„Hey Lily!" Anlea kam Hand in Hand mit Remus zu ihrem Sessel im Gemeinschaftsraum
herübergeschlendert. Lily sah von ihrem Buch auf. Sie spürte leichte Verwunderung, als sie
die beiden zusammen sah. „Hey ihr zwei." Sie lächelte und war sich voll bewusst, dass ihr
Lächeln nicht bis zu den Augen reichte. „Dürfen wir uns zu dir setzen? James ist in letzter
Zeit so beschäftigt und Sirius hat sich mit Pete davon gemacht", sagte Remus. Sie nickte und
die zwei setzten sich. „Ich wusste gar nicht dass ihr euch überhaupt richtig kennt", bemerkte
sie. Beide grinsten. „Jetzt kennen wir uns. Du hast es wohl nur nicht mitbekommen. Aber du
scheinst in letzter Zeit leicht neben der Spur zu sein", meinte Anlea. Lily zog eine
Augenbraue hoch. „Es ging mir nicht so gut, aber das ist jetzt vorbei!" sagte sie bestimmt.
Remus musterte sie aufmerksam. „Wirklich?" Lily nickte nachdrücklich. Was sollte diese
Fragerei? „Es geht mir gut", seufzte sie. „Macht euch da bloß keinen Kopf drüber." Was sie
nicht wusste, war dass Remus sehr wohl wusste, dass Lily NICHT okay war. Es war kurz vor
Vollmond, und seine Wolfssinne erwachten schon Stunden früher. Er konnte die Gefühle von
Menschen wittern, normalerweise war es nur Stress, Unsicherheit oder Langeweile, aber Lily
war etwas, dass er noch nie erlebt hatte. Sie war leer. Remus Augen wanderten zu ihrem
Gesicht und musterten sie. Man konnte Ringe unter ihren Augen erkennen. Ihre ohnehin
schon sehr weiße Haut schien blasser als sonst, und sie sah eindeutig erschöpft aus. Was
verdammt noch mal war mit ihr los? „Lily", sagte Anlea und rückte näher, „wenn etwas ist,
kannst du es mir sagen." Sie sah ihre Freundin besorgt an. Sie hatte zwar nicht Remus Sinne,
aber sie spürte auch so, das etwas nicht stimmte. Lily wich ihrem Blick aus. „Nichts. Egal."
„Hat es was damit zu tun, was Diane dir gesagt hat?" „Diane!" Lily schnaubte abfällig. „Wer
ist das schon? Die kann mich mal. Die hat mir gar nichts zu sagen. Nein, damit hat das nichts
zu tun." Sie merkte, wie sie ärgerlich wurde. Was wollten sie von ihr? Konnten sie sie nicht
einfach in Ruhe lassen? „Ist doch egal", knurrte sie. „Sag mal Remus, seit wann lasst ihr
Jamesie-Pooh eigentlich immer alleine herumhängen?" Sie nickte mit den Kopf herüber zu
James, der leicht verloren in seinem Sessel saß und versuchte seine Langeweile mit einem
Buch zu verbergen. Remus zuckte mit den Schultern. „Er scheint seit neustem etwas seltsam
zu sein. Außerdem bin ich nicht verpflichtet, Zeit mit ihm zu verbringen, oder?" Lily machte
eine wegwerfende Handbewegung. „Was auch immer", murmelte sie.
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„Hey Diane!" Sirius hielt das Mädchen in einem leeren Korridor an. Überrascht drehte sie
sich um, doch als sie ihn erkannte weiteten sich ihre Augen und sie gab ein helles Lachen von
sich. „Oh SIRIUS! Du bist es!" Er lächelte breit und fing ihren blick mit seinen
Dunkelbraunen Augen ein. Sie schlug die Wimpern nieder und trat näher. „Was tust du denn
hier alleine ohne James?" fragte er leicht spöttisch. Sie lächelte verschmitzt. „Wer sagt dass
ich dauernd bei IHM sein muss?" Sirius zog eine Augenbraue hoch. „Ich bestimmt nicht."
