4.Kapitel: Ankunft
Harry stand vor dem Hogwartsexpress. Unsicher stieg er ein. Der Zug war fast leer und so hatte er seine Ruhe. Ein lauter Pfiff und ratternd setzte sich die Lok in Bewegung. Entspannt lehnte sich Harry zurück und schloss die Augen. Er hatte gestern Nacht kein Auge zubekommen und so döste er vor sich hin. „Nein! Bitte... aufhören. Bitte! Ahhhh... Lass mich los. Fass mich nicht an! Ahhhh... Nic...
Harry riss die Augen auf und langsam verstummten die Schreie. Er musste nicht weiter auf sie lauschen, denn er wusste, was jetzt passierte... oder was passiert war. Die Schreckgespenster seiner Vergangenheit holten ihn wieder ein... ließen ihn taumeln, zittern. Um sich zu beruhigen, kramte er in seinem Handgepäck nach der Schachtel. Vorsichtig zog Harry sie raus. Eine Unebenheit und der Inhalt stürzte mitten in seine Sachen und Harry musste sie erst einmal aus dem Waschpulver heraus sammeln. 5 Minuten später hatte er eine Zigarette in seiner zitternden Hand und zog gierig daran (Er sitzt in einem Raucherabteil.). Angewidert verzog er das Gesicht und schaute auf die Marlboro, die nach Waschpulver schmeckte. Entnervt stöhnte er auf. Das aber in den letzten Wochen alles schief gehen musste. Ein Blick auf seine Uhr verriet ihm, dass er erst eine Stunde im Zug war und noch vier Stunden vor sich hatte. Wieder kramte er in seiner Tasche und zog ein Buch hervor und mit dem Buch seine Brille(2). Kurz musste er schmunzeln, bei dem Gedanken wie begeistert Hermine doch wäre, dass er jetzt so viel las. Aber der Gedanke schmerzte ihn sogleich wieder, so wandte er sich dem Buch zu, begann zu lesen und bemerkte gar nicht, dass es draußen immer finsterer wurde und der Wind in eisigen Böen über das Land fegte. Erst als die Deckenbeleuchtung anfing zu flackern, hob er seinen Kopf und im gleichen Moment donnerte es ohrenbetäubend. Laut prasselte nun der Regen gegen die Fenster, das Licht gab nun entgültig auf und Harry saß in der Finsternis und merkte wie der Zug langsamer wurde und letztendlich stehen blieb. Kurz darauf folgte eine Durchsage, dass der Zug erst wieder weiterfahren konnte, wenn der Sturm aufgehört hatte. Dann ein Schrei. Harry wurde starr. Langsam bewegte er sich zum Fenster hin und guckte vorsichtig hinaus in die schwarze Nacht. Dunkle Schemen bewegten sich und zwei graue Augen tauchten vor seinem Fenster auf und blickten genau in seine schwarzgrünen, die nun ängstlich dreinschauten. Die silbernen Haare von Harrys Gegenüber, schimmerten im Licht der Blitze. Für einen kurzen Moment hörte der Wind auf zu tosen und kein Donnerschlag war zu hören. Es schien, als würde die Welt gemeinsam mit Harry den Atem anhalten. Vor ihm, nur durch eine Scheibe getrennt, stand die Person, die er versuchte seit sieben Jahren aus seinem Gedächtnis zu verbannen... Lucius Malfoy. Das Glas bekam einen Riss und wenige Augenblicke später, zersplitterte es entgültig. Hämisch schaute Malfoy auf ihn hinunter, wie er verzweifelt versuchte aus dem Abteil zu kommen, was merkwürdigerweise abgeschlossen war. Etwas viel polternd zu Boden. Verwirrt blickte sich Harry um...
