Warnung: Wer kein – wenn auch nur leichtes – Shonen-Ai nicht mag, wird
gebeten nicht weiter zu lesen. Ebenso die Leute, die was gegen meine
Charaktere haben *lach*. Kann ja passieren *lol*. An dieser Stelle will ich
mal erwähnen, dass die neuen Charas erst für eine eigenständige Story
gedacht waren. Im nachhinein wurden sie nun doch mit Sailor Moon verbunden.
Kann ja auch ganz erheiternd sein, so etwas. So, nun viel Spaß!
Chapter 5: Ikemoto, Hiroji und die Scherben
Hinter ihm war der Kühlschrank, rechts eine große Grünpflanze, links die Wand welche die Küche von dem Esszimmer trennte und genau vor ihm stand Hiroji und bereitete sich auf eine seiner Attacken auf Ikemoto vor. „Hehehehehehe!"lachte Hiroji mit seiner Psycholache „Keinen Ausweg gefunden Kleiner, ne?!". Er hatte dessen Blick nach einer Fluchtmöglichkeit genau verfolgt. Ikemoto versuchte es jetzt mit seiner Unschuldstour und flehte „Bitte Hiro-chan! Iie! Nicht kitzeln, bitteeeeee?!"Ein gekonnter Hundeblick sollte unterstützend wirken. Doch er hatte keinen Erfolg. Ikemoto quetschte sich mit dem Rücken verzweifelt näher an den Kühlschrank. ‚Warum immer ich?!', dachte er leicht verzweifelt. Nicht dass er was dagegen gehabt hätte~~~ Aber er wüsste besseres mit Hiroji anzufangen als hier in der Küche von ihm durchgekitzelt zu werden wie ein kleines Kind. Innerlich seufzte er leicht auf und lies hierbei für eine Sekunde seine Deckung fallen. Dies nutze Hiroji sofort aus um sich auf den kleineren und jüngeren Bandkollegen zu stürzen. Aber bei seinem Schritt nach vorne stolperte er plötzlich über etwas was als Protest – oder waren es Schmerzen - laut miaute. Mit der linken Hand stürze er sich erschrocken an der Kühlschranktür ab und sein Blick ging nach unten zu seinen Füßen. Naos Katze. „Ups!"war Hirojis erschrockener Kommentar. Das kleine, noch sehr junge und ganz und gar schwarze Fellknäuel mit den smaragdgrünen Augen, tapste beleidigt und leicht hinkend davon. Hiroji folgte mit dem Blick dem Babykätzchen bis es im Wohnzimmer hinter einer großen Anrichte verschwand. Erst jetzt merkte er die Hände die ihn an den Hüften zu halten schienen. Sein Blick ging von den Händen zu den Ellenbogen und weiter die Oberarme entlang, bis er verstand das diese Arme Ikemoto gehörten. Er selbst hatte es geschafft sich mit dem Arm genau neben dessen Gesicht abzustützen. Ein Wunder das er ihm nicht aus Versehen irgendetwas gebrochen hatte. Der Kleinere schaute erschrocken aus seinen grünen Augen auf den älteren Bandkollegen. ‚Die gleiche Farbe wie Naos Kätzchen~~~', dachte Hiroji verwundert und mustere ihn das erste Mal genauer. Sein Gesicht hatte ausnehmend weibliche Züge. Die Haut war ziemlich hell. Einige blonde Strähnen hatten sich aus seinem Zopf gelockert und hingen ihm verspielt ins Gesicht. Hiroji strich ihm eine besonders Widerspenstige von der Wange zurück. Er wusste nicht warum, sondern hatte plötzlich einfach das Bedürfnis danach. Vielleicht wollte er das zarte Gesicht weiter ungestört betrachten. Seine Haut und sein Haar waren unglaublich weich und streichelten, reizten eher, seine Fingerspitzen an für eine erneute Berührung. Erneut strich er, unter dem Vorwand eine weiter Strähne aus dem Gesicht des blonden Drummers zu beseitigen, über dessen Wange. Hirojis Blick blieb an den geschwungenen Lippen hängen. Die Oberlippe war schmaler als die Unterlippe. Die Ecken gingen leicht geschwungen nach oben. War das der Grund warum Ikemoto immer so unschuldig aussah? War es eine Illusion oder bewegte sich der Blonde vorsichtig näher zu ihm hin oder entfernte sich der Kühlschrank nach hinten? Eine merkwürdige Illusion die ihm die Hände des Anderen auf seinem Rücken spüren ließ. Spüren ließen wie sie langsam auf und ab fuhren und ihn näher zu dem Drummer zogen. Was tat er da? Was tat er, als er den schwarzhaarigen Gitarristen zu sich nach hinten zog? Er schlang seine Arme ein wenig mehr um ihn. Nun hinderten diese Arme Hiroji nicht mehr am Fallen. Sie zogen ihn sanft aber bestimmt