Disclaimer: gehört alles Disney.
A/N: Ist nur 'ne Momentaufnahme. Wollte mir ein wenig Zugang verschaffen zur Psyche des Captains. Oh, und falls ihr euch am Schluss fragt, wird er, oder wird er nicht...? Natürlich wird er.
Immer an den Plan halten
"Name?"
"Captain Jack Sparrow."
"Nicht Ihr. Sie", sagte der Soldat der Royal Navy und deutete auf Sparrows Begleiterin.
"Oh..."
"Anamaria", sagte die Begleiterin und stieß Sparrow in die Rippen.
"Hey!"
Der Soldat verdrehte ungeduldig die Augen.
"Ja? Anamaria und wie weiter?"
"Uh... Smith?"
***
"Du hast nicht zufällig eine Haarnadel dabei, oder, Spatz?" rief Captain Jack Sparrow so laut, wie er sich traute. In der Zelle gegenüber hob Anamaria nur die Krempe ihres Hutes, um ihm ein bedeutungsvolles Augenrollen zu schenken. Sie verhielt sich bemerkenswert gelassen, aber das war vielleicht nur der Mangel an Erfahrung. Nein, natürlich war es der Mangel an Erfahrung.
Oder aber, sie wusste, dass Norrington viel zu edel war, eine Frau hängen zu lassen.
Jack hatte viele komplizierte Frauen gekannt, komplizierte Frauen mit komplizierten Kleidern und komplizierten Korsetts (obwohl die ihn mittlerweile nur noch selten vor Probleme stellten, aber man konnte nie wissen, was sich die Mode als nächstes ausdachte). Und komplizierten Frisuren mit Haarnadeln drin. Sein Glück mal wieder, dass er zusammen mit der einzigen Frau eingesperrt war, die sich für so etwas nicht interessierte.
"Ana?"
Keine Antwort.
"Du bist noch nie ausgebrochen, hab ich recht?"
"Ich hab mich noch nie erwischen lassen. Jack."
Der Captain sah sich in seiner Zelle um. Was er brauchte, war ein Druckmittel... Er rüttelte versuchsweise am Gitter. Das war entschieden zu laut, entschieden zu fruchtlos und vor allem entschieden zu peinlich. Anamaria grinste. Der Frau fehlte Respekt.
"Nun, wie oft bist du schon ausgebrochen, Captain?" Jack blickte auf.
"Bisher? Jedesmal."
Die hatten die Gitter verstärkt. Jack war sich sicher, dass er das seinem letzten Ausbruchsversuch vor sechs Monaten zu verdanken hatte, aber so sehr er sich auch anstrengte, er schaffte es nicht, stolz darauf zu sein.
"Es ist eigentlich ganz einfach..." Durch einen schmalen Riss in der Wand fiel Mondlicht in die Zelle. Er musste unwillkürlich an Barbossas Affen denken. Noch zwei Stunden bis Sonnenaufgang.
"...wenn man ein gewisses... System einhält. Plan eins hat schon mal nicht funktioniert."
"Und Plan zwei?"
"Die Schlüssel. Hast du irgendetwas dabei, womit man sie anlocken könnte?"
Anamaria musterte ihn erneut.
"Nun, du hast da zum Beispiel 'nen Knochen im Haar."
Jack fuhr sich mit der Hand durch selbiges.
"Das ist Elfenbein. Wenn's recht ist."
Anamaria zuckte mit den Schultern. "Knochen", beharrte sie.
Er brauchte mindestens zehn Minuten und alle zehn Finger, um das schmale Stück Elfenbein von den Dreadlocks zu trennen. Wenn man es recht betrachtete, war es ohnehin nicht mehr schön.
Jack pfiff nach dem Hund.
Der kam aus irgendeiner Ecke des Verlieses angeschossen, schnappte sich das Elfenbein aus Jacks ausgestreckter Hand und lief weg, wobei er es sorgfältig unterließ, den Schlüssel fallenzulassen, der sich im Übrigen nicht in seinem Maul, sondern an einem Haken an der Wand befand, wie Jack wehmütig feststellen musste.
"Siehst du? Er mag mich."
Anamaria seufzte. "Plan drei."
Verfluchtseistduweib...
"Würdest du etwas Enthusiasmus zeigen? Plan drei ist, ruhig dazusitzen und auf einen Turner mit Heldenkomplex zu warten. Hat immer geklappt."
"Und du wirst mir auch gleich verraten, warum es diesmal nicht funktioniert."
"Nun... Will ist auf Hochzeitsreise", erwiderte Jack. und dann, etwas leiser: "hab's doch immer gewusst, dass das nochmal schlimm ausgeht. Hätte etwas mehr Standesbewusstsein zeigen sollen, die gute Lizzie."
"Plan vier?"
"Ruhig dasitzen und darauf warten, dass die Wache auf ihrem Rundgang vorbeikommt."
"Und dann?"
"Die nächstbeste Frau dazu bekommen, die Wache zu verführen."
Anamaria spuckte vielsagend auf den Boden und zog sich den Hut wieder ins Gesicht. Inzwischen konnte man Schritte hören.
Jack seufzte. "Dass man hier auch alles selber machen muss..."
