JUHU! Ich habe es endlich zu Stande gebracht, dieses Kapitel zu Ende zu bringen! Okay, ich habe ziemlich lange gebraucht ... Ich geb's zu. Es ist nicht nur der Film, sondern auch meine allseits *geliebte* Schule mit den ach so *freundlichen* Professoren, die man überhaupt nicht gerne erschlagen würde. Was soll's ...

Für das nächste Kapitel werde ich nicht minderlange brauchen, deshalb bitte ich euch weiterhin um Geduld.

Ich möchte euch auch noch für die lieben Reviews danken! Danke! Grazie! Thank you! Merci! Hannad! (okay, das heißt *Dank*, aber es gibt kein *Danke*)

[1] sind.: Kurzknochen

[2] sind.: Schwarzes Schwert

[3] sind.: Wir werden uns wieder sehen, kleiner Stern ...

Kapitel 2. Erinnerungen

(1200 Jahre später)

Malina machte, wie jeden Morgen ihre Runde durch den lórischen Wald. Sie ging zu dem kleinen Bach, in den sie früher immer Narmo hineinstieß, wenn er zu nervig wurde. Bei dieser Erinnerung musste sie lächeln. Ihr Brüderchen, von oben bis unten klitschnass ... wenn er auf stand und Heim marschierte, tropfte er den ganzen Weg voll. Lina, wie Malina von Lómelinde genannt wird, meinte dann stets scherzend, würde er sich im Wald verirrten, wäre man befähigt ihn unter diesen Umständen auf die Schnelle zu finden. Natürlich war der sehr junge Elb von diesem Witz nicht begeistert.

Die junge Elbe hatte sich gerade an diese Stille gewöhnt, als man durch den Wald schrie, „Haltet ihn! Er hat mich bestohlen! Haltet den Dieb!!"Ehe sie sich versah, war sie von einem hochgewachsenen jungem Mann ungerannt worden und lag nun unter ihm und zerquetschten Tomaten. Er stützte sich an den Elenbogen ab, blickte sie an und murmelte, „Entschuldigung ..."bevor er aufsprang, das heile Gemüse einsammelte und sich auf und davon machte. Kurz darauf liefen auch schon einige Elben an ihr vorbei, von denen ein Mann und eine Frau stehen blieben und im Chor fragten, „Wo ist er hin?"

Zögernd zeigte Malina ihnen die Richtung und schaute ihnen hinterher, als die zwei in diese Richtung rannten. Sie drehte sich zum Heimweg um, als ihr wie ein Blitz die blauen Augen des Fremden in den Sinn kamen. Sie drehte sich um und starrte in die Ferne, doch niemand war da. Dennoch vernahm sie das flüstern der Bäume, als der Wind mit dessen Blättern spielte. Er nannte einen Namen.

Legolas ...

Plötzlich flackerten fremde und trotzdem bekannte Bilder in ihren Gedanken auf. Ein stattlicher Elb mit langem blonden Haar und wasserblauen Augen. Ein Blumengarten und eine kleine Steinbank aus Alabasta. Eine alte Brücke. Der Sturz in die Tiefe.

Das Mädchen musste sich erst einmal mit einer Hand an dem Stamm eines Mallorn Baumes festhalten, da ihr von dieses Erinnerung – zumindest dachte sie, es wären welche – schwindelig wurde. Erst nach wenigen Minuten konnte sie wieder weiter. Mit schönen Tomatenflecken auf ihrem kobaltblauem Kleid, kehrte sie nach Hause zurück. Immer zu dachte sie über den einen Namen nach, der in ihren Gedanken herum geisterte. Legolas ... woher kannte sie ihn? Wieso war ihr dieser Name so vertraut?

Ein Gefühl der Wärme breitete sich in ihrer Brust aus und hinterließ auf ihrem Bauch ein wohliges Kibbeln. Sie wollte sich diese Bilder noch einmal vorstellen, doch es missling ihr. Nur eines hatte sie in ihren Gedanken. Die strahlenden blauen Augen. Sie gehörtem einen niederem Dieb und wirkten dennoch, wie die eines Herrschers und Kriegers. Malinas Herz begann schneller zu schlagen und ihr Atem kam stoßweise. Sie wollte zu ihm, einem Fremden, einem Verbrecher, den sie nicht einmal kannte, oder zumindest so dachte.

