Sailor Moon Zodiac
by Dani aka Satoshi-kun

7. Der feurige Jäger

Vor dem Todai-Gelände / Makoto Eigentlich sah es sehr hübsch aus, wie das bunte Herbstlaub vom Wind davongetragen wurde. Obwohl es erst Oktober war und auch die Sonne hoch am Himmel stand war es ziemlich kalt. Trotzdem wäre es ein perfekter Herbstnachmittag, wenn nicht ...

„Irgendwann dreh' ich ihr den Hals um!"

Rei regte sich wieder einmal über Usagis Unpünktlichkeit auf und Ami versuchte sie zu beruhigen. Das Problem für mich war aber Minako - ich hatte sie am Arm kleben. „Oh bitte Mako-chan: Nur einen,"bettelte sie und sah mich mit ihrem 'Wenn- ich-nicht-sofort-einen-Keks-bekomme-sterbe-ich'-Blick an.

Ich seufzte laut und erklärte ihr zum hundertsten Mal: „Nein, Mina, die sind als Gastgeschenk gedacht."„Minako, du bist einfach unmöglich - du klingst wie ein Papagei: 'Mina will einen Keks, Mina will einen Keks, Mina will ...' AU!" Eigentlich hätte Artemis wissen müssen, wie Minako auf so etwas reagierte - jetzt hatte er eine wunderschöne, große Beule auf dem Kopf.

„Da seid ihr ja ... hihi, heute ist Rei zu spät dran und nicht ich, bäh," tönte es hinter uns. Breit grinsend stand Usagi da; zusammen mit einer jungen rothaarigen Frau. Sie schien ebenfalls eine Austauschstudentin zu sein und schon allein deshalb nahm ich mir vor sie im Auge zu behalten. Zumindest für den Nachmittag.

„ICH??? ZU SPÄT??? Wir stehen seit einer knappen halben Stunde hier und warten auf dich. DU bist wie immer zu spät,"machte Rei lautstark ihrem Ärger Luft.

Usagi zog ein Schmollgesicht und verteidigte sich: „Ich bin gar nicht zu spät - Sana-chan hat mich nämlich zu Hause abgeholt und da sind wir eben gleich hierher gekommen."

„Sag mal Usagi-chan, willst du uns nicht sagen, wer da neben dir steht?" wollte Minako neugierig wissen.

„Ich bin Anja. Eigentlich wollte ich meinen Freundinnen von der Todai nur etwas vorbei bringen, aber Sana hat mich gleich zum Tee eingeladen. Da konnte ich doch nicht Nein sagen, oder?"stellte sich die junge Frau vor und lächelte.

„Dann bist du gar nicht auf der Todai?"fragte ich verwundert nach. Bisher hatte ich nur Studentinnen der Todai kennengelernt. Anja schüttelte den Kopf: „Nein, ich geh auf die Seishin Women's University. Das ist eine Partner-Universität meiner Uni."

Mit einem Blick auf die Uhr stellte Ami fest: „Wir sollten endlich gehen - es ist schon spät genug geworden und wir sollten Sana nicht noch länger warten lassen."Gemeinsam mit Anja machten wir uns in Richtung des Wohnheimes auf.

Schließlich erreichten wir das Wohngebäude und Usagi verkündete stolz: „Ich weiß den Weg - ihr braucht mir nur zu folgen."Rei murmelte irgendetwas, das verdächtig nach einer gehäßigen Bemerkung klang, doch Usagi bekam das gar nicht mir. Zum Glück. Im ersten Stock dann klopften wir an die Wohnungstür mit der Nummer 107 und tatsächlich wurde sie von Sana geöffnete.

„Hallo. Schön, dass ihr Zeit habt,"wurden wir gleich von ihr begrüßt und entschuldigend fügte sie an Ami, Rei, Minako und mich gerichtet hinzu: „Ich hoffe es macht euch nichts aus, aber im Moment sind noch ein paar Freunde hier. Es wird also erst noch etwas eng werden."

Die Wohnung erschien mir äußerst gemütlich. Sie bestand aus zwei großen Zimmern und dem Genkan, der schon fast einem Vorraum glich, da er durch eine Tür von den eigentlichen Wohnräumen abgegrenzt wurde. Ein Bad teilten sich die drei Studentinnen mit den Bewohnerinnen der Wohnung nebenan.

An einem relativ großen Tisch saßen vier junge Frauen: Cho winkte uns fröhlich zu und Mei, die Chinesin, die ich schon mit Ami zusammen getroffen hatte zeichnete eifrig auf einem Blatt Papier herum. Die junge Frau mit den hellbraunen Haaren neben Mei kicherte immer wieder, während sie ihr beim zeichnen zusah.

Von den Dreien etwas entfernt saß Kim - sie hatte einen Berg aus Büchern neben sich und auf dem Tisch vor ihr stand ein Laptop an dem sie etwas schrieb.

Nacheinander wurden wir vorgestellt und auch die Studentinnen nannten ihre Namen. Samantha hieß die Studentin neben Mei und die Wohnung der beiden war nur einen Gang weiter.

Anja stellte einen Korb auf den Tisch und zog das daraufliegende Tuch weg. Mehrere Gläser kamen zum Vorschein und die Studentin erklärte: „Meine Mutter hat mir ein riesiges Paket mit selbstgemachter Marmelade geschickt. Ich liebe ihre Marmelade und sie wollte mir damit eine Freude machen, aber es war eindeutig zu viel des Guten und jetzt bin ich wild am verteilen. Sucht euch etwas aus - ich hab ja genug davon."

Marmelade ... das war zwar nicht wirklich etwas, das bei Minako Freudenanfälle auslöste, aber sie nahm sich trotzdem ein Glas, nachdem Anja ihr zugenickt hatte. „Jo-ha-nu-ni-su-be-e-ru,"las sie langsam vor. Daraufhin fragte Ami: „Sag mal Anja, wo kommst du eigentlich her?"

