10. Kapitel: Trost mit Folgen

„Erinnerst du dich noch an die Sommerferien nach Voldemorts Auferstehung?" Severus nickte verwirrt. „Da sind Mr. Weasley und Ms. Granger gestorben." „Stimmt. Und erinnerst du dich noch an dieses Verhör, wo ich gefragt wurde, wo ich in der Zeit war und so... „ Severus dämmerte es langsam und nickte. „Ich hab gelogen. Ich war die ganze Zeit in Malfoy Manor. Na ja... richtig gelogen hab ich nicht... schließlich haben sie nur gefragt, ob ich gesehen hätte, wie sie ermordet wurden und das hab ich auch nicht. Ich hab nur die Leichen gesehen." Severus, der selber auch die verstümmelten Körper der beiden gesehen hatte, blickte mitfühlend auf. Er selber hatte eine Spur von Trauer gespürt... wie viel schlimmer musste es für einen Halbwüchsigen sein und wenn es auch noch die besten Freunde waren... ? „ Aber das war es nicht." Verdutzt schaute er wieder zu Harry. „Ich war in den Kerkern angekettet und..." Harrys Augen wurden ausdruckslos und blickten leer zu einem unbestimmten Punkt an der Decke. „ Ich war ganz allein... niemand kam. Keine Hilfe. Und dann, nach zwei... es können auch drei Tage gewesen sein, kam Lucius Malfoy hinunter und... und er hat gesagt, dass... dass ich die vollendete Sünde sei Glaub mir. Es ist nicht schlimm... es wird dir gefallen. und dann... sie müssen mir glauben ich wollte das nicht.  Nein! Fass mich nicht an. Ahhhhhh... bitte nicht. Lass mich los. Er habe mich versucht zu wehren, aber ich konnte nicht. Ich war doch an der Wand angekettet. Zapple doch nicht so... du verletzt dich nur selbst. Aber das Schlimmste war... Nun tu nicht so, als ob ich dich in irgend einer Weise misshandelt hätte. Es schien dir doch gefallen zu haben. ...es ist so widerlich, aber... aber es hat mir gefallen. Ich wollte nicht und doch... mein Körper wollte mehr. Ich hab oft versucht zu fliehen, wirklich, Malfoy kam manchmal bis zu drei mal am Tag. Wie kannst du nur so schön sein? Voller Leben... Harry. Obwohl ich dich... unzählige Male... so oft schon mit meine Gier beschmiert... dir die Federn ausgerissen und meine schmutzigen Säfte die Kehle hinuntergewürgt habe... deine Beine, die dich wie Flügel über den Boden tragen... Auseinander zwang, dir den Pfahl dazwischen rammte, dich aufgespießt habe, wie zur Kreuzigung... und ihn immer und immer wieder in dich hineintrieb. Wie kannst du so schön sein? Ich wollte weg, das müssen sie mir glauben. Und...und..." Tränen liefen über Harrys Gesicht, der Kloß in seinem Hals nahm ihm die Luft und er war nicht mehr im Stande weiter zu erzählen. Severus legte einfach nur seine Arme um Harry, nicht mehr. „Danke, dass du es mir anvertraut hast." Harry lehnte sich an ihn. „Du glaubst mir doch... das ich es nicht wollte", flüsterte er leise. „Ja... ja das tue ich." Sanft strich er Harry die wirren Haare aus dem Gesicht und zwang ihn somit ihn anzusehen. „Ich möchte das du eines weißt. Manchmal lassen sich Lust und Schmerz nicht von einander trennen. Der Körper reagiert eben auf bestimmte Reize und du solltest dich nicht deshalb irgendwie schuldig fühlen." Harry quollen wieder neue Tränen aus seinen großen, unschuldigen Augen und gesellten sich zu den anderen. Er nickte stumm und schmiegte sich wieder an Severus. Seine Atmung normalisierte sich wieder langsam und kurze Zeit darauf lag er schlafend in Severus Armen, welcher sich entschied so sitzen zu bleiben und zu warten bis Harry sich von ihm wegdrehte. Er wollte ihn nicht wecken. Doch schon eine Weile später schlief auch er ein.

*

Fröhlich begrüßte Sirius Dumbledore. Und wurde dann von ihm höchstpersönlich zu Harrys Räumlichkeiten gebracht. „Da wird sich Harry freuen. Weiß er das du kommen wolltest?" „Nee... sollte doch ne Überraschung werden. Ach was ich mich schon die ganze Zeit frage. Gab es denn nichts mehr außer die Kerker?" „Schon, aber es war Harrys ausdrücklicher Wunsch einen dunklen Raum zu haben. Ah, wir sind da." Sirius stieß die Tür auf. „Harry, guck mal wer hier ist?" Dann verstummte er. Dumbledore schaute interessiert zu den beiden Schlafenden. Müde öffnete Severus die Augen und blickte an sich hinunter, dann zur Tür hin. Hastig versuchte er aufzusehen doch das veranlasste, dass Harry sich nur noch enger an ihn kuschelte. „MISTER HAROLD JAMES POTTER!!! WAS ZUM DONNERWETTER NOCHMAL HAT DAS ZU BEDEUTEN???" Erschrocken hielt sich Severus die Ohren zu. Harry öffnete langsam die Augen und setzte sich verwirrt auf. „Severus? Was machst denn du hier?" „DAS würde ICH auch gerne wissen!" Erst jetzt bemerkte Harry Sirius und Dumbledore. Seine Augen wurden groß und wenige Sekunden später schaute er panisch von Severus, indessen Arme er immer noch lag und Sirius der ihn verdammt wütend ansah. „Sirius, das ist nicht so wie du denkst. Lass mich erklären." Er versuchte sich aus den großen Sessel zu fletzen  und unglücklicherweise knickte sein Handgelenk um und er stürzte wieder in Severus Arme. Es war wie ein Stromschlag, als sich ihre Lippen berührten. Beide sprangen hastig von einander weg. Sirius zog scharf die Luft ein. „Eine Schwuchtel... mein Patenkind ist eine Schwuchtel. Wenn James oder Lily das noch hätten erleben müssen, dass ihr Kind ein Schwanzlutscher ist und... oh mein Gott... Snape." Hastig wandte er sich um und verschwand. Völlig geschockt starrten ihm Harry und Severus hinterher. „Aber das ist doch gar nicht so", flüsterte Harry traurig über das unfaire Verhalten seines Patenonkels.