Hey...es geht weiter. :)

Ihr wart doch so gespannt auf die Duellszene. Hier kommt sie! *g* Viel Freude! ;o)

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Kapitel 5

Träge hing Draco in einem Sessel im Gemeinschaftsraum der Slytherins. Immer wieder sah er auf die Uhr. Die Zeit schien nicht vergehen zu wollen. Es kam ihm vor, als säße er nun schon eine Ewigkeit dort und sah seinen Freunden und Mitschülern zu, wie sie noch Hausaufgaben erledigten oder sich anderweitig beschäftigten. Er war müde und wollte die Sache mit Harry endlich hinter sich bringen.

Um kurz nach elf packten Crabbe und Goyle ihren Kram zusammen und standen auf.

„Draco, kommst du mit in den Schlafsaal?", fragte Goyle gähnend.

Draco schüttelte den Kopf.

„Na, dann bis morgen.", meinte Jeremy, der sich ebenfalls erhoben hatte.

Der junge Malfoy hob nur kurz die Hand.

Nach und nach leerte sich nun der große Raum. Irgendwann saß nur noch Draco in seinem Sessel. Um Viertel vor Zwölf quälte er sich dann auch auf und schlich sich aus dem Gemeinschaftsraum. Vielleicht konnte er sich noch einen kleinen Vorteil erschaffen, wenn er früher da war als Potter.

Während er vorsichtig durch die dunklen und kalten Gänge schlich, hoffte er, der Sieg über Potter würde so ausfallen, wie er sich ihn vorstellte. Andernfalls konnte er sich nicht mal darüber freuen und der ganze Zirkus wäre umsonst gewesen.

Als er den Kerkerausgang erreichte, atmete er erleichtert auf. Wenigstens war er Snape nicht begegnet. Er hasste es, dass sein Hauslehrer die Angewohnheit hatte, gelegentlich noch durch die dunklen Gänge zu schleichen.

Leise stieg Draco die Treppe in den ersten Stock hinauf. Jetzt durfte er nur Filch nicht mehr in die Arme laufen. Vorsichtig schlängelte er sich an der Wand lang, immer darauf gefasst, sich im Notfall blitzschnell hinter einer der Rüstungen zu verstecken.

Doch er erreichte den Raum ohne Zwischenfall und öffnete behutsam die Tür, um nur kein Geräusch verlauten zu lassen. Im Klassenzimmer war es dunkel. Nur ein wenig Mondlicht schien durch die hochliegenden Fenster.

Da hatte sich Potter ja einen tollen Raum ausgesucht, dachte Draco. Von hier gab es wirklich so schnell kein Entkommen.

Das kleine Licht, das er mit dem Zauberstab heraufbeschwor, erhellte ihm den Weg zum Lehrertisch ein wenig. Mit einem einfachen Zauberspruch entzündete Draco die Kerzen auf dem Ständer. Sie tauchten den Raum in ein schummriges, unheimliches Licht und das Skelett des Dinosauriers unter der Decke warf seltsame Schatten an die Wand.

Draco ließ sich auf einem Stuhl nieder. Jetzt hieß es warten.

~ * ~

Gegen elf kehrte Ruhe ein im Haus der Gryffindors.

Harry verließ als einer der letzten mit seinen Freunden und Zimmergenossen den Gemeinschaftsraum. Er fand es zwar albern, sich den Pyjama anzuziehen, wollte aber auch nicht, dass seine Freunde Verdacht schöpften, er könnte noch irgend etwas vorhaben. So legte er sich auf das Bett und wartete. Die anderen wechselten noch ein paar Worte, doch eine halbe Stunde später hörte man aus allen vier Himmelbetten gleichmäßiges Atmen.

Als Harry sich wirklich sicher was, dass alle schliefen, kroch Harry wieder aus seinem Bett, zog sich an und ging zu seiner Truhe. Vorsichtig zog er den Tarnumhang heraus und warf ihn sich über. Er hatte ihn, warum sollte er also das unnötige Risiko eingehen, von irgend jemandem erwischt zu werden?

Auf Zehenspitzen schlich er zur Tür, die Treppe hinunter in den Gemeinschaftsraum, der nun vollkommen leer war, und durch das Portraitloch aus dem Gryffindor-Turm. Er lauschte kurz doch es war nichts und niemand zu hören oder zu sehen und so arbeitete sich Harry Treppe für Treppe hinunter in den ersten Stock. Als er die Tür des vereinbarten Raumes erreichte und die Klinke runter drückte, schlug irgendwo eine Uhr. Es war genau zwölf, als er den Raum betrat.