Gedankenverloren passierte sie ihre Mutter, die fragend auf die Flecken ihre Kleides blickte. Als die junge Elbe in ihrem Zimmer ankam setzte sie sich zu dem Tischen, das neben dem Fenster stand und starrte in die Leere. Lóme betrat das Zimmer ihrer kleinen Schwester und merkte, dass diese sich wieder im Lande Nirgendwo befand. Sie setzte sich neben sie und zupfte zu erst noch den Rock ihres erdbraunen Kleides zurecht, ehe sie Malina in die Seite knuffte und sie fragte, „Na? Was hat mein Schwesterchen? Liebeskummer?"

Die Angesprochene schien gereizt zu sein, dennoch so antwortete sie auch. „Das mit Sinaxo [1] ist schon 400 Jahre her. Vergiss den Idioten. Zu deiner Information, ich habe nur über einen Dieb nachgedacht, der mir vorhin über den Weg gelaufen war."

Lómelinde wusste, wie sie ihr Schwesterherz aufziehen konnte und dies tat sie mit Freuden. „Ach, hast du dich also in einen fremden Dieb verliebt. Wie niedlich. Ein Mädchen geht spazieren und als ihr ein Fremder begegnet, verschaut sie sich in ihn und weiß nicht ob sie ihn jemals wieder sehen wird."

Malina sprang auf und drohte ihr mit der Faust, „Lóme ich warne dich. Noch eine blöde Bemerkung und du kannst etwas erleben."Unterdessen hatte ihr Gesicht die Farbe der Tomatenflecken angenommen. Die Ältere der beiden stand lächelnd auf und sprach ruhig und erwachsen, „Lina, wenn du dich immer so leicht über alles aufregst, wundert es mich nicht, dass Narmo dich so gerne ärgert. Und wenn du dich wirklich in diesen Fremden verliebt haben solltest ... Mich stört es nicht."

Lómelinde zog an ihrer Schwester vorbei, die verzweifelt jammerte, „Aber ich liebe ihn doch gar nicht ..."In diesem Moment fragte die junge Elbe sich, ob sie auch wusste, was sie da von sich gab. Zugegeben, sie kannte diesen Dieb gar nicht, obgleich er ihr so bekannt vorkam. Wieder tauchte dieses seltsame Gefühl der Wärme auf, als sie sich seine blauen Augen in Erinnerung rief. Diese Emotion entstand zu schnell, als das sie wirklich sein konnte, jedoch nur ein Gedanke an seine blauen Augen und schon war es von Neuen da.

Malina zog sich ihr dunkelgelbes Kleid an und legte das befleckte Blaue über die Stuhllehne. Dann führte sie ihr Weg wieder in den lórischen Wald zu ihrem Lieblingsplätzchen am Bach. Dort setzte sie sich an das Ufer, winkelte ihre Beine an, schlang ihre Arme um sie und starrte verträumt ins Wasser, das in sanften Bewegungen an ihr vorbei floss. Ein grünes Blatt fiel von einen der Mallyrn hinunter und trieb an der Wasseroberfläche an der Jungen Elbe vorbei. Sie widmete ihren Blick dem Stück Natur, welches das Bächchen hinab floss.

