Ort: Ein Apartment in Asakusa zur gleichen Zeit
„Dämliche Hitze!"maulte Hiroji und steckte die Sonnenbrille in seine kurzen schwarzen Haare. Er kam gerade von der Dachterrasse zurück und schloss nun hinter sich die Tür. Ihm war total heiß und seine Wangen schienen zu glühen. Wohl Sonnenbrand, stellte er genervt fest. Am liebsten würde er sich in den Kühlschrank setzen. Dabei trug er doch schon nur noch ein schwarzes Tanktop und eine beige Shorts. Der blonde Drummer grinste in von der Couch aus an „Und das nennt sich Herbst. Wohl so eine Art Goldene Oktobertage!"scherzte Ikemoto von der Couch aus. Auch ihm schien unangenehm warm zu sein. Er hatte seine Schulterlangen Haare schon hochgesteckt – mit einer von Nao's Haarspangen – normalerweise trug er sie immer nur mit einem schwarzen Band zusammengebunden. „Baka! Goldene Oktobertage gibt's doch nur in Deutschland!"gab Hiroji bissig zurück. „Tzzzz selber baka!"murmelte Ikemoto und widmete sich wieder seiner Zeitschrift, welche in seinem Schoß lag. „Wo ist eigentlich Nao?"fragte Seitaro und Ikemoto blickte erneut von seinem Buch auf. Seitaro kam gerade aus dem Bad. Eine lange Strähne seiner rotblonden Haare hing ihm nass ins Gesicht und fiel weich auf seine Schulter. Um die Hüften hatte er sich nur ein weißes Handtuch gewickelt. Ikemoto starrte ihn mit offenem Mund an. Verwirrt schaute er schnell wieder auf seine Zeitschrift und verdeckte mit ein paar Haarsträhnen, die sich aus seiner Frisur gelockert hatten, seine aufsteigende Röte. Als Antwort auf Seitaros Frage zuckte er dennoch kurz mit den Schultern. Hilfe, warum muss er so rumlaufen, dachte er sich nervös. „Sie is auf der Terrasse und pflegt ihren Sonnenbrand! Ich hab's da draußen nicht mehr ausgehalten!"antworte ihm nun Hiroji genervt. „Sei du mal lieber ganz ruhig und schau dich selber an!"lachte Seitaro im Vorbeigehen und schlug seinem Kumpel auf die Schulter. „Au! Lass das!" fluchte Hiroji und hielt sich seine von der Sonne rot gewordene Schulter. Seitaro trat auf dem Balkon leise hinter Nao und beugte sich über den Liegestuhl in welchem sie saß. Sie war braungebrannt. Keine Spur von Sonnenbrand. Aber sie war ja schon immer der etwas dunklere Hauttyp. Ihre langen roten Locken hatte sie mit einem schwarzen Seidenband und kleine schwarzen Spangen nach oben gesteckt. Nur ein paar Strähnen fielen heraus und wellten sich auf ihre Schultern hinunter. Auf ihrer Nase saß eine Sonnenbrille mit dunkelbraunen Gläsern. Eine Brille mit einem neueren Modell. Sportlich. Sie trug einen schwarzen schlichten Bikini. Sie brauchte keine ausgefallene und extravagante Kleidung um gut auszusehen. Schwarz stand ihr perfekt. Neben dem Liegestuhl stand ein kleiner Tisch und auf ihm eins dieser Cocktailgläser mit einem trüben orange-roten Inhalt, wenigen Eiswürfeln und einem schwarzen Strohhalm – doch nicht etwa was Alkoholisches?! Naos Blick war fest auf die Zeilen in ihrem Buch geheftet. Anscheinend war sie gerade bei einer spannenden Szene. Seitaro lächelte. Er wusste dass Nao dieses Buch schon an die hundert Mal gelesen haben musste. Und trotzdem sank sie dabei immer total weg. Es war das Buch welches Nao mit 10 Jahren von ihrer Mutter geschenkt bekommen hatte. Seitaro bemerkt erst jetzt das Nao Kopfhörer