So und hier gleich noch das zweite Pitel, damit die Story vorankommt. Enjoy!

Aufopferung

2. Prüfung

Die letzte Woche hatten sie noch mit weiterem Lernen zugebracht, doch die drei Freunde fühlten sich recht gut vorbereitet. Die Prüfung bestand aus einem Parcours durch den Verbotenen Wald, der von den Lehrern überwacht wurde. Auf dem Weg durch dieses Gelände mussten die Schüler der sechsten Klasse verschiedenste Aufgaben aus den unterschiedlichsten Fächern lösen. Jeder Schüler würde allein und an einer separaten Stelle starten, so dass sie sich nicht gegenseitig helfen konnten. Deshalb würden auch nur 10 Schüler gleichzeitig loslaufen - ohne Rücksicht auf die Häuser. Ron war in der ersten Gruppe und kam unbeschadet am anderen Ende wieder heraus. Hermine stieß zwanzig Minuten später zu ihrem Freund. Auch sie hatte bestanden - natürlich mit voller Punktzahl. Auf Harry mussten die beiden jedoch länger warten, denn er war in der letzten Gruppe eine Stunde später.

Harrys Startpunkt war nahe Hagrids Hütte und er war ganz froh darüber, denn dort kannte er sich einiger maßen aus. Die ersten drei magischen Wesen waren einfach zu erledigen und auch den magischen Treibsand und die Verwirrwolke konnte Harry ohne Probleme überwinden. Doch als er nach weiteren 5 Minuten Laufen noch immer keine neue Aufgabe gefunden hatte, wunderte sich der Gryffindor doch schon ein wenig. Hatte er sich aus dem überwachten Gebiet so weit entfernt? Aber warum wurde er davon nicht durch einen Lehrer benachrichtigt? Die Überwachung diente nicht nur der Zählung der Punkte, sondern auch der Sicherheit der Schüler. Der Wald war nicht umsonst 'verboten'. Sonst machten sie doch auch soviel Aufheben um seine Sicherheit.

Achselzuckend drehte sich Harry in die Richtung, aus der er gekommen war, als er plötzlich einen leisen Schrei rechts neben sich hörte. Alarmiert drehte sich der Gryffindor in diese Richtung, doch er sah nichts und es herrschte auch wieder Stille zwischen den Bäumen. Hatte er sich das bloß eingebildet?

Doch nur Augenblicke später splitterte das Unterholz, als renne etwas großes durch den Wald. Und Harry glaubte einen weiteren, kleineren Schatten gesehen zu haben. Ohne zu Zögern rannte er auf die Geräusche zu. Sie befanden sich nicht mehr in überwachtem Gebiet und warum auch immer die Lehrer sie nicht gewarnt hatten, deshalb waren sie jetzt auch auf sich allein gestellt. Dort wurde ein Schüler von etwas verfolgt, was sicher nicht zu dem Parcours gehörte und Harry zögerte nicht ihm zu helfen.

Eilig schlug er sich durch das Gebüsch und als der hohe Schrei des Wesens ertönte, beschleunigte er noch etwas mehr. Den Schüler sah Harry nicht mehr, doch er hoffte, dass er noch nicht zu spät kam. Ein plötzlicher Lichtblitz vor ihm bewies dem Gryffindor, dass der andere nicht nur noch am Leben, sondern auch wehrhaft war, doch das Wesen, was ihn verfolgte stieß erneut diesen unglaublich hohen Schrei aus und Harry glaubte eine kleine Gestalt weit durch die Luft fliegen zu sehen. Holz splitterte und er vernahm ein leises, schmerzhaftes Wimmern.

Dann war der Schwarzhaarige auch schon bei den Kämpfenden und sah sich kurz um. Das Wesen war ein Schattenguhl. Ein bösartiges, sehr magisch begabtes Tier, welches sogar Voldemort Widerstand leistete. Kein Wunder, dass der Schüler sich dagegen nicht wehren konnte, selbst Harry würde Probleme mit diesem Ding haben, und er war geübter im Umgang mit bösen Zaubern. Aber wie kam der Guhl hier her? Normalerweise lebten sie im Gebirge und nicht in Wäldern. Hagrid hatte erzählt, dass er sie bei seinem Besuch der Riesen gesehen hatte und dass sie sich nie hier hinunter wagen würden.

