Hey!! Ich meld mich auch mal wieder. Trotz Unistress und Vorbereitungen für die Einweihungsparty einer Freundin hab ich das nächste Pitel hingekriegt. *stolzsei*

Und endlich kommen auch Ron und Hermine mal wieder zu Wort. Ich vernachlässige die zwei in meinen anderen Storys ja ziemlich, aber außer zum Rumspionieren kann ich sie einfach nicht gebrauchen. *seufz*

@all: Danke für die Reviews, obwohl es ruhig ein paar mehr sein könnten.. Ich will ja nich meckern (Würde mir doch niiiie einfallen.) aber vielleicht sollte ich an ner mindest-Review-Zahl überlegen.. *lol* Nee, nur n Scherz . vielleicht.

Ergo: Schreibt mehr Reviews!!!!

Oh! Stimmt, Harry und Drac kamen recht schnell zusammen und ins Bett.. Aber sie hatten ja auch die ganzen Ferien Zeit, drüber nachzudenken, ob und was sie empfinden. Und ich meine, wenn diese beiden aufeinander zugehen und über Gefühle reden, meinen sie es ernst.. Nicht oder?! Also ist das ganze doch nicht so weit hergeholt. Und außerdem *irrlach* bin ich der ALLMÄCHTIGE Autor.. Ich darf das. *kicher*

Okay, genug gelabert! Enjoy!

Aufopferung

7. Vermutungen

Erste Stunde war Zaubertränke gewesen und Harry hatte sie wider erwarten gut überstanden. Danach waren nur noch Fächer ohne die Slytherin gekommen, was wesentlich leichter war. Wenn man das Objekt seiner Begierde nicht dauernd vor Augen hatte, kam man nämlich viel weniger auf die Idee, dieses ständig verträumt anzusehen, blöd zu grinsen in Erinnerung an die Nacht und seine Freunde permanent zu ignorieren.

Die nächsten Tage verliefen einfacher. Harry und Draco gingen sich weiterhin aus dem Weg und da die anderen das schon gewöhnt waren, fiel es auch niemandem groß auf. Nachts schlich sich Harry dann immer zu den Kerkern und verbrachte die Stunden bei seinem Geliebten. Nicht selten schlief er in dessen Armen ein und musste sich Morgens durchs Schulhaus schleichen, doch der Tarnumhang vereinfachte das ganze sichtbar. Nur Hermine und auch Ron sahen ihren Freund immer etwas skeptisch und neugierig an. Natürlich hatte das Mädchen ihren Geliebten eingeweiht und auch Ron bemerkte, dass Harrys Bett nicht mehr benutzt wurde. Doch sie hatten keine Anhaltspunkte, wer die heimliche Liebe Harrys war und sie wollten auch nicht zu offensichtlich herumschnüffeln. Es ging sie ja eigentlich nichts an. Trotzdem machten sie sich ihre Gedanken.

Zwei Wochen vergingen recht ruhig, ohne das irgendetwas außergewöhnliches geschah.

Remus und Sirius beobachteten die beiden früheren Feinde gut genug, um zu wissen, woran sie waren. Immerhin wussten sie, wonach sie suchen mussten, doch sie blieben die einzigen, die etwas wussten - fast jedenfalls.

Noch eine Person wusste von Harrys und Dracos Beziehung. Anfangs war es nur eine Vermutung, doch er hatte mittlerweile Übung im unbemerkten Beschatten von Harry Potter, so dass er die Blicke und Gesten bemerkte, die kein anderer sah. Das war gut, sehr gut. In seinem Kopf reifte nämlich langsam ein Plan, wie er an Draco herankam. Und Harry würde eine nicht unwesentliche Rolle darin spielen. Das versprach interessant zu werden.

*******

"Was meinst du Herm. Was ist mit Harry los? Wer ist wohl die Glückliche, die ihn erobern konnte. Ich hab nicht bemerkt, dass irgendeine ihn schmachtend angekuckt hat, oder sowas.", überlegte Ron bei seinem Ausflug zum See, den er mit Hermine jeden Freitag abend unternahm.