„Schön. Weißt du", ihre Stimme senkte sich verschwörerisch, „ich will es ihm nicht sagen,
aber manchmal kann er so anstrengend sein. Dann will er über irgendwas Politisches oder so
reden, meistens weiß ich gar nicht was er will. Das sind laute Fremdwörter für mich." Sie
verzog ihre Lippen zu einem Schmollmund und lehnte sich gespielt frustriert an eine
Steinsäule. Sirius stütze sich mit der Hand dicht neben ihrem Kopf ab und sah sie direkt an,
und in seinen Augen funkelte es. „Oh, Stimmt. Manchmal vergisst James, was wirklich
wichtig ist", sagte er. Sie lächelte, und ihre Augen glänzten, als sie auf seinen Mund starrte.
Dass Sirius sich innerlich fast vor sich selbst ekelte und sie eigentlich nicht mehr als hirnlos
einstufte, wusste sie zum Glück nicht, und auch dass seine letzte Aussage auf ihre
Persönlichkeit bezogen war. „James erfährt nichts hiervon?" fragte sie leise. Sirius lächelte.
„Kein Wort." Er beugte sich vor und ihre Lippen trafen sich. Sie legte die Arme um seinen
Nacken und zog ihn dichter zu sich, und er legte seine Hände an ihre Taille. Sie schmeckte
süß und verführerisch, Und mehr kann sie wohl auch nicht dachte sich Sirius. Sie öffnete
unter ihm die Lippen und er ließ seine Zunge herein gleiten. Während er seinen Kuss noch
vertiefte, frohlockte Sirius dass sein Plan wohl aufgehen würde, wenn Peter gerade dass tat,
was er ihm aufgetragen hatte.
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„Hey Jamesie Pooh!" Fröhlich warf Sirius sich in den Sessel neben seinen Freund. James warf
ihm einen Seitenblick zu und starrte dann wieder ins Feuer. Sirius zog die Augenbrauen hoch.
„Was ist?" „Nichts", kam die gemurmelte Antwort. Sirius drückte seinen Rücken in den
Sessel und beobachtete James. Er starrte eine ganze Weile ins Feuer, dann schreckte sein
Blick hoch und seine Augen zuckten herüber zu Lily, die allein in einem Sessel saß und las.
Dann sah er schnell wieder zurück ins Feuer und schien wieder darin zu versinken. Sirius
musste sich beherrschen, um nicht wissend zu lächeln oder James darauf anzusprechen.
Stattdessen sah er sich beiläufig im Gemeinschaftsraum um. Der gute Moony saß wieder mit
Anlea zusammen, aber diesmal machten sie offensichtlich keine Hausaufgaben. Oder
zumindest kannte Sirius keine Schulaufgaben, die mit dem Mund erledigt werden mussten. Er
konnte sein Grinsen nicht mehr unterdrücken, und seine Laune steigerte sich noch. Anlea
flüsterte gerade Remus etwas ins Ohr und dann lächelten beide und küssten sich wieder. Tief
zu frieden kuschelte sich Sirius in seinen Sessel und freute sich. Als sein Blick auf Lily fiel,
sank seine Stimmung wieder. Er spürte, dass etwas nicht mit ihr okay war, und wenn er ein
Hund gewesen wäre, hätte er es vermutlich noch deutlicher gewittert. Leider waren Hunde im
Gemeinschaftsraum recht auffällig.
„Sirius?"
„Hm?"
„Kannst du- uhm, können wir reden?"
„Äh. . . klar. Was gibt es denn?" Sirius fuhr sich durch die Haare und runzelte
die Stirn. James rückte dichter zu ihm. „Ich habe mich nur gefragt",
begann er langsam, „Was du eigentlich zu Diane sagst!?" Sirius blinzelte und sah
ihn an. Dann seufzte er, während er in Wahrheit einen Freudenschrei unterdrückte. „Kannst
du Gedanken lesen?" James spitzte die Lippen und wartete
auf eine richtige Antwort. Seine Augen flitzen in Richtung Lily. Es war genauso schlimm wie
früher mit ihm, als man nicht eine ordentliche Unterhaltung mit ihm führen konnte, wenn Lily
im selben Raum war. Das wertete Sirius als gutes Zeichen. „Also, ich meine, Diane. . .
