Ort: Photostudio in Shinjuku, früher Vormittag.

Nao sah auf ihre Uhr. Der große Zeiger schob sich auf 10 vor 10. „Wir sind zu spät! Kannst du mir verraten, was du so lange unter der Dusche getrieben hast, Seitaro?!"Hiroji lachte daraufhin pervers. „Baka!"kam es sofort von Seitaro „Kindskopf! Ich war nur etwas in Gedanken..."verlegen schaute er Nao an. Sie schien sofort zu erahnen wo er mit den Gedanken gewesen war. Dann lächelte sie plötzlich „Mach dir mal keine so großen Gedanken, ja?! Das mit Seiji wird schon gut gehen!"Seitaro nickte nur leicht. Sie gingen den Gang entlang. Nao vorneweg. Die Schritte waren auf dem Teppichboden nur dumpf zu hören. Nach der nächsten Ecke wäre das Studio, wo heute die Aufnahmen gemacht würden. Wieder stundenlang für ein paar Aufnahmen. Aber Nao schien selbst das Spaß zu machen. Sie bogen um die Ecke als plötzlich drei junge Männer vor ihnen standen – mitten im Gang. Irgendwie schienen sie fehl am Platz und unschlüssig. Sie hatten lange Zöpfe und jeder eine andere Haarfarbe. Nao und ihre Freunde gingen im Bogen um die drei herum die dastanden und anscheinend diskutierten. Gerade wollten sie den Raum zum Studio betreten, als is zurückgehalten wurden. Der schwarzhaarige sprach sie an „Entschuldigt bitte. Aber wisst ihr vielleicht wo wir Miamoto Tsukihara finden? Er ist Photograph."Nao lächelte „Also wenn er nicht schon weg ist, weil wir zu spät sind, findet ihr ihn sicher hier in 302." Damit zeigte sie auf die Tür hinter sich, lächelte noch einmal und betrat das Studio zusammen mit ihren Freunden. Kurz darauf kamen auch die drei jungen Männer rein. „Meine Güte, da seid ihr ja endlich! Eine Dreiviertelstunde zu spät. Und die Three Lights habt ihr auch gleich mitgebracht. Schön, schön... Bitte sagt mir, dass diese Drei der Grund für eure Verspätung sind. Oder war es etwas so simples wie Stau? Oder doch etwas Absurdes? Was gefällt euch mehr? Ist der Fuji wieder ausgebrochen? Ihr habt euch hier verlaufen? Oder hat sich der Chauffeur verfahren? Es hat angefangen zu schneien? Sagt mir den Grund. Ihr seid doch sonst immer so zuverlässig!"begrüßte sie nun Miamoto auf seine üblich sarkastische Weise und ging auf sie zu. Nao winkte ab „Konnichiwa Miamoto-san! Sumimasen! Nichts der Gleichen. Ein gewisser Takabe-san hatte das Bedürfnis nach einer ausführlichen Dusche. Leider hat es dann etwas gedauert, bis er wieder getrocknet war. Wir mussten ihn noch kurz zum Trocknen aufhängen."Antworte Nao auf ihre schlagfertige Art. Miamoto musste lächeln. Wirklich, die Kleine gefiel ihm. Und mit ihr zu arbeiten war immer wieder ein Vergnügen der ganz besonderen Art. „So, dann können wir ja anfangen, oder?"äußerte Miamoto, der keine weitere Zeit mehr vergeuden wollte, lächelnd. „Ähm, entschuldigen sie bitte Miamoto-san."Nao und ihre Truppe drehten sich um. Die drei von vorhin hatten sie schon wieder ganz vergessen. „Ach ja..." setzte Miamoto zerstreut an. Anscheinend hatte auch er in seinem ganzen Eifer die Leute vergessen. „Nao, die Three Lights sind heute hier weil ich ihren und euren Phototermin ein bisschen verbinden möchte. Ich hatte es dir noch nicht gesagt weil ich es auch erst heute Morgen erfahren habe. Wir möchten ein paar Photos mit beiden Gruppen machen, deswegen habe ich sie kurzfristig herbestellt. Die Bilder kommen dann in die ‚Arena 37c', was du sicher schon an der Anwesenheit von Misato-san bemerkt hast."Misato-san, eine Reporterin von der ‚Arena 37c', begrüßte die Gruppe und auch die Three Lights kurz. Auch ihr war es ein Vergnügen wieder mit Nao zu arbeiten. Und dass die Three Lights auch endlich wieder Musik