zu dem Kleineren hin während dessen Füße wie erstarrt auf der gleichen Stelle blieben. Die Wärme des Gitarristen erwärmte Ikemotos Handflächen und breitete sich wie ein Schauer, seine Arme hinauf, aus. Plötzlich trennten ihn nur noch ein paar wenige Zentimeter vom Körper des anderen aber er konnte die Wärme bereits deutlich spüren. Eine Hand legte sich in Hirojis Nacken. Eindeutig Ikemotos Hand. Wessen auch sonst?! Schlanke Finger strichen durch das kurze, schwarze Haar in seinem Nacken und spielten damit. Für den Bruchteil einer Sekunde musste er die Augen schließen. Die Wärme wirkte so beruhigend. ‚Wie macht er das bloß?', wunderte sich der Gitarrist gedanklich. Nun spürte er weiche Lippen, welche sich auf seine Eigenen legten. Sie tasteten sanft über seine Oberlippe, berührten seine Unterlippe. Sein Körper fiel wie von selbst auf den des Anderen. Er fühlte sich so matt und seine Knie zitterten plötzlich. Die Hand wanderte von seinem Nacken wieder seine Wirbelsäule hinunter. Sofort vermisste er die Wärme und sehnte sich zurück nach ihr. Doch die Lippen waren immer noch an der gleichen Stelle. Sie überflogen seine Eigenen und schienen bei jeder Berührung eine kleine Flamme zu hinterlassen. Ikemoto beobachte ekstatisch die Gesichtszüge seines Bandkollegen, dessen Augen immer noch geschlossen waren. Dessen Lippen erwiderten seinen eigenen Kuss nicht. Sie lagen ruhig auf seinen und schienen diese, doch schon recht intime, Atmosphäre zu genießen. Ikemoto strich mit seiner Zungenspitze zärtlich über die Lippen des Gitarristen. Dieser öffnete seine Lippen ein Stück weit und ließ ihn gewähren. Er war viel zu schwach um sich in diesem Moment dagegen zu wehren. Ikemotos Zunge strich hinter der Oberlippe des Schwarzhaarigen über dessen Zähne. Erst jetzt schaffte es Hiroji seine Lippen leicht gegen die des Drummers zu drücken. Seine Zunge begann mit der des Anderen zu spielen. Stupste sie auffordernd an und ließ sie die Wärme des jeweilig Anderen spüren. Doch plötzlich war da dieses laute Krachen welches sie zurückholte. Zurück in die Realität eines warmen, fast schon zu heißen, Oktobertages. Beide, plötzlich eingeholt von der Unwiderlegbarkeit, zuckten alarmiert zusammen und lösten sich reflexartig. War das Radio schon vorher an gewesen?! Hatte Ikemoto als er in die Küche kam – ach, die Küche, stimmte ja – das Radio eingeschaltet?! Es spielte die letzten Takte einer Ballade von Wang Lee Hom. „The One and Only"war der Titel. Sehr langsam. Gerade mal vier Minuten und 22 Sekunden die einem alles wie in Zeitlupe vorkommen ließen. Die unangenehme Oktoberhitze stürzte sich auf die Zwei. Etwas verdattert sahen sie sich an. Der Eine mehr, der Andere weniger. Ikemoto schaffte es sich aus der unangenehmen Situation zu lösen. Verwirrt ging er aus der Küche, an Hiroji vorbei, der Richtung entgegen, aus welcher eben noch das störende Geräusch zu vernehmen war. Hiroji starrte immer noch die schwarze Kühlschranktür an. Nun lief alles wieder schneller. Zu schnell?! Die Band hieß Spiky. „Little by Little"das Lied was jetzt lief. Schneller als die stehen gebliebene Uhr an der Wand, schneller als die Innere Uhr~~~ Hiroji folgte Ikemoto in das Wohnzimmer. Dieser saß neben einem herunter gestürzten Blumentopf. Zwischen der dunklen Erde des kleinen Rosenstockes fiel das kleine Kätzchen kaum auf, obwohl es kläglich miaute. Es war wohl auf der Fensterbank entlang geschlichen und hatte den Topf dabei aus versehen mitgenommen. Hiroji nahm das Kätzchen mit den kleinen tapsigen Pfoten aus dem ganzen Gewühl von Erde, Terrakottascherben, Blättern und kleinen roten Blüten am Genick heraus. Sofort verhielt es sich ganz ruhig und sah seinen Träger verwundert, aus großen und unschuldigen Augen, an. Wieder dieser Blick. Er ging mit dem kleinen Ding auf die große Terrasse. Ikemoto holte sich aus der Küche eine kleine Schaufel und einen Besen und beseitigte das Chaos von dem hellen Parkettfußboden. Danach widmete er sich wieder dem Zubereiten des Essens.