Auf einmal Hob sie den Kopf, der noch zuvor auf ihren Armen ruhte und sie flüsterte, „Grünblatt ... Legolas ... das ist Sindarin, aber ... wieso ... wieso ist mir dieser Name so vertraut? Ich habe ihn schon einmal gehört .. oder ... gelesen."Wie von einer Spinne bebissen, sprang sie auf und suchte die alte und einzige Bibliothek von Lórien auf. Dort nahm sie sich einpaar veraltete Pergamente vor und überflog diese, bis sie nach einigen Stunden auf das stieß, was sie suchte. Leise las sie,

„Legolas, Prinz von Düsterwald, Sohn Thranduils, ging im dritten Zeitalter als Gefährte des Ringträgers, eines Hobbits, in den Krieg. Er war der erste Elb, dessen Freund ein Zwerg, Gimli Gloins Sohn, war. In der Schlacht von Anórien verschwand er zusammen mit der ehemaligen Königin Malina, welche über die Elben von Rohan regierte. Der Prinz und sie waren nicht vermählt, jedoch war sie seine einzige Liebe in seinem Leben. Indem er die Nalor vollzog ging er mit ihr von Mittelerde ..."

Malina glaubte sich verlesen zuhaben. Da gab es damals doch tatsächlich eine Herrscherin, die ihren Namen trug und noch dazu diesen Prinzen kannte, beziehungsweise ein Paar mit ihm bildete. Die junge Elbe hatte von der Schlacht in Anórien gehört. Unzählige Elben kämpften gegen Orks, die von einem grausamen Menschen namens Minaton angeführt wurden. Dass eine Elbe das gesamte Elbenheer anführte, wusste sie, doch dass es die Königin war, war ihr nicht geläufig.

Sie verließ die Bibliothek wieder uns machte sich nach Hause auf. Um dorthin zu gelangen musste sie einige Meter durch den Wald laufen. Es war ziemlich still, bis auf einmal eine Gestalt, dessen Kapuze tief ins Gesicht gezogen war, ihr in den Weg sprang und ihn somit versperrte. Malina wollte weiter, doch der Fremde ließ sie nicht vorbei.

Die junge Elbe erhob ihre Stimme und forderte, „Lasst mich vorbei, oder ihr könnt etwas erleben."

Plötzlich ging ein schauriges Gelächter durch den Wald und weiter Personen, derer Gesichter verdeckt waren, standen nun um sie herum. Der Eine vor ihr, vermutlich der Anführer sprach leise mit einer amüsierten Stimme, „Ihr droht uns, my lady? Gute Frau, ihr wisst wohl nicht wen ihr vor euch habt. Unserer Name sollte bereits in aller Munde sein. Habt ihr keine Ahnung?"

Malina verweigerte eine Antwort, da sie tatsächlich nicht wusste, mit wem sie es zu tun hatte. So setzte der Verhüllte fort, „Wir sind die Mermegil [2]. Die bekannteste und gefürchtete Diebesbande von ganz Lórien."

Die Elbe fragte höhnend, „Wenn ihr so bekannt und gefürchtet seit, warum drang euer Bandennamen bislang nicht an mein Ohr? Mir scheint, dass dem wohl doch nicht so ist."

Der Anführer zog sein Schwert und streckte die Spitze der Klinge nach ihr aus. Gefährlich leise und doch überheblich drohte er, „Achtete auf eure Worte, Frau. Und nun gebt uns euren Besitz."

Malina bewegte sich keinen Zentimeter. Mit einem ehrfürchtigen Blick auf die silbern glänzende Klinge sprach sie, „Ihr habt bei mir wohl kein Glück. Ich trage nichts von Wert mit mir."

Er kratze mit dem Ende der Klinge ihren Hals entlang und hob eine silberne Kette mit einem Anhänger, bestehend aus einem blauen Stein, hoch. „Sieh an, was wir da Feines haben. Mit Eurer Erlaubnis gehört es nun uns."

„Nein!"Sie nahm flink den Stein in die Hand und rief, „Das ist das letzte Geschenk meines Vaters! Ihr dürft es mir nicht nehmen!"

„Ach nicht ...", höhnte der Fremde und schritt mit einer entschlossenen Mine auf sie zu. Obgleich es ziemlich sinnlos war, sah sie hilfesuchend in die Banditenrunde und ihr Blick blieben an einem Elb hängen.

Noch ehe sie sich Einhalt gebieten konnte hauchte sie den Namen der ihr in den Sinn kam, „Legolas ..."

Einer der Diebe rief lachend zu dem Elben, den Malina unentwegt anstarrte, „Hey, die Kleine kennt deinen Namen. Hattest du sie schon einmal bei dir im Bett?"