in den Ohren hatte. Ihr MD Walkman lang direkt neben ihr. Deswegen hatte sie ihn wohl nicht kommen hören. Wo sie doch sonst immer alles um sich herum wahr nahm. Unerwartet tropfte ein Wassertropfen von Seitaros Haaren genau auf Naos Schulter und bahnte sich augenblicklich seinen Weg ihren Oberarm hinunter. Gebannt beobachtete er den Tropfen wie er langsam über die seidene Haut schlich. Alles schien ihm wie in Zeitlupe. Er ertappte sich dabei wie er gern mit dem Finger die Spur des Tropfens nachfahren würde. Doch Nao quiekte nun erschrocken auf, sah nach oben und blickte genau in Seitaros graue Augen. „Musst du mich immer so erschrecken?! Wegen dir werde ich jetzt wieder ein Jahr früher sterben!" brummte sie aufgefahren und zog ihre Kopfhörer aus den Ohren. „Entschuldige!"lachte er auf „Ich wollte dich nicht erschrecken. Du warst so vertieft in dein Buch, dass ich dich eigentlich gar nicht stören wollte."„Wolltest wohl heimlich spannen, ne?"grinste sie und hatte das eigentlich nur aus Witz gemeint doch Seitaro lief augenblicklich feuerrot an und blickte verlegen zur Seite. „Hey!"giggelte sie „Mach meinen Haaren nicht solche Konkurrenz! Das war doch nur ein Spaß! Oder hast du etwa doch gespannt?"„Ach, Geschwätz!"murmelte Seitaro nun und schaffte es durch gezielte Atemübung seinen Puls und seine Hautfarbe auf ein normales Maß zu bringen. Das Handy auf dem Tischchen neben Nao klingelte und sie nahm ab. „Moshi moshi?!"meldete sie sich knapp. „Oh hallo Seiji! Was gibt's?" Seitaro hörte auf. Seiji war Naos älterer Bruder. Er wohnte in Sydney und war ein bekannter Anwalt. „Übermorgen? Doshite?"hörte Seitaro Nao in den Hörer fragen „In Tokyo?!"Mehr eine Bestätigung denn eine Frage. „Ok! Bye!"Sie legte auf und starrte noch ein paar Sekunden auf ihr Handy. „Mein Bruder..."murmelte sie verwirrt. „Ich weiß das Seiji dein Bruder ist, Nao!" entgegnete Seitaro verwirrt und schüttelte leicht den Kopf. „Was wollte er denn? Er ruft dich doch sonst nie an."Fragte er anschließend. „Er meinte es gibt was Neues über unsere Mutter. Er will sich mit mir treffen. Vor dem Rathaus. Übermorgen."Naos Stimme zitterte ein wenig und ihre hellen violetten Augen verdunkelten sich.
Ort: Hikawa Schrein, später Nachmittag
„Und ihr glaubt also auch dass eine neue Gefahr sehr nahe ist?"„Hattet ihr auch diese Visionen?"„Ist die Gefahr groß?"„Wisst ihr wer unsere Gegner sind?"„Oder müssen wir überhaupt mit neuen Gegnern rechnen?"„Was zum Teufel wollt IHR wieder auf der Erde?!"~~~~~~~~~~ Schweigen ~~~~~~~~~~~ „Was denn?! Schaut mich nicht so vorwurfsvoll an! Diese Frage MUSSTE endlich mal gestellt werden!"brummelte Haruka und verschränkte die Arme vor der Brust. „Danke Haruka! Ähm,... für deine... anscheinend große Besorgnis an diesem Fall!"hüstelte der schwarzhaariger junger Mann mit dem langen Zopf. Harukas Augen waren nur noch Schlitze „Ich dachte wir wären euch endlich los und dann taucht ihr wieder auf! Wir schaffen das auch alleine! Ohne ein paar Möchtegern-Musiker!"