Etwas verwundert antwortete diese: „Hab ich euch das nicht erzählt? Ich bin aus Deutschland."Wir starrten sie an. Anja sah an sich hinunter und meinte dann: „Also soweit ich feststellen kann bin ich immer noch ich. Hab ich irgendetwas im Gesicht oder warum seht ihr mich so an?" Usagi lachte auf und erklärte der jungen Frau: „Nein, nein. Es ist nur ... Ami wäre beinahe mal nach Deutschland umgezogen, weil sie ein Stipendium bekommen hatte."

Trainingshalle der Three Lights / Taiki „Taiki! Jetzt reiß dich endlich mal zusammen!"

Irgendwie war das einfach nicht mein Tag. In der Schule war noch alles in Ordnung, doch kaum hatten wir mit den Proben für den nächsten Auftritt begonnen, lief alles schief. Diese Choreographie wollte einfach nicht in meinen Kopf - Yaten war dementsprechend sauer auf mich.

Ich seufzte kurz und meinte dann: „Ich geh mal kurz an die frische Luft - vielleicht kann ich mich dann besser konzentrieren."

Yaten grummelte nur vor sich hin, Seiya dagegen nickte mir nur kurz zu. Also schnappte ich mir meine Jacke und verließ die Halle.

Ein kalter Wind wehte und so setzte ich mich auf eine Bank in die Sonne, um wenigsten ein wenig gewärmt zu werden. „Ich verstehe nicht, warum ich mich nicht konzentrieren kann. Eigentlich ist es ganz einfach, aber etwas in mir blockiert,"überlegte ich.

Normalerweise würde ich mich mit so einem Tief abfinden - einen schlechten Tag hatte schließlich jeder. Mich störte aber die Tatsache, dass es erst nach der Schule angefangen hatte. War irgendetwas geschehen, das mich so durcheinander gebracht haben könnte? Eigentlich nicht.

Halt, moment!

Auf dem Weg nach Hause wäre ich fast mit jemandem zusammengestoßen. Dieser junge Mann war im Eiltempo um die Ecke geschossen, so dass ich im letzten Augenblick noch ausweichen konnte. Und wenn ich darüber nachdachte hatte ich bei ihm eine seltsame Aura gespürt - die Mach mehrerer Sterne.

Womöglich gehörte er zu den Zodiac-Senshi. Aber ... war er dann so wie Seiya, Yaten und ich? War er in Wirklichkeit auch eine Frau? Ich konnte mir nicht wirklich vorstellen, dass er ein Mitglied des Zodiac-Bundes war.

„Hey, Taiki. Na, wieder beruhigt?"Seiya stand vor mir und grinste mich an. „Mehr oder weniger. Was ist mit Yaten?"antwortete ich. Seiya zuckte mit den Schultern und meinte: „Du kennst ihn: Schnell auf 180, aber genauso schnell beruhigt er sich wieder. Aber sag mal, was ist los mit dir?"

Diesmal zuckte ich mit den Schultern. „Ich bin mir nicht sicher, aber es könnte mit dem jungen Mann zusammenhängen, den ich heute beinahe überrannt hätte."Mein Gegenüber lachte kurz auf. „Wenn ich mich nicht irre, hatte er die Aura eines großen Sternbildes,"fuhr ich ungerührt fort. „Hm, viel werden wir da wohl nicht machen können, aber vorsichtshalber sagen wir es heute abend den anderen."

Ich nickte und folgte dann Seiya in die Halle zurück, um es erneut mit der Choreographie aufzunehmen.

Wohnheim der Todai / Makoto „Ähm, ich hab selbstgebackene Kekse mitgebracht."

Nachdem ich das vorhin vergessen hatte gab ich Sana jetzt erst die Dose, wegen der ich heute die Letzte am Treffpunkt gewesen war - mehr oder weniger.

„Vielen Dank! Die müssen wir doch gleich mal testen,"freute sich die junge Frau und stellte die Kekse auf den Tisch.Sofort stürtzte sich Mina auf das Gebäck, doch Rei schlug ihr fast im selben Moment auf die Finger.

„Minako! Du solltest mal an deinen Manieren feilen - wenn es ums Essen geht bist du bald fast so schlimm wie Usagi,"schimpfte sie. Etwas verlegen lachte Mei auf: „Ich denke schon, dass auch Minako welche essen darf. Und diese Kekse sind wirklich sehr lecker."„Du solltest erst mal ihre Mocchi probieren - mhhh, die sind vielleicht lecker,"stellte Usagi fest und leckte sich die letzten Krümel von den Lippen.

Kurz darauf sah Samantha auf die Uhr und stellte fest: „Mei, wir müssen gehen. Das Training beginnt gleich."„Training??"hakte Rei neugierig nach. Mei nickte. „Ja, Sam will unbedingt traditionell japanisches Bogenschießen lernen und ich sollte meine Karatekenntnisse nicht verlernen. Mein Sensei macht Hackfleisch aus mir, wenn ich zu spät komme."

„Ich kann auch Karate. Glaubst du ich könnte da mal zusehen?" "Ich denke, das ist kein Problem. Komm doch gleich mit, Makoto,"schlug die Chinesin vor. Ich sah kurz zu meinen Freundinnen, doch sie schienen nichts dagegen zu haben und so begleitete ich Mei und Samantha.

Im Gang stellte ich fest, dass auch Mei einen dieser Anhänger um den Hals trug. „Sag mal, was ist das für eine Kette?" Mei sah kurz auf den Anhänger und erklärte mir: „Die Anhänger haben wir vor einem halben Jahr gefunden. Damals hat doch ein großes Kaufhaus neu eröffnet und weil sie uns gefallen haben, haben wir sie gekauft. Hübsch, nicht wahr?" „Hat da jede von euch so einen?" Diesmal antwortete Sam: „Kommt drauf an, wen du damit meinst. Sagen wir so: Von meinen Freundinnen hier hat tatsächlich jede so einen Anhänger. Aber wir sollten uns jetzt wirklich beeilen, sonst gibt es heute Abend Mei- Gulasch."

