*angestrengt auf den Bildschirm starr, blinzel, noch mal hinguck* Kaum zu fassen, schon sechs Reviews, und alle durchweg supernett! *ggggg* Also an dieser Stelle ganz lieben Dank an Ciriana, Liesel (ich denke noch über das endgültige Genre dieser Geschichte nach *gg*), Sternchen und Mogli theWitch (habe ich dir das Pairing Dumbi/ Minerva echt schmackhaft gemacht? *vor Stolz fast platz* Naja, die Story schreibe ich wirklich gerne *lächelt*)
Disclaimer: Harry Potter und alle Personen und Orte daraus gehören JK Rowling
Kapitel 3 - Die Ankündigung
Der Samstagmorgen brach an, und rings um Hogwarts zog sich eine veränderte Landschaft mit verschneiten Wäldern und weißen Hügeln bis zum fernen Horizont. Über Nacht hatten sich die letzten Wolken verzogen und den Blick auf einen tiefblauen Himmel freigegeben, der sich in weitem Bogen über das Land wölbte. Als in den Schlafsälen der vier Häuser die ersten Schüler verschlafen aus ihren Betten krabbelten und allmählich immer mehr Stimmen die Gemeinschaftsräume und Gänge mit Leben erfüllten, stapfte eine einzelne Person einen schmalen Weg am Rande des Verbotenen Waldes entlang.
Minerva McGonagall hatte sich einen Schal um ihren Kopf gewickelt und hielt die Hände in den Taschen ihres Mantels verborgen, um sie vor der Kälte zu schützen. Im Licht der noch schwachen Morgensonne konnte sie erkennen, wie ihr Atem als kleine Nebelwolke vor ihren Lippen hing, während sie den Pfad entlangging, der sich zwischen einigen kahlen Eichen zum See hinunterschlängelte. Die alten Bäume, deren knorrige Äste dunkel in den Himmel ragten, standen so dicht beisammen, dass sie einer Gruppe frierender Menschen ähnelten, die sich aneinander drängten, um sich gegenseitig die ersehnte Wärme zu spenden.
`Wie ich diese Spaziergänge liebe.´ dachte sie und atmete die Luft in tiefen Zügen ein. `Wie ruhig und friedlich alles daliegt, als ob die Welt noch immer jung wäre.´ Nun, vielleicht war sie es im Grunde genommen auch, wenn man nicht nach menschlichen Maßstäben ging. An diesem Morgen war es, als ob die Zeit nicht ihren gewohnt schnellen Gang gehen würde.Vielmehr erschien sie Minerva wie etwas, das sie mit dem Verlassen des Schlosses hinter sich gelassen hatte.... Schnee knirschte unter ihren Stiefeln, als sie am unteren Ende des Hügels nach rechts abbog und am Ufer des Sees entlangschlenderte. Nachdem das kalte Wetter einige Tage angehalten hatte, waren große Teile der Seeoberfläche bereits vereist, und an den wenigen verbliebenen Stellen, an denen das Wasser noch immer im Sonnenlicht glitzerte, tummelten sich viele der Enten und Gänse, welche nicht- wie andere Arten- im Herbst nach Süden geflogen waren, um erst im kommenden Frühjahr wieder in die heimischen Gefielde zurückzukehren.
Minerva beobachtete die schnatternden Wasservögel eine Weile, während die Sonne über den Hügeln allmählich höherstieg und sie schließlich daran erinnerte, dass es fast Zeit für das Frühstück war. Sie schlang den Schal noch fester um sich, denn sie spürte, dass ihr die Kälte in die Glieder kroch und sie sehnte sich plötzlich nach einer guten Tasse mit heißem Tee.
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"Ich wünsche euch allen einen wunderschönen guten Morgen! "begrüßte Albus Dumbledore die Schüler und Lehrer, nachdem die Große Halle sich allmählich gefüllt und die meisten ihre Plätze eingenommen hatten. Der Schulleiter hatte sich von seinem Platz erhoben, und augenblicklich waren die Gespräche an den Tischen verstummt. Dumbledore schaute gutgelaunt über die Reihen der Schüler und Schülerinnen und hob dann erneut zum Sprechen an. "Wie ihr wisst, ist heute der letzte Tag vor Weihnachten, an dem ihr die Gelegenheit habt, nach Hogsmeade zu gehen und Weihnachtsgeschenke für eure Lieben einzukaufen oder einfach nur die Freuden der "Drei Besen" zu genießen.." Er zwinkerte vergnügt. "Heute morgen ist mir allerdings siedendheiß eingefallen, dass ich seit einigen Tagen bereits versäumt habe, euch noch etwas mitzuteilen, was für eure Einkäufe in Hogsmeade ebenso maßgeblich sein mag. Ich freue mich also sagen zu können, dass dieses Jahr wieder ein Weihnachtsball stattfinden wird, und zwar -"
An dieser Stelle musste Dumbledore kurz absetzen, denn ein Raunen ging durch die Halle. Die meisten Mädchen hatten aufgeregte Gesichter, viele grinsten von einem Ohr zum anderen, und nicht wenige steckten die Köpfe zusammen und begannen leise miteinander zu reden. Viele der Jungen jedoch, besonders die jüngeren unter ihnen, sahen eher betreten drein "Oh nein!" stöhnte Ron, der wie gewöhnlich zwischen Harry und Neville saß und bei Dumbledores Worten auf seinem Sitzplatz zusammenzusacken schien. "Oh ja!" jubelten hingegen Ginny und auch - etwas weniger enthusiastisch - Hermine. Etwas weiter von ihnen entfernt saßen Lavender Brown, Parvati Patel und einige Fünftklässlerinnen mit strahlenden Gesichtern. Harry kratzte sich am Kopf und warf seinem Freund einen Seitenblick zu. "Na ja." sagte er nur . "Sieht so aus, Ron, als ob wir dieses Jahr eine Bewährungschance bekommen ."Er lächelte schief. Der Ausdruck in Rons aber auch Hermines Gesicht sagte ihm, dass sie verstanden, worauf er anspielte. Nur zu lebhaft erinnerten sich alle drei an jenen Ball zwei Jahre zuvor, der besonders für Ron und Harry alles andere als gut gelaufen war.