"Nun du hast ja meine Blicke zu dir früher auch nicht bemerkt ...", stichelte das Mädchen und zog sich einen Klaps auf den Hintern zu, der in einer warmen Umarmung endete.

"Nein stimmt. Trotzdem mach ich mir irgendwie Sorgen. Ich weiß auch nicht. Soetwas vor uns geheim zu halten, ist sonst eigentlich nicht Harrys Art. Ich frag mich, ob da wirklich ein Mädchen ist, oder ob er uns das nur vorspielt, damit wir anderes nicht sehen. Was ist, wenn er Probleme hat, vor denen er uns schützen zu müssen glaubt. Wir sollten ihn noch mal ausführlich befragen."

Hermine schüttelte jedoch mit dem Kopf: "Das hat keinen Zweck. Er will nichts sagen. Aber du hast recht. Ich hab auch ein ungutes Gefühl, schon allein, weil Malfoy da mit drin hängt. Anfangs dachte ich, Harrys heimliche Freundin ist eine Slytherin, weshalb er mit Malfoy besser auskommt. Das würde erklären, dass sie sich nicht mehr streiten. Doch inzwischen denke ich, dass da was anderes dahinter steckt."

"Aber was sollen wir tun, wenn er es nicht freiwillig sagt?", grübelte Ron laut. Als seine Freundin nicht antwortete, sah er zu ihr hinunter und stutzte.

"Du weißt doch was!" Tatsächlich kaute Hermine überlegend auf ihrer Unterlippe, als wüsste sie nicht, ob sie das tun sollte, was ihr Gehirn ihr sagte. Entschlossen blickte sie Ron dann jedoch an.

"Ich hab gestern einen Zauber herausgesucht, der uns helfen könnte. Aber ich fühl mich nicht wohl dabei, Harry nach zu spionieren. Er hat extra gesagt, er will es nicht. Was, wenn wir uns unnötig Gedanken machen?....."

"Erzähl es mir. Dann können wir immer noch entscheiden.", ermunterte Ron seine Freundin und diese nickte.

"Ein Zauber. Er macht uns so unsichtbar, als würden wir den Tarnumhang tragen. Damit können wir Harry verfolgen und herausfinden, mit wem er sich trifft ohne das er uns sieht. Sollte er den Umhang nehmen, müssen wir zwar die Karte des Rumtreibers nehmen, aber ich glaube nicht, dass Harry das bemerken würde. Was meinst du?" Unsicher blickte Hermine Ron an.

"Auch auf die Gefahr hin, dass es unloyal klingt, aber ich vertraue Harrys Urteil in letzter Zeit nicht ganz. Ich denke, wir sollten es tun, auch zu seinem Schutz."

"Also heute Nacht?"

"Ja!", bestätigte der Rothaarige und blickte Hermine entschlossen an. Vielleicht war es falsch, was sie taten, doch ihr Gefühl ließ ihnen keine andere Wahl.

******

Es war kurz vor Mitternacht. Harry hatte sich soeben mit dem Tarnumhang über den Schultern aus dem Schlafraum geschlichen und Ron kroch nun auch unter seiner Decke hervor. Leise schlich er zu Harrys Koffer, suchte nach der Karte und ging dann lautlos hinunter in den Gemeinschaftsraum. Auch Hermine kam gerade die Treppe herunter, bei der sie lauschend gewartet hatte, bis Harry den Turm verlassen hatte.

"Hast du sie?", flüsterte das Mädchen und Ron nickte. Mit seinem Zauberstab aktivierte er die Karte und die Pünktchen von ihm und Hermine, Harry, einigen Lehrern, Filch und Mrs. Noriss erschienen.

Hermine sprach derweil den Zauberspruch Mimes totales und richtete den Stab dabei auf sich und Ron. Zuerst spürten sie nicht viel, doch als Hermine Rons Hand ergriff, kam ein Kribbeln aus ihrem Zauberstab und breitete sich über ihre beiden Körper auf.

"Also ich kann dich noch sehen!", stellte Ron nicht sehr überzeugt fest, doch Hermine ließ kurz seinen Arm los und war verschwunden.

"Herm, wo...?"