Rei „Sag mal, Usagi. Wolltest du dir nicht meine CDs anschauen?"Sofort sprang unser Odango Atama auf und mit einem „Ichauchichauchichauchichauchichauchichauchichauchichauchichauchichauchichau chichauch!"klammerte sich Minako gleich an Usagis Beine, so dass diese prompt das Gleichgewicht verlor und auf die Nase fiel. „Baka,"murmelte ich nur.

Sana stand breit grinsend auf und holte ihre CD-Sammlung aus dem Nebenraum - es waren ziemlich viele CDs, wie ich beeindruckt feststellte. Neugierig kramten die beiden Blondinen herum.

„HEY, DIE CD HAB ICH AUCH!!!!!"brüllte Minako plötzlich los, dass Kim erschrocken zusammenzuckte und ihr einen vernichtenden Blick zuwarf. Triumphierend hielt Mina eine CD hoch, die mir sehr bekannt vorkam - hatte ich doch selbst ein Exemplar zu Hause: Es war die „Millennia Musume"-CD, die wir uns zu Beginn des Schuljahres gekauft hatten.

„Stimmt, das war bei der Eröffnung dieses Kaufhauses. War das nicht sogar an dem Tag, an dem Yuriko und Ran in unsere Klasse gekommen sind?" überlegte Ami und Usagi nickte nur ganz schnell zur Bestätigung und sah weiter die CDs durch. „Börks, du hörst dir Klassik an?? Igitt!"stellte sie kurz darauf fest.

Ami warf einen Blick auf die CD und schwärmte dann: „Das ist ja "Sunlit Garden". Ich mag besonders die Klavier-Version - sie ist so romantisch." „Das Lied passt auch wunderbar zu einem so hübschen Mädchen wie dir," stellte Cho fest und sah Ami mit einem undeffinierbaren Blick an. Diese lief etwas rot und widmete ihre Aufmerksamkeit ganz der CD, die sie Usagi aus der Hand genommen hatte. Doch Cho redete gleich weiter: „Ja, deine Augen haben etwas besonderes. Und diese Frisur steht dir wirklich gut."

Kim klappte ihren Laptop recht heftig zusammen - der ganze Tisch wackelte unter dem Stoß. Dann sammelte sie die Bücher um sich herum ein und stapelte sie auf einem kleinen Schränkchen unterhalb des Fensters.

„Was ist los? Ich hab gedacht, du musst deine Arbeit übermorgen abgeben - da hörst du jetzt schon auf?"wollte Cho erstaunt wissen.

Kühl antwortete Kim: „Schon, aber ich bin jetzt dann verabredet."Sie zog ihre Jacke an und öffnete die Schiebetür zum Genkan. Ohne sich noch einmal umzudrehen setzte sie dann noch hinzu: „Außerdem, Cho - du solltest gemerkt haben, dass deine peinliche Anmache nicht wirkt. Also hör auf mit Ami-san zu flirten. Du weißt genau, dass ich das nicht ausstehen kann."

Dann verließ sie die Wohnung und ließ uns vollkommen verwirrt zurück.

„Es tut mir leid - in der Hinsicht ist Kim etwas empfindlich," entschuldigte sich Sana für ihre Freundin. Neugierig sah ich Cho an und fragte sie dann: „Sag mal, hat Kim damit gemeint, dass du auf Frauen stehst??"„Ja, warum auch nicht? Hast du da etwa was dagegen?"war die Antwort. „Nein, nein. Ich wollte es einfach nur wissen."Cho grinste mich nur an und meinte dann: „Keine Angst, das vorhin war nicht wirklich ernst gemeint. Obwohl es eigentlich auch stimmt - Ami IST sehr hübsch."

Ami lief nun endgültig rot an, worauf wir anderen laut zu lachen begannen. „Eigentlich ist das ein total verrückter Haufen, diese Studentinnen," dachte ich bei mir und gemeinsam sahen wir weiter die CDs durch, was zu einer hitzigen Diskussion über verschiedene Musik-Gruppen führte.

Tokyo Innenstadt / Tamara Es war relativ ruhig im Café, in dem Haruka, Michiru, Karen und ich eine Pause eingelegt hatten. Schon den ganzen Nachmittag waren wir wild am Einkaufen gewesen und so tat es gut einfach nur dazusitzen und einen Kaffee, Tee oder etwas ähnliches zu trinken.

Draußen hasteten die Menschen vorbei, als ob es ab morgen nichts mehr zu kaufen gäbe.

„Benehmen sich die Menschen hier immer so?"wollte ich wissen und deutete aus dem Fenster. Haruka sah kurz raus und meinte dann: „Meistens." Neben mir lachte Karen auf. „Du gewöhnst dich bestimmt noch an die Hektik, die in Tokyo üblich ist."

Dafür ernetete sie einen gespielt entrüsteten Blick von Michiru. Dann wandte sich diese an mich: „Du bist also seit kurzem an der Seishin Women's University. Und, gefällt es dir dort?" „Ja, sehr sogar. Die Vorlesungen sind sehr interessant, auch wenn ich noch etwas Schwierigkeiten habe, alles zu verstehen. Es ist schließlich etwas anderes, ob man die Vorträge in seiner Muttersprache oder einer völlig anderen Sprache hört. Aber das wird schon - da bin ich mir sicher," antwortete ich selbstsicher.

„Gib doch nicht so an ... du hast schließlich früh genug Japanisch gelernt,"kicherte Karen neben mir. Etwas erstaunt sahen die beiden Japanerinnen mich an.

