10. Gefunden und gefangen

Zärtlich leckte die Ricke ihre Zwillingskitze, neu geboren, während sie sie mit der Nase sanft, spielerisch, anstupste, um sie zu den ersten Gehversuchen zu bewegen. Noch war sie von der Geburt erschöpft, doch sie schien sich sicher zu fühlen, denn ihre Lauscher spielten nicht, und sie war ganz in die Betreuung ihrer Kitze versunken. War sie so ruhig, weil sie wusste, dass ihr Gefährte, obwohl unsichtbar, in ihrer unmittelbaren Nähe wachte?

Dann unterbrach Hufgetrappel die morgendliche Idylle, und die Rehkuh warf den Kopf, doch noch kam keine Warnung von der Seite des Bockes. Noch lag sie entspannt, ja, ermattet, doch jetzt war sie auf der Hut. In einem Notfall galt es, nicht nur ihr Leben zu verteidigen, sondern auch das ihrer Kinder! Sie verdoppelte ihre Bemühungen, die Kitze auf die Beine zu bringen, und ermunterte sie mit leisen, zärtlichen Lauten.

Neben ihr im Gebüsch stand der Vater der kleinen Familie, ein schon recht kapitaler Bock, und blickte abwartend in die Richtung, aus der das Hufgetrappel kam. Auch er war auf der Hut, jetzt, da seine Kinder geworfen waren, und bereits hatte er die Präsenz von Elben gespürt, doch noch zögerte er, einen Alarm zu geben. Noch waren diejenigen, die den bisherigen Frieden dieses Morges störten, nicht nahe genug...

Doch dann entdeckte er sie, die sich nähernden elbischen Reiter; und er sah hoch, witternd, und stutze. Noch zögerte er eine Sekunde, dann kam sein Alarmruf, und die Rehkuh war innert Sekunden auf den Beinen, alle Erschöpfung vergessen, und stiess ihre Kinder mit der Nase hoch. Diese standen plötzlich, als die Not es erforderlich machte, zwar taumelnd, doch sie standen, und leise flennend folgten sie ihrer Mutter, die sich seitlich in die Büsche schlug, dicht gefolgt vom Alten, der ihnen in kurzem Abstand folgte. Die Elben, die sich ihnen näherten, hatten eine Aura von Unruhe und Agressivität an sich, die ihn warnte; und die ihn, zum Schutze seiner Familie, die Flucht ergreifen liess.

*****

Auch ein menschlicher Beobachter wäre wohl vor ihnen geflüchtet, hätte er Elrond und seine Krieger an diesem Morgen beobachtet, wie sie sich bemühten, Legolas Fährte aufzunehmen, denn alle hatten sie grimmige, ernste Gesichter, und das von Elrond war das furchterregendste von allen, obwohl er seinen Zorn nicht deutlich zeigte. Er zeigte sich verborgen, der Zorn des Elbenkönigs, in der Art, wie er sein Pferd ab und zu ungeduldig zügelte, wie sein Mundwinkel manchmal zuckte, oder wie seine Augen die Umgebung nicht suchend, sondern fordernd absuchten.

„Sucht nahe der Bruinenfurt im Norden." hatte Saruman zu ihm gesagt, kurz bevor sie aufgebrochen waren, und seine Stimme hatte ebenso düster geklungen wie das Gekrächz einer Krähe an einem nebelverhangenen Novembermorgen; und die intensiven Augen des Zauberers hatten sich in sein Gesicht gebohrt. „Mögt ihr ihn rasch finden." Sarumans Worte waren drängend wie das Wasser eines Wildbachs, das gegen einen Damm fliesst, und es war diese Dringlichkeit in des Zauberers Worten, die Elronds sonst so wachen Verstand das Fragen nach dem Ursprung dieses Wissens um des Elbenprinzen Aufenthalt vergessen liess, denn er selbst war von derselben Dringlichkeit erfüllt, Legolas zur Strecke zu bringen, und selbstverständlich nahm er an, dass den Weissen Zauberer dieselben Motive bewegten wie ihn auch. Niemand ist leichter irrezuführen als derjenige, dessen Geist sich mit dem Erreichen von nur einem Ziel beschäftigt, denn alles, was er hört und sieht, wird er auf diejenige Art und Weise wahrnehmen, die ihn diesem seinem Ziel näher bringt.