Dumbledore hatte inzwischen mit einer Handbewegung dafür gesorgt, dass es in der Halle wieder ruhiger geworden war. "Ich denke also", fuhr er lächelnd fort, "dass Hogsmeade heute Nachmittag dem einen oder anderen die Möglichkeit bietet, sich noch rechtzeitig und angemessen für das Fest auszustatten - und ich möchte nicht als altmodisch gelten, wenn ich sage, dass dies erfahrungsgemäß vor allem auf den weiblichen Anteil unter den Schülern zutrifft..." fügte er hinzu, und einige lachten.
An diesem Morgen herrschte beim Frühstück eine ausgelassene Stimmung. An den verschiedenen Tischen wurde fast ausschließlich über den bevorstehenden Ball gesprochen, wobei die Mädchen - wie Dumbledore es vorausgesehen hatte- wesentlich enthusiastischer wirkten als ihre Mitschüler.
"Nun mach nicht so ein Gesicht, Ron." sagte Hermine, während sie sich ein zweites Toast nahm. "Du und Harry werdet dieses Jahr eben nicht mit den Patel - Schwestern auf das Fest gehen. Und außerdem haben dir Fred und George letztes Jahr eine neue Robe geschenkt, so dass du eigentlich - " "Willst du damit sagen, dass ich damals wie eine Vogelscheuche ausgesehen habe?" fragte Ron indigniert, doch Hermine schüttelte den Kopf. " Nein, will ich nicht. Aber ich weiß, dass du dich genauso gefühlt hast. Jedenfalls - dein Kleiderproblem ist gelöst." sagte sie ungeduldig. Ron verzog abschätzig das Gesicht. " Die größere Schwierigkeit ist noch nicht gelöst, nicht wahr, Harry?" murmelte er. Harry biss sich auf die Lippe und schüttelte den Kopf. Hermine warf einen raschen Blick zu Ginny hinüber, bevor sie sich das restliche Toast in den Mund steckte. "Wir sprechen später darüber, ja?" sagte sie undeutlich, und wischte sich den Mund mit einer Serviette ab.
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Wenige Stunden später stand eine höchst ärgerlich aussehende Professor McGonagall in ihrem Büro und hatte die Hände in ihre Hüften gestützt. Mit ihrer Körpergröße und ihren zornig blitzenden Augen wirkte sie recht beeindruckend, und umso mehr, da sie auf den Fußboden hinunterstarrte, wo genau in diesem Augenblick ein sehr verunsichert dreinblickender Hauself namens Dobby saß und sich nervös mit der kleinen, langen Zunge über den Mund fuhr. Seine riesigen Augen schienen noch weiter aus ihren Höhlen herauszutreten als gewöhnlich.
"So, und jetzt will ich genau wissen, wer das getan hat." sagte die Lehrerin scharf. "Und warum. Ich habe dich gerufen, weil du es hauptsächlich bist, der in mein Büro kommt und sich um das Feuer kümmert. " Der Hauself blickte sie mit einem bekümmerten Ausdruck auf seinem runzligen Gesicht an. "Dobby versichert, dass er nach bestem Wissen und Gewissen gehandelt hat." piepste er. "Die Lehrerin muß ihm glauben. Dobby wollte nichts stehlen, bitte, Sie müssen ihm glauben- "Ich darf dies also als Eingeständnis nehmen, dass du es warst, der an meine Schreibtischschubladen und meinen Schrank gegangen ist?" Ihr Blick fixierte seine Augen, und Dobby nickte demütig, seinen Blick nun auf den abgetretenen Teppich gerichtet. Professor McGonagall presste ihre Lippen zusammen. "Hauselfen sollten eigentlich wissen, dass das Privateigentum der Lehrer - und auch der Schüler- nicht angerührt werden darf, Dobby. Dies gehört zu den Richtlinien der Schule und gilt für jeden von uns."