„Möchtegern-Musiker??? Ja? Das sagst gerade du, du Möchtegern-Rennfahrerin! Hattest du nicht erst letztens ein Rennen verloren?"Das traf. „Könntet ihr jetzt mal wieder damit aufhören?!" schob sich Michiru zwischen die beiden Freunde die kurz davor waren aufeinander loszugehen. Sie war sich nicht sicher ob der Satz ‚was sich liebt das neckt sich' hier wirklich zutraf. „Seiya! Haruka! Ihr wollt euch doch nicht in der Anwesendheit von Damen prügeln?!"Die anderen lachten. „Also seit ihr hier um uns zu helfen?"fragte Ami die Harukas Vulkanausbruch einfach mal überhörte und sah auf die drei jungen Männer, welche sich zu ihnen gesellt hatten. „Wir werden es jedenfalls versuchen. Unsere Prinzessin ist sehr besorgt. Sie meinte die unsichtbare Gefahr wäre wie eine große Flutwelle die alles verschlingt..."erklärte der weißhaarige Junge – wohl der Jüngste der drei. „Unsichtbar? Sonst hat sie nichts gesagt Yaten? Soll das heißen, dass auch sie nichts Genaues weiß?"schloss Minako aus Yatens Aussage. Betretenes Kopfnicken war die Antwort. „Wir werden mit unserer üblichen Tarnung auf der Erde verborgen bleiben und erst einmal alles beobachten. So lautet unser Befehl. Anscheinend ist gestern wieder etwas auf die Erde eingedrungen. Etwas was stärker war als nur ein einfacher schwarzer Strahl dunkler Energie. Das hat dann wohl auch die Träume verursacht."Erklärte Taiki, der junge Mann mit dem braunen Zopf ihnen. Seine violetten Augen flackerten besorgt. „Heißt das ihr macht wieder Musik?"fragte Usagi plötzlich. Hatte sie alles andere etwa überhört? Und so einer vertraute man die Zukunft der Erde an. Yaten seufzte. Seiya aber nickte lächelnd. „Year! Three Lights are back!" kreischten Minako und Usagi im Chor. "Ich hatte schon gehofft, ihr verschont die Welt mit eurem Gekrächze! Jetzt wo ihr endlich von Platz Eins verschwunden seid." brummelte Haruka eher beiläufig und schaute in den Himmel über den sich nur wenige Wolken zogen. Sonnenstrahlen streichelten ihr Gesicht. Warm, so warm... eine Hand wedelte vor ihrem Gesicht – Idiot! Das war so schön. „Wir sind was?"Haruka blickte in Seiyas Fratze (*tzuahahahaha*). „Verdrängt von Platz Eins!"wiederholte sie mit einem sarkastischen Grinsen und setze hinzu „Die Band heißt Tenshi! Und im Gegensatz zu euch haben die eine wundervolle, hübsche, anmutige Säng... Au! Michiru das war mein Schienbein!"
Ort: Apartment in der Nähe des Denbo-in-Tempels, Asakusa. 14. Oktober früh morgens
„Sieh zu dass du aus dem Bad kommst!"Ikemoto klopfte laut an die Tür. Sie ging auf und Nao trat vor ihn. Im Mund die Zahnbürste, ein verwirrter Blick, verstrubbelte Haare und nur einem dünnen Nachthemd (*was ein Anblick*). „Geht doch!"grummelte Ikemoto „Diese Weiber... also echt! Immer stundenlang im Bad einschließen. Tz tz tz!"Nachdem her hinter sich die Tür geschlossen hatte trat er neben Nao ans Waschbecken wo diese gerade die Zahnpasta aus dem Mund spülte. Er grinste pervers „Da läuft was Weißes deinen Arm hinunter."Nao schaute auf ihren Ellenbogen, guckte Ikemoto unschuldig aus den Augenwinkeln an und wischte sich mit dem Handtuch den Arm ab. Anschließend drückte sie es Ikemoto in die Hand „Wäre ja eher was für dich. Viel Spaß noch! Ich werd mal schauen ob ich es wagen kann die anderen beiden zu wecken. Ansonsten müssen wir wohl heute auf das Photo shooting verzichten."Sie grinste und trottete aus dem Band – allerdings nicht ohne gegen den Türpfosten zu laufen (*au* das passiert mir immer~~~ ^^;). Als Nao in das Zimmer von Hiroji kam war sein Bett