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Nicht das erste Mal an diesem Tag erschrak Draco heftig. Er starrte auf die Tür, wie sie sich einen Spalt breit öffnete und wieder schloss, aber niemand den Raum betrat. Verwirrt sprang er auf und sah sich hektisch im ganzen Raum um. Was war das? Seit wann öffneten und schlossen sich Türen in Hogwarts von selbst? Ein flaues Gefühl breitete sich in seiner Magengegend aus. Doch plötzlich fiel es ihm wieder ein. Das konnte nur Potter sein. Er hatte doch diesen Tarnumhang. Zugegeben, dieses Ding war praktisch, aber Draco empfand es als äußerst albern, dass Harry den Umhang für seine Gruselspielchen benutzte.

Er schnappte sich seinen Zauberstab und sagte in den Raum: „Ist gut, Potter. Du kannst hervorkommen."

Augenblicklich schmiss Harry den Tarnumhang ab. Er stand nur drei Meter von Draco entfernt. Gemein grinsend ging er auf den Slytherin zu. „Na, erschreckt?"

Dracos Augen verengten sich zu Schlitzen, doch er sagte nichts. Der Zauberstab in seiner Hand zitterte. Er hätte nicht übel Lust gehabt, sich einfach auf Potter zu stürzen und sich für diese Provokation zu revanchieren.

Vergnügt vor sich hingrinsend legte Harry seinen Tarnumhang auf einen Tisch und setzte sich daneben. Plötzlich hatte er keine Lust mehr, Draco mit Zaubersprüchen an die Wand zu schleudern. Dabei hatte er -  nachdem er dank Neville die Zaubertrankhausaufgaben nur noch bei Hermine hatte abschreiben müssen und dadurch Zeit gespart hatte - vorhin extra noch drei Bücher nach brauchbaren Sprüchen durchforstet.

Irritiert sah Draco Harry an. „Können wir dann anfangen? Ich würde heute nacht gerne noch eine halbe Stunde schlafen."

Harry stützte sich mit den Armen auf dem Tisch ab und ließ die Beine baumeln. „Ach, weißt du, ich hab eigentlich gar keine Lust mehr.", meinte er gelangweilt.

Draco hielt diese Aussage zunächst für einen Scherz, doch als der Gryffindor wirklich keinen Anstalten machte, wollte er das besser noch mal hören, bevor er sich auf Potter stürzen und ihm den Hals umdrehen würde. „bitte, was?"

„Du hast das schon verstanden. Ich habe keinen Bock mehr, heute noch irgend etwas Unnötiges zu zaubern.", antwortete Harry ruhig.

Sein Gegenüber lächelte einen Moment gequält. Das war ein Scherz, oder? Dann kam ihm eine  Idee. „Ach, du willst kneifen?"

Harry schüttelte den Kopf. „Nein, sonst wäre ich nicht hier."

Draco fühlte sich verarscht. „Und warum bist du dann hier, Potter?"

Harry zuckte mit den Schultern. „Wenn ich das so genau wüsste."

Der Slytherin kochte nun vor Wut. Potter spielte hier seine Spielchen und raubte ihm damit seine kostbare Zeit.

„Aber vielleicht fällt es mir ja in den nächsten ein bis zwei Stunden ein.", meinte Harry nun noch.

Jetzt reichte es. Draco ließ seinen Zauberstab fallen, schleuderte auch seinen Umhang zu Boden und ging mit schnellen Schritten auf Harry zu. „Du willst es ja so, Potter!", schrie er, hob die Hand und wollte zuschlagen.

Doch keine fünf Zentimeter vor Harrys Wange fing der Gryffindor die Hand ab. Er umklammerte das Handgelenk. Sein Herz raste und er war froh, so gute Reflexe zu haben.

Draco funkelte ich  nur noch zornig an. Er wollte schreien und toben, Potter zu Mus schlagen und sich gleichzeitig in eine Ecke verziehen, um zu heulen. Was war das nur für ein scheiß Tag? Er schien heute vollkommen machtlos gegen Potter zu sein. Und das auch noch nach der letzten Nacht mit diesem verfluchten Traum.

Er riss sich von Harry los und stürmte zu seinen Sachen. Als er sie an sich raffte und gehen wollte, meinte Harry dann plötzlich: „Malfoy, was ist denn heute bloß mit dir los? Irgendwas muss dich doch ziemlich aus der Bahn geworfen haben."