Kumpel, das meinst du doch nicht wirklich ernst oder?" James nahm die Brille ab, putzte sie
ausgiebig mit seinem Ärmel, rieb sich die Augen und setzte sie wieder auf, bevor er endlich
sprach. „Ich hatte es zuerst gedacht". „Was hattest du zuerst gedacht?" „Dass sie es wäre."
„Das wer was wäre?" „Diane. Die Richtige. Ich habe mich geirrt." Sein Blick fing wieder
einmal die lesende Lily ein, bevor er zu Sirius zurück schnellte. „Weißt du . . ." James kratze
sich am Kopf und suchte nach den richtigen Worten. Sirius wurde langsam ungeduldig.
Junge, sag es einfach! dachte er. Gib zu dass du immer noch auf Lily stehst, und fertig ist
die Laube! „Ich hab, nachdem ich mich mit Lily gestritten hab, entdeckt, dass ich bei
anderen Mädchen viel leichter was erreichen kann.", sagte James. Sirius grunzte. „Das hätte
ich dir auch vorher sagen können." „Ha ha. Nein, ich war es einfach müde, hinter Lily her zu
laufen und einfach zu nichts zu kommen. Und Diane. . . Ich musste einfach nur lächeln, und
schon hing sie mir fast um den Hals. Am Anfang war das ja ganz nett. Und sie ist wirklich gut
im Bett. Aber ich meine, das ist doch nicht alles, oder? Versuch mal mit ihr ein Gespräch
anzufangen. Sie bringt es zu nicht mehr als ‚James, das verstehe ich nicht' oder ‚James, ich
weiß nicht was du von mir willst?' und ‚James, wenn du mit mir schlafen willst dann sag es'."
Er starrte grimmig auf seine Hände. „Ich glaube, das Wort „Unterhaltung zwischen Freunden"
kennst sie nicht, lästern vielleicht. Und- ich muss dauernd an den Sommer denken. Weißt
du?" Oh ja, Sirius wusste. Er erinnerte sich zu gut an die letzten Nächte der Ferien, als sie mit
Lily zusammen im Mondschein über das Anwesen der Potters streiften, im Mondschein Mrs
Potters Schokoladenkuchen saßen und Stundenlang redeten. Er erinnerte sich an die
Unauffälligen Blicke, die sich James und Lily immer wieder zuwarfen, ohne das der andere
etwas davon merkte. An den Abend, als er eingeschlafen war und mitten in der Nacht von
James Gelächter aufwachte, als Lily ihn mit einem Kissen verprügelte und sie eine
Kitzelorgie starteten. Und wie er das noch wusste. „Ich glaube- ich meine, du hattest doch
auch weiterhin mit Lily Kontakt oder? Glaubst du- wenn ich mich entschuldige, dann – dann
könnte ich noch eine Chance haben?" Zum ersten Mal sah James ihn richtig an, nicht nur mit
den Augen sondern auch mit dem Geist, und Sirius fühlte sich unwohl. Angesichts Lilys
seltsamen Zustandes, der James wohl nicht entgangen sein dürfte. . . „Also", begann er
zögernd, „Ich denke mal, da euer ‚Streit' sowieso nur sinnloses Geplänkel war, wird eine
Entschuldigung auf jeden Fall okay sein. Die wird sie auch Annehmen. Aber- Lily ist
komisch, weißt du? Ich weiß nicht, wie ich es sagen soll . . ." Er dachte kurz nach, und
simultan wanderten beide Jungenköpfe zu Lilys Sessel. Sie war gegangen. Auch Anlea und
Remus schienen in Aufbruchsstimmung zu sein. „Weißt du, Lily ist seltsam. Ich weiß nicht,
ob es an dir und Diane liegt, zuerst dachte ich es schon. Aber dann wurde sie noch komischer.
Irgendwie abwesend. Als wäre die echte Lily mal kurz spazieren gegangen und hätte ihren
Körper sitzen lassen. Und das macht mir ernsthaft Sorgen." James starrte ihn an. Sirius
entschloss sich, es zu wagen. „Aber wenn du meine Meinung hören willst: Trenn dich von
Diane, vielleicht wird sie dann wieder normal." „Hm." James kniff die Lippen zusammen. „Es
ist blöd, weißt du? Ich- ich hab Diane versprochen, mit ihr nach Hogsmeade zu gehen.
