Die vorkommenden Charaktere gehören nicht mir, sondern J. K. Rowling, ich verdiene damit auch kein Geld Ich lasse nur meiner Fantasie freien Lauf.
Amulett des Phönix6. Kapitel – Wächterin
Als Hermione am nächsten Morgen erwachte, stand ihr Entschluss fest. Es war nicht eine Entscheidung, die sie über Nacht getroffen hatte. Sie wusste, seit sie dieses Buch in der Hand gehalten hatte, dass es ihre Aufgabe war, das Amulett wieder zu erwecken.
Schnell stand sie auf und zog sich an. Bevor sie aus dem Zimmer huschte, sucht sie sich noch die benötigten Utensilien, die sie für die Zauber braucht zusammen, dann eilte sie in die große Halle um zu frühstücken. Sie hatte keine Ahnung, wie lange die Zauber dauern würden und ganz bestimmt wollte sie es nicht mit leeren Magen versuchen. Als sie sich an den Gryffindor Tisch setzte waren kaum Schüler anwesend, da die meisten den Sonntag nutzten um sich auszuschlafen.
Sie schlang ihr Frühstück hinunter und verließ die große Halle. Dann holte sie sich das Buch über das Amulett aus der Bücherei. Als sie aus dem Schloss trat, legte sie ihren Mantel um, den ein kalter Wind pfiff. Die Luft war trocken und man konnte schon den nahen Winter riechen.
Sie umrundete Hogwarts und machte sich auf zum Steinkreis. Auf dem Weg dorthin, ließ sie sich alles immer wieder durch den Kopf gehen. Natürlich war es gefährlich. Sie könnte im Zauber hängen bleiben oder sonst etwas könnte schief gehen, aber das Risiko war sie bereit einzugehen. Der Traum gestern Nacht hatte ihr Angst gemacht, ihr aber auch gnadenlos die Augen geöffnet. Sie könnte morgen tot sein, es würde niemanden überraschen, wenn die Todesser schon bald Hogwarts angreifen würden. Ihr war klar, dass Dumbledore und sein Orden alles in ihrer Macht stehende versuchten, aber sie wollte auch etwas tun. Sie wollte nicht immer nur daneben stehen und warten bis jemand anderer etwas tat, Harry zum Beispiel. Er tat wirklich etwas nicht nur hatte er als Kind Voldemort seiner Macht beraubt und war ihm schon einige Male entkommen, nein er führte auch den DA-Club weiter, diesmal mit der Erlaubnis der Schulführung, und er bekam von Dumbledore zusätzlich Unterricht in Okklumentik.
Hermione war so in Gedanken versunken, dass sie beinahe die Abbiegung zum Steinkreis übersehen hätte. Sie bog rechts ab und folgte einem wenig ausgetretenen Weg. Die Steinchen knirschten unter ihren Schuhen, als sie ihr Tempo erhöhte. Ihre Tasche mit den Zauberutensilien klopfte an ihren Oberschenkel. Immer wenn sie den Steinkreis besuchte nahm ihr Tempo auf den letzten Metern automatisch zu, als würde er sie anziehen. Sie taucht in den Wald ein und folgte dem Weg weiter, einen kleinen Hügel hinauf.
Am Steinkreis angekommen, hörte sie das leichte monotone Summen, das sie immer als angenehm empfand. Als würde es ihren Körper durchdringen und ihre Zauberkräfte verstärken. Sie ließ sich in der Mitte der 5 im Kreis aufgestellten hohen Steine nieder und packte ihre Sachen aus. Wenn man unten vorbei kam, konnte man dank dem Kranz aus Bäumen nichts erkennen.