In diesem Moment öffnete sich die Eingangstür des Cafés und zwei junge Mädchen kamen herein - sie schienen meine neuen Freundinnen zu kennen. „Haruka-Papa, Michiru-Mama! Ihr hier?"fragte das schwarzhaarige Mädchen erstaunt.

„Papa? Mama? Michiru-chan, hab ich da was nicht mitbekommen?"grinste Karen ihre Freundin frech an. „Was du schon wieder denkst - Hotaru-chan wohnt seit ein paar Jahren bei uns und sie hat sich das eben so angewöhnt,"erklärte Michiru und lächelte die Mädchen an. „Setzt euch doch zu uns."Das ließen sich die Beiden natürlich nicht zweimal sagen.

„Ich hab gedacht ihr wolltet ins Kino?"Auf Harukas Frage antwortete nun das andere Mädchen: „Wollten wir, ja - aber im Moment laufen nur furchtbar langweilige Filme." Hotaru stieß ihre Freundin an, als sie mich bemerkte. „Entschuldigung, wir haben uns gar nicht vorgestellt. Ich bin Hotaru und das ist meine Freundin Chibi-Usa. Sie wohnt im Moment bei ihrer Cousine."

Natürlich stellte ich mich ebenfalls kurz vor: „Schön euch kennenzulernen. Ich bin Tamara."Auch Karen lächelte den beiden zu und wollte dann wissen: „Wie alt seid ihr zwei denn eigentlich?"Hotaru antwortete als erstes: „Ich bin 15 Jahre alt."„Ich ebenfalls,"meinte Chibi-Usa direkt darauf.

Etwas erstaunt sahen wir das Mädchen an. So alt sah sie noch gar nicht aus.

„Ich hätte dich jünger geschätzt, aber im Schätzen war ich noch nie besonders gut,"stellte ich fest. Hotaru beugte sich zu ihrer Freundin hinüber und flüsterte ihr etwas ins Ohr. Trotzdem konnte ich verstehen, was sie sagte: „Du bist jetzt tatsächlich genauso alt wie ich? Darf ich trotzdem weiter Chibi-Usa zu dir sagen?"Das pinkhaarige Mädchen kicherte und nickte.

„Sagt mal, wollen wir nicht bald mal weitergehen? Schließlich machen die Geschäfte ja auch irgendwann zu,"schlug Karen vor und so verließen wir das Café - nachdem wir bezahlt hatten, natürlich.

Wohnheim der Todai / Usagi Irgendwie waren wir während unserer Debatte über die verschiedenen Musik- Gruppen auch auf ausländische Bands gekommen. Anja erzählte gerade von den Fernseh-Shows, bei denen in Deutschland schon einige mehr oder weniger erfolgreiche Bands gecastet wurden.

„Warum hast du denn nicht mitgemacht?"wollte Rei von ihr wissen. Die Deutsche lachte laut auf. „Wenn du mich einmal singen gehört hättest, wüßtest du es. Ich singe grauenvoll. Einmal hab ich versucht in den Schul- Chor zu kommen ... die haben mich hochkant wieder rausgeworfen."

Minako platzte dafür fast vor Stolz, da sie selbst bei so einem Casting erfolgreich mitgemacht hatte. Ich fragte mich nur, warum sie bisher noch nichts daraus gemacht hatte.

„Ihr solltet heimgehen, falls ihr nicht völlig durchweicht zu Hause ankommen wollt,"tönte es vom Genkan: Dort stand Kim.

„Schon zurück?"fragte Sana leicht überrascht. Kim nickte und erklärte: „Von Süden zieht ein Sturm auf. Vanessa hat auch gemeint, dass es wohl ein ziemliches Gewitter wird. Wir hatten keine Lust klatschnass durch die Stadt zu laufen - der Wind ist so schon kalt genug. Darum bin ich schon wieder da." An uns gerichtet meinte sie dann noch: „Ich habe es ernst gemeint - wenn ihr trocken nach Hause kommen wollt, solltet ihr bald gehen."

„Aber,"begann Ami, „draußen scheint doch die Sonne? Warum bist du dir so sicher, dass ein Sturm aufzieht?"Sana meinte nur: „Ihr könnt Kim vertrauen - in der Hinsicht hat sie einen sechsten Sinn."Cho überlegte kurz und wollte dann wissen: „Warum ist Nami nicht mitgekommen?"

Nami? Ich musste an meine Träume der letzten Zeit denken - schließlich gab es dort auch eine Nami. Waren diese Studentinnen doch die Zodiac-Senshi?

Erst hatten Anja, Kim und Sana Cho erschrocken angesehen, doch schnell hatten sie sich wieder im Griff ... mit Ausnahme von Kim. Zornig blitzte sie ihre Freundin an. „Nami ist nicht mitgekommen, weil sie sich nicht wohl gefühlt hat. Sie war ganz froh, dass wir relativ schnell wieder zurück gegangen sind."

„Wer ist Nami?"fragte ich neugierig. „Auch eine Studentin hier an der Todai. Sie ist mit Vanessa befreundet, wohnt aber in einer eigenen Wohnung, weil sie hier aus Tokyo ist,"erzählte Sana ausweichend.

Die Schiebetür zum Genkan wurde geöffnet und Makoto, Samantha und Mei standen an der gleichen Stelle, an der Kim vor wenigen Minuten gestanden hatte. „Kuckuck, wir sind wieder da!"rief Mei fröhlich und winkte. „Ihr solltet Mei's Wohnung sehen: Überall Pflanzen und alles so gemütlich und ..." schwärmte Makoto, als sie sich neben Rei setzte.

„Wo ist eigentlich Gina? Wollte sie nicht auch herkommen?"wollte Samantha wissen. Die Studentinnen sahen sich ratlos an. Schließlich schlug Anja vor: „Vielleicht könnt ihr sie ja anrufen? Sie hat doch ein Handy, oder?"Sana nickte und ging in den Nebenraum, um Gina zu erreichen. „... Yukka-Palme und zwei Bonsai's und ..."fuhr Makoto fort, ungerührt davon, dass ihr niemand zuhörte.