machten und sie dafür den ersten Artikel schreiben durfte war für sie das Highlight in diesem Quartal. Hiroji stupste Nao von hinten an „Du sag mal... die Three Lights... sind das nicht die, die wir von Platz 1 gekickt haben?!" ~~~~~~Schweigen~~~~~ Nao hustete verlegen. Hätte Hiroji das nicht auch leise sagen können?! Ikemoto fiel es schwer nicht laut loszulachen und verkniff es sich indem er sich auf den Daumen biss. Seitaro schaute scheinbar interessiert die weiße Wand an. „Ahhhh!"kam es plötzlich von dem kleinsten der Three Lights „Dann bist du die, von der Haruka so begeistert ist. Die wundervolle, hübsche und anmutige Sängerin."Er grinste als er Haruka zitierte. „Na ja, Geschmack hat sie, das muss man ihr lassen." Lächelte der schwarzhaarige nun und ergänzte „Ich bin Seiya Kou. Der Leadsänger von uns Three Lights. Und das sind Yaten"er zeigte auf den Kleinsten „und Taiki."wobei er auf den Größten mit den braunen Haaren zeigte „Freut mich euch kennen zu lernen."Nun streckte er Nao die Hand entgegen und lächelte erneut. Nao ergriff die Hand „Freut mich auch! Ich bin Nao Gushiken."Sie ließ die Hand wieder los und schüttelte die der anderen beiden auch. „Mein Name ist Seitaro. Ich singe ebenfalls und spiele Keyboard."Meinte Seitaro knapp und schüttelte nun ebenfalls die Hände der drei. „Ich heiße Ikemoto und spiele die Drums."Er ging einen Schritt auf Seiya zu und schüttelte ihm die Hand, den anderen beiden nickte er kurz zu. Wieder eine Runde Schweigen. Nao kniff Hiroji in den Arm. „Hiroji! - Guitar"meinte er kurz und dann „Können wir jetzt mit arbeiten anfangen? Nicht dass uns die Three Lights wieder einholen."Mit diesen Worten ging er zu Misato. Ikemoto schüttelte den Kopf „Was hat er denn jetzt wieder?! Unhöflich!"Seiya grinste „Schon gut, das sind wir schon gewöhnt. Eine Freundin reagiert auch immer so auf uns."„Wenn du Haruka meinst... sie reagiert besonders auf dich so."stichelte Yaten. „Ach, diese Möchtegern- Rennfahrerin..."Seiya winkte ab. „Haruka? Tenou Haruka? Ihr kennt sie?" hackte Nao dazwischen. „Wer ist denn das?"fragte jetzt auch Seitaro. „Ja, wir kennen sie – beruflich – sozusagen."Er grinste „Und woher kennst du sie?!"frage Seiya nun. „Kennen ist übertrieben. Bin ihr nur einmal begegnet. Ich bin diejenige, die sie zur – wie sagt ihr – ‚Möchtegern- Rennfahrerin' gemacht hat?! Wobei ich absolut nicht finde, dass sie das ist. Im Gegenteil! She's fantastic!"damit drehte sich Nao zu Miamoto um, der ihr schon die ganze Zeit auf die Schulter tippte. Das Shooting verlief ruhig. Die Aufnahmen wurden von allen Seiten wie immer professionell erledigt und dauerten somit auch nicht ausnehmend lange. Zumindest nicht länger als sonst auch. Nach ein paar Stunden war alles schon wieder vorbei und Ikemotos Magen knurrte hörbar für alle „Na hört mal. Keine Pause, nichts zu essen... und ich bin noch im Wachstum."Grinste er verlegen und sorgte somit für einen Lacher. „Da könnte man Abhilfe schaffen. Wir kennen hier in der Nähe ein kleines Café. Das ‚Crown'. Die haben guten Erdbeerkuchen. Wir wollten uns da mit ein paar Freunden treffen. Also wenn ihr Lust habt, könnt ihr gerne mitkommen."Schlug Seiya vor. Hiroji winkte ab „Arigato aber ich denke ich werde schon mal ins Apartment zurückfahren."„Ich komme gerne mit. Und ihr?"Nao schaute auf Seitaro und Ikemoto. Seitaro nickte, er würde Nao nicht einfach mit diesen Kerlen alleine lassen. Aber Ikemoto schüttelte ebenfalls den Kopf „Danke für den Vorschlag. Aber ich denke mit Erdbeerkuchen werde ich meinen Hunger nicht stillen können. Ich koch mir was daheim. Sumimasen!"er lächelte entschuldigend.