Sie stellte die 3 Kerzen auf, eine in rote, eine in blau und die letzte in grün. Dann legte sie eine Schnurr aus Goldkraut, ein Gewächs, das wie golden in der Sonne schimmerte, um sich und die Kerzen. Sie zog ihren Zauberstab und entzündete die Kerzen, Streichhölzer oder Feuerzeug durfte man nicht benutzen. Dann zerrieb sie die getrockneten Blätter zwischen ihren Händen und ließ sie in die Flammen der Kerzen rieseln. Währendessen murmelte sie die Zaubersprüche, die in dem vor ihr aufgebreiteten Buch standen. Sie hatte noch immer das Summen der Steine, die vor Magie vibrierten, in den Ohren. Von dem verbrannten Kraut stieg ein süßer Duft auf. Als sie ihn einatmete, wurde ihr leicht schwindlig. Vor ihren Augen stieg Nebel auf. Das Summen veränderte sich. Es wurde lauter und kräftiger. Ein anderer Ton mischte sich darunter. Erst leise und kaum vernehmbar, dann würde auch er immer lauter bis er das Summen übertönte. Hermione bemerkte, dass es sich um Phönixgesang handelte. Jetzt war er schon lauter als die Steine. Er war zwar noch immer lieblich und angenehm, aber doch durchdrang er ihren ganzen Körper. Mit Erstaunen sah sie, wie sich der Nebel um sie herum verdichtete und im Kreis zu drehen begann. Immer schneller, bis sie nichts mehr von der Umgebung wahrnehmen konnte. Langsam bekam sie es mit der Angst zu tun. War das richtig oder war sie dabei die Kontrolle zu verlieren. Sie stand hastig auf und drehte den Kopf in alle Richtungen, aber konnte nichts entdecken. Der Gesang wurde immer noch lauter und im gleichen Maße nahm auch das Summen um sie herum und in ihr weiter zu. Der Nebel wirbelte immer schneller, sie wandte sich erneut nach allen Seiten, aber die Welt hörte nicht auf sich zu drehen. Der Gesang wurde noch lauter. Plötzlich schoss ein Strahl vom goldenen Reif in den Himmel.
Langsam löste sich der Nebel auf, der Gesang wurde leiser, das Summen verstummte ganz. Sie konnte das Rauschen des Meeres hören. Der Nebel war nun gänzlich verschwunden und sie erkannte, dass sie in der Nähe einer Klippe stand. Die Sonne schien und der Boden war herrlich grün. Es wehte kaum Wind und die Stimmung war angenehm und friedlich. Sie schaute sich um. Was war passiert, wo war sie hier? fragte sie sich.
Da flog ein Phönix vom Himmel zu ihr herunter. Er hatte ein rotgoldenes Gefieder. Er landete vor ihr und schaut sie mit seinen großen dunklen Augen an.
'Ihr seid gekommen um eine Wächterin des Amuletts des Phönix zu werden?' fragte er sie. Sie war sich sicher, dass er sie das gefragt hatte, nur hatte er seltsamer weise kein Wort gesprochen. Er was mehr so als formte sich die Frage in ihren Gedanken. "Ja, ich will es schützen und nutzen." 'Und Ihr glaubt, Ihr seid dazu fähig?' "Ich weiß, dass ich dazu fähig bin, ich habe meine magischen Kräfte erweitert und fühle mich dazu berufen eine Wächterin zu werden." 'Ja, Ihr seid stark an Geist und Kräften. Nun dann, kommt mit.'
Er erhob sich in die Lüfte und flog zum Schloss, das in der Nähe stand. Das Schoss war ein altes Gemäuer, etwas kleiner als Hogwarts, aber doch ganz ansehnlich. Erst jetzt bemerkte Hermione, dass es sich hier um die Phönixinsel handelte. Schnell folgte sie dem Phönix.
