Na, da war ich ja richtig positiv überrascht über die Reviews. Ich wusste, dass ihr es könnt, wenn ihr wollt. Danke vielmals! Weiter so! ;-)
Und hier kommt das zweite Kapitel. Ich hoffe, es gefällt euch genauso gut, wie das erste...
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Kapitel 2
„Harry aufwachen!" Ron riss die dunkelroten Vorhänge vom Bett seines Freundes auf und rüttelte ihn.
Die restlichen Jungen im Schlafsaal waren auch schon wach und schlurften total verpennt durch den Raum, bevor sie sich auf ins Badezimmer machten.
Harry war es schon gewohnt, dass Ron ihn weckte. Ohne ihn würde er jedes Mal verschlafen.
Jetzt streckte er sich, rieb sich den Schlaf aus den Augen und setzte sich auf.
„Komm, sonst hast du wieder keine Zeit für ein gescheites Frühstück.", meinte Ron zu ihm.
Harry nickte, kletterte aus seinem Himmelbett, nahm sich seine Sachen und folgte den anderen ins Badezimmer.
Dort war wieder mächtig was los. Manchmal hatte Harry das Gefühl, alle Gryffindor–Jungen würden morgens gleichzeitig duschen oder Zähneputzen wollen. Nicht, dass es ihn störte, doch wenn alle Altersklassen vertreten waren, erschien selbst dieser große Raum zu klein. Und er hatte auch bemerkt – und nicht zuletzt an sich selbst –, dass die Jungen der höheren Klassen immer am längsten brauchten. Offenbar kamen pro Schuljahr 5 Minuten Morgentoilette mehr hinzu.
Nun drängte er sich gerade mit zwei anderen Jungen an ein Waschbecken, um Zähne zu putzen, als er im Spiegel sah, wie Seamus mit einem Handtuch um die Hüften und einem auf dem Arm davonflitzte, dicht gefolgt von einem tropfenden Dean, dem ganz offensichtlich das Handtuch gehörte, denn er splitterfasernackt. Harry musste grinsen. Als Dean nun Seamus' Namen durch das Badezimmer donnerte, spülte Harry sich schnell den Mund aus, um diese Situation weiter zu verfolgen.
Auch die meisten anderen Jungen hielten in ihren Machenschaften inne, um die zwei Sechstklässler zu beobachten.
Seamus war in die Ecke des Badezimmers gelaufen und stand nun grinsend mit dem Rücken zur Wand. Dean stapfte auf in zu.
„So wirkst du wirklich sehr männlich.", meinte Seamus mit gespielter aufreizender Stimmlage.
Einige im Raum lachten.
„Sehr witzig, Seamus! Ich sag der italienischen Freundin meiner Mutter Bescheid, die schickt dir sicher `ne Davidsstatue aus Florenz.", antwortete Dean sarkastisch.
Seamus grinste noch immer, auch wenn er keine wirkliche Ahnung hatte, wovon Dean genau sprach. Er war nicht sonderlich bewand in der Muggel–Welt, trotz seiner Mutter.
Plötzlich machte Dean dann zwei schnelle Schritte auf ihn zu und grabschte nach dem Handtuch. Seamus, der ein paar Zentimeter größer war als Dean, riss die Arme nach oben. Doch nicht schnell genug, denn Dean erreichte noch einen Handtuchzipfel und zerrte nun daran.
Der Grossteil aller im Badezimmer lachte über die herrliche Szenerie, die sich dort an der Wand abspielte.
Harry aber, blieb das Lachen plötzlich im Hals stecken. Es war ihm, als hätte er diese oder zumindest eine ähnliche Szene schon mal irgendwo gesehen. Er wandte den Blick ab, in den Spiegel und als er sich selbst betrachtete, fiel es ihm wieder ein. Der Traum von letzte Nacht! Erschrocken über sich selbst schnappte er nach Luft und starrte verwundert sein Spiegelbild an. Lieber Himmel! Er drehte hastig den Kaltwasserhahn auf und hielt den Kopf darunter. Sein Herz raste.