Kurz darauf gingen sie auch schon ins ‚Crown'. Es war tatsächlich ein hübsches Café. „Seiyaaaaaa!"kam es laut aus einer Ecke. Dort saß eine Herde Mädels die Nao irgendwie bekannt vorkam. „Hilfe! Wer sind die denn?!" flüsterte ihr Seitaro ins Ohr. „Ich hab die schon mal bei der Rennstrecke gesehen. Erst letztens. Sind wohl die, mit denen sich die Three Lights treffen wollten."Schloss sie daraus, dass Seiya und die anderen beiden zielstrebig auf die Gruppe von sieben Mädchen und einem jungen Mann zugingen. Unter ihnen allen erkannte sie auch Haruka wieder. „Schrei doch nicht so Bunny!"brummelte Seiya sie an als sie zu dem großen Tisch kamen. Ami tippte Rei auf die Schulter „Siehst du was ich sehe?!"Rei nickte nur stumm und schaute auf Seitaro und Nao. „Ähm, hallo! Wir wollen euch nicht stören. Wir haben die Three Lights beim Shooting kennen gelernt und die drei haben uns freundlicherweise dieses Café empfohlen. Ich hoffe wir stören euch nicht."Höflich wie immer, dachte Seitaro als er Nao so zuhörte. „Nein, nein! Ihr stört uns nicht! Setzt euch doch!"mit diesen Worten zog Minako Seitaro auf den Platz neben sich – noch bevor sich Yaten dort hinsetzen konnte. „Ich heiße Minako!"stellte sie sich kurz vor und hielt Seitaros Arm weiterhin fest umklammert. Nao sah wie Seitaros Mundwinkel anfing unnatürlich zu zucken. „Wir kennen uns von der Rennstrecke, hab ich recht?"lächelte Nao die Mädels an und setzte sich neben Haruka. Neben sie setzte sich nun Seiya. „Oh, die Möchtegern- Rennfahrerin ist ja auch dabei!"stichelte Seiya sofort los. Ami unterhielt sich mit Taiki und Yaten versuchte den Fragen von Makoto und Rei stand zu halten. Während Usagi völlig mit ihrem Mamoru beschäftigt war. „Halt bloß die Klappe du Möchtegern-Sänger!"konterte Haruka nun. „Olala! Ihr schein gute Freunde zu sein, wie ich merke."Nao lächelte Haruka an. „Von wegen!" knurrte Haruka. Erst jetzt fiel Nao das türkishaarige Mädchen neben Haruka auf. „Entschuldigen Sie. Aber sind Sie nicht Kaiou Michiru? Die Violinistin?"Michiru lächelte „Ja, die bin ich."Nickte Michiru. „Freut mich Sie kennen zu lernen! Ich habe viel von Ihnen gehört und auch schon gelesen. Sie spielen fabelhaft."Haruka grinste. Sie konnte richtig sehen wie das Michiru gut tat was Nao sagte. „Und, hast du deinen Triumph über mich noch richtig gefeiert?"fragte die große Blonde nun. Nao schüttelte lächelnd den Kopf „Ich verbringe meine freie Zeit mit anderen Dingen als Feiern. Im Gegenteil. Ich mag keine Feiern jeglicher Art. Menschenaufläufe sind mir zuwider."