Und so ritten sie denn, entlang den Ufern des Bruinen, Unheil schien über ihnen zu hängen wie eine drohende Wolke; und die Tiere des Waldes flüchteten vor ihnen wie vor jedem anderen gemeinen Wesen. Nur die Bäume Bruchtals blieben unbeindruckt, und der Wind rauschte in ihren Blättern.

***

Zornig waren waren auch die Waldelben, die das Hufgetrappel noch früher als die Rehfamilie gehört hatten. Obwohl sie nicht wissen konnten, wer sich ihnen hier näherte, ahnten sie es doch und zögerten nicht, dem Wink Nerdeins zu folgen und sich in den untersten Aesten der Bäume vorerst zu verbergen, bis ihnen klarer sein würde, in welcher Situation sie sich gleich wiederfinden würden. Sie waren zu zehnt, und doch dauerte es nur Sekunden, bis sie sich alle so in den Bäumen verborgen hatten, dass nur der Zufall noch sie hätte entlarven können, selbst vor den scharfen Augen der Elben.

So erwarteten sie die Rivendell-Elben.

****

Elrond wurde jäh aus seinen brütenden Gedanken gerissen, als eine kalte Stimme über ihm sagte: „Einen Schritt weiter, und mein erster Pfeil steckt in euch!"

Elrond zügelte sein Pferd mit einer wilden Geste, und seine Begleiter taten es ihm gleich.

Das Tier tänzelte auf der Stelle, da es eine so rauhe Behandlung nicht gewöhnt war,  und die Gefahr, die es witterte, machten es zunehmend unruhig.

Ebenso unruhig waren die Bruchtalelben, obwohl man es ihnen nicht ansah. Mit scharfen Blicken massen sie ihre Umgebung, versuchten, ihren unsichtbaren Gegner auszumachen, doch ohne Erfolg. Die Stimme, die ihren Anführer bedroht hatte, schien körperlos zu sein und irgendwo aus den Bäumen zu kommen. Niemand wagte, nach seinem Bogen zu greifen. Das Risiko, das sie dabei eingehen würden, war zu gross - für Elrond und sie alle.

„Nun wagt ihr es bereits, uns in unserem eigenen Land zu bedrohen." sagte Elrond zu den Bäumen, und seine Stimme war kalt vor verhaltener Wut. Er als einziger hatte Nerdeins Stimme erkannt. „Was soll dieser Mummenschanz? Aus dem Weg, bevor ich die Geduld verliere!" Die andern Elben, die noch immer keinen Gegner ausmachen konnten, blickten unruhig auf ihren Anführer, und einer der Spurensucher, der sein Pferd nahe bei dem Elronds gehalten hatte, machte eine beschwichtigende Geste in die Richtung des Elbenkönigs.

„Waldelben." zischte Elrond, ohne die Lippen zu bewegen. „Etwa ein Dutzend von ihnen. Sie stecken in den Bäumen um uns. Einige Bögen im Anschlag inklusive." Er wirkte nicht im geringsten besorgt, doch noch immer unheimlich wütend.

„Wählt eure Worte vorsichtiger." kam erneut die körperlose Stimme aus den Bäumen. „Wie mir scheint, seid ihr im Augenblick am falschen Ende eines Bogens. Zudem habt ihr keine Befehlsgewalt über uns, ob wir uns nun in eurem Land aufhalten oder nicht."