bereits verlassen. Sie sah sich um und entdeckte ihn auf seinem Balkon, eine Zigarette in seiner linken Hand. Er schien völlig weggetreten zu sein. Sein Blick war auf die Ferne gerichtet. Nao trat hinter ihn „Morgen Hiroji! Was ist mit dir?"Erst nach einiger Zeit registrierte er Nao die sich neben ihn gestellt hatte. „Ah guten Morgen! Hm... ich denk nur nach. Die Gefahr ist eigentlich immer da. Nur haben wir seit Vorgestern nichts mehr davon mitbekommen. Das beruhigt mich zwar, aber je länger es dauert, desto stärker wird wohl der Angriff sein. Oder ist es vielleicht wieder verschwunden? Oder hat es sich doch eines Körpers bemächtigt und wartet nur darauf uns anzugreifen?!"nach dem letzten Zug – einen Millimeter vor dem Filter (wir wissen ja „ab dem Filter wird's milder") – drückte er seinen Zigarettenstummel auf dem Geländer neben sich aus und schnippte ihn im weiten Bogen hinunter. Nao sah der Kippe noch einen Moment nach „Sag mal, wolltest du nicht aufhören mit Rauchen?!"Mit den Worten drehte sie sich um und ging wieder ins Zimmer. Allerdings drehte sie sich dann doch noch einmal um „Beeil dich! Das Shooting ist in einer Stunde!"Damit verließ sie sein Zimmer. Hiroji griff erneut nach einer Zigarette. Sie ging weiter zu Seitaros Zimmer. Aber auch nach mehrmaligem Klopfen öffnete der Keyboarder nicht die Tür. Bei Seitaro wollte Nao nicht einfach ins Zimmer spazieren, wie sie es bei Hiroji immer tat. Er war der Älteste. Irgendwie gehörte sich das nicht, oder war es eher die Tatsache dass sie Seitaro nicht in noch eine prekäre Lage bringen wollte?! Sie klopfte abermals. Als er immer noch nicht öffnete, drückte sie die Türklinke leicht hinunter. Normalerweise schloss Seitaro die Tür nachts immer ab, also machte sich Nao nicht zu große Hoffnungen, dass sie einfach so hineinspazieren konnte. Doch die Tür ließ sich mühelos öffnen. Beim Eintreten klopfte sie abermals und rief umsichtig seinen Namen (wie rücksichtsvoll~~~ wohl verklemmt die Gute *g*). Aber immer noch keine Reaktion. Nun stand sie fast mitten im Zimmer. Das Bett war leer. Sie schüttelte den Kopf. Alle so ruhelos heute... Normalerweise schliefen die alle bis Mittag – wenn Nao sie nicht weckte. Erst jetzt vernahm sie das Rauschen der Dusche. Seitaro hatte ein eigenes Bad zu welchem man nur durch sein Zimmer gelangte. „Hm... und ich dacht schon er wäre spurlos verschwunden."Grinste sie in sich hinein. Sie ging zu der weißen Badtüre und klopfte an. Kurz darauf wurde das Wasser abgestellt. „Was is?!"kam es von innen. „Beeil dich, ja?! Wir müssen spätestens in einer Stunde da sein!"„Schon klar!". Heute hat er wohl gute Laune, dachte Nao. So knapp war er noch nie angebunden. Wahrscheinlich schlecht geträumt. Nao verließ wieder das Zimmer. „Ich glaub ich weck die in Zukunft nicht mehr..." brummelte sie vor sich hin. Seit der Anruf von ihrem Bruder kam war Seitaro so knapp angebunden. Er war eigentlich ein sehr angenehmer Kumpel – oder eher wie ein typischer älterer Bruder. Immer für Nao da. Aber er mochte ihren Bruder nicht und wohl auch die Tatsache dass sie sich morgen mit ihm Treffen würde. Er würde mitkommen. Das war sicher. Seitaro würde Nao nicht eine Sekunde mit ihrem Bruder alleine lassen. Nicht nachdem das damals passiert war.