„Hi, hier ist Sana. Wo bist du? ... Aha. ... Wirklich? Sollen wir zu dir kommen? ... OK, dann bis gleich. Ja mata."

Mit einem seltsamen Lächeln auf den Lippen kam Sana wieder zu uns und meinte: „Es tut mir leid, aber ich muss euch jetzt wohl rauswerfen. Gina meinte, dass wir ihr bei etwas helfen müssen und wenn sowieso ein Sturm aufzieht, ist es umso wichtiger zu ihr zu fahren. Aber ihr könnt ja gerne wieder einmal zu uns kommen."

Also zogen wir unsere Jacken und Schuhe an und verließen zusammen mit den Studentinnen das Wohnheim. „Mit welcher U-Bahn fahrt ihr?"wollte Rei wissen, doch Samantha schüttelte den Kopf: „Wir fahren mit dem Auto. Wenn wir mehr Platz hätten, würden wir euch natürlich mitnehmen, aber es wird schon eng genug." Dann lächelte sie uns kurz zu und folgte Sana, Cho, Mei und Kim, die bereits vorausgegangen waren.

Anja grinste und meinte: „Aber ich komm noch ein Stück mit - zumindest bis zur U-Bahn-Station. Ihr geht doch nach Todaimae, oder?" „Natürlich, wir wollen ja nach Azabu Juuban,"stellte Minako fest. „Prima, dann kann ich ja bei euch mitfahren. Ich muss dann halt weiter bis nach Hiro-o, aber das ist ja kein Problem. Wenn ihr wollt, könnt ihr mich gerne mal besuchen,"lachte Anja und schrieb ihre Adresse auf ein Stück Papier, dass sie dann Ami in die Hand drückte.

Tokyo Tower / Michiru „Warum habe ich nur nachgegeben?"seufzte Haruka neben mir. Ich lächelte. Wie so oft waren auch heute viele junge Mädchen auf dem Tokyo Tower und so hörten wir um uns herum nur ein Gekichere und Gegackere.

„Wie eine Herde junger Gänse,"nannte Haruka solche Gruppen immer. Eigentlich hatte sie überhaupt keine Wahl gehabt als mitzukommen.

Kurz nachdem wir das Café verlassen hatten, war Karen die grandiose Idee gekommen, wir könnten Tamara den Tokyo Tower zeigen. Natürlich hatte sie recht, denn irgendwie gehörte es dazu, wenn man schon einmal in Tokyo war. Viele meinten zwar, er sei nicht anders als der Eiffelturm in Paris, aber das war ein Irrtum - der Tokyo Tower war immerhin ein Stück höher als sein französisches Vorbild.

Begeistert hatten auch Chibi-Usa und Hotaru zugestimmt. Bei dem Gedanken an Chibi-Usa schüttelte ich erneut den Kopf. Fünfzehn Jahre. Ich konnte es kaum glauben - sie sah eher aus wie 12 und wenn man von ihrem Alter bei ihrem letzten Besuch ausging, dann müsste sie auch erst 12 Jahre alt sein.

Aber anscheinend konnte man von einem Zeitpunkt aus an einen beliebigen Zeitpunkt reisen, ohne auf gewisse Abstände zu achten. So ganz verstand ich das Ganze zwar nicht, aber schließlich war auch nicht ich für den Zeitfluß verantwortlich, sondern Setsuna.

Haruka zog mich näher zu sich und ihr Gesicht war ernst. „Sie spürt es also auch,"dachte ich. Natürlich hatte ich es gespürt: Das Meer wurde unruhig und das extrem schnell. „Der Wind verheißt nichts gutes - er ist viel zu kalt. Und diese Wolken beunruhigen mich,"sagte Haruka leise zu mir als sie sich sicher war, dass uns niemand hören konnte. Ich nickte und antwortete ebenso leise: „Ja, ich habe es auch schon bemerkt. Obwohl,"ich stockte einen Moment, „so kalt ist es eigentlich gar nicht. Es ist viel mehr heiß. VORSICHT!"

Das letzte Wort hatte ich geschrieen, denn ich hatte mich während dem Reden umgedreht und einen alten Bekannten entdeckt:

Hinter uns stand ein Feuer-Youma.

Um uns herum brach explosionsartig Panik aus. Scheinbar war der Youma gerade erst erschienen. Wie er das gemacht hatte war mir schleierhaft. „Haruka! Michiru! Kommt, hier können wir nach unten!"hörte ich Chibi-Usas Stimme rufen und sofort rannten wir zu ihr. Hotaru, Karen und Tamara standen bereits bei ihr und so flohen wir vor dem Dämon. Zumindest sah es für Karen und Tamara so aus, denn natürlich blieben wir anderen ein Stück zurück, um Usagi und die Mädchen zu alarmieren.

„An alle! Ein neuer Youma ist im Tokyo Tower aufgetaucht!"

Dann verwandelten wir uns auch schon:

„Neptune Crystal Power - Make Up!" „Uranus Crystal Power - Make Up!" „Saturn Crystal Power - Make Up!" „Chibi-Moon Crises - Make Up!"

Wir wussten zwar, dass unsere Attacken nichts gegen den Youma ausrichten konnte, doch wir wollten zumindest versuchen ihn solange aufzuhalten, bis Silver Sailor Moon kam ... und so ungern ich es zugab, ich hoffte, dass auch die Zodiac-Senshi erscheinen würden. Denn was war, wenn Moon's neue Kräfte auch nichts gegen unsere Gegner ausrichten konnten?