„Seit wann ist es die Art der Waldelben-Krieger, sich in den Bäumen zu verstecken und aus dem Hinterhalt jemanden zu bedrohen?" bellte Elrond zurück. „Zeigt euch, und ich werde weiter mit euch verhandeln." Für einen Augenblick geschah nichts. 15 blasse, stolze Gesichter starrten in die Bäume um sie herum, während Elrond innerlich mit den Zähnen knirschte. Er war wohl der einzige, der im Augenblick nicht um sein Leben fürchtete.

Dann teilten sich die Bäume über ihnen, und hervor traten mehrere Waldelben. Ihre Gesichter waren grimmig, und sie hielten ihre Bögen in den Händen, mit eingelegten Pfeilen, wenn diese im Moment auch gesenkt waren.

„Es tut mir leid, euch belästigt zu haben, Lord Elrond." sagte der alte Krieger, den Elrond als Nerdein kennengelernt hatte. „Ich bitte um Verzeihung." Er machte eine kleine Verbeugung. Der Klang seiner Stimme war irritierend, es war schwierig auszumachen, ob seine höflichen Worte ernst gemeint waren oder nichts als Spott enthielten.

Seine nächste Worte machten es jedoch deutlich. „Wie konnten wir auch ahnen, dass ein paar Bruchtalelben – ihr mächtigster Führer inklusive – einen kleinen Morgenritt machen würden? Wir hielten uns für verfolgt – von Orks oder ähnlich hässlichen Kreaturen."

Dies rief ein zorniges Murmeln unter den Bruchtalelben hervor, das Nerdein aber nicht zu beachten schien. „Jetzt, da dieses Missverständnis geklärt ist, werden wir euch auf eurem Ritt begleiten." Obwohl seine Worte wie spielerisch klangen – der Blick seiner Augen war es nicht.

Elrond seufzte und zügelte gewaltsam seinen Zorn, sah einen Augenblick sinnend auf den Rücken seines Pferdes nieder. Noch immer hielten die Waldelben ihre Bögen, und sie sahen nach wie vor nicht so aus, als wäre mit ihnen gut Kirschen essen. Und sie waren freie Elben – er konnte ihnen nicht verbieten, mit ihm zu reiten. Falls er es dennoch versuchte, konnte sich eine gespannte, doch noch immer kontrollierbare Situation rasch in eine eskalierende verwandeln - und er und seine Begleiter würden sich in der Tat plötzlich am falschen Ende eines Bogens wiederfinden! Er hatte es in der Hand, den Zorn der Waldelben – sie waren zornig, daran zweifelte er keinen Augenblick, sonst hätten sie nie ihre Waffen auf sie gerichtet – zu beschwichtigen oder noch zu vestärken.

Falls er jedoch letzteres tat, würde er das Leben von Elben gefährden – es war dies eine Wahl, die für ihn nicht akzeptierbar war.

Er seufzte erneut, und seine ganze aufgestaute Wut fiel in sich zusammen wie ein Kartenhaus. Nerdein – oder wer auch immer die Elben aus Thranduils Volk hierher geführt hatte, war schlauer, als er angenommen hatte.  Von irgendwoher mussten die Waldelben über den Mord an den beiden Wächtern informiert worden sein – was nicht so unerklärlich war, weil man in ganz Bruchtal hinter vorgehaltener Hand darüber munkelte – und sie hatten das Verschwinden Legolas damit in Verbindung gebracht, ganz so, wie dies Saruman und er getan hatten.

Dann hatten sie sich aufgemacht, ihren verschwundenen König zu suchen, sogar früher, als dies die Bruchtalelben taten, und waren dabei von ihnen gestört worden.

Sie hatten sich ihr Wissen mühsam zusammengereimt und waren nun damit konfrontiert worden, dass dieses Wissen von anderen geteilt wurde, die es aber nicht für nötig gehalten hatten, es mit ihnen zu teilen. Kein Wunder, dass sie wütend waren! Elrond wäre es an ihrer Stelle wohl nicht anders ergangen.