...
A/N: Ist nur 'ne Momentaufnahme. Wollte mir ein wenig Zugang verschaffen zur Psyche des Captains. Oh, und falls ihr euch am Schluss fragt, wird er, oder wird er nicht...? Natürlich wird er.
Immer an den Plan halten
"Name?"
"Captain Jack Sparrow."
"Nicht Ihr. Sie", sagte der Soldat der Royal Navy und deutete auf Sparrows Begleiterin.
"Oh..."
"Anamaria", sagte die Begleiterin und stieß Sparrow in die Rippen.
"Hey!"
Der Soldat verdrehte ungeduldig die Augen.
"Ja? Anamaria und wie weiter?"
"Uh... Smith?"
***
"Du hast nicht zufällig eine Haarnadel dabei, oder, Spatz?" rief Captain Jack Sparrow so laut, wie er sich traute. In der Zelle gegenüber hob Anamaria nur die Krempe ihres Hutes, um ihm ein bedeutungsvolles Augenrollen zu schenken. Sie verhielt sich bemerkenswert gelassen, aber das war vielleicht nur der Mangel an Erfahrung. Nein, natürlich war es der Mangel an Erfahrung.
Oder aber, sie wusste, dass Norrington viel zu edel war, eine Frau hängen zu lassen.
Jack hatte viele komplizierte Frauen gekannt, komplizierte Frauen mit komplizierten Kleidern und komplizierten Korsetts (obwohl die ihn mittlerweile nur noch selten vor Probleme stellten, aber man konnte nie wissen, was sich die Mode als nächstes ausdachte). Und komplizierten Frisuren mit Haarnadeln drin. Sein Glück mal wieder, dass er zusammen mit der einzigen Frau eingesperrt war, die sich für so etwas nicht interessierte.
"Ana?"
Keine Antwort.
"Du bist noch nie ausgebrochen, hab ich recht?"
"Ich hab mich noch nie erwischen lassen. Jack."
Der Captain sah sich in seiner Zelle um. Was er brauchte, war ein Druckmittel... Er rüttelte versuchsweise am Gitter. Das war entschieden zu laut, entschieden zu fruchtlos und vor allem entschieden zu peinlich. Anamaria grinste. Der Frau fehlte Respekt.
"Nun, wie oft bist du schon ausgebrochen, Captain?" Jack blickte auf.
"Bisher? Jedesmal."
Die hatten die Gitter verstärkt. Jack war sich sicher, dass er das seinem letzten Ausbruchsversuch vor sechs Monaten zu verdanken hatte, aber so sehr er sich auch anstrengte, er schaffte es nicht, stolz darauf zu sein.
"Es ist eigentlich ganz einfach..." Durch einen schmalen Riss in der Wand fiel Mondlicht in die Zelle. Er musste unwillkürlich an Barbossas Affen denken. Noch zwei Stunden bis Sonnenaufgang.
"...wenn man ein gewisses... System einhält. Plan eins hat schon mal nicht funktioniert."
"Und Plan zwei?"
"Die Schlüssel. Hast du irgendetwas dabei, womit man sie anlocken könnte?"
Anamaria musterte ihn erneut.
"Nun, du hast da zum Beispiel 'nen Knochen im Haar."
Jack fuhr sich mit der Hand durch selbiges.
"Das ist Elfenbein. Wenn's recht ist."
Anamaria zuckte mit den Schultern. "Knochen", beharrte sie.
Er brauchte mindestens zehn Minuten und alle zehn Finger, um das schmale Stück Elfenbein von den Dreadlocks zu trennen. Wenn man es recht betrachtete, war es ohnehin nicht mehr schön.
Jack pfiff nach dem Hund.
Der kam aus irgendeiner Ecke des Verlieses angeschossen, schnappte sich das Elfenbein aus Jacks ausgestreckter Hand und lief weg, wobei er es sorgfältig unterließ, den Schlüssel fallenzulassen, der sich im Übrigen nicht in seinem Maul, sondern an einem Haken an der Wand befand, wie Jack wehmütig feststellen musste.
"Siehst du? Er mag mich."
Anamaria seufzte. "Plan drei."
Verfluchtseistduweib...
"Würdest du etwas Enthusiasmus zeigen? Plan drei ist, ruhig dazusitzen und auf einen Turner mit Heldenkomplex zu warten. Hat immer geklappt."
"Und du wirst mir auch gleich verraten, warum es diesmal nicht funktioniert."
"Nun... Will ist auf Hochzeitsreise", erwiderte Jack. und dann, etwas leiser: "hab's doch immer gewusst, dass das nochmal schlimm ausgeht. Hätte etwas mehr Standesbewusstsein zeigen sollen, die gute Lizzie."
"Plan vier?"
"Ruhig dasitzen und darauf warten, dass die Wache auf ihrem Rundgang vorbeikommt."
"Und dann?"
"Die nächstbeste Frau dazu bekommen, die Wache zu verführen."
Anamaria spuckte vielsagend auf den Boden und zog sich den Hut wieder ins Gesicht. Inzwischen konnte man Schritte hören.
Jack seufzte. "Dass man hier auch alles selber machen muss..."
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