Er wartet nicht auf sie, aber als sie am Schloss ankam, stand das Portal einen Spalt breit offen. Auf dem Boden lag eine Phönixfeder, als würde sie ihr den Weg weisen. Hermoine schob die Tür vollends auf und betrat den schwach erleuchteten Korridor. Sie hatte das Gefühl als hätte sie gerade eine Grenze überquert. Nachdem sie den ersten Schritt gemacht hatte, fiel die Tür hinter ihr ins Schloss. Es erschreckte sie zwar, aber die Neugier trieb sie weiter voran. Im Gang war es viel kälter als draußen in der Sonne. Fröstelnd zog sie sich den Mantel enger um die Schultern. In der Wand war ein Fenster eingelassen und als sie dort vorüber kam, sah sie, dass es mitten in der Nacht zu sein schien und um das Schoss herum ein Sturm tobte. Wie um ihre Feststellung zu bekräftigen, hörte sie einen lauten Donner. Im selben Augenblick vernahm sie den Schrei einer Frau in einem nahegelegenen Zimmer. Ohne lange zu überlegen, griff sie nach ihrem Zauberstab und hastete den Gang entlang. Als sie die Tür aufstieß sah sie wie ein Mann zu Boden stürzte, sie konnte noch das grüne Licht das Todesfluchs sehen. Der Zauberer, der in einen schwarzen Mantel gehüllt war, brach in kaltes Gelächter aus und wandte sich der grüngewandeten Frau zu. Hermione wollte ihr helfen und sagte: "Expelliarmus", aber nichts passierte, keiner der beiden hatte sie auch nur bemerkt.
Da wurde ihr klar, dass es sie nur um eine Erinnerung handeln und niemand sie sehen konnte. Die Frau hatte sich bereits von ihrer Erstarrung befreit, hob ihrerseits den Zauberstab und desappariert. Im selben Augenblick wie die Frau war auch Hermione verschwunden. Als sie das nächste mal die Augen öffnete war sie in einer großen Halle. Die Frau, von der sich Hermione mittlerweile sicher war, dass sie die letzte Wächterin Gloria Gryffindor vor sich hatte, lief auf eine Glaskuppel zu. Mit einem Schwung ihres Zauberstabs verschwand diese und sie nahm das Amulett in die Hände. Kurz danach erschien der Zauberer, im schwarzen Mantel, und wollte auf Gloria losgehen. Als es nicht funktioniert, lachte Gloria kalt auf und erklärte ihm, dass hier nur die Magie der Wächterin wirkte. Dann verfluchte sie ihn und schickte das Amulett auf die Reise, bis es wieder gebraucht würde. Als sie zu Boden fiel, lag ein Lächeln auf ihren Lippen und sie schloss die Augen.
Hermione hatte aus sicherer Entfernung alles wie erstarrt beobachtet. Mit einem mal erschien der Phönix neben ihr. Sie legte ihm eine Hand auf den Kopf und die Welt verschwamm vor ihren Augen.
Als sich Ihre Umgebung wieder verfestigte, war sie wieder außerhalb des Schlosses im Sonnenschein.
Wieder hörte sie die Stimme in ihrem Kopf: 'Ihr habt nun die letzten Minuten der Wächterin Gloria Gryffindor gesehen und wisst wozu das Amulett fähig ist, aber auch was es diejenige kostet, die es benützt. Wollt Ihr es noch immer auf euch nehmen, auch wenn Ihr wisst, dass der Gebrauch euch alle Kräfte kostet, wahrscheinlich sogar euer Leben?' "Ja, das will ich. Gloria hat ihr Leben für die Gemeinschaft geopfert." 'Das hat sie. Sie war eine starke Hexe und doch hat sie nicht überlebt. Nachdem ihr Mann tot war, hat sie das Böse besiegt und ist ihm gefolgt. Seid Ihr euch wirklich sicher, dass Ihr es wollt?' "Ja, jetzt erst Recht. Sollten wir Voldemort so besiegen könne, werde ich es nicht gebrauchen müssen und wenn nicht ist es besser für das Gute zu sterben, als winselnd zu warten bis er uns tötet. Ich will nicht sterben, aber wenn dann will ich, dass mein Tod nicht sinnlos ist."
'Ihr habt edle Gedanken. Nun gut folgt mir!'