„Ihr wisst so gut wie ich, dass ich euch nicht verbieten kann, uns zu folgen." sagte er. „Ausserdem verfolgen wir wohl dasselbe Ziel."

Nerdein nickte beifällig, lächelte sogar kurz und liess seinen Bogen sinken.

„Allerdings werden wir keine Rücksicht auf euch nehmen, da wir Legolas rasch finden wollen. Im Gegensatz zu euch sind wir beritten..."

Nerdeins Lächeln vertiefte sich. „Worauf wartet ihr noch, Lord Elrond?" sagte er. „Lasst den Rest unsere Sorge sein." Die Arroganz war in seine Worte zurückgekehrt, doch Elrond zweifelte keine Sekunde daran, dass die Waldelben, selbst zu Fuss, jedes Tempo, das er vorlegen würde, würden halten können, denn im Wald war das Fortkommen zu Pferd erheblich behindert und ging ziemlich langsam vonstatten.

Hinter ihm zischten die Bruchtal-Elben erneut zornig. Elrond seufzte. Dann gab er seinem Pferd die Sporen. Das Tier machte einen raschen, überraschten Satz nach vorne, und Nerdein konnte sich nur durch einen gewandten Sprung zur Seite vor den fliegenden Hufen retten. Sein Lächeln wurde schief, doch er nahm die Herausforderung an. So schnell Elrond und seine Elben auch ritten – immer blieben die dunklen, düsteren Schatten der Waldelben um sie, und sie legten sich schwer auf Elrond's Gemüt.

***

Plötzlich, von einer Sekunde auf die andere, war er wach, hellwach, seine Sinne so scharf gespannt, dass es schmerzte, und doch wusste er weder, wo er war, noch was ihn geweckt hatte. Es war, als wäre er aus einem dieser stummen, erdrückenden Alpträumen erwacht, in denen man sich im Bett vorfindet, sitzend, das Herz schmerzhaft im Halse schlagend, schweissnass, ohne sich jedoch des Traumes zu erinnern, der einen in diesen Zustand versetzt hat. Nur die Erinnerung bleibt, bleibt lange, und ungern schläft man nach einem solchen Traum wieder ein.

Angst befahl Legolas, auf die Füsse zu kommen, seine Arme griffen in automatisierten Bewegungen nach seinem Bogen, seinen Pfeilen,

seinen Messern, irgendeiner Waffe, doch bevor seinem benebelten Verstand noch dämmerte, wo er eigentlich war (und dass er überhaupt keine Waffe mehr verfügbar hatte) rutschte er schon auf dem nassen Stein weg, auf dem er stand, und nur mit einem höchst ungraziösen Kniefall konnte er noch einen erneuten Sturz ins grüne Wasser des Bruinen verhindern.

Für einen Augenblick verblieb er in seiner knieenden Haltung, schöpfte keuchend Luft und versuchte, seine zitternden Muskeln zum Aufstehen zu zwingen. Seine Sinne schienen noch immer von einer gewaltigen, überwältigenden Trägheit überwältigt, gefangen in tiefer, gnadenloser Erschöpfung, und erst die Erinnerung an die kalte Furcht, die ihn aus seinem Schlaf geweckt hatte, brachte seinen klaren Verstand zurück.

Legolas sprang trotz seiner schmerzenden Glieder auf die Füsse und warf den Kopf herum, lauschend. Seine Nackenhaare stellten sich prickelnd auf.

Die Angst, die ihn geweckt hatte, hatte ihre Wurzeln nicht in schlechten Träumen... Sie war nur zu real.

Jetzt konnte er es hören. Das Getrappel von Hufen, die schweren Tritte von beschlagenen Sohlen. Das Klirren von Waffen. Jemand würde gleich hier sein...

Einen Fluch auf den Lippen zerbeissend, warf den Kopf zurück, doch weder die kalte, mitleidslos dahinströmenden Wasser spiegelten eine Fluchtmöglichkeit für ihn, noch bot sie das karge, steile Ufer, vorausgesetzt,  er würde es je erreichen... Nicht einmal für den Versuch blieb ihm wohl mehr die Zeit!