Das Mädchen fasste wieder nach der Hand ihres Freundes und meinte dann: "Wir sehen uns, wenn wir uns berühren, aber sonst sind wir für alle unsichtbar. Selbst Harry unter dem Umhang kann uns nicht sehen. Zeig mal die Karte."

Ron hielt die Karte des Herumtreibers noch immer in der Hand und so war diese auch unsichtbar geworden. Es wär auch auffällig gewesen, wenn sich eine schwebende Karte durch Hogwarts bewegt hätte. Harry hatte wegen Filch kurz anhalten müssen und war somit noch nicht zu weit entfernt. Also folgten seine beiden Freunde ihm unauffällig und holten ihn sogar ein, als er vor dem Slytherin-Gemeinschaftsraum ankam.

Leise flüsterte Harry das Passwort und ging dann in den grün-silbernen Gemeinschaftsraum.

"Woher kennt er das Passwort?", fragte Ron seine Freundin flüsternd, doch diese zuckte nur mit den Achseln. Sie wollten Harry gerade folgen, als sich die Rüstung wieder öffnete, aber niemand herauskam. Ein Blick auf die Karte bestätigte ihnen, dass das Harry unter dem Umhang war, doch es war noch jemand bei ihm - Draco Malfoy!

*

Dieser Blaise war echt lässtig. Hockte die ganze Zeit in seinem Zimmer rum und war nicht weg zu bekommen, egal wie deutlich er den Rauswurf formulierte. Wahrscheinlich waren seine und Harrys Geräusche in der Nacht doch lauter, als er gedacht hatte und Blaise hatte Verdacht geschöpft. Das war ärgerlich. Dieser blöde Slytherin war offenbar neugierig genug, seinen fast direkten Befehlen zu verschwinden zu trotzen, nur um raus zu finden, mit wem Draco schlief. Und der Blonde konnte schlecht sagen: 'Verschwinde, mein Lover taucht jeden Moment auf.', ohne den Verdacht zu bestätigen. Also wartete er ergeben, bis sich die Tür zu seine Schlafraum unmerklich öffnete. Doch es waren nur Zentimeter. Harry hatte also die Stimmen gehört und Gott sei dank schnell geschalten.

Befehlend schickte Draco Blaise nun doch aus dem Zimmer - laut genug, dass Harry es hören musste und sich in Sicherheit bringen konnte. Als der Slytherin endgültig verschwunden war, öffnete sich die Tür erneut und leise Schritte erklangen.

"Wir sollten nicht hier bleiben. Blaise belauscht uns garantiert und ich hab echt keine Lust ein Hörspiel zu geben.", meinte Draco, Harrys Namen bewusst vermeidend. Wenn Blaise einen Abhörzauber anwandte, konnte er das hier schon hören und der Blonde wollte ihr Geheimnis nicht in Gefahr bringen. Harrys Kopf erschien in der Luft und blickte ihn fragend an, doch Draco schüttelte nur den Kopf. Erklär ich dir später, sollte das heißen. Harry öffnete den Umhang und der Slytherin trat darunter. Er kuschelte sich eng an seinen Geliebten und hauchte ihm einen Kuss auf die Lippen. Dann gingen sie gemeinsam aus dem Slytherin-Turm über die Gänge. Einige Male glaubte Draco Schritte zu hören und auch Harry sah sich immer wieder lauschend um. Sie beide hatten schon oft diese beobachtenden Blicke zu spüren geglaubt, doch niemanden gesehen. Nur fühlte es sich heute anders an. Vielleicht bildeten sie es sich nur ein, doch wenn sie jene Blicke tagsüber und auch manchmal bei heimlichen Treffen irgendwo in Hogwarts spürten, lief es ihnen kalt den Rücken herunter. Es war wie eine Bedrohung. Der Beobachter jetzt war nicht bedrohlich.

"Ach. Das bild ich mir nur ein!", sprach Harry leise das aus, was Draco gerade gedacht hatte. Heimliche Beobachter waren doch Quatsch. Wenn noch jemand einen Tarnumhang besäße, hätte Harry das in all den Jahren, wo er seinen schon benutzt hatte, erfahren. Wenn man sich jahrelang selbst so tarnte, wusste man dann schon, wo man einen Tarnumhang suchen musste, und sie hatten nie etwas entdecken können. Die Schritte nah hinter ihnen, waren sicher nur Einbildung, zumal sie nur ganz selten erklangen.