Ort: Café „Crown", Nachmittag
„Es tut mir leid, aber wir müssen jetzt leider gehen."Nao warf einen Blick auf ihre Armbanduhr. Seitaro dankte ihr mit einem erleichterten Gesichtsausdruck und befreite sich aus der Umklammerung von Minako. „Ich würde mich freuen euch alle einmal wieder zu sehen."Nao lächelte. ‚Hoffentlich nicht so bald.', fügte Seitaro in Gedanken hinzu. Nao verbeugte sich höflich und gab Haruka kurz die Hand. Als sie die Hand wieder los ließ, strich sie mit den Fingerspitzen kurz über die Handinnenfläche der Rennfahrerin. „Little by Little"ließ die letzten Takte verklingen. Sie lächelte sanft. Danach drehte sie sich zu Seitaro um und verließ mit ihm das Crown. Als ihr draußen die Sonne entgegenstrahlte, setzte sie ihre Sonnebrille auf die Nase. „Noch Lust auf einen kurzen Einkaufsbummel?!"grinste sie Seitaro von der Seite an. Bevor er antworten konnte, hörte er eine Stimme hinter sich „Entschuldigt wenn ich noch einmal störe."Es war Seiya der ihnen nachgegangen war. Seitaro verdrehte, ebenfalls hinter einer Sonnebrille versteckt, leicht genervt die Augen. „Kann ich euch irgendwie erreichen?!"Setzte Seiya erneut an. Nao lächelte und gab ihm sofort eine kleine, schwarze Visitenkarte. „Hier bitte."Sie verbeugte sich erneut und ging davon. Seitaro folgte ihr. Wo hatte sie auf einmal die Karte her? Wusste sie dass er sie danach fragen würde? Seiya warf einen Blick auf das schwarze Kärtchen. „Asakusa."Murmelte er. Die genaue Adresse war die einer Nobel-Apartment-Gegend. In der rechten, oberen Ecke war ein kleiner, fünfeckiger Stern ausgestanzt. Die Spitze zeigte nach oben und aus den oberen zwei Einkerbungen gingen jeweils pro Kerbe zwei kleine, schlanke Karos nach außen. Irgendwie kam ihm dieses Symbol bekannt vor. Ohne aber weiter darüber nachzudenken, ließ er das Kärtchen in seine Hosentasche verschwinden und ging wieder in das Crown, wo ihm sofort die angenehme Kühle der Klimaanlage entgegenschlug. Er ließ sich an dem Tisch nieder. Allerdings war er mit seinen Gedanken ganz wo anders bis ihn eine Stimme wieder zurückholte „Na, hast du sie jetzt auch schon angegraben?!". Haruka grinste ihm spöttisch entgegen. Verwirrt starrte er in Harukas meergrüne Augen – unfähig etwas zu erwidern. „Ja gibt's denn so etwas?!"sie stupste ihre Partnerin neben sich an „Siehst du das Michi?! Ihm hat es die Sprache verschlagen! Dass ich das mal erleben darf...". Haruka grinste übers' ganze Gesicht.
Ort: Tokyo-Metropolitan-Teien-Kunstmuseum in Meguro-ku, etwas später
Michiru Kaiou stand unter einem großen Bild. Eine Ausstellung junger Künstler Japans. Nao fuhr mit der Fingerspitze die Kanji (=Schriftzeichen) des Namens nach. Auf dem Bild war eine große Flutwelle zu sehen welche über die Stadt, wie eine große Herde böser Geister, herfiel. Das Bild war schon ein wenig älter und somit nicht eines der aktuellen Werke der Künstlerin. Seitaro legte seine Hände auf Naos freie Schultern. Sie trug nur ein Top mit Spaghettiträgern. „Ganz schön düster, das Mädel, ne?!"fragte er und legte sein Kinn auf Naos Schulter und betrachtete das Kunstwerk mit ihr zusammen. „Hm~~~"war ihre ruhige Antwort.