„Dämliche Hitze!"maulte Hiroji und steckte die Sonnenbrille in seine kurzen schwarzen Haare. Er kam gerade von der Dachterrasse zurück und schloss nun hinter sich die Tür. Ihm war total heiß und seine Wangen schienen zu glühen. Wohl Sonnenbrand, stellte er genervt fest. Am liebsten würde er sich in den Kühlschrank setzen. Dabei trug er doch schon nur noch ein schwarzes Tanktop und eine beige Shorts. Der blonde Drummer grinste in von der Couch aus an „Und das nennt sich Herbst. Wohl so eine Art Goldene Oktobertage!"scherzte Ikemoto von der Couch aus. Auch ihm schien unangenehm warm zu sein. Er hatte seine Schulterlangen Haare schon hochgesteckt – mit einer von Nao's Haarspangen – normalerweise trug er sie immer nur mit einem schwarzen Band zusammengebunden. „Baka! Goldene Oktobertage gibt's doch nur in Deutschland!"gab Hiroji bissig zurück. „Tzzzz selber baka!"murmelte Ikemoto und widmete sich wieder seiner Zeitschrift, welche in seinem Schoß lag. „Wo ist eigentlich Nao?"fragte Seitaro und Ikemoto blickte erneut von seinem Buch auf. Seitaro kam gerade aus dem Bad. Eine lange Strähne seiner rotblonden Haare hing ihm nass ins Gesicht und fiel weich auf seine Schulter. Um die Hüften hatte er sich nur ein weißes Handtuch gewickelt. Ikemoto starrte ihn mit offenem Mund an. Verwirrt schaute er schnell wieder auf seine Zeitschrift und verdeckte mit ein paar Haarsträhnen, die sich aus seiner Frisur gelockert hatten, seine aufsteigende Röte. Als Antwort auf Seitaros Frage zuckte er dennoch kurz mit den Schultern. Hilfe, warum muss er so rumlaufen, dachte er sich nervös. „Sie is auf der Terrasse und pflegt ihren Sonnenbrand! Ich hab's da draußen nicht mehr ausgehalten!"antworte ihm nun Hiroji genervt. „Sei du mal lieber ganz ruhig und schau dich selber an!"lachte Seitaro im Vorbeigehen und schlug seinem Kumpel auf die Schulter. „Au! Lass das!" fluchte Hiroji und hielt sich seine von der Sonne rot gewordene Schulter. Seitaro trat auf dem Balkon leise hinter Nao und beugte sich über den Liegestuhl in welchem sie saß. Sie war braungebrannt. Keine Spur von Sonnenbrand. Aber sie war ja schon immer der etwas dunklere Hauttyp. Ihre langen roten Locken hatte sie mit einem schwarzen Seidenband und kleine schwarzen Spangen nach oben gesteckt. Nur ein paar Strähnen fielen heraus und wellten sich auf ihre Schultern hinunter. Auf ihrer Nase saß eine Sonnenbrille mit dunkelbraunen Gläsern. Eine Brille mit einem neueren Modell. Sportlich. Sie trug einen schwarzen schlichten Bikini. Sie brauchte keine ausgefallene und extravagante Kleidung um gut auszusehen. Schwarz stand ihr perfekt. Neben dem Liegestuhl stand ein kleiner Tisch und auf ihm eins dieser Cocktailgläser mit einem trüben orange-roten Inhalt, wenigen Eiswürfeln und einem schwarzen Strohhalm – doch nicht etwa was Alkoholisches?! Naos Blick war fest auf die Zeilen in ihrem Buch geheftet. Anscheinend war sie gerade bei einer spannenden Szene. Seitaro lächelte. Er wusste dass Nao dieses Buch schon an die hundert Mal gelesen haben musste. Und trotzdem sank sie dabei immer total weg. Es war das Buch welches Nao mit 10 Jahren von ihrer Mutter geschenkt bekommen hatte. Seitaro bemerkt erst jetzt das Nao Kopfhörer in den Ohren hatte. Ihr MD Walkman