"Wo wollen wir eigentlich hin?", wollte Harry flüsternd wissen und Draco antwortete ebenso leise: "Astrozimmer." Dieses Zimmer war ideal. Dort hoch verirrte sich so schnell niemand, schon gar nicht Nachts. Diese verrückte Astroprofessorin verbrachte fast ihre ganze Zeit zwei Stockwerke über dem Unterrichtszimmer am Teleskop und kam nie auf die Idee, nach unten zu gehen. Manchmal musste man sie sogar zum Unterricht von dem Ding wegreißen. Die bekam garantiert nichts mit. Und wer würde schon in ein verlassenes Klassenzimmer wollen, außer ihnen beiden.

*

Hermine und Ron hatten sich an Harry und Draco vorbei geschlichen, um eher am Astroturm zu sein. Die Treppe da hinauf war leicht zu übersehen und schwankte immer beängstigend, wenn eine Person drüber ging. Die beiden Jungs würden es auf alle Fälle bemerken, wenn sie ihnen da folgten. Und auch der Eingang zum Turmzimmer war gut zu übersehen und es fiel sicher auf, wenn sich plötzlich kurz nach ihnen die Tür für 'Nichts' öffnete.

Hermine und Ron dachten erst einmal nicht darüber nach, warum sich Harry ausgerechnet mit Draco traf. Offensichtlich hatte ihr Freund gelogen, was das Mädchen anging und die Sorge der beiden Freunde bestätigte sich nun. Eigentlich hatten sie nur herausfinden wollen, mit wem sich Harry traf. Doch nun, da sich sein 'Date' als Malfoy herausstellte, mussten sie einfach lauschen. Sicher hatte Harry Schwierigkeiten, in die Malfoy ihn gebracht hatte und er kam nur raus, wenn er irgendetwas für den Slytherin tat. Vielleicht erfuhren Ron und Hermine, was hier vorging, und konnten ihrem Freund helfen. Das er sich freiwillig mit Malfoy traf, war ja unmöglich.

Das Astrozimmer bestand im Gegensatz zu anderen Zimmern aus weichen Polstersesseln, die in einem Kreis um die kleine Planetenkugel in der Mitte angeordnet waren. Diese Kristallkugel wurde im Unterricht dazu verwendet, alle möglichen Himmelskörper an die Decke und in den Raum zu projezieren. Hermine und Ron suchten sich im Schein ihrer Zauberstäbe ein geeignetes Versteck am anderen Ende des Raumes hinter einigen zusätzlichen Sesseln, als plötzlich die Tür aufging. Muksmäuschen still knieten sie sich hin und beobachteten den Raum, der nur von dem schmalen Lichtstrahl aus dem Gang beleuchtet wurde. Dann fiel die Tür leise zu und es wurde völlig dunkel.

Jemand stieß gegen einen der Sessel und fluchte verhalten - Harry. Dann plötzlich erwachte die Kugel in der Mitte zum Leben und projezierte kleine Sonnen überall in den Raum. Es war eine perfekte Nachbildung der Milchstraße, die Hermine und Ron schon oft im Astrounterricht gesehen hatten. Sie konnten sich nicht vorstellen, dass die beiden Feinde nur hier rauf gekommen waren, um Astro zu machen. Doch die Galaxie spendete genug Licht, dass die zwei Lauscher den Raum wieder überblicken konnten. Harry hatte den Tarnumhang über einen der Sessel gehängt, neben dem Draco noch immer stand. Der Gryffindor ging nun lächelnd auf den Slytherin zu und zog ihn zu sich in den innersten Kreis, genau unter die Milchstraßenprojektion.

Ron fragte sich, was das zu bedeuten hatte. Wieso offenbarte Harry seinem Feind die Existenz des Tarnumhangs? Wieso waren die zwei allein nachts unterwegs? Was hatte Malfoy gegen ihren Freund in der Hand, dass dieser so friedfertig neben ihm stand und die Galaxie betrachtete? Wieso wehrte sich Harry nicht? Und wieso verdammt lächelte er? Was war hier los?