„Was machst du dann mit den ganzen Fans?!"fragte Seiya neben ihr. „Hm... ihnen aus dem Weg zu gehen ist schwierig. Aber ich stelle mich nicht zwischen sie. Außerdem leide ich ein bisschen unter Platzangst." Sie lachte leise. Seitaro sah ihr fest in die Augen. ‚Lügnerin!' dacht er. Ein Bisschen ist gut. Nao hatte totale Klaustrophobie. Kurz nachdem ihre Mutter starb war sie von einer Explosion in unmittelbarer Nähe verschüttet worden. Sobald Nao einen zu engen Raum betrat bekam sie Atembeschwerden. Auch unter Wasser hielt sie es nicht aus. Haruka folgte dem Blick von Seitaro. Irgendetwas in seinem Blick war merkwürdig ‚wissend'. Aber sie dachte nicht weiter darüber nach und verfolgte weiter amüsiert die Gespräche, welche mehr einem Verhör glichen.

Ort: Apartment von T*E*N*S*H*I zur gleichen Zeit

„Irgendwie ist mir dieser Affe unsympathisch!"knurrte Hiroji und schloss mit diesen Worten ihr gemeinsames Apartment auf. „Wen meinst du?!"fragte Ikemoto, knusperte an einem Keks – den er im Auto noch gefunden hatte – und betrat den Raum hinter Hiroji. „Na wen wohl?! Diesen Pferdeschwanzaffen! Ich hab den Namen vergessen. Der schwarzhaarige von den Dreien aus der Klonfabrik."Er warf seine Lederjacke über den Hacken und ging ins Wohnzimmer. Ikemoto schlurfte in die Küche. „Du meinst Seiya? Ich weiß gar nicht was du hast. Der is doch ganz nett. Was willst du essen? Ich koche, ok?!"Hiroji war inzwischen zu Ikemoto in die Küche gegangen und beobachtete den Blonden bei der „Nahrungssuche". Ikemoto band sich die Haare mit einem Haargummi zusammen. „Was is jetzt?"„Hm... ok, koche du. Hauptsache du vergiftest mich nicht. Mach einfach irgendwas. Helfe dir auch. Sag mir nur was ich tun soll."Hiroji grinste frech. „Was heißt hier vergiften?! He?! Ich bin doch nicht Nao!"Ikemoto und Hiroji schauten sich an und prusteten zur gleichen Zeit los. Der Gedanke an Naos letzten Kochversuch war immer wieder einen Lacher wert. Sie lagen alle vier eine halbe Woche krank im Bett. „Du warst daran aber nicht ganz unbeteiligt!" ergänzte Ikemoto als er sich wieder gefangen hatte. „Tz..."schnippte Hiroji „ganz schön frech für dein Alter!"und zwickte Ikemoto leicht in die Seite. Dieser quiekte erschrocken auf und lachte dann „Baka!". „Selber! Du bist wohl kitzelig, was?!"mit diesen Worten ging Hiroji näher zu dem Jüngeren. Mit den Händen deutete er an ihn durchzukitzeln. „Duuuuu~~~ wehe!"drohte im der Blonde mit einem Kochlöffel. Doch es war schon zu spät. Der schwarzhaarige war zu schnell bei Ikemoto und fing an ihn erbarmungslos zu kitzeln. Der Drummer versuchte sich mit den Armen an den Stellen zu schützen an denen er am empfindlichsten für Kitzelattacken war. Vor Lachen kamen ihm Tränen in die Augen. Selbst ein Ausweichen nach hinten war unmöglich. Sein Rücken war bereits am Kühlschrank.