Bahnhof Todaimae / Anja „Warum ist es hier denn so voll?? Noch ist doch gar keine Rush-Hour." Minako war nicht sonderlich glücklich darüber gewesen, dass wir so plötzlich 'rausgeschmissen' worden waren. „Wahrscheinlich wollen alle nur rechtzeitig vor dem Gewitter zu Hause sein,"erklärte Ami ihr gerade. „Anja, warte mal. Du stehst vor dem falschen Automaten. Der für die Namboku- Linie ist da drüben,"rief Makoto mir zu und zeigte auf einen Fahrkarten- Automaten.

Und ausgerechnet vor dem wartete die längste Schlange. Ich seufzte und stellte mich an - mir blieb ja nichts anderes übrig. Dummerweise konnte ich jetzt nicht mehr hören, was die Mädchen sprachen.

Plötzlich begann irgendetwas zu piepsen. Ein kurzer Blick zu meinen neuen Freundinnen sagte mir, dass es wohl von ihnen kam, denn sie wurden mit einem Schlag sehr, sehr nervös. Ich tat so, als ob ich irgendetwas in meiner Tasche suchen würde und beobachtete die Mädchen aus dem Augenwinkel.

Rei verließ kurz die Gruppe und verschwand hinter einer Ecke - direkt danach hörte das Piepsen auf. Dann kam sie auch schon wieder zurück und sagte etwas zu ihren Freundinnen. Es schien wichtig zu sein, denn Reis Gesicht war sehr ernst.

Ich hatte gar nicht gemerkt, dass die Schlange vor mir immer kürzer geworden war, denn gerade nahm de Mann vor mir sein Wechselgeld aus dem Automaten.

„So wie es aussieht brauche ich gar keine Fahrkarte,"überlegte ich während ich ein paar Yen-Münzen einwarf. Für die anderen musste es aussehen, als ob ich mir eine Fahrkarte kaufen würde, aber ich ließ mir die Münzen gleich wieder zurückgeben. Stattdessen zog ich einen alten Fahrschein aus dem Geldbeutel, als ich mein Geld wieder einsteckte.

„So, bin da,"sagte ich fröhlich zu den Mädchen, als ich wieder vor ihnen stand. Usagi nickte kurz und wir gingen in Richtung Bahnsteig los. „Nanu, has du etwas verloren, Anja?"wollte Makoto von mir wissen und zeigte auf die Menge hinter uns, die uns irgendetwas nachriefen. Ich ging zu ihnen und tatsächlich war mir mein Schlüssel aus der Tasche gerutscht.

Als ich mich wieder umdrehte, waren die Mädchen fort.

„Ich hätte diese Gelegenheit auch genutzt, wenn ich an ihrer Stelle gewesen wäre,"dachte ich grinsend. In diesem Moment begann erneut etwas zu piepsen, doch diesesmal kam es aus meiner Tasche. Ich zog meinen Taschenspiegel heraus - naja, zumindest sah es so aus - und ordnete meine Haare.

„Anja, komm schnell zum ... sag mal, was machst du denn da???"

Tamara sah mir etwas verwirrt aus dem „Spiegel"entgegen. „Alles nur Tarnung. Also, wo soll ich hinkommen?" „Zum Tokyo Tower - wieder ein Feuer-Youma." „OK, bis gleich. Die anderen müssten auch bald bei euch sein." Während ich den „Spiegel"wieder in meine Tasche schob, suchte ich mir einen ruhigen Ort, an dem man mich nicht sehen konnte. Ich hatte Glück - die Toiletten waren leer und das nutzte ich gleich aus:

„Virgo Zodiac Power - Make Up!"

Tokyo Innenstadt / Gina Leise fluchte ich in meiner Muttersprache vor mich hin - glücklicherweise verstand mich hier ja niemand. Der ganze Tag war vollkommen verkorkst:

Heute Morgen hatte ich verschlafen und gerade noch so rechtzeitig hatte ich den Vorlesungssaal erreicht. Kaum wieder in der Wohnung hatte ich feststellen müssen, dass Stella fort war ... wieder einmal. Ich hatte mich also in mein Schicksal ergeben und war ein weiteres Mal durch halb Tokyo gerannt. Zum Glück war mir Stella relativ früh über den Weg gelaufen und ich konnte mich wieder auf den Heimweig machen.

Ein Tag zum Heulen also. Am liebsten würde ich mich in mein Bett verkriechen und erst morgen wieder aufstehen. Aber mein Bett musste wohl noch eine ganze Weile warten - ich kam nämlich einfach nicht voran. Der eisige Wind wehte so stark, dass ich mich nur mühsam vorwärts bewegen konnte. „So, als ob ich gegen die Strömung schwimmen würde,"schoß es mir durch den Kopf.

Ein klägliches Maunzen tönte aus meinen Armen. „Hör auf dich zu beschweren, Stella. ICH kann nichts dafür, dass wir hier in der Kälte sind,"schimpfte ich leise. Als hätte er es gehört wurde der Wind noch kräftiger und der Widerstand, gegen den ich ankämpfen musste noch höher. Ich sah kurz auf die andere Straßenseite und blieb verblüfft stehen.

Die Menschen um mich herum waren teilweise ebenfalls stehengeblieben - wegen mir. Niemand außer mir hatte solche Probleme die Straße entlang zu gehen. Es war, als ob nur ich diese ... Gegenströmung hätte.

Ich verstand die Welt nicht mehr und so versuchte ich so normal wie möglich die nächste Seitengasse zu erreichen, die ich nur wenige Meter vor mir sah. Erschöpft lehte ich mich mit dem Rücken gegen die Hauswand und rutschte an ihr auf den Boden. „Vielleicht hätte ich heute einfach nicht aufstehen sollen,"seufzte ich und dachte an den Traum der letzten Nacht.