Niemand im Raum hatte sein seltsames Verhalten bemerkt, da Dean sein Handtuch nun zurück erobert hatte, der Kampf aber noch weiter ging. Er hatte Seamus so am Arm gepackt, dass dieser sich nur unter Schmerzen hätte wehren können. So führte Dean ihn zu einer Dusche.
„Hey, Kumpel, das ist jetzt aber nicht nett.", lachte Seamus noch, doch im nächsten Moment schrie er auf, denn Dean hatte das kalte Wasser aufgedreht. Er ließ außer Acht, dass er selbst etwas nass wurde und hielt den zappelnden und prustenden Seamus noch kurz fest. Sobald Seamus aber fühlte, dass er seinen Arm losließ, sprang er unter dem Wasser hervor.
Dean hatte sich schon in Sicherheit gebracht. Seamus stand nun da, begossen wie ein Pudel und musste zusehen, wie sich die anderen königlich über ihn amüsierten. Doch dann zuckte er lächelnd mit den Schultern. „Okay Dean, du hast gewonnen."
Sein Freund grinste zufrieden und warf ihm dann sein Handtuch zu. „Hier, das brauch ich nun ja nicht mehr." Beim Toben war er größtenteils allein getrocknet.
Harry hatte inzwischen seine Kopfdusche beendet und rubbelte sich die Haare trocken. Glauben wollte er noch immer nicht, was er die Nacht geträumt hatte.
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Ein paar Minuten später verließ er mit Ron das Badezimmer.
„Mit Dean leg ich mich nicht an.", grinste sein Freund.
„Mmh.", meinte Harry nur. Er war noch immer ganz wo anders.
„Mmh?", wiederholte Ron in fragendem Ton.
„Ich muss dir was erzählen.", sagte Harry mit noch immer verwirrter Miene.
„Was gibt's denn?", fragte Ron interessiert und besorgt zugleich.
Harry stoppte seinen Freund, zog ihn beiseite und sah ihn an. „Ich hab heute Nacht Malfoy verführt."
Rons Augen weiteten sich, doch im nächsten Moment prustete er auch schon los. „Der war gut, Harry. Wirklich! Der Schocker des Tages."
Der dunkelhaarige Gryffindor sah ihn nur weiter an. „Ron, das war kein Scherz."
Er hielt augenblicklich inne.
Harry musste über den Gesichtsausdruck des 15-jaehrigen Weasleys lächeln.
„Kein Scherz?", piepste Ron nun, da er Harrys Aussage zu realisieren schien.
„Nein." Harry schüttelte nachdrücklich mit dem Kopf.
Rons Mundwinkel zogen sich zu einem schiefen Lächeln, das aber sofort wieder erstarb. Gequält sah er seinen besten Freund an. „Ja, aber...warum hast du nichts gesagt? Nie?! Und...und warum ausgerechnet Malfoy?"
Harry betrachtete ihn verwundert. „Wieso erzählen? Ich habe es doch erst heute Nacht geträumt!"
Der rothaarige Junge zog die Augenbrauen in die Höhe. „Geträumt?", fragte er mit beleidigtem Unterton.
„Ja, was sonst?", wollte Harry überrascht wissen.
Ron seufzte, erleichtert und genervt zugleich. „Mensch, sag das doch gleich."
„Ja, hab ich doch."
„Nein, hast du nicht!"
Harrys Gesicht wurde nun überzogen von einem breiten Grinsen. „Ach, du dachtest echt ...?"
Sein Freund kniff beleidigt die Augen zusammen.
„Ron, Ron." Harry schüttelte den Kopf und lief dann lachend den Gang hinunter. „Was du mir alles zutraust!"
Der junge Weasley seufzte erneut. Da hatte ihn sein Freund ja mal wieder gut reingelegt. Mit großen Schritten lief er ihm nach.
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Jaah, soviel dazu. Bald gibt's das nächste. Kommt darauf an, ob sich meine Betaleserin beeilt. *knuddel* @Sandra