lang direkt neben ihr. Deswegen hatte sie ihn wohl nicht kommen hören. Wo sie doch sonst immer alles um sich herum wahr nahm. Unerwartet tropfte ein Wassertropfen von Seitaros Haaren genau auf Naos Schulter und bahnte sich augenblicklich seinen Weg ihren Oberarm hinunter. Gebannt beobachtete er den Tropfen wie er langsam über die seidene Haut schlich. Alles schien ihm wie in Zeitlupe. Er ertappte sich dabei wie er gern mit dem Finger die Spur des Tropfens nachfahren würde. Doch Nao quiekte nun erschrocken auf, sah nach oben und blickte genau in Seitaros graue Augen. „Musst du mich immer so erschrecken?! Wegen dir werde ich jetzt wieder ein Jahr früher sterben!" brummte sie aufgefahren und zog ihre Kopfhörer aus den Ohren. „Entschuldige!"lachte er auf „Ich wollte dich nicht erschrecken. Du warst so vertieft in dein Buch, dass ich dich eigentlich gar nicht stören wollte."„Wolltest wohl heimlich spannen, ne?"grinste sie und hatte das eigentlich nur aus Witz gemeint doch Seitaro lief augenblicklich feuerrot an und blickte verlegen zur Seite. „Hey!"giggelte sie „Mach meinen Haaren nicht solche Konkurrenz! Das war doch nur ein Spaß! Oder hast du etwa doch gespannt?"„Ach, Geschwätz!"murmelte Seitaro nun und schaffte es durch gezielte Atemübung seinen Puls und seine Hautfarbe auf ein normales Maß zu bringen. Das Handy auf dem Tischchen neben Nao klingelte und sie nahm ab. „Moshi moshi?!"meldete sie sich knapp. „Oh hallo Seiji! Was gibt's?" Seitaro hörte auf. Seiji war Naos älterer Bruder. Er wohnte in Sydney und war ein bekannter Anwalt. „Übermorgen? Doshite?"hörte Seitaro Nao in den Hörer fragen „In Tokyo?!"Mehr eine Bestätigung denn eine Frage. „Ok! Bye!"Sie legte auf und starrte noch ein paar Sekunden auf ihr Handy. „Mein Bruder..."murmelte sie verwirrt. „Ich weiß das Seiji dein Bruder ist, Nao!" entgegnete Seitaro verwirrt und schüttelte leicht den Kopf. „Was wollte er denn? Er ruft dich doch sonst nie an."Fragte er anschließend. „Er meinte es gibt was Neues über unsere Mutter. Er will sich mit mir treffen. Vor dem Rathaus. Übermorgen."Naos Stimme zitterte ein wenig und ihre hellen violetten Augen verdunkelten sich.
Ort: Hikawa Schrein, später Nachmittag
„Und ihr glaubt also auch dass eine neue Gefahr sehr nahe ist?"„Hattet ihr auch diese Visionen?"„Ist die Gefahr groß?"„Wisst ihr wer unsere Gegner sind?"„Oder müssen wir überhaupt mit neuen Gegnern rechnen?"„Was zum Teufel wollt IHR wieder auf der Erde?!"~~~~~~~~~~ Schweigen ~~~~~~~~~~~ „Was denn?! Schaut mich nicht so vorwurfsvoll an! Diese Frage MUSSTE endlich mal gestellt werden!"brummelte Haruka und verschränkte die Arme vor der Brust. „Danke Haruka! Ähm,... für deine... anscheinend große Besorgnis an diesem Fall!"hüstelte der schwarzhaariger junger Mann mit dem langen Zopf. Harukas Augen waren nur noch Schlitze „Ich dachte wir wären euch endlich los und dann taucht ihr wieder auf! Wir schaffen das auch alleine! Ohne ein paar Möchtegern-Musiker!"