Und auf dem Stein, mitten im Fluss, gestellt wie ein Fuchs, aber wild entschlossen, wenigstens einem Jäger noch an die Kehle zu gehen, wartete Legolas auf die Dinge, die seiner harren würde.

****

So fanden ihn Elrond und die Waldelben, eine einsame, zerzauste, nasse, mitgenommene Gestalt, gestrandet auf einer Flussinsel, das Gesicht gezeichnet von Schrecken, ein Schrecken, der Elrond mit grimmiger Genugtuung erfüllte und den Groll in seinem Herzen nährte. „Das hättest Du Dir früher überlegen sollen, Legolas Thranduilion, bevor Du uns verraten hast." Dachte er. „Du wusstest, dass wir dich finden würden, früher oder später. Vor wem hofftest Du, Gnade zu finden? Von uns kannst Du keine mehr erwarten!"

Nerdein preschte so dicht an ihm vorbei, dass sein Pferd unwillig den Kopf zurückwarf und Elrond zwang, sich ihm zu widmen, es zu beruhigen, und dieser Sekundenbruchteil genügte dem Waldelben, sich vor Legolas aufzubauen, breitbeinig, ein Fels in der Brandung, glücklich darüber, den Prinzen gefunden zu haben. Sein Blick überflog besorgt Legolas verkrümmte Gestalt, und als er keine gravierendere äussere Verletzung fand, erhellte das erste Lächeln seine Züge, das breiter wurde, als Legolas sich mit einer Hand schwer auf seine Schulter stützte und mit einem leisen, erschöpften – ach so erschöpften – Lächeln seinerseits zu verstehen gab, dass er in Ordnung war.

Ein Ausdruck unaussprechlicher Erleichterung huschte über Legolas Züge, als Nerdein seine Hand für einen Augenblick mit seiner eigenen, behandschuhten Hand deckte, etwas, das Elrond entging, weil Nerdein ihm die Sicht auf Legolas versperrte, und selbst wenn er es gesehen hätte – es hätte nicht gereicht, die Kälte aus seinem Herzen zu vertreiben.

Seine Handzeichen an die zwei Elben, die neben ihm ritten, wurden jedoch nicht übersehen.

Nerdein runzelte unwillig die Stirn, als plötzlich zwei Pferde, bis an den Rist im Wasser, neben ihm auftauchten, und mehr oder weniger grobe Hände Legolas packten und ohne grosses Zeremoniell mit sich zerrten.

Seine Bestürzung wuchs, als Legolas – war der Prinz wirklich unverletzt? –  dies apathisch mit sich geschehen liess, als würde er die rauhe Behandlung gar nicht spüren...

Vielleicht spürte er sie ja tatsächlich nicht! Seine bläulichen Lippen, seine Lider, die sich bereits wieder über Legolas normalerweise so wachen Augen schlossen, seine graue Haut- all dies sprach eine deutliche Sprache. Thranduils letzter überlebender Sohn war unterkühlt und erschöpft und bedurfte dringend der Ruhe und Wärme. Deswegen, und nur deswegen liess es Nerdein – und die andern Waldelben, auf sein Zeichen hin – zu, dass die Bruchtal-Elben auf einen Pfiff Elronds hin davonpreschten, den Prinzen wie eine Kriegsbeute mit sich führend, ohne weiter auf die zurückbleibenden Waldelben zu achten.

Nerdeins Stirnrunzeln vertiefte sich. Elrond und seine Männer preschten in einem  irrsinnigen Tempo zurück! Gut, Legolas war gefunden, in Sicherheit, er würde bald versorgt werden – doch weshalb verfolgte ihn dieses ungute Gefühl, hartnäckig, wie ein zänkischer Köter, der sich in einen Knochen verbissen hat?