Der kleine Elf kroch noch ein wenig mehr in sich zusammen und jammerte: "Oh, Dobbys Verhalten war falsch, dabei wollte er doch nur dass Büro der Herrin saubermachen. Er wollte seinen Dienst verrichten, und nun ist die Herrin böse auf ihn, weil er ihren Schreibtisch aufgeräumt hat..Dobby dachte, dass bald Weihnachten ist und Dobby etwas mehr arbeiten sollte -"
"Das ist genug." unterbrach ihn Professor Mc Gonagall, doch der erste Ärger in ihrer Stimme war verebbt. Ihr Gesichtsausdruck gewann einen etwas sanfteren Ausdruck. "Ich hoffe sehr, dass so etwas in der Zukunft nicht mehr vorkommt. Ich verstehe es sehr wohl, meine Schränke in Ordnung zu halten. OHNE Hilfe! Und wenn du gerne etwas für Weihnachten tun willst, so gibt es mehr als genug Arbeit, und zwar außerhalb meines Büros." Dobby neigte seinen Kopf. "Sehr wohl, Herrin." quiekte er - offenbar erleichtert, dass die Lehrerin nicht vorhatte, ihn zu bestrafen. "Du kannst jetzt gehen. Ich bin in Eile, und habe noch einiges zu tun."
Wenige Augenblicke später war der Hauself verschwunden - nicht, ohne sich noch einige Male vor ihr verbeugt zu haben. Minerva schüttelte missgelaunt den Kopf und schritt zu ihrem Schreibtisch hinüber, um sich ein letztes Mal zu vergewissern, dass der Hauself nichts durcheinandergebracht oder beschädigt hatte. Schließlich schloss sie die letzte Schublade, richtete sich auf und griff nach ihrem Mantel. Bald würden die Schüler nach Hogsmeade hinüberwandern, und an diesem Wochenende oblag unter anderem auch ihr - gemeinsam mit vier weiteren Lehrern - die Aufsichtspflicht, was einen sehr langen Nachmittag für sie bedeuten würde. Dabei hatte der Morgen so vielversprechend begonnen....
Sie streifte sich den langen, dunklen Mantel über, schlang ihren Schal um den Hals und trat vor den Spiegel. Es mochte daran liegen, dass ihr Büro nach Norden hinausging und dass es das trotz des klaren Himmels eher gedämpfte Licht in ihrem Büro war, dass ihr Gesicht so blass und eingefallen wirken ließ.. Doch die scharfen Züge um ihren Mund, die Schatten unter ihren Augen waren kein optisches Trugbild. Und auch nicht der Ausdruck in ihren Augen. Da war er wieder, jene Stich tief in ihrem Inneren, den sie seit so langer Zeit zu verleugnen versuchte.
` Das junge, dunkelhaarige Mädchen, dass niemals als hübsch gegolten hatte...´ dachte sie und betrachtete das reglose Gesicht, das ihr entgegenschaute. ` Ja, ich war stark . Aber niemals schön. Und jetzt bin ich alt...´ Die Falten, die sich in ihr Gesicht gegraben hatten, würden nie wieder verschwinden Die Farbe ihres Haares verblasste mit jedem Tag mehr. Schwarz wurde zu Grau, und Grau würde - bald, sehr bald - zu Weiß werden.... Sie dachte an die jungen Menschen, die an diesem Nachmittag fröhlich und unbeschwert durch die verschneiten Straßen von Hogsmeade laufen würden, in ihren strahlenden Augen die vorweihnachtliche Freude. Sie dachte an die kleinen Gruppen von Jungen und Mädchen, die sich gewöhnlicherweise in den "Drei Besen" aufwärmten, lachten und Pläne schmiedeten...
Energisch rief sie sich in Erinnerung, dass sie einst eine von ihnen gewesen war. Sie würde nach Hogsmeade gehen, ihren eigenen kleinen Einkauf erledigen und Sorge tragen, dass nichts und niemand diese vorweihnachtliche Idylle stören würde. Sie würde danach ebenfalls in die "Drei Besen" gehen, vielleicht mit Professor Flitwick oder Professor Sprout auf eine schöne Adventszeit anstoßen, über vergangene Zeiten plaudern, und schließlich dafür sorgen, dass ihre Schützlinge pünktlich zum Schloss zurückkehrten. Sie betrachtete sich ein letztes Mal im Spiegel, straffte ihre Schultern und versuchte ein kleines Lächeln.
Es misslang ihr kläglich.
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Gott, mit diesem Kapitel habe ich mich wirklich schwergetan! Nicht, weil ich es nicht mag, sondern weil mir vom Renovieren die Hände wehtun und sie beim Tippen so zittern...*gg*
Im nächsten Kapitel geht es überraschenderweise mit Hogsmeade weiter! Wird Hermine endlich ihren Hintern hochbekommen und hinter ihrer Lehrerin herschnüffeln? Und wer wird im Laufe der Geschichte noch so alles Ärger bekommen? Tihihi....