Doch das war erst einmal nebensächlich. Es gab einen Zauber, der Schattenguhle aufhielt, doch den konnte Harry nicht allein ausführen. Dafür waren mindestens zwei nötig. Also musste er den anderen Schüler zuerst finden, bevor er irgendetwas unternehmen konnte. Suchend wandte sich Harry den Bäumen zu. Der Guhl hatte ihn noch nicht bemerkt, weil er scheinbar mit wichtigerem beschäftigt war und Harry entdeckte auch was. Draco Malfoy kroch mit gebrochenem Bein verzweifelt auf den viel zu weit entfernt daliegenden Zauberstab zu und versuchte aus der Reichweite des Guhls zu entkommen. Der Lichtblitz, den Harry zuvor gesehen hatte, musste der Lumina-Zauber gewesen sein, doch da Malfoy ihn nur allein angewandt hatte, hatte er nicht mehr getan als den Guhl zu versengen und wütend zu machen. Sicher hatte er nach Malfoy geschlagen und ihn so ins Unterholz befördert und bei dem Sturz hatte der Slytherin den Stab verloren und sich das Bein gebrochen, nach dem unnatürlichen Winkel, in dem es ab stand, zu urteilen.

Offensichtlich hatte Malfoy noch nicht gesehen, dass er Hilfe hatte, doch Harry hatte vor, das bald zu ändern. Er rannte auf den Guhl zu und schrie laut und mit Kampfbereitem Zauberstab "Lumina". Ein greller Lichtblitz schoss aus der Spitze des Stabes und traf den Guhl voll in den Rücken. Wie Malfoy zuvor, wusste auch Harry, dass der Spruch von nur einem ausgeführt absolut wirkungslos war und den Guhl nur wütend machte. Doch kein anderer Spruch durchbrach die magische Abwehr des Wesens und irgendwie musste Harry den Guhl von Malfoy ablenken.

Das Tier drehte sich auch wunschgemäß zu dem Gryffindor um, tapste wütend drei Schritte auf ihn zu und schlug dann mit seiner Faust auf ihn ein. Harry konnte gerade noch rechtzeitig ausweichen und fand sich plötzlich neben Malfoys Stab auf dem Boden liegend wieder. Nur zwei Meter entfernt lag der Blonde auf dem Bauch, den Arm Richtung seiner Waffe ausgestreckt und blickte Harry an, als wäre dieser eine Erscheinung.

"Was ...?", wollte er fragen, doch Harry schnappte sich den Zauberstab des anderen und warf ihn ihm magisch unterstützt direkt in die Hand. Beide wussten, was nun zu tun war und reagierten wie eine Einheit. Als hätten sie nie etwas anderes getan als zusammen zu kämpfen, sprachen sie gemeinsam den Lumina-Spruch und eine grelle Stichflamme schoss aus ihren Zauberstäben, vereinigte sich kurz vor dem Monster und traf es voll in der Brust. Mit einem weiteren schrillen Schrei, der das Gehör der beiden Zauberer folterte, verdampfte ein Teil des Guhls und das was von dem Wesen noch übrig war rannte unter lautem Schmerzensgebrüll tiefer in den Wald um dort zu verenden.

Harrys Ohren klingelten immer noch und er sah nur, dass Malfoy etwas sagte, verstand es aber nicht. Als kurz darauf rote Funken hoch in den Himmel schossen, wusste Harry, dass der Blonde einen Hilferufzauber gesprochen hatte. Der Gryffindor stand auf und half dem Slytherin wortlos in eine sitzende Position. Abgesehen davon, dass Harry und auch Malfoy sowieso nichts hören konnten, hätte der Bebrillte auch keinen Protest zugelassen. Der Slytherin ließ sich ohne Widerstand gegen einen Baum lehnen und sein Bein untersuchen. Harry zauberte eine Bandage herbei, auch wenn er seine eigenen Worte nicht verstand. Als er Malfoy verarztet hatte, erschienen auch schon McGonagall und Madam Hoch neben ihnen und gemeinsam brachten sie den verletzten Slytherin zurück zum Schloss.

*

"Harry, wie geht es dir?", schrie Ron fast, als dieser auf seine ersten Kontaktversuche nicht reagiert hatte. Der Schwarzhaarige war gerade aus der Krankenstation zurück, doch das Mittel für seine Ohren wirkte nur langsam.

"Ich hör noch nicht viel. Aber sonst gehts mir gut. Ich leg mich ins Bett.", sagte Harry, oder hoffte es zumindest. Er verstand seine eigenen Worte noch immer nicht, wollte aber auch nicht den ganzen Gemeinschaftsraum zusammen schreien, so wie zuvor Ron. Doch seine beiden Freunde ließen ihn ohne Widerrede ziehen, was bedeuten musste, dass sie ihn halbwegs verstanden hatten.