Seine Reisetasche war auf den Boden gefallen und nun kullerte der ganze Inhalt im Abteil herum. Argwöhnisch starrte Harry zum Fenster. Draußen schien die Sonne und nur wenige graue Wolken bedeckten den Himmel. Das Glas war unbeschädigt. Harry wischte sich den kalten Schweiz von der Stirn und sackte erleichtert in seine Polster. Schnell zauberte er seine Sachen wieder in die Tasche und kramte dann nach der Schachtel. Vorsichtig zog Harry sie heraus. Eine kleine Unebenheit und der ganze Inhalt stürzte in seine Sachen und Harry musste sie erst einmal aus dem Waschpulver heraus sammeln. Fünf Minuten später hatte er eine Zigarette in seiner zitternden Hand und zog gierig daran. Angewidert verzog er das Gesicht und schaute auf die Marlboro, die nach Waschpulver schmeckte. Plötzlich zuckte er zusammen. Hatte er nicht genau das gerade geträumt?!? Erleichtert hörte er sich die Durchsage an, nach der sie in 20 Minuten in Hogsmead ankommen müssten.
*
Die Lehrkörper warteten am Bahnhof und Hagrid ruderte wild mit den Armen, als er ihn sah. Nur einer fehlte... Professor Severus Snape. Als Harry aus dem Zug ausstieg, kam gütig lächelnd Dumbledore auf ihn zu. Kurz stutzte der Alte, musterte ihn erstaunt, aber dann reichte er Harry die Hand. „Willkommen in Hogwarts, Harry." Harry nickte nur und schritt mit energischen Schritten zu seinen alten Lehrern, um auch sie mit einem knappen Kopfnicken zu begrüßen. Hagrid riss Harry an sich und kurze Zeit darauf, war Harrys Umhang feucht von den Tränen des Riesen. „ Harry, lass dich anschauen. Es ist schon so lange her." Hagrid ging ein paar Schritte nach hinten, um ihn besser mustern zu können. Harry hingegen, machte ein missmutiges Gesicht und versuchte seine schwarze Robe wieder zu glätten. „ Das gefällt mir nicht. Ganz und gar nicht. Du bist so blass und dann die schwarzen Sachen. Siehst fast so aus wie Snape. Gar nicht gut. Überhaupt nicht gut." Hagrid schüttelte den Kopf. „Nana Hagrid. Harry ist gerade erst hier angekommen. Sicher zieht er sich vor dem Fest noch um."
In Hogwarts angekommen, wollte Dumbledore ihm stolz sein Zimmer zeigen. „Wir haben was ganz besonderes für dich. Ein Turmzimmer. Ich kann dir sagen... die Aussicht. Außerdem hast du den ganzen Tag über Licht." Harry blieb stehen. Dumbledore drehte sich um. „Ist etwas Harry?" „Nun ja... ich weiß ihre Bemühungen zu schätzen, aber ich mag die Sonne nicht unbedingt. Gäbe es noch etwas anderes?" Der Schulleiter runzelte die Stirn. „Schon... allerdings nur die Kerker und da ist es doch ein bisschen zu dunkel und kalt, nicht?" „Wenn es Professor Snape nichts ausmachen würde, wäre ich lieber unten. Die Räume wären einfach perfekt... !" Der Alte nickte und führte Harry wieder hinunter. „Wir müssten allerdings die Räume erst mal herrichten. Sie werden schon seit Jahren nicht mehr benutzt.
*
Harry saß nun endlich auf seinem Bett. Es hatte fast drei Stunden gedauert, bis er endlich die Räume beziehen konnte. Zwar hatten ihn seine „Kollegen" komisch angeguckt, aber sie hatten alle geholfen, außer natürlich Snape. Dieser hatte die ganze Zeit fassungslos zugeschaut, bis er später wutentbrannt in seine eigenen Räume lief, welche genau am anderen Ende des Ganges waren. Harry kam kurz der Gedanke, dass wahrscheinlich Dumbledore das arrangiert hatte, denn Harry hätte auch genau neben Snape wohnen können, da alle Räume hier unten leer standen. Harry blickte sich um. Er musste hier noch einiges verändern. Nach einer weiteren Stunde, sah er sich zufrieden um. Erschrocken blickte er auf die Uhr und rannte dann schnell in das Bad, denn in zehn Minuten musste er in der großen Halle sein. Er seifte sich in Rekordzeit ab und schlüpfte dann in seine schwarze Lieblingshose und zog sich einen Rolli über. Hastig band er sich seine Haare zusammen, legte sich den Umhang um und schon war er aus der Tür hinaus.
(2) Harry braucht nur noch eine Lesebrille, da sich seine Augen gebessert haben.