Der Anführer der Bande schimpfte herrisch, „Schweig, Halbmensch! Deine Liebesbesessenheit zeigt, dass du mehr Mensch, als Elb bist!"

Der Angesprochene ließ den Kopf hängen und wagte es nicht ein weiteres Mal seine Stimme vernehmen zu lassen. Die Elbe rätselte unterdessen, warum ihr dieser Name so bekannt vorkam. Der Verhüllte widmete sich wieder Malina und säuselte, „Nun, my lady, ist es an der Zeit, dass dieses schöne Schmuckstück seinen Besitzer wechselt ..."

„Nein!"Sie versuchte davon zu laufen, aber sie war gefangen und umstellt. Von hinten packte das Mädchen ein Elb und hielt sie fest, während der Anführer locker zu ihr hinüberschlenderte und nach der Kette griff. Mit einem gezielten Tritt stieß die Elbe den Dieb zurück und versuchte sich von dem Fremden hinter ihr zu befreien.

Eine befehlende, jedoch auch sanfte Stimme orderte ihr an, „Wehrt euch nicht, my lady. Egal auf welche Weise, ihr werdet euren Schmuck verlieren."

Sein warmer Atem streifte ihren Nacken und ließ wohlige Schauer über ihren Rücken laufen. Diese Stimme war ihr so bekannt, und die starken Arme, die sich um ihre Taille geschlossen hatten ... Plötzliche Bilder erschienen vor ihrem geistigen Auge und der Wind wisperte:

‚Legolas, Prinz von Düsterwald, Sohn Thranduils ...'

Die Elbe sah sich in den Armen eines hochgewachsenen, blonden Elben... Zu zweit saßen sie auf einem Pferd und ritten durch eine Hügellandschaft...

‚Königin Malina...'

Eine Frau, die äußerlich Ähnlichkeiten mit ihr hatte, schritt anmutig einen Gang entlang zu einer Elbe, my lady Galadriel... Ihr wurde eine Krone aufs Haupt gesetzt und sich wendete sich den anderen Elben zu...

‚Sie war seine einzige Liebe... Liebe... Liebe ...Liebe ...'

Dieses Wort hallte in ihren Gedanken wieder. Malina bemerkte nicht einmal, dass der Bandenführer ihr die Kette abnahm, doch sobald sie wieder zu sich kam, forderte sie ihr Eigen. „Gebt sie mir wieder! Was fällt euch ein mir meine Kette zu entwenden!"

Der Angesprochene erstarrte inmitten des Gehens und wendete sich der aufgebrachten Elbe mit einer eleganten und leichten Drehung, wie sie nur ein reinblütiger Elb machen konnte, zu. Spottend tadelte er sie, „Aber nicht doch ... jetzt ist es nicht mehr eure, sondern unsere Kette. Danke für dieses kostbare Geschenk. Wir können es gut gebrauchen."

Mit einer Handbewegung deutete er an, dass sie gehen sollten und rief zugleich, „Kommt Männer, lasst uns weiterziehen!"

Der Elb namens Legolas, welcher Malina nach wie vor festhielt, fragte, „Und was machen wir mit ihr?"

Der Anführer nahm von einem Elben ein Seil und warf es dem Verhüllten neben Legolas zu. „Bindet sie an einen Baum. Sie soll uns schließlich nicht in unser Versteck folgen."

Die Elbe zappelte und schrie, doch Legolas und zwei weitere Elben, welche Endens unverhüllt waren (wie sie das auch immer geschafft haben mag), banden sie an einem schönen Mallorn fest. Nach dem die zwei anderen verschwunden waren – Legolas schickte sie vor – lockerte er flink den Knoten etwas, legte einen Dolch mit einem dunkelbraunen Ledergriff in ihre Hand, damit sie eine Chance hatte sich zu befreien, sah sie mit diesen unergründlich tiefblauen Augen an und flüsterte in ihr Ohr, „Men tíraem ad, Tinu ..."[3]