„Möchtegern-Musiker??? Ja? Das sagst gerade du, du Möchtegern-Rennfahrerin! Hattest du nicht erst letztens ein Rennen verloren?"Das traf. „Könntet ihr jetzt mal wieder damit aufhören?!" schob sich Michiru zwischen die beiden Freunde die kurz davor waren aufeinander loszugehen. Sie war sich nicht sicher ob der Satz ‚was sich liebt das neckt sich' hier wirklich zutraf. „Seiya! Haruka! Ihr wollt euch doch nicht in der Anwesendheit von Damen prügeln?!"Die anderen lachten. „Also seit ihr hier um uns zu helfen?"fragte Ami die Harukas Vulkanausbruch einfach mal überhörte und sah auf die drei jungen Männer, welche sich zu ihnen gesellt hatten. „Wir werden es jedenfalls versuchen. Unsere Prinzessin ist sehr besorgt. Sie meinte die unsichtbare Gefahr wäre wie eine große Flutwelle die alles verschlingt..."erklärte der weißhaarige Junge – wohl der Jüngste der drei. „Unsichtbar? Sonst hat sie nichts gesagt Yaten? Soll das heißen, dass auch sie nichts Genaues weiß?"schloss Minako aus Yatens Aussage. Betretenes Kopfnicken war die Antwort. „Wir werden mit unserer üblichen Tarnung auf der Erde verborgen bleiben und erst einmal alles beobachten. So lautet unser Befehl. Anscheinend ist gestern wieder etwas auf die Erde eingedrungen. Etwas was stärker war als nur ein einfacher schwarzer Strahl dunkler Energie. Das hat dann wohl auch die Träume verursacht."Erklärte Taiki, der junge Mann mit dem braunen Zopf ihnen. Seine violetten Augen flackerten besorgt. „Heißt das ihr macht wieder Musik?"fragte Usagi plötzlich. Hatte sie alles andere etwa überhört? Und so einer vertraute man die Zukunft der Erde an. Yaten seufzte. Seiya aber nickte lächelnd. „Year! Three Lights are back!" kreischten Minako und Usagi im Chor. "Ich hatte schon gehofft, ihr verschont die Welt mit eurem Gekrächze! Jetzt wo ihr endlich von Platz Eins verschwunden seid." brummelte Haruka eher beiläufig und schaute in den Himmel über den sich nur wenige Wolken zogen. Sonnenstrahlen streichelten ihr Gesicht. Warm, so warm... eine Hand wedelte vor ihrem Gesicht – Idiot! Das war so schön. „Wir sind was?"Haruka blickte in Seiyas Fratze (*tzuahahahaha*). „Verdrängt von Platz Eins!"wiederholte sie mit einem sarkastischen Grinsen und setze hinzu „Die Band heißt Tenshi! Und im Gegensatz zu euch haben die eine wundervolle, hübsche, anmutige Säng... Au! Michiru das war mein Schienbein!"
Ort: Apartment in der Nähe des Denbo-in-Tempels, Asakusa. 14. Oktober früh morgens
„Sieh zu dass du aus dem Bad kommst!"Ikemoto klopfte laut an die Tür. Sie ging auf und Nao trat vor ihn. Im Mund die Zahnbürste, ein verwirrter Blick, verstrubbelte Haare und nur einem dünnen Nachthemd (*was ein Anblick*). „Geht doch!"grummelte Ikemoto „Diese Weiber... also echt! Immer stundenlang im Bad einschließen. Tz tz tz!"Nachdem her hinter sich die Tür geschlossen hatte trat er neben Nao ans Waschbecken wo diese gerade die Zahnpasta aus dem Mund spülte. Er grinste pervers „Da läuft was Weißes deinen Arm hinunter."Nao schaute auf ihren Ellenbogen, guckte Ikemoto unschuldig aus den Augenwinkeln an und wischte sich mit dem Handtuch den Arm ab. Anschließend drückte sie es Ikemoto in die Hand „Wäre ja eher was für dich. Viel Spaß noch! Ich werd mal schauen ob ich es wagen kann die anderen beiden zu wecken. Ansonsten müssen wir wohl heute auf das Photo shooting verzichten."Sie grinste und trottete aus dem Band – allerdings nicht ohne gegen den Türpfosten zu laufen (*au* das passiert mir immer~~~ ^^;). Als Nao in das Zimmer von Hiroji kam war sein Bett bereits