Chapter 5: Ikemoto, Hiroji und die Scherben
Hinter ihm war der Kühlschrank, rechts eine große Grünpflanze, links die Wand welche die Küche von dem Esszimmer trennte und genau vor ihm stand Hiroji und bereitete sich auf eine seiner Attacken auf Ikemoto vor. „Hehehehehehe!"lachte Hiroji mit seiner Psycholache „Keinen Ausweg gefunden Kleiner, ne?!". Er hatte dessen Blick nach einer Fluchtmöglichkeit genau verfolgt. Ikemoto versuchte es jetzt mit seiner Unschuldstour und flehte „Bitte Hiro-chan! Iie! Nicht kitzeln, bitteeeeee?!"Ein gekonnter Hundeblick sollte unterstützend wirken. Doch er hatte keinen Erfolg. Ikemoto quetschte sich mit dem Rücken verzweifelt näher an den Kühlschrank. ‚Warum immer ich?!', dachte er leicht verzweifelt. Nicht dass er was dagegen gehabt hätte~~~ Aber er wüsste besseres mit Hiroji anzufangen als hier in der Küche von ihm durchgekitzelt zu werden wie ein kleines Kind. Innerlich seufzte er leicht auf und lies hierbei für eine Sekunde seine Deckung fallen. Dies nutze Hiroji sofort aus um sich auf den kleineren und jüngeren Bandkollegen zu stürzen. Aber bei seinem Schritt nach vorne stolperte er plötzlich über etwas was als Protest – oder waren es Schmerzen - laut miaute. Mit der linken Hand stürze er sich erschrocken an der Kühlschranktür ab und sein Blick ging nach unten zu seinen Füßen. Naos Katze. „Ups!"war Hirojis erschrockener Kommentar. Das kleine, noch sehr junge und ganz und gar schwarze Fellknäuel mit den smaragdgrünen Augen, tapste beleidigt und leicht hinkend davon. Hiroji folgte mit dem Blick dem Babykätzchen bis es im Wohnzimmer hinter einer großen Anrichte verschwand. Erst jetzt merkte er die Hände die ihn an den Hüften zu halten schienen. Sein Blick ging von den Händen zu den Ellenbogen und weiter die Oberarme entlang, bis er verstand das diese Arme Ikemoto gehörten. Er selbst hatte es geschafft sich mit dem Arm genau neben dessen Gesicht abzustützen. Ein Wunder das er ihm nicht aus Versehen irgendetwas gebrochen hatte. Der Kleinere schaute erschrocken aus seinen grünen Augen auf den älteren Bandkollegen. ‚Die gleiche Farbe wie Naos Kätzchen~~~', dachte Hiroji verwundert und mustere ihn das erste Mal genauer. Sein Gesicht hatte ausnehmend weibliche Züge. Die Haut war ziemlich hell. Einige blonde Strähnen hatten sich aus seinem Zopf gelockert und hingen ihm verspielt ins Gesicht. Hiroji strich ihm eine besonders Widerspenstige von der Wange zurück. Er wusste nicht warum, sondern hatte plötzlich einfach das Bedürfnis danach. Vielleicht wollte er das zarte Gesicht weiter ungestört betrachten. Seine Haut und sein Haar waren unglaublich weich und streichelten, reizten eher, seine Fingerspitzen an für eine erneute Berührung. Erneut strich er, unter dem Vorwand eine weiter Strähne aus dem Gesicht des blonden Drummers zu beseitigen, über dessen Wange. Hirojis Blick blieb an den geschwungenen Lippen hängen. Die Oberlippe war schmaler als die Unterlippe. Die Ecken gingen leicht geschwungen nach oben. War das der Grund warum Ikemoto immer so unschuldig aussah? War es eine Illusion oder bewegte sich der Blonde vorsichtig näher zu ihm hin oder entfernte sich der Kühlschrank nach hinten? Eine merkwürdige Illusion die ihm die Hände des Anderen auf seinem Rücken spüren ließ. Spüren ließen wie sie langsam auf und ab fuhren und ihn näher zu dem Drummer zogen. Was tat er da? Was tat er, als er den schwarzhaarigen Gitarristen zu sich nach hinten zog? Er schlang seine Arme ein wenig mehr um ihn. Nun hinderten diese Arme Hiroji nicht mehr am Fallen. Sie zogen ihn sanft aber bestimmt zu dem Kleineren hin während dessen Füße wie erstarrt auf der gleichen Stelle blieben. Die Wärme des Gitarristen erwärmte Ikemotos Handflächen und breitete sich wie ein Schauer, seine Arme hinauf, aus. Plötzlich