Vorstellung haben sich die Teilnehmer an Elronds Rat versammelt, um auf die allgemeine Bedrohung Mittelerdes (durch Sauron/Saruman und den einen Ring), von der sie aber noch nichts genaues wissen, zu reagieren. Ich gebe aber gerne zu, dass man dieses setting hätte deutlicher machen können...Für den Autor ist ja sowieso immer alles klar, versteht sich! Dieselbe Freiheit habe ich mir auch bei den geographischen Tatsachen genommen, wie auch eingangs erwähnt. Naja, für den Verlauf meiner Geschichte ist es eben essentiell, dass die Wald- und Bruchtalelben sehr nahe beieinander leben, um die beiden Völker für den weiteren Verlauf der Geschichte in Kontakt zu haben. Der sich bereits abzeichnende Konflikt Legolas/Elrond ist essentiel für den weiteren Verlauf meines Plots, und da musste ich gigantische Opfer bringen, was geographische Tatsachen betrifft... Das geht so weiter, fürchte ich...da heissts Augen zu und durch...aber ich könnte trotzdem mal wohl die Mittelerde-Karte meines Bruders klauen und in meinem Zimmer aufhängen, neben das LoTR-Poster, versteht sich!

Dem Gott meines Plots musste ich auch die Tatsache opfern, dass die Elbenringe nicht sichtbar sind und Thranduil keinen hatte... ich musste den Gandalfs zum Waldelbenkönig switchen, um die Geschichte in Gang zu bringen! Alles natürlich gerechtfertigt mit AU!

Tja, das wärs dann wohl mit den Entschuldigen, an dem Rest deiner Kommentare gibts nichts zu rütteln: Ich sollte nicht von alten Elben schreiben, jedenfalls nicht von körperlich alten! Das zum Beispiel ein Elrond „seelisch" älter ist als ein Legolas, der ein relativ behütetes Leben (im Vergleich zu dem Elronds) ohne allzu grosse Verantwortung im Düsterwald führt, das wurde, glaube ich, auch bei Tolkien deutlich, und ich werds in Zukunft dabei bewenden lassen. Das „Gandalf Sturmkrähe kann ich mir, glaube ich, in Zukunft auch verkneifen! Dass weiterhin Elrond Legolas nicht erkennt, war wirklich blöd von mir. (Ich Rot werd und schäm) Legolas ist auch nicht der letze der Königsfamilie, nur der letze, der noch aufrecht steht! Du hast recht, Elwyne ist natürlich nicht gestorben, jedenfalls vorerst nicht, ich brauch ihn noch für die Story!

Tja, hab ich jetzt alles? Ich hoffe es! Ach ja, die „Hölzernen Hallen" der Waldelben! Wo ich die wohl aufgeschnappt hab? Leider kann ich mit Höhlen für die Waldelben nichts anfangen, weil ich die nicht abfackeln kann! Ich habs nämlich bereits auch schon wieder in meiner nächsten Story getan! (Mit anderem Hintergrund, versteht sich!) Die hölzernen Hallen müssen leider bleiben! Aber sonst: Biiiiitttte review weiter! Ich lern sehr viel dabei! Nur zur Sicherheit: Ich bin kein „nur-Film-LoTR-Fan!!!" Hab das Buch gelesen, auf Deutsch und auf Englisch, und auch den Hobbit, und bin echt beschämt, wie viele Einzelheiten ich vergessen hab! Oder ist das bereits das Alter, das sich meldet?!? Seufz...Ich hoffe, dass ich wenigstens die Charakter ein wenig in Tolkienschem Sinne beibehalten kann, denn das ist mir sehr wichtig! Ich muss auch gestehen, dass es mir beim Schreiben vor allem auf das „Spielen mit Worten" ankommt, und ich bin nicht darüber erhaben, für eine dramatische Szene unleugbare Tatsachen des Tolkien-Universum brüsk zu missachten, wenn du verstehst, was ich meine. Ich glaube, in dieser Hinsicht darf ich auch  auf meine späteren Kapitel vertrösten, die in stylischer Hinsicht sicher besser sind als die, die ich bis jetzt veröffentlicht habe...gilt noch nicht ganz für dieses Kapitel, fürchte ich! Ist ein bisschen steif, fürchte ich, aber es wird besser, Ehrenwort!