Hermione legte erneut ihre Hand auf den Phönix. Ihr kam es vor, als hätte sie den Boden unter den Füßen verloren, sie fühlte wie sie sich immer weiter von der Erde entfernte und sie eine Barriere hinter sich lies. Erneut umgab sie weißer Nebel, der Phönix war nicht mehr in ihrer Nähe. Sie konnte in der Ferne eine goldene Feder leuchten sehen und machte vorschichtig einen Schritt in dies Richtung. Als sie bemerkte, dass sie nicht ins Leere trat, und bewegte sie sich weiter auf das golden Leuchten zu. Dort angekommen, entpupte sich das Leuchten als eine Tür in Form einer Feder und erneut hörte sie die Stimme: 'Dies ist das erst Tor. Ihr müsst nun alles zurücklassen, was Euch an die Erde bindet.' Hermione legte die Tasche ab, die sie noch bei sich trug und der Mantel glitt von ihren Schultern. Zu dem kleinen Haufen kam auch noch ihr Zauberstab. Sie dachte kurz daran, dass sie ihren Zauberstab nicht aus der Hand geben dürfte, aber die Warnungen der Lehrer waren in so weite Ferne gerückt, dass es keine Bedeutung mehr hatte und sie überquerte die Schwelle. Entschlossen schritt sie weiter, auf das nächste Leuchten, das nächst Tor zu.
'Dies ist das zweite Tor. Hier müsst Ihr eure Ängste aufgeben und alles weiter was Euch hindert hindurch zu gehen.' Hermione fragte sich noch, wie sie ihre Ängste aufgeben könnte, als sie auf einmal keine Angst mehr verspürte, das mulmige Gefühl war verschwunden. Sie war hierher gekommen um eine Wächterin zu werden, was konnte ihr schon passieren. Völlig gelöst durchschritt sie auch dieses Tor aus Licht und fühlt sich frei. Sie konnte schon wenige Schritt später das nächste Leuchten erkennen. Sicher ging sie darauf zu und als sie dort ankam hörte sie die Stimme sagen: 'Nun seid Ihr am dritten und letzten Tor. Hier hast du nichts mehr als dein Leben. Wirst du auch das opfern?'
Ihr Leben würde sie auch hergeben. Sie war so weit gekommen, jetzt würde sie ganz bestimmt nicht mehr umkehren. Ich werde jetzt nicht mehr zurückgehen, selbst wenn es mich das Leben kostet, dachte sie und ging auch durch das letzte Tor. Beinahe wäre sie zurück gewichen, als sie die Schwelle überquerte, denn ihr war es, als würde etwas von ihr Besitz ergreifen. Mit ihrer ganzen Konzentration versuchte sie diese andere Macht zurück zu drängen. Sie kämpfte um ihren Geist und konnte ihn wirklich von diesem fremden Einfluss befreien. Wieder hörte sie die Stimme: 'Ihr habt es wahrlich verdient. Ihr seid stark genug. Nun nehmt das Amulett des Phönix an Euch.' Plötzlich spürte sie ein Gewicht in ihren ausgestreckten Händen, die sie nicht einmal bewusst ausgestreckt hatte. Als sie den Blick senkte, sah sie, dass das Amulett in ihren Händen lag. Sie hob es in die Höhe und sprach: "Zu schützen gelobe ich, zu gebrauchen hoffe ich. Ich danke für dein Vertrauen, Ältester der Phönix!" Das Amulett verschwand und auf ihrer Stirn erschien das verschlungene Ornament, das auf dem Amulett abgebildet war.
Plötzlich war es, als würde der Boden unter ihren Füßen aufhören zu existieren und sie fiel, immer weiter. Im Fallen sah sie die Geschichte des Amuletts, wie es entstanden war, wer seine Wächterinnen waren. Alles erschien ihr so klar vor den Augen, als hätte sie es immer gewusst.
Sie schlug die Augen auf und lag in der Mitte des Steinkreises.
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Ich habe ein seltsames Gefühl bei diesem Kapitel. Ob die Stimmung der einzelnen Szenen richtig herüber kommt, weiß ich nicht, aber ich hoffe es gefällt euch.
Ich würde mich über Reviews sehr freuen. Wie immer werden brave Reviewer per e-mail benachrichtigt, wenn es ein neues Kapitel gibt.
eure Sylvie
Ps.: Was haltet ihr von einem R-Rating Kapitel?