"Also, was war vorhin los? Blaise war bei dir?", wandte sich der Gryffindor an seinen Freund und ließ sich in einen der Sessel fallen. Diese Galaxienachbildung spendete nicht nur Licht, sie war auch wunderschön - genauso wie Drac. Harry liebte die Stunden hier oben, es war so herrlich romantisch.

"Ja. Er schein irgendwas gemerkt zu haben. Vielleicht hat er auch einen Lauschzauber benutzt, heute Abend hätte er es sicherlich. Er wäre beinahe geplatzt vor Neugierde, als ich ihn immer wieder rauswerfen wollte."

"Also waren wir doch etwas laut? Und Blaise wollte nun wissen, mit wem du dich triffst?", fasste Harry zusammen.

Der Blonde setzte sich neben den Gryffindor, verschränkte die Arme hinter dem Kopf und schloss die Augen. "So ungefähr. Ich muss mal kucken, ob ich einen Schalldämpfungszauber finde. Hier oben ist es zwar auch schön, aber ich finde es bei mir bequemer. Ich hab nur keine Lust, ständig neugierigen Leuten ne Show zu liefern."

Harry seufzte: "Dass sie uns einfach nicht in Ruhe lassen können. Hermine und Ron waren heut auch den ganzen Tag so seltsam. Ich dachte, sie hätten sich mit der Situation abgefunden. Herm hat ein Mädchen hinter meiner nächtlichen Abwesenheit vermutet und ich hab ihr nicht widersprochen ...."

Draco blickte Harry empört an und dieser machte eine abwehrende Geste und grinste.

"....Hey, ich hab es auch nicht bestätigt. Du weißt, dass ich nicht lügen kann. Also hab ich mich so weit wie möglich an die Wahrheit gehalten, aber ich hab nichts erwähnt, was Schlussfolgerungen zulässt. Ich hab gehofft, ein Mädchen lenkt sie von uns ab, aber offenbar haben sie wieder Verdacht geschöpft. Ich denke, ich muss mir was neues einfallen lassen."

"Sie sind ganz schön lästig. Noch schlimmer als Blaise.", bemerkte Draco abfällig und Ron spürte Wut in sich. Wie konnte sich Harry mit so einem Typen zwanglos unterhalten, und dann auch noch über sie? Ein Blick zu Hermine bestätigte ihm, dass auch sie über Harry enttäuscht war, doch das änderte sich mit den nächsten Worten des Schwarzhaarigen.

"Das stimmt nicht. Blaise ist neugierig. Ron und Herm machen sich aber Sorgen um mich. Wir kennen uns seit der ersten Klasse und haben schon ziemlich viel zusammen erlebt. Sie wissen, wenn ich ihnen etwas verheimliche. Und das kam bis jetzt nur vor, wenn ich Probleme hatte, in die ich sie nicht rein ziehen wollte. Kein Wunder, dass sie jetzt wieder so was dahinter vermuten. Mir wäre wohler, wenn ich mit ihnen reden könnte..... Ja ich weiß, du brauchst gar nicht protestieren. Ich hab gesehen, wie sie bei Remus und Sirius reagiert haben. Sie werden es nicht verstehen. Ich hab zwar kein gutes Gefühl dabei, aber es ist besser, wenn sie nichts von uns wissen. Auch wenn es bedeutet, sie anzulügen." Seufzend kuschelte sich Harry wieder in den Sessel und starrte zu den Milliarden Sonnen nach oben. Natürlich hatte er von Remus und Sirius erzählt. Draco hatte die Blicke von Harrys Paten nämlich bemerkt und den Schwarzhaarigen danach gefragt. Und er fühlte sich wohler, wenn Drac seinen Patenonkel und dessen Geliebten nicht mehr so abfällig, sondern sogar mit etwas wie Respekt behandelte.

Hermine und Ron sahen sich hingegen verwundert an. Sirius und Remus? Was würden sie nicht verstehen, was die beiden auch betraf? Doch nicht etwa ....?