Nächstes Wochenende. Und abgesehen von ihrer geistigen Blödheit hat sie mir nichts getan."
Sirius stöhnte auf. „Jamesie, ehrlich! Ich habe auch schon aus nichtigeren Gründen mit
Mädchen Schluss gemacht!" „Ich bin aber nicht du!" knurrte James. Sirius zuckte die
Schultern.
Das Portät der Fetten Dame klappte auf und Diane kam herein, mit zerzaustem Haar und
geröteten Wangen. Als sie Sirius und James entdeckte, lächelte sie breit und warf ihnen eine
Kusshand zu. Sirius verdrehte nur heimlich die Augen.
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~*~. . .Einen Tag später. . .~*~
„Bye James, wir sehen uns nachher", flötete Diane, hauchte ihm einen Kuss auf die Lippen
und segelte davon. James sah ihr einen Augenblick gedankenvoll nach, bevor er sich wieder
seinem Essen zuwandte. Sirius, der neben ihm saß, begann leise zu zählen, als sie die Halle
verließ. Als er bei zwanzig angelangt war, zwängte sich Peter durch die großen Holztüren. Er
hastete zu ihnen und schob sich neben James auf einen Platz, den Remus unauffällig
freigehalten hatte. Er, Anlea und Sirius vertieften sich anscheinend in ihr Essen, als Peter
etwas aus der Tasche kam. „James", quiekte er leise. Der Angesprochene sah sich nach ihm
um. „Ich- du – wir- du hast glaube ich ein Problem. Ich hab eben was gesehen. Dass solltest
du wissen." Er schob ihm ein Foto hin. James nahm es hoch, sah es an und verschluckte sich
dann an seiner Kartoffelsuppe und fing an zu husten. Anlea zeigte Sirius hinter James Rücken
das Victory-Zeichen. Er grinste und klopfte ihm auf den Rücken. „Atmen Jamesie, immer
weiter atmen", spöttelte er. „Das ist gar nicht so schwer weißt du?" Sein Freund keuchte, stieß
ihm den Ellenbogen in die Rippen und reichte ihm dann das Foto. Sirius sah es sich an.
Perfekt. Er beobachtete, wie die Diane auf dem Bild sich gerade mit dem Quidditchkapitän
der Ravenclaws umschlang. Tut tut, diese Handbewegungen sind aber gar nicht Jugendfrei
dachte er bei sich und bemühte sich nach Herzen, ein bedauerndes Gesicht aufzusetzen. „Ich
habe es dir gesagt, Jamesie", sagte er mitfühlend. Peter beugte sich mit geröteten Ohren vor.
„Ich- ich habe es heute morgen mit meiner Polariodkamera gemacht, weißt du? Diesem
Muggelding mit Sofortfotos, die Sirius so verzaubert hat das es echte Fotos werden" erklärte
er James. „Ich dachte ich trau meinen Augen nicht. Und- das war wirklich- also du weißt
schon" Er räusperte sich nachdrücklich. Sirius gab James das Foto zurück. Für seinen Auftritt
hatte Peter einen Orden verdient. Der konnte ja lügen ohne rot zu werden! Tatsächlich, fand
Sirius, war ihm der Zauber gut gelungen, der den harmlosen kleinen Zungenkuss zwischen
Diane und Kyle Gibbons in eine halbe Orgie verwandelt hatte. Seit seinem kleinen tête-a-tête
mit Diane schien sie der Meinung gewesen zu sein, dass sie auch andere haben könnte,
während sie mit James zusammen war. Welcher Junge wollte denn nicht sagen können, er
hätte mit James Potters Freundin herumgemacht? Peter sei dank war diese Neuigkeit schnell
in der Schule herumgekommen und die Jungs hatten Schlange gestanden. Aber das Bild mit
ihr und Kyle war eindeutig das vorteilhafteste gewesen, fand Sirius. James neben ihm biss
sich auf die Lippen. „Jetzt, Sirius, habe ich einen Grund mit ihr Schluss zu machen."