trennten ihn nur noch ein paar wenige Zentimeter vom Körper des anderen aber er konnte die Wärme bereits deutlich spüren. Eine Hand legte sich in Hirojis Nacken. Eindeutig Ikemotos Hand. Wessen auch sonst?! Schlanke Finger strichen durch das kurze, schwarze Haar in seinem Nacken und spielten damit. Für den Bruchteil einer Sekunde musste er die Augen schließen. Die Wärme wirkte so beruhigend. ‚Wie macht er das bloß?', wunderte sich der Gitarrist gedanklich. Nun spürte er weiche Lippen, welche sich auf seine Eigenen legten. Sie tasteten sanft über seine Oberlippe, berührten seine Unterlippe. Sein Körper fiel wie von selbst auf den des Anderen. Er fühlte sich so matt und seine Knie zitterten plötzlich. Die Hand wanderte von seinem Nacken wieder seine Wirbelsäule hinunter. Sofort vermisste er die Wärme und sehnte sich zurück nach ihr. Doch die Lippen waren immer noch an der gleichen Stelle. Sie überflogen seine Eigenen und schienen bei jeder Berührung eine kleine Flamme zu hinterlassen. Ikemoto beobachte ekstatisch die Gesichtszüge seines Bandkollegen, dessen Augen immer noch geschlossen waren. Dessen Lippen erwiderten seinen eigenen Kuss nicht. Sie lagen ruhig auf seinen und schienen diese, doch schon recht intime, Atmosphäre zu genießen. Ikemoto strich mit seiner Zungenspitze zärtlich über die Lippen des Gitarristen. Dieser öffnete seine Lippen ein Stück weit und ließ ihn gewähren. Er war viel zu schwach um sich in diesem Moment dagegen zu wehren. Ikemotos Zunge strich hinter der Oberlippe des Schwarzhaarigen über dessen Zähne. Erst jetzt schaffte es Hiroji seine Lippen leicht gegen die des Drummers zu drücken. Seine Zunge begann mit der des Anderen zu spielen. Stupste sie auffordernd an und ließ sie die Wärme des jeweilig Anderen spüren. Doch plötzlich war da dieses laute Krachen welches sie zurückholte. Zurück in die Realität eines warmen, fast schon zu heißen, Oktobertages. Beide, plötzlich eingeholt von der Unwiderlegbarkeit, zuckten alarmiert zusammen und lösten sich reflexartig. War das Radio schon vorher an gewesen?! Hatte Ikemoto als er in die Küche kam – ach, die Küche, stimmte ja – das Radio eingeschaltet?! Es spielte die letzten Takte einer Ballade von Wang Lee Hom. „The One and Only"war der Titel. Sehr langsam. Gerade mal vier Minuten und 22 Sekunden die einem alles wie in Zeitlupe vorkommen ließen. Die unangenehme Oktoberhitze stürzte sich auf die Zwei. Etwas verdattert sahen sie sich an. Der Eine mehr, der Andere weniger. Ikemoto schaffte es sich aus der unangenehmen Situation zu lösen. Verwirrt ging er aus der Küche, an Hiroji vorbei, der Richtung entgegen, aus welcher eben noch das störende Geräusch zu vernehmen war. Hiroji starrte immer noch die schwarze Kühlschranktür an. Nun lief alles wieder schneller. Zu schnell?! Die Band hieß Spiky. „Little by Little"das Lied was jetzt lief. Schneller als die stehen gebliebene Uhr an der Wand, schneller als die Innere Uhr~~~ Hiroji folgte Ikemoto in das Wohnzimmer. Dieser saß neben einem herunter gestürzten Blumentopf. Zwischen der dunklen Erde des kleinen Rosenstockes fiel das kleine Kätzchen kaum auf, obwohl es kläglich miaute. Es war wohl auf der Fensterbank entlang geschlichen und hatte den Topf dabei aus versehen mitgenommen. Hiroji nahm das Kätzchen mit den kleinen tapsigen Pfoten aus dem ganzen Gewühl von Erde, Terrakottascherben, Blättern und kleinen roten Blüten am Genick heraus. Sofort verhielt es sich ganz ruhig und sah seinen Träger verwundert, aus großen und unschuldigen Augen, an. Wieder dieser Blick. Er ging mit dem kleinen Ding auf die große Terrasse. Ikemoto holte sich aus der Küche eine kleine Schaufel und einen Besen und beseitigte das Chaos von dem hellen Parkettfußboden. Danach widmete er sich wieder dem Zubereiten des Essens.