Drac beugte sich plötzlich zu Harry hinüber und meinte: "Lass uns das hier genießen, okay? Ich musste einen ganzen Tag auf dich warten!" Damit küsste der Slytherin den anderen leidenschaftlich und Harrys wehrte sich nicht. Im Gegenteil. Verlangend kletterte er hinüber zu dem Blonden auf die Polster und umarmte ihn zärtlich und streichelnd, ohne den Kuss zu unterbrechen.

Ron wollte erbost dazwischen gehen, doch Hermine hielt ihm den Mund zu, und zwang ihn nach unten und zum zusehen. Ihre Befürchtungen waren bestätigt worden. Doch Draco hatte ihrem Freund keinen Liebeszauber eingegeben und er zwang ihn auch nicht dazu. Harry war freiwillig mit Draco hier oben und wollte den Sex. Das spürte sogar Ron und beruhigte sich vor lauter Verblüffung soweit, dass er mit Hermine beobachtete, was da vor ihnen geschah.

Harry saß auf Dracos Schoß und liebkoste den Blonden zärtlich mit seiner Zunge und seinen Fingern. Dann begann er langsam Dracos Hemd aufzuknöpfen und küsste jeden Zentimeter Haut, den er freilegte.

"Was meinst du, darf ich heut mal probieren, ob ich das auch kann?", flüsterte Harry sanft und zärtlich und blickte den Slytherin forschend an.

Dieser lächelte nach einigem Zögern. "Ich hatte vermutet, dass du irgendwann danach fragst. Warum eigentlich nicht!?" Draco umarmte Harry liebevoll und lies sich dann auch die Hose ausziehen. Ein weiterer tiefer Kuss folgte und der Blonde befreite Harry von seinem Shirt. Dann kletterte der Schwarzhaarige von dem Sessel, und vergrub seinen Kopf in Dracos Schoß.

Ron und Hermine flüchteten hinter die Sessel und lehnten sich mit dem Rücken dagegen. Sie waren beide rot geworden, angesichts dieses harmonischen und erotischen Anblicks aber es war ihnen auch verdammt peinlich. Dracos lustvolles Stöhnen drang an ihr Ohr und die beiden blickten sich verzweifelt an. Sie würden das hier sicher nicht unterbrechen, denn sie wollten nicht, dass die beiden je erfuhren, wieviel Hermine und Ron mitbekommen hatten. Entschlossen und mit abgewandtem Blick schlichen sich die zwei um das Rondell aus Sesseln zur Tür. Hermine wagte noch einen kurzen Blick zu Harry und Draco. Was sie sah, ließ sie noch röter werden, doch sie wusste nun auch, dass die zwei zu sehr mit sich beschäftigt waren, um die Tür zu bemerken. Also schlüpfte sie mit ihrem Freund durch den schmalen Spalt und schloss das Holz dann wieder.

Eilig strebten sie durch die Gänge und versuchten nicht daran zu denken, was ihr bester Freund da gerade mit seinem angeblichen Erzfeind tat. Im Gemeinschaftsraum der Gryffindors angekommen, ließen sie sich in der Dunkelheit auf zwei Sessel vor dem erloschenen Kamin fallen und schwiegen.

Ron war es dann, der als erster die Stille störte: "Also doch kein Mädchen!"

Hermine lachte leise auf: "Nein. Und weißt du, er hat recht. Er hat nie gesagt, es wäre ein Mädchen im Spiel. Ich hab es nur automatisch angenommen und er hat nicht wiedersprochen. Ich bin so ein Idiot."

Wieder herrschte Stille und dann beugte sich Ron nach vorn und vergrub das Gesicht in den Händen. "Aber warum ausgerechnet Malfoy? Warum konnte es kein anderer sein, wenn es schon ein Kerl sein musste. Wieso der?", erklang es dumpf und Hermine konnte nur unsichtbar mit den Achseln zucken.

"Ich hab keine Ahnung. Aber ich frag mich, warum er es uns nicht gesagt hat? Wir sind seine Freunde...."