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„Liiiiiilyyyyyyyyyy!!!" Anlea stürmte in den fast leeren Schlafsaal und warf sich auf das Bett
ihrer Freundin. Lily blickte sie teilnahmslos an. „Was?" fragte sie tonlos. „James hat mit
Diane Schluss gemacht!" grinste ihre Freundin. Lily sah sie erstaunt an. Tatsächlich?
Dachte sie. Wie erwartet kam keine Reaktion ihres Körpers. Weder Freude noch Befriedigung
noch Zuneigung zu James. Dann ist er ja wieder frei. Schön. Ich brauche ihn nicht Dass das
letzte eine Lüge war, wusste sie. Anlea zuliebe lächelte sie. „Echt? Na ja, dabei haben sie so
gut zusammen gepasst." Anlea starrte sie an, als wäre ihr ein zweiter Kopf gewachsen. Dann
seufzte sie. „Lily, hör auf mir was vorzumachen. Ich weiß ganz genau, dass dir das nicht egal
ist. Du willst etwas von ihm." Lily starrte sie an. Ihre Freundin nahm ihre Hand. „Hey, ist
doch nicht schlimm, mal Gefühle zu zeigen", meinte sie. „Außerdem ist James abgesehen von
ein paar Macken doch eigentlich eine gute Wahl, oder? Ich hab gemerkt, dass du dich
verändert hast, seit er mit Diane zusammen ist." Ihre Worte hallten in Lilys Kopf nach. ‚Es ist
nicht Schlimm, mal Gefühle zu zeigen.' ‚Ich habe gemerkt, dass du dich verändert hast'. Toll.
Wenn sie Gefühle HÄTTE, würde sie sie auch zeigen. Lily merkte, das ihre Augen feucht
wurden und versuchte unauffällig, sie wegzublinzeln. Anlea verstand das offensichtlich falsch
und sah sie besorgt an. „Hey Lily, „ sagte sie warm, „Jetzt ist es doch okay. Diane ist
fuchsteufelswild, aber James ist wieder solo. Und ich schwöre, er taucht heute noch bei dir
auf und entschuldigt sich, und dann ist alles gut." Dann ist gar nichts gut dachte Lily
wütend. Selbst wenn ich wollte, ich könnte nicht. Und außerdem; wer ist denn schon
James? Bevor sie etwas sagen konnte, wurde ihr Vorhang beiseite geschlagen. Sheila stand
dort und funkelte sie wütend an. „Das glaub ich echt nicht, Lily!" fauchte sie. „Wie kannst du
so gemein zu der armen Diane sein? Ich weiß genau dass das Foto gefälscht war! Diane hat
gesagt sie hätte nie mit Gibbs herumgemacht! Und du kennst dich doch ach so toll mit
Muggelsachen und Zaubersprüchen aus, weil du so eine kleine MUSTERSCHÜLERIN bist,
da dürfte das kein Problem gewesen sein! Ich hätte nie gedacht, dass du so eklig bist!" Sie
stürmte hinaus und ließ die beiden verdutzen Mädchen zurück. Lily schüttelte den Kopf.
„Was für ein Foto?" „Das, auf dem Diane mit Kyle Gibbs herum macht. Dem Kapitän der
Ravenclaws, weißt du? Ähm, Peter hat es zufällig gemacht und dann James gezeigt." Anlea
entschied sich dafür, Lily nicht die Wahrheit zu sagen. Aber diese zuckte nur die Schultern.
„Echt Annie, da mit James irrst du dich." „Liiiily", sagte Anlea genervt. „Gib es doch einfach
zu." „Ich kann aber nichts zu geben!" schrie Lily, „Weil ich ihn nämlich gar nicht
lieben kann!" Dann brach sie in Tränen aus. Anlea nahm sie erschrocken in die Arme. „Shhh.
Was meinst du damit, du kannst ihn nicht lieben?" Sie strich über Lilys rote Haare, drückte
ihren kalten Körper an sich, und dann erzählte Lily es ihr.
Eine Halbe Stunde später, als sie eine tobende Diane im Mädchen Schlafsaal zurück gelassen
hatten, betrat Anlea mit Lily an der Hand den Jungsschlafsaal. Die Marauder blickten
verblüfft auf Anleas ernstes Gesicht und Lilys Tränen. „Jungs", sagte Anlea leise, „Wir
müssen euch was erzählen."