Ich war an einer Quelle gestanden und neben mir saß eine junge Frau. Ihre Haare waren dunkelblau, so wie meine, und auf ihrer Stirn hatte sie einen glänzenden sechseckiger Stern. Sie kam mir bekannt vor, doch ich konnte nicht sagen, woher ich sie kennen sollte.

„Du kennst sie aus deiner Vergangenheit,"hörte ich leise eine sanfte Stimme sagen. Erschrocken sah ich mich um, doch niemand war da. Niemand ... außer Stella. Wieder sagte diese Stimme etwas und erst jetzt erkannte ich, dass das Kätzchen vor mir gesprochen hatte.

„Einer Vergangenheit, die mich zu dir geführt hat."

Stella Offensichtlich hatte ich das Mädchen verwirrt. Ich konnte es ihr nicht verübeln - schließlich waren es die Menschen nicht gewöhnt sprechende Katzen zu treffen. Zumindest die meisten Menschen nicht. „Hast ... DU mit mir gesprochen, Stella?"

Noch immer nicht davon überzeugt sah Gina mich fragend an. Ich nickte und begann zu erklären: „Ja, ich spreche mit dir. Es klingt vielleicht etwas seltsam, aber ich wurde geschickt, um dich zu finden - dich und ein paar andere junge Frauen, die eine ähnliche Vergangeheit haben wie du." „Mich? Aber ... warum?"Ginas Stimme war nur noch ein Flüstern. „Du stammst ursprünglich von einem anderen Stern und wurdest hier auf der Erde wiedergeboren. In dir gibt es eine Macht, die nur wenige Menschen besitzen."

„Von einem anderen Stern? Bin ich dann ein Alien?"Ich musste lachen. Sie war bereits die dritte, die mir diese Frage stellte. „So etwas ähnliches. Du besitzt die Energie eines Sternbildes, das zusammen mit 11 anderen einen Schutzkreis um die Erde bildet. Um diesen Schutzkreis zu erneuern, musst du dich an deine Vergangenheit erinnern,"fuhr ich fort. „Meine Vergangenheit."... Stille ... „Aber wie?" „Schließ deine Augen und horche in dich hinein. Du wirst die Erinnerungen in dir finden ... Erinnerungen an eine Zeit, die man "Silver Millennium„ nannte."

Gina schloß die Augen und ein gelber Lichtstrahl verband mich mit ihr. Schließlich breitete sich das Licht aus und umgab ihren gesamten Körper. Verschiedenste Gefühlsregungen zeigten sich auf ihrem Gesicht und ich konnte ahnen, was in ihr vorging. Wie gerne hätte ich ihr das erspart, doch wie schon bei den anderen hatte ich keine andere Wahl.

Die gelbe Aura begann noch heller zu strahlen, bis sie zu einem gleißenden Licht wurde. Ich wusste, was nun kam, denn ich kannte es bereits von den Mädchen, denen ich ihre Erinnerungen schon zurückgegeben hatte. Leise hörte ich die Gedanken des Mädchens in meinem Kopf: „Ich dachte, du bist meine Freundin ... warum stellst du dich gegen mich ... sie werden mich niemals bekommen ... Mira!!!!"

Tokyo Tower / Sailor Uranus Wie wir es schon geahnt hatten konnten wir den Youma nicht wirklich aufhalten. Zwar hatten wir mehr Erfolg wenn wir unsere Attacken vereinten, doch damit verbrauchten wir schneller unsere Kraft und schon jetzt, nach nur wenigen Minuten des Kampfes, waren wir ganz schön erschöpft.

„Hoffentlich kommt Moon bald - sonst sieht es schlecht für uns aus."

Ich konnte Chibi-Moon nur zustimmen. Natürlich wusste ich, dass Saturn das niemals zulassen und im Ernstfall ihre Macht einsetzten würde, doch dass wollte ich auf jeden Fall verhindern.

„Star Serious Laser!" „Star Sensitive Inferno!" „Star Gentle Utterance!"

Der Youma stürzte zu Boden. Nicht unbedingt, weil er so schwer getroffen wurde, sondern mehr, weil ihn die Angriffe der Starlights von hinten getroffen hatten.

„Fighter, Maker, Healer! Was macht ihr hier?"rief Neptune den Senshi zu. „Es hieß doch 'An alle', oder irre ich mich,"erklärte Healer grinsend, doch sie wurde gleich wieder ernst. Schon stand der Youma wieder aufrecht und ging wütend auf die Starlights los.

„Mars - Flame Sniper!"

Wütend drehte sich der Youma erneut um und starrte mit seinen roten Augen die Neuankömmlinge an. „Da seid ihr ja,"rief Chibi-Moon den 'Inner Senshi' zu.

„Sailor Moon, du musst deine Attacke einsetzten. Das ist unsere einzigste Chance, diesen Dämon zu besiegen!"Moon nickte Saturn zu und hob ihr Zepter. Bevor sie aber angreifen konnte, hörten wir eine vertraute Stimme:

„Rapid Cascade of Acubeus!"

Wie schon der letzte Feuer-Dämon wurde auch dieser von einem orangefarbenen Wasserwirbel erfasst. Laut brüllte das Ungetüm auf. Eine weitere Stimme rief:

„Freezing Wind!"

Ein ungewöhnlich glänzender Wind traf den Youma und das Wasser um ihn herum gefror. Etwas von uns entfernt stand eine Gruppe Senshi - genauer gesagt: Dort standen die Zodiac-Senshi. Nicht alle, aber immerhin 8 von ihnen.

Ganz vorne standen Cancri und zwei weitere Senshi. Die eine in einem Fuku in blau und hellbraun gehalten mit blau-schwarzen Rastazöpfen und einer schokobraunen Hautfarbe; die andere mit schwarzen Haaren und einem Fuku, bei dem nur eine Farbe wirklich erkennbar war - Flieder. Die andere Farbe erinnerte an eine Perle, doch so richtig konnte man das nicht sagen. Sie schien diejenige gewesen zu sein, die als zweites angegriffen hatte, denn die Senshi mit der dunklen Haut griff erst jetzt an:

„Gravity Shatter!"