Ort: Café „Crown", Nachmittag
„Es tut mir leid, aber wir müssen jetzt leider gehen."Nao warf einen Blick auf ihre Armbanduhr. Seitaro dankte ihr mit einem erleichterten Gesichtsausdruck und befreite sich aus der Umklammerung von Minako. „Ich würde mich freuen euch alle einmal wieder zu sehen."Nao lächelte. ‚Hoffentlich nicht so bald.', fügte Seitaro in Gedanken hinzu. Nao verbeugte sich höflich und gab Haruka kurz die Hand. Als sie die Hand wieder los ließ, strich sie mit den Fingerspitzen kurz über die Handinnenfläche der Rennfahrerin. „Little by Little"ließ die letzten Takte verklingen. Sie lächelte sanft. Danach drehte sie sich zu Seitaro um und verließ mit ihm das Crown. Als ihr draußen die Sonne entgegenstrahlte, setzte sie ihre Sonnebrille auf die Nase. „Noch Lust auf einen kurzen Einkaufsbummel?!"grinste sie Seitaro von der Seite an. Bevor er antworten konnte, hörte er eine Stimme hinter sich „Entschuldigt wenn ich noch einmal störe."Es war Seiya der ihnen nachgegangen war. Seitaro verdrehte, ebenfalls hinter einer Sonnebrille versteckt, leicht genervt die Augen. „Kann ich euch irgendwie erreichen?!"Setzte Seiya erneut an. Nao lächelte und gab ihm sofort eine kleine, schwarze Visitenkarte. „Hier bitte."Sie verbeugte sich erneut und ging davon. Seitaro folgte ihr. Wo hatte sie auf einmal die Karte her? Wusste sie dass er sie danach fragen würde? Seiya warf einen Blick auf das schwarze Kärtchen. „Asakusa."Murmelte er. Die genaue Adresse war die einer Nobel-Apartment-Gegend. In der rechten, oberen Ecke war ein kleiner, fünfeckiger Stern ausgestanzt. Die Spitze zeigte nach oben und aus den oberen zwei Einkerbungen gingen jeweils pro Kerbe zwei kleine, schlanke Karos nach außen. Irgendwie kam ihm dieses Symbol bekannt vor. Ohne aber weiter darüber nachzudenken, ließ er das Kärtchen in seine Hosentasche verschwinden und ging wieder in das Crown, wo ihm sofort die angenehme Kühle der Klimaanlage entgegenschlug. Er ließ sich an dem Tisch nieder. Allerdings war er mit seinen Gedanken ganz wo anders bis ihn eine Stimme wieder zurückholte „Na, hast du sie jetzt auch schon angegraben?!". Haruka grinste ihm spöttisch entgegen. Verwirrt starrte er in Harukas meergrüne Augen – unfähig etwas zu erwidern. „Ja gibt's denn so etwas?!"sie stupste ihre Partnerin neben sich an „Siehst du das Michi?! Ihm hat es die Sprache verschlagen! Dass ich das mal erleben darf...". Haruka grinste übers' ganze Gesicht.
Ort: Tokyo-Metropolitan-Teien-Kunstmuseum in Meguro-ku, etwas später
Michiru Kaiou stand unter einem großen Bild. Eine Ausstellung junger Künstler Japans. Nao fuhr mit der Fingerspitze die Kanji (=Schriftzeichen) des Namens nach. Auf dem Bild war eine große Flutwelle zu sehen welche über die Stadt, wie eine große Herde böser Geister, herfiel. Das Bild war schon ein wenig älter und somit nicht eines der aktuellen Werke der Künstlerin. Seitaro legte seine Hände auf Naos freie Schultern. Sie trug nur ein Top mit Spaghettiträgern. „Ganz schön düster, das Mädel, ne?!"fragte er und legte sein Kinn auf Naos Schulter und betrachtete das Kunstwerk mit ihr zusammen. „Hm~~~"war ihre ruhige Antwort.