Erschöpft ließ sich Harry in die Kissen fallen und rollte sich zu einem Ball zusammen. Die Welt fühlte sich an wie in Watte gepackt und auf diese Erfahrung hätte er gern verzichten können. Er beschloss, einfach solange zu schlafen, bis das Mittel von Madam Pomfrey wirkte. Doch sein Vorhaben war nicht so einfach in die Tat umzusetzen. Harry fragte sich immer wieder, woher der Guhl kam. Sie kamen sonst nie so weit in den Süden. Ob Voldemort sie letztlich doch auf seine Seite gezogen hatte. Bis jetzt hatte er immer geglaubt, dass die Schattenguhle zu sehr in ihrem Interesse handelten, um einem Herrn zu dienen. Zumindest Hagrid hatte das erzählt. Und Dumbledor schien sich vorhin auch starke Sorgen gemacht zu haben. Er hatte trotz Harrys Hörproblemen wissen wollen, was sie da angegriffen hatte und Harry hatte es so gut erzählt, wie er konnte. Der Schulleiter sah mehr als nur besorgt aus. Hatte Voldemort die Lehrer abgelenkt, um dem Guhl einen guten Angriff auf einen der Schüler zu ermöglichen. Immerhin war es kein Geheimnis, dass die Prüfungen im sechsten Jahr immer etwas anders verliefen und das sie dieses Jahr im verbotenen Wald stattfanden, war auch relativ klar gewesen. Und war der Angriff auf ihn gerichtet gewesen? Hatte es Malfoy nur zufällig erwischt? Oder überschätzte Harry seinen Wert dieses Mal und der Guhl sollte nur irgendeinen Schüler angreifen, um Dumbledore's Position wieder mal zu schwächen? Würde Voldemort das Risiko eingehen, potentielle Todesser zu töten, wenn dadurch Dumbledore die Schule verlassen musste? Oder kam der Guhl nur durch Zufall in den Wald und alles war einfacher als er dachte?

Harry hatte keine Ahnung. Am besten würde es sein, dass alles zu vergessen, bis er die Antworten auf seine Fragen auch verstand, wenn er sie denn bekam. Doch noch etwas ließ Harry nicht los. Malfoys Gesicht. Der junge Mann war so absolut verwundert gewesen, dass Harry ihm geholfen hatte. Da war nichts hinterhältiges gewesen. Malfoy hatte Angst um sein Leben gehabt, weil er durch dieses übermächtige Wesen aus dem überwachten Bereich getrieben worden war, keine Aussicht auf Rettung hatte und allein mit dem einzigen wirksamen Zauber nichts gegen den Guhl ausrichten konnte. Und dann war sein größter Feind aufgetaucht und rettete ihn, obwohl er sich damit selbst in Gefahr brachte. Für Harry war das selbstverständlich, doch Malfoy schien das nicht erwartet zu haben. Harry wollte gar nicht wissen, wie es wäre, ein Slytherin zu sein, wenn man immer auf sich allein gestellt war. In Malfoys Blick war nur Verblüffung und Hoffnung gewesen. Und danach Unverständnis, wahrscheinlich, weil er nicht glauben konnte, dass Harry ihn wirklich rettete.

Natürlich hatten sie sich oft gestritten und waren nicht gerade das, was man beste Freunde nannte. Aber aus irgendeinem Grund verletzte es Harry tief, das Draco von ihm wirklich erwartet hatte, dass er ihn ohne Hilfe allein dem Guhl überließ, nur um sich selbst zu retten.

Moment! Hatte er ihn gerade in Gedanken Draco genannt? Wieso zum Teufel kam er auf diese Idee? Obwohl.... Es fühlte sich gut an, Draco so zu nennen. Es klang irgendwie nach Verbundenheit....

Stop!

Wie kam er auf die Idee, nur weil sie gemeinsam den Guhl bekämpft hatten, Malfoy nicht mehr als Feind zu sehen. Aber irgendwie...

Schluss! Er würde jetzt schlafen und nicht mehr daran denken. Basta!

Und das tat Harry dann auch, jedoch nicht ohne erneut an Dracos seltsamen Gesichtsausdruck zu denken, als er da auf dem Boden lag, die Hand nach den Zauberstab ausgestreckt und ihn anblickte.

-------- Pitel zwei is fertig! Ich hab noch keine Ahnung, wie ich den Guhl nu eigentlich erklär. Aber da fällt mir sicher noch was ein. Sonst deutet sich ja schon einiges an, nich wahr!!! *froikicher* Oh und wenn ihr genauso begeistert seid wie ich .. Ähem! Okay! Bin schon still.

Aber schreibt trotzdem Reviews, ja?! *fleh*