Nerdein biss die Zähne zusammen und ignorierte die Kälte des Flusswassers auf seiner Haut. Die Kälte, die in seinem Herzen wuchs, war schwieriger zu verdrängen.

„Zurück." kommandierte er knapp. „So schnell ihr könnt."

Er brauchte die Waldelben in seiner Begleitung nicht anzutreiben. Sie alle rannten wortlos. Beunruhigt. Rasch. Und doch zu langsam.

Fortsetzung folgt...

Anmerkung der Autorin: Hmm, ich hoffe, ihr habt euch mit dem vorliegenden Kapitel „warmlesen" können, auch wenn es ziemlich kurz war. Die nächsten zwei Kapitel, die bereits geschrieben sind, werden wohl ebenso kurz sein, aber weil ich sie für ziemlich gelungen halte (ich weiss, dürfte man von seinem eigenen Machwerk nicht sagen J ), möchte ich sie einzeln platzieren. Sie werden beide sicher noch vor Neujahr gepostet werden, mit, wie ich hoffe, eurer gnädigen review-Unterstützung!!! Es sieht so aus, als würde ich bis ans Ende der Geschichte mehr als 50 schaffen (das wäre dann ein neuer Rekord für mich, yuhuu!!!) und deswegen höre ich jetzt mit jeglichem Eigenlob auf und danke denjenigen, die das wirklich verdienen:

Für Shelley: Ah so ist das mit den reviews! Gut zu wissen für die Zeit, in der ich selber LotR-Stories lesen und reviewe, was der Fall sein wird, wenn ich etwas mehr Zeit habe (also in einem späteren Leben J ) Also, wegen all der Fehler... hmm, die wären alle vermeidbar mit ein bisschen Hintergrundwissen, schnüff... ich sollte mir die Quellenangaben auf Weihnachten schenken lassen! Silmarillion und lost tales? Oder woher weisst Du das alles? Einzig der abweisende Wald ist erklärbar, weil er nämlich auf einer veränderten Wahrnehmung Legolas´ beruht, nicht auf einer Veränderung des Waldes selbst... Als spüre er jetzt schon, dass er am Ende dieser Geschichte nicht zu dem zurückkehren kann, was er früher kannte, zu einem „behüteten" Leben im Wald!

Für Yvanne: Naja, schade, das mit der Prüfung. Aber später erinnert man sich sicher nur noch an die RotK-Premiere, und nicht an die Prüfung, und da hast du sicher die richtigen Prioritäten gesetzt!

A propos konfuses Kapitel: Das war auch mein Eindruck, sprachlich zumindest, aber man kennt das ja: Man hat seine Lieblingsszenen, die rasch geschrieben sind, und für den Rest des Szenen bringt man manchmal einfach nicht genügend Geduld auf, sie gaaanz ausführlich zu beschreiben... Ich glaube, ich kann jedoch sagen, dass die konfusen Kapitel spärlicher werden und die mit meinen Lieblingsszenen häufiger... zornigen Legolas und unfreundlichen Empfang in Bruchtal inklusive!

Für Galanya: Meine Kommentare hatten wohl einen starken Beigeschmack von „fishing for compliments"... tschuldigung, kommt nicht mehr so bald vor! Aber die Komplimente, die nimmt man ja dann doch immer gerne entgegen! Danke schön!

Für Evellon: Tja, für „Frohe Weihnachten" bin ich wohl zu spät... da muss ein „fröhliche restliche Feiertage" genügen. Es soll aber trotzdem gelten! Und ja, es ist furchtbar, dass Legolas nur 10 Minuten im Film hat (wenn es auch coole 10 Minuten sind!). Zum Glück gibt's ja das Internet, wo wir ihn weiter zelebrieren können, was zwar nicht ganz dasselbe ist, aber immerhin... Ich habe jedenfalls vor, das weiterhin ausgiebigst zu tun!

Also, das nächste update erscheint dann am 28 – bis dahin noch schöne Feiertage!