verlassen. Sie sah sich um und entdeckte ihn auf seinem Balkon, eine Zigarette in seiner linken Hand. Er schien völlig weggetreten zu sein. Sein Blick war auf die Ferne gerichtet. Nao trat hinter ihn „Morgen Hiroji! Was ist mit dir?"Erst nach einiger Zeit registrierte er Nao die sich neben ihn gestellt hatte. „Ah guten Morgen! Hm... ich denk nur nach. Die Gefahr ist eigentlich immer da. Nur haben wir seit Vorgestern nichts mehr davon mitbekommen. Das beruhigt mich zwar, aber je länger es dauert, desto stärker wird wohl der Angriff sein. Oder ist es vielleicht wieder verschwunden? Oder hat es sich doch eines Körpers bemächtigt und wartet nur darauf uns anzugreifen?!"nach dem letzten Zug – einen Millimeter vor dem Filter (wir wissen ja „ab dem Filter wird's milder") – drückte er seinen Zigarettenstummel auf dem Geländer neben sich aus und schnippte ihn im weiten Bogen hinunter. Nao sah der Kippe noch einen Moment nach „Sag mal, wolltest du nicht aufhören mit Rauchen?!"Mit den Worten drehte sie sich um und ging wieder ins Zimmer. Allerdings drehte sie sich dann doch noch einmal um „Beeil dich! Das Shooting ist in einer Stunde!"Damit verließ sie sein Zimmer. Hiroji griff erneut nach einer Zigarette. Sie ging weiter zu Seitaros Zimmer. Aber auch nach mehrmaligem Klopfen öffnete der Keyboarder nicht die Tür. Bei Seitaro wollte Nao nicht einfach ins Zimmer spazieren, wie sie es bei Hiroji immer tat. Er war der Älteste. Irgendwie gehörte sich das nicht, oder war es eher die Tatsache dass sie Seitaro nicht in noch eine prekäre Lage bringen wollte?! Sie klopfte abermals. Als er immer noch nicht öffnete, drückte sie die Türklinke leicht hinunter. Normalerweise schloss Seitaro die Tür nachts immer ab, also machte sich Nao nicht zu große Hoffnungen, dass sie einfach so hineinspazieren konnte. Doch die Tür ließ sich mühelos öffnen. Beim Eintreten klopfte sie abermals und rief umsichtig seinen Namen (wie rücksichtsvoll~~~ wohl verklemmt die Gute *g*). Aber immer noch keine Reaktion. Nun stand sie fast mitten im Zimmer. Das Bett war leer. Sie schüttelte den Kopf. Alle so ruhelos heute... Normalerweise schliefen die alle bis Mittag – wenn Nao sie nicht weckte. Erst jetzt vernahm sie das Rauschen der Dusche. Seitaro hatte ein eigenes Bad zu welchem man nur durch sein Zimmer gelangte. „Hm... und ich dacht schon er wäre spurlos verschwunden."Grinste sie in sich hinein. Sie ging zu der weißen Badtüre und klopfte an. Kurz darauf wurde das Wasser abgestellt. „Was is?!"kam es von innen. „Beeil dich, ja?! Wir müssen spätestens in einer Stunde da sein!"„Schon klar!". Heute hat er wohl gute Laune, dachte Nao. So knapp war er noch nie angebunden. Wahrscheinlich schlecht geträumt. Nao verließ wieder das Zimmer. „Ich glaub ich weck die in Zukunft nicht mehr..." brummelte sie vor sich hin. Seit der Anruf von ihrem Bruder kam war Seitaro so knapp angebunden. Er war eigentlich ein sehr angenehmer Kumpel – oder eher wie ein typischer älterer Bruder. Immer für Nao da. Aber er mochte ihren Bruder nicht und wohl auch die Tatsache dass sie sich morgen mit ihm Treffen würde. Er würde mitkommen. Das war sicher. Seitaro würde Nao nicht eine Sekunde mit ihrem Bruder alleine lassen. Nicht nachdem das damals passiert war.