Ron blickte das Mädchen an, welches er nur als Siluette sah. "Das hat er doch vorhin gesagt. Erinnerst du dich, wie wir reagiert haben, als er von Sirius Beziehung zu Lupin erzählte. Wir waren mehr als irrittiert. Wir haben ihm deutlich klar gemacht, wie unnormal wir das finden. Kein Wunder, dass er uns da nicht erzählt, das er selber auch schwul ist. Und um ehrlich zu sein, hätte ich auf dieses Wissen auch gerne verzichten können. Ich hab keine Ahnung, wie ich mich jetzt ihm gegenüber verhalten soll? Es ist so .... anders ... ungewohnt...."

Seufzend lehnte sich Ron wieder in die Polster und Hermine stand auf und kam zu ihm. Kuschelnd schmiegte sie sich an ihren Liebhaber. "Ich weiß was du meinst, aber wir kommen doch mit Sirius und Remus auch klar. Und Harry ist unser Freund. Wir sollten versuchen, ihn zu verstehen." Nach einer längeren Pause fuhr das Mädchen dann fort: "Jetzt ergibt auch alles einen Sinn. Harrys seltsames Verhalten. Dass sich Malfoy und er ignorieren! Ich könnte mich mit dir auch nicht streiten, selbst wenn ich wollte. Und die beiden müssen auch noch die Illusion aufrechterhalten, Feinde zu sein."

Der Rothaarige unterbrach sie: "Und warum gehen sie nicht los und sagen: 'Wir sind ab heute ein Paar, basta!'? Malfoy ist doch sonst nicht so zimperlich und Harry hasst es einfach, zu lügen."

"Nun, wenn wir schon so bei unserem Freund reagieren, was würde dann die ganze Schule sagen. Selbst Malfoy braucht andere Leute und kann nicht als Ausgestoßener leben. Und denk auch mal dran, aus welcher Familie er kommt. Es wäre doch eine Schande für seinen Dad, wenn Draco mit einem Potter zusammen ist. Harry würde nie zulassen, dass Malfoy seinem Sohn deswegen etwas antut. Lieber halten sie es geheim. Ich frage mich nur, ob Sirius es weiß?"

Ron zuckte merklich mit den Schultern und überlegte dann: "Was glaubst du, seit wann die zwei zusammen sind? Sicher seit du Harry im Schlafanzug draußen erwischt hast. Aber davor?"

"Ich frag mich auch, seit wann Harry schwul ist. Ich hab nie gemerkt, dass er Jungs hinterher gekuckt hat. Nur bei Malfoy war es nicht zu übersehen. Seit er ihn damals im Wald gerettet hat, war Harry so seltsam. Ich glaube, wenn er es da noch nicht wusste, war es ihm spätestens nach den Ferien klar. Er war auch so nachdenklich, als er wiederkam. Und erinnerst du dich, dass er am ersten Tag noch jemanden gesucht hat, obwohl wir schon bei ihm waren? Sicher ist ihm erst in den ersten Wochen klar geworden, was er für Malfoy empfindet und dann als wir in Hogsmead waren, ist irgendwas passiert, dass er gleich die Nacht bei ihm verbracht hat."

Wieder herrschte lange Zeit Stille, bis Ron die entscheidende Frage stellte: "Wie verhalten wir uns nun gegen ihn?"

Hermine grinste gequält in Rons Hals und murmelte dann: "Harry scheint nicht zu wollen, dass wir es wissen und um ehrlich zu sein brauche ich auch noch etwas Zeit. Ich muss mich erst an den Gedanken gewöhnen, dass Malfoy ihn nicht zwingt, mit ihm zu schlafen, sondern dass Harry das freiwillig tut. Ich denke, wir sollten erstmal nichts sagen und uns so normal wie möglich benehmen. Harry weiß ja immerhin nichts von unserer Entdeckung. Tun wir einfach so, als ahnten wir nichts und als hätten wir uns mit seiner heimlichen Liebe abgefunden. Vielleicht kommt er dann ja irgendwann von alleine zu uns."

Ron nickte zum Zeichen, dass er einverstanden war und umarmte Hermine dann fest. Sie würden sehen, was die Zukunft brachte.

--------- Tada!!! Jetzt wissen es auch Ron und Herm. Mal sehen, ob das gut geht.... *g* Ich weiß nämlich schon, wie's weiter geht. Mal sehen, wie Herm und Ron damit klar kommen....