Draco drehte sich langsam um. Mit einem seltsamen Gesichtsausdruck musterte er Harry. „Och, weißt du, Potter. Du hast mich heute nur dreimal aufs Kreuz gelegt und mir noch nicht mal den Hauch einer Revanche gelassen.", erwiderte er, während er krampfhaft versuchte, Haltung zu bewahren. In seinem plötzlichen Auflachen schwang Fassungslosigkeit mit. „Ich glaub, ich geh mir dann mal einen Sarg basteln."

Harry sprang vom Tisch und lief langsam auf den blonden Jungen zu. Er war einiges gewohnt von Malfoy, aber nicht diese seltsamen Hysterie. „Draco, warte mal." Er fasste ihn am Arm. Der Slytherin zuckte, doch Harry ließ nicht los. Misstrauisch beäugte er sein Gegenüber. „Wir sind schon öfter aneinander geraten, und plötzlich bringt dich das aus der Fassung?"

Draco stand nun vollkommen neben sich. Zum einen wollte er sich wieder losreißen und nur ganz schnell abhauen. Und zum anderen verspürte er den Drang, sich Potter an die Brust zu schmeißen und einfach nur hemmungslos zu heulen. Wie erbärmlich, dachte er nun. Gut, dass ihn niemand sehen konnte. Das war wohl wirklich nicht sein Tag.

Harry bekam einen Idee. Er ließ Draco los, ging zu dem Tisch, auf den er gesessen hatte, nahm seinen Zauberstab und zauberte drei Decken hervor. Damit ging er zu einer der Wände, breitete eine der Decken auf dem Boden aus und ließ sich darauf nieder. Zwar war er sich alles andere als sicher, dass Draco sich zu ihm setzten würde, aber einen Versuch war es ja wert.

„Los, komm mal her.", meinte er aufmunternd. „Ich beiß dich heute nicht mehr."

Draco wusste nicht, warum er es tat, aber er legte seine Sachen auf einen Tisch und setzte sich zu Harry auf die Decke. Der lächelte ihn an. Draco hatte keine Lust, zurückzulächeln. Er war müde und durcheinander.

„Wollen wir über irgend etwas reden?", fragte Harry nun. Der Slytherin zuckte nur mit den Schultern.

Harry überlegte. Dann sah er Draco von der Seite an. „Hast du jetzt eigentlich die Hausaufgaben für Zaubertränke?"

Der blonde Junge schüttelte seufzend den Kopf. Er lehnte sich an die kühle Wand. Was interessierten ihn jetzt die Hausaufgaben?!

„Ich geb dir morgen meine.", sagte Harry.

Draco flog ein Lächeln über die Lippen. „Nein, musst du nicht. Ich krieg eh nur ne Verwarnung."

Harry atmete erleichtert auf. Wenigstens sprach Draco nun wieder mit ihm, wenn seine Stimme auch seltsam schwach war.

Nach einer Weile, in der sie schwiegen, überfiel die Müdigkeit auch den Gryffindor. Ihm war klar, dass es Konsequenzen haben würde, wenn jemand sie entdeckte, aber er wollte nicht mehr in den Turm zurück schleichen. Außerdem hatte er das Gefühl, dass Draco diese Nacht nicht allein sein sollte. Diese Situation war mehr als seltsam, nie hatte er sich erträumen lassen, eine Nacht zusammen mit Draco auf einer Decke zu verbringen. Und schon gar nicht nach solch einem Tag und in Anbetracht dessen, was er die Nacht zuvor geträumt hatte.

Draco dachte an gar nichts mehr. Die Müdigkeit erschlug ihn nun fast. Er war nicht mehr in der Lage, sich noch groß zu bewegen und so zog er die Decke nur noch bis zur Brust. Der morgige Tag würde wieder ganz normal ablaufen, da war er sich sicher.

Als die Uhr in der Ferne zwei Uhr schlug, waren sie beide eingeschlafen.

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Komme nicht mehr ohne eure Reviews aus. *lechz* Also, lasst mich nicht hängen, ja? Hoffe, ihr seid nicht enttäuscht, weil es noch nicht die Duellierszene gab. Ich versprech euch, es wird noch kuschelig, aber auch wieder rauer. Harry hat sich was in den Kopf gesetzt... Aber ich will euch ja nicht zuviel verraten. *g* Übrigens wird das nächste Kapitel um einiges länger. Wird mich beeilen, versprochen. :) Bis denne, *knuddel*, LeakyC