Der eingefrorene Youma leuchtete hellbraun auf und begann zu schweben. Dann fiel der Eisblock plötzlich zu Boden und zerbrach in tausend Stücke. Eine weitere Senshi trat vor und beendete den Kampf endgültig.

„Black Flame of Hamal!"

Die Eissplitter schmolzen unter den schwarzem Flammen und der Youma war besiegt.

„Wie wäre es, wenn ihr euch endlich mal vorstellen würdet?"Maker stand wütend vor den Zodiac-Senshi. Cancri lächelte und antwortete: „Eigentlich habt ihr recht. Schließlich wissen wir ja auch, wie eure Namen sind."

Die Senshi, die zuletzt angegriffen hatte begann: „Sailor Aries." Mehr sagte die junge Frau mit den orangeroten Locken nicht. Auch die anderen nannten lediglich ihre Namen. Sailor Taurii war die Senshi mit den rotbraunen Haaren und die Blonde nannte sich Sailor Librae. Die Senshi mit langen hellbraunen Haaren war Sailor Sagittarii und die dunkelhäutige Sailor Capricornus.

In diesem Moment tauchte Sailor Virgo auf: „Ihr solltet vorsichtiger sein - habt ihr nicht bemerkt, dass ihr beobachtet werdet?"Erschrocken drehten sich die Zodiac-Senshi um.

„Oh, wie furchtbar unhöflich von mir. Jetzt hab ich euch doch einfach beim netten Kennenlernen unterbrochen. Was bin ich doch für ein böser Kerl."

Ein paar Meter über dem Boden schwebte ein junger Mann. Seine Kleidung ähnelte der Endymions, doch sein böser Gesichtsausdruck zeigte sofort, dass er nicht auf unserer Seite stand.

„Wer bist du?"Ich war wohl etwas zu laut gewesen, aber das war mir egal. Schließlich wollte ich wissen, gegen wen ich zu kämpfen hatte.

„Ich hätte mich gleich noch vorgestellt, keine Angst. Ihr sollt schließlich wissen, von wem ihr getötet werdet."Arrogant lachte er auf.

„Ich bin der Jäger des Feuers - Orion!"

„Nein, das kann nicht sein. Niemals." Es war zwar nur ein Flüstern, doch jeder hatte Sailor Aries' Worte gehört. Wieder lachte Orion auf. „Natürlich kann es sein. Glaubst du etwa, nur weil du es nicht wahr haben willst, ist es auch nicht so? Ihr Zodiac-Senshi seid selbst schuld an eurer Lage. Hättet ihr meine Herrin bereits aufgenommen, dann müsstet ihr nicht kämpfen."

Während er gesprochen hatte, war Orion langsam in Richtung Boden geschwebt und stand nun direkt vor uns. „Meine Herrin will euch zwar lebend, aber sie hat nichts davon gesagt, dass ihr auch unverletzt sein sollt."

Mit diesen Worten schleuderte er einen gewaltigen Feuerball auf die Zodiac- Senshi. Die Frauen sprangen geschickt zur Seite. Auch wir anderen gingen in Deckung und schließlich waren alle in Sicherheit.

Alle, bis auf Aries. Sie war vor Entsetzten wie gelähmt und so raste der Feuerball direkt auf sie zu. Librae sprang auf und rannte auf ihre Freundin zu.

„ARIES!!!"

~Fortsetzung folgt~

Anmerkungen:

Tadaaa! Mein Jubiläumskapitel ist fertig. Es gibt mehrere Gründe dafür, dass dieses Kapitel ein 'Jubiläumskapitel' ist. 1. Ich arbeite jetzt seit etwa einem Jahr an dieser Fanfiction, 2. die ersten beiden Zodiac-Senshi geben sich zu erkennen (naja, zumindest eine - bei der anderen wird es erst in Kapitel 8 offiziell), 3. der erste 'Hauptgegner' zeigt sich und 4. es ist das erste Kapitel mit richtigem Cliffhanger *fiesgrins*

Ja, falls es jemandem aufgefallen ist: Nicht alle 8 Zodiacs haben sich vorgestellt, aber das kommt noch ^-^ Ein gewisser Aha-Effekt muss ja dabei sein.

Ein paar Stellen sind vielleicht etwas unklar. Die Sache mit der Eröffnung des Kaufhauses ein halbes Jahr zuvor oder die Erwähnung von Yuriko und Ran zum Beispiel. Ich beziehe mich da auf „Mirai no Star Sheed"und wer es noch nicht gelesen hat, sollte es tun. Spätestens dann in Crystal, der direkten Fortsetzung von Zodiac. Aber bis dahin ist noch etwas Zeit - ich muss ja jetzt erst mal Zodiac fertigschreiben.

Ich weiß, dass Sunlit Garden das Lied von Mikki aus Utena ist - das ganze ist so eine Art Insider-Joke und ich weiß auch, dass es nicht unbedingt in die Sparte Klassik gehört. Mir ist nur leider nichts besseres eingefallen. Für Ideen bin ich immer offen.

Wenn die Senshi und Anja ganz normal von der Todai heimgefahren wären, dan hätte das ganze in etwa so ausgesehen: Todaimae = Bahnhof der Namboku-Linie - fährt bis Azabu-Juuban Hiro-o = Bahnhof der Hibiya-Linie im Stadtteil Hiro-o / hält nahe an der Seishin Women's University Von Azabu-Juuban kommt man über die Oedo-Linie nach Rappongi, dort steigt man in die Hibiya-Linie um und kommt so nach Hiro-o.

Und kurz noch: Ein Genkan ist der Eingangsbereich, in dem die Schuhe abgestellt werden. Aber das wussten die meisten wahrscheinlich schon.