Under the ice

Autor: Evala

Teil: (3/?)

Rating: Immer noch nicht wirklich slash aber das kommt noch

Kommentar: Natürlich wieder ein bussi an Cû aber diesmal spreche ich auch eine Widmung aus. Ich widme das Kapitel Keeline, weil sie einen Anteil daran hat und ohne sie wäre es nie fertig geworden. Ok und was diese stillen Menschen draußen vor dem PC angeht. ZWEI Reviews will ich sonst streike ich. Kein weiteres Kapitel ist dann mehr

Legolas lief durch die Massen. Er sah sich nach dem Menschen um. Was hatte der Mensch schon wieder getan? fragte er sich im Stillen. Pfeile flogen durch die Luft. Schreckliches Geschrei war zu hören. Die Schreie verwundeter Menschen. Ungläubig. Verwirrt. Laut, heiser und bald verstummend. Klar von den sanften, melodischen Stimmen der Elben zu unterscheiden. Doch es berührte ihn nicht. Die Spur toter Feinde zog sich noch immer hinter ihm her. Eine Maschine. Immer wieder feuerte er Pfeile ab. Seine Feinde hatten nicht den Hauch einer Chance. Schweiß stand auf seiner Stirn, doch es störte ihn nicht. Seine Lungen brannten, doch es war nicht von Belang. Sein Zopf war aufgegangen. Die langen Haare fielen nass in sein Gesicht. Doch es war ihm egal. Das einzige, was zählte war, das er diese Schlacht gewann. Es war sein Ziel gewesen, als er nach Helms Klamm gekommen war. Es war noch immer sein Ziel, wenn auch aus anderen Gründen. Doch die Überzeugung war da. Sie saß tief. Verwurzelt in seinem Herzen. Hatte er gegenüber von Aragorn auch von Zweifeln gesprochen. Nun waren sie längst beseitigt. Er würde vielleicht hier sterben. Einer der vielen verwirrten, ungläubigen Stimmen sein, die aufschrien und schnell wieder verstummten. Doch es war ihm egal. Seit der Nacht in Lorien störte es ihn nicht mehr. Das Böse würde nicht gewinnen.

Ein Lächeln zog sich über das schöne Gesicht, das vorher keine Gefühlsregung zugelassen hatte. Vielleicht waren die Elben den Sterblichen grade deshalb so unheimlich, weil sie nie Gefühle zeigten. Oh, wie irrten sich die Menschen da. Ein Elb konnte sehr wohl Gefühle zeigen. Denn das Feuer der Leidenschaft brannte auch in den Herzen des unsterblichen Volkes. Nur hatte es selten ein Sterblicher miterlebt. So nahmen sie einfach an, das die Elben zu solchen Dingen nicht fähig seien. Er hatte selbst nicht geglaubt, zu wozu er fähig war. Er war in einem Palast aufgewachsenen, als Sohn eines Königs. Man hatte um Erlaubnis gefragt, ihn berühren zu dürfen. Die einzigen wirklichen Ereignisse in seinem Leben waren die Streitereien mit seinem Bruder gewesen. Er dachte mitleidig an seinen Bruder zurück. Die beiden Brüder waren verschiedener als es wohl möglich war. Zwei Seiten eines Spiegels. Schon ihr Aussehen zog eine deutliche Trennlinie zwischen dem schwarzhaarigen Elben und Legolas.

Doch noch mehr trennte sie ihr Wesen. Während Legolas immer seine Freiheit liebte und so oft wie möglich versuchte, aus dem goldenen Käfigs auszubrechen, liebte sein Bruder das behütete Haus. Auch als Nachricht aus Bruchtal gekommen war, brach nicht der Ältere, sondern Legolas auf. Seit diesem Zeitpunkt hatte sich sein Leben verändert. Sehr sogar. Als er an Veränderungen dachte, fiel ihm sofort der Name Haldir ein. Bei einem zaghaften Berühren der Lippen des jeweils anderen war es nicht geblieben. Noch immer erinnerte sich Legolas daran als wäre es gestern gewesen. Erinnerte sich an Haldirs silbernes Haar. Die kundigen, erfahrenen und gleichzeitig wunderschönen Hände. Graue Augen, in denen man versinken konnte. Haldir hatte etwas getan. Er hatte die Eisschicht durchbrochen. Eine Eisschicht, dicht und vor langer Zeit erbaut. Unerreichbar. Unantastbar. Gefühlslos. Hatte sein sanftes Wesen ans Licht des goldenen Waldes gebracht. Doch gleichzeitig hatte er ihm etwas gezeigt. Leidenschaft. Pure, ungeschminkte Leidenschaft. Süß und verführerisch. Doch heiß wie Feuer. Sie schlummert in jedem und wartet nur auf ein Zeichen. Sie umschlich ihn. Zeigte sich offen. Ihre Fassetten. Schillernd und vielseitig. Oh, ihr Sterblichen wenn ihr wüsstet. Doch auch ihr kennt das Gefühl. Das Gefühl zu schweben. Das Gefühl zu brennen. Das Gefühl nichts anderes zu sein. Nicht anderes als pure Lust. Nichts um dich exsistiert. Alle Sorgen verschwinden. Sie gehen und machen bereitwillig Platz. Für die Leidenschaft. Sie hob ihn in den Himmel. Doch wer herausfordert muss bezahlen. Für alles muss ein Preis gezahlt werden und Legolas wusste nicht, ob er bereit war ihn zu zahlen.